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Igeltagebuch, Eintrag 1

Autor:  Sahva
Hallo.
Ich möchte mich mal vorstellen. Ich bin hier in Bielefeld grade in ein voll ausgestattetes Zimmer mit Roomservice eingezogen und ich muss sagen, dass es mir hier wider erwarten ganz gut gefällt.

Meine Herbergseltern haben mir den seltsamen Namen 'Krümel' gegeben, weil ich noch so klein bin, dass ich ausgestreckt auf eine Handfläche passe.



Aber die beiden scheinen ganz nett zu sein. Gestern, als es mir noch nciht so gut ging, haben sie mich kurzerhand zu nem Arzt gebracht. Die Ärztin war bei meinem Anblick alles andere als sicher, dass ich die Nacht überstehen würde, aber meine beiden Herbergseltern haben gesagt, sie werden es versuchen, übernahmen die Medikamentenkosten und besorgten dann noch Igel-Aufzuchtmilch.

Hallo? Aufzuchtmilch? Ich mag zwar klein sein, aber soooo klein bin ich nun auch wieder nicht mehr. Ich bin fast 20 cm lang, also bitte!!! Aber anscheinend war ich einfach zu müde, oder aber - was ich eher denke - die beiden sind einfach ein klein bisschen beschränkt, denn die Kommunikation zwischen uns passte noch nicht so ganz. Aber sie brachten mich in ein warmes Zuhause, ich wurde versucht zu füttern (Milchersatz, bäh!) und bekam in meiner warmen, trockenen Kiste was zu trinken und eine kleine Box, in die weiches Papier für ein Nest platziert wurde. Nun, das war doch schonmal was.

Ich war noch ziemlich am zittern, denn irgendwie machte diese Spritze, die ich bei der Ärztin bekommen hatte, mich ziemlich durcheinander. Aber meine Herbergsmutter kam dann auf die tolle Idee, mir vorsichtig etwas Katzenfutter zu geben. Endlich verstand mich mal jemand! Da ich das gleich wegfutterte bekam ich noch ein klein wenig mehr und wurde dann für die Nacht mehr oder weniger in Ruhe gelassen, denn die beiden sahen immer wieder nach mir bis sie schlafen gingen.

In der Nacht habe ich die Ruhe dann mal ausgenutzt und mich in aller Ruhe in meiner neuen Bude umgesehen. Die beiden waren ja davon ausgegangen, dass ich noch eine ganze Weile brauchen würde, bis es mir wieder besser gehen würde. Aber was auch immer in dieser Spritze gewesen war, das Zeug war klasse. So habe ich nich auf die Box geschwungen, in der mein Nest war, habe bewiesen, dass Igel sehr wohl talentierte Kletterer sind und habe mich hinaus gehangelt. Leider war die Lasche oben nicht fest und so fiel ich vom Tisch hinunter auf den Fußboden. EInmal geschüttelt, das macht mir nichts aus und dann habe ich mich in aller Ruhe umgesehen, ob es nicht doch noch irgendwo was zu futtern gab. In diesem Arbeitszimmer, in dem meine vorübergehende Schlafstätte stand, habe ich zwar einiges gefunden, aber leider nichts zu futtern. Also bin ich weiter, habe eine Menschentoilette gefunden und dort das getan, was man auf einer Toilette halt so tut, habe dann drei verschlossene Türen entdeckt, bevor ich die Küche und das Esszimmer entdeckt und untersucht hatte. Dann kam ich auch ins Wohnzimmer, wo ich dann bei meinen weiteren Forschungsuntersuchungen das dort lebende Haustier in der riesigen Volliere ziemlich durcheinander gebracht haben muss. Zumindestens hatte ich das Gefühl, denn sie fand es anscheinend nicht so toll, dass da jemand durch das Wohnzimmer wuselte und die Reste des Futters wegmümmelte, welches sie um ihren Käfig verteilt hatte. Aber so hatte ich zumindest etwas zu kauen und der Vogel war auch die ganze Zeit ganz still, selbst als die Menschen wieder wach waren.

Meine Herbergsmutter stand dann irgendwann im Wohnzimmer und begrüßtze den Vogel, wunderte sich aber wohl, warum der Vogel sie nicht begrüßte und immer wieder zu einer Ecke ihres Käfigs schaute, unter der ich mich verkrochen hatte. Irgendwo muss man ja schlafen, verdammt! Sie stutzt, lacht dann, ruft den Herbergsvater und sammelt mich dann ein. Was ich natürlich nur mit lautstarkem Protest über mich ergehen ließ und zeigte, dass ich doch schon ganz schön spitze Stacheln habe und weiß, wie man damit umgeht.

Nun, Ende der Geschichte war, dass ich eine neue Unterkunft bekommen habe. Sie ist wesentlich größer, hat noch eine größere Box für ein Nest, aber leider sind die Wände jetzt höher und ich komme auch dann nciht raus, auch wenn ich auf die Box mit meinem Nest klettere. Aber ich habe schon zweimal heute Futter bekommen. Na, zumindest scheint der Zimmerservice jetzt öfter zu kommen.



Mal sehen, vielleicht ist meine neue Unterkunft hier ja doch nicht so übel.

Gruß, Krümel
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Datum: 06.10.2012 14:35
Hallo Krümel <3

Schön, dich kennenzulernen.
Du hast sehr großes Glück gehabt, denn du bist dort wirklich bei zwei sehr liebevollen Menschen untergekommen.

Viel Spaß noch bei deiner Herbergsfamilie und weiterhin eine gute Erholung.

Liebe Grüße
Clowntears
Avatar
Datum: 06.10.2012 17:30

Genial
*lach*

Ich kanns mir bildlich vorstellen XD


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