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Das Prince - Konzert 2010 2010, Berlin, Konzert, prince

Autor:  Lai_Kintaro
Am 05.07.2010 fand um 19:30 Uhr das Konzert von Prince statt. Was ich sonst nur berichtet bekam und nie den vollständigen Wert der Tatsachen mit sich brachte, konnte ich das erste mal selber erleben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich zu dieser Gelegenheit käme. Wie so vieles, wovon ich niemals gedacht hatte, dass das wahr werden würde, wurde dies wahr, das Konzert, welches ich niemals gedacht hätte zu sehen. Ich schätzte auf 10 - 20 Jahre bis zum nächsten und vielleicht letzten Konzert. Doch plötzlich sah ich das nur sehr kurz hängende Plakat und musste erst realisieren, dass es sich wirklich um IHN handelt -Prince.

Zwei Schlangen standen zwei Stunden vor Beginn, als ich ankam, vor den Toren an. Ich interessierte mich nicht um die Diskussionen zwischen den Fans, den Sardinen, die ihre Meinungsverschiedenheiten zu verschiedenen Alben äußerten. Ich hörte aber wie sie redeten was ihnen gefiel und wo sie was besser gefunden hätten.

Ich kaufte ein 2,50 Euro teures Eis und niemand war da um mich davon abzuhalten! Eine Frau hatte ihr Eis weder gelegt noch gegessen... -sie hat es gefressen. Sie fraß ihr Eis widerlich. Sie steckte das Waffeleis tief in den Rachen und machte eklige Schmatzgeräusche.

Das Konzert beging mit einem Medley und änderte sich zu Übergängen wie bei dem Soundtrack von “Toe Jam and Earl 3” Manch frühere Songs wurden genial verändert. Schon zu Beginn erkennt man um was es geht. In einem, wenn ich mich nicht irre, wurde der Text komplett geändert. “Kiss”, “7" und “Purple Rain” stachen besonders heraus, worauf man nicht nur bei seinem Ersterscheinen, als er sich auf der Bühne zeigte, Herzklopfen wie verrückt bekam. Jetzt weiß ich wie sich die schreienden Fans fühlen, nur dass ich nicht so am Rad drehte. Ich genoss jeden Ton und jede Bewegung, denn ich konnte nicht glauben, dass ich IHN zum ersten Mal real sah. Ich sah das große Bild, welches die Kameras fingen als ich nicht dachte, dass er so nahe kommen würde. Ich wollte wirklich wissen ob er echt ist, was er wohl letztendlich gewesen sein muss.

Durch mein Outfit stach ich, wie immer, aus der Menge heraus. Das fiel ihm auf und er warf ab und zu mehrere längere Blicke auf mich, wobei es in mir tobte. Er sprang manchmal bis zu knapp vier Meter von mir entfernt an den vorderen Rand der Bühne, was mich auch extrem bewegte weil ich immer wieder dachte “Das ist sein Gesicht, ohne dass ich es auf einem Bildschirm sehe!” Ich stand ganz vorne rechts, knapp hinter einem Kameramann, der mir die Sicht gelegentlich versperrte. Ich erwartete, dass die Wände links und recht abgenommen werden würden, was nicht geschah. Dadurch sah ich nicht komplett das Bild, welches im Hintergrund der Bühne abgespielt wurde. Dadurch war es mir auch nicht möglich etwas zu fangen, was ins Publikum geworfen wurde. Die Bühne war klein, was ich nicht erwartet habe. Ich habe die Bühne der Albert- Einstein- Schule größer in Erinnerung. Auf der Waldbühne hätte die New Power Generation gemeinsam wohl keinen Platz gehabt. Das widersprach sich mit den Aussagen, die ich von anderen hörte, die Bühne sei die größte. Sheela warf mehrere Schlagzeug- Stöcke in die Menge. Zwei T-Shirts wurden auch hineingeworfen in den “Sardinenschwarm”. Prince spielte an der Schleife eines Päckchens bevor er es hinab warf. Vermutlich ist da auch das neue Album drin. Ein Stock viel daneben und landete hinter der Absperrung zur Bühne. Der Jenige, der ihn nicht fing deutete darauf als einer von den Securitys es sah. Dieser war gemein und stieß den Schläger unter das Bühnengitter, worauf keine Chance mehr bestand da heranzukommen. Am Schluss warf Prince leicht seine Gitarre einem vorderen Fan entgegen, der diese Fing. Ein Secutity reagierte und sagte, dass der Mann diese am Ende der Show bekäme damit es kein Chaos mit anderen Fans gibt, sagte man mir. Ich bin nicht der einzige, der vermutet, dass der Mann betrogen wurde, so wie die Leute drauf wahren. Ein kleiner Junge fing einen Schläger. Die wiederlichen Fans wollten ihn ihm rauben. Der Vater wusste zu reagieren und nahm seinen Burschen auf die Schultern. Vermutlich ist dem Süßen nicht klar gewesen wie viel Wert andere auf das legen was er fangen konnte und später behaupten darf, dass er es von Sheela E. bekommen hat. Viele andere Kinder waren auch anwesend. Die “Sardinen” sahen aus wie Touristen. Ich hätte niemals gedacht, dass sie auf dem Weg zum Prince- Konzert gewesen sind. Hinter mir befanden sich Weiber mit Krötenstimmen. Sie wollten angeblich nur kurz an meinen Platz weil sie ihm zurufen wollten, dass sie ihn lieben. Ich sagte ihnen, dass sie es ruhig auch von dem Platz aus machen können an welchem sie gerade standen und er es sicherlich erhören wird. Sie fragten immer wieder. Sie versuchten mich zu zerquetschen und schrieen, ja sie kreischten wahnsinnig. Sie wurden ermahnt, von anderen und vom Security, welcher nicht als einziger Mitarbeiter oft ein Auge auf die Leute werfen musste, die unerlaubt Kameras dabei hatten.

Die vorderen Sardinen gaben sich als wären sie im Fußballstadion. Zum Glück hörte der Gestank von Bier und Zigaretten irgendwann auf. Sie kannten nur eine Melodie, eine die sie wie im Stadion klingen lassen haben -widerlich. Aber sie taten alles was Prince von ihnen verlangte. Das war der Hammer. Der Beat und alles drum herum schallte in den Himmel. Das habe ich noch nie so erlebt. Wenn ich weiter weg gestanden hätte, währ es wahrscheinlich noch fantastischer rübergekommen.

Prince verabschiedete sich zwei mal und an beiden malen dachte man, die Show sei vorbei, worauf die Verabschiedung nicht sehr überzeugend war. Doch dann machte er es endgültig. Es dauerte lange bis er aufdeckte, dass die Show noch nicht zu ende sei. Das war eine brillante Überraschung, denn er hatte mich damit überzeugt gehabt. Er ließ für wenige Sekunden “Purple Rain” anspielen und tat so als würde er diesen Song jetzt doch nicht wollen. Nur mit brillanten Gesten ließ er einen anderen Song starten. Das war bevor ich wusste, dass es “Purple Rain” doch noch zu hören gab. Generell war es kaum für mich zu glauben ihn in seiner Leibhaftigkeit, nur wenige Meter von mir entfernt spielen und tanzen zu sehen. Sogar einen Song von Moris Day hatte er endlich selber gesungen. Die winzige Bühne hat nicht viel Platz für das geboten was er sonst machen würde. Ich sah manchmal nach hinten. Bei meiner Größe konnte ich die Sardinen gut überblicken, wenn ich dazu auf die Eisenvorrichtung stieg. Dabei sah ich die Lasershow, die man im Radio, am nächsten Tag erwähnte. Man sah wie alles wirkte als sei man in einer Disco- Kugel. Es war wunderschön, umso schöner in Begleitung der Musik und seiner Stimme, die nicht von einer meiner DVD´s oder CD´s kam. Er brache alles lässig und frech zu Tage, bzw. zur Nacht, wie man es kennt. Ich sah ihn real die Gitarre führen und zum Klavier, wenn es eines war, wechseln, welches ich auch nicht richtig, kaum sehen konnte. Alles was zu sehen war oder zu beschreiben wäre müsste man selber erleben um es wirklich so zu fühlen wie es meist allen vermittelt wurde. Der funkige funkotronische Funk funkte ferfunkt funkig um extrem verfunkter funkiger Funk zu sein.

Auf dem Rückweg ging ich zwischen Gala- Damen unter. Sie sprachen fast alle englisch. Ich hätte nicht mitreden können. Sie waren alle gut in Schale geworfen und jeder dachte, ich gehöre zu ihnen. Das war cool! Ich stieg da in den S-Bahn- Wagon in dem sie auch einstiegen. Manch einer dachte, dass ich oft auf Konzerte gehe, so wie ich mich zu verhalten schien und wie ich gekleidet war aber ich gestand, dass dies mein erstes ist und einziges bleibt, wenn es keines mehr von Prince geben sollte, an was ich niemals zu denken vermag.

Ich bräuchte noch eine Gelegenheit weil ich erkannte, dass es nicht ausreicht zwei Stunden früher da zu sein. Ich will dann einen halben Tag früher da sein, wenn nicht noch zeitiger. Ich möchte den perfekten Platz. Ich hätte nie gedacht, dass um mir herum so viele Fans von Prince existieren. Ich stellte mir vor, dass am nächsten Tag jeder behaupten würde kein Fan von ihm zu sein. Doch er war tatsächlich in mancher Munde. Im Radio spielte man immer “Purple Rain”, als gäbe es keinen anderen Song. Das war mit Abstand das beste Erlebnis meines Lebens. Jetzt müsste ich es nur noch schaffen ein Baby zu bekommen um dies zu überbieten.

Am nächsten Tag habe ich um 8:00 Uhr das Album “20TEN”, bzw. Das Heft mit diesem bestellt.


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