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Vorbestimmt

und du kannst nichts dagegen tun...
von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

„Nimmst du mich in den Arm?“, diese Frage hätte Bunny gerade nur zu gerne gestellt, doch wem? Sie ließ sich zurück fallen und rollte sich auf die Seite. „Das kommt einem aber auch immer in den unpassendsten Momenten in den Sinn...“, murmelte sie kurz, während sie Luna, die auf ihrem Bett vor sich hin döste neckisch am Schwanz zog. Diese zog ihr Gesicht zusammen und wackelte mit der Nase. Es war aber auch wieder warm geworden, wie ihr nun besonders an Luna bewusst wurde, die alle Viere von sich gestreckt hatte. Ganz ähnlich wie sie selbst.

Irgendwie erschienen ihr ihre Gedanken zusammenhangslos, sie war wohl müde. Also kuschelte sie sich in ihre Decke um etwas zu schlafen. Das gelang ihr wieder einmal bravourös – in ihr schlummerten wohl noch schlafende Talente – bis schließlich ihr hungriger Magen nach Essen schrie. Einem solchen Ruf musste man natürlich Folge leisten. Ihre Mutter konnte ja aber auch herrlich kochen.

Während Usagi zur Küche stromerte klingelte das Telefon. Geistesabwesend griff sie nach dem Hörer und murmelte ein undeutliches „Tsukino“. Scheinbar war Mamoru an der anderen Seite, jedenfalls ertönte ein freudestrahlendes ‚Mamo-chan!’

„So ist das... ja... ach nein, nein, das ist schon okay! Mach dir keine Gedanken.“

Bunny blickte kurz betreten auf ihre Füße, als sich schließlich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete.

„Mensch Mamoru, ist doch super wenn sie dich immer noch haben wollen. Stell dich doch nicht so an, es war doch immer dein großer Traum. ... Das ist schon okay, ja. Ruf schon zurück und sag zu!“

Kurze Zeit später war das Gespräch beendet und sie legte auf. Mamoru würde wieder nach Amerika gehen. Nun, nicht wirklich wieder}, aber es wurde wohl Zeit, dass er einmal hinflog und auch ankam. Es ging immerhin um seinen großen Traum, da konnte er sie auch für ein Jahr allein lassen, das war schon okay. Sie musste sich wundern, irgendwie nahm sie es sich dieses mal gar nicht so sehr zu Herzen, dass er wieder weggehen wollte. Vielleicht hatte sie es aber auch nur noch nicht richtig begriffen und es erschien ihr nicht real? Sie wusste es nicht.

Innerlich mit den Schultern zuckend drehte sie sich zur Küche; sie hatte jetzt wirklich Hunger.

Ihre Mutter hatte wunderbar leckeres Sushi gemacht. Ausnahmsweise setzte sie sich neben ihren Bruder, was sie kurze Zeit später jedoch wieder bereute: Wie konnte man beim Essen nur so viel schmatzen? Sie verdrehte genervt die Augen. „Shingo, iss leiser!“, schmatze sie undeutlich und vorwurfsvoll. Über diesen Ärger und dem tollen Abendessen vergaß sie irgendwie ihre Englischhausaufgabe. Schade aber auch!
 

Am nächsten Morgen in der Schule kam dann natürlich was kommen musste. Nachdem sie brav gebeichtet hatte ihre Hausaufgaben vergessen zu haben, starrte ihre Lehrerin sie wenige Augenblicke streng an, notierte sich kurz etwas in ihr Notizbuch und schickte sie anschließend vor die Tür. Mit einer wahnsinnig ruhigen Stimme wie Usagi später auffiel. Irgendwie vermisste sie die temperamentvolle Art Sakurada-Senseis und schwelgte kurz in lauten Erinnerungen daran, bis ihr schließlich auffiel, dass sie wieder einmal ihr Obentou vergessen hatte. Haha, fiel sie gerade in ihr altes Klischee zurück?
 

Es half ja alles nichts, sie hatte Hunger und Makoto konnte klasse kochen, sie musste sich also durchfüttern lassen. Wunderbar, sie hatte schon lange keine Gelegenheit mehr dazu gehabt, ihre Kochkünste zu genießen. Makoto teilte gerne, sie war es gewohnt mehr mitzunehmen, anscheinend erwartete man von Bunny schon lange dass sie ihr Mittagessen mal wieder vergaß.

Während sich Bunny also über Makos Essen hermachte, räkelte sich Minako in der Sonne und warf kleine Grasfetzen auf Amis Schuhe. Diese seufzte kurz, Mina schreckte auf und wollte sich entschuldigen, als Ami zu sprechen anfing:

„Ich werde nach Deutschland gehen.“

Die anderen drei Mädchen blickten sie überrascht an.

„Vor fünf Monaten hat sich die Förderungsorganisation noch mal gemeldet. Fragten ob sich die ‚Situation’, wie ich es damals betitelt hatte, wieder geändert hätte und ob ich nicht vielleicht doch Interesse an dem Auslandsjahr hätte. Nun ja, ich hab zugesagt.“

„Das ist ja super!“, freute sich Minako, „Dann klappt das ja doch noch.“

„Echt,“ meldete sich Makoto zu Wort, „Ich dachte schon, dass das damals wegen der Familie des Schwarzen Mondes endgültig ins Wasser gefallen sei. Ist doch schön wenn es jetzt endlich klappt.“

„Ich sollte auch meine Träume verwirklichen...“, träumte Minako, „Ich wünsch mir einen Freund“

„Oh ja, ich auch.“
 

Wenige Stunden später erfuhr auch Rei von Amis Plänen.

„Ach deswegen hast du wieder mit dem Lernen angefangen!“, stellte sie lachend fest.

„Na ja, ich spreche halt noch kein Deutsch.“, gab Ami leise zu, „Da muss ich mich wirklich reinhängen.“

„Das schaffst du schon!“, im Lernen war Ami immerhin einsame Spitze, das war Makoto durchaus bekannt, „Wann fährst du eigentlich?“

„Ende nächster Woche.“

„Schon? Und dann sagst du uns erst heute Bescheid?“

„Nun... ja. Tut mir Leid. Ich dachte falls noch was passiert... Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.“

„Es wird nichts passieren, glaub mir, nach dem intergalaktischen Chaos und dem bevorstehenden Untergang der gesamten Galaxie kann nichts mehr kommen!“, lachte Minako herzhaft.

„Meinst du?“, Usagi war sich dabei nicht wirklich sicher, hatten sie nicht jedes Mal gedacht es wäre vorbei? Hatten nicht die letzten zwei Jahre zur genüge gezeigt ‚schlimmer kommt’s immer’?

„Ist doch egal, ich geh mir jetzt auf jeden Fall einen Freund suchen!“, lachte sie als Antwort, „Wer kommt mit?“

„Hier ich!“

„Wartet, ich auch!“

„Ich will auch mit...“, jammerte Bunny, und kassierte glatt einen der berüchtigten Blicke Reis: „Du hast doch schon Mamoru, du Nase!“

Stimmt Mamoru. Eigentlich sollte sie ihnen davon erzählen, aber... So wichtig war es nun wirklich nicht, er würde wohl erst Mitte nächsten Monats abfliegen. Außerdem wollte sie nicht wieder so mit Samthandschuhen angefasst werden, wie das letzte Mal, und Ami sollte sich keine Gedanken machen jetzt auch noch wegzufliegen und sie allein zu lassen. Nachher entschied sie sich noch um. Nahm sie sich selbst gerade zu wichtig? Im Grunde war es egal, es würde schon werden!

„Kein Grund mir und Ami davon zu laufen!“

„Der Esel kommt immer zu letzt du Weichbirne.“
 

Sie sind Einkaufen gegangen. Im Ganzen wenig besonderes. Minako war auf der Suche nach neuen Sandalen, die sie nach wenigen Stunden erfolglos beenden musste. Ami holte noch einige Bücher ab, die sie unbedingt für ihr Deutschstudium benötigte, und die nun nach endlosen Wochen des Wartens erst geliefert wurden. Rei fand endlich ein Handtäschchen, das ihren Erwartungen entsprach und Usagi weinte wiederholt, Rei solle ihr doch bitte Geld für dies oder jenes leihen, was diese jedoch entschlossen ablehnt, bekam sie doch immerhin noch die 500 Yen von letzter Woche. Später wurden sie allesamt von Makoto zum Essen eingeladen, sie hatte vor einiger Zeit ein wunderbares Sukiyaki-Rezept bekommen, das sie unbedingt ausprobieren wollte. Die Mädchen machten hierfür also noch kurz die letzten Besorgungen und während sich Makoto anschließend in der Küche einschloss um auch ja nicht gestört zu werden, verbrachten die Vier die Zeit damit, Ami Löcher in den Bauch zu fragen, was denn dieses oder jenes auf Deutsch hieße oder ob sich die Leute in Deutschland wirklich nur von Brot und Bier ernährten, wie es in den Medien so oft den Anschein machte. Wie sie erfuhren wurden auch sogenannte Weißwürste und ominöses Sauerkraut gerne gegessen.

Als sie letztlich tatsächlich aßen, versuchte Usa beiläufig Rei mit Wasabi zu vergiften indem sie ihr solches in den Tee mischte. Unauffällig wie Wasabiklöße in Getränken eben so sind, konnte es Rei natürlich absolut gar nicht auffallen. Elegant tauschte sie die Gläser aus und schmierte zudem noch Wasabi unter Usagis Fleischstücke. Wie kam die überhaupt auf die Idee, das Wasabi zum Sukiyaki zu stellen?

Wie erwartet aß Bunny wenig später treudoof aus ihrer Schale, erschrak über den Geschmack und versuchte die Schärfe mit ein wenig Tee aus ihrem Mund zu verbannen und verschluckte sich an einem der Wasabiklöße darin. Während Usa vor Schmerz, Schreck und Atemnot zu Husten begann, sah Rei ihre Racheaktion gelungen und Bunny alles doppelt und dreifach heimgezahlt.

Makoto sah sie skeptisch an.

„Und?“

„Es schmeckt ausgezeichnet.“, meinte Ami lächelnd.

„Mako-chan, es ist klasse!.“, gab Mina von sich.

„Hmm... du hast den Reis anders gekocht, nicht wahr?“, fragte Rei fachmännisch.

„Nein, ich hab die Zusammensetzung der Soße verändert.“, kicherte Makoto.

Usa, die sich in der Zwischenzeit eine neue Schale besorgt hatte, begann nun - endlich - zu Essen:

„Makoto, das schmeckt... einfach - göttlich!“

„Uh, ohne Wasabi gar nicht zu verachten, wie?“ , gackerte Minako.

„Erinnere mich bloß nicht daran...“, gab Bunny kleinlaut zurück.
 

Der Abend wurde noch ziemlich lang, Nach dem hochgelobten Essen kam Minako auf die Idee doch endlich mal zu fünft die benachbarte Karaokebar zu besuchen. Wenn man es genau nahm hatten sie es zwar bereits zweimal geschafft, der Besuch endete jedoch jedes mal abrupt als wiederholt keine Boxen frei waren. Überraschender Weise schienen sie heute Glück zu haben.
 

Es war schon dunkel als sie die Bar wieder verließen. Usagi zog nahezu instinktiv ihre Jacke enger um sich und vergrub ihre Hände in den weiten Taschen, während Minako immer noch trällernd an ihr vorbei hüpfte. Das passte zu ihr. Singen, hüpfen und dieser merkwürdige Optimismus der sie selbst in die dunkelsten Straßen voraus preschen ließ. Und da hieß es immer sie wären sich so ähnlich, sie und Mina. Sie konnte da gerade kaum eine Ähnlichkeit in ihnen sehen... Während sie selbst vor Kälte beinahe zitternd an der schützenden Seite Makotos - beinahe eingehakt - durch die Straßen schlich, sprang Minako ihnen voraus... irgendwie zum Belächeln.

An ihrer Seite seufzte Ami glücklich welch schöner Abend das gewesen sei und Makoto an der anderen lachte sie müssten das unbedingt wiederholen.

Fragt sich nur wann das sein würde, nicht? Ami würde das nächste Jahr erst mal in Deutschland verbringen, da würden sie wohl kaum zusammen Karaoke singen können, dachte sie bitter. Moment, wollte sie nicht eigentlich aufhören, über so merkwürdige Dinge nach zu denken?

„I’m your Venus, I’m your fire… “, Minako stand lachend vor ihr und trällerte das wohl authentischste Lied des Abends.

„Oh“, konterte Usa gekonnt und machte einige Schritte auf Mina zu, „You can’t fight the moonlight!“

„Immer diese Blondinen.“, lachte Rei, während sie zu Ami und Mako aufschloss, „Eine wie die andere.“

„In jeder Hinsicht.“, stimmte Ami kopfschüttelnd zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-04-29T13:13:58+00:00 29.04.2007 15:13
Deine FF gefällt mir bis jetzt echt gut. Hoffe doch dass es so positiv weitergeht! Mag deinen Schreibstil!! Also schreib schnell weiter!

liebste grüße cherry
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2007-04-22T11:08:29+00:00 22.04.2007 13:08
ich finde deine ff auch voll schön. ich weiß nicht, aber irgendwie macht die mich nachdenklich, obwohl so viel "Lächerliches" (essen) mit eingebaut ist. das finde ich aber gerade toll, deine ff ähnelt dem original, naja und ich bin mal gespannt wie es weiter geht, hab schon ne kleine vermutung, ich hoffe die wird wahr *g*
mach schnell weiter!
lg yuki
Von: abgemeldet
2006-12-13T17:01:20+00:00 13.12.2006 18:01
Schöne Geschichte und irgendwie ein wenig tiefsinnig. Gefällt mir ercht gut, ich bin gespannt was nun passiert ob Usagi/Bunny doch etwas in ihrem Leben ändern wird oder doch alles so belässt!^^

Schreib schnell weiter, die Geschichte ist wirklich gut!^^
LgXD


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