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Kaito Kid - Shinichi Kudo Teil 1

Im Auftrag des Meisterdiebs
von

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Das Zauberertreffen

Für Kaito zogen sich die Tag bis zum Samstag wie Kaugummi. In der Schule hatte er richtige Probleme aufzupassen und er neckte Aoko überhaupt nicht mehr. Im Grunde wusste er nicht, was er sich wünschen sollte. Natürlich wollte er, dass Shinichi den Mörder seines Vaters fand. Darum hatte er das Ganze ja überhaupt angekurbelt. Aber wenn er vorher schon geahnt hätte, dass der Mörder wohl eher im privaten oder beruflichen Bereich seines Vaters zu finden war, dann hätte er sich nicht demaskieren müssen. Doch jetzt waren die Würfel gefallen und ein zurück gab es nicht mehr, denn der Detektiv würde das, was er erfahren hatte, nicht so einfach vergessen..

Als Shinichi Samstags an ihrer Tür klingelte, begrüßte er ihn freundlich. Er mochte ihn einfach und daran würde sich auch nichts ändern, egal was die Zukunft bringen würde. Außerdem sagte er sich, dass die Strafe, die er bekommen würde, nicht allzu schlimm werden konnte. Zwar hatte er öfter gestohlen, aber er hatte auch alles Entwendete zurückgegeben und im Gegensatz zu dem, was Shinichi glaubte, würde es seiner zukünftigen Karriere als Zauberer nicht schaden, wenn bekannt wurde, dass er Kaito Kid war. Eher im Gegenteil! Die Menschen würden in Scharen kommen um seine Show zu sehen. Doch das war jetzt erst mal Zukunftsmusik. Zuerst musste der Mörder seines Vaters gefunden und überführt werden.

"So wirst du aber jedem Zauberer auffallen!" lachte er, denn Shinichi sah aus wie immer, außer dass er einen Rucksack trug.

Der winkte ab. "Darum kümmere ich mich kurz bevor wir uns auf den Weg machen. Zunächst möchte ich mir die Listung ansehen, die deine Mutter und der Assistent deines Vaters erstellt haben!"

Kaito nickte und sie gingen wieder auf sein Zimmer. "Ich habe sie mir auch schon angeschaut. An den einen oder anderen kann ich mich auch noch ganz gut erinnern. Einige sind bekannte Zauberkünstler geworden, anderer assistieren bei Magiern!"

Shinichi nickte, während er sich in die Aufzeichnungen vertiefte. Schließlich riss er sich dann los, faltete die Liste zusammen und steckte sie in seinen Rucksack. Gleichzeitig nahm er aus einer kleinen Pillendose ein einzelne Tablette heraus. "Hättest du ein Glas Wasser für mich?" fragte der den verduzten Kaito.

Der junge Dieb eilte nach unten um es ihm zu besorgen. Wir müssen bald losfahren! Das Taxi ist schon bestellt!" rief ihm seine Mutter nach.

"Jjaja!" murmelte er. "Wir kommen gleich!" Er beschloss Shinichi zur Eile anzutreiben, egal was er plante um sich unbemerkt unter die Zauberer mischen zu können, doch der winkte ab, als er davon zu sprechen begann. Kommentarlos steckte er die Pille in den Mund. Sein Gesicht, ja seine ganze Haltung sagte Kaito, dass er es lieber lassen würde. Schnell spülte er die Tablette mit dem Wasser hinunter. Zunächst passierte gar nichts, aber die Augen des Detektivs sprachen zu Kaitos Überraschung von Angst. Bevor er nach der Ursache dafür fragen konnte, stöhnte der Detektiv plötzlich auf, erhob sich aus seinem Stuhl und sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Vor Kaitos erstaunten Augen begann er sich hin und herzuwälzen. Dabei stieß er laute Schmerzensschreie aus.

Und dann - wuchs die Kleidung des Detektivs? Der junge Dieb sah genauer hin. Nein, korrigierte er seine Beobachtung. Es waren nicht die Klamotten die größer wurden, sondern Shinichi, der schrumpfte. Schnell eilte er zu ihm hin und beugte sich über ihn. Gerade rechtzeitig um den ersten klaren Blick eines etwa 10 jährigen Jungen aufzufangen.

"Überrascht?" fragte die ihm nur zu bekannte Knabenstimme Conan Edogawas.

Kaito atmete erst mal tief durch. Er brauchte schon einen Moment um sich wieder zu sammeln. Dann antwortete er leicht nickend. "Das kann man wohl sagen. Du hast mir einen Riesenschrecken eingejagt. Wie ist das möglich?"

Conan lachte leicht bitter auf. "Ich kann dir nur das sagen, was ich selbst weiß. Das, was mir die Erfinderin des Gifts, das mich so schrumpfen ließ, erklärt hat. Dieses Gift sollte mich ja eigentlich damals töten. Dass es das nicht tat, hängt mit einer Abnormalität in meinem Körper zusammen. Darum ließ es mich klein werden. Das Problem dabei ist, dass dieses Gift so eine Verbindung mit meinen Körperzellen einging und ich, wenn es zerstört werden würde, sterben müsste. Darum hat sie praktisch nur einen Neutralisator erfunden, der die Wirkung des Giftes verhindert."

"Aha!" verstand Kaito. "Darum bist du also wieder groß. Aber wenn du diese Tabletten nimmst..."

"Ja!" nickte Conan. "Sie neutralisieren für ein paar Stunden die Wirkung des Gegengifts und schon werde ich wieder klein. Ich benutze es höchst selten, da die Schmerzen der Verwandlung mörderisch sind. Aber während meiner Zeit als Conan Edogawa habe ich bemerkt, dass Erwachsene in Gegenwart von Kindern sich nicht so zurückhalten, wie sie das bei ihresgleichen tun. Sie sind offener, weil sie glauben, dass Kinder in dem Alter noch nicht alles verstehen!"

Kaito nickte verständnisvoll. Ja! Das konnte er sich vorstellen, Wer würde auch im Körper eines 10jährigen Jungen den scharfen Verstand eines jugendlichen Meisterdetektivs vermuten. "Dann können wir jetzt wohl gehen. Ich nehme mal an, dass du passende Kleidung dabei hast!"

Conan lächelte. Er schälte sich aus den viel zu großen Kleidungsstücken Shinichis, legte sie zusammen, verstaute sie im Rucksack und nahm - ein Kleidchen heraus. Schnell schlüpfte er hinein. "So!" sagte er zu dem verblüfften Kaito. "Und nun wirst du mich mit deiner Verkleidungskunst zum Mädchen machen!"

"Aber wieso denn das?" staunte der Dieb.

"Weil auch mein Bild als Conan in allen Zeitungen zu bewundern war!" erklärte der Detektiv ihm. "Sie hatten noch ein Foto von mir in ihren Archiven. Du erinnerst dich. Damals, als ich deinen Diebstahl des Black Stars verhindern konnte, erschien in den Meldungen auch ein Portrait von mir!"

"Ja! Ich erinnere mich nur zu gut!" Kaito schüttelte sich leicht. "Durch deine Einmischung war ich gezwungen die ganze Strecke zum Hafen zurück zu schwimmen und das Wasser war eiskalt. Brr! Ich habe mich ganz schön dabei erkältet. Mann! War ich damals sauer auf dich! Und dann noch diese Zeitungsmeldung, die dich zum Helden machte. Das hat mir den Rest gegeben!"

Conan lachte amüsiert auf. "Du verstehst, dass ich dich nicht allzu sehr bedauere. Aber nun leg endlich los. Mach ein Mädchen aus mir, sonst erkennen mich die Zauberer unter Umständen doch!"

Kaito nickte. Er eilte in seine Geheimkammer und kam mit ein paar Sachen zu Conan zurück. Dann begann er an ihm herumzufingern. Es dauerte nicht lange und er schob ihn vor einen Spiegel. "Siehst du nicht niedlich aus?" wollte er lachend wissen.

Der seufzte auf, aber er musste zugeben, dass der andere Recht hatte. Er hatte lange braune Haare mit einem rosafarbenen Schleifchen. Er machte einen kleinen Knicks. "Hallo! Ich bin Kira Kuroba! Eine entfernte Verwandte, die bei euch zu Besuch ist!" sagte er mit heller Stimme.

Der Meisterdieb konnte nicht anders. Sein Lachen wurde stärker und stärker. Dass sein größter Gegner nun als kleines Mädchen vor ihm stand und einen Knicks machte, war einfach zu viel. Wie sollte man dabei noch ernst bleiben? Auch dass sie ihn böse anblickte, änderte nichts. Im Gegenteil! Das machte die Situation noch komischer. Er musste sich den Bauch vor lachen halten und war erst mal außer Gefecht gesetzt.

So überhörte er auch das Klopfen an der Tür. Er bekam auch nicht mit, dass Jii und Hibarue Kuroba plötzlich im Zimmer standen und mit großen, ungläubigen Augen auf das Mädchen mitten im Raum und den lachenden Kaito schauten.

"Hallo!" strahlte das unbekannte Kind sie an. "Ich bin Kira Kuroba. Eine entfernte Verwandte, die bei euch zu Besuch ist!" wiederholte es die Worte von vorher. "Vielleicht hätte ich mich ihm vorher so zeigen sollen, als ich ihn noch jagen musste!" sagte er dann mit dem Finger auf den inzwischen nach Atem ringenden auf dem Boden wälzenden Kaito zeigend mit seiner normalen Conan-Stimme. "Dann hätte ich ihn mit Leichtigkeit verhaften können!"

Shinichi Kudo?" fragte Jii ungläubig nach.

"Ja!" nickte der und erklärte noch mal kurz, wieso er sich, wenn er es für richtig hielt immer wieder ein paar Stunden in seinen Kinderkörper zurückkehren konnte.

Allmählich beruhigte sich Kaito von seinem Lachanfall und konnte langsam wieder aufstehen. Kira drückte ihm noch etwas in die Hand. "Da! Das ist für dich!"

Der nahm es und schaute es fragend an. Es sah aus, wie eine Anstecknadel mit einem großen K als Abbild. "Was ist das?" fragte er nach.

"Ein Sender und Empfänger. Ich werde zwar auf diesem Treffen möglichst in deiner Nähe bleiben und möchte dich bitten zu den Personen auf der Liste zu gehen und ein wenig über deinen Vater auszufragen, aber falls wir getrennt werden und ich dich brauche, kann ich dich so erreichen!"

Jii drängte zum Aufbruch. "Wir müssen gehen. Das Taxi wartet schon!"

Kira griff nach Kaitos Hand und zog in aus dem Zimmer. "Nun komm schon, Cousin Kaito. Wir haben einen Mord aufzuklären!"

Jii und Hibarue Kuroba sahen den beiden schmunzelnd nach. "Fast könnte man vergessen, wie gefährlich dieses süße Mädchen für Kaito ist!" flüsterte sie leise. Jii nickte unbehaglich. "Ja! Dabei ist Shinichi Kudo überaus sympathisch. Die beiden könnten die besten Freunde sein, aber sie stehen auf verschiedenen Seiten."

Sie folgten den beiden langsam nach.
 

***
 

Das Magiertreffen fand außerhalb der Stadt in einem großen, geräumigen Herrenhaus im westlichen Stil statt, dass die Zauberer wie jedes Jahr für diese Tage angemietet hatten. Am Eingang stand ein alter Bekannter von Jii, der ihn freudig begrüßte.

"Jii!" rief er.

"Kyhohei Ichimura!" antwortete er strahlend.

"Wie schön, dass ihr dieses Jahr endlich mal kommt. Seit Toichis gestorben ist, habt ihr euch nicht mehr sehen lassen!"

Jii zuckte die Schultern. "Es war zu schmerzlich für uns. Aber die Zeit heilt alle Wunden und wir denken, dass es nun soweit ist, dass der Sohn Toichis die einstigen Kollegen seines Vaters kennen lernt. Vielleicht kann ihm das helfen, denn er ist schon ein recht begabter Zauberer!"

Der Mann musterte Kaito abschätzend und nickte dann langsam. "Doch! Das kann ich mir gut vorstellen. Er hat das gewisse Etwas. Aus ihm kann ein ganz Großer werden!" Dann wanderte sein Blick zu Kira. "Und wer ist das? Eine aufmerksame, kleine Dame!" urteilte er mit scharfem, erfahrenem Auge. "Ihr entgeht so schnell nichts!"

Jii wunderte sich mal wieder über seinen alten Freund. Er hatte gleich erkannt, dass in dem goldigen Mädchen mehr steckte, als man normalerweise auf den ersten Blick vermuten würde.

"Das ist Kira Kuroba, eine entfernte Verwandte, die momentan bei Frau Kuroba wohnt!"

Damit gab sich Kyhohei Ichimura zufrieden. "Nun! Dann wünsche ich euch viel Vergnügen. Ach ja! In einer viertel Stunde gebe ich eine kleine Zaubervorstellung für die jüngeren Anwesenden. Vielleicht will die junge Dame ja zuschauen?"

Kira nickte zur großen Überraschung Kaitos, Jiis und Hibarus. "Aber natürlich möchte ich das sehen!" Sie wandte sich an Kaito. "Du kommst doch mit mir?"

Der nickte leicht, denn er erinnerte sich daran, dass Shinichi gesagt hatte, sie sollten zusammen bleiben. Er hatte zwar keine Ahnung, was der bei dieser Vorstellung wollte, aber der würde schon wissen, was er tat.

Die Aufführung schien Kira dann auch ziemlich zu langweilen. Naja! Das war kein Wunder. Zwar war Kyhohei Ichimura ein wirklich guter Zauberer und Ausstrahlung hatte er auch, aber diese Vorstellung war natürlich auf Kinder abgestimmt und wie er Shinichi kannte, durchschaute der hier sowieso jeden Trick. Aber nach der Vorstellung, als die anderen Kinder gegangen waren, verstand Kaito, was Kira hier wirklich wollte. Beginnend mit bei einem leichten Zaubertrick, den sie sich zeigen ließ, änderte sie langsam das Thema. Bis sie ihn zu allen ausgefragt hatte, die Jii und seine Mutter Hibarue auf die Liste gesetzt hatten. Zwar verstand Kaito die Zusammenhänge aus den Informationen nicht, doch Kira schien zufrieden zu sein, als sie den alten Zauberer verließen.

Doch das schien ihr noch nicht zu reichen. Langsam arbeiteten sie sich durch das ganze Haus. Kaito konnte nur noch den Kopf schütteln, was die kleine Göre, in die sich Shinichi verwandelt hatte, alles an Wissen aus den doch sehr erfahrenen Zauberern herausholen konnte. Und das waren nicht nur Männer. Auch bekannte Magierinnen wie Aiko Ukita und Mitsui Lyikatar verrieten dem goldigen Girl viel mehr, als sie wollten. Conan hatte wohl recht gehabt, musste Kaito zugeben. Kinder entlockten Erwachsenen tatsächlich alle möglichen Geheimnisse. Als sie mal wieder von einem Zimmer ins andere wechselten, konnte Kaito sich nicht mehr beherrschen.

"Hast du etwas herausgefunden?" flüsterte er ihr zu.

Kira lachte. "Das musst du doch wissen. Du hast doch alles mitgehört!"

Der Dieb seufzte. "Schon möglich! Aber ich kann da keinen Zusammenhang sehen. Du fragst alle über jeden aus. Was soll das bringen?"

"Bist du irre? Das ist das A und O des Detektiv-Jobs. Außerdem weiß ich eigentlich schon seit ich die Listung mit den Erklärungen durchschaut habe, wer der Mörder gewesen sein muss." grinste das Girl.

Da riss Kaito erstaunt Augen und Mund auf. "Was? Das ist doch nicht dein Ernst!" stotterte er nur noch.

Doch Kira nickte ernst. "Doch! Es ist so! Das mögliche Motiv hat es mir gesagt. Und bis jetzt bestätigt alles, was ich gehört habe, meinen Verdacht!" Sie zog ihn weiter. "Nun fragen wir noch die Zauberer in deinem Zimmer und dann beginnen die wirklichen Schwierigkeiten!"

"Welche Schwierigkeiten?" forschte der Meisterdieb nach.

"Na! Die Beweisführung!" lächelte Shinichis Augen aus dem Anblick des goldigen Mädchens. "Die wird wirklich schwer nach all diesen Jahren. Schließlich soll er ja zur Verantwortung gezogen werden. Mit diesen Worten öffnete sie die Tür, schaltete wieder um auf das kleine Mädchen und begann die Zauberer auszuquetschen. Doch plötzlich brach sie ab, stutzte kurz und rannte kommentarlos aus dem Raum. "Toilette!" rief sie Kaito noch zu und war schon weg.
 

***
 

Etwa 10 Minuten später ziepte der Funkempfänger in dem K-Anstecker.

"Ja?" fragte er nach.

"Ähm, Kaito!" hörte er die Stimme Shinichis. Offensichtlich hatte er sich zurückverwandelt. "Ich bräuchte deine Hilfe!" Im Hintergrund hörte er aufgeregte Stimmen. "Dringend!"

Der dachte an das letzte Wort, dass Kira ihm nachgerufen hatte und lästerte. "Kannst du nicht alleine auf die Toilette gehen?"

"Das ist nicht das Problem!" stammelte der Detektiv. "Ich komme nicht alleine herunter!"

"Häh?" machte er verständnislos.

"Versteh doch! Als Kira musste ich doch auf die Mädchentoilette, als ich merkte, dass die Rückverwandlung begann. In die Herrentoilette wollten sie mich nicht reinlassen. Das Problem ist nur, als Shinichi komme ich nun nicht mehr hinaus. Da scheint alles zu zustehen!"

Kaito prustete los. Es dauerte etwas, bis er sich so weit gefangen hatte, dass er wieder ein deutliches Wort sagen konnte. "Das darf doch nicht wahr sein. Der große Meisterdetektiv Shinichi Kudo, der Mann, der mich fangen wollte, sitzt auf der Mädchentoilette fest?" feixte er schließlich.

"Ähm! Ja! So könnte man sagen!" gestand der verschämt.

"Hast du schon mal aus dem Fenster gesehen? Vielleicht kannst du ja so verschwinden!" schlug er vor.

"Daran habe ich auch schon gedacht, aber das funktioniert nicht. Da sind Eisenstäbe vor dem Fenster und das Lüftungsgitter ist auch verschweißt!" erklärte der Detektiv.

"Ich komme!" seufzte Kaito schließlich und fragte sich in dem Moment, als er in den besagten Gang trat, wie er die fünf Girls ablenken sollte, die vor der Toilette standen und sich lautstark Gedanken um das Kind machten, das nicht mehr herauskommen wollte. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er trat offensichtlich besorgt zu ihnen und bestahl sie, ohne dass sie es bemerkten. "Hi!" sagte er dann. "Ich weiß ja nicht, ob es euch betrifft, aber da hinten hat jemand eine Menge Geldbeutel hingelegt. Ich vermute mal ein junger Zauberkünstler wollte beweisen was er kann. Kontrolliert besser mal eure Taschen. Bei so vielen Magiern weiß man ja nie!"

Die Girlis fingerten in ihren Taschen herum, doch ihre Wertgegenstände waren natürlich verschwunden. Schnell und wild aufeinander einredend verschwanden sie um die nächste Gangbiegung.

"Du kannst raus kommen, Shinichi!" lachte Kaito, während er die Geldbeutel auf das nächste Fensterbrett legte. "Sie sind weg!"

Der öffnete die Tür einen kleinen Spalt, schielte vorsichtig hinaus und trat dann erleichtert auf den Gang. Als er bemerkte, was Kaito da gerade machte, verzog er ein wenig das Gesicht, sagte aber nichts, da er auch nicht gewusst hätte, wie er die Mädchen hätte weglocken können.
 

***
 

Setsuna Mudo ging die Kellertreppe hinunter. Es ärgerte ihn, aber er konnte den Wunsch Kyhohei Ichimuras ihm eine besondere Flasche Wein aus dem hintersten Kellerraum zu bringen nicht ablehnen. Der alte Zauberer war dermaßen beliebt, dass es zu sehr aufgefallen wäre, wenn er, wie er es eigentlich wollte, abgelehnt hätte. Oh! Er war immer froh, wenn das alljährliche Treffen der Zauberer vorbei war.

Der Schein seiner Taschenlampe wanderte durch den langen Gang. So ein Mist aber auch, dass das elektrische Licht hier unten wohl den Geist aufgegeben hatte.

"Uuuuhhh!" glaubte er plötzlich zu hören. Er schüttelte erbost den Kopf. Wer erlaubte sich da einen Spaß mit ihm? Ein eiskalter Luftzug glitt an ihm vorbei, ließ ihn kurz schaudern.

"Uuuuhhh!" machte es wieder. Diesmal etwas lauter und deutlicher.

"Verdammt!" murmelte er. "Ich glaube nicht an Geister. Es gibt immer eine reale Erklärung!"

"Mörder!" wisperte es ihm entgegen.

"Was soll der Unsinn?" rief er erbost, aber es antwortete ihm nur ein unheimliches Gelächter.

"Mörder!" erklang die Stimme dieses mal noch deutlicher.

Er bekam eine Gänsehaut. Es war nicht die gruselige Atmosphäre, die ihn ängstigte, sondern die Stimme. - Diese Stimme!

"Mörder!"

Setsuna Mudo schüttelte sich. Es war unmöglich. Diese Stimme konnte einfach nicht mehr erklingen. Schnell ließ er das Licht der Taschenlampe über die Wände wandern, aber es war nichts zu sehen. Er atmete tief durch. Nein! Er würde sich nicht verrückt machen lassen. Alles war erklärlich. Da! Plötzlich wurde ihm die Taschenlampe entrissen und ihr Schein erlosch.

"Was soll der Blödsinn?" knurrte er, aber er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme etwas bebte. Es herrschte nun totale Dunkelheit um ihn herum.

"Mörder!" hörte er wieder und dieses Mal konnte er nicht mehr vor sich selbst wegdiskutieren, wessen Stimme es war.

"Toichi!" stöhnte er auf. "Aber du bist tot!"

Ein lautes Lachen antwortete ihm. In der Ferne schimmerte ein kleines, grünes Licht. "Du musst es ja wissen, Mörder!" hörte er zu seinem Grauen. Unwillkürlich ging er auf das Licht zu.

"Nein!" stöhnte er auf. "Es war ein Unfall! Das hat die Polizei bestätigt!" Es klang, als wollte er sich selbst überzeugen.

Wieder erklang das Lachen. "Wem willst du etwas vormachen? Du und ich wissen es doch besser, Mörder! Ich bin hier um dich zu mir zu nehmen. Endlich sollst du deine gerechte Strafe bekommen. Komm nur! Ich warte auf dich!"

"Niemals!" schrie Setsuna Mudo auf, drehte sich um und lief vor dem grünen Licht davon. "Du wirst mich niemals bekommen!" Allmählich verlor er seinen Glauben an die Rationalität.

"Haha!" erklang die Stimme jetzt plötzlich vor ihm. "Wie willst du vor einem Toten fliehen. Mörder! Willst du nicht endlich gestehen? Ich werde erst dann verschwinden, wenn du den Mord, den du an mir begangen hast, zugibst."

"Nein!" wimmerte er. "Nein!"

Nun erschien der grüne Lichtschein auf dieser Seite und er konnte ein Gesicht erkennen. Es war ganz eindeutig Toichis Gesicht. Das war endgültig zu viel für den geschockten Mann, der inzwischen alles für möglich hielt.

"Ja!" schrie er auf. "Verdammt! Ja! Ich habe dich getötet. Ich habe deine Zauberkiste manipuliert. Du hast mir meine Zukunft als Zauberer verbaut und ich wollte Hibarue. Du hattest alles und ich sollte nichts bekommen!"

In dem Moment wurde plötzlich alles hell. Das elektrische Licht ging an. Zunächst konnte er in der plötzlichen Helligkeit gar nichts sehen, aber allmählich nahmen ein paar Leute Gestalt an. Entsetzt erkannte er, dass es gar nicht Toichi gewesen war, den er gesehen hatte, sondern sein Sohn Kaito, der eine Taschenlampe mit einem grünlichem durchscheinenden Papier abgedeckt in der Hand hielt. Außerdem standen noch ein paar Polizisten, ein kräftiger Mann im braunen Anzug und einem Hut auf dem Kopf, Hibarue Kuroba und ein anderer jüngerer Mann um ihn herum. Der kräftige Mann trat vor ihn hin.

"Setsuna Mudo! Ich bin Inspektor Megure und verhafte Sie hiermit wegen Mordes an Toichi Kuroba!"

Der schluckte heftig. Er brauchte einen Moment um mit der veränderten Situation klar zu kommen. Doch es wurde ihm sofort klar, dass Ableugnen jetzt nichts mehr bringen würde, hatte er doch eben vor aller Ohren den Mord gestanden.

"Wieso haben Sie das gewusst, so dass Sie mir diese Falle stellen konnten?" wollte er wissen.

"Das haben Sie meinem Freund Shinichi Kudo zu verdanken. Er rief mich vorhin an und erzählte mir, was er ermittelt hatte."

Setsuna Mudo zuckte zusammen. Shinichi Kudo? Ja! Von dem hatte er schon gehört. Als er den jungen Mann, der neben Kaito stand genauer betrachtete, erkannte er ihn wieder. Richtig! Er hatte ihn doch im Fernsehen und in den Zeitungen gesehen. Und ausgerechnet diesem jugendlichen Detektiv-Genie musste er über den Weg laufen. "Wie haben Sie mich gefunden?" wollte er von ihm wissen.

"Das war nicht schwer. Sie waren derjenige, der damals das größte Motiv hatte. Eifersucht und Rachsucht! Sie entwickelten einige der besten Tricks, die Toichi Kuroba in seinen Shows gezeigt hatte. Aber er sagte Ihnen, dass Sie nie ein wirklich überragender Zauberer werden würden. Außerdem waren Sie in seine Frau verliebt und glaubten, dass sie Ihre Gefühle erwidern würde, wenn es nur ihren Mann nicht gäbe! Sie waren höchst verbittert, dass sie Sie nach dem Tod desselben ablehnte!"

"Ja!" schrie er auf. "Er wollte mich nur benutzen, meine Tricks weiterhin für seine Shows haben aber mir gönnte er keine eigene Karriere."

Da mischte sich Hibarue Kuroba ein.

"Du Narr! Du hast Toichi nicht richtig zugehört. Ja! Er hat dir gesagt, dass dir die für einen Zauberer so nötige geheimnisvolle Ausstrahlung fehlt. Das war der einzige Grund, wieso er nicht an deine Karriere glaubte. Er hat tagelang darüber nachgedacht, wie er es dir am schonendsten beibringen könnte, ob er es dir nicht lieber verschweigen sollte. Aber als Freund wollte er dir die Wahrheit sagen. Aber er wollte dich in einem anderen Bereich fördern. Er sah in dir ein Genie, was das Erfinden von neuen Tricks anging und wollte dafür sorgen, dass die anderen Zauberer dich als Ideenlieferant respektieren und ihre neuen Shows bei dir kaufen würden. Mit dem Mord hast du auch deine eigene Karriere verdorben. Er hat sich so viele Gedanken um dich gemacht und du hast es ihm so gedankt! Ich hasse dich!"

Hibarue Kuroba war mit ihren Nerven am Ende. So lange war sie stark gewesen. Stark gewesen - für ihren Sohn. Aber jetzt begann sie hemmungslos zu weinen.

Kaito eilte schnell zu ihr und zog sie sanft an sich. Beruhigend sprach er auf sie ein. Dabei wanderten seine Augen zu Shinichi, sahen ihn bittend an. "Bitte nicht jetzt!" schienen sie sagen zu wollen. "Du hast deinen Auftrag erfüllt und ich bin bereit den Preis zu zahlen, aber nicht jetzt. Meine Mutter braucht mich jetzt!"

Und Shinichi schien zu verstehen. Er nickte leicht, kam zu ihm und tippte mit dem Zeigefinger kurz auf den Anstecker mit dem K. Dann folgte er Inspektor Megure, den Polizisten und dem wohl doch sehr von Hibarue Kurobas Worten betroffenen Setsuna Mudo. Der junge Detektiv würde mit ihnen zurück in die Stadt fahren.

Kaito, seine weinende Mutter im Arm, war klar, was das bedeutete. Shinichi würde sich mit ihm in Verbindung setzen, wenn er die Zeit für gekommen hielt. Eigentlich hätte er es lieber jetzt gleich hinter sich gebracht, doch das ließ der Zustand seiner Mutter nicht zu. Ihn jetzt auch noch verhaftet zu sehen, würde sie mit Sicherheit zusammenbrechen lassen. Er war dem Detektiv dankbar, dass er darauf Rücksicht nahm. Erst musste sie sich wieder beruhigen. Aber ihm war klar, dass er seinem Schicksal, das Shinichi in den Händen hielt, nicht entkommen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2006-02-02T20:41:41+00:00 02.02.2006 21:41
wie geil
echt spitzenmäßig
aber conan als mädhen *lol*
wie geil^^
aber wehe shinichi verhaftet kaito
*droh*
schick mir BITTE ne ens wenns weiterghet
Von:  foxgirl
2006-02-02T17:13:18+00:00 02.02.2006 18:13
Ivh fands echt knuffig.
Conan als Mädchen. Allein der Gedanke zum schießen.
ich freu mich schon aufs nächste Kapi. Ich hoffe Shinichi verschont Kaito und läßt Gnade vor Recht ergehen.

Bis denne.
foxgirl
Von: abgemeldet
2006-02-02T13:02:38+00:00 02.02.2006 14:02
Hey do ^^
Danke nochmal fürs Bescheid sagen ^.^
*Kapitel auch gleich gelesen hat*
Nyo...
Wie immer eigentlich, guter Stil, sogut wie keine Fehler und war auch Spannend ^^
Aber.. Conan als Mädchen *roll* xD
Ich schmeiß mich weg %D *rumkuller*
Nyo, der Fall selbst war logisch und nachvollziehbar, wie ich finde ^^
Aber Shinichi darf Kaito nicht verhaften >___<°
Darum schnell das letzte Kapitel zeigen >.<°
*weiterlesen will*
Bis dann
deine Kaito_1412 ^^


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