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Haut und Schweiß oder "Die Grundlagen" Drogist, Haut, Körper, Taschentuch

Autor:  Hauskater
So, nachdem ich beim letzten Mal ja etwas spezialisiert ins Thema Haut eingestiegen bin, wird es nun Zeit für einige grundlegende Sachen. Danach wende ich mich noch den Schweißdrüsen zu, bevor es in den nächsten Einträgen dann um die Königsklassen, Gesichts- und Körperhaut geht.^^

Wie die meisten wahrscheinlich noch aus der Schule wissen, besteht die Haut aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Cutis) und Unterhaut (Subcutis).

1.) Subcutis:

Diese Schicht nennt man auch unterhautfettgewebe, denn hier lagert sich unser Fett an. Nicht nur das überschüssige, sondern auch das notwendige. Eine bestimmte Menge fett ist einfach nötig um voll zu Funktionieren. Diese Schicht dient vor Allem der Wärmeisolation (zum einen geht die Temperatur von innen nicht so schnell verloren, zum Anderen werden wir auch vor der äußeren Kälte geschützt). Das funktioniert natürlich nicht so stark wie beim Walross, aber es reicht aus für denn Alltag. Auch Wasser wird hier gespeichert. Wenn wir abnehmen dann brauchen wir als erstes den Wasservvorat auf (darum nimmt man anfangs auch immer viel stärker ab als später), danach dann die in Fett gespeischerte Energie (ursprünglich war dies Mal ein Vorrat für schlechte Zeiten). Ein Kilo fett entspricht dabei 7.000 Kalorien (darum dauert es länger, Fett wirklich abzubauen als Wasser).

2.) Die Cutis:

Hier passiert schon etwas mehr. Zum einen wird die Oberhaut von hier mit Nährstoffen versorgt (Blutgefäße finden sich hauptsächlich hier). Aber auch die wirkliche Reguleirung der Temperatur findet hier statt. Soll die Temperatur steigen, dann werden die Blutgefäße aktiver und mehr Blut fließt hindurch. Soll die temperatur dagegen sinken, dann werden die hier ansäßigen Schweißdrüsen aktiv. Aber auch die Nerven fühlen hier, da die Reize der Oberhaut in die Sinneskörperchen die hier liegen weitergeleitet werden. Und natürlich finden sich hier auch die Talgdrüsen, die dafür sorgen, dass unsere haut immer schön eingefettet ist und so nicht austrocknet.
Keine Talgdrüsen haben wir übrigens auf den Lippen, darum trocknen diese so schnell aus. Und darum verkaufen sich auch Labelos so gut.
Gleiches gilt für Handflächen und Fußsohlen.
Zu guter letzt findet sich hier, genauer gesagt an der Grenze zur Oberhaut, die Keimschicht (Basalzellenschicht). Hier werden neue Hautzellen gebildet, die langsam nach oben wandern. Diese verhornen auf dem Weg, bis sie die neue Oberhaut bilden. Dann werden sie irgendwann von der nächsten Schicht abgestoßen, was wiederum eine Hauptquelle für unseren Staub ist.^^

3.) Die Epidermis:

Das ist wohl die Schicht, die uns am meisten bekannt ist und wo es auch am meisten Action gibt. Denn die Oberhaut ist so etwas wie eine scharf bewachte Grenze. Hier wird geschützt und zwar gegen so ziemlich Alles. Angefangen beim UV Licht (siehe letzter Eintrag), über mechanische Reize (darum ist die oberste Schicht auch verhornt. Sehr beanspruchte Zonen bilden dabei die Hornhaut die um einiges dicker ist) bis zu Krankheitserregern (dazu gleich mehr). Hier wird auch weiter vor Hitze geschützt (Verdunstung von Talg und Schweiß). Außerdem wird logischerweise von hier Kosmetik (meist in Form voin Cremes) aufgenommen.

Der Säureschutzmantel (Hydrolipidmantel):

Dauernd versuchen Keime in unseren körper einzudringen. Egal wie oft wir desinfizieren, daran lässt sich nichts ändern. Diese werden zum einen von der Haut selbst, die ja eine Barriere bidlet abgehalten. Aber da doppelt besser hält, haben wir noch eine weitere Abwehrmaßnahme: Den Säureschutzmantel. Dieser entsteht dadurch das Talg und Schweiß dauerhaft abgegeben werden (praktisch merken wir das aber nur, wenn eines von Beidem stärker als sonst abgesondert wird). Das entstehende Gemisch hat einen PH
-Wert von etwa 5,5, ist also eine Säure. Und da Bakterien und andere Keime keine großen Fans von Säuren sind, sind sie hier entsprechend eingeschränkt.^^

Damit haben wir die Hauptunktionen der Haut nun hinter uns. Alles andere lässt sich leicht herleiten (die soziale Funktion, Sinneswahrnehmung und Co. Kennt ihr wahrscheinlich alles aus der Schule). Worauf ich nun aber noch gezielter eingehen werde sind die Schweißdrüsen. Und weil man alles imemr so wunderbar unterteilen kann, wollen wir damit hier natürlich nciht aufhören. Denn es gibt sogar zwei Arten von Schweißendrüsen:

a.) Die ekkrinen Schweißdrüsen

Das sind die eigentlichen Schweißdrüsen. Sie finden sich verteilt am ganzen Körper. Sie sind relativ klein und von der Geburt an aktiv. Der abgegebene Schweiß ist farblos, eher wäassrig und salzig. Vor allem aber ist er geruchslos. Daher ist seine Hauptaufgabe auch das Abkühlen des Körpers durch verdunsten und natürlich ist er eine der beiden Koponenten des Hydrolipidmantels.

b.) Die apokrinen Schweißdrüsen

Jetzt beginnt der interessante Teil! Denn diese Drüsen bringen uns den meisten Ärger im Alltag, aber auch die schönsten Stunden. Lustigerweise sind die apokrinen Schweißdrüsen nicht am ganzen Körper verteilt, sondern man findet sie konzentriert an einigen zentralen Stellen: Achseln, Brustwarzen, Leistengegend und Genitalbereich. Zum Ausgleich sind sie aber auch größer als die ekkrinen Drüsen.
Nun werden sich die meisten Leser wahrscheinlich die Funktion denken können. Für die anderen habe ich noch einen Hinweis: In den ersten Jahren sind diese Drüsen arbeitslos, will heißen inaktiv. Erst mit Eintritt der Pubertät fangen sie an ihren Schweiß zu produzieren.
Wofür ist dieser Schweiß also da? Richtig, zur Geruchsbildung. Der apokrine Schweiß gibt es uns Menschen unseren typischen Eigengeruch, der dabei bei jedem menschen natürlich etwas anders ist. Vor allem die Pheromone (Sexualduftstoffe) werden hier an die Luft abgegeben. Ist die entsprechende Stelle behaart, so verstärkt sich der Effekt, da der Schweiß sich hier etwas länger und verstärkt sammeln kann. Wenn eine Frau also am Morgen des Shirt ihres Freundes anzieht und sich über den Duft nach ihm freut, dann liegt das an dem aufgesogenen apokrinen Schweiß.
Darum sind übrigens auch Sportler und Bauarbeiter oft in den sexuellen Fantasien von Frauen (und Schlammcatcherinnen in denen der Männer) zu finden: Wer viel schwitzt strahlt mehr Männlichkeit (oder Weiblichkeit) aus.

Zumindest war das Mal so. Mittlerweile gilt der Eigengeruch von Menschen als unangenehm. Also rasieren wir uns Achseln und Genitalien, tragen teure Deos auf und Parfums. Eckhardt von Hirschhausen hat das sehr schön in einem seiner Programme veranschaulicht:

"Aber was denken wir Menschen? Wenn ich meinen Körpergeruch unterdrücke, erweitere ich meine Chancen und unser Duftsignalgeber, die Achselhöhle - wird rasiert, geschrubbt und dann kommt Parfum oben drauf. Parfum enthält lustigerweise wieder Sexuallockstoffe, allerdings von Tieren. Die Grundsubstanz - Moschus - ist ein Sekret des Moschusochsen, um präzise zu sein, sein Analsekret.
Ich fasse noch einmal kurz zusammen: Menschen schämen sich, unterm Arm zu riechen wie ein Mensch, und glauben ernsthaft, sie wirken attraktiver auf viele potentielle Partner, wenn sie dort riechen, wie ein Ochse am Arsch. Ich frage mich manchmal, was müssen Moschusochsen von uns denken."

Da die Lage aber nun mal ist wie sie ist, und Schweißgeruch nun als unangenehm empfunden wird (zumindest oberflächlich, das Unterbewußtsein sieht das immer noch Anders) stellt sich also die Frage: Was tun um diesen Geruch zu unterdrücken. Und auch hierfür gibt es zwei tolle Erfindungen:

Deos: Lurz für Deodorantieren, will heißen, Geruchsentferner. SIe entfernen den Geruch allerdings meist eher weniger, sondern überdecken ihn mit einem für uns angenehmeren Duft. Teilweise wird der Schweiß auch aufgesogen und so überdeckt, meist bei Körperpudern.

Antitranspiranten: Diese werden meist auch als Deos bezeichnet, sie wirken aber anders. Durch Aluminiumchlorid oder vergleichbare Stoffe werden die Schweißdrüsen verklebt. Entsprechend kann der Schweiß nicht mehr so gut fließen und Gerüche werden verhindert. Da das verkleben auf Dauer nicht gut ist und zu Entzündungen (oder Überhitzungen) führen kann sollte man ein Antitranspirant entsprechend auch nur einmal am Tag anwenden.
Für leute mit einer deutlichen erhöhten Schweißproduktion gibnt es in der Apotheke das Aluminumchlorid auch stärker konzentriert. In dem fall verklebt es nicht mehr sondern ätzt die Schweißdrüsen weg. Das kann unter Umständen (je nach Hautempfindlichkeit) schmerzen bereiten, darum sollte man das Ganze vorher mit seinem hautarzt absprechen, der auch sagt wie oft das Zeug angwendet werden soll (meist alle zwei Tage, später dann nur noch einmal die Woche udn am Ende nur noch einmal alle zwei Wochen).

Falls ihr euch nun nicht sicher seid, was von Beidem ihr nutzt: Das lässt sich ganz leicht herausfinden. Schaut einfach auf euer Deo. Steht dort etwas von Antitranspirant (oder Antiperspirant, dass ist die im englischen Raum bevorzugte Form), dann ist es genau das. Wenn nicht, dann ist es ein Deo. Wer nciht groß Suchen will: Steht auf eurem Deo groß "Dry", "Dry Action" oder etwas ähnliches, ist es ein Antitranspirant.

Ich weiß das war nun alles etwas trocken, aber dieses vorwissen ist leider nötig, damit wir beim nächsten Mal die Hauttypen und die Gegenmaßnahmen verstehen. Ich hoffe ich konnte es zumindest etwas abmildern und Unterhaltsam aufbereiten.
Kommentare, Fragen, Kritik, Fanpost, Unterwäsche und Heiratsantrage bitte wie immer per Kommentzar oder ENS, oder, falls ihr geduldig seid, per GB.

Die Sache mit der Bräune, oder: "Haut zum Ersten" Bräunen, Drogist, Haut, LKW

Autor:  Hauskater
Besser spät als nie würde ebenfalls als Überschrift hierfür passen, oder?

Na ja, egal. Hier ist nun der erste der versprochenen Einträge zum Thema Haut(pflege). In dieser Reihe werde ich ähnlich vorgehen wie bei der Reihe zu den Haaren (neue Leser finden diese Einträge hier, hier und hier), will heißen, ich steige erst einmal konkret in die Materie ein und gehe erst dann auf die Basics ein. Ist, finde ich zumindest, weniger theoretisch und insgesamt spannender.

Darum wird das erste Thema wie angekündigt die Bräunung der Haut sein.
Jeder der sich in der Welt umsieht, wird bemerkt haben, dass nicht jede Haut gleich ist. Manche Leute haben hellere Haut, manche dunklere (und manche eigentümlich orangene Haut *g*). Diese Leute sind nicht immer der Sonne unterschiedlich lange ausgesetzt, nein, auch ohne Sonnenbäder gibt es Menschen die blasser oder dunkler sind. Grob unterscheidet man dabei fünf Hauttypen. Diese kann man nicht nur durch die Hautfarbe selbst unterscheiden, sondern auch anhand anderer Faktoren. Manchmal ist es sogar notwendig sich das Gesamtbild anzuschauen, um den Hauttypen zu bestimmen (Solariumsbräune zum Beispiel kann irreführend sein). Diese anderen Faktoren sind Augenfarbe, Haarfarbe und, so seltsam das auch klingen mag, die Farbe der Brustwarzen. Entsprechend bin ich nicht notgeil, wenn ich auf die Frage nach dem Hauttypen auch nach dieser Körperstelle frage. *g*
Die Hauttypen unterscheiden sich wie folgt:

Typ I (keltischer Typ):

Der keltische Typ zeichnet sich vor Allem durch eines aus: Er ist weiß, unglaublich weiß. Egal was der keltische Typ versucht, er wird einfach nicht braun. Er kann sich stundenlang in die Sonne oder unter's Solarium hauen, er wird maximal rot. Egal wie oft ältere Leute raten, dass man doch Mal mehr in die Sonne gehen soll, dieser Rat ist absolut falsch. Typ I hat eine Eigenschutzzeit von 5-10 Minuten (maximal!), danach kommt es schon zu den ersten Rötungen. Die Haut produziert kaum Melanin (im gegensatz zum Albino, bei ihm wird tatsächlich KEIN Melanin produziert), das höchste der Gefühle sind Sommersprossen. Die werden zum Ausgleich dafür aber oft in Massen produziert.
Weitere Anhaltspunkte für diesen Hauttypen sind neben dauernden Sonnenbränden oder extremer Blässe, rote Haare bzw. rötliche Haare, helle Augen und blass-rosafarbene Brustwarzen.

Typ II (nordischer Typ):

Haben wir bei Typ 1 das Klischeebild der Iren und Kelten vor Augen, so sind es beim Typ II die Wikinger und Skandinaven. Der nordische Typ ist ebenfalls sehr weiß, dazu meist blondhaarig und mit hellen (oft blauen oder grauen) Augen ausgestattet. Im Unterschied zum Kelten kann der Nordische sich bräunen, es bringt ihm aber nur wenig. Die erreichte Bräune ist nur von kurzer Dauer und nicht sehr intensiv (dafür aber oft angereichert mit einigen Sommersprossen). Die möglichen Sonnenbrände sind es dafür jeweils um so mehr. Zum Klischeebild Gesellen sich meist noch rosafarbene Brustwarzen. Die Eigenschutzzeit des nordischen Typen reicht zumindest für einen kurzen Spaziergang: 10-20 Minuten bevor es kritisch wird.

Typ 3 (Mischtyp):

Das beste Beispiel für den Mischtypen ist Max Mustermann, also der typische Deutsche. Er kann sich gut bräunen, bekommt eher selten Sommersprossen und ist nur blaß, wenn er krank ist. Auch ein Sonnenbrand ist eher selten der Fall (wenn man nicht gerade unter der Sonnenbank oder im Freibad einschläft). Mit einher gehen meist die verbreiteteten asch- oder straßenköterblonden Haare und braune Augen. Die Brustwarzen sind rosa bis rötlich und auch die Eigenschutzzeit reicht mit 15-25 Minuten immer noch für einen Gang zum Supermarkt und zurück.

Typ 4 (mediteraner Typ):

Um bei den Klischees zu bleiben: beim mediteranen Typen denkt man oft an den typischen Italiener: braune Haut, dunkle Locken, keine Sommersprossen. Ein Sonnenbrand kommt auch bei viel Sonne eher selten vor, kein Wunder bei einer Eigenschutzzeit von bis zu 30 Minuten. Die Brustwarzen sind meist eher bräunlich als rosa und auch braune Augen sind hier häufig.

Typ 5 (dunkler Typ):

Dieser Typ wird manchmal noch weiter unterteilt in den dunkelbraunen und den schwarzen Typen. Tatsache ist jedenfalls, wirkliche Sonnenbrände sucht man bei diesem Hauttypen vergeblich. Auch bräunen ist hier nicht mehr nötig, bzw. sogar ziemlich sinnlos. Begleitet wird die dunkle Haut noch von dunkelbraunen bis schwarzen Haaren, Augen und Brustwarzen. Melanin pur.

Aber nicht nur die Haut kann man entsprechend unterteilen, wichtig ist es auch, das Licht genauer zu kennen, dass für die Bräunung oder Rötung verantwortlich ist.
Denn Licht ist nicht gleich Licht. Die Sonnenstrahlen die auf die Erde gelangen setzen sich nämlich nur zu knapp 50% aus dem für uns sichtbaren Licht zusammen. Um die 45% des Lichts ist infrarote Strahlung, die für uns hier aber nicht weiter wichtig ist. Wichtiger sind die letzten 5%, die ultraviolette Strahlung, das UV Licht.
Auch dieses kann man wiederum wunderbar unterteilen:

UV A:

UVA-Strahlen werden von der Haut nur zu kleinem Anteil gefiltert. 55% dringen in die Oberhaut ein, 40% in die Lederhaut. Dort schädigen sie wiederum die Zellen, wovon man erst einmal nicht viel merkt. Die Folge aber ist die bekannte sonnenbedingte Hautalterung. Im Gegenzug sind diese Strahlen aber auch verantwortlich für die Bildung von Vitamin D3 (ein Mangel daran sorgt für brüchige Knochen, da Calcium nicht mehr aufgenommen werden kann. Außerdem kommt es dadurch auch zu Depressionen, denkt mal an die typische Winterdepression). Sie sorgen für eine kurzfristige Bräune, vor allem aber auch für einen starken Sonnenbrand.

UV B:

UV B-Strahlen werden großteils von der Hornschicht aufgehalten. Wenn sie dennoch in die Haut eindringen sorgen sie für eine dauerhafte Bräunung, aber auch für einen Sonnenbrand.

UV C:

UVC-Strahlen besitzen die meiste Energie und sind darum auch am Schädlichsten. Sie kommen gehäuft aber nur am Hochgebirge und am Äquator vor.

Was passiert nun aber beim Bräunen?

Licht prallt auf die Haut, wie sich jeder denken kann. Innerhalb der Eigenschutzzeit ist das nicht weiter tragisch, Vitamin D3 wird produziert und man fühlt sich gut. Ist die Eigenschutzzeit aber überschritten, dann passiert im Körper folgendes:

UV A Strahlen sorgen für eine direkte Bräunung, vorhandenes Melanin aktiviert sich. Diese hat jedoch noch keine wirkliche Schutzwirkung und die Bräunung klingt nach ein paar Stunden wieder ab. Dafür aber wird das Kollagen in der Haut geschädigt. Die Haut verliert an Spannkraft und Falten können sich besser bilden.
Gleichzeitig wiederum dringt UV B in die tieferen Hautschichten ein. Die Haut rötet sich immer mehr, bis es zu einem sichtbaren Sonnenbrand kommt. Weiterhin bemerkt die Haut langsam was da vor sich geht und setzt die Produktion von Melanin in Gang (das bereist vorhandene weiße Melanin wird schon einmal in braunes umgewandelt). Das führt (ca. 72 Stunden SPÄTER!) dazu, dass die Haut braun wird, um sich vor weiterem Licht zu schützen. Darum ist es auch so dumm, sich drei Tage hintereinander in die volle Sonne zu legen um braun zu werden. So holt man sich erst einmal einen Sonnenbrand, aber keine dauerhaftere Bräune).

Übersetzt heißt das: Die Haut bemerkt langsam, dass sie gegrillt wird und leitet verspätete Abwehrmaßnahmen ein. Eine Bräunung der Haut ist also IMMER eine Folge eines Sonnenbrandes, auch wenn dieser so leicht ist, dass man ihn nicht mehr mitbekommt. Die Haut aber bekommt ihn sehr wohl mit, was sich im Laufe der Zeit rächt. Darum kann es sein, dass Frauen Mitte 20 schon aussehen wie 40, wenn sie viel in die Sonne oder auf die Sonnenbank gehen. Oder das es Männer gibt, die wie Dieter Bohlen aussehen.
Man kann Bräune also so schön finden wie man will, man tut seiner Haut damit definitiv nichts Gutes. Denn Vitamin D3 wird auch wunderbar während der Eigenschutzzeit produziert. Ein Spaziergang jeden Tag wirkt also wunderbar für die Knochen ohne die Haut gleich zum altern zu bringen.
Was aber viel wichtiger ist: Die Haut "merkt" sich jeden Sonnenbrand, den man in seinem Leben hatte. Je mehr Sonnenbrände man hatte, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit Hautkrebs zu bekommen. Und wie gesagt: jede Bräunung, egal ob durch Sonne oder Solarium, entsteht durch einen (kleinen) Sonnenbrand...

Darum konnte man übrigens auch im Mittelalter den Adel und das gemeine Volk so gut unterscheiden: Der Adel war vornehm blass und wirkte auch später noch frisch und jugendlich (verstärkt durch Kosmetik und Kleidung). Das gemeine Volk dagegen alterte vor seiner Zeit (es musste ja die Ernte einbringen) und war stets gebräunt.


Was also kann man tun, wenn man der Sonne längerer Zeit ausgeliefert ist?

Die haut selbst hat da schon ein paar Tricks auf Lager. Neben der Eigenschutzzeit sorgt sie irgendwann auch für die Bräunung, um weiterer Schädigung vorzubeugen. Einen kleinen Schutz bietet auch der Schweiß. Die enthaltene Urocaninsäure absorbiert nämlich einen Teil der Strahlung.
Merkt die Haut, dass sie dauerhaft der Sonne ausgesetzt ist, dann bräunt sie sich nicht nur, sondern kommt irgendwann auch auf die Idee, dicker zu werden: nach 2-3 Wochen intensiver Sonne bildet sich die sogenannte Lichtschwiele, die UVB Strahlen abwehrt.
Das alles hilft natürlich nur wenig wenn man im Urlaub ist oder dem keltischen Hauttypen angehört. In dem Fall muss man künstlich nachhelfen. Und zwar mit Sonnenschutzmitteln. Sie halten die Sonnenstrahlen davon ab, in die Haut einzudringen. Man unterscheidet dabei chemische und physikalische Lichtschutzfilter.
Chemische Lichtschutzfilter absorbieren die Strahlung und wandeln sie in Wärme um. Physikalische Filter reflektieren die Strahlen dagegen, so dass sie nicht in die Haut eindringen können.
Die Maßeinheit dafür, wie gut sie ihren Job machen ist der Lichtschutzfaktor. Diesen multipliziert man mit der Eigenschutzzeit der Haut und hat so die Gesamtschutzzeit. In der Praxis bedeutet das, kleiner Hauttyp bekommt großen Lichtschutzfaktor.

Eine Beispielrechnung: Meine Frau gehört zum keltischen Typ, hat also eine Eigenschutzzeit von um die 5 Minuten. Will sie im Hochsommer also raus, dann muss sie nachhelfen. Für einen Gang zum Bäcker reicht da schon ein Lichtschutzfaktor von 10 (5 x 10 = 50 Minuten Schutzzeit), will sie dagegen aber den ganzen Tag über raus, dann muss sie schon zu einem Produkt mit LSf 50 oder höher greifen (5 x 50 = 250 Minuten Schutz, also um die 4 Stunden Schutz). Mein Freund Sascha dagegen gehört zum Mischtypen, er kann getrost ohne Sonnenschutz zum Kiosk um sich ein Bier zu holen. Für ein paar Stunden am Strand reicht ihm aber schon ein LSF von 20 (20 X 20 = 400 Minuten Schutz) locker aus.

Leider ist die Sache aber in der Praxis nicht ganz so einfach. Alte Menschen und Kinder sind etwas empfindlicher gegen Sonnenlicht, sie brauchen also immer einen höheren LSF. Ist man dagegen vorgebräunt, dann reicht ein etwas niedrigerer LSF aus. Und für einen Urlaub auf Jamaika brauche ich einen höherer LSF als für einen Urlaub auf Balkonien.

Das ist erst einmal Alles, was man über Haut und Sonne wissen muss. Da es aber verschiedene Sonnenschutzmittel gibt und ich nicht die gleichen Fragen zehnmal beantworten will, füge ich hier noch einen Spoiler ein. Da drin finden interessierte noch einmal eine kurze Auflistung der verschiedenen Sonnenschutzmittel, so wie einen Absatz zur Mallorca-Akne (Sonnenallergie):

Spoiler
Sonnenmilch: Besonders für Wassersportler und Kinder geeignet. Sie lässt sich gut und leicht verteilen.
Sonnencreme: Sie sollte vor Allem für das Gesicht genutzt werden. Sie ist reichhaltiger als Sonnenmilch und läuft so nicht so leicht in die Augen.
Sonnengel: Es besitzt nur einen niedrigen LSF, gibt der Haut aber beim Auftragen eine leichte Bräune. Da es fettfrei ist, eignet es sich auch für Menschen mit Sonnenallergie.
Sonnenstifte: Man nutzt sie vor allem für hervor stehende Gesichtspartien wie die Nase und die Lippen. Sie haben einen hohen LSF.
Sonnenöl: Dieses Mittel hat einen maximal mittleren LSF und ist daher nur für unempfindliche und/oder vorgebräunte Haut geeignet.
Ultraschutzprodukte: Sie haben einen extrem hohen LSF und sind daher speziell für empfindliche Haut oder Segler und Bergsteiger geeignet. Sie sind ausschließlich physikalisch schützend, mit stark reflektierenden Stoffen wie Zink- oder Titanoxid. Sie wirken dem Bräunen der Haut nicht entgegen jedoch verzögern sie das eintreten des Effektes. Dafür ist die Bräune aber länger haltbar, intensiver und auch gleichmäßiger.

Um auch im Wasser geschützt zu sein, gibt es verschiedene Produkte. Wasserbeständige Sonnenschutzprodukte müssen nach zwei Mal Baden a 20 Minuten mit 20 Minuten Abstand immer noch 50% des Schutzes bieten, wasserfeste Produkte dagegen haben auch nach vier Mal Baden a 20 Minuten noch 50% der schützenden Wirkung.

After-Sun-Produkte: Diese nutzt man nach dem Sonnenbad. Sie kühlen und beruhigen die Haut und mildern Sonnenbrände. Weiterhin spenden sie Feuchtigkeit und erhalten die Bräune. Auch nach dem künstlichem Bräunen sollte man diese Produkte anwenden.

Selbstbräuner

Selbstbräuner verfärben die oberste Hautschicht durch Dihydroxyaceton. Die entstehende Bräune ist dem Ergebnis natürlichen Bräunens jedoch nicht sehr ähnlich. Außerdem wird hier kein Melanin produziert, die Haut wird also nicht geschützt.

Carotin Dragees:

Carotin ist, wie der Name schon sagt, vor allem in Karotten enthalten. Es ist ein natürlicher Farbstoff. Außerdem schützen Carotinoide vor freien Radikalen da sie antioxidativ wirken. Außerdem erhöht Beta-Carotin die Sonnenverträglichkeit der Haut. Dazu muss man jedoch vier Wochen vor dem Sonnenbad mit der Einnahme beginnen.

Mallorca-Akne

Mallorca-Akne wird gemeinhin auch Sonnenallergie genannt. Dies ist jedoch irreführend, da die Betroffenen nicht allergisch auf die Sonne reagieren, sondern auf Bestandteile des Sonnenschutz. Mallorca-Akne äußert sich durch Pusteln und Pickel. Um sie zu vermeiden sollte man emulgator- und fettfreie Sonnenschutzmittel und After-Sun Produkte nutzen. Auch die Einnahme von Calcium und das Vorbereiten der Haut durch einen Solariumsbesuch helfen.
.

Zu guter letzt habe ich mir überlegt, ob ich im Zuge der Drogisteneinträge nicht auch Einträge zu Heilfplanzen bringen soll. Darum bitte ich alle regelmäßigen Leser des Blogs noch an dieser Umfrage hier teilzunehmen:

Themenerweiterung für das Katzenkörbchen
Dieses Mal geht es vor Allem um die Frage, ob ich den Themenkreis meines Blogs noch erweitern soll um Heilpflanzen und ähnliche drogistische Themen.
Die Umfrage ist beendet


Fragen, (konstruktive) Kritik, Kommentar und Bestechungsversuche sind natürlich wie immer gerne gesehen, sei es in den Kommentaren, per ENS oder per GB (wobei ich auf GB EInträge erfahrungsgemäß seltener Antworte als auf ENS, ich vergesse die zu oft).^^

Die skurillen Kollegen eines Drogisten, oder "Ich wusste gar nicht, dass ich das nicht kann!" Anekdoten, Drogist, Persönliches, Pfeffermühle

Autor:  Hauskater
Erwartet heute nichts anspruchsvolles oder allgemein Witziges von mir. Meine Ausbildung neigt sich nun langsam dem Ende zu (Prüfungen im Mai und Juni, am 21. bekomme ich bescheid über Übernahme) und irgendwo muss ich all die Anekdoten sammeln die sich bis dahin angehäuft haben. Vielleicht ringt es ja dem einen oder anderen doch ein kleines Lächeln ab.

1.) Sascha: Sascha ist mein einziger männlicher Mitstreiter in der Brufsschulklasse. Lustigerweise sind wir Beide die Experten Fächern wie Kosmetik.^^ Sascha hat außerdem die Angewohnheit, immer wieder für unfrewillige Lacher zu sorgen. Lustig wenn man bedenkt, dass alle in ihm auch den ersten Filialleiter unserer Generation sehen.
Kann sein, dass ich die Beispiele schon gepostet habe, wenn ja, dann sorry.

a.) Kosmetiklehrerin: Was sind denn die typischen Inhaktsstoffe von Augen-Make-Up-Entfernen?
Sascha: War das nicht Aceton?

Erklärung: Aceton ist ein Stoff in Nagellackentfernen, sehr heftiges Zeug, erweicht die Nägel stark, leicht ätzend...^^

b.) Wir reden darüber, dass sich Pullikämme nicht verkaufen.
Klassenkameradin: Wofür braucht man sowas eigentlich?
Sasche: War doch gegen Läuse, oder?

c.) Abenteuer Kultur. Ich in meiner berüchtigten Rolle als König, Sascha ist mein Kammerherr. Wir proben eine Szene.
Regiseur: "Das sieht ja schon mal gut aus Stefan. Aber Sascha, bei dir ist noch Spielraum. Mach mal irgendwas nebenbei. Der König hat sein Taschentuch, aber bei dir muss noch Bewegung rein. Also, bitte nochmal!"
Wir spielen nochmal. Sascha, der weiße Handschuhe zum Kostpm trägt, zieht einen davfon aus, während er hinter mir steht. Und beginnt mit in meinem Monolog mich mit Diesem abzustauben...


Dazu muss ich wohl nix mehr sagen.^^

2.) Mel: Mel war meine Mitazubine in der Filaile in Borbeck. Leicht verpeilt, aber sehr süße Art. Ich liebe Scherze auf ihre Kosten. Und selbst ihr fehlen diese Scherze nun. Bestes Bespiel:

Mel war abends aufder Sonnenbank, alelrdings etwas lange. Entsprechend rot war sie. In der Filiale wurden damals einige Waren in roten Wannen angelieferr, ca. 30 cm hoch und 60 cm lang. Diese ließen sich wunderbar übereinander stapeln. Mel steht neben so einem Stapel.

Ich: Unheimlich! Irgendwie sieht der Kistenstapel aus wie du.
Gefolgt von einem langen Lachflash ihrerseits und ihrem Trademarksatz: "Boah Stefan!!!"

3.) Christina: Eine Nummer für sich. Unvergessen bleiben ihre Mottoparties:

a.) Wir kommen Pink und gehen blau. Ich habe also grummelnd ein rosa Armband getragen. Hat nicht ausgereicht, ich bekam dazu rosa Kuhstumpen. Und durfte in winzige Pinnchen aus einer 5 Liter Waldgeistflasche allen einschenken...
Und ratet mal, wer nicht blau gekommen ist. Das rosa hätte ich mir sparen können!

b.) Bunnies: Nach der Arbeit musste ich mir noch einen kleinen Dekohasen auf die Schulter setzen. Nur um zu erfahren, dass nur ein paar Mädels sich an das Motto gehalten haben. Leider trafen auf dieser Party zwei Fronten aufeinander: Technofreaks und Rocker. Funktionierte nicht...

c.) Christina auf den LidA Arbeitstagen III (für mich das Motto der Ausbildung bei vielen), bei einer Aufgabe zum Thema Gewinn- Und Verlustrechnung: "Ich wusste gar nicht, dass ich das nicht kann!"

4.) Die Klasse und ihre Feiern: Wir sind definiv ein Chaotenhaufen. Ab und an kommt es vor, dass sich die ganze Klasse zum Feiern versammelt. Sehr Denkwürdig war das Grillen bei Kathi.

a.) Sascha und ich bereiten den Grill vor. Aber irgendwie will das Feuer nicht in Gang kommen. Auch Spiritus half bisher nicht weiter. Also nehme ich die Flasche und spritze nochmal richtig drauf. Erst passiert nichts, aber wie auf Kommando drei Sekunden später, rast ein Feuerball auf Sascha und mich zu. Ich hechte wie in eienm Actionfilm weg und werfe mich zu Boden. Sascha versucht es auch, aber zwei Sekunden später. Entsprechend hat er den Arm noch oben als das Feuer heran ist. Ergebnis: Wir haben eien neue Enthaarungsmethode für Arme erfunden. Die Haut war okay, aber die Haare waren nur noch Asche auf dem Arm.^^

b.) Es wird langsam Nacht, der ALk fließt. Bei einigen zuviel, speziell Naddel. Diese steht auf um auf Klo zu gehen. Ich schaue sie noch besorgt an und bete, dass sie nicht gegen die Tür läuft. Christina steht auf um ihr reinzuhelfen. Leider war Naddel schneller als wir. Sie sah die Glastür nicht. Vor Allem lief sie aber nicht dagegen, sondern dadurch. Knie trifft Scheibe, Scheine zerbricht in tausend Stücke. Bis dahin dachte ich immer, Actionfilme übertreiben...

5.) Alice: Alice ist toll. Denkt genau so verquer für ich und hat eien tolle Art genau dann zynisch zu sein, wenn es wunderbar passt. Bestes Beispiel dafür war mein Referat letzte Woche für Politik. Thema: Politische Vorstellungen in der schwarzen Szene. Mit entsprechenden Erklärungen, etc. Gegen Ende dachte ich dann, die Vorurteile wären in soweit beruhigt. Dann meldet sich Gülay.

Gülay: "Und was ist wenn solche Leute Kinder bekommen!?
Alice: "Die fressen wir auf!"

Auch sehr schön: Ich erzähle vom Problem das Black Metal und Neofolk leider stark von rechts unterwandert werden. Darauf hin dann Alice zu Sascha: "Komm, wir unterwandern die Rechten, die die Szene unterwandern!"

To be continued...

Nicht ganz so skurril oder: "Der alltägliche Wahnsinn eines Drogisten" Drogist, Kritik, Kunden, Sahara

Autor:  Hauskater
Mal etwas kleine Kritik für Zwischendurch, schon alleine, weil ich nebenbei ein Auge auf die Kaninchen haben muss, die hinter mir die Bude auseinander nehmen.

Nachdem ich euch einmal die skurilen Alltagserfahrungen aus dem Leben eines Drogisten geschildert habe, ist heute mal der ganz normale Wahnsinn dran, der mich jeden Tag begleitet und mir das Leben schwer macht. Dieses Mal muss ich zur Verteidigung vieler der kritisierten sagen, dass man darüber nicht groß nachdenkt. Vielleicht hilft es aber dabei, dass einige Leute selbst Mal erkennen, wie sie sich als Kunden verhalten und wann sie wirklich unfair und/oder ungenießbar sind.

Der Arbeitstag beginnt für einen Teil von uns zwischen 5 und 6 Uhr. Der Laden ist noch geschlossen, aber die Ware muss ja irgendwann ein Mal angeliefert werden. Je nach Größe des Ladens werden wenige bis eine Menge Paletten angeliefert. Wenn der Fahrer denn kommt. Denn shcon hier geht der Stress öfters los. Sei es weil der Fahrer sich verfahren hat (ist schon schwer ein Navi zu bedienen), weil er verschlafen hat, weil er dank Schnee und Eis nicht durchkommt. Und schon haben wir erst einmal ein paar Mitarbeiter die sinnlos rumsitzen und nervöse Blicke zur Uhr werfen.
Kommt die Ware dann an, dann stellt sich die Frage, wohin mit den Paletten. Nicht jeder Laden hat ein riesiges Lager. Also müssen einige, speziell jene die gerade ausgepackt werden, im Laden stehen. Darauf werde ich gleich nochmal zurück kommen.
Gegen 8 bis 9 Uhr dann rückt der Rest des Teams an. Der Laden wird aufgemacht, Kassen werden eingesetzt. Da der Laden dann noch nicht wirklich voll ist, kann es sein, dass der Kassierer noch Ware mit abpackt. Er hat aber an sich immer ein Auge auf die Kasse, um schnell hinzukommen. Nützt aber nix. Denn in der Zwischenzeit schaffen es Kunden sich genau an der falschen Kasse anzustellen, nämlich jener, wo groß ein Schild steht "Kasse nicht besetzt" und wo auch keine Geldlade zu sehen ist, mit der Mann kassieren könnte. Dann schellt der Kunde wie wild herum, weil er ja nicht noch 10 Sekunden warten will, bis jemand da ist.
Kommt der Kassierer dann angesprintet in einem Tempo, mit dem er jeden 100 Meter Lauf gewinnen würde, dann gehen die Beschwerden los, wo man denn bleibe, der Kunde habe ja nciht den ganzen Tag Zeit. Lustig vor Allem wenn genau jener Kunde danach erst einmal eine Stunde vor dem Laden rums teht und ein Kafeekränzchen hält. Dann beschwert sich der Kunde natürlich auch noch, warum er seine drei Teile nun vom einen Fließband auf das Andere legen muss, der Kassierer könnte ja genau so gut die Geldlade umstecken. Dass die Geldlade das dreifache der Einkäufe wiegt und dass das Ganze dann nochmal 5 Minuten dauern würde, ist dem Kunden dann, trotz Zeitmangel, egal.
In der Zwischenzeit werden dann auch die anderen Kassen eingesetzt, der Stornoschlüsselträger wird festgelegt (die arme Sau, die immer dann durch den ganzen Laden rennen muss, wenn ein Kunde etwas umtauschen will) und das Wechselgeld wird zugeteilt.
Dann geht der richtige Stress los. Ein Mitarbeiter geht nach unten um die Fotoaufträge zu holen und einzusortieren. Dabei darf sich dann mit Kunden rumschlagen, die sich beschweren, warum die Fotos, die er gestern Abend bestellt hat noch nicht da sind. Vor Allem wenn es sich dabei um Foto T-Shirt oder etwas ähnlich aufwendiges handelt. Auch wenn er bei der Bestellung schon darauf hingewiesen wurde, dass das durchaus eine Woche dauern kann.
Die anderen Mitarbeitern beginnen in der Zwischenzeit Paletten abzupacken und Ware einzuräumen. Diese dürfen sich dann die Beschwerden anhören, warum die Paletten ausgerechnet dort stehen müssen, man komme ja nur sehr schwer durch. Das man bei anderen Abstellorten noch schwerer durchkommt, zählt als Argument natürlich nicht. Besonders lustig wird es dann, wenn am Vortag ein Kunde einen Großeinkauf gemacht hat und darum im Regal keine Kindermilch 2 von Marke XYZ zu finden ist. Nachdem man dem Kunden die Lage erklärt hat (Großeinkauf, Ware wird ausgepackt), besteht der Kunde natürlich darauf, jetzt doch seine Ware zu bekommen, die sich natürlich ganz unten auf einer Palette befindet. Will heißen, man müsste erst die ganze Palette abpacken und in die Waren irgendwo in den eh viel zu engen Gängen abstellen, nur um an den Karton ranzukommen, von dem der Kunden einen winzigen Teil des Inhaltes will. Und wehe man sagt dem Kunden dann, dass dies nicht möglich wäre und er doch bitte gegen Mittag wieder kommen solle. Geschrei und Drohungen sind dabei fast schon an der Tagesordnung.
In der Zwischenzeit sitzt der Chef bzw. die Tagesvertretung dann im Büro und macht die Bestellung fertig. Zur Erklärung: Er bestellt mehrere tausend Waren nach und zwar mit verschiedenen Mengen, je nachdem was benötigt wird. Dies dauert natürlich seine Zeit, ganz davon zu schweigen, dass demjenigen danach der Schädel brummt vor lauter Zahlen. Ist er damit dann fertig und begibt sich zu den Mitarbeitern um beim abpacken zu helfen, sieht er sich direkt dem ersten Kunden gegenüber, der direkt den Chef sprechen will. Wie es denn sein könne, dass die Paletten noch nicht abgepackt sind, das wäre ja eine unverschämtheit. Schließlich können die Mitarbeiter ja auch schon vor Ladeneröffnung kommen um Alles einzupacken. Erklärt man dann, dass man dabei dann aber die Preise wegen des Mehraufwandes nicht halten könne, dann beschwert der Kunde sich und droht zur Konkurrenz zu gehen. Wo er dann eben das 1 1/2 fache des Preises zahlt, weil die es genau so handhaben.
Aber auch die Anderen haben es nicht leichter. Gerade zum Weihnachtsgeschäft kommen diese kaum zum abpacken. Denn entweder es klingelt zur zweiten Kasse (woraufhin der Mitarbeiter wieder durch den Laden sprinten darf, damit sich auch ja kein Kunde beschwert, dass er mal 3 Minuten warten musste bis er abkassiert wurde). Oder aber, er wird von drei Kunden gleichzeitig belagert, die irgendetwas wollen und sehr empfindlich darauf reagieren, wenn sie nicht die Ersten sind, die bedient werden. Der eine Kunde will dann eine ausführliche Beratung, welche Batterien denn in seine Taschenlampe passen, die er natürlich nicht dabei hat. Der Nächste will, Hilfe bei der Fotobestellung. Also zeigt man dem Kunden dann ganz genau und extra verständlich, was er wann drücken muss nur damit dieser am Ende sagt, er habe eh nicht zugehört, das mache ja aber nichts, weil die Mitarbeiter hier das ja eh immer für ihn machen würden.
Entsprechend gestresst begibt man sich also wieder zu den Paletten. Kaum hat man einen Karton in der Hand, bemerkt man, wie man unsanft um den Oberarm gepackt hat. Der erfahrene Drogist weiß, was nun kommen wird: Eine brüchige Stimme bittet den "jungen Mann" doch darum, ihm zu sagen, wo er die Rheuma-Salbe XYZ findet. Daraufhin schluckt man seine eigentliche Entgegnung herunter und erklärt freundlich, der Kunde müsse nur gerade aus gehen und würde die Salbe dann direkt in der zweiten Reihe von unten sehen. Woraufhin sich der ältere Kunde dann beschwert, warum man denn so unfreundlich sei. Man müsse ihm das schon zeigen. Also läuft man mit dem Kunden durch den Laden, zeigt ihm das Produkt dann ganz genau. Und muss direkt die Frage nach dem preis beantworten, da es der Kunde nicht für nötig hält, selbst einmal auf das Preisschild zu schauen. Reicht man dem Kunden dann das Produkt, dann beschwert dieser sich, dass das ja immer ganz anders aussah. Also darf man dem Kunden noch erklären, dass die Verpackung vor zwei Jahren (!) geändert wurde.
Dann begibt man sich wieder zur Palette, wo die nächsten Kunden schon warten.
Hat man es doch einmal geschafft eine Palette abzupacken, so fährt man die Reste (den Rückpack) ins Lager und sortiert diese dann in die Rollcontainer ("Rollies") ein, geht es weiter. Hat man das Pech, dass das Lager auf der gleichen Etage wie der Laden liegt, dann kommen die ersten Kunden ins Lager reingerannt, welches natürlich an sich nicht betreten werden darf. Worauf Kunden natürlich wieder sehr aggressiv reagieren, egal wie freundlich man das sagt.
Ist die Lager Tür geschlossen, dann hat man stattdessen Kunden davor stehen die laut Hallo schreien, was auf Dauer auch nicht besser ist.

Hat man es dann irgendwann geschafft alle Paletten abzupacken, dann folgt endlich die lang ersehnte Mittagspause. Leider haben Kunden ein perfektes Gedächtnis was die Gesichter von Mitarbeitern angeht und verfolgen einen auch in der Pause quer durch den Laden, auch wenn man keinen Kittel trägt. Oder sie sprechen einen dann eben im Supermarkt an und fragen irgendetwas zum Sortiment. Ich wiederhole noch einmal: man steht im Supermarkt, froh über seine Ruhe und in Gedanken schon bei seinem Mittagessen und wird angesprochen auf das Sortiment im Laden, in dem man sich eben nicht befindet.
Wahlweise kann man "Mittagspause" auch ersetzen durch "nach Feierabend".

Frisch gestärkt nach der Pause heißt es dann, Rollies fahren. Will heißen, man holt die Rollcontainer aus dem Laden und füllt die Ware auf, die sich nicht mehr vollständig im Regal befindet. Die Lage vom Morgen bezüglich Kunden ändert sich nicht, behaltet das bitte im Hinterkopf. Aber es kommen noch einige Dinge hinzu. Man wird öfters angesprochen, ob denn Ware XYZ noch auf Lager sei, da sie nicht im Regal stehe. Nachdem man selbst erklärt hat, dass man den Bereich schon bearbeitet habe und alle Waren eingeräumt sein, dass es also definitiv nicht auf Lager sei, kommt das natürliche Misstrauen der Kunden zum Vorschein. Sie glauben es dir einfach nicht. Erst wenn du nochmal in das Lager gegangen bist und wieder zurück kommst, dann glauben sie dir vielleicht. Dann fragen sie dich zuerst einmal, ob die Konkurrenz das Produkt vielleicht noch habe. Einmal davon abgesehen, dass diese Frage an sich recht unhöflich ist: Woher sollen wir wissen, ob ein anderer Laden etwas auf Lager hat? Wir rufen selten bei der Konkurrenz an und mit denen auszutauschen was wir noch haben und was die noch haben. Warum auch!?
Noch lustiger wird es, wenn man genau weiß, dass es Lieferschwierigkeiten beim Hersteller gibt. Erklärt man das dem Kunden, dann setzt wieder das natürlich Misstrauen (oder eher: die natürliche Paranoia) des Kunden ein. Nachdem man dem Kunden dann dreimal erklärt hat, das weder andere Filialen noch die Konkurrenz des Produkt haben können, rennt der Kunde wutentbrannt raus.
Dann spürt man wieder eine Berührung am Arm und weiß wieder was folgt. Dieses Mal aber beschwert der Kunde sich, warum man Produkt XCZ denn nicht habe, er habe es doch immer hier gekauft. Wenn man dem Kunden erklärt, dass dies nicht der Fall sein kann, so wird er wütend und seine Paranoia schaltet sich wieder ein. Leider führen wir eben nun einmal nicht die Eigenmarken der Konkurrenz. Aber mach das einem älteren Kunden der fest auf seiner Meinung beharrt einmal klar.
Noch schwieriger wird es, wenn der Kunde nicht nach der Eigenmarke der Konkurrenz fragt, sondern nach einem Produkt, dass man schon seit Jahren nicht mehr führt...

In der Zwischenzeit sieht die Lage an der Kasse auch nicht besser aus. Dort plagt man sich herum mit Kunden die sich beschweren, man kassiere zu langsam (schwer schneller zu sein, wenn die Kunden mit einpacken nicht nachkommen und alles voll ist), oder zu schnell (damit sich niemand beschwert, man kassiere zu langsam). Gefördert wird dies durch jene Kunden, die meinen, sie würden einem etwas Gutes tun, wenn sie einem einen Betrag centgenau herausgeben und zwar in Kupfergeld. Bei einem Betrag von 1,25€...
Nebenbei muss man noch Reklamationen bearbeiten, Kunden erklären, warum sie sich dafür aber bitte anstellen sollen und diskutieren, dass man das Produkt nicht zurücknehmen kann (weil es seit Jahren ausgelistet ist, nie im Sortiment war oder bei sehr dreisten Kunden, die 9 Rasierklingen benutzt haben und bei der zehnten dann merken, dass diese Klingen ja echt schlecht sind und das man dafür kein geld ausgeben wolle).
Ist man in der zweiten Kasse und der Kundenstrom lichtet sich, so dass man seine Arbeit im Laden wieder aufnehmen kann, darf man noch Mal einigen Kunden erklären, was das Schuld "Kasse nicht besetzt!" eigentlich bedeutet. Vor Allem wenn man so lange diskutiert, dass man direkt wieder mit einspringen darf, weil die Kasse wieder voll ist.
Aber auch sonst ist es nicht leicht an der Kasse. Es gilt folgende Dinge zu beachten:

1.) Kunde begrüßen
2.) auch nach dem 1.000sten Kunden der dich ankeift noch freundlich sein
3.) Schauen das der Kunde auch alles auf das Band legt und nichts im Wagen liegen lässt)
4.) Reduzierte Artikel auch mit diesem Preis scannen
5.) Die Kasse leer halten von liegen gebliebenen Bons
6.) Nach der Payback Karte fragen.
7.) Das Geld des Kunden genau nachzählen (das kann bei viel Kupfergeld nun einmal leider dauern)
8.) Dem Kunden erklären, warum wir keine Waschmünzen, ausländischen Münzen oder ähnliches annehmen dürfen
9.) Im Fall das der Kunde mit einem 200 oder 500 Euro Schein zahlt eine Kollegin dazu holen, die genau darauf achtet, dass man sich nicht verzählt und richtig rausgibt. Kunden haben übrigens die Angewohnheit diese Scheine nur dann herauszuholen, wenn sie Waren im Wert von Maximal 2,15€ kaufen.
10.) Das Wechselgeld richtig herausgeben
11.) Dem Kunden das Geld in die Hand oder die vorgesehene Schale zu geben
12.) Sich freundlich verabschieden.

Über einen dieser Punkte regt sich fast jeder Kunde auf, gerade bei der Frage nach der Payback Karte. Leute, wir machen das nicht aus Spaß oder um euch zu nerven! Wir machen das, weil wir es müssen! Ja, müssen! Denn jeder Kunde kann ein Testkäufer sein, der genau darauf achtet, dass jeder einzelne Punkt eingehalten wird. Sonst gibt es Punktabzug. Frage ich also nicht nach der Paybackkarte und schneide bei Testkäufen darum schlecht ab, so kann es durchaus zu Abmahnungen und Kündigungen kommen.
Also noch einmal: Wir fragen nicht aus Spaß nach der Paybackkarte, sondern weil wir es MÜSSEN, wollen wir unseren Job behalten!

Nebenbei müssen wir noch darauf achten, dass niemand etwas klaut. Außerdem dürfen wir regelmäßig alles wischen, weil wieder mal ein Kunde nach dem Riechen seinen Weichspüler nicht zugedreht hat und dessen Inhalt überall in der Kasse verteilt.

Kehren wir nun aber zurück zu unseren Freunden im Laden. Diese sind mittlerweile fertig mit den Rollies (und den nerven). Nun kommt es zu den wirklich unerfreulichen Aufgaben, neben den oben genannten Fällen von Kundenproblemen:

1.) Aufräumen: Kunden schaffen es leider selten, Waren die sie dann doch nicht wollen, wider zurück zu stellen. Sie stellen sie dafür überall sonst hin: In die Kosmetiktheken (auch bei Waschmittel, wie auch immer die das schaffen!), auf die Aktionstische, auf den Boden oder in andere Regale. Diese Dinge wollen auch Mal weggeräumt werden. Und glaubt mir, es sind nicht Wenige!
Dazu kommen dann noch liegen gelassene Taschentücher, Pappbecher die samt Inhalt im Laden herum geworfen werden, Chipstüten, angeknabberte Pommes und was man sich sonst noch vorstellen kann.

2.) Vorziehen: Da Waren sich abverkaufen und es viele Kunden gibt, die nicht ins Regal greifen wollen sondern lieber den Laden verlassen, darf man die Waren dann jeden Abend wieder bis nach vorne vorziehen. Gilt natürlich für den ganzen Laden. Man glaubt kaum was das für eine Herausforderung sein kann wenn man Männerarme hat und versucht Deos oder Tee vorzuziehen.

Nähert sich dann der Feierabend nach 10 Stunden Arbeit, heißt es noch Kassen abrechnen, Tresor zählen (während Kunden immer noch ins Lager gerannt kommen versteht sich) und den Leuten klar machen, dass es nicht so toll ist, wenn sie eine Minute vor Schluss noch in den Laden rennen wollen "um nur ganz kurz etwas zu holen": Denn Erfahrungsgemäß bedeutet ganz kurz mindestens 10 Minuten.

Dann geht es ab nach Hause, vorbei an diversen Kunden die immer noch Fragen zum Sortiment haben und mit der Gewissheit: in 11-13 Stunden geht das Alles wieder von vorne los.

In sofern sollte es auch nicht verwundern, wenn wir noch Jahre später mit einem Leuchten in den Augen von Kunden erzählen, die einen mit Respekt behandelt haben, die genau zugehört haben oder die so lieb waren uns für die gute Beratung einen Schokoriegel zu schenken. Ein Kundengeschenk liegt bei mir sogar in der Diele wo ich es jedes Mal sehe wenn ich die Wohnung betrete...^^

Andersherum versteht ihr nun hoffentlich, warum wir Drogisten manchmal nicht ganz so fröhlich wirken und auch selten einmal patzig werden können, wenn wir die selbe Situation zum 10. Mal innerhalb von zwei Stunden vor uns haben.

Und das Alles galt nur für die ganzen normalen Tage. Es kommen aber auch Tage, wo man Teile des Ladens umbauen muss, Die Waren im Regal neu anordnen muss, wo sich die Geschäftsleitung ankündigt und der Laden funkeln und blitzen muss, wo Kollegen wegen Krankheit ausfallen und man mit 3 Leuten die Arbeit von 6 schaffen muss, etc. Und diese kommen häufiger als man meint...

Sollte ich also nach der Arbeit mal genervt und gestresst wirken, dann wisst ihr jetzt warum. Darum: Habt ab und an Mal Mitleid mit dem Besserwisser der heute ausnehmend schlecht gelaunt erscheint, der an sich aber seinen Job liebt und ihn auch nicht tauschen will...^^

Haartypen und -schäden oder "Schmeisst Glätteisen Und Co. weg" Drogist, Haare, Schäden, Ventilator

Autor:  Hauskater
Zeit das Thema Haare erst Mal zu beenden. Sollte es Fragen zu bestimmten Bereichen geben, so werde ich später gerne Mal wieder darauf zurückkommen, ansonsten sind Fragen in den Kommentaren wie immer willkommen.

Großes Thema dieses mal sind Haarschäden und Haartypen. Für die, die erst jetzt dazu kommen: Es ist hilfreich wenn ihr erst die anderen zwei Einträge zum Thema lest, einmal über Silikone und einmal zum Thema Haarfärbungen.

Ich beginne einfach Mal mit den verschiedenen Haartypen, daraus leitet sich dann vieles weitere ab.

1.) Normales Haar: Sei froh, du hast den Jackpot gezogen. Dein Haar ist weder zu schwer noch zu leicht, nicht zu dick noch zu dünn, weder fettig noch trocken? Dann hast du normales Haar. Haar wie es sein sollte. Leider haben nur wenige diesen Haartypen. Viele bilden es sich ein, aber das ist dann die Schuld der Silikone (siehe dort).

2.) Fettiges Haar: Euer Haar sieht aus wie angeklatscht, trieft und glänzt zu stark? Egal wie oft ihr wascht, nach zwei Stunden sieht euer Haar wieder aus, als ob ihr Butter darin verteilt habt? Dann habt ihr fettiges Haar.
Grund dafür ist eine Überproduktion der Talgdrüsen, es wird zuviel Talg produziert und an die Haare abgegeben.
Was ihr dagegen machen könnt: Zuerst einmal ist es wichtig, dass ihr nicht wie die Wilden drauf los wascht. Das führt dazu, dass ihr die Sache nur noch schlimmer macht. Der Kopf wird dauernd entfettet, also produziert die Kopfhaut wie wild Talg nach um sich selbst zu schützen. Die Devise hier lautet: Wascht so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Wenn ihr eine Gammeltag habt und nicht unter Menschen müsst, dann spart euch das Waschen! Irgendwann wird die Kopfhaut wieder zur Normalproduktion zurückkehren. Wenn nicht, dann hilft nur noch das ausfetten (siehe unten).
Genau so schädlich wie zu oft waschen sit zu viel Kämmen und Bürsten, denn damit verteilt ihr das Fett nur noch weiter im Haar. Außerdem regt ihr die Talgdrüsen so nur noch mehr an.
Wichtigster Punkt aber ist: vermeidet Silikone und Quaternia! Die sorgen dafür, dass der Talg nicht mehr abfließen kann, sondern schön auf dem Kopf sitzen bleibt. Also keine Spülung, KEINE Kur, nach Möglichkeit keine Stylingprodukte!
Ansonsten gilt: Mit komsmetischen Mitteln könnt ihr nru die Symptome bekämpfen, aber nciht die Überproduktion selbst. Will heißen: Stärkere Schampoos entfetten besser, sorgen aber nicht dafür, dass das Haar weniger fettig bleibt. Wenn ihr wegen des Fettes nicht stylen könnt, dann nehmt ein gerbstoffhaltiges Schampoo (Schampoos mit Eichenrinde, Brennnessel, Birkenblätter oder Hamamelis), da diese das Haar etwas aufrauen und stylbar machen. Auch ein Haarwasser mit hohem Alkoholgehalt und den genannten Wirkstoffen kann helfen.
Wenn alles nichts hilft, dann lasst das Haar ausfetten, will heißen: Wascht NICHT! Mindestens eine Woche lang, am Besten zwei oder drei Wochen lang. Ja, das ist ekelhaft für euch. Nehmt euch Urlaub, geht nicht raus oder tragt eine Mütze. Egal wie. Wenn ihr das durchgehalten habt, dann könnt ihr waschen (silikonfrei versteht sich). Danach hat die Kopfhaut wieder alles im Griff. Jetzt könnt ihr ganz normal waschen und stylen, nur übertreibt es nicht, sonst geht es wieder von vorne los.

3.) Trockenes Haar: Euer Haar hat keinen Glanz? Es wirkt langweilig, fühlt sich nicht weich an? Dann habt ihr trockenes Haar, das genaue Gegenteil vom oben genannten. Ursache ist entsprechend auch eine Unterfunktion der Talgdrüsen. Zu wenig Fett wird produziert, das Haar trocknet aus.
Was ihr dagegen machen könnt: Zuerst einmal: Werft das Glätteisen weg, shcließt den Fön ein und wechselt den Friseur. Denn das sind die häufigsten Gründe. Die Kopfhaut arbeitet an sich normal, kann aber gar nicht so viel Feuchtigkeit produzieren, wie gebracht wird.
Ansonsten: Nehmt Kuren, milde Haarwässer und milde Shampoos die viele pflanzliche Öle enthalten. Lasst regelmäßig die Spitzen schneiden. Normalerweise wird hier zu Silikonen geraten, damit die Haare eben mehr Fett halten können. Nutzt das aber nur so lange wie nötig, sonst kippt ihr ins andere Extrem oder merkt nicht, was die Haare sonst noch brauchen. Außerdem kann Olivenöl helfen: Ab und an einmassieren, meist begreift die Haut was man ihr sagen will und unterstützt dann das Olivenöl, irgendwann geht es von selbst.

4.) Schuppen: Eure Kopfhaut juckt? Wenn ihr den Kopf schüttel schneit es um euch herum? Wenn ihr kratzt, dann habt ihr Hautschuppen in der Hand? Dann habt ihr schuppiges Haar. Egal wie gut es euren Haaren geht, irgendwann bekommt jeder einmal Schuppen. Das lässt sich aber auch leicht wieder ändern.
Gründe: Die Hautzellen teilen sich zu schnell, es wird mehr Hornhaut gebildet als benötigt. An sich werden dauernd Schuppen abgestossen, das merkt und sieht man nur nicht. Arbeitet die Haut aber zu schnell, dann kleben sich die kleinen Hautschuppen aneinander und bilden große Schuppen die man dann sehen und fühlen kann. Häufigster Grund dafür sind Bakterien und Pilze. Die finden sich immer auf der Haut und an sich sind sie auch ganz praktisch zur Abwehr von Keimen. Nur manchmal breiten sie sich zu sehr aus und das gibt dann Schuppen.
Was ihr dagegen machen könnt: Den Bakterien und Pilzen den Kampf ansagen. Klingt hart, ist aber ganz einfach: Nutzt ein Anti Schuppenschampoo, diese haben meist Zink- oder Magneisumverbindungen, Schwefel, Teer oder Salicylsäure als Inhaktsstioff. Diese Wirken antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze) und vermindern die Zellteilungsrate. Auch ein entsprechendes Haarwassser hilft. Anfangs scheint es, als ob es schlimmer wird, die Schuppen nehmen zu. Das liegt daran, dass die Schuppen sich besser von der Kopfhaut lösen und ausgespült werden. So werdet ihr sie los, also bloß nicht aufhören. Hat sich die Lage normalisiert, dann macht weiter wie sonst auch. Habt ihr Head & Schoulders benutzt, dann nutzt aber erst Mal einen Purifier: Zinkpyrithione wirkt super gegen Schuppem, ist aber ein Silikon (wie die Endung zeigt).

5.) Spliss: Deine Spitzen sind kaputt, zwirbeln sich unten auf und teilen sich in weitere "Haare"? Deine Haare liegen nicht stehen immer ab und wirken spröde, glanzlos und kaputt? Du bist ne arme Sau, denn du hast Spliss.
Gründe dafür: Du hast alles falsch gemacht, was du falsch machen kannst: Zu oft gefärbt, zu viel Silikone, Glätteisen, ein gegossener Plastikkamm, Fön auf voller Stufe und so weiter. All das macht die Hare kaputt, bis sie irgendwann den Geist aufgeben und brechen.
Was ihr dagegen machen könnt: Haare abschneiden. Es ist zu spät, da kann man nichts mehr retten. Schmeißt das Glätteisen weg, nutzt den Fön nur noch bei leicht warmer Luft (oder lasst am besten Lufttrocknen), kauft euch eine Bürste oder einen Kamm aus Handarbeit mit Naturborsten (kein Plastik!) und färbt nur noch mit Naturprodukten (Henna und Co.). Dann könnt ihr es beim nächsten Mal vermeiden. Auch regelmäßiges Spitzenschneiden hilft.

So viel zu den Haartypen und ihren Gründen. Nun noch ein paar allgemeine Sachen zu Schädigungen:

Haare können ihren Haartypen so wohl durch innere, als auch durch äußere Faktoren verändern:

a.) Innere Einflüße:

-Ernährung: Ist die Haut gesund, sind es auch die Haare. Das beste was man für seine Haut und somit seine Haare tun kann ist eine gesunde Ernährung. Nicht zu viel Fett, genug Vitamine und Mineralien zu euch nehmen und schon geht es nciht nur euch gut, sondern auch Haut und Haaren. Sind die Haare brüchig, so kann das auch auf einen Mangel an Calcium und/oder Biotin hinwiesen. Darum solltet ihr entsprechend zu den oberen Maßnahmen etwas nachhelfen mit Präparaten: Kieselerden, Calcium und Biotin bekommt man in jeder Drogerie (meist recht günstig). Nehmt das Zeug einen Monat lang und es sollte sich Einiges bessern. Trotzdem sind diese Sachen kein Ersatz für eine gute Ernährung: Esst fettigen Fisch, Milchprodukte und Gemüse, geht ab und an mal nach draußen (Viertel Stunde pro Tag um Vitamin D3 zu bilden) und schon geht es euren Haaren besser.
-Stress: Nicht nur die Haut leidet unter Stress, auch das Haar. Nehmt ihr alles zu ernst, werdet ihr gemobbt oder halst ihr euch zu viel auf, ohne ab und an mal abzuschalten protestieren Haut und Haare. Auch psychische Krankheiten bedeuten Stress und können euren Haaren schaden. Lernt euch besser zu entspannen, geht nicht dauernd bis an die Grenzen und/oder macht eine Therapie, das hilft.
-Vererbung: Haarausfall ist meist erblich bedingt. Ihr könnt es mit Koffeinschampoos probieren oder Haarwässern, aber wirklich viel helfen die meist nicht. Ihr habt einfach Pech. Aber auch eine Veranlagung für trockenes oder fettiges Haar kann es geben. In dem Fall haltet euch an die oben genannten Tipps.
-Hormone: Pille, Doping. Wechseljahre und bestimmte Medikamente haben nicht nur Einfluß auf Gewicht, Stimmung und Haut, sondern auch auf die Haare. Wechselt die Pille oder die Medikamente, arbeitet gesund an eurem Körper oder macht das Beste aus der Lage. Ansonsten können auch hier die obigen Tipps helfen, wenn auch nicht dauerhaft.

b.) Äußere Einflüsse:

-Chemie: Siehe die anderen beiden Einträge, Färbungen und Peroxid quellen die Haare auf, trocknen sie aus und führen irgendwann zu Spliss. Silikone dichten die Haare ab. Fäbrt nicht so oft und lasst das Silikon weg, dann tut ihr euren haaren wirklich etwas Gutes.
-Witterung: Haare mögen weder zu viel Trockenheit, noch zu viel Wasser. Was sie aber gar nicht mögen ist zu viel UV Licht: Sonnenbank und exzessives Bräunen machem euch nicht nur die Haut kaputt, sondern auch die Haare. Seit lieb zu eurem Körper und auch die Haare werden es euch danken.
-mechanische Einflüsse: Dauernd Kämmen und Bürsten mögen die Haare nicht. Entweder ihr regt die Talgproduktion an und die Haare werden fettig, oder aber ihr reißt die Haare auf und sorgt so für Spliss. Nehmt eine Bürste mit Naturborsten, einen Kamm der nciht aus Plastik und nicht gegossen ist und schränkt das Kämmen/Bürsten etwas ein und schon wird es besser.
Genau so schlimm ist das Haare trocken rubbeln, lieber Sanft tupfen oder Lufttrocknen lassen. Und vor Allem: Spart euch das Toupieren und aufbauschen!
Thermik: Haare mögen keinen heißen Fön. NMoch wneiger aber mögen sie Glätteisen und Lockenstab. Warum? Denkt an eure Haut. Hat eure Hand Sapaß daran, wenn ihr sie in den Toaster steckt, und sei es noch so kurz? Genau so fühlen sich auch die Haare. Haltet den Fön mal lange genug auf die Haut, packt sie in das Glätteisen oder umfasst den Lockenstab. Ganz schön heiß, oder? Und nun denkt mal daran, wie lange und oft ihr eure Haare dem aussetzt. Tut weh beim Gedanken, oder? Sollte es auch. Folge sind nämlich erst trockene, danach kaputte/splissige Haare. Übertreibt ihr es zu sehr, wird die Phase trockenes Haar übersprungen und ihr geht gleich zum kaputten über.

So, nun solltet ihr gewappnet sein. Ihr wisst nun alles wichtige über Haare, den Rest könnt ihr euch an sich herleiten wenn ihr etwas nachdenkt. Fragen beantworte ich aber natürlich trotzdem gerne. Damit möchte ich nun den bereich Haare verlassen. Das nächste Thema im Bereich drogistische Einträge wird die Haut werden. Anfangen werde ich mit Hauttypen und Sonne/Bräunen. Nur schon mal soviel: Wer sich dauernd bräunt wird irgendwann aussehen wie Dieter Bohlen. Je weniger ihr in die Sonne oder unter die Sonnenbank geht, desto besser für eure Haut. Gründe folgen dann beim nächsten Mal.^^