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aluXintegral
von

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Tränen

Nacht. Sie saßen auf einem Dach in der Nähe ihrer alten Behausung. Der Vollmond zeigte sich in voller Pracht. Umringt von einem gar göttlichen Blau. Eine kühle Sommernachtsbrise strich ihr durchs haar. Sie hatte inzwischen die Kontrolle über ihren Körper zurück gewonnen. Die Nachtluft tat ihr gut, sie empfand es als sehr angenehm. Kurze zeit zuvor hatte er sie in ihre alten Baderäume gebracht, wo sie ihren Körper vom elenden Kerkerdreck reinigen konnte. So saß sie nun, in ihrem schneeweißen Morgenmantel, oben auf dem Dach, neben ihm. In der Ferne waren die Geräusche der Stadt hörbar. Menschen, die noch zu so später Stund ihrem Vergnügen nachgingen, lärmende Autos und Sirenenlaute durchzogen die Nacht. Und die Stimme neben ihr. "Fühlt ihr euch jetzt besser, Meister? Oder wollt ihr mir sagen, dass ihr in diesem Moment viel lieber im Kerker verrotten würdet?" Er klang höchst belustigt, und während er so spottete, verschlechterte sich ihr Zustand wieder. Ihr gingen unzählige Bilder durch den kopf. Bilder ihrer ausgelöschten Einheiten, ihres gestürmten Anwesens, Fergesen, ihr treuer Kommandant, Walter, mit dem wissen, dass dieser sich irgendwo vor den königlichen Truppen versteckt hielt. Und die Schuld an allem trug sie. Sie hatte versagt. Sie, an der obersten Spitze, hatte ihre Aufgabe nicht erfüllen können und wurde letztendlich von ihrem eigenen geliebten Königreich als Verräter in den Kerker gesperrt. Ihr Zustand verschlechterte sich weiter. Alles um sie herum begann zu verschwimmen. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn. Alles verschwamm in einem Meer aus Intrigen, Hass und Blut. Natürlich bemerkte er ihre Verfassung sofort und mit einem Mal stoppten seine angreifenden Worte, die bis zu diesem Zeitpunkt munter weitergespottet hatten. Sie hatte sich mit dem Rücken nach hinten fallen lassen und starrte nun schwach hinauf in den Himmel. Hut und Sonnenbrille hatte er abgelegt und lehnte sich erstmal ein wenig über sie, um sie besser ansehen zu können. Als er sich versicherte, dass sie noch nicht in Lebensgefahr schwebte, lediglich einen Schwächeanfall hatte, legte er wieder sein höhnisches Grinsen auf. "Ihr werdet euch doch nicht übernommen haben, Herrin?" Mit einem amüsierten Lachen ließ er sich weiter runter auf sie sinken. Hastig drehte sie ihren Kopf zur Seite. Aus Scham? Aus Angst, er könne die Schwäche in ihren Augen sehen? Sie wusste es selbst nicht, war zu verwirrt. Sie war doch immer stark gewesen. Hatte immer alles in ihrer Macht stehende getan. Aber vielleicht war all ihre Macht nicht mächtig genug.. nicht ausreichend...? Immer mehr dieser absurden Gedanken durchliefen ihren Verstand. Was war nur geschehen mit ihr? Mit Schrecken bemerkte er ihre Unsicherheit und die Verwirrung, die sich in ihrem Körper breit machte und sich langsam in Panik umwandelte.

Seine starke Herrin wurde schwach.

Dieser erbärmliche Menschenabschaum hatten sie immer schwächer werden lassen. All diese, seines Meisters unwürdigen, Ereignisse zerstörten ihre starke Seele. Körperlicher und geistiger Zerfall prägten sie. Angeregt beobachtete er ihr befinden und kam dabei nicht umher ihr eine Strähne ihres noch feuchten weiß-blonden Haares aus dem Gesicht zu streichen. Diese Geste von ihm brachte sie wieder annähernd in die Realität zurück. Jetzt erst merkte sie, wie nah er ihr bereits gekommen war und spürte seine behandschuhte Hand auf ihrer Wange ruhen. Die Brille hatte er ihr abgenommen. Leicht verwirrt und noch immer benebelt, durch ihren recht untypischen Zusammenbruch, schaute sie ihm in die die roten Augen. Er erwiderte den Blick und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Sie ließ seine Berührung zu. So weit war sie also bereits. Langsam hob sie ihre eigene Hand und legte sie sanft auf seine, um seine Berührung intensiver spüren zu können. Ruhig schloss sie ihre blauen Augen. Ein winziger erster Sonnenstrahl schien ihr übers Gesicht, die Nacht bedeckte noch immer ihre Haut. Wie schön sie doch war...

Völlig ohne eine solche Reaktion erwartet zu haben, wisch er von ihr zurück und erhob sich auf die Knie. Doch sie ließ nicht von ihm ab, folgte seiner Bewegung und ohne ein Wort lehnte sie sich ihm entgegen. Ihre Stirn lag auf seiner Schulter, ihre Haare verdeckten ihr Gesicht. Sie ließ sich dort an ihm hängen wie eine leblose Puppe. Er sah sie nur stumm an. So verblieben sie eine Weile, bis er plötzlich ein Geräusch wahrnahm. Zu leise, als das ein Mensch es hätte hören können. In seine Ohren jedoch glich es einem grausamen Donnerschlag.

Eine träne hatte sich ihren weg über die Wange seine Herrin gesucht und fiel schmerzbringend zu Boden.

Eine Träne...
 


 

Kapitel 2 +END+

by silverchair



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2006-07-21T09:35:10+00:00 21.07.2006 11:35
wird aber langsam mal zeit^^ das es weiter geht
Von: abgemeldet
2006-07-17T14:43:36+00:00 17.07.2006 16:43
heul will endlich das es weiter geht schnief
Von:  NordicNidhogg
2006-05-24T09:44:24+00:00 24.05.2006 11:44
ooooooh *dahinschmelz* wi niedlich. schreib bitte schnell weiter. deine ff ist so schön.
Von: abgemeldet
2006-05-22T13:37:52+00:00 22.05.2006 15:37
Uii wie süß, sowas von süß XD
Aber eins mal: Rechtschreibung. Vorallem Groß-und Kleinschreibung. Und vielleicht ein paar Absätze lassen, dann liest es sich leichter. Trotzdem wieder guter Schreibstil ^^b


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