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Amaya

SIN and PASSION
von

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The Laugh

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Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen…
 

WARNUNG: IN AMAYA STIMMEN DIE ZEITEN UND GESCHEHNISSE NICHT ÜBEREIN! Bitte nicht ernst nehmen!
 

Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!
 

Kapitel –47–

~*The Laugh*~


 

Verlieren oder Verzichten? Verlieben oder Verdammen? Nein, ich wählte den Tod.

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Megumi war wie durch ein Zauber wieder der Alte. Wenn beide in einem Raum waren suchte er immer Touyas Nähe und die geistliche Verbindung zu ihm schmerzte auch nicht mehr in Touyas Venen. Seit dem Verschwinden von Celsia normalisierte sich ihr gemeinsames Leben wieder. Megumi normalisierte sich wieder zu einem hingebungsvollen Lebemann wie er leibt und lebt. Aber vor allem verstand Touya wieder sein Umfeld. Seine Augen waren wieder klar, sein Gehör unzerstörbar. Er nahm auch wieder das Kleinste Geräusch unter tosenden Klängen. Manchmal dachte er an Celsia, als die Gerüchte über den weißen Dämon zerflossen wie Sand im Wasser. Schließlich plagten ihn dennoch Schuldgefühle und er wünschte sich zu dem Zeitpunkt einen anderen ausweg Celsia von sich zu befreien...

"Erkläre mir bitte noch einmal aus welchem Grund wir hierher fahren." Megumi schaute nörgelnd und schwerz seufzend aus dem Kutschenfenster. Das Kinn in die Handfläche und der strenge, schmollende Blick auf die blühenden Felder geheftet. Aber Touya wusste, dass er sich heimlich den blauer Himmel ansah.

"Wenn wir uns mit diesem Grafen anfreunden, kriegen wir mehr Autorität in der Menschenwelt."

"Haben wir den nicht schon?" Touya musste beim gelangweilten Ton Megumis lachen. "Ich meinte eigentlich den Hof." Megumis Blick trennte sich von der märchenhaften Landschaft- ein höllisches Bild für jede Kreatur der Finsternis, und traff auf Touyas.

"Was hast du vor, Touya?" Er schenkte seinem Megumi nur ein Lächeln, das alles erzählte.

Megumi lachte leise und es klang wie ein böses Knurren.

"Oh, Touya... Gier ist eine Todsünde."

"Das gefällt dir doch so sehr." Megumi spürte ein Brennen in seiner Brust und hielt Touyas begierigen und hinterhältigen Blick stand. Nun konnte auch er es kaum erwarten im Zentrum von Hermansstadt zu gelangen. Im Herzen Rumäniens wo das Blut am schmackhaftesten war. Touya sah wie sich Megumi mit der Zunge über die Lippen fuhr und seine Gedanken erreichten ihn.

"Da fällt mir ein, dass ich daran dachte eines dieser französischen Partys zu veranstalten.", sagte Touya. Megumi verspürte einen plötzlichen Blutdurst.

"Hier? Rumänien? Nein, nein. Es würde niemand kommen." Megumi schüttelte halblachend den Kopf. Seine frischgeschnittenen Haare fielen ihm weich ins Gesicht, aber seine Augen glühten immer noch durch die haßelnussbraune Dichte.

"Oh doch. Sie werden kommen, aber sie werden sich kaum rühren, diese Art von Party ist in Rumänien überhaupt nicht bekannt.", erklärte Touya was Megumi wohl am besten wusste.

"Hast du denn gerade so Lust darauf, Touya?"

"Wieso nicht?" Nun lehnte auch Touya seinen Ellbogen neben dem Fenster und legte seine Schläge in die Hand, schaute Megumi intensiv an.

"Menschen schmecken besser wenn sie sünden." Auch eine Tatsache die Megumi auswendig kannte.

"Dann müssen wir die Gäste irgendwie dazu ermutigen. Was schlägst du vor?" Touya schaute hinaus und brauchte nicht lange zu grübeln. Als er wieder in Megumis Augen schaute, war Megumi als ob sein alter Freund ihn in diesem Moment berühren würde, tat er aber nicht und Megumis Herz begann zu schlagen, pumpte langsam warm werdendes Blut durch seinen kalten Körper.

"Wir beide müssen wohl den Anfang machen.", sagte Tuya und er wusste mit einem schiefen Lächeln wie Megumis Antwort aussehen würde.

"Ich stelle mich mit Freuden als Vorzeigeobjekt zur Verfügung." Gespielt verbeugte sich Megumi.

Die Kutsche blieb endlich stehen und das Geräusch von Kinderlachen ertönte. Megumi seufzte daraufhin.

"Vielleicht hast du Glück und es sind junge Frauen."

"Dann wird ihnen das Glück ersparrt bleiben sobald ich einen Fuss auf dieses Gut setze." Sie stiegen aus und spürten Messerstiche durch ihre dicke Kleidung, durch ihre dünne Haut. Es war Hochsommer.

"Ich glaube die neuste Bezeichnug für dich ist..." Touya überlgte ein wenig. Er hatte doch erst vor Kurzem dieses witzige Wort aufgeschnappt. "Ahja. Gigolo." Megumi setzte ein falschen Lachen auf und wedelte mit der Hand. Amüsiert ging Touya an Megumis Seite auf das Gut zu.
 

Ein prächtiges Gemäude, umringt von prächtig blühenden Bäumen und Wiesen, stand mit seinem weißen riesigen Maul vor den Brüdern und erwartete es begierig. Viele neue Abenteuer erwarteten dort die beiden unzertrennlichen Freunde und mit gutem Gefühl folgte Touya den Dienern ins Herrenhaus hinein. Hingegen Megumi spürte wie ein scharfen Schmerz ihn warnte, nichts Gutes prophezeite. Er versuchte ihn so schnell wie möglich zu ersticken.

Drinnen war alles im mordersten Stil gehalten und es glänzte aus Gold und Elfenbein. Dunkle Braun- und Rottöne vermischten sich in den Wandteppichen und Gemälden die von Mythen aus den Wäldern erzählten. Megumi sah sich mit glänzendem ausdruck überall um. Sein Künstlerherz pochte bei jedem seiner flüchtigen aber intensiven Blicke auf die Werke und erkannte alte Kreaturen wieder. Pan, Nymphen, Waldgeister, Zentauren, Einhörner, verwünschte Hirsche, Zwerge und auf zwei Beinen gehende Tiere. Alles sehr kitschig und zu altmodisch für den Stil dieses riesigen Anwesens. Aber Megumi wurde von den kräftigen Farben überwältigt. In seinen Fingern flimmerte der Drang zum malen.

"Aaah! Meine Freunde!" Als sie die breiten stummen Stufen hinauf gingen, war von Links eine kräftige und sehr machtvolle Stimme zu hören. Sie bannte sich einen Weg, die Wände und der Boden vibrierten bei seinen dunklen Klängen. Touya aber freute sich irgendwie auf diese bekannte Stimme, die etwas sehr väterliches an sich hatte. Megumi aber blieb neutral und seine Aufmerksamkeit den Gemälden und Skulpturen gegenüber hielt stand. Der Boden atmete mit den kräftigen Schritten dieses großen stolzen Mannes der immer näher kam. Er hatte einen braunen Vollbrat mit silbernen Streifen, die Augen warm und klein. Seine Kleidung war im typisch rumänischen Stil des 19. Jahrhunderts gehalten, aber seine Hose und seine seidene Krawatte lässt an Früher erinnern. Und wer kannte die letzten Jahrhunderte besser, als die Höllenbrüder...

"Touya! Wie geht es dir?" Touya streckte mit einem Lächeln seine Hand aus, die aber nicht erwiedert wurde. Stattdessen schenkte ihm der Herr dieses Hauses eine kräftige Umarmung und ein hartes Klopfen an den Schulterblättern. Kaum zu fassen, dass ein Mensch solch enorme Kraft in seinen brüchigen Knochen besaß, dass sogar ein unsterblicher Vampir husten musste.

"Es ist so erfreuend euch hier in meinem Haus zu haben!" Er blickte über Touyas Schulter, die er festhielt, auf Megumi und verzog etwas den Mund, war aber über den vertäumten Ausdruck in diesen verfluchten Augen überrascht.

"Schön Sie auch wieder zu sehen, Graf Jaru." Touya verbeugte sich höflich. Sein stolzer Umhang- eine dicke Jacke um eine Schulter -fiel ihm dabei nicht nach vorne, so wie es sich gehörte.

"Ach was! Für euch bin ich immernoch Roman und jetzt kommt, es wird bald gegessen aber vorher ruht euch von der langen Reise mit einem Glas aus."

Stumm nahm Graf Jaru seine neuen Freunde unter seine Arme und hatte ein wenig Mühe diese Männer zu führen. Trotzdm war er der einzige Mensch der keine Angst den Bürdern gegenüber verspürte, obwohl er sie in der Tracht des blutigen Kriegs erlebt hatte. Sein Dank und seine neue gewonnene Liebe war zu stark. Besonders Touya gefiel ihm. Er war für Graf Jaru immer das perfekte Bild seines Sohnes den er nicht hatte.

"Ungarn also. Ja, seitdem mächtigen Familien gefallen sind, wird das Land immer ärmer, auch hier. Deshalb brauchen wir so enthusiastische Männer wie euch." Touya und Megumi wechselten Blicke, aber waren zu schnell für Graf Jarus menschlichen Augen. Die Bibliothek in der sie sich befanden war viel zu klein für die Größe dieses Anwesens, dem halben Schloss. Aber es war nur des Grafs Privatbibliothek in der er seine Freunde lieber einlud als im Saloon, wo es nach Parfum und süßen Tee roch, viel zu zart für einen Grafen, für einen Mann fand er.

"Meiner Frau geht es gut, vielleicht zu gut, wie immer macht sie mich mit ihren Einkäufen verrückt."

"Was ist denn daran auszusetzen?" Touya saß vom Mantel befreit in einem bequemen Stuhl und schwank den Brandy wie hypnotisiert in seinem Glas. Innerlich gähnte er vor Müdigkeit.

"Ich wünschte meine Frau wäre wie jede andere normale Eheweib, aber nein, sie bringt lieber verletzte Pferde die kurz vor der Schlachtung standen ins Haus, oder besser gesagt in unseren überfüllten Stall." Graf Jaru schüttelte den Kopf und aus irgendeinem absurden Grund, oder Drang, wollte Touya von seiner Familie noch mehr wissen, obwohl ihm Megumis Langeweile längst auffiel.

"Wie geht es deinen Töchtern?" Die Sorge über Graf Jarus altenden aber kraftstrotzendem Gesicht verstärkte sich, aber auch ein Funken Glück mischte sich darin.

"Meine Älteste hat vor Volkswissenschaft zu studieren und meine Jüngste lernt gerade eifrig das Reiten. Naja, seit Kurzem ist sie jetzt die Zweitjüngste in meiner Familie."

"Oh, herzlichen Glückwunsch." Touya merkte leider zu spät die Traurigkeit vom Grafen.

"Nein, es ist leider nicht so." Seine mächtige Brust hob sich wie ein lebendig gewordener Berg als er die Luft einatmete. "Vor drei Monaten wurde das ungarische Gut meines älteren Bruders und seine Stadt, mit all seinen Bewohnern, niedergebrandt." Megumis Kopf schnellte auf. Feuer. Blut. Tod. Er lächelte heimlich.

"Er und seine Frau sind ebenfalls umgekommen. Mir wurde berichtet, dass in den niedergebrannten Ruinen, Spuren von wilden Hunden oder Wölfen gefunden worden sind." Die buschigen Augenbrauen des Grafen zwengten sich zusammen als ob er sich das nicht erklären konnte. Megumi und Touya tauschen nicht nur Blicke miteinander.

"Und die Leiber meines Bruders und seiner Frau waren angeblich....zerfetzt." Stille breitete sich aus. Genug, sodass Touya jeden von Megumis Gedanken deutlich in sich hören konnte.

"Diese widerlichen Hunde sind wirklich dumm, fressen sich an die Öffentlichkeit!", schrie Megumi in seinem und Touyas Kopf.

"Ich weiß nicht, das riecht komisch...", murmelte Touya ohne den Mund zu bewegen.

"Was meinst du? Werwölfe riechen immer komisch." Touya wandte sich dem Grafen wieder zu ohne seinem Bruder geantwortet zu haben und legte seine kalte Hand auf die breite Schulter seines Gastgebers.

"Es tut mir Leid was ihrem Bruder und seiner Familie zugestoßen ist." Graf Jaru nahm den Trost in sich auf und lächelte wieder wage.

"Danke. Sie sind jetzt an einem besseren Ort. Jedenfalls können sie unbesorgt ruhen, weil ihr einziges Kind nun bei mir lebt."

"Es hat überlebt?"

"Ja, es war wie ein Wunder! Das kleine Mädchen kam nur mit ein paar Brandwunden davon, weil es sich hinter einem Regal die ganze Zeit versteckte, bis sie hinaus lief und auf ihre Retter zustieß."

"Was bedeutet, dass sie zwei Familienmitglieder verloren, aber ein neues dazu gewonnen haben."

"Ja. Genau wie der Kreis des Lebens sein sollte." Touya nickte zustimmend und kippte den letzten Schluck Brandy die Kehle hinunter. Die Sonne fiel langsam in warmen Orangtönen in den Raum hinein und die Uhren schlugen zur Abendzeit, zur Essenszeit. Mit ausgestreckten Armen die erneut auf den Schultern der Brüder ruhten, führte der Graf sie kurz durch sein prachtvoll gehaltenes Anwesen bis sie ins Esszimmer eintraffen. Dort war der lange Mahagonitisch bereits mit saftigen Köstlichkeiten die die Mägen der Brüder niemals stillen konnten, bedeckt und die Familie des Grafen trat zufällig im selben Moment hinein.

"Ah, Roman, mein Liebster. Sind das die beiden Freunde von denen du mir jeden Tag und jede Nacht erzählt hast?" Die Gräfin war eine große elegante Frau mit Perlen im hochgesteckten noch dunklem Haar und einer zarten gesunden Haut. Ihre Augen waren schmal, genauso dunkel wie ihre Wimpern und die Nase zu spitz.

"Ach sei still, Fiorika! Das habe ich nicht getan!" Der Graf stellte sich neben seine Frau und nahm sie leicht an der Taile. Sie lachte daraufhin genauso kräftig und laut wie ihr Ehemann. Aber wie eine Lady streckte sie elegant die parfürmierte Hand aus und musste nicht lange warten bis diese hauch zart von Touyas Lippen berührt worden waren. Als Megumi vor ihr trat wollte sie lieber ihre Hand wieder zurück ziehen. Das Glühen in seinen Augen gefiel ihr ganz und gar nicht, ihre menschlichen Instinkte leuteten in allen Tönen bis sie es überall hören konnte. Sie blickte unbemerkt über ihre Schulter. Vier Mädchen stellten sich dicht nebeneinander und kicherten in ihre behandschuten Hände.

"Und das sind eure bezaubernden Töchter?", deutete Touya so höflich er war. Gott, Megumi wollte aus diesen Fenstern hinausfliegen wie eine verirrte Fledermaus in einem strahlenden Zimmer.

Der Graf ging auf seine Töchter zu die wie auf Befehl in vornehmer Position gingen. Einer nach der anderen stellte der Graf seine so verschiedenen und einzigartigen Töchter vor.

"Das ist Ludovica, meine Älteste die zu Herbstbeginn studieren wird." Eine etwas kräftige junge Frau mit schulterlangen bronzenen Haaren legte einen pefekten Knicks hin und ihr Lächeln verschwand zu schnell.

"Das ist Angela, meine Zweitälteste. Sie sorgt sich gemeinsam mit meiner Frau um die verletzten Tiere."

"Sehr erfreut.", sagte sie in einer melodischen Stimme die Touya und sogar Megumi bezauberte. Sie hatte das rabenschwarze Haar ihrer Mutter, erbte aber leider auch ihre spitze Nase. Trotzdem war ihr Lächeln sehr freundlich und die Haltung die vornehmste. Ganz im Gegesatz zu ihrer jüngeren Schwester, Valeria, die ihren Hals viel zu weit in Hochmut streckte, sodass ihre augen kalt wirkten. Sie begann zu schwitzen als sie in die Eisblauen Augen Touyas blickte und seinen herausvordenden Blick versuchte stand zu halten. Sie gab nach kurzer Zeit schließlich auf und knickste in Eile.

"Erfeut.", sagte sie aus zusammen gebissenen Zähnen und knallrotem Gesicht.

"Gut so Valeria. Und das hier natürlich ist meine Jüngste und wildeste...Gott stehe mir bei." Die Kleinste unter ihnen kicherte erneut in ihre Hände hinein und schaute verschmitzt auf. Besonders Megumi hatte sie in ihre wimperklimpernden Blicken gefangen aber er schluckte nur nervös. Sie teite Valeria's strohblondes Haar, aber sie war von allen die Schönste, die perfekte stürmische Lady aus diesem Jahrhundert, dessen Typ noch in vielen historischen Romanen erwähnt wird.

"Sehr erfreut, Sir de Rheasca und Sir la Sergio. Ich heiße Olivia." Der dicke blonde Zopf rutschte nach vorne als sie sich verbeugte.

Touya setzte ein falsches Lächeln auf. "Es freut uns ebenfalls euch kennen zu lernen. Eure Eltern wurden wirklich mit vier wunderschönen jungen Frauen gesegnet."

Gemeinsam mit ihrer Mutter erröteten sie vier Mädchen bei Touyas Komplimente und verbargen ihre Gesichter hinter glänzenden perfektem Haar. Der Raum wurde von einem süßen herben Duft gefüllt der von ihrem Schweiß und ihrer Haut stammte. Das junge frische Blut floss durch die flotten Herzschläge durch ihre Körper und Touya wie Megumi witterten puren Genuß. Aber sie mussten sich zurückhalten, sie durften keinen einzigen Fehler machen sodass ihr perfektes Schild zerbrach.

"Wo ist Anna?", fragte der Graf seine Gräfin. Sie zuckte mit den Achseln und war plötzlich selber überrascht, gefolgt von ihrer prlötzlichen Angst. Zum Glück wurden im richtigen Moment die Türen geöffnet und schnelle kleine Schritte hallten im Esssaal. Ein kleines Mädchen in einem zu aufwendigen Kleid für diesen kleinen Körper, stolperte hinein. In ihrem Schlepptau verbarg sich ein älterer Herr mit aufgesetzter Brille und Notenhefte in seiner linken Armbeuge.

"Verzeiht!", rief die Kleine, ihre hellbraunen Locken lösten sich ein wenig aus den himmelblauen Schleifen an beiden Seiten. Sie erschrack fürchtlich als sie unmittelbar vor Megumis großen Körper stand, den sie vorher in ihrer Eile gar nicht bemerkte. Die Luft blieb ihr im Halse stecken und das kleine Herz pulsierte wie bei einer Maus. Megumi empfand es als ein nerviges Geräusch.

"Tut mir Leid, mein Herr. Anna, starr bitte den Lord nicht so verstört an und komm her!", rief die Gräfin sanft aber streng und streckte ihre Hand nach ihrer Nichte aus. Annas Füßen wollte ihr nicht gehorchen und ihr Gesicht verriet, dass sie kurz vor einem Angstschrei stand. Megumis grünes Leuchten fiel auf sie herab wie spitze Steine.

Touya bewegte sich neben Megumi. Er setzte ein warmherziges Lächeln auf und versuchte so dem Mädchen die schreckliche Angst zu nehmen, die besonders Kinder automatisch verspürten wenn sie einem Vampir so gefährlich nahe standen. "Guten Abend."

Anna, die nur bis zu Touyas Hüfte reichte, schnellte ihren Kopf zu ihm auf. Ihr Mund formte sich von einem Schrei zu einem verlegenen Staunen.

"Anna, du wurdest begrüßt, antworte doch!", befiehl die Gräfin hart. Dann stöhnte sie als sie merkte, dass Anna sich unabsichtlich weigerte zu reagieren. Anna blieb eine Salzstatue, die blassbraunen großen Augen waren starr.

"Tut mir Leid mein Lord. Normalerweise geht sie sehr offen auf Gäste zu. Das ist-"

"M-Mein Name ist Annalucia Elisabeth Stoica Jaru!" Wie sie es von ihrer Tante und Cousinen gelernt hatte verbeugte sie sich, wenn auch etwas brüchig. Touya verbeugte sich ebenfalls ein wenig, entzückt über dieses kleine Wesen mit einer merkwürdigen Augenfarbe, die etwas Weißes in sich trugen. Megumi trat zurück, hinter Touya.

"Darf ich wissen wie alt Sie sind, Annalucia?"

"I-Ich bin bereits neun Jahre alt!" Sie rieb ihre kleinen Händen gegeneinander und starrte den Marmorboden mit rosigen Bäckchen an. Unter dem Saum ihrer Röcke stellte sie einen glänzenden Schuh nach dem anderen, immer wenn sie nervös und gleichzeitig erfreut war.

"Aha, also bereits eine junge Lady." Dann geschah das was Megumi befürchtete und der Gräfin wie den vier Schwestern den Atem nahm. Touya stellte sich auf ein Knie und nahm die kleine zerbrechliche Hand Annas um sie zu küssen. Annas Herz zersprang und war wie ein schmerzlich hämmerndes Geräusch in Megumis Ohren. Einfach fürchterlich. Er verzog den Mund in seiner kindischen Eifersucht. Annas Gesicht wurde peinlich knallrot und die Schwestern begannen daraufhin zu kichern, die Gräfin schüttelte nur den Kopf. Der Graf rieb sich nachdenklich seinen Vollbart.

"Anna, mach den Mund zu.", marnte die Gräfin ihre stumme Nichte und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
 

"So so, ein Wunderkind also." Touya staunte.

"Oh ja! Sie konnte bereits mit drei Jahren langsam lesen und Vier schreiben. Sie nimmt Klavierstunden und ihr Lehrer versicherte mir, dass eine große Zukunft in der Welt der Musik vor ihr stünde." Graf Jaru beugte seinen Rücken nach vorne, sein gewaltiger Oberkörper zeigte sich stolz nach vorne. Aber sein Stolz wurde zu schnell von Traurigkeit und Mitleid nieder geschmettert.

"Aber...", sagte er betrübt. Seine Frau hakte sich in seinen Ellbogen. Ihr Gesicht verriet ebenfalls ihre traurigen Gedanken an Anna.

"Beim Feuer verlor sie einen Teil ihrer Sehkraft und die Ärzte sagen, dass es mit der Zeit schlimmer werden wird."

"Aber wir werden Anna nicht anders erziehen wie unsere Töchter. Es ist das Beste für Anna, wenn sie genau dieselbe Erziehung erhält, auch wenn es schwer wird.", wante sich die Gräfin ein.

Touya ließ es absolut kalt. Die mitfühlenden Emotionen die sich auf die Gesichter des Grafen Paares ausbreiteten, echoten nicht wieder in seiner Brust. Stattdessen dachte er daran, wo er die nächtlichen Festlichkeiten veranstlaten sollte. Es muss ein großer, niedriger Saal sein den man schnell heizen konnte. Für die Vampire würde Kälte nichts ausmachen, aber je wärmer das menschliche Blut wird, desto besser konnte sich die Sünde in ihre Körper ausbreiten. Hoffentlich bestellte Megumi bereits das Papier für die Einladungen, wie die Notaren.

"Mein Lord?" Er schreckte ein wenig auf. Seine Kallkulierung für das Buffet musste anscheinend noch ein bisschen warten.

"Das arme Kind. Aber ich bin mir sicher das es bei Ihnen hervorragend erblühen wird." Touyas Lächeln nahm der Gräfin die große Sorge ein wenig. dieser hier gefiel ihr ganz gut. Er war sehr charmant, ein stattlicher Mann wie aus dem Bilderbuche und so ganz anders als sein Bruder. Gott sei Dank, dann musste sie sich nicht jede Minute mit der Panik quälen, dass ihren Töchtern etwas geschehen würde. Ohne ihr Wissen schenkte sie dem schrecklichsten der Teufel ein Stück ihres Vertrauens und Touya badete sich in seinem Erfolg und ihrer Sympathie. Jeden Tag legte sich das dunkle Fell seines Fluchs auf diese freundlichen Menschen nieder, und sie bemerkten es nicht einmal!

Touya zog immer ihre Aufmerksamkeit bei Gelegenheit und MEgumi versteckte sich lieber hinter seinem alten Freund. Er wollte mit all dem nichts tun haben. Aber mit Touyas Plänen konnte er sich nach kürzerster Zeit anfreunden.

"Du bist wirklich ein Teufel, Touya. Jedes Mal wenn du der Gräfin und ihren Töchtern charmante Komplimente machst oder dem Grafen hilfst, ihm beistehst, weiß ich genau was wirklich in deinem Kopf vorgeht.", lachte Megumi jedes Mal dunkel wenn er sich mit seinem Freund nachts hinsetzte und redeten. Oder auch einfach nichts taten, Bücher lasen und wein in sich kippten. Einfach nur beisamen zu sein und der stillen Musik der Nacht zu lauschen war alles was sie benötigten.

"Moe hat mir geschrieben." Über Touyas Lippen breitete sich ein Lächeln aus als er über seinen ersten Gefährten berichtete. "Er sagt in Japan sei die Hölle los, die neue Religion scheint nicht gut anzukommen und die Menschen bringen sich gegenseitig um, die reinste Korruption auch unter dem Königshaus." Gemütlich blätterte Touya weiter in seinem Buch um. Er kannte es noch nicht und war bereits nach einer Stunde traurig weil er nur noch zwanzig Seiten zu lesen hatte.

"Er sagt er wird bald nachkommen."

"Wieso?" Es überraschte Megumi, wo Moe doch so gerne reiste und kaum Beachtung Touya schenkte, seinem dunklen Vater. Aber das war Touya egal, er sah den Wald vor lauter Bäume nicht mehr wegen seiner Liebe.

"Er kann die Heiratsanträge der hohen Familien nicht mehr ertragen. Sie fangen an sich um ihn zu streiten. Obwohl ihm ein Massacre ganz recht wäre, wird er trotzdem wieder kommen, berichtet er." Touya lachte. Er konnte es sich so gut vorstellen, wie Moe auf seine steinharte Art schmollte und allen den Rücken kerrte. Nur zu gerne wollte Touya die Gesichter der Frauen sehen, wenn sie erfahren, dass sich Moe dem Zölibat gewidmet hat.

Er konnte die Bestürztheit der Frauen mit jeder seiner Faser verstehen. Er musste wieder lachen bei diesem Gedanken und Megumi ebenfalls, aber nur weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass ein Junge wie Moe so eine Wirkung auf reife Fauen hatte. Und die hatte er. Es lag schließlich in Moes Macht wunderschön und anziehend für die Menschen zu sein.

Megumi seufzte. Er war doch nur ein Junge, um Höllenswillen!

"Ich weiß wirklich nicht was du an diesem Knaben findest."

"Er ist kein Knabe.", beharrte Touya gelassen. "Und er ist sehr interessant, ich mag ihn einfach. Leider wird er immer größer und älter."

"Wie du nur klingst... Du müsstest dich selber hören." Megumi stand etwas verärgert auf, aber nicht eifersüchtig. Megumi war niemals eifersüchtig, jedenfalls rief er sich das immer wieder ein. touya hielt aber mit einer überraschendem Gedanken noch auf bevor er in sein Zimmer ging. Korea stand demnächst auf dem Reiseplan und Megumi musste zugeben, dass es ihn sehr interessierte. Aber vorher war noch Einiges in Rumänien zu erledigen. Wie zum Beispiel die nächste Mahlzeit. Beide Freunde konnten es kaum erwarten.

Von weitem des einsamen Ganges hörte er ein helles LAchen.

"Warte Olivia! So wartet doch liebste Schwester!" Uff, diese Mädchen wieder. Wenn es erblühte Frauen gewesen wären, hätte Megumi bestimmt seinen Spaß mit ihnen gehabt, aber kleine Mädchen ließen ihn vollkommen kalt. Dafür war er nicht ganz hirnkrank gewesen. vor seinen Augen lief Olivia in Nachthemd lachend durch die Räume. Ihr blonder dicker Zopf peitschte gegen ihren Rücken und ihre Augen strahlten eine Lebhaftigkeit aus, die Megumi fast neidisch machte.

"Na komm schon, hol dir die Bürste!" Ihren Schatten verfolgte ein kleiner Zwerg. Die offenen Locken waren zerstreut und flogen in jede Richtung. Das kleine runde Gesicht errötete durch das Laufen. Ebenfalls im aufwendigen Schlafgewand lief sie ihrer Cousine mit ausgestreckten Händen hinterher und schrie ihren Namen.

"Olivia, bitte! Gib ihn wieder her!" Die kleine Annalucia blieb stehen und steckte das dickliche Gesicht in ihre Hände. Jetzt wird sie bald heulen, dachte Megumi mit einem kleinen miesen Lächeln. Aber als Anna ihren Kopf wieder hob stand sie keineswegs den Tränen nahe. Im Gegenteil, sie verprühte eine Mut und gleichzeitig Freude. Freude an diesem Spiel. Sie verstand schnell, dass Olivia sie nur aus ihrem leeren großen Kinderzimmer heraus locken und sie ermuntern wollte. Früh lernte die kleine Anna, dass hinter Olivias kindisch verzogenen Aktionen viel Wärme und Herz steckten. Und dann lief sie mit demsleben amüsierten Lachen Olivia nach. Vom ersten Moment an gefiel Anna ihm nicht.
 

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SORRY FÜR DIE FEHLER ><!!

Bitte nicht beachten! Ich habe kaum Zeit sie zu verbessern Û_Û
 

Es muss jetzt schnell gehen, gell?

Ich wünsche euch viel Vergnügen mit Anna's Geschichte.

Als ich sie erfunden habe, da war sie zuerst wer anderer(außer das Aussehen behielt sie von Anfang an) und ich mochte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber jetzt hat sie einen Platz in meinem Herzen erringen können.
 

bye, und passt auf eure Hälse auf ^_°

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Maron-Kusakabe
2009-07-28T23:54:32+00:00 29.07.2009 01:54
so hab endlich zeit gefunden Amaya neu an zu fangen mit lesen und auch beendet. bin ehrlich gesagt froh es wieder angefangen zu haben, es ist einfach extrem spannend. obwohl ich langsam wieder in die gegenwart möchte um zu sehen was aus den zweien wird
touyas vergangenheit ist trotzdem spannend ^^'

hoffe es geht bald weiter, da ich bemerkt habe das eine lange Pause herrscht

bis zum nächsten Kapi
Maron-Kusakabe
Von: abgemeldet
2008-08-19T11:35:59+00:00 19.08.2008 13:35
die armen frauen mit der spitzen nase die tun ein echt leid ^^

ne mal im ernst schön geschrieben und ich hab das kapi auch recht fix entdeckt^^

aber was mit meiner Kaito die soll doch mit Touya *zensiert* :p

hihi

mach weiter so freu mich schon aufs nächste kapi ob mit Kaito oder ohne hauptsache sie kommt wieder ^^

lg *knuff*
Von:  Hilary_Hiwatari
2008-08-17T11:55:27+00:00 17.08.2008 13:55
Hi du
das kapi war klasse
es ist cool auch mal was aus der
vergangenheit der beiden mit zu bekommen.
bis dann bey HDL Brina


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