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Jugendtage

die jungen Jahre eines Dämonenprinzen
von

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Auftritt mit und ohne Folgen

Im Palast des Herrn des Westens:
 

Sesshoumaru trottete ziemlich unglücklich drein schauend direkt neben Hitomi hier. Bereits seit mehreren Minuten hatte deutlich der Geruch des Palastes der südlichen Länder in der Luft gelegen. Zum ersten Mal war Sesshoumaru hier alleine. Nun, Hitomi war dabei, aber Sesshoumaru bezog es mehr auf seinen Vater. Generell war der junge Dämon erst zum dritten Mal hier. Seinen Vater offiziell zu vertreten fühlte sich leicht befremdlich an. Zudem hatte Hitomi ihm das gleiche angetan wie sich selbst. Sesshoumaru mußte sich in seine Gala-Kleidung zwängen, welche zwar angenehm und leicht aussah, aber im Grunde gerade das gegenteilige Tragegefühl vermittelte. Vor allem der sehr eng gebundene schwarze Obi war kein Gewinn für den Komfort dieser Kleidung. Auch die schweren eingearbeitet Metallplatten an Schultern und Armen, sowie ein kleinerer Brustpanzer mit Dornen half nicht sich besser oder gar leichter zu fühlen. Wenn er endlich das Sagen hätte, würde er sich nur mit leichten Stoffen und vor allem ohne diese nervende Armpanzerung kleiden. Ein netter Dornenkranz an der linken Schulter bot Schutz genug. Die andere Schulter war aus verständlichen Gründen belegt. Sesshoumaru konnte nie Verstehen, warum sein Vater es vorzog gerade solch exponierte Stellen auf dem Boden schleifen zu lassen. Zudem schienen die allermeisten Freundinnen die er hatte, obwohl es nicht üppig viele waren, einen narren an seinem Schweif gefressen zu haben. Er war doch kein Plüschtier!
 

Hitomi lugte immer wieder kurz zu Sesshoumaru. Sie nahm an, dass dieser sich auch nicht viel wohler als sie, in dieser Kleidung, fühlte. Nicht das ihr Outfit nicht hübsch und ansehnlich war, aber es war äußerst lästig von den männlichen Wesen so angestarrt zu werden. Zudem war es eine Kunst auf diesen hohen Absätzen nicht in stolpern zu geraten. Beides war einer wahren Kriegerin nicht angemessen. Mit gewisser Entrüstung hatte sie den Auftrag von Inutaisho entgegen genommen mit Sesshoumaru hier her zu reisen und sich auch sehr aufreizend anzuziehen. Hitomi würde bei diesen vielen undurchschaubaren Gestallten nicht von der Seite von Sesshoumaru weichen. Inutaisho wusste das gut. Sich dann so anziehen zu müssten hatte klar die Intention, dass alle Blicke auf ihr und somit auch auf Sesshoumaru liegen würden. Eine sehr perverse Art jemandem seine späteren Pflichten als Gebieter über die westlichen Länder vor Augen zu führen und ihn an dieser Art Aufmerksamkeit von allen Augenpaaren zu gewöhnen. Aber irgendwie war es auch ein Training zur Selbstbeherrschung, an welcher es Sesshoumaru gelegentlich noch arg mangelte. Sie war keine blinde Dienerin von niemanden, aber dieser Aspekt war der einzige, der sich überzeugt hatte der ,Bitte' von Inutaisho Rechnung zu tragen.
 

"Müssen wir da wirklich hin, Hitomi-san?" fragte Sesshoumaru leicht nervös. Beinahe hätte Hitomi lachen müssen. Sie würde ihre Krallen darauf verwetten, dass sie direkt vor dem Eingangsportal nicht mehr Hitomi-san, sondern Hitomi-sama ist. Kaum war der Stammhalter etwas beunruhigt schon wusste er was sich gehört und wie man jemand anderen höflich anspricht und somit Respekt zollt. Eine Sache die sie Inutaisho auch hatte beibringen müssen, wenngleich auch mit etwas anderen Mitteln. Sesshoumaru mag ein Freigeist sein, aber ihn wie seinen Vater mit den Krallen zu traktieren bis er etwas begriff schien ihr nicht angemessen. Hitomi war nur einen Hauch jünger als Inutaisho und trotzdem hatte sein Vater sie damals gebeten auf ihn wie eine große Schwester aufzupassen. Warum er sie darum gebeten hat? Hitomi wusste es bis heute nicht wirklich, aber offenbar wollte er, dass sein Sohn nicht ganz alleine aufwächst. Eine andere Erklärung hatte sie dafür nicht. Ohnehin war sie unendlich dankbar am Hof des Palastes aufgenommen zu werden, da konnte man die erste Bitte, welche an einen heran getragen wurde, doch nicht ablehnen. Zudem war es lustig mit Inutaisho. Auch wenn sie es heute nicht mehr gerne zugab. Schließlich war sie eine Kriegerin und da gehört es sich nicht zu albern zu sein.
 

"Ich fürchte wir beide haben keine andere Wahl, meiner Kleiner", gab die Hundedämonin zur Antwort und setze ebenfalls schweren Herzens den Weg fort. "Wir könnten behaupten wir haben den Palast nicht gefunden. Es könnte zu voll gewesen sein und wir kamen nicht mehr rein. Die Wachen wollten uns nicht durchlassen. Uns fällt schon was ein...", seufze Sesshoumaru. Aber Hitomi schüttelte immer nur den Kopf. Man hörte sie sogar einige Mal leise kichern. Offenbar machte ihr das hier auch noch Spaß! Zumindest ihn zu necken. Auf den Empfang selbst schien sie keine Lust zu haben, auch wenn sie angezogen war als wollte sie jeden Dämon dort auf ihr Lager holen. "Sag mal, wieso hast Du Dich angezogen als wolltest Du... naja... die Männer verrückt machen?" Hitomi hätte mit vielen Fragen jetzt gerechnet, aber bestimmt nicht damit. Was sollte sie jetzt erwidern? Ihr Geheimauftrag sollte nicht auffliegen. Als Kriegerin war Angriff die beste Verteidigung und so entschloss die Hundedämonin zum Angriff über zu gehen: "Gefall ich Dir etwa so gut?" Hitomi legte den Arm und Sesshoumaru und kraulte ihn leicht mit den rot lackierten Krallen unter Kinn und Schweif, worauf hin dieser doch merklich an Gesichtsfarbe gewann. Vor allem manche Rotschattierungen nahem bedrohlich zu. "Lass das!!!" rief der Hundedämon fast panisch und schuppste Hitomis Arm von sich weg. "Na? Magst Du mich nicht ansehen?" Hitomi versuchte möglichst unschuldig zu blicken und rollte dabei regelrecht traurig mit den Augen. "Hmph!!!" war Sesshoumarus einziger hörbarer Kommentar. In dieser Situation würde es sogar besser sein endlich am Palast anzukommen, bevor der Haushofmeisterin in Gala-Kleidung noch mehr peinliche Dinge einfielen.
 

Über die kleine Konversation hinweg verschwand neben den beiden Hundedämonen der Wald und gab den Blick auf eine große Ebene frei, auf der man ebenfalls den imposanten Palast der südlichen Länder sehen konnte. Er war nicht so groß und modern wie der Palast des Westens, dafür aber antik, was sich in einer alten Steinbauweise mit großen Säulen und hohen Emporen widerspiegelte. Bereits von fern waren zahlreiche Lichter zu sehen und die empfindlichen Ohren beider Hundedämonen vernahmen auch schon das geschäftige Treiben hinter den Palastmauern. Ein ungewohnter Anblick für beide, da der Palast Inutaishos nicht von so einer schweren Befestigungsmauer umschlossen war und somit auch keinen so uneinladenden Eindruck für die Besucher erzeugte. "Sie haben uns gesehen und bereiten den Einlass vor. Vielleicht sollte ich Dir noch ein paar Dinge zum Prozedere erklären. Was meinst Du?" Sesshoumaru nickte bei dieser Frage leicht. Auch wenn er nicht gerne hier war, er wollte seinem Vater bestimmt keine Schande machen. Hitomi auch nicht und diese war schließlich hier und war wegen dem seltsamen Dress bestimmt nicht weniger agil. Die Hundedämonin versuchte den Vorgang etwas zu beschrieben, schließlich hatte ihr Vater ihr einst ebenfalls diesen Vortrag gehalten. Etwas früher als sie jetzt Sesshoumaru, aber warum alles so früh machen, wenn rechtzeitig genügt?
 

"Als erstes wird ein so genannter Empfangschef hinter dem Portal bereit stehen. Die Wachen und alles andere sind für Dich nur Luft. Verstanden?" "Ich bin ja nicht blöd!!!" war Sesshoumarus Reaktion. Manche Dingen waren sehr schwer zu verstehen und anderes war einfach viel zu merken, aber das bisschen bis jetzt war wahrlich kein Problem. "Wie geht es weiter?" fragte er ungeduldig, da das Portal unterdessen immer näher kam. "Immer langsam mit den jungen Dämonen. Ich werde rechts ein paar Meter hinter Dir stehen und Du wirst einfach nur nicken und keine Mine verziehen - egal war er fragt. Ja?" Sesshoumaru runzelte leicht die Stirn. Einfach nur nicken und nichts anderes? Das ganze höfische Protokoll schien sich ein Geisteskranker ausgedacht zu haben. "Sag mal ... ist das bei uns genau so bescheuert?" Hitomi konnte ein kichern gerade noch unterdrücken, da sie mittlerweile doch sehr nahe beim Palast waren. Manchmal konnte man fast vergessen wer seine Mutter war und spürte deutlich die Eigenheiten, welche auch sein Vater früher an den Tag gelegt hatte. "Nein - nicht ganz so bescheuert. Dein Vater handhabt es etwas laxer, aber bescheuert genug ist es immer noch..." Vielleicht bestand für Sesshoumaru doch noch Hoffnung ihn zu einem Krieger zu erziehen, ihm Begriffe wie Ehre und Moral einzutrichtern, so dass kein Diplomat aus ihm wurde. Nicht das Inutaisho ein feiger Diplomat war, aber manchmal hatte sie sich schon gewünscht, dass er einen Gegner wirklich angreift um ihn zu töten, nicht nur um ein unentschieden zu erreichen, verbannen oder zu versiegeln. Eines Tages würde diese Denkweise noch sein Verderben sein, aber der sture Hund konnte ja nicht hören.
 

Bei Inutaisho und Fiori:
 

"Hast Du schon etwas bemerkt, Fiori?" fragte der Hundedämon. Nach einer überaus gehasteten Reisen waren Beiden endlich hier angekommen. Sogleich begannen sie damit sich umzusehen. Besonders durch den Einsatz des Fuyouheki gestaltete dies sich sehr viel einfacher. Die Dämonen, Priester und Mikos in dieser Gegend hatten keine Ahnung von ihrer Anwesenheit und startet auch so keine sinn- und verstandlosen Aktionen sie zu vertreiben. Niemand rannte umher und schrie ,Yooooukai'. Man konnte die Umwelt bewusster beobachten. "Nein - mir ist noch nichts aufgefallen, aber irgendetwas spüre ich trotzdem." Fiori sah beschämt auf den Boden. Sie war wohl die einzige Dämonin weit und breit die nicht sagen konnte, was ihre eigenen Sinne ihr anzudeuten versuchten. Inutaisho sah sie leicht mitleidig an. Schließlich hatte er sie aus mehreren Gründen mitgenommen. Zum einen kannte sie sich mit Magie aus. Dann sollte sie aus dem Palast heraus kommen und an ihrer Selbstsicherheit arbeiten können. Aber nicht zuletzt, weil Drachen eine Gruppe von Dämonen waren, welche besonders mit den Elementen in Verbindung standen.
 

"Versuch Dich doch auf lodernde Feuer der Menschen oder das fließen des Wassers in den Flüssen und dem Meer zu konzentrieren", warf Inutaisho mit einem helfenden Unterton in der Stimme Fiori verbal zu. ,Was wollte der Herr damit sagen?' fragte sich Fiori insgeheim, traute sich aber nicht die Frage laut zu stellen. Die einfachsten Dinge machten ihr große Probleme. Nicht mal einen der menschlichen Diener traute sie sich um etwas zu bitten, aus Furcht dieser könne ablehnen. ,Schöne Drachendämonin bist Du!! Und so mutig und vor allem Furcht einflößend', scherze sie abermals still mit sich. "Ich verstehe nicht." antwortete sie schließlich scheu. "Du bist doch eine Drachendämonin, oder?" Fiori nickte zustimmend. "Dann bist Du eine Youkai die ein besonderes Gespür für die Elemente Feuer und Wasser hat." Fiori wusste nicht ob das stimmte, nickte aber. Als Kind war sie gleich zu Inutaishos Vater gekommen und wusste kaum etwas über ihre Art. "Da ich nichts in der Luft liegen riechen kann und auch sonst keine Aura präsent ist - vielleicht wollen Deine speziellen Sinne Dir etwas sagen?" Diesmal nickte Fiori schon entschlossener. Etwas war da. Nur was? Und vor allem wo?
 

"Ich glaube es kommt aus dieser Richtung, aber ich weis leider nicht warum. Es ist nur ein Gefühl. Es tut mir leid, Inutaisho-sama, aber ich bin keine große Hilfe für Euch", gab Fiori wieder genickt von sich. Wie konnte Inutaisho etwas für bare Münze nehmen, wenn sie selbst es nicht einmal zu glauben vermochte oder sich ob ihrer Gefühle unsicher war. "Das ist besser als nichts. Komm wir gehen....", sprach der Anführer der Hundedämonen leise und nahm Fioris linke Hand. "Der Tag wird bald anbrechen und wir sollten vorher noch den Bergkamm erreichen, sonst Fallen wir auf wie bunte Hunde." Über den letzten Teil seiner Begründung mußte er selbst schmunzeln. Was die Menschen alles für seltsame Redewendungen gebrauchten. Und wie schnell diese vor allem abfärbten. "Der Berg dort hinter dem Kamm, der direkt am Meer liegt, er scheint heiliger Boden zu sein. Ideal, wenn man nicht entdeckt werden will. Wenn die Sonne untergeht, werden wir dort nachsehen", ordnete Inutaisho an.
 

Bei Sesshoumaru und Hitomi:
 

"Da seit ihr ja... was bin ich erfreut Euch begrüßen zu dürfen... ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt... a ha.... a haa.... a ahaaahaaa", Sesshoumaru war bei dieser Art angesprochen zu werden in Versuchung sich die Finger in die Ohren zu stecken - so pikiert klag es. Was hatte dieser Kauz? Zu enge Hosen an? Sesshoumaru ging einen halben Schritt zurück, hob den rechten Arm, winkelte die Handfläche nach hinten, versuchte ebenfalls so pikiert zu grinsen und dabei den Mund zu verziehen: "Jaaa - und wie wir uns erst freuen...", Sesshoumaru blinzelte ein paar Mal mit den Augen, "... ich kann es gar nicht in Worte fassen... zutiiiiiefst...", besonders den letzten Teil betonte der junge Hundedämon schon beinahe mit Hingabe, was das Gegenüber wieder mit dieser grauenhaften Lache quittierte. Wo war er hier nur herein geraten? Die Begrüßung am Portal lief genau wie Hitomi es beschrieben hatte, auch die Vorstellung bei ihrem Kollegen von diesem Hof war problemlos, aber diese affektierten Witzfiguren hier waren zuviel.
 

Zu allem Überdruss wollte dieser Witz von einem Dämon noch weiter mit ihm ,sprechen' und begann nun etwas von Wandteppichen und deren Farben zu erzählen. Leicht Hilfe suchend ging Sesshoumaru noch ein Stück zurück und stieß jetzt, richtig gehend erleichtert, gegen Hitomi. "Wärst Du so nett?" fragte Sesshoumaru die Hundedämonin mit ganz in den Nacken gelegtem Kopf und erbarmungswürdigem Unterton. Ein kurzes funkeln war in den Augen der Haushofmeisterin des Palastes der westlichen Länder zu sehen, als sie an Sesshoumaru vorbei direkt vor diesen nervenden Dämon trat - auf diesen wie auf einen Mistkäfer herab blickend. Innerlich mußte sie sich schütteln, so angewidert war sie. Es kostet schon gewisse Überwindung dieses nichts überhaupt anzufassen. Doch sie überwand sich und ihre rot lackierten Klauen umschlossen den Hals dieses Dämons. Nach einem tiefem Atemzug schleuderte sie diesen Kerl mit einer kleinen Bewegung aus dem Handgelenk quer durch den ganzen Raum und rein zufällig durch ein geöffnetes Fenster nach draußen.
 

Mit Anmut drehte sie sich um und sah in die Gesichter der anderen Gäste, von denen viele schlagartig nicht mehr im Sinn hatten ihr auf jedes nur erdenkliche Körperteil zu starrten und sich lieber mit den Getränken hier zu beschäftigen. "Danke", sagte die Hundedämonin erleichtert zu Sesshoumaru, welcher nur mit den Schulter zuckte und endlich wieder seines Weges gehen konnte. Natürlich mit seiner persönlichen Leibwächterin im Schlepptau. Langsam dämmerte ihm, warum sein Vater ihn mit Hitomi hier her geschickt hatte. Aber manche Dinge waren einfach bar jeder Form der Selbstbeherrschung. Zudem wollte er Hitomi den Spaß eben gönnen. Die ganze Zeit hatte sie schon mit den Krallen gescharrt und gelegentlich ihre Finger knacken lassen oder überdeutlich mit ihren Absätzen aufgetreten - was ziemlich üble Kratzer im edeln Boden dieses Raumes hier verursachte. Auch ihr edles Kristallglas hatte schon tiefe Kratzer von ihren Klauen. Nicht das dem jungen Hundedämon dies störte, aber das sie hier Amok lief, würde sicherlich keinen gutes Licht auf ihn und somit auf seinen Vater fallen lassen. "Auf Dich muß man aber auch immer aufpassen...", hüstelte Sesshoumaru, das Lachen nicht unterdrücken könnend, zur der ihm dicht folgenden Leibwächterin, zu welche alle Anwesenden zur Zeit mindestens einen Meter abstand hielten.
 

Stunden später:
 

"... und Dein Vater kam danach noch im genau passenden Moment wieder ins Spiel... ich dachte schon er würde nicht unter diesen ganzen Panzerbruchstücken dieses Schildkrötenyoukai hervor kommen, aber was soll ich sagen....." ,Bitte nichts mehr', seufze Sesshoumaru im Geiste als Antwort. Uramaru, der Fürst des Palastes, erzählte jetzt schon von der dritten Schlacht die er und sein Vater zusammen bestritten hatten. Nicht das er nichts über seinen Vater hören wollte, aber der Fürst erzählte alles als wäre er der Schreiber seiner Biografie und hielt gerade einen Vortrag über den heldenhaften Fürsten der südlichen Länder. "Was ihr nicht sagt... ist ja faszinierend... bitte erzählt mir mehr... nachher...", das letzte Wort flüstere Sesshoumaru, während er einen kleinen Hustenanfall simulierte.
 

Egal wie, aber Sesshoumaru mußte dringend eine Auszeit von dieser ,Party' haben. Noch eine Stunde in alten Zeiten, bei denen er ohnehin nicht dabei war, schwelgen oder Unterhaltungen ohne jeglichen Informationsgehalt führen würden seine Ohren nicht verkraften. Es wunderte ihn ohnehin selbst, daß noch kein Blut aus seinen Ohren floß. Hitomi sah ihren Schützling beinahe etwas mitleidig an. Nach dem kleinen Zwischenfall vorhin wurde sie endlich etwas respektvoller behandelt und nicht von jedem Penner hier angequasselt. Noch ganz im Gedanken verloren fühlte Hitomi wie Sesshoumaru sie näher zu der Gruppe schob, mit der er eben noch selbst geredet hatte und diese ganze Aktion mit dem Kommentar "übernimm Du mal kurz" garnierte. Noch bevor die Hundedämonin ein Wort sagen konnte war Sesshoumaru verschwunden und sie sah in die interessiert blickenden Gesichter der Anwesenden. "Ihr könnt uns also erzählen wie die Protokolle am Hof der westlichen Länder über die Jahre entwickelt wurden?" In letzter Sekunde vollbrachte Hitomi den Husarenritt sich bei dieser Fragen nicht zu übergeben. Wie konnte jemand nur Interesse an diesem langweiligen Thema so offenkundig äußern. Kein Wunder das Sesshoumaru verschwinden wollte, aber wieso mußte er sie wieder als Opferlamm auswählen? Unverschämter Hundebengel, dachte Hitomi, setzte ihr nichts sagendes Grinsen auf und begann zu erklären - jedenfalls das, was sie noch grob im Kopf hatte zu diesem Thema.
 

Im Garten des Palastes der südlichen Länder:
 

Ziellos striff Sesshoumaru an der Außenbefestigung des Palastes entlang. Der Garten war sehr gepflegt und auch sonst gab man sich hier viel Mühe eine nette Gestaltung zu erreichen. Mehr als nett konnte es bei dieser Art der Befestigung und bei der Lage dieses Ortes generell aber nicht werden. Kein Vergleich mit dem Palast der westlichen Länder, konstatierte Sesshoumaru im Gedanken. "Hallo?? Halloooo?? Ist da wer?" fragte plötzlich eine Stimme von der anderen Seite der Befestigungsmauer. Sesshoumaru drehte sich erstaunt herum, sah die Mauer an und versuchte herauszufinden woher genau die Stimme kam. Das Training im Palast und mit Hitomi hatte sich durchaus gelohnt, stelle Sesshoumaru fest, da er mühelos erkennen konnte, daß ein menschliches Mädchen auf der anderen Seite stehen mußte und das ihre Kleidung nicht gerade die frischeste wahr. "Nun - ich. Ich bin hier...", antwortete der Hundedämon interessiert. Wer war sie? Und wie war sie so nahe hier her gekommen ohne entdeckt zu werden? Warum sprach sie einfach so eine Wand an? Sie mußte doch wissen, daß das hier ein Dämonenpalast wahr und Sesshoumarus Erfahrungen der letzten Tage sagten ihm, daß Menschen von außerhalb eines solchen Ortes selten keine Angst vor Dämonen hatten.
 

"Wer bist Du denn? Arbeitest Du hier im Palast des Dämonenlords?" fragte die Stimme jetzt. Der junge Hundedämon mußte schmunzeln. Also wußte sie schon wo sie gelandet war. Eine Wolke von kleinen Geheimnissen umgab dieses Mädchen und sein Interesse schien sich dadurch noch mehr zu steigern. Was sollte er nun antworten? Irgendwie war er auf einem Arbeitsbesuch. Es wäre also nicht gelogen, wenn er ihre Frage mit Ja beantworten würde. Schließlich war es nicht wichtig wessen Sohn er nun war - noch mußte er nichts über seine Familie Preis geben. "Im Grunde ja - ich bin hier um zu Arbeiten. Mein Vater hat mich her geschickt." Ja, dachte Sesshoumaru, alles was er erzählt hatte entsprach der Wahrheit. "Und wer bist Du? Was machst Du hier an einem Ort voller Dämonen? Hast Du keine Angst?" fragte nun Sesshoumaru seinerseits. Er hörte das Mädchen hinter der Mauer leise seuzfen. "Natürlich fürchte ich mich. Aber.... aber ich.....", sie brach plötzlich ab und für die nächsten Minuten herrschte drückende Stille. "Hmmmm... willst Du nicht darüber reden? Wenn Du nicht willst, dann mußt Du nicht...", fügte Sesshoumaru nach der langen Stille an. Er konnte spüren, daß das Mädchen noch immer da war und er konnte noch etwas anderes wahrnehmen. Tränen. Was hatte sie? Vor wenigen Tagen wäre er vielleicht noch über die Mauer gesprungen und hätte versucht sie zu trösten, aber jetzt hielt er dies für nicht sehr klug. Offenbar war sie aus einem traurigen Grund hier und würde sicherlich zuletzt einem Dämon gegenüberstehen wollen, vor dem sie sich bestimmt höllisch fürchten würde. Auch Sesshoumaru seufzte leicht. Das Leben konnte wirklich ungerecht sein. Dabei meinte er es zumeist freundlich und nie hatte er vorgehabt jemanden zu töten. Aber wahrscheinlich würde er sich selbst als Mensch diese Versicherung auch nicht abkaufen.
 

"Ich bin hier... weil ich gehofft habe jemanden zu treffen, der hier arbeitet...", sprach das Mädchen jetzt. "Nun, Du hast jemanden gefunden", erwiderte Sesshoumaru in einem freundlichen Tonfall. "Wie heißt Du?" fragten jetzt beide gleichzeitig, woraufhin beide verschmitzt auf den Boden blicken. "Sesshoumaru" und "Miu" entschlossen sich jedoch beide doch noch dem anderen zu sagen. "Das ist ein schöner Name", war nun erneut von beiden gleichzeitig zu hören. Miu war leicht verunsichert, wußte sie doch nicht genau mit wem sie sprach. Die Stimme von Sesshoumaru klang jung, aber vielleicht täuschte sie sich. Sie war schon mehrere Male hier gewesen und hatte sich nie getraut einfach zu sprechen. Oft hatte sie das scheppern von Rüstungen gehört und angenommen es wären Wachen. Von diesen entdeckt würde sie bestimmt vertrieben oder vielleicht sogar getötet werden. Zudem war dies hier immer noch ein Dämonenpalast und deswegen besonders gefährlich. Aber ihr blieb keine Wahl. In dem Dorf nicht weit von hier wurde sie verstoßen, da sie keine Eltern hatte und für die Bewohnen nur Last war und dies auch deutlich zu spüren bekam. Dort wollte sie nicht bleiben und hatte alle ihre Hoffnungen darin gesetzt hier Arbeit zu finden. Hoffentlich war Sesshoumaru bereit ihr dabei zu helfen. So sehr wünschte sie sich wieder ein Dach über dem Kopf. Etwas warmes im Magen. Vor allem aber das Gefühl der Geborgenheit, welches sie so sehr vermisste. Dämonen zu dienen war eine unheimliche Sache in ihren Augen, aber welche Wahl hatte sie, wenn ihresgleichen nichts mit ihr zu tun haben wollte? Das hier war vermutlich ihre letzte Chance. Lange würde sie nicht mehr alleine im Wald überleben, Banditen und herumlungernde Dämonen entkommen können.
 

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Was soll ich sagen? Diesmal hat es etwas länger gedauert, aber ich hoffe, es wird Euch trotzdem gut gefallen. Wie immer wäre ich für ein paar Kommis sehr dankbar und hoffe Euch im nächsten Kapitel "Miu" wieder zu sehen :). Viel Spaß beim Lesen :)...
 

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands

GVD



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  HisoChan
2006-03-14T11:08:46+00:00 14.03.2006 12:08
ich bin gespannt ob Sesshoumaru ihr eine Stelle im Palast oder bei sich besorgt^^
und seine ohren tun mir leid^^
so langweilige temen können ganz schön quälen^^

tolles kapi und mach weiter so^^
knuddel
hisoChan
Von:  kiji-chan
2005-10-31T15:14:02+00:00 31.10.2005 16:14
Armer Sess, wenn du den Obi zu fest zugezogen hast, wird dir auch so schlecht wie mir? Ich muss mich dann manchmal fast übergeben.

Der Teil mit den Fluffys war süß. Ich will Sess als Plüschtier..... Der ist ja so knuffig.

Woher weißt du, wie man mit hohen Absätzen läuft? Nicht das es nicht stimmte, aber...

Eine gute Art Training, Hitomi zeigt etwas mehr von sich und Fluffy muss unter den Blicken auch leiden. Aber er soll ein Feigling sein? Und verlegen noch dazu?
Sie reisen nur zwei?? Hitomi und Sess-chan, das finde ich ein bisschen wenig für so einen mächtigen Lord.

Eine schüchterne Drachenyoukai... Süße Vorstellung.
Die Inu no Taishou und Fiori haben sich nicht verkleidet? Sonst könnten sie nicht auffallen, wie farbige Inus.

Miu erinnert an Rin, ohne Zuhause, Eltern, und läuft ausgerechnet Sess über den Weg. *g*

Kiji
Von:  Teilchenzoo
2005-10-20T19:32:26+00:00 20.10.2005 21:32
*ggg* jaa ... weich und flauschig ... daran haben viele einen Narren gefressen ^.~
Oh je ... die Beiden tun mir Leid ... *g* und wenn Sess was will, kann er ja richtig nett und süß sein ^^ ... bloß leider bringt ihm das nichts ...
Aber ... das scheint ja wirklich öde zu sein ... kein Wunder, dass da jemand rausfliegt^^°°° ... arme Hitomi ...
Dass es auch schüchterne und unsichere Dämonen wie Fiori gibt, ist auch mal was Neues ... aber eine angenehme Neuigkeit^^
Die Sache mit Miu scheint interessant zu werden. Er nimmt sie doch mit, oder??
Von:  Galax
2005-10-17T16:36:05+00:00 17.10.2005 18:36
... ich wes nciht was ich sagen soll einfach toll!! *gg*
Also deswegen mag sessy Rin in der zukunft so?
weil er schon einmal einem Menschen mädchen begegnet ist das die gleiche elende geschichte wie sie hate?
traurig... T.T
ich lesse jetzt leiber weiter sonst heule ich noch *schlurz*
Von: abgemeldet
2005-10-14T19:26:17+00:00 14.10.2005 21:26
*klapp klapp* wirklich gute Fanfic...mach schnell weiter^^
Von: abgemeldet
2005-10-13T09:47:46+00:00 13.10.2005 11:47
So, so, sieht so aus, als hätte Sess einige Probleme mit der Welt. *grins*
Und Miu erinnert mich tatsächlich auch ein bisschen an Rin!
Das Kapitel war mal wieder supergut!
Schreib schnell weiter!

^.~
Blue.
Von:  Jefferson
2005-10-11T10:22:33+00:00 11.10.2005 12:22
Das Menschenmädchen vor dem Palast...
Also ich kann mir nicht helfen, sie hat mich ein bisschen an Rin erinnert ^^
*gg*
Die stelle, wo Hitomi diesen Typ 'aus versehen' aus dem Fenster geworfen hat, war einfach genial xD
weiter so!
freu mich auf die fortsetzung ^^
Von:  Lizard
2005-10-03T13:06:15+00:00 03.10.2005 15:06
Neben der Vorstellung, wie Hitomi einen Nervtöter schwungvoll aus dem Fenster schmeißt, gefiel mir in diesem Kapitel besonders der Gedanke, dass besagte Hundedämonin das Kristallglas in ihren Krallen zerkratzt. Man stelle sich dabei auch mal die unauffälligen, netten Geräusche vor, die dabei entstehen könnten, wenn scharfe Krallen über Glas kratzen... KRIIIIEEEECCCKKKKK.... aua...
Ansonsten gefiel mir noch sehr die Vorstellung von einer schüchtern vorsichtigen Drachendämonin. Ausgerechnet jemand, der von einem Drachen abstammt, müsste doch eigentlich nicht so unsicher sein, oder? Doch, dass Fiori es ist, ist ein super Kontrast. Bin gespannt, was sie mit Inutaisho weiterhin erlebt.
Naja, und was Sesshoumaru mit seiner neuen Bekanntschaft erleben wird, finde ich auch spannend.
Sehr interessant fand ich übrigens noch folgende Stelle:
>Nicht das Inutaisho ein feiger Diplomat war, aber manchmal hatte sie sich schon gewünscht, dass er einen Gegner wirklich angreift um ihn zu töten, nicht nur um ein unentschieden zu erreichen, verbannen oder zu versiegeln. Eines Tages würde diese Denkweise noch sein Verderben sein, aber der sture Hund konnte ja nicht hören.< Hmmm, das scheint ja wohl sehr der Wahrheit zu entsprechen, nicht wahr? Seine innerliche Gutherzigkeit wird ja tatsächlich noch sein Verderben sein...

Entschuldige nochmals meinen späten Kommis zu Kapi 5 und 6, doch du siehst, ich habe dich nicht vergessen, und lese deine Geschichte weiterhin neugierig!
Von:  Shin-no-Noir
2005-10-03T10:58:17+00:00 03.10.2005 12:58
Ha, ich kann doch noch einen Kommi schreiben ^-^
Ich hasse Animexx manchmal, und mein I-net auch.

Ich habe mich tot gelacht an einigen Stellen *kichert* Das mit dem Youkai, der geredet hat wie meine Großeltern manchmal... ich hab keine Luft mehr bekommen nach Sessis Reaktion ^^
Das Mädchen ist ja niedlich ^-^ (Aber nicht so niedlich wie Sesshomaru versteht sich)
Was soll ich sagen außer: Wie immer ein sehr schönes Kapi. Schreib schnell weiter! ^^

PS: Sorry, dass der Kommi so kurz ist. Der nächste wird dafür bestimmt besonders lang ^-^
Von:  Natsue_Akagie
2005-10-03T09:47:40+00:00 03.10.2005 11:47
Oh, das ist wirklcih eine gute Idee, mit Miu^^
*schon gespannt ist wie es weitergeht*
das wird bestimmt heiter werden, vor allem weil Sess momentan ziemlcih 'schüchtern' gegenüber Menschen ist.
Das Kapitel ist wie immer klasse, macht schnell weiter


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