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Hörtests mal anders... Bitraten, MP3

Autor:  MichaelW1980
Ich habe heute eine sehr interessante Enteckung gemacht:

Auf dieser Seite wird ein Verfahren (ABX Blindhörtest) beschrieben, um herauszufinden, ob es wirklich nur mit den eigenen Ohren feststellbare Unterschiede zwischen verschieden komprimierten Dateien und/oder dem Original gibt. Warum ist der Test für mich interessant?

Nun, wer sich viel mit Musik beschäftigt und dabei noch eine halbwegs gute Soundkarte und entsprechende Boxen hat, dem fällt schnell auf, dass es Durchaus Unterschiede zwischen zwei MP3 Dateien vom selben Song geben kann. Als ich dann begann von meinen eigenen CDs MP3 Dateien zu basteln, habe ich mir natürlich die Frage gestellt, wie ich auf möglichst geringem Speicherplatz die optimale Tonqualität erreiche. Lange rede, Kurzer sinn, nach einigen Tests habe ich für mich das richtige Programm und die richtigen Einstellungen zum erstellen meiner MP3 Dateien gefunden.

Aber: Ist der Unterschied auch wirklich bemerkbar? Wenn man nur sehr oberflächlich hinhört, dann kann in der Tat schon bei den im Internet bei MP3 Dateien üblichen 128kbit sehr gute Ergerbnisse erzielen, aber der Unterschied war für mich deutlich hörbar. Bisher hatte ich nur nie eine Möglichkeit, das wirklich zu beweisen...

Jetzt, mit der oben genannten Methode (ich benutzte das Programm Foobar2000 für die Tests) ist das möglich. Ich habe das selbe Lied zwei mal codiert, mit verschiedenen Programmen und Einstellungen:

(1) Die unkomprimierte Originaldatei (PCM-WAV) von CD ohne Veränderungen
(2) aacPlus (WinAMP MP4 / HE-AAC) bei 128kbit in Stereo, 44.1khz
(3) MP3 (LAME v3.98 Beta3) mit ABR Setting (min. 160kbit, durchschnitt 196kbit, max 224kbit, in Stereo, 44.1khz)
(4) MP3 (LAME v3.98 Beta3) bei 128kbit in Stereo, 44.1khz)

Jetzt zum Test:
Ich ziehe jeweils zwei der drei Dateien in Foobar2000 und markiere dort beide. Dann wählt man per rechtsklick unter Utils "ABX two Tracks". Nun werden die beiden Songs in einen ABX Blindhörtest komprimiert. Man bekommt die beiden Songs vorgesetzt. Einmal als Song A und Song B (in reihenfolge, in der sie in der Liste von Foobar2000 waren) und einmal als Song X und Song Y. Wärend man den Song abspielt kann man jederzeit zwischen A, B, X und Y hin und herwechseln und so die beiden Dateien vergleichen. Dann wählt man das Ergebnis aus, also was man glaubt, welche Datei welche ist. Ist X Datei A oder Y? Das macht man mehrmals, so etwa 5-10 Mal. Dabei errechnet das Programm die Warscheinlichkeit, ob du rätst oder nicht.

Das Programm hat mir nach 6 Testdurchläufen folgendes ausgegeben:

33% Ratewarscheinlichkeit, wenn ich den unterschied zwischen (3) und (1) zu hören glaube.
00% Ratewarscheinlichkeit, wenn ich den unterschied zwischen (2) und (1) zu hören glaube.
00% Ratewarscheinlichkeit, wenn ich den unterschied zwischen (4) und (1) zu hören glaube.

00% Ratewarscheinlichkeit, wenn ich den unterschied zwischen (4) und (3) zu hören glaube.
00% Ratewarscheinlichkeit, wenn ich den unterschied zwischen (2) und (3) zu hören glaube.

Demnach kann ich mit sicherheit sagen, dass Nummer 3 für mich die optimale Einstellung ist, da bei dieser Rate-Warscheinlichkeit zum Original nicht wirklich ein Unterschied für mich hörbar zu sein scheint, bzw. ich mich stark konzentrieren muss, um ihn zu entdecken. Anders ei den anderen beiden Formaten, wo ich zweifelsfrei den Unterschied feststellen konnte. Also habe ich die MP3 Datei für mich als Referenz genommen im Vergleich mit den anderen Formaten. Und hier wurde es interessant: Ich konnte ohne Zweifel die Unterschiede zu dem im Internet üblichen MP3 Format, sowie dem aacPlus Format erkennen.

Da sag noch einer, dass das Technikblödsinn ist, wenn man bestimmte Einstellungen beim erstellen der MP3 Dateien nutzt... Der für die Tests verwendete Song war übrigens "SWAY GAME" von Michihiro KURODA, also nicht einmal klassische Musik, wo man den Unterschied noch viel extremer hören könnte, da der klangliche Umfang viel höher ist.
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Datum: 08.01.2008 17:31
Ich muss etwas dazu sagen:
Mittlerweile hat sich das Problem für mich erledigt. Ich habe vorübergehend eine noch höhere Bitrateneinstellung gehabt (160/196/256 kbit/s) doch später habe ich ein generelles Problem mit den variablen bitraten festgestellt. Die Dateien werden von vielen Playern so abgespielt, dass die Zeitanzeigen nicht stimmen. Will man das lösen, brauchts ne feste bitrate. Und will man da keine Qualität verlieren müssten es 256kbit/s CBR sein. Und da dort der Unterschied zur höchstbitrate 320kbit/s nicht mehr wirklich ins Gewicht fällt, nutze ich mittlerweile eben diese Einstellung und fertig. ^^°
-- Michael
"Gottschalk sagte einst: 'Schauspieler bewegen sich im Abwegigeren,
indem sie Grenzcharaktere spielen. Je abwegiger, desto besser.'
Ich brauche sie nicht zu spielen. Ich bin selbst einer."


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