Erster Arbeitstag mit einem Vampir
Hi!^^ Ihr habt bestimmt schon länger gewartet, aber nun bin ich mit dem zweiten Kapitel fertig! Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen!^^
Ciao, shiva_sama
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Agent Kate hatte den ganzen Tag über geschlafen, da sie für diese Nacht hellwach und top fit sein wollte. Sie freute sich ganz und gar nicht auf diesen Arbeitstag und sie musste sich eingestehen, dass es wohl auch in nächster Zeit so bleiben würde. Wann war die Arbeit mit diesem Vampir nur vorbei? Sie hatte keine Lust lange mit ihm zu arbeiten, zumal, da sie nicht wusste, was er plante und ob er nicht doch auf den Geschmack kam sie irgendwann zu beißen.
(Dieser blöde blutsaugende Parasit! Wenn es sein muss, werde ich ihn die ganze Nacht nicht aus den Augen lassen! Ich werde ihm nicht einmal die Chance geben mich zu beißen!)
Sie maschierte recht übel gelaunt durch die Sicherheitskontrollen der BLC und machte sich auf den direkten Weg zum Chefbüro um den neuen Auftrag abzuholen, bevor es dieser dämliche Vampir tat. Als sie schließlich die Tür zum Büro aufmachte, sank ihre Laune noch weiter in den Keller, denn niemand anderes als der verhasste Vampir saß im Chefsessel und grinste sie an.
(Dein blödes Grinsen wird dir noch vergehen, Blutsauger!)
So setzte sich Kate trotzig und entschlossen gleichermassen dem Vampir gegenüber und verschränkte ihre Arme, während dieser sie nicht aus seinen stahlgrauen Augen liess.
Nach kurzer Zeit des Schweigens, stellte Kate Alucard auch schon ihre Frage, die sie brennend interessierte. "Warum bist ausgerechnet 'du' hier?" Nun lehnte sich Alucard etwas zurück.
"Ich bin für deinen Ziehvater eingesprungen, da dieser eine Erkältung hat. Keine Sorge es ist nichts ernstes, aber für heute sollte er sch ausruhen...", während er sprach versuchte er die Schranktür der Auftragsakten zu öffnen, doch diese leistete erbitterten Widerstand. Nun war es Kate die grinste, während sie dem über den Schrank fluchenden Vampir zusah.
(Na wenn man so einen Augenblick nicht genießen muss!)
Nun schaute Alucard fragend zu Kate. "Also?" Um diesen Augenblick noch etwas zu genießen antwortete sie erst nach einer kurzen Pause, die dem Vampi aus ihrer Sicht noch etwas reizte.
"Man muss gegen die linke untere Ecke der Schranktür treten, damit sie sich enthackt..."
Dies probierte Alucard gleich aus und die Schranktür ging von Geisterhand auf. Leider nicht so, wie es sich der Vampir gewünscht hätte, denn er konnte gerade noch mal dank seiner übermenschlichen Reflexe der heransausenden Tür ausweichen. Hätte er es nicht rechtzeitig bemerkt, dann hätte er nun Sterne zählen können. Nun drehte er sich wieder Kate zu und sah sie tadelnd an. "Den Tipp werde ich mir merken, aber , aber demnächst warne mich gefälligst vor!" Nun wurde Kates Grinsen noch einen Ticken breiter, als sie geschickt konterte, da sie wusste wie stolz die meisten Vampire auf ihre Schnelligkeit und Stärke waren. "Ach ich hatte gedacht, dass Vampire eh über so gute Reflexe verfügen würden, so dass sie bei so etwas nicht getroffen werden? Habe ich mich da etwa getäuscht?" Doch gegen Kates Erwartung lächelte der Vampir nur und kam auf sie zu. "Wird wohl so sein!" Er beugte sich zu Kate und nahm ihr mit einer gekonnten schnellen Bewegung die Wagenschlüssel ab. "Die werde ich dann bei dem heutigen Auftrag in Beschlag nehmen!", so steckte er lächelnd die Wagenschlüssel des Lamboghini Diablo in seine Tasche. Und schon trat auch die von Alucard erwünschte Reaktion Kates ein. "Du dreckiger Vampir! Das ist 'mein' Wagen! Gib mir sofort die Schlüssel wieder!", motzte sie auch sofort Alucard an. Dieser machte sich auch gleich im Laufschritt zu den BLC-Parkplätzen mit den Wagenschlüsseln und der Akte auf, um einen Wutausbruch Kates zu trotzen.
"Warte gefälligst, du elender Mistkerl!", schrie sie ihm hinterher und nahm die Verfolgung auf. Die anderen Mitarbeiter der BLC staunten nicht schlecht, wie sie die beiden an sich vorbei rennen sahen und schauten ihnen nur verblüfft hinterher.
Zur selben Zeit bog der schwule Lastat Levine um eine Ecke und dachte über eine verbesserte Version des Blutserums nach, während er auf dem Weg zu Kate war. Erst vor kurzem hatte er es geschafft Kates kaputte V-4 zu reparieren und war mit seiner Arbeit auch recht zufrieden, wenn man bedachte, dass ein Minotaurus über diese gelaufen war. Doch plötzlich sah er Alucard, wie er von anderen Mitarbeitern erfahren hatte, an sich vorbei laufen.
(Ui! Der sieht aber gut aus! Richtig schnuckelig! Hoffentlich kommt er mal zu mir! Aber weswegen läuft er denn so schnell?)
"Lastat! Meine Waffe! Danke für die Reparatur!", hört er nur noch Kates Stimme, als diese ihm die Waffe entriss und an ihm vorbei eilte.
(Ist etwa ein Eilauftrag gekommen oder ein Notfall eingetreten? Ich habe sie ja nur selten so laufen gesehen...)
Alucard kam gerade am Lamboghini an und lehnte sich lässig an diesen, während er auf seine Partnerin wartete. Diese erspähte er auch schon nach einen kurzen Augenblick. "Ah! Bist du verrückt?! Ich habe den Wagen erst gestern poliert!", motzte sie keuchend den Vampir an.
"Ich werde schon keine 'Blutflecken' hinterlassen, keine Sorge...Huch?!", während er gesprochen hatte, hatte Kate ihm die Autoschlüssel wieder abgenommen. "Ich habe ja gesagt, dass 'ich' fahre!" Doch zu Kates Verblüffung grinste sie der Sohn Draculas nur an und setzte sich brav auf den Beifahrersitz.
(Hä? Was wird denn das? Warum gibt er denn schon auf?)
So setzte sie sich auf den Fahrersitz und musste feststellen, dass die Schlüssel nicht passten.
"Was...? Du!!! Wo ist der richtige Schlüssel, Parasit?!", fragte sie den Vampir mit einem äußerst wütenden Funkeln in den Augen. Da kramte er den gesuchten Gegenstand aus einer seiner Taschen hervor und hielt ihn Kate vor die Nase. "Hier!", meinte der silberhaarige Vampir nur mit einem recht fiesen Grinsen. Dieses Grinsen regte Kate langsam aber sicher immer mehr auf und wenn sie dies noch lange sehen musste, dann würde sie noch wahnsinnig weren. "Dein dämliches Grinsen wird dir noch vergehen, glaub mir!", damit drehte sie den Schlüssel um und fuhr wenig später los.
"Meinst du?" Nun gab sie Vollgas und raste die Straße hinunter. "Oh ja! Und? Ist dir schon schlecht?", dabei fuhr sie noch ein paar extra scharfe Kurven. Sie beobachtete den Vampir aus den Augenwinkeln und musste zu ihrer großen Freude feststellen, dass dieser anscheinend wirklich etwas blasser als sonst war. "Willst du die Wahrheit wissen?" Nun sah sie ihn etwas irritiert an, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass er es wirklich zugeben würde. Dieser hingegen fuhr ohne eine Antwort abzuwarten fort. "Ja, mir ist schlecht. Außerdem willst du dich nicht erst einmal erkundigen, wo wir hin müssen, bevor du blindlings in eine Richtung fährst?" Nun sah sie ihn recht säuerlich an.
(Verdammt! Muss der Typ immer recht haben?! Das ist wohl das Hobby des Parasiten?!)
"Nun wir müssen zu dieser Bar hier...", dabei zeigte er auf einen umkreisten Bereich eines Stadtplanes. "Schön, aber was müssen wir bitteschön in einer Bar machen? Es wäre wirklich hilfreich, wenn du mir auch mal sagen würdest, worin unser Auftrag besteht!" Nun fröstelte es Kate, als sie Alucards strahlendes Lächeln sah, welches für sie nichts gutes bedeuten konnte. "Och der Auftrag ist eigentlich recht simpel. Diese Bar ist ein recht beliebter Treffpunkt der Vampire in näherer Umgebung, wir müssen nur einen von ihnen beschatten. Allerdings müsstest du für diesen Auftrag so tun, als ob die eine Vampirin wä...", weiter kam er nicht, denn Kate vollführte gerade eine lang geübte Vollbremsung. "Ich soll was?! Sonst geht es dir noch gut, oder?!", fing Kate sofort an laut zu protestieren. Er grinste leicht und kramte etwas aus einer Tasche. "Nanana! Ich habe mir den Auftrag nicht ausgedacht....", damit reichte er ihr so eben hervorgekramte Plastikvampirzähne, um sie etwas zu ärgern. "Verarschen kann ich mich auch!", damit schmiess sie die Plastikbeleidigung in hohem Bogen aus dem dafür extra heruntergekurbelten Fenster. Sie seufzte noch einmal schicksalsergeben und fuhr dann weiter. Nach kurzer Zeit kamen sie an der Bar 'Bloodnight' an und Kate Parkte den Diablo in dessen Nähe. "Wie einladend...", meinte die Agentin entnervt und ironisch. "Da kann ich nur zustimmen...Allerding nur für Vampire!", meinte ihr Partner mit einem amüsierten Lächeln, als er in Kates verstimmtes Gesicht blickte. "Sollen wir?"
Dies war für die Agentin das Stichwort auszusteigen. "Müssen wir wohl, oder? Wie schneller wir hier fertig sind, desto schneller können wir auch wieder gehen!" So stieg auch Alucard aus und trat neben Kate. "Ich war schon lange nicht mehr in einer Blutbar..." Sie folgte dem Vampir und konnte sich schon lebhaft vorstellen, was sie dort erwarten würde. Vampire! Und davon eine große Menge. Bei dem Gedanken, wie Alucard schon einmal in einer solchen saß und auch Blut getrunken hatte, wurde ihr schlecht und sie hoffte, dass sie so etwas nicht mit ansehen musste. "Was es nicht alles gibt..."
"Man lernt ja nie aus, oder?", war dazu Alucards einzigstes Kommentar.
Vor dem Eingang wurden sie von einem Türsteher aufgehalten. "Kein Eintritt...", doch bevor Kate etwas darauf erwidern konnte, sprach auch schon ihr Partner. "...für Menschen, aber nicht für Vampire, oder?", dabei lächelte er so breit, dass man kurz einen Blick auf seine spitzen Eckzähne werfen konnte. Dies löste ein kleinen Scauer bei Kate aus und sie fragte sich nun, wie viele Menschen diese Zähne im Laufe der Jahrhunderte schon gebissen und ausgesaugt hatten.
(Ob er auch nach der Erfindung der Blutkonserven oder Lastats Serum Menschen gebissen hatte? Zutrauen würde ich es ihm ja schon...Hoffentlich werde ich nie erfahren, wie es ist bei vollem Bewusstsein solche Zähne im Hals zu spüren, wie sie einem langsam das Blut aussaugen.)
Nachdem der Türsteher nun sicher war, dass die beiden Besucher wohl wirklich Vampire waren, liess er sie durch. "Warum hat er mich denn nicht genauer kontrolliert?", fragte Kate flüsternd Alucard, als sie außer Hörweite des Türstehers waren. "Meinst du ein Vampir würde einen Menschen mit hier her bringen? Außerdem wenn dieser Fall einmal eintreten sollte, dann würde ein Vampir einen Menschen doch nur mit bringen, wenn er diesen anschließend beißen würde, oder? Aber keine Sorge, du wirst schon nicht meine nächste Mahlzeit!", scherzte er nun noch. "Das habe ich auch nicht vor, keine Sorge!"
Als sie sich nun genauer umsah, musste Kate zu ihrem Leidwesen feststellen, dass es hier tatsächlich nur so von Vampiren wimmelte. Sie fühlte sich nun sehr unwohl, bei dem Gedanken als einziger Mensch in Mitten von einer Horde Vampiren zu sein und dann auch noch neben diesen Draculanachfahren zu stehen. Im Hintergrund lief laute Musik und einige Vampire tanzten dazu ausgelassen, andere saßen entweder in Gruppen und unterhielten sich und einige schienen sich weiter hinten in den dunkleren Ecken über irgendetwas zu beugen und Blut zu trinken. Kate wollte erst gar nicht wissen, was sie da aussaugten. Von Kate und Alucard nahmen sie im moment keine Notiz, was der Agentin nur recht war. Überhaupt spielte sie gerade mit dem Gedanken ihre Waffe zu ziehen und dem widerlichen Schauspiel ein Ende zu setzen, doch Alucard stubste sie an. Nun sah sie recht gereizt in die grauen Augen des Vampirs. "Was ist?!", fragte sie reichlich bissig. "Du musst doch nicht nervös werden. Bleib einfach n meiner Nähe", meinte er nur. "Na das beruhigt mich ja ungemein!", sagte sie ironisch. "Na denn, wir sollten mal zum Barkeeper gehen. Er ist ein alter Bekannter und kann uns sicher weiterhelfen..."
So folgte Kate Alucard, da sie keine Lust verspührte neben irgendwelchen Vampiren zu stehen. Alucard kannte sie ja so weit, dass sie ihn wesentlich ein wenig abschätzen konnte, aber die anderen Vampire? Daran wollte sie erst gar nicht denken. Kaum beim Barkeeper angekommen wurde Alucard auch schon freudig empfangen, was Kate recht misstrausich machte.
(Dann war er ja wohl schon öfter hier!)
"Na wenn das nicht mein guter Freund van Dracula ist! Was treibt dich denn zu mir?", fragte der Vampir recht erfreut und übersah dabei Kate völlig, da Vampirinnen meist nie richtig von den Männern beachtet wurden, wenn sie in anderer Begleitung waren. Da Alucard noch nicht gewollt war zu sprechen, was Kate nicht ganz einleuchtete, sah sich der Besitzer der Bar gezwungen auch Kate zu beachten, in der Hoffnung, dass der Sohn Draculas dann endlich anfing zu sprechen. Alucards Schweigen machte ihn nervöser, als wenn er ihn bedrohen würde. "Oh! Heute mal mit weiblicher Begleitung?", fragte er reichlich nervös. Kate hingegen musste sich stark zusammen reißen um dem Vampir nicht mit ihrer V-4 den Kopf weg zu blasen. Wie konnte er es wagen sie mit diesen blutsaugenden Paraiten in Bezug zu bringen?!
(So etwas unverschämtes!)
Alucard musste bei dieser Vorstellung kichern und winkte gleich ab. "Ich bin beruflich hier. Das ist meine neue Partnerin Kate. Hast du Informationen über diesen Vampir?", dabei zeigte er seinem gegenüber das Foto des Zielvampirs. Der Besitzer putzte gerade ein Glas und schien angestrengt nachzudenken, während er das Foto betrachtete. Nach einiger Zeit nickte er jedoch. "Ja. Ich glaube er hieß Calesta, seinen Nachnamen kenne ich nicht, aber er trifft sich hier in letzter Zeit öfter mit anderen Vampiren. Weswegen suchst du ihn denn?", wollte nun der Barkeeper seinerseits wissen.
"Die BLC hat ihn schön länger im Vesier. Man vermutet, dass er Geld wäscht um so illegale Bluttransfere zu fördern." Nun pfiff der Barkeeper leicht. "Das ist bestimmt ein gewinnbringendes Geschäft. Aber möchtest du nicht zuvor lieber etwas trinken?" Der Specialagent brauchte nicht lange überlegen und nahm das Angebot sofor an. "Ja, falls es möglich ist bitte das Übliche!" So verschwand der Besitzer der Bloodnight hinter einer Tür. Kaum war dieser weg machte Kate auch schon wieder auf sich aufmerksam. "Wie schön, dass ich heute noch erfahre, weswegen wir hier sind!" Nun wandte sich der Vampir wieder Kate zu. "Besser spät, als nie..." Das brachte die Agentin fast zur Explosion und sie wollte gerade ihrem Ärger Luft lassen, als der Barkeeper wieder auftauchte. Er stellte ein Glas mit einer roten Flüssigkeit vor Alucard. "Menschneblut der Gruppe B, so wie immer. Diesmal der Jahrgang 89", stellte er das 'Getränk' stolz vor. "Das macht dann 50 Euro." Kate sah empört zu, wie ein 50 Euroschein den Besitzer wechselte, bevor der Besitzer ein weiteres Mal verschwand um andere Gäste zu bedienen.
"Der Specialagent der BLC geht ja mit einem sehr guten Beispiel voran! Das wirst du ja wohl nicht vor meinen Augen trinken, oder?!", fragte sie mit einem angeeckelten Unterton, der Alucard van Dracula nicht entging. "Oh, doch! Ich habe Durst und es ist vollkommen legal oder soll ich etwa jemanden beißen?", damit hebte er das Glas an seine Lippen und liess das süßlich-metallisch schmeckende Blut seine Kehle hinunterrinnen. Wie lange hatte er schon gehungert? Egal, denn es war für ihn ein herrliches Gefühl entdlich wieder die kostbare Flüssigkeit zu schmecken. Als Kate dies und auch noch sein reichlich zufriedenes Gesicht sah, wurde ihr übel und ihr Hass auf Vampire war erneut entfacht. Da sie sich dies weder weiter ansehen konnte noch wollte, nahm sie dem Vampir das Glas ab und schüttete dessen roten Inhalt, der nur um zwei kleine Schlücke geschrumpft war, in den Topf der nächsten Hauspflanze. Diese freute sich außergewöhnlich über das leckere Blut, da sie eine Vampirpflanze war und selten etwas so schmackhaftes bekam. Nach nur wenigen Sekunden hatte die Pflanze auch schon den allerletzten Tropfen mit ihren Wurzeln aufgenommen. Alucard hingegen schaute Kate erst an, als ob sie verrückt wäre, doch dann wirkte er eher säuerlich.
"Entweder bekomme ich das Geld von dir zurück oder du besorgst mir neuen Blut! Meinetwegen kann es auch deins sein, das du dann ja in den Labors der BLC von Ärtzten abzapfen lassen kannst! Das werde ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen!", meinte er recht bissig, da er unbedingt wieder richtiges Blut kosten wollte. Dies war das erste Mal, dass sie ihn mal so aus der Fassung sah und dementsprechend fiel es ihr schwer ein Lachen zu unterdrücken. "Selbst Schuld! Vampir hin oder her, man trinkt ja wohl auch kein Blut vor jemanden dessen ganze Familie von einem Vampir umgebracht und fast gebissen worde, oder?!", konterte sie schnell. "Soweit ich weiss war es gar nicht deine ganze Familie. Dein Bruder studierte doch zu dieser Zeit in America oder liege ich da etwa falsch?", antwortete der Vampir geschickt. Nun wurde es Kate zu bund und sie stand auf. "Ich sehe mich weiter hinten nach diesem Calesta um...", so ging sie fort ohne, dass Alucard noch einen Einspruch erheben konnte.
"Menschen! Die soll einer mal verstehen...", während er sich ein neues und etwas günstigeres Glas bestellte.
(Uah! Das andere Blut hatte wirklich besser geschmeckt! Das war viel frischer...Das wird Kate noch gut machen müssen!)
Kaum war Kate am anderen Ende des gigantischen Raumes angekommen, da bekam sie auch schon erste Zweifel, ob ihre Entscheidung ohne Alucard hier hin zu gehen so gut war, denn sie befand sich zwischen haufenweisen Vampiren. Doch eine Gelegenheit sich um zudrehen und wieder zurück zu gehen bekam sie nicht mehr, denn neben ihr tauchte ein schwarzhaariger Vampir auf.
"Oh, welch entzückende Lady!", dabei sah sie den Vampir an und musste feststellen, dass sie in ein Fettnäpfchen getreten war.
(Verdammt! Das ist doch dieser Calesta! Was soll ich denn jetzt tun?)
"Ich habe euch noch nie im Bloodnight getroffen. Seid Ihr erst seit kurzem eine Vampirin?"
(Hä? Ist der wirklich so blöde und bemerkt aus dieser Nähe nicht, dass ich definitiv keine Vampirin bin?!)
Da ihr jedoch nichts anderes übrig blieb als ihm zu antworten, da sie ihre Tarnung auf keinen Fall auffliegen lassen wollte, tat sie dies auch. Um möglichst unauffällig zu sein erkundigte sie sich noch nach seinen Namen. Dabei schaute sie dem Vampir unauffällig über die Schulter um nach diesem blöden Dracula, der ihr alles eingebrockt hatte, Ausschau zu halten. Sie erblickte ihn an der Bar, wo er, wie Kate schnell auffiel, mit Vampirinnnen beschäftigt war.
(Tickt der noch richtig?! Schleppt mich hier hin und ich werde wahrscheinlich auch noch als Freibüffet enden und der hat nichts besseres als Flirten im Kopf?! Wenn ich das überleben sollte, dann greife ich noch zur Zange und werde ihm jeden seiner Eckzähne einzeln ausreißen!!!)
"Ich heiße Calesta van Druill. Ihr könnt mich aber auch einfach nur Calesta nennen. Wie lautet Euer entzückender Name?!"
(Hilfe! Will der etwas von mir?! Uh! Ich glaube bei der Schleimerei wird mir schlecht. Und das noch von einem Vampir...)
"Ihr könnt mich Sophia nennen...", brachte sie trocken heraus, da sie ihm nie im Leben ihren richtigen Namen verraten würde.
Alucard hingegen hatte gänzlich andere Probleme, denn einige Vampirinnen waren auf ihn aufmerksam geworden und hatten ihn eingekreist. Und gerade das war etwas, was er so sehr als reinblütiger Vampir hasste, denn gerade weil er reinblütig war scharten sich die Vampirinnen um ihn. Er hatte sich schon ganze 5 Minuten damit abgemüht sie los zu werden, doch er hatte bisher keinen Erfolg gehabt. Aus diesem Grund griff er nun zu einer Notlüge und hoffte, dass Kate von dieser nie etwas hören würde. "Ich habe schon seit guten 50 Jahren eine wunderschöne Partnerin namens Kate, meine Ladies, daher kann ich nur abwinken..."
Als die Schar sich nun langsam zurückzog und er sicher war, dass ihn keiner hörte, seufzte er erleichtert aus. Nun versuchte er Kate wieder ausfindig zu machen und entdekte diese auch schon bald an einem Tisch mit Calesta sitzen.
(Was soll denn das?! Musste es denn ausgerechnet die Zielperson sein?! Allerdings...Vielleicht bekommt sie ja somehr aus ihm heraus.)
So lehnte er sich etwas zurück und sah dem Schauspiel genau zu, für den Fall, dass es nötig war ein zu greifen.
Erst hatte Kate Angst gehabt, dass Calesta bei einem Gespräch herausfinden würde, dass sie kein Vampir, sondern ein Mensch war, doch die Ängste lösten sich schnell in Luft auf. Diese wurden eher zu Langeweile, da sie nun schon sehr lange, eher uninterssiert, der 235-jährigen Lebensgeschichte des Vampires lauschte. Während sie ihm mehr oder weniger zuhörte fand sie heraus, dass er anscheinend keine illegalen Sachen drehte, was das Gespräch für sie nur noch langweiliger gestaltete. Irgendwann, es kam Kate wie eine Ewigkeit vor, war er dann einmal fertig und sie konnte aufhören ein ständiges Gähnen zu unterdrücken. Doch schon erfüllte sich eine ihrer Horrorvorstellungen, denn der Vampir drückte ihr doch tatsächlich seine Addresse und Telefonnummer in die Hand und machte erst anstalten aufzustehen, als sie diese eher widerwillig in ihre Tasche verstaute. "Bald geht die Sonne auf und da ich doch recht weit weg wohne, werde ich mich nun von Euch verabschieden, Sophia. Es war wirklich sehr reizend mit ihnen zu sprechen und es wäre mir eine Ehre, wenn sie mich einmal in meiner bescheidenen Villa besuchen würden."
(Nein, es war ganz und gar nicht reizend. Du hast ja nur geredet. Seid wann ist eine Villa bitte bescheiden?! Und nein, ich will dich nie wiedersehen!)
Kaum war Calesta weg, da setzte sich auch schon ein anderer Vampir auf dessen Platz. Es war Alucard. "Und? Kam etwas bei deinem kleinen 'Date' heraus?", meinte er mehr als belustigt und mit einem leicht schadenfreudigen Unterton. "Nein! Außerdem war es garantiert kein 'Date'! Und abgesehen davon: Wie konntest du nur mit diesen Vampirinnen flirten, während ich mich mit einer wandelnden 235-jährigen Lebensgeschichte rumschlagen musste?! Weisst du eigentlich wie ätzend das war? Ich dachte schon ich würde hier zu Staub zerfallen!", motzte Kate ihn auch schon gleich an. "Meine wäre bedeutend länger gewesen und interessanter...", konterte der Vampir nur mit offener schadenfreude. "Hatte es denn etwas ergeben?" Kate schluckte eine Beleidigung hinunter und antwortete ihm reichlich verstimmt. "Nein, er scheint absolut sauber zu sein. Und dafür wird man hier reingeschleppt!" Nun grinste Alucard noch ein wenig breiter und ging schon einmal zum Ausgang vor. "Du konntest so ja ein wenig über Vampire erfahren..." Kate schnaubte und folgt ihm. "Ja, über die Angewohnheiten und das Blutkonservenkaufens des Calestas van Druill!"
Während der Rückfahrt musste Alucard weiterhin grinsen und machte einige Scherze über Kates unfreiwilliges Date, was sie dazu brachte einen Racheplan zu entwickeln. Ein kleiner Sonnenbrand konnte ihm wohl kaum schaden. Dabei grinste sie äußerst fies, denn sie stellte sich schon vor, wie er dann aussehen musste. Während sie sich alles zurecht legte, bemerkte sie nicht, wie der Vampir kurz in ihre Gedanken eindrang.
(Na wenn du dich da mal nicht verzettelst!)
