Kapitel5: das erste Mal flirten
Es dämmert. Ich bin noch immer draußen und spiele Fußball. Irgendwie wird mir gerade warm.
Geschickt ziehe ich mir mein Shirt aus und schmeiße es in den Garten. >>Ich könnte mich mal
umschauen...<< Ohne weiter einen Gedanken zu verschwenden renne ich los. Den Ball habe ich
natürlich dabei und dribble ihn vor mir her. >>Vielleicht sehe ich ja Zoe!<< Doch ich seufzte, da
ich nicht allzu große Hoffnung habe, dass dies der Fall ist. Unterwegs treffe ich einige meiner
neuen Klassenkameradinnen. Ich bleibe stehen und lasse mich auf ein Gespräch ein. Sie
bewundern meinen durchtrainierten Oberkörper und ich zeige ihnen einige Tricks mit dem
Fußball. Natürlich will ich von keiner was, aber irgendwie ist mir gerade nach einem kleinen
Spielchen, nach einem Flirt eben. Die Seite habe ich nun neu an mir entdeckt, jetzt wo die
Mädels so offensichtlich auf mich stehen. Aus dem kleinen Flirt wird ein Größerer. Ich lasse sie
sogar meinen Oberkörper anfassen, weil sie so fasziniert sind von den Muskeln. >>Vorher war
mir das immer unangenehm...<<, denke ich bei mir und schmunzle. Nun ist es irgendwie lustig,
auf eine spielerische Art sogar schön. Irgendwann verabschiede ich mich dann, denn sie gehen
mir zu weit. Ich will ja nur mit ihnen spielen, was aber nicht weiter als flirten geht. Schnell
dribble ich weiter. Es ist bereits dunkel, die Sonne komplett verschwunden. Als ich um eine
Ecke biege, renne ich in Jemanden. Es ist ein Klassenkamerad. Ich entschuldige mich, doch er
schubst mich gegen die Mauer. "Lass ja die Finger von meiner Freundin! Ich hab gesehen, wie
du sie an geflirtet hast... Ich schwer dir, das wirst du bereuen. "Verwirrt schaue ich ihn an.
"Ich wusste doch nicht, dass sie vergeben ist!" >>Außerdem habe ich sie ja nicht nur an
geflirtet, sondern die haben auch noch zurück geflirtet!<< Ich denke, dass er mich nach dieser
Drohung in Ruhe lässt. Doch falsch gedacht! Als ich weiter gehen will, verpasst er mir einen
kräftigen Schlag in den Bauch, woraufhin ich auf die Knie sinke. "Du siehst das ich's ernst
mein... Also lass die Finger von ihr!", zischt mein Gegenüber mich wütend an und ich nicke nur
still. Dann zieht er endlich ab. Ich bleibe noch ein zwei Minuten auf dem Boden knien, bis die
Schmerzen erträglich sind und ich mich aufrichten kann. Dann gehe ich wieder nach Hause.
Bevor ich eintrete ziehe ich mir mein Shirt wieder über, damit niemand dumme Fragen stellt.
Schnell schnappe ich mir ein belegtes Brötchen vom Tisch und verschwinde mit einem schnellen
`Danke!? in meinem Zimmer. Dort setzte ich mich an den PC und lese meine E-Mails. "Hm... von
Koichi!", bemerke ich mit vollem Mund. ~+~Hey Brüderchen. Wie läuft's mit deinen Mädels?~+~
>>Woher weiß er das?<< ~+~Ich hoffe du passt jetzt etwas besser auf, damit du nicht gleich
wieder nachsitzen bekommst! ^^ Weißt du... Ich hab heut jemanden kennen gelernt. Ein
Mädchen! *g* Sie ist ganz nett.~+~ Der Brief geht noch ewig weiter. Ich würde ihn später weiter
lesen. >>Er hat also eine kennen gelernt? Schön für ihn!<< Was ich nicht weiß, dass er dieses
Mädchen genau sieben Minuten vorher kennen gelernt hat, wie ich Zoe gesehen hatte. Langsam
erhebe ich mich und suche nach dem neuen Telefonbuch und einem Ortsplan. Dort suche ich
Zoe's Adresse heraus und schaue wo das liegt. >>Nicht mal allzu weit weg von mir!<< Ich
beschließe sie morgen ab zu holen. Oder eben rein zufällig an ihrem Haus vorbei zu gehen.
Während ich auf meinem Bett liege und, Musik hörend, gelangweilt die Decke anstarre, angle
ich nach meinem Handy. "Oh...", mit Überraschung stelle ich fest, dass ich einen Anruf
erhalten habe. >>Ein unbekannter Anrufer?<< Ich weiß nicht wer dies sein könnte, denn alle
wichtigen Nummern habe ich eingespeichert. >>Ob ich zurüück rufen soll?<< Es interessiert mich
brennend wer da wohl sein mag und so beschließe ich, eine SMS zu schreiben. ~+~Hey du. Ich
weiß zwar 'noch' nicht wer du bist... Aber woher hast du meine Nummer? ^^ Grüße Koji~+~ So
sende ich sie ab. Ich hoffe die Person würde mir meine vorwitzige Art und mein etwas raues
formulieren nicht böse nehmen. Gespannt warte ich auf eine Antwort, die allerdings auf sich
warten lässt. So merke ich nicht wie mir langsam die Augen zu fallen und ich ein döse.
Plötzlich klingelt mein Wecker. Geschockt schaue ich auf. Es ist schon wieder morgen. Den
Wecker stelle ich ab, das Handy stecke ich in die Hosentasche ohne es an zu sehen und dann
gehe ich los. Ich laufe den Weg, welchen ich mir gestern ausgesucht habe. Wenig später bin ich
fast bei Zoes Haus. Gerade verlässt sie den Garten, ich renne zu ihr und lege ihr
freundschaftlich die Hand auf die Schulter. "Guten Morgen!", meine ich lächelnd zu ihr und
laufe neben ihr her.