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Hundeyoukai jenseits des Meeres

Die dritte Staffel
von

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Neue Erkenntnisse

Freut mich, dass ihr alle dem armen Akamaru auch jemanden gönnt.Immerhin hat er eigentlich die langweiligste Arbeit erledigt, während die anderen drei auf Abtenteuer waren und sind.

In diesem Kapitel kommt ein neuer Charakter vor, zu dem ich ein Bild hochgeladen habe. Und das japanische Gedicht habe ich aus einem bayerischen Musikbuch. Falls die Übersetzung nicht stimmt, bitte Beschwerden nicht an mich...
 

Viel Spass beim Lesen!
 

13. Neue Erkenntnisse
 

Die drei Hundeyoukai wanderten schweigend hintereinander durch den dampfenden Urwald der wilden Insel. Alle hielten ihre Energie versteckt, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Zwar nahmen sie nicht an, dass Dai Oya seinerseits sie jagen würde, aber Vorsicht war oft besser. Ein Tiger, der sie darum für Menschen hielt, und den am Schluss gehenden Yuri von hinten ansprang, erkannte zu spät seinen Irrtum, als er gegen den nächsten Baum geschleudert wurde. Der Youkaiprinz hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sein Schwert zu ziehen.
 

Bis zum nächsten Morgen hatten sie eine ansehnliche Strecke zurückgelegt. Am frühen Mittag blieb der führende Sesshoumaru auf einer Lichtung stehen, drehte sich um. Shiro wollte schon fragen, ob er eine Pause machen wollte, als sie erkannte, dass er angespannt war, lauschte. So versuchte auch sie etwas zu hören, zu wittern. Aber hier im Dschungel blühten so viele Blumen, waren so viele Gerüche, dass sie kaum einzelne unterscheiden konnte. Dann allerdings hörte sie es auch. Ein etwas zu lautes Atmen, tief, keuchend. Und ein Knacken im Unterholz, das sich ihnen näherte. Was dort immer kam, war groß und schwer. Und es roch, das konnte sie nun deutlich erkennen, nach einem Fleischfresser. Sie konnte die typischen Ausdünstungen wittern.

"Eine Art Drache", sagte Yuri, die Hand am Schwert.

Sesshoumaru wandte sich wieder ab und ging weiter. Falls der Drache nichts von ihnen wollte, umso besser. Sie hatten ein Ziel und er verspürte keine Lust auf einen überflüssigen Kampf. Sollte der Drache allerdings sie angreifen, würde er ein wenig zu spät bemerken, dass er keine drei Menschen überfallen hatte. Seine Begleiter folgten sofort, von den gleichen Gedanken bewegt.

Keine Minute später blieb der Youkaifürst wieder stehen. Vor ihnen trat ein gut fünf Meter hoher, zweibeiniger Drache hinter einem Baum hervor. Sie hatten ihn nicht gewittert, nicht gehört, da sein Begleiter diesen Lärm mit Absicht gemacht hatte. Und dieser kam nun von hinten auf sie zu. Sie hatten sie in die Zange genommen.

"Hmpf..." Sesshoumaru unterdrückte sein Missvergnügen kaum, als er die Hand an Tokejin legte. Während er sein Schwert zog, flammte sein Youki auf. Shiro war ein wenig unsicher, ob sie ihm helfen sollte, entschied sich aber dafür, dass er sehr wohl in der Lage war, solch einen törichten Zeitgenossen allein aus dem Weg zu räumen. Hinter sich spürte sie, wie auch Yuri seine Energie auflodern ließ. So wartete sie einfach ab, sah gelassen zu, wie der Youkaifürst seine Klinge ein wenig seitwärts hielt, die unter seiner Macht aufleuchtete. "Souryouha."

Die Drachen erkannten entsetzt ihren Irrtum, aber da war es schon zu spät. Zwei Angriffe mit Youki rasten auf sie zu.
 

Miyaki blickte sich verstohlen um. Hier im Garten des Schlosses des Herrn der Hunde war jedoch niemand zu bemerken. Endlich ein bisschen alleine sein, dachte die junge Hundeyoukai. Sie ließ sich unter einem Baum auf die Wiese nieder. Warum nur hatte ihr Vater ihr befohlen, mit zu diesem Schloss zu reisen? Sie war eine solche Menge an Youkai, aber auch Menschen nicht gewohnt. Im Haus ihres Vaters gab es außer ihr nur zwei Dienstboten. Und sie war noch nie von zuhause weggekommen. Vielleicht hatte es ihr Vater gut gemeint, ihr eine Reisegelegenheit geben wollen, ehe sie verheiratet wurde. Sie wusste, dass ihr Vater sie einem seiner Freunde versprochen hatte.

Sie legte ihre Flöte neben sich ins Gras. Vielleicht sollte sie später ein bisschen spielen. Aber jetzt würde sie zunächst etwas anderes tun, ihren Geist beruhigen. Sie zog aus dem Gürtel ihres zweilagigen Kimonos ein Kästchen, nahm Papier und eine Feder heraus. Ihr Gedicht war noch nicht fertig. Irgendetwas fehlte noch immer. Es war nicht...rund, fand sie. Musik und Gedichte liebte sie über alles, auch, wenn ihr Vater meinte, sie solle sich mehr mit den Pflichten einer Hausherrin beschäftigen. Aber da sie das tat, erlaubte er ihr auch diese Künste. Hoffentlich würde Hayao-san nach der Hochzeit ihr das auch gestatten.

Sie betrachtete das Papier, seufzte: "Ein Gedicht über Kirschblüten. Kein Wunder, dass ich damit im Hochsommer Schwierigkeiten habe."

"Du schreibst Gedichte?"

Sie schrak zusammen, drehte den Kopf. An einem anderen Baum gelehnt, saß ein junger Mann. Sie hatte ihn zuvor nicht bemerkt, da er für sie hinter dem Stamm versteckt gewesen war. Er trug Obergewand und Hose, allerdings keine Rüstung, wie es hier fast alle taten. Aber er war eindeutig ein Hundeyoukai, auch, wenn sie noch nie jemand mit solch roten Haaren gesehen hatte.

"Du brauchst nicht zu erschrecken", sagte er: "Es war meine Schuld. Ich hätte auf mich aufmerksam machen müssen."

Das klang sehr nett und Miyaki atmete durch: "Ja, ich schreibe gern Gedichte. Verstehst du etwas davon?"

"Nun, ich schmeichle mir, keine schlechten zu schreiben."

"Das denke ich mir. Du bist kein Krieger, nicht wahr? Bist du ein Diener hier?"

"Ein Gast. - Kein Krieger? Wie kommst du darauf?" Das hörte sich sonderbar amüsiert an.

Miyaki zögerte etwas. Sie wusste nicht, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten sollte. Allein mit einem jungen Mann war sie noch nie gewesen und es schickte sich sicher nicht. Aber er schien nett zu sein: "Nun, du trägst kein Schwert, schreibst Gedichte... was könntest du denn sonst sein?"

"Oh, könnte ich nicht ein Fürst sein?"

"Nie!" sagte sie überzeugt: "Soweit ich weiß, trägt der Fürst der westlichen Gebiete immer eine Rüstung und Schwert."

Akamaru war erheitert. Solange er zurückdenken konnte, war sie die erste Hundeyoukai, die ihn nicht erkannte. Sein rotes Haar war normalerweise genug als Beschreibung. Er würde es genießen, einmal eine ganz nette Unterhaltung führen zu können, ohne diese Unterwürfigkeit, die er kannte - allerdings auch gewöhnlich verlangte. Er war in den Garten gegangen, um ein wenig träumen zu können. Im Morgengrauen hatte er wieder dieses perfekte Flötenspiel gehört, kunstvoll und mit einer Hingabe, das er sich wünschte, einmal den Spieler oder die Spielerin kennen zu lernen. Aber er antwortete: "Ja, das tut er allerdings. - Verrätst du mir dein Gedicht? Vielleicht kann ich dir dabei helfen?"

Erneut zögerte Miyaki, ehe sie meinte: "Unter einer Bedingung."

"Und die wäre?"

"Du bleibst da sitzen."

"Natürlich." Er wollte ihr nicht zu nahe kommen, sie in eine peinliche Situation bringen. Nun, peinlicher, als diese Zweisamkeit hier schon war. Er wollte sie gerade nach ihrem Namen fragen, aber er beschloss, dies sein zu lassen. Wenn sie dann seinen wissen wollte, hätte sie sicher gewusst, wer er war. Und dazu war diese Stimmung, im Garten zu sitzen und Gedichte zu schreiben, einfach zu schön. Und viel zu selten.

Miyaki sah auf ihr Blatt, ehe sie meinte: "Darf ich dich etwas fragen?"

"Was denn?"

"Ich...ich werde bald heiraten. Würdest du deiner Gefährtin erlauben, Gedichte zu schreiben, Musik zu machen?"

"Ja. Möchtest du das weiterhin?"

"Ja, gern."

"Ich wollte immer ein Haus führen, in dem Künstler und Wissenschaftler ein- und ausgehen. Leider bin ich in den ganzen vergangenen Jahren nicht dazu gekommen. Aber ich möchte es so gern tun."

"Oh, das stelle ich mir schön vor." Miyaki sah ihn neugierig an. Die Zeichnungen in seinem Gesicht waren vom gleichen Grün, wie seine Augen: "Warum hast du es denn noch nicht getan? Oh, entschuldige...ich bin manchmal zu vorwitzig."

"Schon gut. Familienfehden. Endlich ist Frieden."

"Also kannst du doch kämpfen?"

"Ja, wenn ich muss." Akamaru dachte kurz nach, ehe er ehrlich meinte: "Aber meine Schwester ist viel besser als ich."

"Deine Schwester kann kämpfen? Dann wird sie sicher nie einen Gefährten finden. Vater sagt immer, die Herren mögen fleißige Gefährtinnen und gute Herrinnen des Hauses."

"Nun, manche. Sie ist verheiratet. Und ihr Gefährte hat sie in fairem Kampf bezwungen."

Miyaki schloss daraus, dass dieser Unbekannte sicher nicht gerade ein starker, guter Kämpfer war, wenn selbst seine Schwester schon ihn übertrumpfen konnte. Aber das war eigentlich auch besser so: "Dann...ich habe ein Gedicht über die Kirschblüte geschrieben, aber etwas passt nicht." Überdies wurde ihr jetzt erst bewusst, dass sie überhaupt kein Youki bei ihm spüren konnte. Er konnte wirklich kein starker Dämon sein.

"Lies es mir vor", sagte Akamaru und lehnte sich bequem zurück. Wie lange hatte er schon nicht mehr in einem Garten gesessen und über ein Gedicht geplaudert. Shiro hatte für so etwas keinerlei Sinn, der einzige grundlegende Punkt, in dem die Meinungen der Zwillinge auseinander gingen. Und wer setzte sich schon gemütlich neben den Herrn der südlichen Länder, um ein wenig über Kultur zu reden.

Die Hundeyoukai gehorchte, las zögernd vor.

"Sakura, sakura!

Yayoi no sorawa.

Miratasi kaghiri.

Kasumi ka?

Kumo ka?

Niou zo izuzu

Izaya, izaya!

Mini yukan.

Kirschblüte, Kirschblüte,

Ein Märzhimmel ist

Soweit man sehen kann.

Ist es Dunst?

Ist es eine Wolke?

Es duftet und riecht

Kommt, kommt!

Wir wollen die Kirschblüte sehen."
 

Der Youkaifürst betrachtete sie dabei. Ihre Wimpern waren dunkel und schwer, legten sich beim Lesen über die schwarzen Augen, als seien diese Geheimnisse, die nicht betrachtet werden sollten. Und ihre langen, kohlefarbigen Haare schimmerten wie Seide in der Sonne. Er stellte sich vor, dass es angenehm sein musste, sie unter seinen Händen zu spüren. Der zwölflagige Kimono einer Fürstin würde ihr reizend stehen. Sie müsste viel mit rot tragen, das brächte ihre Haut wunderbar zu Geltung. Und helle Perlen in dem nachtschwarzen Haar. Gemeinsam Gedichte schreiben, musizieren. Man könnte morgens aufstehen und sich auf etwas freuen...

Aber dann riss er sich zusammen. Sie hatte doch gesagt, dass sie bereits versprochen sei. Und sie hatte nicht sonderlich entsetzt über diese Aussicht gewirkt. Vermutlich mochte sie ihren Verlobten. Nein. Selbst, wenn Inuyasha wahrscheinlich recht hatte und er da ein Machtwort sprechen könnte - was wäre das für eine Verbindung, wenn sie dauernd daran denken müsste, dass er sie einem Youkai entrissen hatte, den sie gern hatte. Zumal ja nicht gesagt war, dass sie ihn selbst leiden konnte.

Miyaki blickte auf. Hatte ihm ihr Gedicht gefallen? Unwillkürlich stutzte sie. Die grünen Augen betrachteten sie so seltsam. Irgendwie wurde ihr warm: "Hat...hat es dir gefallen?"

"Ja. Entschuldige. Ich finde es sehr schön, vor allem den Schlusssatz: Kommt, lasst uns die Kirschblüte sehen. Er rundet dein Gedicht ab, nachdem du zuerst den Zauber der Blüte selbst beschrieben hast. Ich war gerade am Träumen. - Darf ich dich um etwas bitten?"

"Nichts gegen meine Ehre", erwiderte sie sofort.

"Natürlich nicht. Spiel mir etwas auf der Flöte vor." Und da er selbst merkte, dass er es unwillkürlich befohlen hatte: "Bitte."

"Gern. Hast du ein Lieblingslied?"

"Spiele, was du magst. Ich möchte noch ein wenig träumen."

Miyaki war ein wenig verwundert. In seiner Stimme hatte gewisse Sehnsucht und gewisses Bedauern gelegen. Hatte er nicht viel Zeit, zu träumen? So fragte sie: "Möchtest du die Lerche im Frühling hören?"

Das war eines der schwierigsten Stücke und Akamaru sah sie überrascht an: "Das kannst du?"

"Ja." Miyaki war stolz auf sich. Sie hatte es monatelang geübt, ehe sie ihre jetzige Sicherheit erreicht hatte. So begann sie und der Herr der südlichen Länder versank in äußerst angenehmen Wunschträumen, als er das perfekte Flötenspiel erkannte, das er gesucht hatte.
 

Ein Aufschrei weckte ihn daraus:

"Miyaki!" Ein Hundeyoukai stürzte herbei, offenbar ihr Vater: "Bist du von Sinnen? Während ich hier in der Kanzlei die Bittschrift wegen der Heirat einreiche, einfach zu verschwinden? Und dann auch noch hier in den Garten zu gehen und Flöte zu spielen." Er fuhr herum: "Und du, Nichtsnutz! Hast du sie etwa angesprochen? Bist ihr zu nahe getreten, du Tagedieb? "

Akamaru überlegte flüchtig, wer ihn je so beleidigt hatte und noch am Leben war. Aber der Mann erkannte ihn offenbar ebenfalls nicht. Und Miyaki - ein schöner Name fand er - zur Belohnung für ihr Flötenspiel den Vater zu töten, erschien ihm doch ein wenig unangemessen.

So sagte er nur: "Ich lauschte ihrem Spiel." Das Youki des Fremden war nicht sonderlich beachtlich.

Der Hundeyoukai starrte ihn finster an, ehe er seine Tochter grob am Handgelenk packte: "Los, auf. Wir gehen sofort zu Hayao-san. Du wirst heute noch verheiratet, damit du dir solche Flausen erst gar nicht mehr in den Kopf setzt. Und noch dazu im fürstlichen Privatgarten. Zum Glück ist Sesshoumaru-sama nicht da, wer weiß, wie er dich, wie er uns bestraft hätte! Und Inuyasha-sama ist im Arbeitszimmer. Also wirklich. Ich hätte nie gedacht, dass du so...leichfertig bist."

"Vater!" bat Miyaki erschrocken: "Ich wusste nicht...ich dachte, hier ist niemand und ich wollte doch nur ein wenig allein sein. Bitte....Ihr könnt mich doch nicht heute schon zu Hayao-san bringen? Ohne Vorbereitung, ohne ..." Aber sie ließ sich aufziehen, sich nur zu bewusst, welche Rechte ihr Vater über sie besaß.

"Wenn du erst meinen alten Freund zum Gefährten hast, wird dir dein Spielen und Blumen beschreiben schon vergehen..." Er begann rasch wegzulaufen, in seinem Höchsttempo, und Miyaki folgte ihm.

Aber als sie den Garten verließ, wandte sie noch einmal den Kopf, in ihren Augen ein Blick, der Bände sprach. Eher ein stummer Schrei.
 

Akamaru war mit einem Satz auf den Beinen. Sie schien doch nicht diesen Youkai nehmen zu wollen. Er lief hinterher, konnte sie aber nicht mehr entdecken. In welche Richtung sie wohl gegangen waren? Er hätte sie mühelos einholen können, hätte er die Zielangabe gewusst. Wären sie stärker gewesen, hätte er ihr Youki spüren können. Wittern war undurchführbar, hier wimmelte es schließlich vor hundeartigen Youkai. Und so vertraut war ihm die Fährte nicht. Aber ihm blieb noch ein anderer Weg. Im Gegensatz zu Miyaki und ihrem Vater konnte er ein Dimensionsportal erschaffen. So erschien er innerhalb kürzester Zeit zum Schrecken der Schreiber und der Besucher in der Kanzlei des Schlosses. Alle Anwesenden warfen sich sofort zu Boden.

"Akamaru-sama..." sagte der Vorsteher ehrerbietig: "Womit können wir Euch dienen?"

"Heute war ein Hundeyoukai hier, der eine Bittschrift wegen der Heirat seiner Tochter Miyaki mit jemandem namens Hayao einreichte. Wo wohnt dieser Hayao?"

"Wir werden Euch den Vorgang suchen. Wann wünscht Ihr die Antwort?"

"Sofort."

Der Chef der Kanzlei wagte einen vorsichtigen Blick in das Gesicht des Herrn der südlichen Länder. Was er dort sah, ließ ihn hastig den Kopf senken: "Sogleich, Akamaru-sama..." antwortete er nur, ehe er und seine Schreiber sich fieberhaft auf die Suche machten. Und die Bittsteller im Raum wussten, sie müssten eben etwas länger warten.
 

Auf der wilden Insel senkte sich langsam die Sonne, als Sesshoumaru stehen blieb. Sie hatten erneut das Meer erreicht. So blickten sie sich alle drei um. Izanagi hatte gesagt, hier läge die Grotte des Zeitgottes und dort würden sie weitere Instruktionen erhalten. Aber: wo war sie? Der Schöpfergott hatte erwähnt, sie sei genau gegenüber seinem Tempel auf dieser Insel und da sich Youkai nicht verliefen, hätte es hier sein müssen.

Aber an dieser Stelle endete der Urwald direkt in einem Mangrovensumpf und vor sich witterten sie Brackwasser, dann das Meer. Sorgfältig prüften alle drei die Luft, suchten nach Anhaltspunkten. Und fast gleichzeitig bemerkten sie den Geruch von Felsen, links von ihnen, vielleicht zwei Stunden entfernt. Izanagi hatte das wohl nur so ungefähr gemeint. Der Youkaifürst bog sofort ab, wanderte entlang dem Mangrovensumpf weiter. Shiro folgte ihm und Yuri machte den Schluss. Diese Reihenfolge hatten sie schon seit dem alten Tempel beibehalten.
 

Sie mochten die Hälfte der Strecke zurückgelegt haben, als sich der Strand änderte. Statt des dichten Mangrovenwaldes zwischen ihnen und dem Meer breitete sich nun eine sandige Küste aus, die einen gut hundert Meter breiten Streifen zwischen Urwald und Wasser bildete. Vereinzelt wuchs Gras dazwischen. Während sie weitergingen wurde der Bewuchs dichter, bis schließlich eine Wiese aus Gräsern den Strand bildete, die das Salzwasser und den Wind vertrugen.

Yuri warf einen Blick hinüber zum Meer. Seine Ländereien lagen im Landesinneren und er konnte sich nicht der Faszination dieser großen Wasserfläche entziehen. Dabei entdeckte er ein ungewöhnliches Gebilde, das wohl die Wellen hier angeschwemmt hatte. Eine Holzkiste, wie sie Menschen zu bauen pflegten. Uninteressant, eigentlich. Aber was ihn stehen bleiben ließ, war das plötzliche Gefühl von Youki. Schwach, sehr schwach, aber dennoch vorhanden.

"Verzeih, Taishou", sagte er: "Ich möchte etwas überprüfen."

Sesshoumaru blieb ein wenig überrascht stehen, drehte sich ebenso wie Shiro um. Beide beobachteten regungslos, wie ihr Cousin zu der angeschwemmten Holzkiste lief. Nun, sicher, es war eigenartig, dass Youki zu spüren war, aber keiner der beiden hätte nachgesehen. Das betraf sie sicher nicht, stellte erst recht keine Gefahr dar.

Yuri blieb stehen. Auf der Kiste waren menschliche Banderolen angebracht worden, Siegel, die gegen Youkai wirken sollten. War in der Kiste etwa einer eingesperrt worden? Und durch diese Bannsiegel so schwach? Seltsam. Was hatten da Menschen gewagt? Und welchen Zweck sollte das haben? Gegen ihn wirkten solche Sprüche freilich nicht und so ließ er kurz seine Energie aufflammen, riss die Zettel ab. Das war eine Sache, die nun endgültig seine Neugier geweckt hatte. Dann öffnete er den Deckel der Kiste.

Für einen Moment erkannte er nichts, außer einem rot-weißen Wirrwarr, ehe er eine weibliche Gestalt identifizierte, die eng zusammengepresst dort in der Kiste lag. Erst auf den zweiten Blick erfasste er, dass es sich um eine junge Youkai handeln musste, mit weißem Oberteil und rotem, hochgezogenem Rock, offenbar unverheiratet. Die langen weißen Haare hatten einen bläulichen Schimmer. Große dunkle Augen starrten ihn erschreckt an. Offenkundig konnte sie sich nicht bewegen, war tagelang so eingesperrt gewesen. Er bückte sich und hob sie heraus, ließ sie auf das Gras gleiten.

Dabei erkannte er überrascht den langen Schwanz, der sich aus ihrem Rock ringelte, die großen Ohren auf ihrem Kopf. Auch die Witterung bestätigte seinen Verdacht.

Er hatte eine Katzenyoukai gerettet.
 

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Das nächste Kapitel heisst: "Hunde und Katz" und Akamaru stört eine Hochzeitszeremonie.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich wie gewohnt eine ENS, sobald ich sehe, dass es freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hootep



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von:  astala7
2008-01-27T17:53:53+00:00 27.01.2008 18:53
Sag mal, du willst wohl jetzt alle deine Charas unter die haube bringen, was?
Erst Inuyasha, dann Akamaru (wa sich total süß finde!^^) und jetzt auch ncoh Yuri (endlich hat der nen Grund von Shiro abzulassen...)
Von:  don-kun
2007-01-12T10:42:39+00:00 12.01.2007 11:42
ich freu mioch schon auf die gestörte hochzeit! Hoffentlich kommt Akamaru rechtzeitig.
Von:  Haasilein
2006-02-21T21:54:31+00:00 21.02.2006 22:54
Der Teil war aber schöööönn!! Hät nur zugern sofort weiter verfolgt, wie es akamaru ergeht, aber da muss ich wohl noch warten *schmoll*
Der Titel des nächsten Kapitels klingt vielversprechend (würd trotzdem gern sofort weiter lesen)
Von:  Bridget
2006-02-20T19:41:12+00:00 20.02.2006 20:41
Oaky, da dachte ich schon, isei die Letzte, die mal wieder einen Kommi schreibt, aber wie ich sehe, hat sich seine Lordschaft auch noch nicht erbahmt.
Das nächste Kapi wird wohl eine Hochzeitssprengung beinhalten. Darf ich dabei sein?
Ich würde zu gerne die Gesichter der Gäste sehen. Wenn es denn welche gibt.
Und was geht Yuki ins Netz? Eine Katzendämonin. AHA!
Heut nur kurz, darum mache ich hier Schluß und freue mich sehr auf die Fortsetzung.

Gruß die Isar runter.
Bridget
Von:  Grinsolt
2006-02-20T18:27:48+00:00 20.02.2006 19:27
Sei gegrüßt

Entschuldige das ich mein Komentar erst so spät hinterlasse, aber ich hatte viel zu tuhen und eineige zeit hatte ich keinen zugang zum internet.
Nungut, jetzt zum Kapitel. Akamarus Wünsche scheinen ja erhört worden zu seien, auch wenn er jetzt noch etwas Aufklärungsarbeit leisten muss.
Ob die Katzenyokai ihren neuen zustand ihrem alten vohrziet bleibt abzuwarten... doch das Sesshomaru ihren alten zustand ihrem neuen vorzieht ist höchst warscheinlich.
das Kapitel war wider ausgezeichnet, schreib bitte schnell weiter.

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von:  RoseMalfoy
2006-02-20T07:46:33+00:00 20.02.2006 08:46
Tagchen!
Oh da rettet der gute Hundedämon doch einfach mal eine Katze. Ob das noch Ärger gibt? Aber sicher! Schon hat mir die kleine Liebesgeschichte gefallen. Hab mich schon gefrgt, wann der mal endlich unter die Haube kommt.
Mach schnell weiter.
Liebe Grüße Tessa
Von:  Nex_Caedes
2006-02-19T19:26:53+00:00 19.02.2006 20:26
Die Hochzeit wird ein abprutes ende erhalten wenn Akamaru auftaucht hat weder brautvater noch bräutigam noch etwas zu lachen und falls Inu Yasha auch mit kommt erst recht nimmand.

Eine Neko-Youkai hat Yuri da gefunden das versricht lustig zu werden!

MFG
Nex Caedes
Von: abgemeldet
2006-02-19T18:18:21+00:00 19.02.2006 19:18
Miyaki - also ich glaube sie wird einen neuen Verlobten haben XDD
Dieser Vater von Miyaki ist echt das Letzte!! Ò.Ó Beleidigt einfach so Aka-chan und wie er mit seiner Tocher umgeht!! Boah! Ich hoff Aka-chan zahlt ihm das heim!!
Yuri und eine Nekoyoukai! =^.^= wird sicher sweet!-^o^-
Bin von der Idee begeistert! und von der Miyaki und Aka-chan Idee genauso!! ^^
GLG Kiara-_-_-chan
Von: abgemeldet
2006-02-19T18:13:53+00:00 19.02.2006 19:13
Uff, ich hab's endlich geschafft, mir die ersten beiden Geschichten und diese hier durchzulesen. Wirklich große Klasse!
Hund und Katz, hm, könnte interessant werden.
Schick mir doch bitte ne ENS, wenn das nächste Kapitel on ist, sonst verpass ich's noch.
Von: abgemeldet
2006-02-19T18:05:41+00:00 19.02.2006 19:05
diese kapitel war wohl wirklich eines dass mich am schluss zum, lachen gebracht hat.
also, leid tun mir im kapitel der vater von miyaki. ich möchte gerne wissen wie er reagiert wenn er erkennt wen er da so blöd angeredet hat *g*
akamaru rückt langsam aber sicher bei meiner beliebtheitsskala gefährlich nahe an sesshi ran ^.~

wenn ich ganz ehrlich sein soll, hätte ich wohl wirklich nicht damit gerechnet dass yuri da eine katzenyoukai rettet*g*aber wie in der geschichte bereits gesagt wurde sind weibliche hundeyoukai selten.
was passiert dann eigenltich wenn, mal angenommen, yuri und die katze ein kind bekommen? wird das dann hund oder katz?`
*nachdenkt*
jaa nee utaki


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