Zum Inhalt der Seite



#NetzfragtMerkel – Just my two cents Angela Merkel, Interview, Just my 2 cents, LeFloid, Meinung

Autor:  T3Z

Zunächst einmal meinen aller Größten Respekt für LeFloid! So bissig ich selbst unter normalen Umständen auch bin, vor der Kanzlerin, der mächtigsten Frau Europas, hätte ich die Fresse definitiv nicht auf bekommen.

Des Weiteren möchte ich an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass dies kein kritisches Politinterview sein sollte. Es war von Anfang an als eine harmlose kleine Fragestunde angelegt, weshalb ich die ganze Kritik nicht verstehen kann. Ich finde, dass LeFloid seine Sache recht gut gemacht hat und hätte es selbst definitiv nicht besser gekonnt (was nichts daran ändert, dass ich diese Chance an LeFloids Stelle ebenfalls ergriffen hätte. Schließlich bekommt man nicht jeden Tag eine solch spannende Herausforderung).

Dass dieser Dialog nicht richtig funktionieren konnte, war mir dabei von Anfang an klar. Hier trafen zwei Generationen mit unterschiedlicher Gesinnung, Kultur und Sprache aufeinander und genauso, wie die alte SED-Führung damals nicht fähig war, die Sprache der Jugend zu verstehen und ihre eigene Parteisprache abzulegen, so ist auch Merkel nicht in der Lage, die Sprache der Jugend zu sprechen (ich gebe zu, dass dieser Vergleich ein wenig krass ist, aber ich hatte vor kurzem eine Hausarbeit zu diesem Thema, daher war es der erste Vergleich, der mir spontan einfiel).

Nun aber zu meinem ganz persönlichen Eindruck des Interviews, bei dem ich jedoch die inhaltlichen Aspekte außen vor lassen werde, da die angesprochenen Themen einfach zu umfangreich sind, um sie alle in einen Eintrag unterzubringen. Es soll jetzt hier einfach nur um die Wirkung gehen, die die Kanzlerin auf mich hatte.

Der erste Aufreger für mich war bereits das Sprechtempo. Während LeFloid ein für mich persönlich sehr angenehmes und zügiges Tempo an den Tag legte, schlief Mama Merkel anfangs beim sprechen fast ein. Sie sprach so dermaßen langsam, dass ich allein davon schon Aggressionen bekommen habe. Es war einfach wahnsinnig anstrengend dieser Frau zuzuhören. Mit Fortschreiten des Interviews hat ihr Sprechtempo dann glücklicherweise angezogen. Das Zuhören blieb aufgrund ihrer ausweichenden Art trotzdem anstrengend.

Der nächste Punkt, der mich gestört hat, waren die Unterbrechungen. Auch, wenn Sie die Kanzlerin sind, Frau Merkel: Es ist scheiße unhöflich, wenn man andere Menschen nicht ausreden lässt!

Weiterhin frage ich mich, wie die Kanzlerin eigentlich Diskriminierung definiert. Aber gut. Dieses Thema möchte ich an dieser Stelle erst einmal auslassen, da es doch zu sehr in Richtung inhaltliche Diskussion gehört und eigentlich einen extra Eintrag braucht.

Schade fand ich, dass man die ganze Angelegenheit so förmlich aufgezogen hat. Wie schon gesagt, war dieses Interview als lockere Fragestunde angelegt. Daher hätte man sich ruhig um eine etwas lockere Umgebung und Haltung bemühen können. Aber wahrscheinlich kann Merkel da genauso wenig aus ihrer Haut, wie bei ihrer Sprache.

Der größte Lacher für mich persönlich war im Übrigen folgende Aussage: „Im Mündlichen bin ich stärker als im Schriftlichen.“ Tut mir Leid, Frau Merkel, aber so grottig, wie Sie sich in Ansprachen, Interviews usw. präsentieren, will ich gar nicht erst wissen, wie schlecht ihre schriftlichen Formulierungen aussehen.

Zu guter Letzt empfand ich die Aussage, dass Flo Frau Merkel wohl nicht immer zuhören würde, als ein wenig dreist, denn Zuhören ist auch nicht unbedingt Frau Merkels größte Stärke.

So weit zu meinen Eindruck und den groben Gedanken, die sich mir beim Ansehen aufdrängten. Sollte es meine Zeit nach den Prüfungen zulassen, dann werde ich vielleicht auf das ein oder andere im Interview angesprochene Thema noch mal ausführlicher eingehen.

Datum: 16.07.2015 19:52
Danke dir. Endlich mal jemand, der mir zustimmt und nicht nur an Flo rummotzt. >_>
Diese ganze Kritik ist so unnoetig. Was dachten die denn, was er in 30 Minuten bei seinem ersten Interview bringt??
You call yourself a Princess? Well then bow down, hun. Here comes a Queen.
Avatar
Datum: 16.07.2015 22:11
Stimme dir in allen Punkten zu.

>Was dachten die denn, was er in 30 Minuten bei seinem ersten Interview bringt??

Natürlich eine Glanzleistung, für die man eine Auszeichnung verdient, Ashanti, was denn sonst? :O
...~ If you're up high, all the stuff which is confusing suddenly becomes crystal clear ~...
-- One Liter of Tears ~ Aya's Diary auf Deutsch! --
Avatar
Datum: 16.07.2015 22:47
Gut auf den Punkt gebracht.

Ich verstehe die Kritik an LeFloid auch nicht. Zumal man auch gar nicht weiß, in wie weit er im Vorfeld nen "Maulkorb" angelegt bekommen hat.

Ich fand es ebenfalls mühseelig, unserer Kanzlerin zuzuhören und ich bin froh, das ich nich die Einzige bin, die es frech fand, wie oft sie LeFloid über den Mund gefahren ist. Also bitte, nen bisschen Höflichkeit wird man ja auch von ner Kanzlerin erwarten dürfen.

Mir hat das Interview einfach nur gezeigt, das wir mit ihr als Kanzlerin (und mit dieser Partei) nie wirklich vorran kommen werden. Und ich weiß, wieso die Gute noch nie meine Stimme bekommen hat und auch nie wird :D
Achidanza!

"Strike fast, strike hard, but above all else strike first!" by Kyoko (Skip Beat)

"Ich mag es, wenn Frauen sich ihrer rolle gerecht verhalten. also fahr bitte zu langsam und nimm allen die vorfahrt. du bist ne Frau, du darfst das." by Doctor Meier (Doctors Diary)
Datum: 16.07.2015 23:23
Ikeuchi_Aya
Ach stimmt ja, hab ich vergessen ...und waehrenddessen noch Krebs und HIV heilen und ein Mittel gegen Demenz entwickeln ._.
You call yourself a Princess? Well then bow down, hun. Here comes a Queen.
Avatar
Datum: 16.07.2015 23:28
Ich gehöre eher zu der Seite, die ihn als sehr anstrengend empfand, denn Blickkontakt gab es nur am Anfang und Ende seiner Monologe, die Gesten waren fahrig, die Stimme ein Auf und Ab und die Wortwiederholungen haben die Inhalte (die bei der kurzen Zeit sowieso nicht das Rad neu erfinden können) unnötig geschmälert. Wozu die vielen Zustimmungen ('Absolut') und Gänsefüßchen?
Im Prinzip gab er das Stichwort, und sie lenkte das Gespräch.
Es wäre allerdings sehr interessant, wie ein zweites Interview verlaufen würde, weil er aus dem eine Menge an Taktik gelernt haben dürfte.

Was am Interview ohne Zweifel sehr gut war: Es regt die Menschen weiter zum nachdenken an, und involviert als Youtuber jene, die sich mit Politik bislang nicht großartig beschäftigen wollen - und allein dafür hat sich die Bürgerrunde gelohnt.
I like movies, good clothes, fast cars... and you. What else do you need to know?
Avatar
Datum: 17.07.2015 01:08
>Was am Interview ohne Zweifel sehr gut war: Es regt die Menschen weiter zum nachdenken an, und involviert als Youtuber jene, die sich mit Politik bislang nicht großartig beschäftigen wollen - und allein dafür hat sich die Bürgerrunde gelohnt.


In diesem Punkt muss ich dir Recht geben. Ganz gleich, was man jetzt von Flo, der Kanzlerin oder dem Interview im Allgemeinen hält, es hat viele junge Leute erreicht, die sich sonst wahrscheinlich selten bis gar nicht mit Politik befassen oder Interveiws mit Politikern verfolgen. Das ist auf jeden Fall lobenswert.
With blood and rage of crimson red,
ripped from a corpse so freshly dead,
together with our hellish hate,
we'll burn you all, that is your Fate!
Datum: 17.07.2015 20:12
Yey, man trifft endlich auf Leute, die mal mit mir einer Meinung sind ~ Ich hab das Problem nicht verstanden, von den Leuten, die total auf dem Interview rumgeharkt haben, also vor allem auf Flo.
Klar, es ist nicht in allen Dingen prima verlaufen, aber *hust* dass war ja auch teilweise Schuld von unsrer Kanzlerin. - Haben wir nicht alle beigebracht bekommen, dass man andere Leute ausreden lässt? -

Aber ich finde einfach, das Ziel von diesem Video wurde erreicht.
es hat viele junge Leute erreicht, die sich sonst wahrscheinlich selten bis gar nicht mit Politik befassen oder Interveiws mit Politikern verfolgen.
Denn das sollte doch das Ziel gewesen sein oder nicht? Ich kann nur in meinem Namen sprechen, aber ich würde nie ein 30-minütiges Interview von der Kanzlerin angucken - nicht, dass ich von Politik überhaupt keinen Plan habe, aber trotzdem -. In diesem Fall habe ich es mir allerdings angesehen und das noch nicht mal im Nachhinein bereut.

Ich auf jeden Fall finde, dass die, die das Ganze aus irgendeinem, mir nicht ganz so ersichtlichen Grund haten, es wie in den meisten Fällen, einfach mal hätten besser machen sollen ^^


Zum Weblog