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Uncried Tears

von

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Enttäuschung

Sakura erwachte so plötzlich und unerwartet, dass sie zunächst glaubte, nie geschlafen zu haben. Ihre Augen brannten höllisch unter den Lidern, ihr Kopf dröhnte, als hätte ihr jemand dagegen geschlagen und vereinzelte Hitzewallungen durchliefen ihren geschwächten, zitternden Körper. Wo war sie überhaupt und was geschah hier mit ihr? Eine ganze Weile lag sie ruhig und bewegungslos da und horchte auf das wilde Getöse des Windes, das von draußen an ihre Ohren drang, an den geschlossenen Fensterläden klapperte und ein unheimliches Rauschen und Heulen verursachte.
 

Nur langsam kehrten die Bilder der vergangenen Stunden in ihr Gedächtnis zurück. Sie war mit Sasuke auf dem Weg nach Sunagakure gewesen, als ihr mitten in der Wüste die Kräfte versagten und sie zusammengebrochen war. Sasuke hatte sie daraufhin die ganze Nacht getragen, bis sie ihr Ziel erreicht hatten und für alles was danach geschah, hatte Sakura nur noch wage Vermutungen.
 

Zaghaft schlug sie die Augen auf, erblickte die graue, kahle Zimmerdecke und wurde sofort von dem bekannten, unangenehmen Schwindelgefühl gepackt, das die Umgebung um sie herum schwanken und rotieren ließ. Im Raum herrschte stockfinstere Nacht und nur eine einzelne, fast vollständig niedergebrannte Kerze auf dem Nachtschrank spendete ein wenig Licht. Das Feuer flackerte gegen die Wände und es kam Sakura so vor, als ginge die unnatürliche Hitze, die sie spürte, von ihm aus, obwohl sie eigentlich wusste, dass die Flamme viel zu klein dafür war.
 

Erst als etwas Kühles sanft ihre Stirn berührte, zwang sich das Mädchen den Kopf zu drehen und ihr Gesicht der Person zuzuwenden, die an ihrem Bett saß und auf ihr Erwachen wartete. Enttäuscht bemerkte sie, dass es nicht der Junge war, auf den sie gehofft hatte und traf auf Narutos besorgten Blick.
 

„Endlich bist du wach“, sagte er leise, nahm den feuchten Lappen von ihrer Stirn, tauchte ihn in kaltes Wasser ein und legte ihn anschließend wieder zurück, „Du hast sehr hohes Fieber und den ganzen Tag geschlafen.“

Sakura entgegnete nichts und versuchte zu begreifen, ob Narutos Gegenwart real oder doch nur wieder einer ihrer Träume war, denen sie sich Nacht für Nacht aufs Neue ausliefern musste.

„Sasuke“, murmelte sie schließlich, ohne auf die Worte des Jungen Bezug zu nehmen, „Wo ist Sasuke?“
 

Vielleicht kam es vom Schein der Kerze, doch Sakura hatte den Eindruck, dass sich Narutos Miene für den kurzen Moment, in dem Sasukes Name fiel, verdunkelte und er sich zusammenreißen musste, jetzt nichts Falsches zu antworten. Ob es ihm nicht gefiel, dass es gerade sein größter Rivale war, nach dem sie als erstes fragte?
 

„Ich weiß es nicht“, entgegnete der blondhaarige in einem bemüht gelassenen Ton, „Aber mach dir keine Sorgen, er hat sich schnell von der Reise erholt und es geht ihm gut.“

„Kannst du ihn bitte für mich holen? Ich möchte ihn gerne sehen.“
 

Es tat weh, Naruto um einen solchen Gefallen zu bitten, wo sie doch genau wusste, wie sie ihm damit wieder vor den Kopf stoßen würde. Trotzdem hoffte Sakura, dass er ihre Gefühle insoweit akzeptiert hatte, dass er ihrem Wunsch nachkam. Außerdem musste sie um jeden Preis mit Sasuke reden. Zugegeben war sie ein wenig betrübt Naruto statt seiner an ihrem Bett vorzufinden und ihr war immer noch so, als gebe es eine Menge ungeklärter Fragen zwischen ihnen, die sie nun beseitigen wollte.
 

Kommentarlos schüttelte der Junge den blonden Schopf und erklärte dann: „Tsunade müsste jeden Augenblick reinkommen. Sie war vor ein paar Stunden schon einmal hier, aber du hast geschlafen und bis jetzt war sie zu beschäftigt, um noch mal nach dir zu sehen. Du musst wissen, Konohas Zerstörung hat vieles durcheinander gebracht und ich bleibe hier, bis sie da ist. Danach werde ich Sasuke suchen gehen, versprochen!“
 

Bei der Erwähnung ihres Heimatdorfes zog sich Sakuras Magen schmerzhaft zusammen. Es brachte so viele längst verdrängte Erinnerungen wieder an die Oberfläche ihres Bewusstseins zurück, dass sie auf der Stelle das Thema gewechselt hätte, wäre ihr ein anderes eingefallen. Doch gerade jetzt, nachdem der Name „Konoha“ gefallen war, ließ sie die Vergangenheit nicht mehr los und sie spürte, dass irgendwann der Augenblick kommen musste, in dem sie sich damit auseinander zu setzen hatte, wenn sie nicht für immer unter den schlimmen Ereignissen leiden wollte.
 

„Naruto“, flüsterte sie nach ein paar Minuten des Schweigens, schluckte all ihre Ängste hinunter und überwand sich dann, die Frage ganz auszusprechen: „Was ist damals in Konoha genau passiert?“

Naruto richtete den Blick zu Boden und machte nun mehr denn je den Eindruck, als sei der tollpatschige kleine Chaot in ihm für immer verschwunden.

„Möchtest du das wirklich wissen?“, harkte er noch einmal nach und fuhr erst fort, als er ein schwaches Nicken von ihr signalisiert hatte: „Ich erinnere mich kaum daran, wo ich war und was ich tat, als der Angriff erfolgte. Alles ging so verdammt schnell, keiner hatte damit gerechnet. Alle Wachen und Spione waren beseitigt, niemand warnte uns vor. Plötzlich war das ganze Dorf voller fremder Ninja, Häuser explodierten, Straßen wurden aufgerissen, alles stand in Flammen, Panik brach aus…“ Naruto ballte die Hände zu Fäusten, seine Stimme zitterte, doch es war keine Trauer zu hören, sondern blanke Wut und endloser Hass.
 

Sakura schluckte schwer. „Waren es Ninja aus Kumogakure? Wir wurden von einigen angegriffen, als wir nach Konoha zurückkehrten“, sagte sie langsam, doch Naruto zog die Schultern hoch. „Sie trugen keine Stirnbänder. Ich hab nur die Akatsuki erkannt: Sasukes Bruder und diesen Fischmenschen“, antwortete er verbittert, „Tsunade-Oma versuchte die Invasion zu stoppen, aber sie hat uns alle enttäuscht. Ich sag dir was: Wenn ich erstmal Hokage bin, werde ich nicht so versagen! Ich werde die Pflicht erfüllen, mein Dorf zu schützen! Und auch wenn es Jahre dauern würde, würde ich es wieder aufbauen und mit meinem Leben verteidigen!“
 

Sakura spürte den Zorn auf Tsunade, der in Naruto loderte. Natürlich wusste er selbst genau, dass die amtierende Hokage alles erdenkliche getan hatte, um Schlimmeres zu verhindern und auch, dass es nun sinnlos war das Dorf wieder aufzubauen. Sicher hatte er sich schon mehr als einmal mit Tsunade über diese Themen gestritten. Er konnte ihre Entscheidungen nicht einfach so hinnehmen; er wollte sie nicht akzeptieren. Er hatte sie noch nie als Hokage angesehen…
 

„Rede nicht so schlecht über Tsunade-sama.“, warf Sakura ein, „Ihr sind die Entscheidungen über das Dorf sicher auch nicht leicht gefallen. Naruto, sieh es ein: Es gibt kaum Hoffnung auf eine Zukunft!“
 

Naruto hielt den Blick weiterhin gesenkt und für eine Weile erfüllte Stille den Raum. Sakura war des Sprechens müde. Ihr Körper glühte und sie fühlte sich schwach. Trotzdem wagte sie es nicht, die Augen zu schließen und ein wenig zu schlafen. Sie wollte Naruto zuhören; wollte wissen, wie es sich zugetragen hatte. Und obwohl es beinahe unerträglich war, die Vergangenheit wieder aufzuwühlen, hatte sie doch das Gefühl, sich besser an den Gedanken gewöhnen zu können, wenn sie alles noch einmal hörte.
 

„Ich wüsste gerne, was es den Akatsuki gebracht hat unser Dorf zu vernichten. Vielleicht, nein, sogar wahrscheinlich wollen sie ihre Macht vergrößern und ein Land nach dem anderen zerstören oder auf ihre Seite ziehen. Nur dachte ich, sie bräuchten dafür die Macht des Fuchsungeheuers. Wieso waren sie dann nicht an dir interessiert?“, überlegte Sakura laut, doch ihr Gegenüber schüttelte den Kopf, noch bevor sie ihren Satz beendet hatte.

„Sie waren sicher auch an mir interessiert“, entgegnete er, „Aber Iruka brachte mich weg, bevor man mich angreifen konnte. Er sagte, ich sei zu wichtig, als dass sie mich bekommen dürften, bevor er…“

Narutos Stimme brach und im schwachen Licht der Kerze schimmerten seine blauen Augen unter einem Tränenfilm. Er hatte diesen Mann geliebt, wie ein Sohn seinen Vater. Tiefes Mitleid befiel Sakura und sie verstand auf einmal, dass sie nicht die einzige war, die Zuwendung und Trost benötigte.
 

„Bisher habe ich mich immer nur auf diesen blöden Monster-Fuchs verlassen“, sprach Naruto weiter, als er sich sicher war, das Zittern aus seiner Stimme verbannt zu haben, „Ohne ihn wäre ich schon lange nicht mehr am Leben. Auch als ich so schwer verwundet von der Mission zurückkam und du mich ins Krankenhaus brachtest, heilte die Verletzung innerhalb einer Nacht. Ich sollte dankbar sein, aber ich bin es nicht. Ich wäre lieber so stark wie Sasuke – aus eigener Kraft!“
 

Die Zimmertür öffnete sich laut quietschend und Tsunade, dicht gefolgt von ihrer Gehilfin Shizune, betrat den Raum. Der Blick der Hokage traf auf den Narutos und sofort war eine gewisse Spannung vorhanden, die Sakura nicht zu erklären wusste. Wortlos erhob sich der Junge und machte für die Ärztin platz.
 

Tsunade schritt langsam auf Sakura zu und ließ sich auf dem freigewordenen Stuhl vor ihrem Bett nieder. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie sanft und fuhr mit der Hand über Sakuras Stirn.

„Es geht schon“, antwortete das Mädchen ruhig.

„Irgendwelche Schmerzen?“

„Nein.“

Die Ärztin nickte leicht. „Hab ich mir fast gedacht. Du hast dich überanstrengt, daher das Fieber. Ich hab was für dich zusammengestellt. Wenn du es gleich einnimmst und dich noch etwas ausruhst, bist du morgen wieder fit. Shizune?“
 

Die junge Frau zog ein kleines Gefäß mit dunkelgrünen Perlen aus ihrer Tasche und übergab es ihrer Meisterin. Auf den ersten Blick hätte man meinen können, es seien Erbsen, doch Sakura wusste aus ihrem Studium, dass es sich um eine Arznei handelte.
 

Tsunade stellte den Glasbehälter auf den Nachtschrank neben die Kerze. „Die eine Hälfte nimmst du gleich, die andere morgen früh. Schone dich noch, auch wenn es dir danach besser geht!“, ermahnte sie Sakura, „Ich hab nicht so viel Zeit und kann das nicht kontrollieren, also bitte halt dich an meine Worte!“ Ihr Blick richtete sich kurz auf Naruto, bevor sie hinzufügte: „Kann ich dich jetzt vielleicht für eine Weile alleine lassen? Ich muss mit dem kleinen Sturkopf dort noch etwas besprechen. Es dauert auch nicht lange.“
 

„Kein Problem“, entgegnete die Jüngere und Tsunade schenkte ihr ein knappes Lächeln, erhob sich und wandte sich zu Naruto und Shizune um. Mit wenigen Schritten durchquerte sie den Raum und hatte die Hand schon am Türgriff, als Sakura noch einmal nach ihr rief: „Tsunade-sama, haben Sie Sasuke gesehen?“
 

Die Hokage hielt inne und sah über ihre Schulter zum Bett zurück. „Es ist Nacht, Sakura. Wüsste ich nicht, dass er eben mit Kakashi unten bei den Wachen am Tor war, würde ich sagen, er schläft gerade“, antwortete sie schmunzelnd und trat hinaus auf den Flur. Shizune folgte ohne ein weiteres Wort und nachdem auch Narutos schwarz-orange Jacke hinter der Tür verschwunden war, klappte diese zu und Sakura war wieder allein. Kein Laut war zu hören und selbst draußen stand der Wind so still, dass man glauben konnte, jemand habe die Zeit angehalten.
 

Wieso war Sasuke jetzt nicht bei ihr? Wieso kam er nicht und erkundigte sich wie es ihr ging? Sakura hasste sich dafür, krank und ans Bett gebunden zu sein. Wieso hatte es ausgerechnet sie erwischt? Sie wollte aufstehen und selbst nach dem Uchiha suchen, doch ihre körperliche Verfassung erlaubte es nicht. Wütend griff sie nach dem Behälter auf dem Nachtschrank, schraubte ihn auf und schluckte die Hälfte der bitteren Medizin runter. Interessierte er sich nicht mehr für sie? Hatte er alles vergessen was auf der Reise passiert war? Oder musste er einfach nur mal für sich sein und nachdenken?
 

Sakura fühlte eine bleierne Schwere von ihren Beinen hinauf in die restlichen Glieder steigen. Es war mitten in der Nacht, obwohl sie am morgen in Suna angekommen waren. Den ganzen letzten Tag hatte sie also verschlafen. War Sasuke auch nur einmal bei ihr gewesen während sie im Fieber gelegen hatte? Vielleicht hatte er ihre Hand gehalten…
 

Seufzend sank sie zurück in die Kissen, drehte sich auf die Seite und zog die Decke über ihre Schultern. Die Hitze kam und ging, wechselte sich ab mit eisiger Kälte, die ihren Körper frösteln und zittern ließ. Sie sehnte sich nach Gesellschaft und hoffte, dass Naruto bald zurückkam. Doch die Minuten verstrichen und nichts geschah. Sakura konnte nicht wieder einschlafen und lauschte stattdessen dem Rhythmus ihres eigenen Herzschlags. Auf dem Flur knallte eine Tür zu, dann war es wieder so still wie zuvor. Die Kerze flackerte auf und wurde kleiner, als sich das Wachs dem Ende neigte. Mit einem Glimmen erlosch die Flamme und der beißende Geruch des Rauches stieg Sakura in die Nase. Die Dunkelheit ließ ihr nun keine andere Wahl mehr, als die Augen zu schließen und auf das Licht der aufgehenden Sonne zu warten.
 


 

Der nächste Morgen kam und das Fieber ließ nach. Zwar fühlte sich Sakura noch etwas schlapp, aber dennoch wesendlich besser als in der vorigen Nacht. Zu jeder vollen Stunde sah Shizune nach ihr, fragte nach ihrem Befinden, brachte kleine Mahlzeiten und wies sie an, noch im Bett zu bleiben. Sakura gefiel es nicht, so umsorgt zu werden. Sie wäre lieber aufgestanden und hätte etwas Sinnvolles unternommen, doch Shizune handelte auf Tsunades Befehl hin und dem wollte sie sich nicht widersetzen.
 

Immer wenn die Tür aufging, schrak Sakura hoch, in der Hoffnung, Sasuke ließe sich endlich bei ihr blicken, doch weder ihn noch Naruto bekam sie an diesem Nachmittag zu Gesicht. Der Tag verlief nur schleppend, ließ Sakura aber viel Zeit über alles noch einmal gründlich nachzudenken und je mehr sie überlegte, umso bewusster wurde ihr, wie viele Lücken ihr Wissen über die jüngsten Ereignisse aufwies. Wer war nach dem Angriff auf Konoha noch alles am Leben und waren ihre Eltern vielleicht gar nicht betroffen? Sie hatte die ganze Zeit angenommen, sie wären gestorben, doch die Leichen hatte sie nie gesehen. Musste sie nicht über den Tod ihrer Angehörigen informiert werden? Wären ihre Eltern andererseits nicht schon längst gekommen, um nach ihrer Tochter zu sehen? Sakura brauchte dringend Antworten.
 

Gegen Abend flaute die sengende Hitze, die den ganzen Tag wie ein schweres, belastendes Tuch über der Wüste und dem Dorf gelegen hatte, ab und der Wind frischte auf. Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer ein und tauchten es in rötliches Dämmerlicht. Auch Sakura fühlte wie ihre Temperatur sank und sie allmählich wieder zu Kräften kam. Die ganze Zeit hatte sie nun ausgeharrt, doch langsam neigte sich ihre Geduld dem Ende. Wenn Sasuke schon nicht zu ihr kam, musste sie ihn eben auf eigene Faust suchen, schloss sie wütend. Bei der Gelegenheit konnte sie auch gleich noch einmal mit Tsunade sprechen…
 

Ihre Tageskleidung lag sauber und ordentlich auf dem gegenüberliegenden Bett. Sakura zog sich rasch um, wusch ihr Gesicht an dem Waschbecken neben der Tür und verließ dann eilends ihr Zimmer, nicht ohne es hinter sich abzuschließen.
 

Der Flur war ruhig und menschenleer. Die untergehende Sonne warf durch die Fenster lange spinnenartige Schatten auf Boden und Wände. Sakura sah zu beiden Seiten den Gang hinunter. Der Ort war ihr völlig fremd; als Kakashi sie hierher gebracht hatte, musste sie zu wahrnehmungslos gewesen sein, um sich etwas zu merken, denn nun wusste sie nicht, wo sie langgehen sollte. Zu ihrer Rechten machte der Weg eine Biegung und ließ nur vermuten, wohin er führte, zu ihrer linken lag eine Treppe ins obere Geschoss. Mattes Licht fiel die Stufen hinunter und während sich Sakura noch wunderte, woher es kam, wehten die Stimmen zweier vertrauter Personen zu ihr hinab.
 

Sie trat näher an die Geräuschquelle heran, lauschte genauer und erkannte schließlich Naruto, der sich angeregt mit einem Mädchen unterhielt, deren Stimme ihr ebenso bekannt vorkam. Doch auf eine Person festlegen wollte sie sich bei ihr nicht. Langsam erklomm sie die Treppe und horchte, um einzelne Worte der Unterhaltung aufzuschnappen. Natürlich gehörte sich dieses Verhalten nicht und eigentlich wollte sie ja auch nur Tsunade und Sasuke suchen, doch wer sagte denn, dass Naruto nicht wusste, wo sich die beiden aufhielten?
 

Sakura erreichte die letzte Stufe und trat hinaus ins Freie. Das Dach des Gebäudes bildete eine riesige gepflasterte Plattform, von der aus man das ganze Dorf und die dahinter liegenden Felsen und Dünen überblicken konnte. Die Sonne verschwand am Horizont und durchflutete die Landschaft für diesen Tag zum letzten Mal mit gleißendem Licht. Sakura hob den Arm und beschattete mit einer Hand ihre Augen, um überhaupt etwas sehen zu können. Erst jetzt entdeckte sie Naruto und Hinata, die sich in der Mitte der Plattform gegenüberstanden, einander festhielten und in einen leidenschaftlichen Kuss versanken.
 

Es dauerte mehrere Sekunden, ehe Sakura die Lage begriff. Hatte sie eben noch wie angewurzelt dagestanden und die beiden angestarrt, versuchte sie nun unauffällig kehrt zu machen und die Treppe wieder hinunter zu steigen, doch da war es bereits zu spät. Naruto nahm ihre Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und löste sich so hastig von dem Mädchen, dass dieses zurücktaumelte.
 

Reglos standen sich die drei jungen Ninja gegenüber und Sakura wunderte sich einen Augenblick lang, warum Naruto noch nicht nach Worten rang um die Situation aufzuklären und somit seine eigene Verlegenheit zu überspielen. Hinatas Gesichtsfarbe wechselte von einem blassen Orange in ein dunkles Rot und gerade als Sakura meinte, irgendetwas müsse doch passieren, um es nicht noch unangenehmer zu machen, stürmte das Hyûga-Mädchen los; an ihr vorbei und die Treppe hinunter, bis sie aus dem Sichtfeld verschwunden war.
 

Naruto blieb allein zurück und schaute ihr fassungslos nach. Es war nicht schwer zu erraten, was nun in ihm vorging und Sakura wusste nicht, ob es besser war, auch zu gehen und sich später zu entschuldigen oder lieber bei ihm zu bleiben. Sie entschied sich für letzteres, kam langsam auf den Blonden zu und noch bevor sie ganz bei ihm angekommen war, sagte er: „Es tut mir leid.“
 

Was auch immer Sakura erwartet hatte, das war es nicht! Er hätte sie beschimpfen und beleidigen können, doch mit diesen Worten hatte sie nicht gerechnet.

„Nein, es – es tut mir leid!“, entgegnete sie schließlich, „Ich wollte euch nicht stören. Ich hab nur-“

Weiter kam sie nicht, denn Naruto schien sie gar nicht zu hören. „Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist“, erklärte er, „Hinata fühlte sich einsam und wollte mit mir reden. Ich war eigentlich gerade auf dem Weg zu dir. Irgendwie kam es ganz anders als es sollte und dann ist es passiert. Ich wollte das gar nicht. Ich liebe doch dich , Sakura!“
 

Und endlich begriff sie, wovon er sprach; wusste, dass sie aneinander vorbei redeten und hatte dennoch keine Ahnung, wie sie ihm das mitteilen sollte, wo er sie doch nicht zum Zuge kommen ließ. Sie versuchte ihn zu unterbrechen, doch er fiel ihr erneut ins Wort: „Nein, sag jetzt bitte nichts! Ich bin ein Idiot, ich weiß. Ich hätte das nicht tun sollen.“
 

Was danach geschah, verlief viel zu schnell, als dass Sakura eine Chance zum reagieren geblieben wäre. Für einen kurzen Moment spürte sie einen Luftzug an ihrer rechten Schulter, so als wäre eine schattenhafte Gestalt an ihr vorbeigehuscht. Dann ertönte ein dumpfer Knall und Naruto schlug auf dem Boden auf und blieb reglos liegen. Hinter ihm stand Sasuke, die Hand wie zum Schlag erhoben…



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2008-05-20T16:56:14+00:00 20.05.2008 18:56
Eins ist klar,
Sasuke ist eifersüchtig!
Gut so *gg*
Toll gemacht.
bb
Von:  AngelSakura
2007-01-07T12:32:34+00:00 07.01.2007 13:32
o.O

YEAHHHHHHHHHHHHHH *.*
...
mal guggn was mit sasu so abgeht im nächsten kap... *rumhibbel*
aba naruto tut mir leid... T.Tso hin n hergerissn... *drop*
Von:  Ringelstrumpf
2006-12-31T15:27:04+00:00 31.12.2006 16:27
Oh my god!!!
Sasuke, man(n) muss es ja net gleich soooooooo übertreiben!!!
Oder?
Hihihi, warscheinlich ist unser lieber Herr Uchiha rasend eifersüchtig.
*hinterhältig grins*
Mal gucken, wie er sich JETZT aus der Affäre zieht, bin ja mal gespannt.
Ja, und was unser Eisklotz in Konoha und am See gemacht hat, würd mich auch mal intersessieren.
Sasuke ist ja voll der Geheimniskrämer!!!

Und was zwischen ihm und Saku läuft, ist ja auch noch nicht geklärt.
Naja, wird auf jeden Fall spannend^^

So, und jetzt bist du dran^^
Also, die FF ist einfach nur der Hammer!!!
Richtig schön flüssig geschrieben.
Man kann den Handlungen richtig folgen und sich alles bildlich vorstellen.
Kommersetzung auch super *freu*
Denn das ist nicht bei vielen der Fall.
Rechtsschreibung auch perfekt *seufz*
Kann ich nur von Träumen.
Alles schön spannend und du kannst richtig schön Atmosphäre schaffen.
Also, deine FF ist einfach perfekt und dann auch noch mein Lieblingspairing^^
Das ist das Beste^^

Also, ich hoffe mal, dass es bald weiter geht und es wäre super nett, wenn du mir dann bescheid sagen könntest^^
So, muss jetzt auch mal an meinen FFs weiter machen.+
Bis zum nächsten Kappi
Marie

Ps: Achja, guten Flutsch ins neue Jahr^^
Von: abgemeldet
2006-12-31T10:10:14+00:00 31.12.2006 11:10
Habe gerade deine FF gelesen!
Bis jetzt ist sie echt super!
Sasuke hat Naruto umgehaut? Tja, vielleicht ist er eifersüchtig??
Wäre schon toll, schreib bitte schnell weiter und, kannst
du mir vielleicht bescheid sagen, wenn es weiter geht?
Bis dann,
Deine Nessa
Von:  Daitard
2006-12-30T21:45:42+00:00 30.12.2006 22:45
Omg O_O
Sasuke!

Warum hat er Naruto umgehaun? XD
Yaaay~
Jedenfalls ein super Kapitel ^.^
Mach weiter so :3
Wenns keine Umstände bereitet wäre ich auch sehr glücklich über eine ENS wenns weitergeht~
Von:  Kinu
2006-12-30T18:39:19+00:00 30.12.2006 19:39
So, da ich die FF heut erst entdeckt hab und jetzt erst damit fertig bin, kommt mein Kommi jetzt ^-^
Ist echt genial geschrieben ^.~
Besonders wie du die Gefühle umsetzt gefällt mir, passt zu jedem Chara, besonders zu Sasuke.
Kann sich sehr gut hineinversetzen ^^

Erst taucht der liebe Herr Sasuke nicht auf (wo hat der auch bloß die ganze Zeit gesteckt?) und dann ist er auf einmal da und haut den Naruto nieder ^^'
Wenn Sasuke jetzt auf "Ey-die-Kleine-gehört-mir" macht, wirds ja interessant XP
Aber Naruto tut mir schon etwas leid, mit seiner ständigen einseitigen Liebe, der soll einfach zu Hinata, dann is jut.
Überhaupt würde mich interessieren was Sasuke da im Wald am See und in Konoha gemacht hat (war in den letzten Kapis, ich weiß sorry ^_^')
Klärt sich hoffentlich alles noch auf, deswegen bin ich umso gespannter wies weiter geht.
Könntest du mir dann evtl. bescheid geben? Wär nett ^-^

Good bye!
Kinu
Von: abgemeldet
2006-12-30T13:42:41+00:00 30.12.2006 14:42
soa, endlich mein erster kommi... ich hab gestern abend, wo ich eigentlich schon schlafen sollte, still und heimlich die ff bis hierhin gelesen ^^
und nen kommi hab ich dann einfach nemmer geschafft, sry...
die story gefällt mir sehr gut und ich werde sie auf jeden fall weiterverfolgen.. ich habe diese ff in dem thread Sasuke und Sakura gefunden, mit deinem Kommentar: "Wenn ihr mal was mit Stil lesen wollt ;)"
ich muss sagen, du hast echt Stil!
Weiter so!
LG
Lily-chan
Ps: Krieg ich ne ens, wenn es weitergeht?
Von:  sweetangle
2006-12-30T12:34:23+00:00 30.12.2006 13:34
ERTSE!!!!!!

Die arme Hinata!!!
Naruto ist doch doof!!!!!!!
Aber das sich SAsuke da eingemischt hat, hat mich doch sehr verwundert.
Uns als er dann auch noch Naruto geschlagen hat. . . .
einfach geil.
Tja jetzt weiß Naruto immerhin, das er sich nicht an Sakura ran machen darf.
schreib shcnell weiter und sag mir dann bescheid wenn es soweit ist ja????
ich freu mich shcon mega auf die fotsetzung.

bussi sweety


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