[Gomen! Eigentlich wollte ich ja immer mehr so abwechselnd aus Joeys und aus Kaibas Sicht schreiben, aber irgendwie liegt mir Joey mehr. Daher überwiegt er irgendwie. ^^;; Gomen, ne. -.- Weiß nicht, ob ich das noch beheben kann... falls nicht... gomen.^^;; Ich hoff es bleibt dennoch interessant.]
Subaru
Nein, es war wirklich nicht gut nur hier herum zu liegen. Das Einzige was Joey tun konnte war denken. Nicht einmal der Fernseher half ihn abzulenken.
Er wollte Gesellschaft! Und zwar nicht von einem technischen Gerät, sondern von Leuten, die ihn zum Lachen brachten und richtig ablenkten. Wie zum Beispiel von seinen Freunden.
Doch die konnte er wohl kaum hierher bitten.
Erstens war Kaiba sicher dagegen und zweitens hätte er das hier alles dann erklären müssen und das ging ja wohl kaum ohne sich zu verraten. In vielerlei Hinsicht.
Joey seufzte, als er versuchte sich auf die Seite zu drehen. Der Fernseher zeigte irgendeinen Musikkanal, dem der Blonde keine Beachtung mehr schenkte. Er hatte die letzten zwei Stunden genug davon gesehen. Auch wenn Kaiba Kanäle hatte, die Joey noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Geschweige denn so viele davon.
Aber er war nun mal niemand der ständig vor dem Fernseher saß. Er war es gewohnt mit seinen Freunden etwas zu unternehmen.
Abgesehen davon war er niemand der lange stillsaß. Er brauchte Bewegung! Aber die war ihm ja verboten worden!
Joey grummelte in das weiche Kissen mit dem schwarzen Seidenüberzug.
Was hatte er sich nur dabei gedacht auf diesen Deal einzugehen?! Das war wirklich bescheuert gewesen! Aber nun war es zu spät. Kaiba nahm das Ganze sicher nicht zurück.
Nicht, dass er dieses weiche Bett und die protzige Umgebung nicht toll fand, im Gegenteil. Das war wirklich immer wieder etwas, was ihn staunen und lachen ließ und was man für kurze Zeit irgendwie genießen musste, aber trotzdem... Da war immer noch Kaiba.
Und Joey fragte sich schon die ganze Zeit was der Geldsack wohl noch alles von ihm verlangen und wie demütigend jedes dieser Dinge sein würde.
Oder hatte er ihn vielleicht nur hier behalten, weil er so auch jederzeit mit ihm schlafen konnte?
Joey starrte auf das Kissen neben sich. War es vielleicht wirklich das? Aber dann würden ihn die Blutergüsse gar nicht stören.
Das war alles so verwirrend!! Warum hatte Kaiba nicht einfach sagen können, was das sollte! Aber er hielt Erklärungen ja nie für nötig. Hauptsache es ging nach seinem Kopf!
Der Blonde rollte sich wieder auf den Rücken und seufzte genervt als er ein leises Klopfen an der Tür vernahm und sich langsam aufrichtete, nur um sich gegen die Rückwand des Bettes zu lehnen.
"Ja?" Ob das einer der Angestellten war? Vermutlich Naka-san.
"Joey?" Eine erst leise Stimme drang durch den Spalt der Tür, als gleich darauf Mokuba seinen Kopf hereinstreckte und sich eilig ganz ins Zimmer begab, als er sah, dass der Blonde im Bett saß.
"Mokuba!" Joeys Stimme war erfreut als er den kleinen Bruder Kaibas erblickte. Das war Gesellschaft!
"Das ist toll, dass du mich besuchst." Der Blonde hielt sich kurz die Brust, lachte Mokuba aber dennoch an.
"Seto hat mir erzählt, dass du hier bist. Er meinte, ich darf nur zu dir, wenn du nicht schläfst. Und selbst dann, muss ich schauen, dass du dich schonst." Der Junge nahm sich einen Stuhl und stellten ihn neben das Bett, um sich zu Joey zu setzen.
Dieser blinzelte kurz überrascht. Das klang ja beinah fürsorglich. Irgendwie. Ob Kaiba das wirklich so gesagt hatte?
"Du musst wirklich besser auf dich aufpassen." Die Stimme des Jüngeren wurde besorgt und Joey vertrieb seine Gedanken eilig. Wusste er etwa auch...
"Du kannst froh sein, dass dich das Auto nicht richtig erwischt hat, sonst wärst du jetzt vielleicht gar nicht mehr hier."
"Wie bitte?" Joey blinzelte erneut verwirrt in die grauen Augen des Jüngeren. Was redete Mokuba da?
"Ich meine, ich weiß, dass du nicht so gedankenlos bist, wie Seto immer sagt, aber pass das nächste Mal besser auf, wenn du über die Straße gehst, ja?"
Joey verstand gar nichts mehr, bevor er Kaibas Namen erneut vernahm. Hatte der Geldsack etwa... Er hatte Mokuba anscheinend wirklich nichts von seinem Vater erzählt.
Nun gut, die Geschichte mit dem Auto war wirklich mehr als lahm und sprach ganz für Kaiba, weil sie ihn wie einen hirnlosen Volltrottel dastehen ließ, aber dennoch...
Er schätzte es wirklich, dass er sein Problem nicht verraten hatte.
"Oh, ach so. Ja, ich werds mir merken." Joey lachte auf und fuhr sich verlegen durch das Haar. Es war besser so, wenn Mokuba diese Geschichte glaubte.
"Seto muss dich wirklich gern haben." Mokuba lachte, bei diesen zum dritten Mal überraschenden Worten, wieder und baumelte mit den Beinen.
"Ich hab noch nie erlebt, dass hier jemand übernachten darf und dann auch noch so oft und vor allem in seinem Zimmer. Ich meine, wir haben so viele Zimmer. Da hätte er dir auch ein Eigenes geben können. Aber vielleicht macht er das auch noch. Immerhin müssen die meisten Zimmer erst hergerichtet werden. Wäre toll, wenn du eines neben mir bekommen würdest."
Joey glaubte schon wieder nicht richtig zu hören.
Erst die Wörter "gern haben" und "Seto" in einem Satz über ihn und dann noch die Sache mit den Zimmer, als wäre er ein Verwandter oder würde hier einziehen.
Wußte Mokuba eigentlich was er da redete? Und was hatte Kaiba ihm alles erzählt, dass er überhaupt so redete?
Irgendwie war das Thema gerade wirklich nichts für ihn. Da schaffte er es gerade mal nicht an Kaiba zu denken oder sich über sein Verhalten zu wundern und schon kam Mokuba mit solchen Sachen.
Das machte den Blonden irgendwie verlegen. Warum nur?
"Ah, Mokuba. Sag, kannst du nicht eine deiner Spielkonsolen herholen? Dann können wir ne Runde zocken und ich zeig dir wie es ist zu verlieren." Themenwechsel war gut! Und so ein Spiel würde ihn sicher ablenken.
Joey grinste breit, als Mokubas Gesicht zu strahlen begann, nur um gleich darauf etwas zweifelnd dreinzublicken.
"Ich weiß nicht, ob ich das darf. Seto hat doch gesagt, du musst dich schonen und ich soll dich nicht zu lange nerven." Er blickte unsicher auf seine Füße.
"Aber mir ist langweilig und ich freu mich über Gesellschaft. Außerdem muss ich dabei doch nicht viel tun. Das ist wirklich kein Ding!"
"Was ist kein Ding?" Die Köpfe der beiden Jungen fuhren im gleichen Augenblick herum und blickten erschrocken zur Tür in der Kaiba stand und die Beiden ertappten ansah.
"Ich... Ich wollte nur eine Spielkonsole herholen, damit Joey sich nicht mehr so langweilt." Mokuba hatte sich von dem Stuhl erhoben und lächelte seinen Bruder an, als dieser zum Bett trat.
"Nein. Er muss sich ausruhen. Das würde ihn nur aufregen und ruhig sitzen bleibt der Köter dabei sicher auch nicht." Kaibas Blick war wie immer ernst und Mokuba seufzte enttäuscht, während Joey den Größeren anfunkelte.
"Du hast was von Bettruhe gesagt und nicht davon, dass ich keinen Finger rühren darf!" Joey beugte sich in der Hast seiner Worte etwas nach vorne, nur um gleich darauf zu husten und sich die Brust zu halten. DAS hatte weh getan!
"So wie es scheint wäre es aber wohl besser, wenn du keinen Finger rühren würdest." Kaibas Blick schien beinah verächtlich als er auf den Blonden herabblickte, der wütend zu ihm aufsah und versuchte seine Schmerzen zu unterdrücken.
"Vielleicht morgen, Mokuba." Die Aufmerksamkeit wieder seinem kleinen Bruder zugewandte nickte Kaiba diesem zu und begab sich dann zu seinem Schrank.
"Und jetzt lass Wheeler etwas ausruhen. Ich muss noch zu einem Geschäftsessen. Es könnte also später werden. Ich hab Nakanishi bereits gesagt, dass er darauf achten soll, dass du um acht im Bett bist, also versuch gar nicht erst später zu gehen."
Mokuba verdrehte nach dieser Aussage die Augen, was sein älterer Bruder nicht wirklich sehen konnte, weil er sich bereits im Schrank befand.
Joey allerdings musste grinsen als der Jüngere eine Grimasse schnitt und seine miese Laune wieder einigermaßen verflog, als er sich zurück an die Wand lehnte.
Es war irgendwie interessant zu sehen, wie sich Kaiba und Mokuba zu Hause verhielten. Das war eine angenehme Atmosphäre.
"Und jetzt raus hier.", hallte die Stimme des Älteren erneut aus dem Schrank und Mokuba lächelte Joey noch einmal an.
"Schlaf gut, Joey. Wir sehen uns ganz sicher morgen! Ich komm gleich wenn ich zurück bin vorbei und schau wie es dir geht. Erhol dich bis dahin, damit wir spielen können."
"Ich geb mein Bestes!" Der Blonde zwinkerte Mokuba noch einmal zu und schon hatte der Jüngere das Zimmer verlassen, während Kaiba mit beigem Hemd und frischer Hose aus dem Schrank trat. Gerade dabei seine Krawatte fertig zu binden und diese an ihren Platz zu setzen, bevor er sein, über den Arm gelegtes, Jackett überstreifte.
"Ich weiß nicht, wann ich zurück bin. Nakanishi sollte dafür Sorgen, dass du versorgt bist und du Fresschen bekommst. Wage es nicht noch auf zu sein, wenn ich wieder komme."
Mit diesen Worten wandte sich Kaiba zur Tür und Joey blickte ihm beinah resigniert hinter her. Das mit dem "Fresschen" hatte er einfach überhört. Er hatte keine Lust mehr sich heute noch mal aufzuregen. Irgendwie tat das seinem Körper gerade gar nicht gut.
Und außerdem... Irgendwie war er gerade fasziniert davon wie gut Kaiba in seinem dunklen Anzug aussah. Mit wem er wohl Essen ging?
"Komm trotzdem nicht zu spät zurück. Morgen ist Schule." Für diesen Satz bekam er eine hochgezogenen Augenbraun von Kaiba, der gleich darauf ohne ein weiteres Wort aus der Tür verschwand, während sich Joey wieder ganz zurück ins Bett legte.
