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Schweres Erbe

Man sollte seine Vorfahren kennen
von

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Die Rückkehr des Auserwählten

Am nächsten Morgen war Hermine schon früh auf, teils, um ihrem unangenehmen Mitbewohner aus dem Weg zu gehen, teils aber auch, um die Stundenplanvergabe, die an diesem Morgen erfolgen würde, nicht zu verpassen. Nach einer schnellen Dusche - ihre Haare hatte sie dank Zauberkraft sofort wieder trocken - machte sie sich auch schon samt Büchertasche auf den Weg in die große Halle. Am Gryffindortisch entdeckte sie zwischen all dem Gewimmel zwei wohl bekannte Rotschöpfe und dazwischen... "HARRY!" Die Brünette hatte so laut geschrieen, dass spätestens jetzt jeder in der Halle über die Rückkehr des "Auserwählten" informiert war. Aber das war ihr egal. Die beiden Weasleys hatten Harry offensichtlich schon ausgiebig begrüßt - vor allem Ginny, nach dem Knutschfleck am Hals des Schwarzhaarigen zu urteilen - und auch Hermine schloss ihn jetzt impulsiv in die Arme. "Da bist du ja wieder! Und" an diesem Punkt senkte sie die Stimme, "Hast du etwas Wichtiges herausgefunden?" Er schüttelte nur den Kopf. "Nicht hier, Hermine. Später erzähle ich euch alles." Alle vier beeilten sich mit ihrem Frühstück und verschwanden noch vor der Ausgabe der Stundenpläne nach oben in den Gryffindorturm. Sie machten sich keine allzu großen Sorgen, Tonks würde ihnen ihre Pläne schon geben, schließlich war sie als neue Hauslehrerin der Gryffindors - Professor McGonagall hatte diese Aufgabe aus Zeitmangel abgegeben - dafür verantwortlich. "Also los, erzähl!" drängte Ron seinen besten Freund, kaum dass sie vier Sessel vor dem Feuer zusammen geschoben und sich alle gesetzt hatten. Harry, der wie schon beim Frühstück zwischen den beiden Weasleys saß, holte tief Luft und begann zu sprechen. "Viel habe ich nicht herausgefunden. Das heißt, wie viel wird sich noch herausstellen. Das Haus war völlig zerstört und überwuchert, aber der Keller war noch in Ordnung. Da habe ich dieses Buch gefunden," Er hielt ein dickes, in schwarzes Leder gebundenes Buch hoch, auf dessen Einband silberne Beschläge glitzerten. "Allerdings dürfte das eher in dein Gebiet fallen, Hermine, es ist nämlich in Runen geschrieben." Erstaunt nahm die Schulsprecherin das Buch entgegen. "Willst du es nicht von einem Fachmann übersetzen lassen? Professor-" "Nein.", unterbrach Harry sie. "Du weißt, was McGonagall gesagt hast. Es soll unter den Mitgliedern des Ordens bleiben, also bist du so gut wie jeder andere von uns, der Runen lesen kann. Ich behaupte sogar, du bist besser." Schicksalsergeben nickte Hermine. "Was hast du noch herausgefunden?" "Nichts. Aber ich habe das Grab meiner Eltern besucht." Alle in der Runde hielten den Atem an. Harrys Eltern... schon früher hatten sie nicht viel über sie gesprochen, aber jetzt hatte sich wirklich keiner getraut, zu fragen. Mit gesenktem Kopf fuhr der schwarzhaarige Junge fort. "Es war seltsam, da zu stehen, wisst ihr? Nachdem ich so lange von ihnen nicht mehr hatte als ein paar Bilder und alte Geschichten... und zu wissen, dass nur einen Schritt von mir entfernt das liegt, was Voldemord von ihnen übrig gelassen hat. Ich glaube, ich war gleichzeitig glücklich und traurig." Eine beklommene Stille breitete sich zwischen den Freunden aus, bis Harry den Kopf hob und in beiläufigem Ton fragte: "Aber erzählt, was war bei euch los? Hermine, ich hab gehört, du musst mit Malfoy in diesem Turm wohnen." Er sah jetzt zu Ron. "Da seht ihr euch wohl nicht mehr so oft." Hermine und Ron tauschten einen wissenden Blick. "Harry, wir sind nicht mehr zusammen." Meinte der Rothaarige dann. "Was? Seit wann?" "Schon drei Wochen." Einen Moment lang schien Harry irritiert, dann wandte er sich zu Ginny. "Und was ist mit dir? Du hast dir doch nicht auch einen Anderen gesucht, während ich weg war?" Sie lachte. "Nachdem ich dich mühsam davon überzeugen konnte, dass wir zusammen bleiben sollten? Ich werd mich hüten!"
 

Die ersten Wochen des Schuljahrs verliefen erstaunlich normal, Hermine musste sogar feststellen, dass Draco Malfoy ein einigermaßen angenehmer Zimmernachbar war, denn außer, dass er sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Schlammblut bezeichnete - wobei sein Eifer hier auch langsam nachzulassen schien - ließ er sie weitgehend in Ruhe. Anders als im Gryffindor-Gemeinschaftsraum, wo Fred und George Weasley würdige Nachfolger im Unruhestiften gefunden hatten, war es im Raum der Vertrauensschüler rund um die Uhr himmlisch ruhig und keiner klaute ihre Aufsätze, um sie abzuschreiben, wenn die Verfasserin nur mal schnell auf die Toilette verschwunden war. Harry und Ginny feierten ihr Wiedersehen ausgiebig, was Harry sogar für einige Zeit von seinen Sorgen abzulenken schien, dass er noch vier Horcruxe zu finden hatte und Ron zu der wiederholten Feststellung veranlasste, es sei falsch gewesen, ihnen "sein Einverständnis zu geben". Zu seinem Glück war Ginny viel zu selig gestimmt, um ernsthaft sauer zu werden, sonst hätte sie ihren Bruder wohl als neue Zielscheibe ihres Flederwichtfluches verwendet. Überhaupt schien er es mit der Zeit leid zu werden, an den Beiden herum zu meckern und wandte seine Aufmerksamkeit immer öfter Parvati Patil zu - was der ganz gut gefiel. Das einzige, was Hermine Sorgen machte, war das schwarze Buch. Zwar war sie immer Klassenbeste in ihrem "Alte Runen"-Kurs gewesen - wie auch überall sonst - aber manche der Zeichen bereiteten ihr dennoch Kopfschmerzen. Selbst mit der Hilfe verschiedener Lehrer, die sie - mit der gebotenen Umsicht bei Nicht-Ordensmitgliedern, natürlich - ab und zu zu Rate zog, verbrachte die Schulsprecherin in ihrer ohnehin rar bemessenen Freizeit viele Stunden in der Bibliothek, noch mehr sogar als in all den Jahren zuvor. Ähnlich wie in ihrem dritten Schuljahr konnte man jetzt manchmal den Eindruck bekommen, sie hätte so banale Dinge wie Nahrungsaufnahme oder Schlafen gänzlich aus ihrem Terminplan gestrichen. Nach der ersten Zeit intensiven Suchens, in der sie überzeugt gewesen war, nur immer noch ein paar Stunden oder Tage zu brauchen, bis sie bedeutende Ergebnisse präsentieren konnte, wurde sie allmählich so gereizt, dass Harry sich immer öfter anhören musste, er hätte vermutlich ein zwar spannendes, für die Ziele des Ordens jedoch gänzlich unbedeutendes Buch mit gebracht. Tatsächlich war alles, was Hermine in den ersten beiden Wochen übersetzt hatte, ein Abriss der Gründungsgeschichte von Hogwarts, gewürzt mit Anekdoten aus der Zeit von König Artus. "Wirklich, Leute. Das ist echt sehr interessant und alles, aber es bringt uns nicht weiter! Harry, bist du sicher, dass dieses Buch was zu bedeuten hat?" fragte sie missgelaunt. Harry ließ sich nicht beirren. "Hermine, das war das einzige, was von meinem Elternhaus noch übrig war, wenn man mal von ein paar halb eingestürzten Mauern absieht. Das muss doch etwas zu bedeuten haben." hier schaltete sich Ron ein. "Kann ja sein, Harry. Aber vielleicht hat Hermine recht, es gibt schließlich auch noch so was wie Zufall!" Energisch schüttelte der Bebrillte den Kopf. "Wie erklärst du dir dann, dass es in einem Haufen Asche liegen konnte, ohne auch nur den geringsten Brandfleck abzubekommen? Godrics Hollow ist abgebrannt! Und zusammen mit ihm alle Bücher, die meine Eltern besessen haben müssen. Jemand hat es mit einem Schutzzauber gegen Feuer belegt, aber nur dieses Buch. Wäre es darum gegangen, die ganze Bibliothek zu bewahren, weil dieser Jemand Bücher so gerne mochte" er nickte zu Hermine, "Dann hätte er doch den Zauber über alle Bücher gesprochen, nicht nur über dieses eine. Ich bin mir sicher, dass wir darin Informationen finden." Sie seufzte. "Da hast du wohl recht. Gut, ich werde weiter übersetzen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mirabelle
2008-03-15T13:32:52+00:00 15.03.2008 14:32
Hm... jetzt wirds langsam richtig inetressant, was?^^
Schade, dass du mir neulich gesagt hast, dass du gerade nicht weiterschreibst^^
Aber ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen :D
Eigentlich hab ich nichts zu bemängeln, außer, dass du uns unterschlagen hast, dass Hermine mit Ron zusammen war, oder hab ich das überlesen?^^
Von: abgemeldet
2006-02-13T10:50:10+00:00 13.02.2006 11:50
Na da ist ja unser Harry. Und gleich mit neuer Arbeit für Hermine. Das ist ja klasse. Ich hoffe du schreibst schnell weiter, ich bin schon gespannt wie es weitergeht. mfg King_Vegeta01


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