Schwierige Kleiderfragen
Kapitel 5: Schwierige Kleiderfragen
Am nächsten Morgen wachte ich extrem früh auf. Als ich durch die Vorhänge blinzelte, merkte ich, dass Joanne schon wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Raum lief. "Joanne?", fragte ich verschlafen, "Was ist denn los?" "Oh Lily, gut, dass du endlich aufwachst. Ich bin so aufgeregt!" Sie kreischte fast. "Endlich?! Es ist 6.00Uhr morgens! Hast du sie denn nicht mehr alle?" Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war bloß mit ihr? Dann fiel mir, was heute für ein Tag war. Sie ging heute mit Lupin nach Hogsmeade! Ich lächelte. Bis mir einfiel, mit WEM ich nach Hogsmeade gehen würde. Am liebsten wäre ich sofort zurück ins Bett gekrochen. Jedenfalls redete ich mir das ein. Nein, das war wirklich so!
Seufzend kletterte ich aus dem Bett.
Zurücklehnen brachte jetzt wohl auch nichts mehr. Ich würde auf keinen Fall wieder einschlafen können, so wie Joanne durch den Raum rannte. "Seit wann bist du eigentlich auf?", wollte ich wissen. Als sie "seit um 5.00Uhr" antwortete, wusste ich, dass sie wirklich in Lupin verliebt war. Na ja, wusste ich eigentlich schon vorher, aber nun war es amtlich. Wer für ein Date um halb 2 Uhr um 5 aufsteht, dem ist nicht mehr zu helfen. Moment mal, ich war um 6.00Uhr aufgestanden, also auch nicht viel später, hieße das dann.....? Aber das war was anderes. Joanne hatte mich ja praktisch dazu gezwungen!
Also zog ich mich langsam an. Als mich Joanne nach einer Weile wieder wahrnahm (Vorher redete sie erst mal eine Weile mit sich selbst. So was wie: Was ist denn seine Lieblingsfarbe? Bestimmt mag er das grüne Top nicht! usw.), schrie sie erst mal erschreckt auf. Was war denn nun schon wieder los? "Aber das willst du doch nicht bei deinem Date anziehen oder?!", stammelte sie entsetzt. "Wieso was dagegen?", fragte ich halb ernst, halb im Spaß. Als sie mich nur entgeistert anstarrte, sagte ich: "Eigentlich hatte ich noch vor mich nachher umzuziehen. Aber da du dieses Outfit anscheinend so toll findest, sollte ich mir das vielleicht noch mal überlegen... " Joanne schüttelte energisch den Kopf: "Bloß nicht!" Jetzt wurde es mir aber langsam zu bunt. "Joanne, hör doch auf. Ist das denn so schrecklich?!" Als ihr klar wurde, was sie da gesagt hatte, wurde sie rot. "Nein, so meinte ich das nicht!", meinte sie verzweifelt, " und du weißt, dass ich das nicht so gemeint hab! Aber das ist schließlich ein Date, zu dem du verabredest bist. Du solltest dir deshalb vielleicht keine Alltagsklamotten anziehen." "Schon klar!", ich rollte genervt mit den Augen, "aber immerhin bin ich nur mit Jam... mit Potter verabredet. Kein Grund zur Aufregung" Ich betete, dass sie meinen kleinen Ausrutscher nicht bemerkt hatte, doch ich brauchte mir keine Sorgen machen: Joanne war schon wieder voll mit ihren eingebildeten Figurproblemen beschäftigt. Ich atmete erleichtert aus. Sie hätte da sonst alles Mögliche hinein interpretiert. Ich hatte mich ja nur ein bisschen versprochen.
Ich ließ Joanne allein mit ihrer nervenzerrenden Kleiderauswahl und ging in die große Halle und weiter zum Gryffendor-Tisch. Dort setzte ich mich hin und betrachtete die ganzen Sachen, die auf dem ganzen Tisch gestapelt lagen. Und merkte, dass ich keinerlei Hunger hatte. So ein Mist! Schweren Herzens nahm ich mir ein Toast, doch ich bekam es kaum runtergewürgt. Danach gab ich auf. Ich kriegte einfach kein Essen runter. So blieb mir nichts anderes übrig, als wieder aufzustehen und Richtung Tür zu gehen. Wo mir Potter entgegen kam. Er schaute überrascht, wünschte mir dann aber einen guten Morgen. Und sagte: "Schon so früh auf Evans? Zu der Stunde hab ich dich doch noch nie hier gesehen!" Ich wurde leicht rot und antwortete: "Ich konnte einfach nicht mehr....." Ich wollte schlafen sagen, dann fiel mir aber ein, wie das auf ihn wirken könnte. Ich konnte mir sein Grinsen schon vorstellen. "... einfach nicht mehr oben bleiben. Joanne hat mich richtig verrückt gemacht!" "Ja, das kann ich mir gut vorstellen!", antwortete er, " Remus ist auch schon ganz aus dem Häuschen. Na ja, wir sehen uns dann!" Er lief weiter zum Tisch, während ich wieder nach oben zu Joanne ging. Die beschäftigte sich gerade damit, ob ein rotes oder grünes Top besser wäre. Als gute Freundin (hey, wer belohnt mich eigentlich dafür?!), half ich ihr natürlich. Unfassbarerweise verbrachten wir fast den ganzen Vormittag damit, ihre Klamotten auszusuchen. Als wir damit fertig waren, wurde es allerdings nicht besser. Jetzt sollte ich nämlich eingekleidet werden! "Ohne mich!", rief ich, als Joanne damit anfing, "Ich zieh mir nachher einfach das blaue Shirt an und das war's!" "Bei aller Freundschaft Lily, du gehst gleich mit JAMES POTTER nach Hogsmeade und da ich deine beste Freundin bin, werde ich dafür sorgen, dass du angemessen angezogen bist!" "Aber das sind doch nur Klamotten!" Langsam verzweifelte ich. "Das ist doch nicht so wichtig!" Ohne auf meinen Widerspruch zu achten, begann sie meinen Kleiderschrank zu durchwühlen. Als sie wieder hervorkam, hielt sie ein rot-weißes Spaghetti-Träger Top und einen hellblauen Rock in der Hand. "Dafür ist es doch viel zu kalt!", meinte ich hoffnungsvoll, der Rock sah nämlich ziemlich luftig aus. An den konnte ich mich übrigens gar nicht erinnern. Woher hatte ich den denn? "Ach jetzt hör auf Lily! Es ist Mitte September und wunderschönes Wetter, mindestens 25 Grad! Also zieh das an und basta!" Seufzend ergab ich mich in mein Schicksal. Als ich in den Spiegel schaute, musste ich zugeben, dass Joanne einen guten Blick für solche Sachen hatte. Ich sah wirklich hübsch aus in den Klamotten. "Na gut, ich zieh das an!", willigte ich ein, "aber nur weil du mich gezwungen hast!" "Schon gut, dann hab ich dich eben gezwungen." Sie lächelte. Nach einem Blick auf die Uhr wurde sie allerdings sofort wieder hektisch. "Oh mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass es schon so spät ist! Remus wartet bestimmt schon auf mich. Du hast ja noch eine halbe Stunde Zeit, also entspann dich noch ein bisschen. Ich gehe jetzt!" damit eilte sie die Treppe runter. Was sollte ich denn nun noch alleine machen? Ratlos setzte ich mich auf mein Bett. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Stange des Himmelbettes und nickte weg.
Als ich eine dreiviertel Stunde später aufwachte, bekam ich Panik. Wie konnte mir das nur passieren? Hastig kämmte ich mir die Haare durch und trug etwas Lipgloss auf. Dann stürmte ich die Treppe runter stoppte aber kurz vor der Tür und ging langsam in den Gemeinschaftsraum. Dort wartete schon ein teils wütender und teils erleichterter Potter auf mich. "Du bist spät dran!", meinte er säuerlich. "Jaahh...", sagte Sirius grinsend, der neben ihm stand, " er dachte schon du versetzt ihn!" Mein Vorsatz mich zu entschuldigen, verpuffte im Nu. "Also, wollen wir jetzt gehen oder nicht. ich bleibe nämlich auch gern hier!", bemerkte ich wütend. Sofort wurde Potter wieder ruhig. "Na ja, macht Nichts. Du bist letztendlich gekommen und das zählt. Lass uns dann nur schnell losgehen, sonst lohnt sich der Weg gar nicht" Warum gab er nach!? Ich war gerade so richtig schön in Fahrt! (Wie schaffte er das nur, mich von Null auf Hundertachtzig zu bringen?) Deswegen murmelte ich nur: "Meinetwegen" und ließ mich von ihm mitziehen.
Auf dem Weg zum Portrait wurde Potter von ein paar Jungs angequatscht, die meinten: " Hey Potter, hast du es endlich geschafft Evans abzuschleppen? Jetzt haben wir ja gar keine Chance mehr!" "Tja, Pech Jungs!", sagte er grinsend und legte einen Arm um mich. Kaum willigte man in ein Date ein, drehten die Jungs völlig ab! Ich guckte ihn böse an und schüttelte, sobald wir aus dem Raum raus waren, wütend seinen Arm von mir ab. "Was fällt dir ein ?!", zischte ich.
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So, jetzt is erst mal Schluss! Ist das jetzt fies? ^^ Bis zum nächsten Kapitel und schreibt Kommis!!!!!
P.S. eigentlich sollten die beiden ja schon dieses Kap nach Hogsmeade, aber nun ist das so lang geworden.... Also bis nächstes Mal!
