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Trixies Grab

Autor:  Harunasan

Soooo! Endlich wieder daheim. Die Grabungskampagne ist vorbei und ich kann wieder Mensch werden. Die Ergebnisse davon waren:

Es handelte sich um ein Hügelgrab mit viereckiger Grundfläche, dessen Seitenlängen 10x10m betrugen. Grund für diese Annahme sind die weißen Kalksteine, die wir in einem großen Viereck in ca. 20cm Tiefe gefunden haben und die wohl als Abdeckung für das Grab gedient haben. In diesem Grab gab es ein Hauptgrab und zwei Nachbestattungen, eine davon als Leichenbrand in einer Urne, die fast noch komplett erhalten war und deshalb eingegipst ins Landesdenkmalamt gebracht wurde. Die zweite Nachbestattung wurde schon letztes Jahr erschlossen. Das Hauptgrab in der Mitte des Hügels zeichnete sich durch seine schwarze Erdverfüllung von dem knallgelben Lehm ab, weswegen wir "englisch" gruben (es wurde nur innerhalb der Konturen des Befundes gegraben). Darin fanden wir eine kaputte Fibel, einige Gagatperlen (schwarzer fossiler Faulschlamm), Scherben und einige Knochen, was darauf deutet, dass das Grab schon antik beraubt wurde. Aufgrund der Gagatperlen konnte man darauf schließen, dass es sich um eine Dame handelt, die unsere Grabungstruppe Trixie nannte. Nachdem fast die komplette Grabverfüllung rausgenommen wurde, zeichneten sich Pfostenlöcher und Balkenspuren im Lehm unter dem Grab ab, was für BW nur in der Bronzezeit bekannt ist, wir uns mit dem Grab allerdings eindeutig ein paar hundert Jahre später (Eisenzeit/Hallstatt D) befinden, was anhand der Fibel so datiert werden konnte. Sprich wir haben ne neue Sache gefunden: HELL YEAH!

Weiter gibt es zu Trixie zu sagen: Nach unserer Meinung war sie die Dorfmatratze, da sie nicht in der Nähe der anderen Gräber, sondern etwas weiter nördlich gelegen war und man eine Prostituierte doch nich zu den anderen Bürgern legen konnte. Dennoch schien sie sehr "dienstreich" gewesen zu sein, da sie ein außergewöhnliches Grab bekam (Kalksteinbedeckung, viereckige Form). Dieses wurde dann aber von den eifersüchtigen Ehefrauen beraubt und die Leiche geschändet, da sich die Knochenteile, die man bestimmen konnte, nicht dort aufhielten, wo sie anatomisch korrekt vorgekommen wären. Weiterhin wurde Trixie als Taube in unserer Zeit wiedergeboren, was sie dazu veranlasste, vorallem in der zweiten Woche der Kampagne dauernt bei uns rumzugeistern.

Die letzteren genannten Spekulationen entziehen sich jedoch jeglicher Wissenschaftlichkeit und sind nur ein netter Zeitvertreib von armen Studenten, die kurz vor dem Lagerkoller standen.

Fotos folgen...



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