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Ennuyant

Vampir, Sarkasmus, Einsamkeit
von

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Kapitel Fünf

Kapitel Fünf
 

Zero, Augen schwarz wie dampfender Teer auf den noch unberührter Regen fällt, Lippen geschwungen wie Wellen eines Orkan beunruhigten Meeres.

Hörst du die Wogen?

Wie sie auf die Klippen treffen?

Riechst du das Salz, welches unsichtbar, doch allgegenwärtig ist?

Siehst du das Glitzern des Mondes, der Kupferfarbene Striemen auf dem schwarzen Meer zieht?

Schmeckst du die unendliche Weite, die dir der Ozean gebracht hat?

Fühlst du mich wie ich dich in diesem Herz zerbrechend schönen Szenario halte, Zero?
 

Lockere, dunkelbraune Strähnen liegen auf den bleichen Schultern.

Es ist still

Deine Wärme hat mich wach geküsst, so wie sie mich vor wenigen Stunden noch in den Schlaf gewiegt hatte.

Du scheinst noch tief in deinen süßen, trivialen Träumen.

Das zeigt mir dein langsamer Atem und dieses immer wieder aufglimmende Lächeln.

Weich und voll, anbetungswürdig.

Mit einem Augenaufschlag belohne ich dieses friedvolle Bild und erhebe meine müden Knochen.

Eine raue Stimme dringt an mein Ohr.

Du, noch schaftrunken hast die Augen dem neuen Tag geöffnet.

„Wo willst du hin?“ fragst du und greifst nach den Kleidern in die ich mich eigentlich hüllen wollte und ziehst mit damit wieder zu dir.

„Proben..“ antworte ich, schließlich war es heute so verabredet gewesen.

Hast du es etwa vergessen, du unermüdliches Arbeitstier?

„Lass doch die Proben…“, sprichst du nach einem Räuspern weiter, „Die beiden kommen doch auch ein mal ohne uns klar… ohne dich und mich….“

‚Dich und mich’?!

„Außerdem ist es kalt draußen komm wieder rein…“ Bettelnd liegt das Haselnuss farbene Braun auf mir, genauso wie in der letzten Nacht.

„Hör auf immer so etwas zu sagen…“ entkommt es mir und wohl nur mit dem minimalen Bruchteil der Kraft und Wut, die dir meiner Meinung nach zusteht.

Schließlich bringst du mein komplettes Leben durcheinander.

Du hast es so verdient.

Du machst mich schwach.

„Huh? Ah sei doch nicht so.“, ein kindliches Lachen liebkost mein Ohr. Dennoch, was soll daran lustig sein?.

„Wie ich soll nicht so sein?“ gleichgültig drehe ich mich um.

Fein, ich habe auch noch andere Kleider, und an denen klettest du nicht.

„Die selbe Diskussion wie gesternund davor… wieso erwartest du jetzt immer, das ich liebeskrank an dir hänge, Karyu?“

Nüchtern verlassen die Worte meinen Mund.

Mein Gesicht verzieht sich keine Miene.

Aber es fühlt sich beruhigend schmerzlich an.

Der dunkle Stoff fängt hektisch und ruppig an, meinen Körper zu bedecken, nur die Knöpfe wollen nicht so wie ich es will, meine Hände sind so seltsam steif und verkrampft.

Es bereitet mir erneut nicht den geringsten Funken Freude, zu sehen wie du einen Moment die Lider resignierend senkst.

„Wieso denn nicht?“, deine Stimme ist nur noch ein leises Flüstern.

Ich drehe mich weg.

Wieso hinterfragst du so viel…? Es macht es mir so schwer.

Vielleicht sollte ich den Ort verlassen und nie wieder kommen?

Oder solange schlafen bis dein Lebenswille von der Zeit ausgehaucht wurde.
 

„Was? Denkst du etwa, ich hätte großartig viel für DICH übrig?!“
 

Verletzen. Zerbrechen. Zerstören. Lass mich dich an meinen Worten zerreißen sehen.
 

„Aber gestern-„, die Laken rascheln und fallen von dir, so wie du aufspringst um mich von hinten zu fassen.

Überzeugt und energisch. Du bist naiv, wenn du denkst wir existieren in einem billigen Liebesfilm.

In solchen Momenten erinnerst du mich an ein stolzes Fischer-Ross, welches mit der letzten Kraft den Karren aus dem tiefen, nassen Sand zieht.

Die Sehnen und Muskeln liegen unter dem glänzend nassen Fell, die Brandung schlägt an die zitternden Beine und der eisige Wind zerrt an der schon strähnigen Mähne.

Die Nüstern blähen sich angestrengt auf, während es heftig auf dem Metall kaut, dass der Schaum am Maul steht.

Stehen bleiben und aufgeben liegt nicht in seiner Natur.

Zusammenbrechen bedeutet den Tod in dem kalten Wasser, denn keiner hat Mitleid mit dir und hilft dir hoch, hinaus aus den schweren Scheren des Karrens und dem beengenden Zaumzeug, ohne welches es dir sicherlich besser gehen würde.
 

„Was.. war gestern?“, will ich noch immer mit meiner durch Arroganz klebrigen Stimme wissen. Ich weiß es, doch würde ich es niemals zugeben.

Wieso bin ich so geworden?

„Na das eben.. du hast doch nicht einfach so bei mir geschlafen…“

Wieso habe ich es getan?

„Und was soll das ändern? Ich war müde.“, wehre ich ab.

Wieso will ich es wieder?

„Natürlich….“ entflieht deinem Mund.

Deine Hände halten mich fest an den Schultern.

Ich fühle mich so schwach, ich brauche mehr Schutz, mehr Kälte. Dringe nicht zu mir durch, ich bitte dich.

„Aber was?“ , bekommst du eine letzte Antwort ehe du mich zu mir drehst und ich dich anschauen kann.

So begehrenswert unschuldig, an dir klebt noch keine Schande.

Deine Augen funkeln lebendig, bringen mich zu einem Stoß weisen ausatmen, während ich mit allem rechne.

Mein Engel der mich mit überirdischen Freuden erfüllt hat.

Die zartroten Lippen zittern.

Was ist los..?

Bist du stumm geworden, ist deine Stimme davon geflogen?

Oder ist das, was du mir sagen willst verboten… und du traust dich nicht.

Wo du mir doch gestern die groteskesten Dinge in mein Ohr gehaucht hast.

Erwartungsvoll bleibe ich stumm bis ein kleines Bekenntnis über seine Lippen kommt.

„Du hast dich verliebt?“ frage ich ohne eine Regung preis zu geben.

Du nickst.

Ein schönes Lächeln überkommt deinen Mund.

Es bleibt noch eine Weile ruhig, ich höre dein Herz schlagen, aufgeregt.

Immer lockerer wird dein klammernder Griff.

Deine Linke löst sich schließlich gänzlich von meinem Rücken um meine Wange zu berühren, streicht mein Profil entlang.

„Es war ab zu sehen..“ umgarnt dich meine Stimme leise.

Der hoch gewachsene Mann scheint sich in Sicherheit wiegend wieder zu beruhigen.
 

Schwach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  schmoergelmotte
2007-09-22T19:12:17+00:00 22.09.2007 21:12
"Bist du verliebt?"
- Die Frage hatte Zero auch gleich an sich selbst stellen können xD~
Denn auch er ist über beide Ohren verliebt, auch wenn es sich bei ihm anders äußert, als bei Karyu.
Er will es nur nicht wahrhaben :)
Vampire sind ja so kompliziert. Denken, weil sie tot sind, wären sie auch gleich gefühlstot.
Tja, Zerolein, das war dann wohl ein Schuss in den Ofen *lol*

Ich finde es toll, wie du seine Gedankengänge beschreibst und seine eigenen Zweifel :)
Natürlich muss er die kalte Fassade aufrecht erhalten, immerhin kämpft er gerade um sein eigenes Herz im gefühlstechnischem Sinne, von dem er doch eigentlich übrzeugt ist, dass, wenn es schon nicht mehr schlägt, es auch sonst keinen Mucks von sich geben sollte.
Aber leider sucht man sich nicht aus, in wen man sich verliebt und wirklich kontrollieren kann man es auch nicht, wenn es einmal passiert ist.

Es waren mal wieder ein paar schöne Sätze dabei.
Ich muss sagen, die letzten Kapitel lassen sich auch flüssiger lesen als die ersten beiden. Das ist schön und trotzdem sind die vom Schreibstil her kein bisschen schlechter, sondern genauso gut.

Sagst du mir Bescheid, wenn du das nächste Kapitel hochlädst? Dankö~

Grüßchens,
motte
Von:  Annatar
2007-09-22T18:21:47+00:00 22.09.2007 20:21
Nun, ich bin wirklich überrascht dieses Mal.
Das gestehe ich dir ganz offen.
Überrascht in dem Sinne, dass es relativ kurz war und auch was das kursiv geschriebene zu Anfangs betrifft. Das ist dir übrigens sehr schön gelungen, Yu-Sama.
Dieses Kapitel beinhaltet wohl nicht sehr viel mehr als das vorherige und doch vertieft es den Eindruck noch einmal, das was Zero fühlt, bestätigt noch einmal das was Karyu fühlt.
Was mich allerdings ein wenig gestört hat, waren die Satzzeichen und dass du fast in jede Zeile nur einen Satz geschrieben hast, wobei letzteres allerdings meist recht gut passte.
Ich wüsste zu gerne was Zero nun tut... es endet so abrupt...
Und das am Anfang... was war das genau...? Etwas wie eine 'Vorschau' oder einfach Karyus Gedankengänge?
Die Formulierungen waren einmal wieder sehr schön, auch der Vergleich mit dem Pferd gefiel mir, auch wenn er etwas lange war.
Ich bin gespannt wie es weiter geht. Sehr gespannt!
Ich hoffe es geht bald weiter ^.~

Liebe Grüße, dein Chouchou
Von:  BLVCKMORAL
2007-09-22T13:45:29+00:00 22.09.2007 15:45
ûu der ist doch total doof
wieso ist der dauernd so kalt <<?
Das ist echt ne kagg Art ><
*schnief*
naja war wieder nen tolles Kapi
aber kurz ;O;
schreib bitte schnell weiter


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