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Amaya

SIN and PASSION
von

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Old Times

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Hi Gleichgesinnte und ihr Anderen…
 

Achtung! Lesen auf eigene Gefahr!
 

HÖRT (Die Musik und richtige Stimmung für Amaya):

Muse

LostAlone

My Chemical Romance

Paramore

30 Seconds To Mars

KoRn

Fall Out Boy

Evanescence

Panic! At The Disco

Deftones

Armor For Sleep

Kill Hannah

Audioslave

Queens Of The Stone Age

Depeche Mode

Kidney Thieves

Und jetzt zur weiblichen Seite:

Andra (rumänische Sängerin)

Emilie Autumn

Kelly Clarkson

The Veronicas

P!nk

The Pussycat Dolls
 

Kapitel –39–

~*Old Times*~
 

Verdammt lange, war seine Antwort auf meine Frage. Das war die Geburt meiner Leere. Nur wenn ich mit der weißen Lilie zusammen war, wie alle ihn nannten, füllte sich alles in mir aus. Ich lege meine Hände vor meinem Gesicht und werde blind. Mein Opfer für meine Liebe und der Beweis dass ich betrüge.

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Die See schien so ruhig wie nie zuvor zu sein. Touya fragte Megumi, ob das sein Verdienst war. Er sagte nein.

Der Wind war so erfrischend kühl auf der Haut zu spüren. Touya fragte Megumi, ob alles Okay sei. Er bestätigte das Okay.

Die Zugvögel flogen langsam aber sicher in Richtung Süden. Touya fragte seinen Bruder ein letztes Mal, ob er jemanden Besonderes kennen gelernt hatte. Und sein Bruder lachte.

"Wie kommst du nur darauf?" Sein Lachen war herzhaft und ansteckend. Touya lächelte und schloss seine Augen. Er wartete bis Megumi sich beruhigt hatte, dann stellte Touya die nächste Frage.

"Megumi. Eine wichtige Frage."

"Ja?" Megumi zog das Wort in die Länge und kam mit seinem Ohr Touya näher. Er konnte nie aufhören eine kleine Show zu spielen.

"Als wir gemeinsam mit all den Frauen zusammen waren und auch die Nächte als wir getrennt waren. Da machte sich eine stechende Frage in mir breit." Megumi legte seine Hände seitlich um Touyas Hals und den Schaulustigen klappte das Maul auf.

"Die Antwort ist ja, natürlich! Ich wünschte auch ich wäre nur einmal mit dir alleine zusammen gewesen. Nur wir beide, mein geliebter Freund." Grinsend legte er seine Wange an Touyas und zwinkerte den Leuten zu, die mit rasenden Herzschlägen und glühend heißen Gesichtern den beiden zusahen. Besonders die weibliche Seite, die sich danach schmerzhaft sehnten von beiden Brüdern genau so zärtlich berührt zu werden. Ihnen tropfte fast das Blut aus der Nase.

Megumi empfand es zu amüsant, aber Touya wusste nie, ob das wirklich sein Ernst war oder ob er wieder einmal Spaß mit seinen Gefühlen machte.

Er schenkte Megumis unlustige Antwort keine Beachtung.

"Hast du jemals dein Blut jemandem Fremden hergegeben?" Megumi blieb kurz stumm.

"Nein.", antwortete Megumi mit einer Frage. Touya blinzelte eiskalt hinunter. Megumi war nur um die drei Zentimeter kleiner als Touya, aber er lies sich wie ein Kind gemütlich baumeln. Der Blick seines großen Bruders fuhr ihm eiskalt unter die Haut. Jedes einzelne kleine weiche Härchen auf seinem Körper stieg empor und Touya lies nicht zu, dass Megumis immer größer steigende Angst in durchbohrte. Wie ein Spiegel reflektierte er seine Angst, die wie strahlendes Lind Megumi fast fünf Meter von Touya wegschoss. Es war sein Ernst.

"Nein, Bruder. Ich habe keinem Fremden mein Blut gegeben. Nicht einmal eine Kostprobe." Touya rührte sich nicht ein Stück. Genauso angewurzelt wie vorhin, als Megumi sich an ihn klammerte, blieb er wie eine bezaubernde Marmorstatue stehen. Die Beine gerade nebeneinander. Die eine Seite seines Pelzumhangs im linken Ellbogen und die andere Seite hielt er leicht mit der Rechten. Seine Haltung war der eines Aristokraten und Megumi ging fast in die Hocke. Er wusste Touya würde ihm nichts antun und spannte seine Muskeln nicht an. Er würde ihm doch nichts antun, wenn er jetzt anders geantwortet hätte, oder?

"Ist schon gut Megumi." Ein weiches sanftes Lächeln bildete sich auf Touyas Gesicht und lies ihn wie einen Engel erscheinen. Megumi lockerte sich.

"Ich glaube dir.", sagte Touya auf rumänisch.

Megumi seufzte tief und hinter seiner Hand. Megumi musste Jahrelang mit fletschenden Zähnen damit klar kommen, dass er Touya nie das Wasser reichen konnte. Und das war der richtige Weg so zu denken. Touya war mit allen Maßen mächtiger und stärker, trotzdem trennte nichts die Brüder, die alten Freunde. Für die ganze Welt waren sie gleichgestellte Brüder, aber Megumi wusste schmerzhaft, dass die Wahrheit nun mal anders war.

"Wie lange hast du gebraucht fließend rumänisch zu sprechen, Touya?", fragte Megumi und lies dabei seine Augen nicht von der vorbeifahrenden Landschaft ab. Sie saßen in einer noblen Kutsche und wollten nach Rumänien zurück. Etwas packte sie dorthin, etwas rief sie und sie folgten dem rufendem Gesang.

"Einen Monat. Und wie gehts dir dabei?"

"3 Wochen." Megumi grinste wie ein Kind und Touya lachte wie eines.

Ziegen und Kühe fuhren vorbei wie tänzelnde Punkte. Das Land roch sterbend nach Herbst, aber noch nie roch der Tod so lebendig und süß. Fas t zu süß für dieses Jahrtausend.

"Wir werden in noch in Ungarn, in Budapest einen langen Halt machen. Vielleicht ein paar Tage oder Wochen.", sagte Megumi und fing Touyas überraschenden Blick auf.

"Müssen wir wen treffen?"

"Ja. Waffen." Das hatte Touya ganz vergessen. Natürlich musste die letzte Schlacht fast einen Drittel ihrer Waffen verschlungen haben. Immerhin blieben deswegen knapp ein Drittel räudiger Hunde unter den Klingen tödlich hängen.

"Verdammt. Ausgerechnet Ungarn, Megumi?" Touya klopfte seinen Hinterkopf an die polsternde Kutschenwand und kniff die Augen zusammen.

"In UNGARN ist das Nest aller WERWÖLFE!" Megumi war amüsiert von der Abneigung gegen Werwölfen seines Bruders. Am Anfang bestand noch Frieden und als sich die mächtigste Anführerin auch in Touya unsterblich verliebte und vieles dadurch vernachlässigte, war der Frieden fast zum Pakt geworden. Aber Lara hasste Megumi aus tiefstem Herzen, sie verabscheute ihn und seine Vorlieben, sowie kleinen Zeremonien. Keine Kreatur vermochte in der alten Zeit so viel Hass gegen eine andere Kreatur zu sähen wie Lara. Und jeder Wolf war heißblütig wie kein anderes Tier. Touya tötete Lara zurecht. Und die anderen Werwölfe, die Lara so vergötterten wie die Vampire ihre Höllenbrüder, entbrannten in ein noch größere animalische und zerstörerische Wut. Wie bei einer entflammten Zündschnur ging der Kampf weiter und weiter, bis es irgendwann eine Explosion finden und alles zerstören wird.

Megumi sehnte sich kurz, aber nur kurz, nach ein bisschen Friede. Wie Touya im selben Augenblick.
 

"Touyaaa!" Hotaru fing an an seinen schwarzen Ärmeln zu ziehen und zu jammern.

"Wann sind wir endlich da?" Sie zerrt und schrie leise unter ihm. Er schob ihren Kopf mit seiner freien Hand zur Seite und Kaito musste krampfhaft und angestrengt ihr Lachen runter schlucken. Es zog in ihrem Hals und ihre Nase fühlte sich wie verstopft an.

"Halt mal die Klappe Hotaru und hör auf zu zerren!" Er hasste es, wenn das teure Gewand von wem anderen zerstört wurde, aber Hotaru lies sich richtig baumeln und Touya wirkte zum ersten Mal für Kaito, wie ein richtig großer Bruder.

"Hör auf! Du bist ja unglaublich! Du bist so blöd!"

"Neiiin!", quietschte Kaito leise und drückte ihre Handflächen verkrampft auf dem Bauch. Beide, Hotaru und Touya schauten sie mit großen Augen an und erst nach ein paar Krähen Lauten entwich aus ihnen dasselbe Kichern. Besonders Hotaru. Dann traf es Touya wieder wie einen Schlag gegen die Wand. Diesmal ist die Zuneigung stärker und mächtiger als zuvor. Er hört einen immer schnelleren Schlag, ein Herzschlag. Anfangs unregelmässig, als ob es nicht wüsste wie es richtig schlagen sollte. Dann war der Rhythmus kräftig und im richtigen gleichmäßigem Takt. Touya war sich sicher, dass er Hotaru gehörte. Wie ein totes Herz eben schlagen musste.

"Hihi…" Ein breites, zu großes Grinsen für ihr zartes Gesicht und Wärme spendete ihren Körper.

"Hotaru!"Die Karte drehte sich auf die andere schwarze Seite um und Hotaru wich von Touya weg. Die kalte Stimmung die sich über Touya legte galt nicht für Hotaru wie sie befürchtete.

Kaito musste mit Verblüffung ansehen wie sich Touya Stück für Stück veränderte. Durch die Venen unter seiner Haut, die sich stark gegen sie pressten, bekamen seine Hände einen blauen Stich. Seine schnell gewachsenen Krallen vergriffen sich tief in das harte Holz des stämmigen Baums. Kaito fühlte deutlich ihr Herz wie es bis zu ihren Ohren hinauf pochte. Irgendwie konnte Kaito gefährlich genau spüren, wie Touya immer deutlicher zum Vampir wurde. Ihr Schädel brummte, als ob ihn wer als Trommel benutzte. Ihre Brust schnürte sich zu, ihre Kehle verdrehte sich schmerzhaft zu einem Wirbel. Einen unerträglichen Druck in ihrer Brust stoppte ihren Atem. Das Gefühl war stark, so übermächtig in ihr.

"Kaito?", fragte Hotaru besorgt und sie kramte in Kaitos Gedanken herum. Sie hatte zu viel Angst Touya anzuschreien, ihn wieder auf dem Boden zu bringen uns seine Tarnung zu behandeln. Kaito keuchte bereits vor Schmerz und Anstrengung. Das war nicht Touyas Enttarnung die Kaito zu schaffen machte, sondern seine unzerstörbare Wut und Zorn die er vermischen lies und Kaito konnte alles spüren.

Sie griff nach der kleinen zarten Schulter Hotarus und drückte ihre Finger ins zarte Fleisch.

"Es geht schon."

Bemerkenswert, dachte Hotaru. Ein Mensch, jemand mit so einem zerstörten Herzen, kann so viel in sich aufnehmen.

"Spürst du so etwas immer in Gegenwart eines Vampirs?", fragte Hotaru schließlich.

"Nein. Nicht so. Und nur wenn ich will." Dann wurde es still.

Hotaru zischte die Luft scharf ein. Man hörte den scharfen Ton genau, als die Luft ihre spitzen Eckzähne streiften. Irritiert blickte Kaito in Hotarus bleiches Gesicht. Es war voller Angst. Ein Gesicht, kurz bevor es geschlagen wurde.

Ein starker kurzer Luftzug strich Kaito hautnah und als sie wieder aufblickte, sah sie nur Touya, der sich wieder einkriegte.

"Hotaru?" Sie war weg. Verängstigt. Feige.

Kaito schaffte es wieder mit aller Vorsicht und schwankend sich auf ihre Beine zu stellen. Sie kam Touya immer näher und stellte sich neben ihm. Lange, beobachtete sie nur sein Gesicht und den eiskalten Blick der sich darin verborgen hielt. Ihre Augen wanden sich nach vorn, auf Tsubasas Rücken. Und da war noch eine Gestalt hinter ihm und Kaito war sich sicher, das das der gute Grund für seine Wut war. Sie beugte sich nach Links, nur um ihren eigenen Augen nicht zu trauen.
 

Die Luft war überraschend warm. Megumi sagte, es war nicht sein Verdienst, aber es fühlte sich gut auf Touyas Haut an.

"Also, heute Abend werden wir handeln."

"In Ordnung. Macht es dir was aus, wenn du das alleine machst?" Touya lies einen erschöpften Seufzer aus.

"Ja. Würde mir."

"Ich bin irgendwie müde. Ich will schlafen. Vielleicht ein paar Tage durch."

"Dann wachst du nicht mehr auf. Das ist zu gefährlich." Touya lachte leise und lächelte schief.

"Ich bin nur zwei Jahre größer als du. Du tust ja so, als ob ich 100 Jahre älter wäre."

"Du weißt nicht wie alt ich bin." Es schien fast so, als ob Megumi Touya herausfordern wollte. Touya blieb gelassen, er würde nicht auf seinen kleinen Bruder reinfallen.

Beide fingen an zu lachen.

"Meine Herren, ihre Gemächer sind fertig." Das Hotel war nobel, wie alles um die beiden Brüder. Alles war auf Hochglanz poliert, alle äußerst vornehm. Das Hotel war neu und zur damaligen Zeit sehr modern. Touya hätte ein bisschen Schmutz nichts ausgemacht.

"Bleibst du bis heute Abend oder kommst du mit?" Megumi setzte sich gegenüber von Touya und nahm einen kleinen Schluck Rotwein, der zu trocken war. Wenn er jetzt alles austrinken würde, dachte sich Megumi. Und die Flasche dazu, würde er immer noch nicht gesättigt werden. Er wartete und wartete auf Touyas Antwort. Der Reiz in seiner Kehle machte ihn immer verrückter.

"Ich komme mit." Megumi war als erster aufgestanden und am schnellsten zur Tür gegangen. Touya spürte Megumis Gier, er schmeckte sie geradezu auf seiner Zunge. So tief und deutlich war Megumis Sehnsucht nach frischem Blut.

Touya wollte nichts. Kein Essen, keinen Wein, kein Blut, gar nichts. Er war plötzlich und einfach so müde geworden, aber die angenehme warme Luft draußen würde ihn auf andere Gedanken bringen.

Megumi gab sich nicht die Mühe Touya zu fragen ob er in das teure Bordell mitkommen wollte. Er lies ihn alleine und Touya genoss es.

Obwohl der Atem des Himmels so warm und zum angreifen war, war der Winter kurz bevor. Wahrscheinlich verabschiedete sich die Sonne zum letzten Mal dieses Jahres von der Hitze.

Mit der Rückkehr des Winters, kamen Touyas schrecklichen Kindererinnerungen zurück.
 

Touya kam an eine Brücke vorbei, er ging sie hoch bis zur Mitte und schloss die Augen. Sein nobler weißer Pelzmantel wehte mit dem Wind und Touya nahm einen tiefen Zug und hörte danach auf zu atmen.

Seine Augen noch immer geschlossen, beobachtete er den See, über dem er stand. Blind und ohne etwas zu hören. Aber noch nie war es friedlicher.

Sein Auge fing an zu zucken. Ein klopfendes Geräusch störte seine Ruhe und kam ihm immer näher. Er hörte einen starken Pulsschlag, fast so schnell und laut wie der Rhythmus eines rasenden Orchesters. Er roch den feuchten Geschmack von frischer Erde, einer Nachspeise und süßem Schweiß. Er hörte jemanden leise fluchen und immer wieder keuchen. Schien so, als ob wer eine schwere Last zu tragen hatte und jetzt über die Brücke musste.

Auf dem Holz war etwas Frost und Touya lachte denjenigen schon vorher aus. Das Pochen seines Herzens war nun zum greifen nah gewesen. Touya öffnete die Augen und griff blitzschnell nach ihm, als er dann ausgerutscht war.

Es war für Touya ein Schreck, als er in ein Frauengesicht blickte. Und der Schreck war noch größer, als er Lara vor sich sah. Nach unten sah, in seinen Armen.

"Lara!", flüsterte er fassungslos.

"Nein. M-Mein Name ist Tiaia." Er dachte an Laras erzürntes Gesicht zurück, als sie Megumi unter ihrer Klinge hatte. Irgendwie gefiel ihm dieses Gesicht hier viel besser.

"Vielen Dank…Jede Frau würde gerne in Ihren Armen liegen, aber diese hier würde jetzt gerne los gelassen werden. Ich habe etwas zu erledigen." Touya sprang einen Satz zurück. Die Hitze ihres Körpers hielt ihn für mehrere Momente gefangen und Touya spürte sein Verlangen für dieses Mädchen. Wie ihr Blut wohl schmeckte? Er biss sich in die Lippe.

"Vielen Dank noch einmal." Sie lächelte nicht, wie es üblich war. Wahrscheinlich wusste sie den Umgang mit Aristokraten nicht zu kennen. Ihre Wangen färbten sich rosa und der Drang sie zu kosten stieg Touya immer mächtiger hinauf.

"Da Sie jetzt meinen Namen wissen, ist es mir wohl gestattet Ihren zu erfahren."

"Ja." Touya seufzte, eine Spur eines warmen Lächeln war auf seinem Gesicht gezeichnet worden und das Herz des Mädchens schlug immer kräftiger. Sie zuckte zurück, als Touya sich hinkniete und ihre Hand in seine nahm um sie mit seinen kalten Lippen zu küssen.

"Aber, aber, aber–" Touya blickte mit einem verlockenden Blick und einem, zum hinfallen aussehenden Lächeln das Mädchen an und sie fing kurz darauf an zu zitterten. Ein eiskalter Wind wehte und Tiaia wäre fast weggeweht worden.

"Ich bin Touya de Rheasca. Schön, Ihre Bekanntschaft zu machen, Tiaia."

"Nein! Bitte stehen Sie auf!", schrie sie auffordernd aber zittrig. Als ob sie gleich ihre Zunge verschlucken würde. Touya stand auf, hielt aber immer noch ihre Hand in seine. Ihre Hitze brannte durch sein kaltes Fleisch hindurch. Er dachte nur, dass sie ihn heute bestimmt aufwärmen könnte.

"E-Es freut mich auch Ihre Bekanntschaft zu machen, Lord de Rheasca." Touya griff noch enger nach ihrer kleinen aber rauen Hand und Taia atmete die Luft scharf ein.

"Lord?" Taia fluchte innerlich.

"Ich muss jetzt wirklich gehen! Nochmals danke…" Touya lies nicht los.

"Kennen wir uns bereits?", fragte Touya und war alles andere als erfreut.

"N-Nein. Ich-Ich glaube nicht!" Mit aller Kraft entriss sie ihm ihre Hand und rannte an Touya vorbei, so schnell sie konnte. Ihre Aura und ihre verräterischen Körperreaktionen verrieten, dass sie Touya auf einem Schlag begehrte. Ihr erdiger süßer Geruch hing noch schwer in der Luft und Touya sog ihn tief ein. Füllte seine Lungen ganz aus.

Niemand in Ungarn wusste, dass er ein Lord war.
 

"Hat es wenigstens was gebracht?", fragte Megumi bei Einbruch der Nacht. Tausende von Sternen leuchtenden auf sie herab und der Wind war eiskalt geworden. Willkommen Winter.

"Ja. Ein bisschen Ruhe könntest du auch gebrauchen, Megumi."

"Oje. Ich weiß schon was du hast." Megumi schlug sich die Hand auf die Stirn.

"Du kommst in die Mitleids – Crisis!"

"Rede keinen Unsinn!" Touya packte Megumis Kopf unter seinen Arm und drückte zu.

"Sag, dass du damit aufhörst!" Touya drückte immer weiter zu und Megumi wirbelte mit seiner Hand herum.

"Mit was denn!?" Beide konnten nur schwer ihr Lachen zurückhalten.

"Sag schon!" Megumi hielt es noch ein paar Sekunden aus. Fast drei Minuten. Das war ein neuer Rekord!

"Okay, okay! Ich hör schon auf, Ich hör schon auf! Ich schwöre es!"

"Ich glaube dir nicht!", schrie Touya. Kaum verständlich. Wie kleine Kinder schlugen sie sich ein, schubsten sich und warfen sich Wörter auf den Mund, in den verschiedensten Sprachen. Ein Räuspern brach durch die Spielerei.

"Entschuldigt meine Herren. Ihre Kutsche steht bereit." Beim Hinausgehen des Zimmers, schubste Touya Megumi noch ein letztes Mal kräftig zur Seite. Megumi lächelte als er am Boden lag.

Die Kutsche war eigentlich unnötig gewesen, aber zwei reiche Männer, die kein Aufsehen in einer so kleinen Stadt erregen wollten, sollten besser drinnen bleiben. Sie blieben an einem anderen, viel größeren, aber zweitklassigen Hotel stehen und wurden kalt empfangen. Niemand war da ihre Hand zu schütteln, keiner hatte ihnen Bescheid gegeben, ob es sicher war. Megumi zuckte zusammen als er es endlich spürte.
 

Es war zu spät für diese Erkenntnis. Der Ausgang wurde von Vier Leuten geblockt. Acht weitere stellten sich hinter den beiden Brüdern und ihre Angst spürte Touya deutlich. Aber da war auch Zorn. Unergründlich.

"Meine Herren." Ein kräftiger, nicht schlecht aussehender Mann kam den Brüdern entgegen und anders als die anderen in der Empfangshalle, trug er edlere Sachen. Sehr viel Pelz um eine Schulter, wie es in Ungarn für Aristokraten üblich war und schneeweiße Fuchsschwänze hingen an seinen Schultern hinab. Ein Zeichen für Reichtum und das er viel Zeit hatte diese armen Füchse zu jagen. Um es auf den Punkt zu bringen, er war ein hohes Tier.

Sein Blick war stark und finster, aber voller Gefühl. Voller Emotionen. Touya kam alles rauf als er mehr von der Aura aller hier aufnahm.

Als ob man in dreckiges lauwarmes Wasser liegen würde.

"Wenn das hier ein Hinterhalt gewesen wäre, wäre er doch ziemlich gescheit gewesen, hab ich Recht?", sagte der reiche Werwolf. Megumi wollte ihm ins Gesicht spucken, aber ihm war sein Speichel zu schade.

Touya schaute sich um, schaute allen in die Augen und erforschte sie.

"Ihr wisst, dass ihr ALLE keine Chance gegen UNS hättet. Auch wenn wir nur zu zweit sind.", sagte Touya ruhig und herablassend. Der Mann knurrte. Kaum menschlich.

"Vampire sind auch alleine sehr erfolgreich. Werwölfe hingegen sind alleine bemitleidenswert und schwach." Der Mann ging in die Hocke und war kurz davor Touya an zu greifen. Megumi stellte sich blitzschnell vor Touya und eine Frau schrie nach dem Mann, die ihn zurück hielt.

Sein Grimmen hallte noch deutlich im Raum und schließlich wandte er sich wütend und unfreiwillig zur Seite.

"Heute wird nicht gekämpft.", sagte der Mann, still knurrend.

"Ja, heute wird nicht gerächt.", erwiderte Touya schnell und mit einem herablassenden Blick, das die Wut des Werwolfs wieder entflammen lies. Aber er hielt sich zurück.

"Geradeaus erwartet Sie unser Anführer." Ein Hauch von Neugier ging um Touya, denn er war schon auf seinen neuen Feind gespannt, der alle hier führte. Letztes Mal gab es keinen. Touya hat sie vor der Schlacht umgebracht.

Das Zimmer am Ende des Ganges war groß, hatte helle Holzwände und ein mächtiger Kamin erwärmte den Platz. Die Fenster waren nackt, ohne Gardinen, sodass jeder Mensch sehen konnte, was drinnen vor sich ging.

Noch mehr große Tiere der Werwölfe waren im Raum verstreut und starrten die Brüder hasserfüllt und ausgiebig an. Megumi zischte still. Touya besänftigte ihn durch Gedanken und hielt ihn zurück jetzt eine Dummheit zu begehen. Es waren zu viele und jeder war nur mehr als bereit zu kämpfen.

"Boss…" Der Werwolf vorhin lehnte sich gegen einen großen roten Stuhl, der vor dem Kamin gerichtet war. Boss, war die Anrede für ihren Anführer, der die größte Kolonie der Werwölfe anführte.

Er stand auf aber durch den mächtigen Stuhl sah man nichts. Megumi schoss es plötzlich aus dem Mund.

"Was wollt ihr!?" Die Werwölfe regten sich, als ob wir ihren Boss gerade beleidigten. Räudige Tiere. Führten sich auf, als ob sie irgendeinen Sinn für Anstand hatten.

Touya stockte es der Atem als er erneut in Laras liebliches Gesicht blickte.

"Guten Abend meine Herren. Ich bin Tiaia. Neue Regentin aller Werwölfe. Ich heiße Sie willkommen." Selbst die Werwölfe knurrte Tiaia an. Wütend über das Willkommen, aber sie lies sich nicht unter Druck setzen. Sie war gelassen, ruhig und auf ihrer Art anmutig. Es beruhigte Touya, dass wenigstens eine unter den Hunden "gebildet" und "zam" war.

Touya hielt die Hand vor Megumi, als er wieder schreien wollte. Tiaia kam beiden langsam näher, dann war ihr Herzschlag besser zu hören. Nervös blickte sie Touya an. Es überraschte ihn.

"Ich war es, der Kontakt zu Ihnen machte, Lord la Sergio. Die Waffen stehen für Sie und Ihren Bruder bereit. Sie wurden bereits auf Wägen und zu Ihnen gebracht." Tiaia war mit abstand die nobelste von allen hier. Ihr spanischer Akzent war zwar nur schwach zu hören, aber er erinnerte stark an Lara. Sie sah ihr zwar nur ähnlich, aber beim ersten Hinsehen wäre es so, als ob sie neugeboren wäre.

"Ich danke Euch." Megumi blinzelte wütend zu Touya hinüber, der so vertraut mit ihr zu reden schien. Tiaia pustete leise und beruhigt aus und lockerte sich ein bisschen. Ihre anmutige Haltung blieb aber unverändert.

"Sie müssen mein Gesicht kennen. Ich bin die Ur-Ur-Ur-Ur-enkelin von Lara. Ihre größte Feindin aus der alten Zeit." Irgendwie schien Laras Name noch mehr Aufsehen unter den Hunden zu erregen. Drei liefen auf die Brüder zu, wurden aber durch Tiaia mit einem Wort zurückgehalten. Die Luft im Raum wurde immer dicker und der Geruch von Vendetta lag schwer darin. Touya zitterte fast vor Anstrengung seiner Fähigkeit. All diese starken emotionalen Auren packten ihn, zerrten an ihn, schlugen auf ihn.

"Kommen wir auf den Punkt.", sagte sie schließlich. Das Geflüster hatte für einen Moment aufgehört und Tiaia schaute immer nervöser in alle Richtungen. Aufschreckende Geräusche aller Werwölfe in Raum hallten wie ein Chor, als Tiaia sich auf die Knie stellte.

"Boss!", schrie ein Werwolf.

"Ich, Tiaia, Herrin und Anführerin aller Werwölfe dieser Zeit, verneige mich vor dem Feind unserer Rasse.", sprach Tiaia mit gesenktem Kopf und lauter Stimme. Touya und Megumi starrten sie lange perplex an. Megumi dachte sogar daran einfach sein Schwert zu ziehen und ihr in dieser einmaligen Gelegenheit den Kopf abzuschlagen. Aber was hielt ihn zurück?

"Ich, Tiaia, biete den Bund des Friedens an!" Den Werwölfen stockte es der Atem, den Vampiren machte es locker. Wut wurde wieder in Touya heiß. Er konnte es nicht fassen. Laras Gesicht vermischte sich so perfekt mit Tiaias. Es war fast beängstigend. Er wusste über Laras Kind Bescheid. Eine Tochter, die schon vor ihren Bund mit Touya auf der Welt atmete. Kann ein so liebliches Gesicht so lange von Generation zu Generation weiter geerbt werden? Trotzdem. Touya würde Lara niemals vergeben und nie einem Wolfsweib über dem Weg trauen. War es zu gefährlich? War es zu dumm? Unnötig? Irgendwann, werden sie sich sowieso in die Haare kriegen und eine neue Schlacht wird beginnen. Aber…

Ja, Touya dachte immer an das Wort "Aber".

Aber bis dahin…werden sich die Vampire vermehren und mit der Zeit stärker werden. Hingegen wird die Zeit bei Werwölfen Spuren hinterlassen und sie sterben.

Einer nach dem Anderen, knieten sich die Werwölfe und sie wussten nicht einmal, dass jeder Kniefall ein Untergang für einen Werwolf bedeuten könnte. Jeder Hund machte einfach seinen Rudelführer nach. Megumi war zu verblüfft und zu erstarr, als das er irgendwas sagen konnte.

Ja, nicht nur ein hübsches Gesicht wurde durch Generation zu Generation weiter vererbt.

Touya machte einen mutigen Schritt nach vorn. Dann den zweiten und kniete sich direkt vor Tiaia. Er schaute sie kurz an, danach nahm er ihr Kinn in seine Hand.

"Wir stimmen zu. Bitte steht auf." Megumi beschwerte sich noch immer nicht. Er wusste, dass er nicht viel zu sagen hatte. Es war sowieso mehr Touyas Kampf gegen die Werwölfe, als seiner.
 

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SORRY FÜR DIE FEHLER ><!!

Bitte nicht beachten! Ich habe kaum Zeit sie zu verbessern Û_Û
 

Sind die beiden nicht süß? Prügeln sich wie kleine Kinder^^ Erinnert mich an meinen "kleinen Kämofe" mit meinem großen Bruder...Hachja, die gute alte Kindheit.

Das Ende von Amaya ist fast fertig(in meinem Gedächtnis). Ich hab schon so eine Ahnung wie das ganze enden wird und auch wie der erste Teil enden wird^^. Hab vor nur 4 Teile zu machen. Also DAS HIER ist der erste Teil. Da gings um den "Anfang". Im zweiten wirds hauptsächlich um die Nachtraben gehen(seid ihr schon gespannt?). Im dritten geht es nur um Tsubasa und Touyas Eifersucht. Und im vierten Teil bin ich mir noch nicht so sicher. Aber es wird das Ende sein. Aber ich glaube dass Moe an erster Stellen stehen wird und nach ihm natürlich Sori.
 

hm, hm, hm, hm...*sing* Jetzt mögt ihr mich nimma, gell? Weil ich nix gemacht hab...Aber ihr müsst mich auch nur ein BISSAL verstehen! :'.

Ich will jetzt niemanden wegen seines Alters auslachen oda so, aber mit 18(fast 19) hat man WIRKLICH mehr zu tun! >.< *schlechte ausrede* *heul*
 

bye, und passt auf eure Hälse auf ^_°

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-04-01T12:01:52+00:00 01.04.2008 14:01
es wird alles immer spannender und du weisst ja ich lese gerne und ehrlich zugeben muss <<< süchtig ist
Von: abgemeldet
2007-09-23T14:48:18+00:00 23.09.2007 16:48
schönes kapitel^^

bei megumi und touya macht sich manchmal wohl sprichwörtlich das kind im manne bemerkbar:D:D
Von: abgemeldet
2007-09-13T16:25:46+00:00 13.09.2007 18:25
Ja, das Kapitel hat mir tatsächlich gefallen^^
Auch, wenn es anders war, als ich zuerst gedacht hatte...

Megumi und Touya werden ziemlich schnell wütend o.O (Aber manchmal sind sie auch echt albern^^)

Aber ich will endlich wissen, was damals mit Megumi und Touya wirklich passiert ist...

Touya als "richtigen Vampir" möchte ich übrigens nicht unbedingt sehen... *Kaito bemitleid*

Diese Werwölfe gefallen mir echt gut, und Touya und Megumi sollen mal nicht so arrogant sein! Also ich würde da auch so schnell in die Luft gehen.. (na, sie haben sich ja beherrscht...)

Und ansonsten hab ich nur noch zu sagen, dass du dich bis zum nächsten Kapi beeilen sollst, auch wenn du Anderes zu tun hast^^ (Was genau denn?)

Lyssssssssssssm und biba,
Shadow_Light


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