Mit Schlagstöcken gegen Schüler
Autor: RandomHeroine
"Wer versucht, angemeldete Schülerdemos mit Schlagstöcken, Reizgas und Wasserwerfern aufzulösen, hat mit der Demokratie gebrochen und muss als Innenminister seinen Hut nehmen", sagte Maurer. (stern.de)
Schon von der gewaltsamen Protestauflösung in Stuttgart gehört?
Nicht?
Dann habe ich auf taz.de eine sehr gute Zusammenfassung für euch.
Heute Morgen wurde der Schlosspark geräumt, um mit der Fällung der Bäume beginnen zu können.
Das Problem: Im Schlosspark fand neben den üblichen Demonstranten und Robin-Wood-Aktivisten gerade eine Schülerdemonstration statt. Sie war angemeldet und stand unter dem Moto: "Bildung statt Stuttgart 21!"
Also, wie löst man wohl am besten die Sitzblockaden von Schülern auf? Na klar, mit Schlagstöcken und Pfefferspray, wie denn sonst? Außerdem wurden die Demonstranten mit Pferden zurückgedrängt und mit Wasserwerfern beschossen. Anscheinend wurde mit dem Wasserstrahl auch auf Passanten gezielt, die außerhalb standen.
Weniger von der Stuttgarter Polizei als von den angeforderten Polizeikräfte aus Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz ging die größte Gewalt aus, die fremden Einsatzkräfte sollen die brutalsten gewesen sein und die Menge mit Knüppeln angegangen haben. Der Spruch "Bis einer weint." ist heute auf eine sehr sarkastische Art und Weise zutreffend, vor allem, da es die zwölfjährigen Kinder waren, die weinten.
Aber wenn schon mit Schlagstöcken und Pfeffergas agiert wird, ist doch sicher die Versorgung für die Verwundeten geregelt?
"In einem Biergarten im Park wurde ein notdürftiges Lazarett errichtet. Eine taz-Journalistin vor Ort berichtet von "unglaublich vielen Augenverletzungen". Die Rettungskräfte seien völlig überfordert. Demonstrierende seien geschlagen worden, von Wasserwerfern beschossen oder wurden durch Pfefferspray getroffen. Beim Notruf 110 und 112 bekamen Anrufer nur die Auskunft, dass sich ein Notarztwagen des DRK im Park befindet. "Die Verletzten sollen da hin gehen", hieß es. Ein weiteres Einsatzfahrzeug sei nicht vorgesehen. Der Notarzt käme allerdings gar nicht zu den Verletzten vor, sagte ein freiwilliger Helfer von den Parkschützern."
Die Krankenhäuser sind übrigens auch wegen der vielen Verletzen überfordert, die Zahl geht in die Hunderte.
Es soll sogar ein Baby auf der Demonstration gewesen und unter Einfluß des Reizgases gekommen sein. Allerdings frage ich da ganz unverblümt: Wer ist so bescheuert und bringt ein Baby auf eine Demo mit? Dafür kann ich kein Verständnis zeigen.
Wobei ich auch finde, dass Babys nicht zu Demos mitgenommen werden sollten, aber es hätte eigentlich gar nicht so weit kommen müssen, dass man die Menge zusammenschlägt.
Was passiert, wenn Bella nicht das Schlimmste war? Lest selbst: Review of Doom
Auf jeden Fall. Schlagstöcke sind ja nichts Neues auf Demonstrationen, der große Skandal ist eben, dass da an forderster Frond haufenweise Kinder sind, auf die keinerlei Rücksicht genommen wird. Wie kann man nur?
> Wobei ich auch finde, dass Babys nicht zu Demos mitgenommen werden sollten, aber es hätte eigentlich gar nicht so weit kommen müssen, dass man die Menge zusammenschlägt.
Ich kann es natürlich nicht objektiv sehen, da ich nicht dabei wahr, aber anscheinend war ein oft gerufener Slogan "Keine Gewalt" und Polizisten wurden gebeten, damit aufzuhören. >__>
Tja, man will halt vorsorgen und kloppt vorher, falls die Demonstranten plötzlich die Bullen angreiffen....>_>
Was passiert, wenn Bella nicht das Schlimmste war? Lest selbst: Review of Doom
Und wie gegen die vorgegangen wird. Hier steht, dass ein Kind sogar einen Schädel-Basis-Bruch hat.
> Ich sag's ja: Erst töten, dann fragen lautet die Devise. D8
Dafür wird irgendjemand gewaltigen Ärger bekommen. Ich muss sagen, ich freue mich jetzt schon darauf. Diese Aktion war ein Schuß ins Knie für S21.
Da waren jede Menge Schüler, Familien und Rentner - klar, war ja auch eine lange geplante, angemeldete Schülerdemo. Konnte ja keiner ahnen, dass bei so einer Veranstaltung Polizisten mit Wasserwerfern und Reizgas anrücken.
Ich war nicht dabei, ich kann nicht sagen, ob die Eltern das Baby vielleicht noch hätten in Sicherheit bringen können, bevor der Krawall losgeht. Aber das alles mutet schon sehr, sehr dubios an. Hab so das Gefühl, BRD lebt jetzt aus, was DDR sich nicht getraut hat. -_-
Na, abgemeldet, wir wollen jetzt nicht übertreiben. Natürlich war alles absolut unverhältnismäßig und die Erklärung des Innenministers sind von vorne bis hinten gelogen, aber so dubios ist das nicht. Es wurde mit voller Härte durchgegriffen als nötig, um Angst zu machen und endlich mit dem Bäumefällen beginnen zu können. Sowas mit der DDR zu vergleichen ist schon sehr extrem. Was allerdings sehr dubios ist, ist das komplette S21-Projekt. Viel zu viele Ungeklärtheiten und Ungerechtigkeiten. Der Innenminister hat doch tatsächlich gesagt, weil es mit demokratischen Mitteln entschieden wurde, wirst das jetzt durchgesetzt, egal ob das Volk will oder nicht. Könnte dem Mann bitte mal jemand das Wort Demokratie erklären?
Da scheinen noch viele Leute Probleme zu haben...
Für mich ist klar, dass hier einfach übertrieben reagiert worden ist seitens der Polizeit, aber diese wahrscheinlich von oben die Anweisung gekriegt haben so hart und schnell wie möglich die Sache zu beenden. Und das sollte einfach nicht sein, weil die Demo bewilligt war und friedlich.
Was passiert, wenn Bella nicht das Schlimmste war? Lest selbst: Review of Doom
Auf der ersten Maidemo in diesem Jahr wurde auch jemand von einem Polizeimotorrad zusammengefahren - die Bullen haben sich danach abgeklatscht. Find ich immer wieder schön, sowas zu seh'n ...
Es war auch nicht ganz ernst gemeint. ;-)
Aber man fühlt sich beim Anblick solcher Bilder schon irgendwie daran erinnert. Ich zumindest. Gewalt gegen das eigene Volk und so. Naja, dem DDR-Regime ist es nicht gut bekommen... arme CDU. Auch wenn ich bezweifle, dass tatsächlich jemand die Verantwortung übernimmt, siehe Loveparade. Vielleicht ringt man sich wenigstens ENLDICH zu einer ordentlichen Kennzeichnung von Bereitschaftspolizisten durch.
Oh, entschuldige. Das habe ich nicht gemerkt.
> Vielleicht ringt man sich wenigstens ENLDICH zu einer ordentlichen Kennzeichnung von Bereitschaftspolizisten durch.
Ich weiß nicht so recht. Wenn ja, braucht es bestimme Regeln. Wenn Polizeikommandos aus anderen Bundesländern eingesetzt werden zum Beispiel. Aber immer alle Polizisten zu kennzeichnen, das macht sie zu einer Zielscheibe. Wobei ich auch sehr gut die Proargumente nachvollziehen kann, ich bin selbst hin- und hergerissen. Polizisten haben auch einen harten Job, das darf man nicht vergessen.
> arme CDU
*smirk*
Ich will sie bluten sehen. Scheiß Laufzeitenverlängerung. Machen einfach Beschlüße rückgängig. Aber die Wahlergebnisse wurden gestern von Polizisten niedergeknüpelt, da ist nichts mehr zu machen.