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Kinder der Wüste

Die Fazination der arabischen Pferde
von

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Der Weg zum Ziel?

Sorry dass es so lange gedauert hat, bis dieses Kapitel nun da ist! Es ist BlackShadow und Goldlover gewidmet! Ich bedanke mich sehr bei Elke Nicolai für die Korrektur und das mühevolle abtippen meiner Schrift^^
 

Der Weg zum Ziel?
 

Und (er schuf) die Pferde...

auf dass ihr auf ihnen reitet

und euch mit ihnen schmückt.

KORAN, 16. SURE
 

Schonend für die Pferde reiten wir nun. Mhm - ich würde gern mehr über diese Beduinen erfahren. Viel weiß ich ja noch nicht.
 

Sie scheinen den Weg in- und auswendig zu kennen. Ist ja auch klar, sie leben hier in dieser gottverlassenen Gegend.
 

Die Sonne ist immer nocht nicht am Zenit und dennoch ist es bereits so unerträglich heiß, dass man es kaum ertragen kann. Meine Augen sind geblendet von dem Licht, das der Sand wieder zurück wirft.

Was ist das? Es verdunkelt sich. Oh nein! Die Beduinen werden unruhig, halten nach etwas Ausschau und - plötzlich geht ein Ruck durch die Truppe. Die Pferde fangen an sich zu strecken. In einem atemberaubenden Tempo jagen wir auf eine Anhöhe, vor uns befindet sich eine ca. 10 Meter tiefe Kuhle. Sollen wir da etwa rein? Die Antwort kommt prompt als Abd Al Rahman den Rand erreicht und vorsichtig hinab reitet. Langsam arbeiten wir uns bis nach unten vor, wo wir dann stehen bleiben.
 

Der Wind heult laut auf. Ich spüre ihn wie er auch hier gefährlich stark an meiner Kleidung zerrt. Zitternd durch diesen schneidend kalten Wind schaue ich nach oben, und was ich da sehe, lässt mich zusammenzucken. Dunkle, fast schwarze Wolken bedecken den Himmel und schneller als ich registrieren kann, verdunkeln sie die Sonne. Es wird dunkel, man kann kaum noch etwas sehen, nur noch dunkle Schemen.
 

Was soll ich nun tun? Ich kann nichts mehr sehen! Es darf jetzt keine Panik in mir hochkommen! Schluck es runter! Bevor ich weiter nachdenken kann, packt mich eine Hand und zieht mich nach unten in den Sand. Jemand raunt mir zu: "Schnell, legen Sie sich hin, eng an Ihr Pferd und rühren Sie sich nicht, ehe es sich rührt!" Seine Stimme klingt rauh, von dem vielen Sand und Staub inseiner Lunge,doch sie ist zugleich bestimmt, so dass kein Widerspruch zugelassen ist. Schnell nehme ich Shadow die Trense ab, damit er besser atmen kann und befehle ihm, sich hinzulkegen. Er merkt, dass das von großer Bedeutung ist und lässt sich ohne sich zu wehren, in den Sand fallen. Eng drücke ich mich an seinen warmen Körper. Ein unruhiges Schnauben dringt aus Shadow's Lunge, das mich vor Sorge erbeben lässt. Lange ist nur das laute Heulen des Windes zu hören, doch was ist das? Wird es nicht langsam ruhiger? Nach einiger Zeit langen Wartens wird meine Frage ruckartig beantwortet, in dem der neben mir liegende Shadow versucht aufzustehen, was durch die schweren Sandmassen, die derWind über uns geweht hat, noch erschwert wird. Durch Shadow ermutigt versuche nun auch ich aufzustehen. Unter viel Mühe wird meine Anstrengung dann doch noch belohnt, in dem ich im kniehohen Sand stehe. Als ich versuche meine Augen zu öffnen, merke ich, dass das keine gute Idee ist und reibe mir vor einem erneuten Versuch denSand aus den Augen. Schnell schließe ich meine Augen wieder, da die Sonne meine noch an die Dunkelheit gewöhnten Augen blendet. So einen dummen Fehler mache ich nicht noch einmal. So öffne ich meine Augen nun mit Bedacht, um nicht noch einmal gepeinigt die Augen schließen zu müssen. Das Gefühl, Sand überall am Körper zu haben, ist einfach ekelerregend. So versuche ich den Sand so gut es geht von/aus meiner Kleidung zu klopfen, was mir nur unzureichend gelingt. Die Zähne knirschen, sogar dort ist Sand hingekommen. Ich verfluche ihn, er ist unerträglich.
 

Schnell gehe ich zu Shadow, die Trense über die Schulter gehängt, um zu gucken, ob er sich beim Sandsturm eine Verletzung oder Sonstiges zugezogen hat. Ich atme nachder Kontrolle, die Gott sei Dank negativ war, hörbar auf und lege Shadow die Trense wieder an. Nach einer kurzen Verschnaufpause drängen die Beduinen, die sich ja wahrlich besser auskennen in diesem Gebiet, zum Aufbruch, was ich auch verstehe. Also - raufgeschwungen auf das Pferd geht es nun weiter.
 

Da die Pferde auf diesem Untergrund gut laufen können, wird das Tempo erst einmal leicht erhöht, um dann das letzte Sonnenlicht noch auskosten zu können, in den Galopp gefallen wird. Eine Uhr für die Feststellung, dass bald die Sonne untergeht und die gesamte Umgebung in Dunkelheit getaucht wird, braucht man nicht. Dafür genügt ein Blick auf die Sonne, die nun schon längst den Zenit verlassen hat.Lange Zeit lassen wir unsere Pferde so laufen um dann beim Aufgucken die Gebirgszüge immer klarer zu sehen. Endlich, wir haben es fast geschafft! Nur noch ein kleines Stück.
 

Die Landschaft verändert sich fast abrupt. Vom nicht ändernden Gelb/Braun des Sandes der Wüste mit meterhohen Dünen, die gefährlich aussehen im Gegensatz zu der Ebenheit des größten Wüstenteiles zu einem etwas feuchteren Gebiet, das Zeugnis von Wasser ist (Jahu!!!), einigen Bäumen und etwas halbverdorrtem Gras und natürlich die Berge. Wie lange habe ich auf diesen Anblick gewartet!! Ich kann es kaum erwarten, in das Gebirge einzudringen und zu meinem Ziel zu kommen. Doch als sich meine Gedanken immer mehr damit zu beschäftigen drohen, bedeutet Abd al Rahman allen abzusteigen und zu ihm zu kommen, was wahrlich alle sofort machen, denn sich dagegen aufzulehnen, das wäre absolut nicht gut, wobei das immer auf denjenigen ankommt. Als Rahman schnelle Befehle und Erklärungen gibt, bin ich froh, dass mein Arabisch doch so gut ist, dass ich ihn verstehen kann. Als er mit seinen Ausführungen am Ende ist, bin ich doch etwas enttäuscht, denn wir würden den restlichen Tag und die Nacht im Schutz der Berge bleiben und am nächsten Tag den schwierigen Anstieg wagen. Ich gehe schnell die paar Schritte zu Shadow, der geduldig gewartet hat, um meine Enttäuschung zu verbergen. Sanft streichle ich über seinen kräftigen Rücken zu seiner muskulösen Hinterhand hinunter und mir wird klar, als er mich anstupst, dass ich ohne ihn nicht mehr leben könnte, was, glaube ich, aber auch in meinem Blut steckt, wenn man meine Vorfahren in Betracht zieht. Na ja, vielleicht lerne ich ja noch einen von diesen während meines Aufenthaltes bei den Beduinen kennen.
 

Stunde um Stunde verrinnt. Doch es fühlt sich an, als wären es bereits zu viele gewesen, als dass es noch hell sein könnte. Langsam fängt es an dunkel zu werden, höchste Zeit, das Zelt aufzubauen. Nachdem ein Mann: "Es gibt Essen" gerufen hat, gehe ich hin, hole mir etwas ab und esse es langsam auf, während ich mit den Beduinen rede. Sie scheinen recht angespannt zu sein, was hier auch kein Wunder ist, so weit ich über die Lage informiert bin.
 

Ein warmer Schauer geht über meinen Rücken, als Abd al Rahman auf mich zu kommt. Nein, ich darf mir hier keine Gefühle erlauben, das geht nicht! "Fehlt Ihnen etwas? Ich will mir ja nicht nachsagen lassen, dass ich ein schlechter Gastgeber wäre.", sagt er mit unbewegter Miene, die keine seiner Gefühle verrät. "Mein, mir mangelt es an nichts. Doch was bedrückt Euch?", frage ich, da man doch eine gewisse Unruhe bemerkt, aber er antwortet, es sei nichts, was mich angehen sollte. Dies zu glauben fällt mir schwer, auch wenn es mir lieber wäre.
 

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In jeder Rasse sucht der Mensch das Beste,

und so suchten sie unter den Guten,

aber wer könnte besser bestehen diesen Test

als die Nachkommen der Wüstenstuten.

WILL OGILVIE, DER ARABISCHE TEST
 

Abu Ben Isaak:
 

Er grübelt, wer es sei, der ihn sehen will. Unwissenheit ist ein schlechtes Gefühl. Es drückt gewaltig auf seine Stimmung. Sogar seinen persönlichen Beschützer hat er angemuffelt. Und dabei liebt er ihn wie seinen eigenen Sohn. Er hat keine Kinder, das glauben alle, auch er. Ob das stimmt, wird sich noch herausstellen!
 

Er wurde vor nun mehreren Wochen von einer jungen Dame angerufen, die ihm sagte, sie sei die Sekretärin und Dolmetscherin einer Araberzüchterin, die großen Wert auf die Reinheit des Blutes lege. Sie hatte gefragt, ob sie im Auftrag der Züchterin sich bei ihm die Tiere ansehen darf, um die Reinheit der Pferde bei sich besser bestimmen zu können. Nach kurzem Zögern hatte Abu ihr sein Einverständnis gegeben. Doch nun weiß er nicht mehr, ob seine Entscheidung richtig gewesen ist. Das würde sich ja bald herausstellen.
 

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Es stampft auf den Boden

und ist freudig mit Kraft und zieht aus,

den Geharnischten entgegen.

Es spottet der Furcht und erschrickt nicht

und flieht vor dem Schwert nicht.

HIOB 39,21-22
 

Langsam wird es hell, die Nacht ist vorbei. Wir brechen das Lager ab und verstauen unsere Sachen in den Satteltaschen, schwingen uns auf unsere Pferde und halten kurz inne, um den Sonnenaufgang zu bestaunen, der hier atemberaubend ist. Doch dann geben wir den Pferden die Zügel und traben an, damit sie sich erstmal aufwärmen, damit wir nicht in der größten Hitze noch hier sind.
 

Das Gebirge türmt sich vor uns auf, wo müssen wir entlang? Ich sehe keinen Durchgang. Doch die anderen streben einen bestimmten Punkt an, der sich langsam als schmaler Gang erweist. Rechts und links sind graue, hochaufragende Felsklippen, die weiter oben bedrohlich nach innen gehen, so dass kaum Sonnenlicht durchdringt. Auf dem Pfad liegen überall lockeres Gestein und Erde. Das ist nichts für unerfahrene Pferde, die das nicht kennen, schießt mir durch den Kopf. Doch da erreicht Shadow schon den Pfad, verlangsamt und setzt vorsichtig einen Huf vor den anderen. Es scheint er habe meine Angst erkannt und sei extra vorsichtig.
 

Plötzlich wird es dunkel, die Felsen über uns sperren das gesamte Licht aus. Hoffentlich schafft Shadow es! Und er schafft es! Nach mehreren Minuten gleißt das Sonnenlicht auf unsere Gesichter und müssen geblendet die Augen schließen. Shadow bleibt stehen, da es ihn erschreckt, plötzlich nichts mehr zu sehen. Doch kurze Zeit später geht er zögernd weiter.
 

Mein Blick wandert über die Landschaft um uns. Sie sieht immer noch fast trostlos aus. Überall liegen Steine in den unterschiedlichsten Farben, von dunkelgrau, des massiven Gesteins bis hin zu ocker, von getrocknetem Lehm. Zwischen den Steinen und Geröll guckt ab und an das Grün von Gras hindurch, was jedoch sehr spärlich ist. Ein gewundener Weg geht weiter hinauf, auf welchem kurz nach dem Erblicken auch schon die Hufe der Pferde drüber klacken. Desto weiter wir reiten, desto schöner wird es. Überall erblickt man auf den Hängen Bäume und Büsche im wohligen Grün des Lebens. Blumen und Kräuter in den verschiedensten Farben erblicken meine Augen und lässt mich staunen, was es hier in der entferntesten Ecke für eine Schönheit gibt.
 

Als wir ein Plateau erreicht haben, bleiben wir stehen, um einen Blick auf die wunderschöne Landschaft zu werfen. Einen Augenblick verharren wir dort, dann wenden wir unsere Pferde und lassen sie in schnellem Tempo loslaufen, um uns von diesem Anblick losreißen zu können. Nach wenigen hundert Metern wird ein noch höheres Plateau erreicht und unter uns erstreckt sich ein wunderschönes Tal. Ganz am Ende dieses Tales steht eine Stadt, die mit ihren weißen Wänden die Sonne derart reflektiert, dass es in den Augen weh tut, sie zu sehen. Vor dieser Stadt erstrecken sich bis hier einige Koppeln, auf welchen bestimmt mehrere hundert Araber stehen, die edel ihre Köpfe heben, zu uns gucken und ein Hengst. Seine Schönheit sieht man bis hierher, wiehert schrill den Ankömmlingen zu.
 

"Ab hier lasse ich Sie allein. Möge Allah mit Ihnen sein!", ertönt plötzlich Abd al Rahmans Stimme. "Dank Ihnen und Allah!", gebe ich ihm als Antwort. Er gibt seinen Leuten den Befehl, schon einmal vorzugehen, er würde dann nachkommen. "Pass auf dich auf! Hier ist es gefährlich!", bittet er mich. "Das werde ich tun. Vielleicht sieht man sich ja noch einmal.", flüstere ich ihm zu und schaue ihm in die Augen, die plötzlich dunkler sind als vorher und leicht flackern. Er guckt mich liebevoll an, streicht mir über den Kopf, lässt Sagr auf der Hinterhand wenden und prescht seinen Leuten hinterher.
 

Langsam lasse ich Shadow den Weg in das Tal hinunter gehen und auf die Stadt zu. Mein Herz klopft, mein Puls beschleunigt sich bei dem Gedanken, was eben war und was gleich kommen würde. Endlich lerne ich den kennen, den ich seit Jahren suche.
 

Ein Trupp Reiter kommt heran, wahrscheinlich um zu sehen, wer ich bin, aber sicher bin ich mir da nicht. Wollen die etwa gar nicht anhalten? Sie sind nur noch wenige Meter entfernt und noch in vollem Galopp.
 

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Wer mir ein liebes kommi hinterlässt, bekommt wie üblich eine ENS oder ein GBeintrag von mir! Einen Namen für das nächste Kapi habe ich mir noch nicht überlegt, doch werde ich es sobald wie es mir möglich ist in Angriff nehmen!
 

Eure Silverlover



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-03-08T19:55:43+00:00 08.03.2007 20:55
Wow!!
Das war sehr schön be- und geschrieben ^^
Die Art wie du schreibst, gefällt mir eh super und das passt super zu Geschichte ^^
Das Kapitel hat mir total gefallen


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