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Von Enten und Schwänen

von

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Prolog

Ich glaube, ich steh noch unter Drogen. Kann das sein? Mir wurden gestern alle Weisheitszähne gezogen. (Das könnte natürlich auch ein Grund sein. Weisheit weg = Schwachsinn verzapfen (bitte höffliches Lachen)) Daraufhin hab ich mich mit Schmerztabletten abgefüllt.

Zumindest würde das, dass nun folgende erklären...
 

Prolog
 

Es war einmal, vor nicht all zu langer Zeit, da lebte ein Mädchen. Es hielt sich für die Glücklichste Person auf der Welt.

Das Mädchen glaubte an Märchen.

Sie glaubte an Prinzessinnen und Prinzen.

Sie glaubte an Hoffnung und das vollkommene Glück.

Sie glaubte an das Gute im Menschen und die Erfüllung aller Wünsche.

Sie glaubte daran das Märchen war werden.

Sie glaubte alles zu haben wovon junge Mädchen nur Träumen konnten.
 

Die Menschen bei denen sie lebte, seit sie denken konnte, behandelten sie wie ihre eigene Tochter und dafür war sie ihnen überaus Dankbar. Das Mädchen tat alles um ihnen diese Dankbarkeit auch zu zeigen. So half sie oft, in ihrer Freizeit, im Ryokan der Familie aus. Als sie alt genug war, begann sie sogar die traditionelle Ausbildung zur Okami zu erlernen.

Es gab noch einen Grund warum sie das Leben in Kyoto so glücklich machte. Die Fuwas haben ein einzigen Sohn. Sein Name ist Sho.

Sho Fuwa war ihr Prinz. Er sah gut aus, war überall beliebt. Alle Mädchen im Umkreis von 100 km waren verrückt nach ihm. Das genoss er in vollen Zügen. Doch er kümmerte sich letzt endlich nur um das Mädchen, das mit ihm aufwuchs. Das ihm jeden Wunsch von den Augen ablas.

Für sie stand fest, so lange sie lebte würde alles für ihn tun.
 

So war es auch keine große Überraschung das sie ihm nach Tokyo folgte. Sho hatte großes vor. Er wollte Japans Star Nr.1 werden. Und er hatte sie, seine Freundin aus Kindertagen, gefragt ob sie mitkommen und ihn unterstützen wolle.

Für sie stand ein Nein außer Frage.

Sie hatten beide erst die Mittelschule abgeschlossen. Waren grade mal 16 Jahre alt. Aber das machte nichts, sie würden das schon schaffen.

Beide arbeiteten hart. Das Mädchen nahm viele Jobs an. Sie schuftete als Putzfrau und in Schnellimbissen bis spät in die Nacht. Der weile baute Sho seine erfolgversprechende Karriere als Popsänger auf.
 

Und dann wenn er die Spitze der japanischen Stars anführen wird, kommt er zu ihr und macht sie zu seiner wunderschönen Prinzessin. Und die beiden werden glücklich miteinander sein, bis an das Ende ihrer Tage.
 

Ist das nicht ein wunderbares Märchen?
 

Schade das es nie etwas anderes sein wird.
 

...nur ein Märschen...
 

So könnte nie eine gute Geschichte Enden. Sie stimmt Vorne und Hinten nicht. Etwas das so holprig beginnt, kann nur zu Bruch gehen.
 

Und am Ende zerbricht wirklich etwas. Das Herz des jungen Mädchens.
 

Aber wer will denn soweit vorgreifen.
 

Bleiben wir bei der Ausgangssituation. Sho und das Mädchen sind in Tokyo, die Hauptstadt Japans. Dreh- und Angelpunkt von Produktion und Konsum. Von hier, wird über aufstieg und fall eines jeden in der Popkultur entschieden. Das Mädchen arbeitet hart um Sho und sich ein sicheres Heim aufzubauen. Sho arbeitet wie gesagt an seinen aufstieg zu den Reichen und Schönen. Beide sind glücklich mit dem was sie tun.
 

Doch wie konnte es dann zu einem so scheußlichen Ende kommen?
 

Das Mädchen hat ganz einfach die Fehler nicht bemerkt. Fehler die das gesamte Gestell ihrer Traumwelt, die sie Leben nannte, durchzieht. Doch dann wurden sie ihr eines Tages ins Gesicht geschleudert. Sie erwachte. Sho war nicht der für den sie ihn Gehalten hatte. Kein Ritter in Goldener Rüstung. Er hatte nie vorgehabt ein Leben mit ihr zu Führen. Im Gegenteil. Er hielt sie für ein farbloses Mauerblümchen, der letzte Mensch mit dem er je etwas anfangen würde. Sie beide würden nie auf einer Stufe stehen. Sho Fuwa ist unerreichbar für jemanden wie sie. Er hatte sie all die Jahre belogen und ausgenutzt.

Shotaro Fuwa war ein elender Egoist.
 

Das war der Moment in dem ihr Herz brach und etwas freisetzte von dem sie bisher nicht gewusst hatte. Das Gefühl kroch in ihr hoch und drohte einer Feuersbrunst gleich alle anderen auszumerzen. In sich, dieses stetig auflodernde Licht tragend, beschloss sie ihr Leben nach einem neuen Ziel auszurichten. Der Rache.
 

Dies wird die Geschichte eines Mädchens Namens Kyoko Mogami.

In den Spiegel sehen

Ein Mäusloch. Ein Königreich für ein Mäuseloch. Man wirds net glauben aber ich hab grad ne geschlagene Stunde gebraucht um herraus zu finden wie man nen neuen ff-teil rein setzt. Bevor ich mich aber verstecken geh gibts erst mal das...
 

Eins
 

Im inneren, ist niemand der einen Stört -

dort begegnet man nur sich selbst, nackt und ungeschminkt
 

"Du bist wütend.

Du hast das Gefühl um etwas sehr wichtiges betrogen worden zu sein.

Du bist allein.

Alle haben dich verlassen.

Du spürst nur noch Wut.

Es ist seine Schuld.

Er hat dein Leben zerstört.

Nur für ihn warst du da.

Hör in dich hinein. Fühlst du es. Ganz tief in dir drin musst du es spüren. Dieses Gefühl. Es wird größer und größer. Du musst es wachsen lassen.

Nutze es!"
 

"Okay Mädchen! Ihr könnt aufhören." ruft die Leiterin der zweiten Gruppe der LME Productions Schauspielakademie. Dabei Klatscht sie auffordernd in die Hände. "Das war es für Heute. Ihr habt das alle sehr gut gemacht. Vergesst trotzdem nicht fleißig zu üben. Räumt bitte noch die Stühle zur Seite. Wir sehen uns dann wieder am Donnerstag."

Kichernd springen die Mädchen des Abendkurses auf und beginnen unter Gescharre und Getösen die Stühle wegzuräumen.

Munter albern sie herum. Das lange Stillsitzen, beim Üben der verschiedenen Gesichtsausdrücke, hat sie kribblig gemacht.

Die Worte der Frau, holen auch Kyoko Mogami in die Wirklichkeit zurück. Sofort erschlaffen ihre Gesichtsmuskeln. Die tiefe Falte zwischen den Augen verschwindet. Innerhalb von einigen Nanosekunden ist dieses Person wie verwandelt. Eben noch schien eine düstere wabbelnde schwarze Wolke alles in ihre Nähe zu vergiften und nun war da nur noch ein Mädchen, wie die anderen. Vielleicht wirkt sie ein wenig traurig. In ihrer Unscheinbarkeit scheint sie zwischen all den anderen völlig unter zugehen.

Sie läst ihren Spiegel sinken, mit dem sie die Mimikübungen durchführten. Mit zitternder Hand hält sie dessen Griff umklammert. Es war schon wieder passiert. Sie hatte sich ablenken lassen. Ohne zu zögern war sie den süßen Worten der Lehrerin gefolgt.

Natürlich hatte sie die paar Worte wiedereinmal mit Shotaro in Verbindung gebracht. Sie schienen so passend. Aber im Grunde konnte sie in letzter Zeit so ziemlich alles mit diesem widerlichen Egomanen in Verbindung bringen. Es kam ganz von allein.

In Gedanken versunken betrat Kyoko, mit den anderen Mädchen, den Umkleideraum.

Sie bahnte sich einen Weg, an herumliegende Schuhe und Sporttaschen vorbei, quer durch den Raum bis zu ihren Sachen. Der Platz neben ihr war lehr. Kotonami war heute nicht da gewesen und auch in der nächsten Woche würde sie nicht kommen. Die Sache mit den Kyulalaspot hatte Früchte getragen. Zumindest für ihre LoveMekollegin. Kanae Kotonami befand sich zur Zeit irgendwo im Westen Japans und drehte an einem neuen Werbespot. Für eine Kosmetikfirma. Wie sehr sie Kotonami darum beneidete. Mit vernebelten Gesicht stierte sie die Gegenüberliegende Wand an. Schminke. Sie hatte sich keine von dem Geld, das sie beim Getränkespot verdient hatte gekauft. Sie wollte davon viel lieber ihr Zimmer im Daruma-ya ausstatten. Mit eigen neuen Möbeln. Eben mit Dingen die ihr so richtig selbst gehörten.

Als sie das klappen der Tür vernahm, merkte sie erst das sie mit einmal ganz allein war. Keines der Mädchen hatte ihr auf Wiedersehen gesagt.
 

So war es von Anfang an gewesen. Die anderen Mädchen sprachen nur selten mit Kotonami und ihr. Bis her war es ihr egal. Es hat sie gestört, war aber nicht wichtig gewesen. Doch war sie sonst nicht allein. Immer war ihre LoveMegefährtin bei ihr gewesen. Okay, Kyoko muss schon zugeben, viel und tiefschürfend hatten sie auch nicht miteinander geredet. Aber das war was anders. Schließlich waren Kanae und sie durch des Schicksal harter Hand Leidensgenossen. Waren sie doch die einzigen Angehörigen der neue gegründeten LME Section. Sie gehörten sozusagen auf gedeihen und verderben zusammen. Das hatte selbst Kotonami nach anfänglichen Protest zugeben müssen.

Es war nicht so das die Mädchen sie völlig ignorierten. Es war mehr als misstraute man ihnen. Kyoko merkte es an den Blicken die, die ein oder andere ihnen zu warf.

Obwohl Kotonami und sie, diesen Schauspielkurs zusammen mit anderen Anfängern begonnen hatten, wussten diese über alles bescheid. Irgendwer musste ihnen erzählt haben, dass sie beide schon längst zur LME-Family gehörten. War es den nicht merkwürdig das zwei die schon dazugehören noch mal ein Schritt zurück machten? Auch die Geschichten vom Aufnahmetest der beiden half da nicht grade weiter.

Und jetzt hatten alle beide auch noch in einem Werbespot der Kaindomarke mitgewirkt. Die über die Grenze Japans hinaus als sehr anspruchsvoll gelten. Das war ja wohl die Höhe.

Missmutig zog sich Kyoko ihre Jacke über, schnappte ihre Tasche. Sie schlug nach dem Lichtschalter. Diese Hühner!

Krachend fiel die Tür ins Schloss.
 

Ach ja, nochmal vorkrabbeln muss.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie glücklich die vielen Kommis meine einer gemacht haben. Also... sehr, sehr glücklich. Als hätte Harry P. mir ein paar Tröpfchen Felix Felicis abgegeben. So in etwa.

Aus die Puste

Hi , * fröhlich in die runde winke *

Ich muss mich erst mal entschuldigen, das ich nicht weiter geschrieben habe. Das waren jetzt * dem werten Leser den Rücken zudrehe und an den Fingern abzähle * 1, 2 , 3... oh man fast 5 Monate. Es ist Idiotich ne Geschichte anzufangen und sie dann so lange in der Luft baumeln zu lassen. Ihr dürft ruhig mit mir schimpfen.
 

Ach ja, ich weis nicht ob es euch aufgefallen ist. Es gibt da ein Wörtchen, das ich hasse wie die Pest und es hat trotzdem auffällig oft geschafft im letzen Teil auf zutreten. Insbesondere im letzten Absatz. Wen man weis welches ich meine, kann man es gar nicht ignorieren. Es ätzt ein grade zu die Netzhaut weg. Ich will versuchen es ab jetzt zu meiden.
 

Aus die Puste
 

Es schein als hätte der Himmel seine Schleusen genau über Tokios Straßen geöffnet. Wassermaßen ergiessen sich über die riesige Küstenstadt. Der Regen verjagt die Passanten von den Straßen. Treib sie in ihre Wohnungen, Schulgebäude und Büros. Zudem fegt ein scharfer Wind um die Hochhausecken. Er jagt weggeworfene Coladosen und alte Zeitungen vor sich her. Ständig war es kalt und klamm. Niemand hält sich unnötig lang im Freien auf.

Ja, Tokio im späten Februar war wirklich nicht angenehm.
 

Als Kyoko in die Einfahrt zum Parkhaus bieg, ist sie bis auf die Haut durchnäßt. Völlig außer Atem springt sie vom Rad. Sie wirft es gegen die Hauswand, zieht den Schlüssel vom Schloss und stämmt sich gegen die schwere Hintertür. Wärend sie den langen Flur entlang rennt zerrt sie die nasse Regenjacke von ihren Körper. Wassertropfen fliegen in alle Himmelsrichtungen. Völlig ausser Atem kommt sie vor dem Fahrstuhl zum stehen.

"Komm! Komm schon." Flehend hämmert sie auf dem Rufknopf herum. Sie ist wiedermal, viel zu spät dran. Um 12.00 Uhr fängt ihre Arbeitszeit hier bei LME an. Um 11.15 Uhr hört der Unterricht an der Oberschule aber erst auf. Und dann muss sie auch noch durch die halbe Stadt.

Sie stüzt sich mit der linken Hand an der Wand ab. Vorn übergebeugt versucht sie, einigermaßen Luft zu bekommen. Aus den Augenwinkeln beobachtet sie den leuchtenden Punkt, der anzeigt in welchem Stockwerk die Fahrstuhlkabine sich im Moment aufhält.
 

...12...
 

...11...
 

...10...
 

Flink hüpfte der Punkt hin und her. Doch nicht schnell genug.

"Mach schon." Ihr kleben Strähnen des kurzen Haares im Gesicht. Fahrig schieb sie es mit dem linken Ärmel aus den Augen.

Blöder Regen. Dank ihm hattes es zwar heute keine Probleme mit von Menscher verstopften Straßen gegeben. Dafür war es ihr aber mächtig schwer gefallen gegen den Wind anzukommen. Die ganze Strecke über, bekam sie ihn von vorn zu spüren. Manchmal, so schien es ihr, war sie gar nicht vorwärts gekommen. Hatte nur auf der Stelle getretten.
 

...9...
 

...8...
 

...7...
 

Für sie war es an jedem Tag ein erneuter Kampf gegen die Zeit. Sie raste jedes mal wie eine Wahnsinnige die Straßen hinunter. Kam hier, hächelnd wie ein durstigen Hund, an. Zog ihre Schuluniform aus. Nur um sich anschließend in die nächste, ihre Arbeitsuniform zu werfen.

Trozdem, nicht einmal in den sieben Monaten seit sie wieder zur Schule geht, kam ihr der Gedanke eines der beiden Kleidungsstücke an den Hacken zu hängen. Nicht den zum kreischen pinken Overall und auch nicht ihre heißgeliebte Schulkompie. Unbewusst strich sie über ihren nassen Rock. Beide verkörperen zur Zeit ihren Lebensinhalt. Beide stehen für eine Aussage. Für Kampf. Und keines durfte dafür fehlen.

So wie die heldenhaften Ritter in Erzählungen ihre stälerne Rüstung trugen. So trägt Kyoko ihre Uniformen voller stolz. Wobei sie zugeben muss, das der LME-Overall gewöhnungsbedürftig war.

Sie wird ihren Schulabschluß als einer der besten machen. Und sie wird eine hervorragende Schauspielerin werden. Zweitklassiges stand außer Frage. Nur mit dem besten konnte sie in der Lage sein zu überzeugen und es der Welt zeigen, allen vorran Shotaro "der Egomane" Fuwa.

Denn wenn Kyoko Mogami schon immer in einem schlecht war, dann im Aufgeben.
 

...6...
 

...5...
 

...4...
 

Kyoko schielt auf das Ziffernblatt ihrer Armbanduhr. Jetzt wurde es aber höchste Zeit. Noch konnte sie es einigermaßen schaffen.

Sie konnte es einfach nicht ertragen unpünktlich zu sein. Das mochte zum Teil an ihrer erziehung liegen. (Ihre Mutter ist ein sehr korrekte Frau) Zum anderen hatte sie im Ryokan der Fuwas gelernt wie unverzeilich es war jemand anderen, in dem Fall einen Gast, warten zu lassen.

Ausserdem konnte sie es sich gar nicht erlauben zu einem ihrer LME-Jobs zu spät zu kommen. Den wie konnte sie ihren Aufgabe als Love-Me-Praktikantin erfüllen wen sie sich den unmut ihres Auftraggebers zuzog. Niemand würde ihr glauben, das sie mit ganzen Herz eine Arbeit erfüllte, wenn sie ständig zu spät käme. Also war es eine Sache der Ehre.

Wie Ping-Pong Bälle springen ihre Augen von der Armbanduhr zur Fahrstuhlanzeige.

"Bitte."
 

...3...
 

...2...
 

...1...
 

"Was? Wasn jetzt los!" Entsetz stierte sie auf den immer wieder Aufblinkenden Punkt. Er... "...er bewegt sich nicht mehr." Ihre Stimme klingt völlig ermattet. Die Trageriemen ihrer Tasche rutschen ihr aus den Kraftlosen Fingern. Sie fällt polternt zu Boden.

Doch Kyoko achtet nicht darauf zu sehr ist ihr Blick gefangen.
 

...1...
 

...1...
 

...1...
 

Der Fahrstuhl ist im ersten Stock stehen geblieben. "Neeein!"

Das Leben, ein eeeewiger Kreiiis

HalliHalloHalole,
 

Da bin ich wieder mit einem (reichlich) verspäteten Skip-Beat Beitrag an die gut Laune.
 

Was ich noch sagen wollte. Ein Tausendfachers danke, danke, danke, danke...danke x 1000 geht an alle Kommis Schreiber. Ihr habt mich zu Tränen gerührt.
 

^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^
 

Das Leben, ein eeeewiger Kreiiis ( -> dazu müsst ihr die Stimme von Mufasa, Simbas Vater im Kopf haben)
 

Will man in Japans Entertaimentwelt etwas werden, ist es nahezu unmöglich, nicht irgendwann auf LME-Pop-Productions zu stoßen. Gehört das Unternehmen doch, zu einer der führenden Agenturen ihrer Brange.

Es heißt, ist man bei der erfolgreichen Künstleragentur erst einmal angenommen steht einem großen Debüt nichts mehr im Wege.
 

Die Firmenideologie baut auf bestimmte Grunpfeiler auf. LME setzen auf qualitative und sorgfältige Arbeit. Es wird sehr viel Wert auf Details gelegt. Man arbeitet nur mit den Besten zusammen. Etwas anderes kommt gar nicht in Frage.

Aber man war im Laufe der Jahre auch mal Risiken eingegangen. Sie zeigen Mut zu Unbekannten und Beschreiteten somit Manch einen neuen Weg. Auch mit unkoventsionelle Methoden wusste LME die Herzen der Menschen zu gewinnen.

LME war es gelungen den schwierigen Spagat zwischen der traditionsliebenden älteren und der ständig wechselhaften jungen Generation zu meistern.
 

Seinen guten Ruf verdankt die Firma unter anderem seiner angaschierten Führung. Rory Takarada ist dafür bekannt sein ganzes Herzblut in ein Projekt zu stecken.
 

Letztes Projekt -> die vor neun Monaten gegründete LoveMe-Section.
 

Was LME insbesondere von anderen Agenturen unterschied, war das Gespür für besondere Talente. Denn Takarada hat ganz eigene Vorstellung davon, wer aus welchem Grund zum Star geeignet ist.

Manchmal ist das schwer zu erkennen.

Manchmal ist es sehr schwer nachvollziehbar.

Manchmal ist Takarada der einzige der auf einen Bewerber setzt.

Doch immer hat er am Ende recht. Der ein oder andere Star wäre uns heute nicht bekannt, würde jemand anderes als der Präsident die letzte Entscheidung treffen.

Trotz seiner extravaganten Art besitzter er unabstreitbar Menschenkenntis, die ihn noch nie im Stich gelassen hat.
 

So war im Laufe der Jahre ein unversichtbare Talentschmiede für die Medienwelt entstanden. Denn egal ob Sänger, Comediens, Schauspieler oder Models. Zu jedem viel einem gleich mehrere Namen ein. Den man sieht und hört sie überall.

Im TV und Radio absolvieren sie ihre Auftritte bei Tag und Nacht. Werbespots, Latenightshows, Gameshows, Fernsehfilme. Mansch einer glänzt gar, in einer eigens, für ihn produzierten Sendungen, als Moderator.

Auf dem Titelblatt jeder Zeitschrift prangern ihre Namen in großen Lettern. Ihre Gesichter auf riesigen Plakatwenden. Du drehst dich um und peng da sind sie.

Wir verschlingen jede neue Information. Sie sind unverzichtbar für uns.

Kaffeetassen, Sofakissen, Bettwäsche, Kalender, Mousepad ihre Gesichter blitzen dir cool und sexy von überall entgegen. Ob Bildbände, Poster, CD, DVD sie sagen `liebe mich´. Und wir erhören sie und sagen `ich liebe dich´. Wir sind so stolz darauf es sagen und zeigen zu können.
 

Aber LMEs absoluter Vorzeigestar und das kann dir jedes Kind bestätigen ist Ren Tsugura. Der junge Mann hatte es in nicht mal 2 1/2 Jahren an die Spitze geschaft und wie es aussah wird diese Position noch eine weile von ihm verteidigt. Herrscharen von Teenis schwärmen für ihn. (Als sein letzter Film, die Verfilmung eines Bestsellers, heraus kam. Gab es Fans die vor dem Kassenhäuchen übernachtet hatten.) Und dabei handelte es sich nicht nur um kreichende Mädchen. Auch Jungs nannten ihn offen als ihr Vorbild.

Tsugurasan war aber auch beim älteren und anspruchsvolleren Publikum beliebt und das muss ein grad mal 20 Jähriger, erst mal schaffen.
 

Eben, jener grad erwähnte junge Mann, befand sich zur Zeit in seinem Aufendhaltsraum. ( Ist man bei LME eine gewisse Größe, winken spezielle Annehmlichkeiten. Das können von der Firma gesponserte Autos, Urlaub im LME eigen Ferienhäusern oder wie hier abgeschiedene private Arbeitsräume sein. Benutzer besitzen einen eigen Schlüssel. Sie können selbst entscheiden wer sich darin aufhalten darf. Auch die Einrichtung unterliegt dem eigenen Geschmack. Es ist so etwas wie eine Einzimmerwohnung. )

Ren Tsugura lehnte völlig entspannt an der Wand und trank aus einem Pappbecher Kaffee. In der anderen Hand hielt er ein Drehbuch, das all seine Konzentration für sich beanspruchte. Die lautlosen Bewegungen seines Mundes verrieten, wann er den Text im Gedanken für sich wiederholte.

Er schien nicht einmal Yoshiro, seinen Manager, war zu nehmn. Obwohl dieser Lautstark mit jemanden durch das Handy diskutierte. Dabei fuchtelte er wild mit der anderen Hand in der Luft herum und tiegerte wie ein wahnsinniger durch den kleinen Raum. Durch ihn schien der Raum nur noch halb so groß.
 

„Ha!“ begeister schaltete Yoshiro das Mobiltelefon ab. „ Ich konnte den Termin bei `Talk to Night´ auf Morgen verschieben. Dann kannst du das Interview mit `Young peopel´ heute doch machen.“

Ruhig sieht Ren von einem Buch auf. „Hervorragend. Was haben sie genau gesagt?“

Der Manager lacht. „Sie haben sich fast bedankt, obwohl du es doch bist der den Termin nicht einhalten kann.“

Ren zucht nur mit den Achseln.„Wollen wir 10 vor 12 Uhr los?“

„In Ordnung. Ich such nur noch ein paar Papiere zusammen.“ Yoshiro macht sich an die Arbeit.

Kurze Zeit später sind beide auf dem Weg zum Fahrstuhl. Doch sie sind noch nicht ganz da als, Yoshiros Handy sich bemerkbar macht.

„Hallo? Oh. Ja klar. Ich kann in Zwei Minuten da sein. Bis gleich.“

„Was wichtiges?“ Erkundigt sich Ren.

„Das war die Marketing Abteilung. Wir müssen nur noch mal im ersten Stock anhalten. Ich soll dort etwas Abholen. Sie haben nicht gesagt um was es geht.“

„Von mir aus.“ Ren schiebt sich an seinen Manager vorbei in den Fahrstuhl und drückte die entsprechende Taste. „Wir sind eh gut im Zeitplan.“

Yoshiro nickt. „Du hast recht.“
 

* * * * *
 

Heftig nach Luft schnappent stolperte Kyoko aus dem Treppenhaus in den Flur des siebten Stockwerkes.

Wärend sie in den Aufenthaltsraum der LoveMe-Section stürzt, reist sie sich die Klamotten halb vom Leib.( Vor kurzen wurde, ein im Durchmesser in etwa 1m messendes Schild, neben der Tür angebracht. Natürlich im schönsten Pink. Es weist dezent auch für Ortsfremde und Halbblinde auf die Section hin.)
 

„Guten Tag Frau Hirota. Mein Name ist Kyoko Mogami. Ich sollte mich bei ihnen Melden?“ Nicht mal 5 Minuten waren seit ihrer Ankunpft am LME-Gebäude vergangen. Kyoko tritt so eben ihre nächste Aufgabe als LoveMe-Mitglied an.

Sie ist überpünktlich.

Ihre Umiform ist knitterfrei.

Ihr Haar ist ordentlich zurückgekämmt.

Auf ihren Lippen, ein freundliches und zuvorkommendes Lächeln.

In ihrem Inneren tobt ein Monster das nach verpusten Schreit.

„Oh Hallo!“ Überrasch sieht die füllige Frau von ihrer Zeitung auf. „Da bist du ja schon.“

„Jaaa.“ Leihert es aus Kyokos Mund.

„Na dann, komm mal mit. Ich zeige dir was zu tun ist.“ Die Zeitung wird umständlich zusammengelegt. Die Frau steht ächzent auf. Dann greift Hirotasan nach einem Schlüssel und einer Papschachtel und geht ihr vorraus. Kyoko schlurft hinterher.

Wärend sie durch den Flur laufen wird Kyoko der kleinen Karton in die Hand gedrückt. „Das ist die Aufgabe. Die müssen bis zum Freitag unterschrieben sein. Du könntest es allein in den drei Tagen Schaffen.“

„Drei Tage sagen sie?“

„In etwa. Du darfst natürlich nicht zu sehr bummeln. Ich würde dir helfe, aber eigentlich gibt’s für mich noch einiges zu tun.“ Dabei blickt sie deprimiert zu ihrem Zimmer zurück.

Kyoko zögert nur ganz kurz. „Na dann. Ich kriege das sicher hin.“

„Du willst es allein Machen?“ hackt ihr gegenüber nach.

„Kein Problem.“ Kyoko lächelt die Frau freundlich an. „ Das werde ich schon hinbekommen.“ Kyokos Stimmung bessert sich erheblich. Sieht so aus als wär’s diesmal ein recht simple Arbeit.

„Das Freud mich zu hören. Das wird ganz dem Ruf der LoveMe-Section gerecht.“

Das Mädchen wird vor verlegenheit über das Lob rot. „Verlassen sie sich nur auf mich.“

„Der Termin ist nahmlich sehr Kurzfristig reingekommen. Normalerweise sollte die Autogrammstunde des Schauspielers, erst in zwei Wochen sein. Aber weil Samstag auch die Primäre seines neusten Films ist dachte man sich wohl, warum nicht beides auf einen Tag legen. Das wurde wohl schon vor einiger Zeit beschlossen. Aber mir wurde erst gestern bescheid gegeben. Ausser dem sind die Kisten, erst Montag geliefert wurden.“ Hirotasan bleibt stehen um ihrer Empörung Luft zu machen. „Die Leute vergessen immer das Dinge getan werden müssen und ihre Zeit brauch und nicht sofort mit einem Fingerschnippsen erledigt sind. Normalerweise mach ich das ja mit den Unterschriften alleine. Aber als ich das gehört habe. 3 Tage. Alleine. Ne. Habe ich da gesagt. Hört mir zu. Ich mach ja alles. Besonderst für meinen Lieblingsschauspieler bin ich mir für nichts zu Schade. Aber das, Hab ich da gesagt, das ist zu knapp. Allein Schaff ich das nie. Hab ja auch noch anderes zu tun. Du verstehst mich doch. Nicht war?“

Kyoko kommt nicht mal zu einem zustimmenden Nicken.

„Und dann hat mir ne Freundin, Saki-chan, sie arbeitet in der Verwaltung, von eurer Truppe erzählt. Das ihr kurzfristige Arbeiten aller Art und so macht. Also habe ich gleich bei den Verantvortlichen Angerufen. Und sieh da, es hat geklappt.“ Hirotasan blickt sie Dankbar an. Und solche Blicke sind Balsam für Kyokos geschundener Seele.

Die Frau weist auf eine Tür direkt vor ihnen. „So, wir sind übrigens da. Geh schon mal rein und machs dir bequem. Ich werde in meinen Unterlagen noch nach einer Vorlage suchen. Damit du in etwa weist, wie es auszusehen hat.“

Die pummliege Frau huscht eiligst davon. Kyoko blick ihr noch nach, bis die Bürotür ins Schloß fällt.

Nun betritt sie selber ihren zukünpftigen Arbeitsplatz. Es ist stockdunkel im Zimmer, anscheint gibt es kein Fenster. Vorsichtig tastet sie an der Wand entlang nach dem Lichtschalter.

Als das Licht surrend angeht erkennt sie es. Das volle ausmaß ihrer Treuherzigkeit.

An die 30 riesige Kisten teilen sich, mit einem kleinen Tischen und einem Holzstuhl die Kammer.

„Nee oder?“
 

* * * * *
 

Im ersten Stock warte Ren Tsugura auf seinen Manager. Doch wie Yoshiro gesagt hatte, dauerte es keine 5 Minuten, bis er wieder aus dem Büro trat. Nur hielt er jetzt etwas in den Fingern, das er von allen Seiten aufmerksam begutachtet.

„Schau mal Ren.“ Freudestrahlend wedelt Yoshiro mit dem Bündel Papier. „Die neuen Autogrammkarten sind da.“ Er drückt sie dem Schauspieler in die Hand. „Da. Ich hab dir gleich eine Handvoll mitgebracht. Sie sind großartig geworden.“
 

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Sag mir wer du bist

Na Ihrs, ja ich bins. Schön das ihr nocheinmal hergefunden habt. Es hat sich gelohnt. Denn mit Freude kann ich, euch hiermit verkünden, eine neuen Teil abzuliefern. Ich habe ein bisschen was neues beim Schreiben ausprobiert. Man kann also, durchaus Gefahr laufen die Orientierung zu verlieren. Hehe. Ich fand das Wechselhafte, würde ganz gut zu SB passen. Natürlich kann ich mich da auch täuschen. Wenn ihr also Verbesserungsvorschläge habt, her damit. Ich habe für Kritik immer eins/zwei offene Ohren.
 

Spinnerei die 1.oder es muss einfach sein. :

„Ich gebe zu in den letzten Monaten hab ich nicht viel an der Geschichte gearbeitet. Hab hin und wieder mal daran gedacht. Hier und da einen Satz geschrieben, ein Wort gelöscht. Durch ein Anderes ersetzt. Bin im Grunde aber nicht voran gekommen.

Aber gestern hat mir meine Schwester die neue Madsenplatte geschenkt. Grad habe ich sie in den CD-Player eingeworfen.

Und siehe da. Wie von Zauberhand. Das schreiben geht wie von allein.

Die Ideen sind mir geradezu entgegen geflogen. Ein Haufen zusammengeknüllte Papierkugel, gezielt auf den Hinterkopf. Nicht hart. Nicht weich. Nicht zu ignorieren. Sie sind an mir abgeprallt. Zu Boden gefallen. Noch ein Stück zur Seite gekullert. Ich brauchte mich nur noch zu bücken. Sie aufzuheben. Das Papier glatt zu streichen.

Auf eine Wäscheleine habe ich sie Gehängt. Blatt an Blatt. Die ganze Straße hinunter. Die Nachbarn haben furchtbar geschimpft. Doch ich hab sie ignoriert. Ich bin im Fiber. Und im Fieber sind alle gelten Gesetze aus den Angeln gehoben. Ich arbeitete den ganzen Tag in diesem tranceartigen Zustand.

Erst am Abend hing der letzte Papierstreifen. Mein Rücken tat weh. Die Hände voller Schnitte. Doch es war o.k. Ich fühlte mich glücklich.

Ich sah mich um. Der Mond hatte die Sonne am Himmel abgelöst. Mit seinem fahlen Licht, leuchtete er mir den Weg. Allein stand ich auf einer Anhöhe. Mein Blick reichte Weit.

Unter mir die Stadt. Eine Schlange aus Papier wand sich den Pfad hinab, ihr entgegen. Es ging quer durch alle Straßen. Meine Ideen, ihr Raschelten, klang wie Flüstern im Wind.

Ist es nicht merkwürdig wie sehr die Hintergrundmusik das Leben beeinflusst.“
 

Nun geht’s aber wirklich los:
 

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Sag mir wer du bist
 


 

„Hatschiii.“Genzo Yamazaki hielt sich beide Hände vors Gesicht.

„Oh, Verzeihung Herr Yamazaki. Das war wohl etwas zu viel Puder.“ Die Visagistin fuhr dem bekannten Talkmaster der Latenightshow `Tokyo-Star-Night´, mit etwas weichem haarigem übers Gesicht, um überflüssige Puderrückstände zu entfernen. Das bringt ihm erneut zum niesen. Er schiebt ihre Hand zur Seite. „Ist schon gut.“

Doch sie Lässt sich nicht beirren und macht weiter. „Ich hab gehört. Heute ist Ren Tsuruga bei ihnen zu Gast?“

„Jaja und diese Sängerin, Ruriko Matsunai. Die beiden stellen ihren neuen Film vor.“

„Oh der ist sicher Erstklassig. Ich habe immer gesagt jemand der so nett singt wie Rurichan muss auch Talent fürs Schauspielern haben. Meinen sie nicht auch? Wär ja glatte Verschwendung, wenn sie es nicht tun würde. Ich wünschte nur, Ren Tsuruga würde nun umgekehrt auf die Idee kommen und mit dem Singen Anfangen.“ Sie hält in ihrer Arbeit kurz inne. Selbstversunken scheint sie einer Musik nachzusinnen, welche einzig sie allein zu hören vermag. Die Visagistin seufzt. „Das würde mir gefallen. Was den Film betrifft. Ich werde ihn auf jedenfall anschauen. Wenn Tsuruga mitspielt ist er mit Sicherheit vom Feinsten.“

Yamazaki verzieht sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. „Was findet ihr Frauen nur immer an diesen Jungen?“

Ernsthaft sieht die Frau ihn an. „Vielleicht liegt es daran, das er nicht wie alle ist. Tsurugasan wirkt immer sehr höflich. Nie hört man etwas schlechtes über ihn. Oder haben sie schon einmal etwas in der Art in der Zeitung gelesen. Gleichzeitig umgibt ihm etwas Unnahbares. So mhm...“ nachdenklich kratzt sie sich am Kinn. „Ja ich habs. So als verbirgt er etwas. Und dieses Geheimnisvolle macht ihn so anziehend.“

„Ist das alles.“ Brummelt Yamazaki in sich hinein.

„Naja hinzukommt das er einfach fantastisch aussieht.“ Die Visagistin kichert wie ein junges Mädchen. „So ich bin fertig. Kann ich noch irgendetwas für sie tun? Brauchen sie noch etwas?“ Sie nimmt ihm den Umhang ab, der die Kleidung vor Verunreinigung schützt. Behänd legt sie ihn zusammen und verstaut ihn im untersten Schubfach des Schminktisches.

Er winkt ab. „Nein, nein, lassen sie mich dann ruhig alleine. Ich werde mich noch ein wenig auf die heutige Sendung vorbereiten..“ Er greift nach einem Stapel Karteikarten. Während er das darauf Notierte studiert, hängt er einem ganz anderen Gedanken nach.

Höflich.

Geheimnisvoll.

Sieht gut aus.

Einfach Perfekt.

Pha!

Yamazaki lacht auf. Gibt es Sojemanden wirklich?
 

“Herr Yamazaki?“ Er sah von seiner Arbeit auf. Ein junges Mädchen, mit schüchternem Lächeln, steht vor ihm. Sie ist jung, er schätzt sie auf Anfang Zwanzig. Blondiertes Haar fällt weit über ihre Schultern. Vielleicht ist sie ein wenig füllig, doch durchaus nicht hässlich.

„Ja was ist Keiko-chan?“

„Würden sie bitte kommen. Wir gehen in fünfzehn Minuten auf Sendung.“

Überrascht wirft er einen Blick auf die, über der Tür hängenden, Uhr. Na so was, die Zeit war für ihn völlig unbemerkt vorangeschritten. „Ja ich komme gleich.“

Sie wendet sich zum gehen. Er sah dem drallen Mädchen sinnend hinterher. Vielleicht sollte er sie mal zum Mittagessen einladen. Hastig schiebt er seine Unterlagen zusammen und folgt ihr.
 


 

* * * * *
 


 

Es ist Nacht. Kyoko ist soeben nach Haus gekommen. Der Haustürschlüssel gibt ein Klirrendes Geräusch von sich als sie ihn an seinen Platz hängt. Sie gähnt. Es war ein langer Tag.

„Bist du es, Kyoko?“ Die Okami-san steckt den Kopf aus dem Wohnzimmer.

„Ja.“ Sie streift ihre Turnschuhe von den Füßen. Kyoko stellt sie ins Schuhregal.

„Du kommst heute aber spät.“

Kyoko hängt ihre Jacke an den Garderobenständer und dreht sich zu ihrer Chefin herum. „Es hat etwas länger gedauert.“

„Du hättest Anrufen sollen. Wir haben uns Gedanken gemacht. Nicht war Schatz?“ Sie bufft ihren Mann in die Seite, der so eben, neben ihr im Türrahmen erscheint. „Ich konnte ihn grad so davon abhalte, das Auto vor zuholen und die Straßen abzufahren.“

„Oh, das tut mir leid.“ Entschuldigend lächelt sie das Ehepaar an. „Ich wollte ihnen keine Umstände bereiten.“

„Lass mal.“ Winkt der Mann in Kyokos Richtung ab. Seine Frau raunzt er hingegen an.„Jetzt übertreib mal nicht! Soeinen Unsinn zu erzählen.“ Vor sich hinbrummend kehrt er zu Bier und Nachrichten zurück. Die Okami-san tut seine Laune mit einem Lachen ab. Sie schiebt das Mädchen in die Stube. „Nun bist du ja da. Es ist kalt draußen. Du bist sicher durchgefroren. Komm doch zu uns ins Wohnzimmer. Ich habe Tee gemacht. Und Kekse sind auch noch da.“

Das Mädchen ist zwar müde doch sie stimmt zu.

Erfreut reibt sich die Okami-san die Hände. „Wir wollen es uns so richtig gemütlich vor dem Fernseher machen.“
 


 

* * * * *
 


 

Das Auge einer Kamera schwenkt langsam über das abendliche Tokio. Sie fixiert ihren Blick auf die Stadtmitte. Dort wo das Leben nie zum Stillstand kommt. Ein nicht endener Strom an Menschen sorgt für immerwährende Bewegung.

Das Auge fängt sie alle ein. Lärmende Gruppen. Stille einsamen Schatten. Personen in Supermärkten, Autos und auf der Straße. Jugendliche vor Karaokebars und Spielzentren. Pendler in Taxen und U-Bahn, auf den Weg nach Hause. Eng umschlungene Liebespaare. Doch die Kamera kommt niemandem Nah. Sie bewart Anonymität. Überlässt, die nächtliche Wanderer von nirgendwo nach irgendwo, sich selbst.

Die Kamera schwängt weiter Richtung Hafen. Donnergrollen durchbricht mit einmal die Nacht. Blitze durchzucken die Selbige. Doch dies ist kein typisches Grollen. Es hat etwas künstliches. Auch die Blitze sind alles andere als natürlichen Ursprungs.

Mit einmal legt die Kamera an Geschwindigkeit zu. Ihre Bewegung wir schneller und schneller. Sie hetzt durch die Straßen. Es scheint als hätte sie mit einmal ein Ziel. Lichter links und rechts werden zu hellen Streifen.

Ein Gebäude kommt uns entgegen. Wir rasen darauf zu. Eine Tür öffnet sich. Wir schlüpfen hindurch. Das Donnern nimmt zu. Es wird immer eindringlicher. Ruft es uns? Wir jagen durch endlose Flure. Doch dann ein Licht. Es ist unser Ziel. Zu ihm wollen wir. Die Kamera schaltet in den Turbo. Mit Lichtgeschwindigkeit zischt sie da hin. Sekundenlang ist alles weiß. Es blendet. Ein lautes alles entladenes Grollen.

Ruhe.

Und dann.

Da ist doch etwas.

Mitten aus dem Licht, tritt eine Person.

Ein Mann.

Es ist...

Es ist Genzo Yamasaki.

Das Donnern wird zum Applaus. Taikospieler im Hintergrund. Sie trommeln die `Tokyo Star Night` Erkennungsmelodie.

Die Blitze, schwankendes beißendes Scheinwerferlicht, das langsam aber sicher seine Grelligkeit einbüßt.

Yamasaki lächelt uns an. Er hat sehr weiße Zähne. Mit ruhiger galanter Stimme begrüßt er seine Zuschauer im Studio und auch jene vor den Fernsehgeräten. Zuschauer aus Korea und jene aus China werden Willkommen geheißen. In einer wilden Kamerafahrt wird das jubelnde Publikum gezeigt.

Der Moderator erläutert kurz den Ablauf der heutigen Sendung. Als er zu seinen heutigen Studiogästen kommt, rastet das Publikum entgültig aus.
 


 

* * * * *
 


 

Ein Wohnviertel in der Vorstadt Tokios. Es ist längst nach 22 Uhr. Ein Mädchen kommt glücklich nach Haus.

Adrenalin pulsiert durch ihren Körper. Sie hat den ganzen Tag hart gearbeitet. Aber von Müdigkeit keine Spur. Sie könnte die ganze Nacht durchwachen. Das Mädchen liebt ihre Arbeit. Nie will sie mehr etwas anderes machen. Sie weis das sie es geschafft hat. Das sie hat, wovon so viele andere Mädchen nur Träumen konnten.

Im Flur kommt ihr ein Hund entgegen. Erfreut springt er an ihr hoch. Liebe voll tätschelt sie ihm den Kopf. Das Tier folgt ihr, als sie die Küche betritt. Dort sitzt ihre Familie. Ungeduldig hat man sie erwartet. Zur Begrüßung umarmt sie ihre Eltern und die kleine Schwester. Die Mutter geht an den Herd. Sie wärmt Essen für das Mädchen auf. Die einzelnen Familienmitglieder erzählen einander vom Tagesgeschehen. Alle sind ausgelassen.

Man merkt, die Eltern sind Stolz auf ihre Kinder.

Irgendwann wird die Jüngste ins Bett gesteckt. Unser Mädchen begleitet ihre Eltern in das Wohnzimmer. Eng an ihre Mutter geschmiegt geniest sie das, wovon sie weis, das es für sie in naher Zukunft seltener werden wird. Eine zufriedene Familie gemeinsam vor dem Fernseher.
 


 

* * * * *
 


 

Das Studio ist ein Hexenkessel. Es brodelt. Es kocht. Das Publikum ist völlig aus dem Häuschen. Unsere Kamera hat jede Bewegung sofort für die Ewigkeit auf Zelluloid verbannt.

In der Mitte des Studios eine Sitzgruppe. Sie ist in Scheinwerferlicht getaucht. Es wir näher heran gezoomt.

Genzo Yamasaki sitzt dort. Ihm gegenüber Ruriko Matsunai, das zuletzt von LME entdeckte Gesangs-Idol. Neben dem Mädchen, elegant aber doch locker gekleidet Ren Tsuruga.

Das Interview ist längst in Gange. Soebend wendet sich der Moderator an Ruri. „Matsunaisan mit diesem Film geben sie ihr Debüt als Schauspielerin. Wie kam es dazu?“

„Oh. Das war ganz unspektakulär. Sie werden enttäuscht sein. Meine Managerin kam eines Tages zum mir. Sie sagte meine Agentur LME würde mir das Angebot machen in einem Film unter der Regie von Shingaikun mitzuspielen. Natürlich war ich überrascht. Bis dahin hatte ich noch nie geschauspielt. Von allein wäre ich niemals darauf gekommen.“

„Es war also am Anfang gar nicht ihr Wunsch zu schauspielern?“

Ruri streicht sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr. „Ja. Genau. Ich stand der Sache ziemlich skeptisch gegenüber.“

„Sie haben es dann aber gemacht. Was hat sie davon überzeug?“

Das Mädchen lacht. „Vor allem ist das wohl Tsurugasan zu verdanken.“ Das Publikum jauchst begeistert auf „ Man kann wohl behaupten er war das ausschlagebene Argument. Welche Frau würde es sich schon nehmen lassen, an seiner Seite spielen zu dürfen.“

„Da haben sie wohl recht. Heute Abend dürfte es keine geben die uns beide nicht beneidet.“ Laute Bekundungen von allen Seiten.

„Scheint so. Es gab noch einen anderen Grund warum ich das Angebot annahm. Man sagte mir, Ren Tsuruga hätte den Wunsch geäußert mit mir diesen Film zu machen.“

„Und da haben sie trotzdem noch gezögert.“

„Nein. Dieser Punkt hat mich entgültig überzeugt. Wie könnte ich da ablehnen. Tsurugasan war es dann auch, der mir durch den Film half, wenn ich nicht mehr weiter wusste.“ Großaufnahme von einem entspannten Ren. „ Ich muss schon sagen ich habe ihm viel zu verdanken.“

„Wie sieht es aus? Beabsichtigen sie in diesem Bereich entgültig Fuß zu fassen?“

„Sie meinen ob ich zur Schauspielerei wechselt will.“ Ruri schüttelt den Kopf. „ Nein. Es war eine Erfahrung die ich nicht missen will. Es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Doch meine ganze Liebe gehört dem Singen. Das ist es was mich erfüllt. Sollte ich in ein, zwei Jahren wieder ein interessantes Angebot zum Filmen bekommen würde ich es vielleicht in Betracht ziehen. Doch vorerst möchte ich mich auf die Arbeit an meinem neuem Album konzentrieren.“

„Wir werden also sehen was die Zukunft bringt.“

„So sieht es aus.“

"Egal wie sie sich entscheiden. Ich wünsche ihnen bei allem was sie tun viel Erfolg.“

„Danke schon.“

Genzo Yamasaki beugte sich vor. „Nun zu einem anderen Thema. Es gab Gerüchte von Unstimmigkeiten am Set. Einem Informanten zu Folge stand die gesamte Crew kurz davor in den Streik zu treten. Weil sie sich weigerten mit ihnen zu arbeiten.“ Die Stimmung schlägt um. Ein aufgeregtes Flüstern geht durch die Menge.

Von Ruriko ist ein aufbrausendes Schnauben zu hören. Doch Ren kommt ihr zuvor. „Oh, Nein. Am Set herrschte eine geradezu Familiäre Stimmung. Alle im Team kamen hervorragend miteinander aus. Natürlich wie in jeder besseren Familie kann es mal zu Unstimmigkeiten kommen. Doch handelt es sich dabei um nichts besonderes. So etwas kommt eben vor, wenn viele Menschen Tag und Nacht zusammenarbeiten.“

Die Menge seufzt erleichtert.

„Das Wiederspricht sich eindeutig mit einer weiteren Information aus der selben Quelle. Der zufolge soll es angeblich schon eine Ersatzschauspielerin für ihre Rolle der Choko gegeben habe. Was sagen sie dazu?“ Ein Raunen geht durch die Zuschauerreihen.

Wieder kommt Ren der Sängerin zuvor. „Natürlich gab es eine. Jeder guter Regisseur sorgt für den Fall des Falles für einen Ersatz der Hauptrollen. Wie sie sicher informiert sind, war Matsunaisan im letzen Jahr sehr krank. Zum Drehbeginn war sie grade erst vollständig Genesnen. Durch die vielen Ausendrehs bestand jedoch die Gefahr eines erneutem Ausbruchs der Krankheit.“ Zoom auf das Publikum, dies lässt ein mitleidiges Raunen hören. „Zum Glück ist dieser Fall ja nicht eingetreten.“ Rens Statur füllte jeden Bildschirm. Seine Stimme ist ruhig. Sein strahlendes Lächeln lässt Pole bedrohlich schmelzen. „Davon abgesehen, ein Ersatz könnte nie, die Qualität des Originals erreichen.“
 


 

* * * * *
 


 

Keiko Edo ist nervös. Ihr erstes Date mit Jemanden aus dem Showbiss. Noch keine drei Monate war sie in Tokio. Und jetzt schon so etwas. Wen sie das zu Haus ihren Freundinnen erzählt. Die würden Augen machen.

Sie bleibt stehen, zieht einen kleinen Spiegel aus ihre Kunstlederhandtasche. Zieht noch einmal Lippenstift nach. Nickt zufrieden.

Als sie um die Ecke biegt steht Genzo Yamasaki wartend vor dem Eingang. Lässig zieht er an einer Zigarette. Als er sie erblickt, wirft er ihr ein unwiderstehliches Lächeln zu. Die beiden Begrüßen einander. Sie betreten das Restaurant. Es ist ein Ausländisches und sehr teuer. Man erkennt es an der Art, der vor der Tür parkenden Autos und der spärlichen Einrichtung.

Am Empfang nennt Yamazaki seinen Namen. Er hat vorbestellt. Sie sollen kurz warten, bis man ihnen einen Tisch zuweist. Keiko ist aufgeregt, so was kennt sie bisher nur aus dem Fernsehen.

Keine Minute vergeht bis ein Kellner kommt, der sie zu ihrem Platz begleitet. Beide setzen sich. Neugierig sieht Keiko sich um. An manchen Tischen saßen sie in kleinen Gruppen. Hin und wieder sah man jemanden allein. Doch die Pärchen waren eindeutig in der Überzahl.

Der Kellner bringt die Speisekarten. Yamazaki bestellt für sie beide Wein mit ebenfalls auslädicher Bezeichnung. Für sie klingt es wie Französisch.

Die Karte ist in Westlicher Schrift verfasst. Keiko gerät ins Schwitzen. Was steht da nur? Sie getraut sich nicht Yamazaki nach einer Übersetzung zu Fragen. Er soll sie doch für Weltgewand halten. Schließlich, nach längerem Zaudern, entscheidet sie sich für das teuerste Gericht auf der Karte. Was so teuer ist, kann nichts Schlechtes sein.

Der Kellner nimmt ihre Bestellungen auf und geht. Man redet über das Wetter. Über Gott. Über die Welt. Irgendwann landet man beim neusten Tratsch, aus den Klatschspalten. Es wird viel Gelacht. Das Essen kommt. Sie versichern einander, dass es schmeckt. Auf Keikos Teller liegt Fisch den sie nicht mag. Tapfer isst sie ihn trotzdem.

Vom Tratsch kommt man schließlich auf das Thema Arbeit zu sprechen. Von dort, war es dann nur noch ein kleiner Schritt, bis zum gestrigen Abend und damit zu den Prominenten Gästen.

„Sie werden mit der Sendung, die höchsten Einschaltquoten in der Geschichte von T-S-N bekommen haben.“ Bemerkt Keiko soeben. „Überhaupt. Gestern Abend wird kaum jemand etwas anderes gesehen haben.“

„Ach ja?“

„Ja. Nehmen wir zum Beispiel meinen Heimatort. Alle haben es geguckt. Ich habe mit ein paar Freundinnen von dort Telefoniert. Sie haben gesagt, es wird über nichts anderes gesprochen.“

Yamazaki lächelt geschmeichelt „Meinen sie.“

Keiko nickt begeistert „Natürlich! Fanden sie Ren Tsuruga nicht auch beeindruckend?“

„Glauben sie. Meiner Meinung nach, wird er ziemlich überbewertet.“

„Sie haben recht. Er ist in Wahrheit noch größer als ich immer dachte. Und so ernsthaft.“

„Sehen sie was ich meine?“

„Mit Ruriko Matsunai allein hätte es nie so viele Zuschauer gegeben. Ich mein sie ist echt Gut. Und die Leute mögen sie. Zur Zeit ist sie sogar ziemlich Angesagt. Doch Ren Tsuruga den liebt man. Ist es nicht erstaunlich. Ich kenne keinen der ihn nicht mag.“

„Was ich erstaunlich finde ist das alle möglichen Leute auf sein falsches Geschwätz hereingefallen sind.“

Keiko zieht irritiert die Brauen hoch. „Wie meinen sie das?“

„Kommen Sie Keiko. Sagen sie nicht das sie es nicht bemerkt haben wollen. Da hat doch irgendetwas nicht gestimmt.“

„Ich habe nicht die leiseste Ahnung wovon sie da reden.“

„Diese Geschichten vom Filmdreh. Tsuruga hat eindeutig etwas zu verberge versucht. Da gibt es etwas das die Öffentlichkeit nicht wissen soll.“

„Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen. Tsurugasan ist nicht so.“
 

Für Yamazaki war das Abendessen gelaufen. Mit einem Zipfel seiner Serviette tupft er sich den Mund ab und lässt sie auf seinen leeren Teller fallen. Das junge Ding hatte es mit einen Satz geschafft, all seine Interessen an ihr, im Keim zu ersticken. Dieses Mädchen war dumm. Sie schien nicht in der Lage zu sein eine eigene Meinung zu entwickeln. Yamazaki hatte feste Grundsätze. Keiko hatte mit ihrem unüberlegten Gepplappere gegen eines verstoßen. In seinen Augen machte Unentschlossenheit die schönste Frau hässlich. Entweder eine Person war seiner Meinung oder sie war es nicht. Stand er mit seinem Gegenüber im völligen Einklang war das natürlich erfreulich. War es das nicht, galt das für ihn als Herausforderung. Genzo Yamazaki liebt Herausforderungen.

Doch dieses einfache Dulden von unfertigen Brocken. Ohne den geringsten Zweifel. Er wollte jemanden gegenübersitzen der nicht alles hinnahm. Jemand der die Dinge auch mal hinterfragt.

Was Yamazaki ärgerte waren nicht die dreisten Lügen von Tsuruga. Das hatte er in seiner Karriere schon oft genug erlebt und durchaus auch selbst angewandt.

Was ihn wirklich sauer machte war einzig die Tatsache das sich niemand für das offensichtliche Interessierte. In keiner Zeitung oder Boulevardsendung fand sich ein Hinweis.

Und er hatte den gesamten Vormittag mit deren Studium zugebracht. Statt dessen feierte man Tsuruga und seinen noch nicht einmal erschienen Film euphorisch.
 

Keiko war verwirrt. Hatte sie unbeabsichtigt etwas Falsches gesagt? Sie mag nie die hellste gewesen sein. Doch diese Situation. In den letzten zwanzig Minuten hatte nur noch sie gesprochen. Wortreich hatte sie über ihre Arbeit bei T-S-N geschwärmt und ihrem gegenüber zu verstehen gegeben versucht, das sie sich nichts besseres für ihr Leben vorstellen konnte. Der sonst so Wortgewandte Yamazaki dagegen, war im Verlaufe des Abends an irgendeinen Punkt verstumm. Keiko war nicht genau klar wann. Er saß mit Verschränkten Armen da. Trank hin und wieder aus seinem Glas. Sah sie an. Aber sah sie doch nicht. Kurz sie merkte das etwas nicht stimmte.

Keiko sah unsicher auf ihre Armbanduhr. Es war schon nach 23.00 Uhr. Vielleicht war es besser wen sie jetzt ging. Sie räuspert sich. Nippt ein letztes mal an ihrem Weinglas. „Es ist spät geworden. Vielleicht sollte ich bald aufbrechen.“ Yamazaki wirkt nicht im entferntesten überrascht. Ihre Stühle hinterlasen schabende Geräusche auf dem Parkett, als sie sich erheben.

Yamazaki fummelt sein Handy aus der Tasche.„Ich werde Ihnen ein Taxi bestellen“

Keiko hebt abwehrend die Hände. „Nein, das geht schon. Ich fahre mit der U-Bahn. Die Station ist hier gleich um die Ecke.“

Das Handy gleitet zurück in die Jackettasche. „Na dann. Wir sehen uns morgen.“ Er reicht ihr die Hand.

Sie reicht ihm die Ihre. „Ja, ciao.“

Er küsst sie auf beide Wangen. Ein falsches Lächeln auf beiden Seiten, zum Abschied. Sie geht. Er schaut ihr bedauernd auf den Hintern während sie sich einen Weg zwischen den Tischen hindurch bahnt. Dabei war sie so ein hübsches Ding gewesen. Er seufzt.

Dann war sie unwichtig geworden. Er sieht schon längst nicht mehr, wie man ihr in der Garderobe den Mantel reicht und sie hineinschlüpft. Er bemerkt nicht das sie am Ausgang erschaudert. Wie sie gegen das Frösteln den Mantelkragen höher schlägt und in die Nacht auf nimmerwiedersehn verschwindet.

Yamazaki hat sich längst auf seinen Stuhl zurück sinken lassen. Er tastet in seiner Jackettasche nach Zigaretten. Winkt dem Kellner, der sogleich mit Feuer kommt. Er zieht an der Zigarette. Bestellt noch ein Glas Wein.

Er tut einen tiefen Zug. Bläst den Rauch in kleinen Wölkchen an die Decke. „Ren Tsuruga. Wer bist du wirklich?“
 


 

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Was noch zu sagen wäre:
 

1. Mit Genzo Yamazaki, 26 Jahre, ledig, Stier, Blutgruppe A ^-^, bringe ich eine neue unbekannte Größe ins Spiel. Die Größe ist dermaßen unbekannt, das sie mit Sicherheit nicht nur euch, sonder auch mich, noch überraschen kann.
 

2. Ich gebe aufrichtig zu keinerlei Ahnung von der japanischen Lebensweise zu haben. Also bitte ich hiermit Nachsicht walten zu lassen, wen es all zu Mitteleuropäisch wird. (Meine damit Händeschütteln und Anredformen und so weiter und so fort...)
 

3. Ich möchte mich noch bei meinen tapferen Kommischreibern bedanken. Danke schön ich habe mich sehr gefreut! Ich arbeite fleißig an der Teilelänge und an der Rechtschreibkontrolle.
 

Also, nun gibt’s wohl eindeutig nur noch eines kund zu tun; verbeugen und bis donn.

Wer fragt schon nach Sonnenschein?

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Sie hasste ihn. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn.

Das war in den letzten 4 Tagen zu ihrem Mantra geworden.

Sie hasste ihn.

Kyoko Mogami erste offizile LoveMe Praktikantin von LME, vom Präsidenten der selbigen Firma auch gern Engel der Liebe genannt, kochte vor Wut. An liebsten würde sie ihm sein Mieses Grinsen aus dem Gesicht wichen.

Hier und Jetzt!

Sofort!

Auf der Stelle!

Stattdessen stampfte das Mädchen mit beiden Beinen wütend auf. „Harrrr!“ Sie nahm die hunderttausendste vielleicht war’s auch die millionste( sie hatte längst den Überblick verloren) Autogrammkarte von einem Stapel zu ihrer Linken. Schwungvoll unterzeichnet sie mit Tsurugasans Namen.

Sie hasste ihn. Für das was er ihr immer und immer und immer wieder antat.

Sie hatte ihn doch nichts getan.

Und dann so etwas. Seit Tagen saß sie in diesem dunklem Loch fest. Sie hatte längst vergessen welche Farbe die Sonne hatte. In ihrer rechten Hand hatte sie einen Krampf vom vielem Schreiben und vor ihren Augen tanzten bunte Sterne. Wutentbrannt schleuderte sie die Fertige Karte auf den Stapel zu ihrer Rechten. Und greift nach einer Neuen.
 

Sie wusste das Ren Tsuruga sie nicht mochte. Na und! Sie mochte ihn ja auch nicht.

Was konnte sie den dafür das der Typ so mega empfindlich ist.

Am Anfang hatte sie versucht mit ihm darüber zu reden. Aber das war gründlich daneben gegangen. O.K. sie hatte ihn ganz bewusst angelogen. Was hätte sie sonst machen sollen!? Hh! Ihm etwa die Wahrheit sagen? Das sie in Shotaro Fuwas Promo Video mitspielte! Im Video des Typen den sie Rache bis ans Lebensende geschworen hatte. Und das mehr als einmal. Sie ist doch nicht wahnsinnig. Er hätte ihr diesen Blick zugeworfen. Jener, der sagt: „ Ich habe dir bis in die Seele gesehen Mädchen und was ich sah, hat mir nicht gefallen. Also, geh mir aus dem Weg.“

Und dann hätte er ihr den Rücken zugewandt. Wäre ohne ein weiteres Wort gegangen und würde sie ein Lebenlang nicht mehr wahrnehmen.

Kyoko seufzt und ignorierte dabei völlig, das das Eins zu Eins die Situation ist in der sie sich zur Zeit mit Tsugurasan befindet.
 

Wütend will sie eine weitere unterzeichnete Karte zur Seite legen, aber sie verfehlt den Stapel und ein lächelnder Tsugura segelt von dannen. „Verdammt.“ Fluchend springt Kyoko auf. Umständlich krabbelt sie unter den Tisch. „Wo ist dieser Bastart hin.“ Mit den Augen anyliesiert die den Boden. Schließlich entdeckt sie das Bild neben einem Karton. Sie stößt sich zweimal schmerzhaft den Kopf bei dem Versuch unter dem Tisch vor zukrischen. Als Kyoko die Karte aufheben will, blieb diese irgendwo hängen. Ein heftiges Zerren, ein Reißen und Rens Kopf ist vom Oberkörper getrennt. Einen winzigen Moment nur starrt das Mädchen erschrocken auf beiden Hälften. Doch dann erscheint ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht. „Das geschieht ihnen recht sie arroganter Pavian.“ Wild Lachend zerkleinert sie das Bild in Tausenden von Schnipseln.
 

*1 ( Zahl mit Sternchen, soll heißen unwichtiges Detail für zwischendurch, unerheblich für den Storyablauf.)
 


 

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Die Kneipe befindet sich am Ende der Straße. Eingekeilt zwischen Häusern, die wohl im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs Ende der Fünfziger Jahre erbaut wurden. Man konnte davor stehen und sie übersehen. So unauffällig liegt sie.

Hier ist alles grau. Grau, glanzlos und fade. Man sah kaum junge Menschen. Wer konnte, war weggezogen, hinaus in die Vorstädte oder in Stadtteile die als IN galten. Zurück blieben, jene die es sich nicht leisten konnte oder wer alt ist und sich ein Leben, wo anders nicht mehr vorzustellen vermochte.

Endlos reiht sich ein farbloses Wohnhaus an das andere. Lediglich hin und wieder von dem Schaufenster einer Supermarktkette oder eines Kiosks unterbrochen.

Es ist eine von jenen Gegenden, wo Altes nur noch abgerissen wird, aber niemand kommt um die Lücken wieder zu schließen. Kein Mensch würde je auf die Idee kommen hier sein Geld zu investieren.

Lange lag die Zeit zurück, als die Leute beim Wohnungsamt Schlange standen um herziehen zu dürfen. Damals gebraucht, heute als last empfunden, fristet das gesamte Viertel sein Dasein im Zwielicht.
 

Die Kneipe selbst ist natürlich keine von diesen schicken Bars in denen sich Büroangestellte nach Feierabend trafen. Und auch nicht trendie und Hip genug um für Jugendliche angesagt zu sein. Im Grunde lockte sie Tag für Tag die selben Typen über ihre Schwelle. Jenen den es leichter fiel beim Altbewahrten zu bleiben.

In der Bar herrschte ein schummriges Licht. Ihre hoch Zeit liegt weit hinter ihr. Und nicht nur darin gab es Übereinstimmungen mit den meisten Besuchern. Hier sah alles ein wenig Abgehalfterter aus. Die Musik war rauschiger als andrer Orts. Der Glanz von Messingbeschlägen und der Wiederschein in den Flaschen hinter der Theke matter. Das Leder der Sitzgruppen knarrte bei jeder Bewegung ein wenig mehr. Und das kastanienfarbene Holz der Theke ist zerkratzter. Aber der Rausch des Alkohols wirkt intensiv wie eh und je. Hier wurden die selben Themen, von dem selben Typ Menschen mit ernstem Gesicht vorgetragen wie vor Jahren. An manchen Orten ändert sich die Zeit eben nie.
 

Shingo Oda stand nun schon seid mehr als dreißig Jahren hinter seinem Tresen und schenkte aus. Er kannte sie alle und ihre Gewohnheiten. Die Meisten von ihnen kamen in Regelmäßigen Abständen. Es waren gute Kerle. Zu meist Arbeiter aus den Umliegenden Betrieben. Das der Eine oder Andere mal übertrieb, kam natürlich vor. Doch selten wurde der Tagesablauf durch irgendetwas aufregenderes als ein umgekipptes Bierglas aufgewirbelt.

Doch heute ist etwas anders. Oder besser jemand. Vor etwas mehr, als einer Stunde, ist ein junger Mann in der Tür erschienen, groß und schlank und voller Energie, nicht in der Lage eine Minute still zu sitzen. Shingo beobachtete aus den Augenwinkeln, wie der Junge auf seinen Platz hin und her rutscht, während er mit einem Lappen über das alte Holz der Theke fährt.
 

Tetsuro Yamasaki hat es sich in einer der hintersten Ecken bequem gemacht, dort wohin nur ein Bruchteil der fahlen Deckenbeleuchtung, seinen Weg findet. Vor sich ein halbes Glas schales Bier. Er sitzt nun seit einer geschlagenen Stunde in der Bar fest und wartete auf seinen Cousin. Tetsuro hat nicht die Geringste Ahnung was dieser von ihm will. Normalerweise ging man sich aus dem Weg. Genzo führte ein Leben, das sich so völlig von dem Tetsuros unterschied. Und jeder war mit dem was er hatte zufrieden. Na klar ihre Väter sind Brüder. Aber damit hören die Ähnlichkeiten auch schon auf. Ansonsten trennen einander Welten.

Gedanken verloren start er vor sich hin. Seine Hände spielen mit einem Stapel Bierdeckel. Er wird je aus seiner Traumwelt gerissen, als ihn jemand anspricht. Überrascht sieht er auf. Ein Mann steht vor ihm. Weiter Mantel, der schwarze Hut mit Krempe weit ins Gesicht geschoben. „Entschuldigung ich bin zu spät. Konnte nicht den direkten Weg nehmen. “Der Mann läst sich auf die Bank ihm gegenüber fallen.

„Genzo!“ Tetsuro beobachtet stirnrunzelnd wie sein Cousin sich die Sonnenbrille von der Nase nimmt und den Hut vom Kopf.

Genzo lacht auf. „Kannst du die Vorstellen, trotzdem hat mich eine Gruppe Mittelschülerinnen zwei Blocks von hier erkannt. Ich konnte die Mädchen unmöglich einfach so stehen lassen. Du hast dich hoffentlich nicht all zu sehr gelangweilt?“

„Nönö, ich bin es lediglich nicht gewohnt meine Vormittage in Kneipen zu verbringen.“

„Das scheint dich allerdings, nicht allzu sehr zu stören.“ Genzo greift vielsagend nach dem leeren Bierglas vor Tetsuro. „Das wievielte ist es denn?“

„Das Erste.“

„Und das soll ich dir glauben.“

„Ja.“ Tetsuro zieht Genzo das Glas wieder aus den Fingern. „ Das hier, habe ich nur bestellt, weil der Alte mich so misstrauisch gemustert hat.“ Mit dem Daumen weist Tetsuro auf den Wirt, der just in diesen Augenblick besonderst eifrig den Nachtbartisch abwischt. „Ich kann ja hier schlecht Stunden verbringen und ein Wasser trinken.“

Genzo hebt abwehrend beide Hände. „Ist ja schon gut. Die kosten für das Bier, übernehme selbstverständlich ich.“

„Das wäre das mindeste.“ Tetsuro lehnt sich auf seiner Sitzbank weit zurück. Seine Augen fixieren die seines Gegenübers. „Willst du mir nicht sagen, was dieser ganze Aufwand überhaupt soll. Warum wolltest du mich hier treffen?“

Genzo holt tief Luft. „Tetsuro ich brauche deine Hilfe.“
 


 

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Ren Tsuruga seines Zeichens beliebtester Mann Japans (es gibt auch den einen oder andern Fanclub in China und Südkorea) ist an diesem Tag nicht sonderlich gut gelaunt. Ihn plagen seit dem vorhergehenden Abend Kopfschmerzen und er ist sich ziemlich sicher das sie im Verlauf des Tages noch stärkere werden.

Für die Schmerzen gibt es die unterschiedlichsten Gründe.

Es liegt an schusselige Kollegen die auch beim zehnten mal ihren Einsatz verpassten, es liegt an neugierigen Journalisten die ihm zum wiederholten mal die selben dusseligen Fragen stellen.

Und letztendlich liegt es am miesen Wetter. Ehrlich, er hatte es nie gemocht. Seufzend dreht er sich um. Stirnrunzelnd sieht er aus dem Fenster. Tief duckt sich ein Wolkenmeer über der Stadt. Es lässt alles so grau und trübe erscheinen. Selbst die buntest und fröhlichste Leuchtreklame kam nicht dagegen an. Ganz im Gegenteil sie macht ihn noch verdrießlicher. Er seufzt erneut.
 

Koichi Yoshiro seines Zeichens Manager des beliebtesten Manns Japans (es gibt auch den einen oder andern Fanclub in China und Südkorea) ist an diesem Tag besonderst gut gelaunt.

Vor sich hinsummend läuft er durch die verworrenen Gänge des LME-Hauptsitzes. Soeben war er bei Hirotasan gewesen. Die beleibte Frau hatte ihm freudestrahlend mitgeteilt das noch im Verlauf des heutigen Nachmittags alle Autogrammkarten fertig werden. Das ist für ihn eine freudig Überraschung gewesen. Zumal er nur einige hundert Stück für den Abend bestellt hatte und nun sind schon alle unterschrieben, das heißt das sie damit für den Rest des Jahres versorgt wären. Schön, freudig reib er sich die Hände.

Es ist schon bewundernswert und grenzte ans übermenschliche, dass diese Frau das allein in so kurzer Zeit hinbekommen hat.

Yoshiro biegt um die nächste Ecke, in Richtung Fahrstuhl. Seine Freude bekommt einen kleinen Dämpfer verpasst. Denn davor, wird der Manager schon von Ren erwartet. Der junge Mann lehnt an der Wand, einen dampfenden Becher aus Pappe in der Hand. Sein Blick ist auf das Gegenüberliegenden Fenster gerichtet. Ein Punkt, irgendwo weit draußen scheint sein Interesse geweckt zu haben. Diese Mine, dies Haltung, ein Außenstehender würde sagen dieser Mann ist Cool.

Doch Yoshiro konnte so gut wie nichts mehr täuschen. Nicht nach einer mehr als 2-jährigen Zusammenarbeit und nun ja auch Freundschaft.
 


 

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Geschafft. Kyoko schob die Kappe auf den Filzstift. Erleichtert lässt sie sich auf ihrem Stuhl zurück sinken. Ausgiebig rekelt sie sich. Soebend hat sie die letzte Autogrammkarte unterzeichnet. Feierabend. Endlich. In den letzten Tagen ist sie immer viel zu spät nach Haus gekommen. Doch das ist ja nun zum Glück vorbei. Es ist Samstag und unter normalen umständen LME-Freier Tag. Doch Kyoko, hatte es gestern unmöglich schaffen können. Also ist sie am heutigen Morgen extra Früh hierher gekommen. Als sie aufsteht und ihr Gesamtwerk betrachtet bleibt ihr Blick an der letzten Karte hängen. Ren Tsuruga. War sich dieser Mann eigentlich im Klaren was für Opfer, sie für ihn brachte.

Kyoko verpackt die letzten Karten. Schiebt den Stuhl ordentlich an den Tisch. Bevor sie das Licht löscht sieht sie sich noch mal in der Kammer um, ob auch alles ok ist. Bei Hirotasan holt sie sich ihren Stempel. Die Frau ist wie immer überschwänglich freundlich zu ihr. Sie stempelt Kyoko 100 Punkte auf ihren Block. Das war ja wohl das mindeste. Natürlich ist sich das Mädchen in den letzten Tagen darüber im klaren geworden das diese Frau ihre Naivität und Gutherzigkeit gnadenlos Ausgenutzt hat und sie praktisch hereingelegt hatte. Dabei konnte sie ihr nicht wirklich böse sein. Hatte ihr Kotonamie nicht vor wenigen Tagen noch erklärt, das man die Schwäche des anderen, für das eigene vorankommen nutzen sollte. Und hatte sie selbst nicht einverständlich zugestimmt.

Was ihr hingegen wirklich zusetzte war das es letztendlich eine Arbeit für Tsuruga war. Fast schien es ihr als würde sie demütig vor ihm zu Kreuze krischen und kleinbei geben. Und das war ja wohl das letzt was ihr einfallen würde.

Kyoko stampft missmutig in den LME-Aufenthaltsraum. Sie zerrt ihre Straßenkleidung aus dem Schrank und schält sich aus dem rosa Overall. Unwillkürlich muss sie an das Fernsehinterview denken das sie vor zwei Tagen mit dem Ehepaar des Darumaya gesehen hatte. Normalerweise sah sie nur selten Fern und schon gar nicht solche Talkshows. Es reicht ja wohl, wenn sie diese Menschen Tag für Tag auf Arbeit nah kam. Aber das Ehepaar hatte sie an diesem Abend mal wieder eingeladen und da sie ihnen Aufgrund ihres zu spät Kommens auch noch Sorgen bereitet hatte. Hatte sie die Einladung nicht ausschlagen können. Als sie dann wenig später recht glücklich zwischen den beiden auf der Couch saß. Einen Dampfenden Becher Tee in der Einen, einen Schokokeks in der anderen Hand. Traf der Giftige Pfeil sie mitten ins Herz.

Sie konnte sich noch ganz genau an das strahlenden Gentleman Lächeln des Attentäters erinnern. Man konnte sagen das Bild hat sich in ihr Herz gebrannt. Und seine Worte dazu: „Davon abgesehen, ein Ersatz könnte nie, die Qualität des Originals erreichen.“

Die Tür fällt krachend ins Schloss als die Umkleide verlässt. Im gehen zieht sie den Reisverschluss ihrer Jacke zu. Auf dem Weg zum Fahrstuhl hängt sie immer noch ihren düsteren Gedanken nach. Was sollte bitteschön diese Bemerkung. Sie sei nicht so gut wie Ruriko. Er hatte ihren Namen zwar nicht direkt genannt, doch wer damals beim Dreh dabei gewesen war, musste unweigerlich auf sie kommen. Das war doch Absicht gewesen. Sie war besser als diese Möchtegernschauspielerin. Und eines Tages würde sie auch besser sein als dieser Piefke mit seiner falschen Visage. Jawohl. Erst Shotaro, und dann Tsuruga. Und damit die ganze Welt. Sie würde sie alle in den Staub treten. Sie würde denen noch zeigen wer hier der Größte ist.

Wen sie ihn jetzt begegnen würde, sie würde ihm dermaßen die Meinung geigen. Jawohl hören und sehen würde dem vergehen.

Die Fahrstuhltür gleitet mit einem leisen Geräusch zur Seite.

„Oh.“
 


 

* * * * *
 


 

Ren fährt sich mit der Linken massierend über die Stirn. Seine Laune hatte sich in den letzten Minuten nicht sonderlich verbessert. Ganz im Gegenteil, sie befand sich auf dem Tiefpunkt. Doch seine Mine hat den ganzen Tag perfekt funktioniert. Und das würde sie auch noch den Rest des Tages müssen. Schließlich stand heute Abend die Premiere des neuen Films auf den Plan.

Yoschiro warf ihm hin und wieder von der Seite einen verstohlenen Blick zu. „Sie wird dir gefallen.“

Ren schreckte aus seinen Gedanken auf. „Wie bitte?“

„Hitomi Nakazawa. Das Mädchen das beim letzten Casting ausgesucht wurde. Ich sagte: sie wird dir gefallen. Sie hat eine sehr disziplinierte Arbeitseinstellung, habe ich mir sagen lassen. Und ein großartiges Schauspielerisches Talent. Und hübsch soll sie sein. Du wirst sie sicher mögen.“

Ren antwortet nicht sonderlich interessiert. „Wenn du meinst.“

„Ganz sicher. Wir treffen sie oben beim Präsidenten. Sei wir eine kleine Rolle in deinem neuen Film spielen.“

Die Fahrstuhltür gleitet mit einem leisen Geräusch zur Seite.

„Oh.“

Fast sofort traf Rens Blick auf ihre dunklen Augen. Die erst verzweifelt, dann erschrocken und schließlich kampfbereit blickten. Da wuste er, nun konnte er die Hüllen fallen lassen und das erstemal für heute, er selbst sein.
 

^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v ^-^ v_v
 

*1 Zusatz Info: Am Ende hat Kyoko ne ganze Kiste mit zerrissenen Ren Bildern. Sie wird sie mit nach Hause nehmen müssen. Da sie sich nicht traut sie im Ren-Terratorium, sprich in LME Umgebung weg zu schmeißen. Wer weis wessen Zorn das auf sich ziehen würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von: abgemeldet
2008-11-18T22:00:24+00:00 18.11.2008 23:00
Ich bin grad auf deine FF gestoßen.super...echt.
Aber eine Frage : wann schreibst du denn weiter???
Bis die Tage.
Gruß Angel ^-^

Von: abgemeldet
2007-03-02T20:55:03+00:00 02.03.2007 21:55
Bin gerade auf deine ff gestoßen, du schreibst total gut! Das war aber ein fieser Cliffhanger, ich hoffe dir ist bewusst, was du mir damit antust *dich böse anfunkelt*

Aber das Ren sowas dummes von sich gibt, wobei er das sicher nicht so gemeint hat, also wirklich! Weiter so!!!!

Hach, ich mag deinen Humor ^^
Wirklich, ich freu mich schon auf die Diskussion, ich hoffe, dass irgendwie irgendwann sie ihnen mitteilt, dass SIE die autogrammkarten geschriben hat und nicht diese person, die sie da schamlos ausgenutzt hat *grrrr* Freu mich schon sehr auf das nächste Chap!
Von:  Sorcha_Nyx
2007-02-06T17:58:30+00:00 06.02.2007 18:58
Nein, nein, nein!!! Was fürn Cliffhanger!!! Das is ja so gemein von dir!!! :( Aba mir gefällt deine Story!!! Bin vorhin drauf gestoßen und hab erstma alle Chaps durchgelesen!!! *g* Du hast nen super Schreibstil, aba ab und zu noch einige Rechtschreibfehler!!! Ach ja: Rens Manager heißt Yashiro, also mit "a" nich mit "o"!!! :) Ansonsten kann ich nur sagen: Mach ganz schnell weiter!!! LG!!! Ren
Von:  Kuon-kun
2006-11-23T00:41:17+00:00 23.11.2006 01:41
Juhu ein neues Kapi!!! Ich finds wieder klasse geschrieben *g* Hach und ich freue mich aufs nächste! Kyoko und Ren im Fahrstuhl na das kann ja heiter werden, so wie die beiden gerade drauf sind ^^
Schreib bitte schnell weiter und lad das nächste Chap hoch!!

mi-chan
Von:  DarkEye
2006-11-09T20:09:31+00:00 09.11.2006 21:09
OMG ren versaut es auch immer wieder
weiter so
dark
Von:  Kuon-kun
2006-09-23T15:48:19+00:00 23.09.2006 17:48
Ich muss mich Dama-chan anschließen. Wirklich ein interessanter Schreibstil und auch eine Interessante Storyline ^^ Ich hoffe es kommt bald das nächste Chap bin schon richtig gespannt drauf ^^
Von: abgemeldet
2006-09-02T13:19:09+00:00 02.09.2006 15:19
Ich kann mich Miku nur anschließen, interessanter schreibstil...wasmich brennend intressiert...

Wer war die Person, die nach Hause kam, mit ihrer sis rumtollt und sich später an ihre mutter schmiegt und weiß, dass dies das letzte Mal sein könnte?
*wissen will*

Lg, Dama-chan^.^

P.S. Danke für dieses lange und gelungene Kaps!*bow*
Von: abgemeldet
2006-09-01T21:47:07+00:00 01.09.2006 23:47
interesanter schreib stil, ist mal was anderes^^. Ich bin gespannd, was Genzo Yamazaki für eine Rolle in der FF spielen wird.
ciao
Von:  Tsukasa_Kozuki
2006-09-01T19:21:57+00:00 01.09.2006 21:21
Wow, den Stil den du hier verwendest, klingt wie ein Gedicht. Einfach wunderschön. Es liest sich so leicht und angenehm als würde man auf Wolken wandeln. Ich hoffe du schreibst in diesem Stil weiter und freue mich schon auf die Fortsetzung. ^-^
Von:  DarkEye
2006-08-30T18:27:45+00:00 30.08.2006 20:27
das war wirklich sehr interessant... und vorallem LANG:D
toll geschrieben weiter so
dark


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