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†~*Saitenspiel*~†

Autor:  Teranomine
Mein Kind ist tot! Diphtherie!
Mein krankes Herz so schwach wie nie
Ich war ein Narr, wie es keinen zweiten gibt
zu glauben, dass Gott mich liebt.

Umsonst gehofft, umsonst gestrebt.
Ich habe nur Papier gelebt.
Zu spät erkannt, dass ich fiel..
Lebe wohl, mein Saitenspiel!

Vier Monate Hotel.
Vie Monate Neue Welt,
um zu vergessen, was geschah
und wegen Geld.
Es ist nachmittags halb vier.
Menschenmassen stehen Spalier.
Ein Leichenzug kriecht heran,
hält unterm Fenster an.
Kurze Pause.
Lautloses Stillstehen.
Ein Schlag auf die Trommel,
dann weitergehen, dann weitergehen!
Kindertotenlieder.
Ich hör mich immer wieder sagen:
"Mal nicht den Teufel an die Wand!
Mal nicht den Teufel an die Wand!"

Er starrt hinaus, tief bewegt.
Sein Atem stockt, als die Trommel schlägt.
Er dreht sich um, die Augen weit,
ein kranker Mann, zum Sterben bereit.

Bleibe mir mein Stab.
Geleite mich an mein Grab.
Ein, zwei Schritte noch, nicht viel.
Lebe wohl, mein Saitenspiel!

Müdes Herz, alte Kraft,
bald hast Du genug geschafft.
Weiter fort, bis ans Ziel.
Lebe wohl, mein Saitenspiel!

Gott! Lass mich nicht allein.
Vernichte mich!
Ich will nicht länger sein.
Siehst Du nicht? Er ist hier!
Der Teufel! Er tanzt mit mir!

Müdes Herz, alte Kraft,
bald hast Du genug geschafft.
Weiter fort, bis ans Ziel.
Lebe wohl, mein Saitenspiel!


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