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Von Helden und anderen Bestien

Quite new tales from Azeroth - Book 2
von

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"Sag mal, hast du es eben geschafft Onyxia zu bequatschen?"

"Wenn du's so auslegen willst, Felim. Das wäre persönlicher Rekord.", Runa grinste breit und zufrieden.

"Was war das eigen'lich für'n Schwebeding?", warf Oke ein als die Luft schließlich schwüler wurde und die Umgebung grüner.

"Sagt dir Kel'thuzad etwas?"

"Yap. War der das?"

"Yup."

"Mon, womit ihr euch anlegen tut."

Oke schüttelte den Kopf mit einem Seufzer. Wenn das so weiterging, würde dies garantiert das Abenteuer seines Lebens werden.

Der Weg hinab in den Krater war steil und es erstaunte jeden Besucher, der sich die Zeit nahm, die Landschaft zu betrachten immer aufs Neue, wie sich die Umgebung von heißem, lebensfeindlichem Wüstengebiet auf nicht einmal einem Kilometer Weg in ein tropisches, grünes Paradies veränderte...

Nun, Paradies wenn man von dem heißen Lavaströmen und den lebensfeindlichen Kreaturen absah.

"Oh, ich mag dieses Klima nicht...", Mulligan streckte sich ein wenig verspannt und murrte.

Für seinen Geschmack war es viel zu warm und zu feucht.

Zu einer Antwort darauf kam es nicht, als ein Ruf die Gruppe plötzlich abstoppen ließ:

"He da, Oke!"

Die Gruppe hielt und alle wandten die Köpfe in die Richtung aus welcher der Ruf kam.

"Zahur!", Oke grinste und winkte dem Orc zu, welcher ein wenig abseits auf einem Plateau saß.

"Willst du uns nicht vorstellen?", Runa legte den Kopf schief und blickte den trollischen Jäger ein wenig vorwurfsvoll an.

"Jau, tu ich ma'n machen. Zahur, kom'ma runter."

Der Orc kniff die Augen zusammen und betrachtete die Gruppe, bevor er den Kopf schüttelte:

"Gehören diese Kinder der Allianz zu euch?"

Wohl wissend, das von den Allianzlern keiner etwas von dem Gespräch verstanden hatte nickte der Rest der Gruppe.

"Aber ihr könnt beruhigt sein. Die sind handzahm.", rief Felim zur Antwort nach oben und wieder nickte der Orc, bevor er sich erhob und auf den Stock gestützt langsam vom Plateau herabstieg.

Zahur war alt. Augenscheinlich.

Er tat zwar sein bestes sich weiterhin stark zu geben, aber ein einfacher Blick auf den Orc hätte jedem gereicht um die Spuren der Zeit zu entdecken.

Narben zeugten von vielen Kämpfen und eine Verkrüppelung der Hand ließ entweder auf schwere Krankheit oder eine weitere Verletzung schließen.

Grau gewordene, aber immer noch scharfe Augen musterten die Gruppe als Zahur vor ihr Position nahm.

"Merkwürdiger und merkwürdiger...", nuschelte er und strich sich über den dunklen, grauen Bart.

"Was meint ihr?"

Zahur blickte zu Pakuna hoch, räusperte sich und antwortete:

"Die Geister erzählten mir, dass eine Gruppe meinen Weg kreuzen würde, wie ich noch nie zuvor eine Gruppe gesehen habe, werte Taurin. Doch was ich nun sehe, übertrifft alles, was man hätte vermuten können."

"Ihr meint wegen des Nachtelfen und der beiden Paladine?"

Der Orc nickte erneut.

"Was sagt er?", Sathiel war näher an Runa heran geritten und flüsterte sichtlich überfordert.

"Er wundert sich nur über unsere Gruppe.", wisperte die Magierin zurück und Sathiel nickte.

"Nun gut", räusperte der Schamane sich erneut, "Es mag mich nichts angehen, aber sagt mir, was führt euch hierher?"

Oke streckte sich genüßlich und grinste:

"Kannst dich noch an diese Harpyenringens erinnern? Die tun wir suchen."

Zahur nickte erst verstehend und seufzte dann:

"Dann seit ihr leider zu spät. Es gibt leider keine mehr."

Wie vom Blitz getroffen stand die Gruppe da. Na ja, der Teil der Gruppe, der orcisch sprechen und verstehen konnte.

"Was meint ihr damit?"

Der Schamane drehte den Kopf zu Runa und blickte sie unnötig streng an:

"Wie ihr sicher wisst, liegt westlich von hier eine Landschaft, die als Silithus bekannt ist. Es war erst gestern zur Abendstunde, als einige Völker der Groß-Insekten die dort hausen und sich bereits in einigen anderen Teilen des Kontinents angesiedelt haben, ihren Bau verließen und anscheinend systematisch das Harz, und somit auch die sogenannten Harpyenringe von der Flora dieses Kraters sammelten und zurück in ihre Baue schleppten."

"Oh, das ist übel...", Runa lehnte sich nach vorne und seufzte.

"Nun, wenn ihr diese Gebilde braucht, müsstet ihr schon gen Süden reiten und den hiesigen Bau betreten. Ansonsten bleibt euch nur zu warten."

Die Untoten schauten sich an.

Warten kam nicht in Frage. Wenn sie es richtig verstanden hatten, konnte es Jahrzehnte dauern, bis neue derartige Gebilde entstehen.

Runa verbeugte sich schließlich kurz:

"Habt vielen Dank für die Hilfe."

Der Orc nickt nur kurz schnaubend und machte eine verabschiedende Bewegung, bevor er seinen Weg fortsetzte:

"Achte nur auf euren Rücken."
 

Einige Zeit später hatte die Gruppe ein Lager nahe des Baus aufgeschlagen und besprach das weitere Vorgehen.

"Zahur ist einer von der mißtrauischen Sorte, oder Oke?"

Stillschweigend nickte der Jäger der untoten Magierin zu, und tat sein bestes, Abstand von ihr zu halten...

Im Moment sah jeder aus der Gruppe zu, einen gewissen Abstand zu der dunkelhaarigen Verlassenen zu halten, die fröhlich pfeifend einige Wurfbomben zusammenbaute.

"Er is für Jahre in ein von diese Inta...Inter....Gefängnisses gewesen.", erklärte Oke schließlich, "Nu is er er Thrall mehr wie dankbar für die Rettung un versucht das dadurch zu zeigen, dass er sein Bestes tut, wieder auf den alten Weg der Schamanen zu wandeln un die Lehren weiterzugeben."

"Lobenswert.", Felim grinste und suchte in seinem Rucksack nach Stoffflicken für seine Robe, "Und der Rest seines Clans?"

"Da is er sauer drauf. Sagt sein Häuptling wär ein Verrückter zu dem er nich mehr gehören will, ne. Unter keine welche Umstände."

"Oh Mann...da muss echt was Schlimmes vorgefallen sein."

"Joa...wenn ich dir sagen tu, Runa, dass sein früh'rer Clan Shadowmoon war...."

Die anwesenden Untoten stockten in ihrer Bewegung und starrten den hochgewachsenen Troll halb überrumpelt, halb entsetzt an.

Das hatten sie nicht erwartet.

"Ich dachte, die wären alle bis auf ihr-wißt-schon-wen komplett tot...", brachte Runa schließlich hervor.

"Zahur wurde ja von sein Clan getrennt, bevor... na, du weißt schon..."

Die Untoten nickten und packten ihre Sachen zusammen, bevor sich die gesamte Gruppe Richtung Bau aufmachte.

"Shadowmoon...", Halvard fuhr sich nachdenklich über den Bart, "Ist das nicht...?"

"Genau das, Zwerg, genau das...", behende kletterte Felim auf einen Felsen und beobachtete die riesigen Insekten, die rund um den Eingang des Baus verteilt waren, "Ich sag euch, leicht wird das nicht."

"Das ist klar.", Runa war inzwischen neben ihren Kompagnon geklettert und schaute durch ihr Fernglas, "Oh, ich hasse diese Viecher..."

"Ah, also gibt es doch etwas, dass etwas wie euch anekelt."

"Ruhe auf den billigen Plätzen...", zischte die Magierin dem Zwerg entgegen, ohne den Blick von dem Nestbau zu wenden, "Zu dumm, dass die Biester nicht nachts schlafen....das würde es leichter machen..."

"Dann packen wir sie halt schlafen.", Mulligan grinste breit und schaute zu Pakuna: "Habt ihr Traumblatt? Mir sind meine Reserven ausgegangen..."

"Was wollt ihr denn brauen, wenn ich fragen darf?"

Pakuna reichte dem Jungapotheker die Kräuter und die Gruppe sammelte sich um den Blondschopf als dieser ein kleines Alchimie-Set vor sich aufbaute und einen Mörser zur Hand nahm:

"Schlafgas...Miss Runa, könnt ihr als Ingenieurin das Gemisch in Bomben füllen?"

Die Augen der Magierin blitzten auf:

"Natürlich."

"So, dass es die Insekten und nicht uns erwischt."

"Vertrau mir. Ich weiß was ich tue..."

Felim machte einige Schritte zur Seite.

,Vertrau mir. Ich weiß was ich tue...' hieß aus der Sprache der Ingenieure übersetzt soviel wie ,Halt einen Verbandskasten und Löschwasser bereit und geh in Deckung, das könnt jetzt wehtun'.

Wenigstens zeigte Mulligan endlich etwas Enthusiasmus, was den Priester zum Lächeln brachte.

Der Priester ließ seinen Blick über die Landschaft wandern und schließlich gen Himmel.

<Es ist schon wieder fast Nacht>, dachte er mit einem Seufzen.

Wenn das jetzt klappen sollte, würden sie endlich ihren Weg nach Winterspring antreten.

Und wenn da alles klappt...was dann...

Er schaute zu Runa, die, ein Reagenzglas in einer, eine kleine Kupferbombe in der anderen Hand dasaß, und bastelte, was auch immer sie und Mulligan sich da ausgedacht hatten.

Der Rest der Gruppe war auf Abstand gegangen.

Halvard und Sathiel hielten Wache und Morgan, Pakuna und Oke saßen zusammen und erzählten sich Geschichten.

Wären diese Riesenkäfer nicht in unmittelbarer Nähe gewesen, wäre es einer der ruhigsten Abende seit langem gewesen.

Felim dachte nach.

Wie lange waren sie nun eigentlich schon unterwegs?

Fast schon zwei Monate.

Wieder seufzte der Priester auf. Er machte sich keine großen Hoffnungen.

Vor allem, da es sicher war, dass Arthas ihnen eine Spione, höchstwahrscheinlich einen Schemen, auf den hals gehetzt hatte.

Felim wusste, dass ihre Chancen dadurch nicht sonderlich gut standen.

Das hätten sie auch ohne den Spitzel im Nacken nicht.

Immerhin, hatte Runa vor, sich mit dem Herrscher der Geißel persönlich anzulegen.

Wieder schaute Felim zu seiner Kameradin, die immer noch am bauen war und plötzlich ließ ein Punkt bei diesem Gedanken den Priester schmunzeln:

Wenn Runa und Arthas sich dann begegnen, würde das definitiv das Treffen der zwei größten Dickköpfe Azeroths werden.



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