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Folgenschwere Kindheit

Inuyashas Zeit nach dem Tod seiner Mutter
von

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Bekanntschaft mit den Katzen

Danke für eure letzten Kommentare.^^
 

Und viel Spaß mit diesem Kapitel:
 


 

Die Geschwister wanderten auf geradem Weg weiter und hielten kein einziges Mal an. Inuyasha fragte sich schon zum wiederholten Male, wo sie eigentlich hingingen.

Sesshomaru sprach kein einziges Wort und seinem Bruder wurde es zunehmend langweiliger. Er riss beim Vorbeigehen gedankenverloren einige Gräser aus und blickte die ganze Zeit auf den Boden. Manchmal schaute er zu seinem Bruder hoch, der ihn aber niemals beachtete.

Ob er noch weiß, dass ich da bin? fragte sich Inuyasha. Schließlich hielt er den Druck dieser unangenehmen Stille nicht mehr aus.

"Wohin gehen wir, Sesshomaru?" platzte er heraus. Sein Bruder starrte weiterhin geradeaus und schwieg. Inuyasha glaubte schon, dass er nicht antworten würde, als er die kalte Stimme des Youkai vernahm:

"Wir haben kein bestimmtes Ziel." Mit so einer Erklärung gab sich Inuyasha nicht zufrieden.

"Dann können wir auch mal anhalten." meinte er hoffnungsvoll.

"Schon müde?"

"Nein, ich habe Hunger."

Jetzt senkte der Youkai doch den Blick und schaute seinen Bruder missbilligend an.

"Wenn du Hunger hast kann ich dir nicht helfen."

Inuyasha starrte ihn verwirrt an. Sollte das heißen, er musste sich selbst etwas zum Essen auftreiben? Wie sollte er das wieder anstellen?

Er konnte höchstens Beeren pflücken. Das war ungefährlich und eine harmlose Tätigkeit. Hier gab es allerdings nirgends Beeren.

"Was soll ich denn essen?" fragte er deshalb zaghaft.

"Was du an Essbarem findest." Sesshomaru schritt nun schneller aus und gab seinem Bruder damit zu verstehen, dass das Gespräch beendet war. Inuyasha musste laufen, um wieder zu ihm aufzuschließen. Von Sesshomaru konnte er also keine Hilfe erwarten. Da musste er wohl oder übel selbst klarkommen.

Suchend blickte er sich um. Diese Landschaft war jedoch nur eine große Wiese, ohne Bäume oder einem See. Hier würde es also nichts geben. Seufzend starrte er wieder zu Boden. Er hätte gerne einen Fisch, aber wenn es hier keinen See gab, dann konnte er auch seinen Fisch vergessen.

Ich hätte am Weiher einen fangen sollen, dachte er betrübt.

"Ähm.... Sesshomaru?" fragte er nach einer Weile. Sein Bruder gab keinen Laut von sich und so fuhr er einfach fort: "Kommen wir bald an einen See?"

"Wir werden sehen." war die knappe Antwort. Inuyasha zog ein finsteres Gesicht. Schon wieder so eine unzufriedenstellende Auskunft. Er beschloss jetzt lieber nichts mehr zu sagen. Mit seinem Bruder konnte man sowieso kein längeres Gespräch führen.

Allerdings nahm sich Sesshomaru Inuyashas Bitte kommentarlos zu Herzen. Er suchte sogleich die Witterung von Wasser auf und fand sie auch nach einer Weile. Sie kam von Norden.

Sesshomaru zögerte etwas. Im Norden herrschten seine meistgehassten Feinde: Die Katzendämonen. Normalerweise betrat er ihr Gebiet trotzdem und man ließ ihn auch in Ruhe, aber mit seinem kleinen Bruder im Schlepptau konnte sich die Lage ändern. Die Katzen hassten Hunde, das war kein großes Geheimnis. Und sie würden keine Gelegenheit verstreichen lassen einen von ihnen zu töten.

Inuyasha kam ihnen da gerade Recht. Er war noch klein und unerfahren. Eine leichte Beute. Sesshomaru kümmerte sich nicht viel um das Leben seines Bruders. Er wollte lediglich einen Kampf mit den Katzen vermeiden. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um mit ihnen herumzuzanken. Außerdem hatte er vor kurzem zwei, und Inuyasha einen von ihnen erledigt. Das würden die anderen Katzendämonen nicht auf sich ruhen lassen. Rache war bei ihnen eine sehr beliebte Beschäftigung.

Er beschloss gerade wieder umzukehren, als Inuyasha plötzlich die Nase in den Wind hob und mit glänzenden Augen die frische Witterung einsog. Offensichtlich hatte er jetzt auch das Wasser entdeckt und der Hunger machte sich deutlich durch einen knurrenden Magen bemerkbar.

"Ich reiche Wasser!" rief er erfreut und lief gleich darauf los. Sesshomaru fluchte in Gedanken und rannte seinem Bruder hinterher. Mit einem großen Sprung versperrte er ihm den Weg. Inuyasha musste dabei so heftig bremsen, dass er unsanft hinfiel.

Der Youkai blickte verärgert auf ihn hinab und wollte gerade etwas Tadelndes sagen, als es hinter ihm raschelte und ihm ein feindlicher Geruch in die Nase stieg. Alarmiert drehte er sich um und knurrte drohend, als er den Störenfried sah, der unbemerkt aufgetaucht war. Er hatte ein braunes unauffälliges Gewand. Darüber trug er eine graue Rüstung und an der Seite steckte ein Schwert in einer zerschlissenen Scheide. Die Augen funkelten feindselig.

"Was will ein HUND hier?" fauchte der Nekoyoukai abfällig. Mit diesen Katzendämonen war es immer das Gleiche. Kaum befand man sich in ihrem Gebiet, fielen sie sofort über einen her. Angriffslustig wie eh und je. Dieser Youkai war dazu auch noch alleine unterwegs, ein gutes Zeichen. So konnte man ihn schneller beseitigen, falls er zu aufdringlich werden sollte.

Sesshomaru starrte ungerührt in die kalten Augen seines Gegenübers. Er zeigte sich ruhig und kühl. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht. Schon bald wurde es dem Nekoyoukai zu unbehaglich in diese leblosen Augen zu starren und er senkte intuitiv den Blick.

Sesshomaru lächelte kaum merklich. Dieses stille Duell hatte wohl er gewonnen. So leicht gab sich der Fremde aber nicht geschlagen. Seine Augen begannen nun zornig zu glitzern.

Inuyasha war in der Zwischenzeit aufgestanden, hielt sich aber diskret im Hintergrund. Er bemerkte die angespannte Situation und beschloss deshalb lieber unauffällig zu bleiben. Außerdem roch der Fremde unangenehm nach Katze. Es war ein pelziger Geruch, der in der Nase juckte und kratzte. Inuyasha rümpfte sie unwillig und unterdrückte ein Niesen. Diese drei anderen Youkai hatten genauso gerochen....

Der Katzendämon hatte ihn noch nicht bemerkt. Im Moment hatte er nur Augen für Sesshomaru.

"Verschwinde von hier!" sagte er scharf, wobei er scheinbar unauffällig die Hand hob und somit die spitzen Krallen präsentierte. "Einer vom Hundeclan ist hier nicht willkommen!"

Sesshomaru schnaubte verächtlich. Dieser Youkai war ja ziemlich unverschämt, ihn so zu behandeln. Er wagte es tatsächlich ihn abzuweisen. Das würde sich der Hundeyoukai natürlich nicht gefallen lassen.

Inuyasha lugte jetzt doch vorsichtig hinter Sesshomaru hervor und betrachtete den neuen Feind eingehend. Einen friedlichen Eindruck machte er nicht gerade und er bemerkte auch wie es zwischen ihm und seinem Bruder knisterte. Die Feindschaft und der Hass der beiden konnte man beinahe anfassen.

Der Nekoyoukai sah die Bewegung Inuyashas aus den Augenwinkeln und senkte rasch den Blick. Gierig fixierte er den Kleinen.

Oh oh, er hat mich entdeckt. dachte der Junge erschrocken und wich zurück. Der Nekoyoukai grinste breit und gewährte somit einen Blick auf seine nadelspitzen Zähne.

Ein kleiner Hund im feindlichen Gebiet. Das war recht unvorsichtig und so ein Leckerbissen ließ sich der Dämon nicht nehmen. Es würde ihm ein Vergnügen sein seine Klauen in ihn zu schlagen und ihn zu zerreißen. Aber da war immer noch der große Hund... Verärgert richtete der Katzendämon seinen Blick wieder auf den älteren der Brüder. Solange er da war, konnte er nicht an seine Beute ran.

"Deine kleine Begleitung kommt mir gerade recht." säuselte er. "Mhmmm... Ich habe heute noch nichts gegessen. Es wäre wirklich besser, wenn du ihn mir freiwillig überlassen würdest. Oder muss ich erst nachhelfen?"

Entsetzt blickte Inuyasha vom Nekoyoukai zu seinem Bruder. Was würde er jetzt tun?

"Huh. Das will ich sehen." erwiderte der Hundeyoukai kalt. Die Tatsache, dass dieser Katzendämon Sesshomaru derart ohne Respekt behandelte, machte ihn schon rasend genug. Kampfbereit hob er seine Klauen, hatte aber nicht vor sie einzusetzen. Zuerst wollte er seinen Gegenüber warnen, wen er vor sich hatte. Der zeigte sich jedoch vollkommen unbeeindruckt. Entweder er hatte wirklich keine Ahnung, wer Sesshomaru war oder er war einfach nur ziemlich naiv.

"Du kannst mich nicht einschüchtern, kleiner Hundejunge." sagte er selbstsicher. "Ich..." Weiter kam er nicht, denn eine heftige Giftattacke traf seine Rüstung und schmolz sie augenblicklich weg, als ob sie nur weiche Butter wäre. Inuyasha staunte. Er war froh nicht in der Haut des Nekoyoukai zu stecken. Der Gedanke einmal gegen seinen Bruder zu kämpfen behagte ihm ganz und gar nicht. Der Katzendämon blickte Sesshomaru nun überrascht an und betastete verdattert den kläglichen Rest seiner Rüstung.

"Was.... was..."

"Du solltest nicht so unverschämt sein." giftete der Hundeyoukai. Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen hob er nochmals die Giftklaue. Sein Gegner wich hastig zurück und merkte, dass plötzlich Angst ihn ihm hoch kroch. Er schluckte schwer und nahm seine ganze Willenskraft zusammen, um nicht einfach wegzulaufen. Niemand sollte behaupten, dass er ein Feigling sei. Entschlossen packte er sein Schwert und richtete die tödliche Spitzte auf Sesshomaru.

"Ich soll unverschämt sein?" schnappte er. "Und was ist mit dir? Du dringst einfach in dieses Gebiet ein, als ob es dir gehören würde! Weißt du was? Ich lasse dich am Leben, wenn du dich sofort ergibst und mir deinen Begleiter aushändigst."

Erwartungsvoll blickte er den Hundeyoukai an. Er war recht zufrieden mit seiner Rede. Jetzt war sein Gegner bestimmt verunsichert und würde es sich schon zweimal überlegen, bevor er noch einmal zum Angriff überging. Wie sehr er sich da irrte, merkte er schon Sekunden später.

Sesshomaru stand unbeweglich da und schaute seinen Gegenüber mit steinernem Gesicht an. Er machte auch keine Anstalten den Forderungen nachzugehen. Stattdessen bewegte er kaum merklich seine Klauen. Die scharfen Krallen glänzten in der Sonne.

Jetzt wurde es dem anderen doch zu unheimlich. Er sah ein, dass sein Gegner von einem ganz anderen Kaliber war, als die bisherigen Eindringlinge. Diesen hier würde man nicht so leicht unterkriegen, geschweige denn besiegen können. Da hatte er sich ja was Schönes eingebrockt, aber jetzt war es zu spät, um noch etwas daran zu ändern.

Die Hand des Katzendämons zitterte leicht, als er das Schwert schwang und, in einer sinnlosen Aktion, wie er selbst wohl wusste, auf Sesshomarus Kehle zielte. Dieser wich erst gar nicht aus. Er spannte sich lediglich etwas an und machte eine kaum sehbare Bewegung mit der rechten Hand. Gleich darauf sah sich der Nekoyoukai mit abgetrenntem Schwertarm wieder. Sprachlos starrte er auf den blutigen Arm am Boden. Sein Blick wanderte weiter, zu der Stelle, wo er noch vor einer Minute gewesen war. Entsetzt japste er auf. Das war zuviel. Er würde jetzt lieber einen Rückzieher machen. Hastig drehte er sich auf den Absatz um und versuchte sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Es blieb bei dem Versuch.

Sesshomaru dachte nicht daran sein Opfer entkommen zu lassen. Er sprang in die Luft und schnitt seinem Gegner somit den Fluchtweg ab. Der Nekoyoukai ahnte, was nun kommen würde und hob schützend seinen verbliebenen Arm vors Gesicht.

"Bitte... du... du hast gewonnen. Du kannst hingehen wohin du willst, aber lass mich..." flehte er inständig. Doch der Hundeyoukai höre ihm gar nicht zu. Im Gegenteil- dieser schwächliche Zustand seines Gegners reizte ihn nur noch mehr ihn zu zerfetzten. Er hasste jegliche Form von Schwäche.

Ohne mit der Wimper zu zucken streckte er die Hand aus und löschte den Nekoyoukai mit seiner Giftklaue dampfend aus.

Anschließend landete er elegant auf den Boden und drehte sich, als ob nichts gewesen wäre, einfach um. Kommentarlos verließ er das Gebiet der Katzendämonen. Inuyasha folgte ihm mit offenem Mund. Sein Bruder hatte diesen Feind mit solch einer Leichtigkeit besiegt und war dabei vollkommen ruhig geblieben. Inuyasha war beinahe etwas neidisch, aber ihn erschreckte auch die Kaltblütigkeit seines Bruders. Ohne einen Funken Mitleid hatte er diesen Youkai getötet. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, was dieses Wort bedeutete.

Sesshomaru sah keinen Sinn darin, über seinen Sieg zu triumphieren. So ein niederer Youkai war nicht wirklich ein angemessener Gegner. Außerdem hatte er es jetzt ziemlich eilig von hier wegzukommen. Wenn die anderen Nekoyoukai vom Tod dieses einen hier erfuhren, dann konnte er sicher sein, bald die ganze Meute am Hals zu haben. Dazu hatte er nun wirklich keine Lust.

Das Volk des Hundeclans und des Katzenclans waren schon seit langem verfeindet. Sesshomaru wusste, dass sein Vater versucht hatte, mit den Katzen Frieden zu schließen, aber die wollten nicht hören. Man konnte mit ihnen einfach nicht verhandeln. Sie waren stur, egoistisch und verstanden nur die Sprache des Kampfes.

Und irgendwann wird ein Krieg zwischen uns ausbrechen, dachte Sesshomaru. Die Lage ist ja schon ziemlich gespannt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es so weit ist....
 

Etwas später erreichten die beiden einen Fluss. Sie befanden sich nicht mehr in feindlichem Gebiet. Inuyasha konnte deshalb in aller Ruhe fischen, während sein Bruder ein Stück entfernt stand und scheinbar mit den Gedanken ganz woanders war.

Inuyasha kümmerte das nicht. Er hatte alle Hände voll damit zu tun sein Abendessen zu fangen, das sich als recht schwer erwies. Die Fische waren so glitschig, dass sie ihm jedes Mal aus der Hand rutschten. Langsam wurde er ungeduldig.

"Verdammt." murmelte er und schlug mit der Faust ins Wasser, sodass es von allen Seiten spritzte. Von Sesshomaru erhoffte er sich keine Hilfe. Es kam ihm nicht einmal in den Sinn ihn darum zu bitten. So seufzte er nur tief und konzentrierte sich wieder auf seinen Fang.

Er stand nun knietief im Wasser, um ihn herum flitzten die glänzenden Leiber der Fische herum. Sie waren wahnsinnig schnell, aber Inuyasha hatte auch wahnsinnigen Hunger. Nur deswegen harrte er so geduldig aus.

Aufmerksam starrte er ins Wasser und beobachtete einen dicken Fisch, dessen glatte Schuppen, bei jeder noch so kleinen Bewegung, silbrig glänzten. Ahnungslos schwamm das Tier zu Inuyashas Füßen und inspizierte mit deutlichem Interesse seine Zehen. Diesen Moment nutze Inuyasha. Seine Hand schnellte hervor und packte den Fisch mit festen Griff am Schwanz. Dieser zappelte erschrocken und wand sich verzweifelt hin und her.

Fast wäre er Inuyasha wieder aus der Hand geglitten, aber bevor das passieren konnte, fasste er seine Beute noch fester und machte schließlich auch von seinen Krallen gebrauch.

Einige Augenblicke später saß ein zufriedener Inuyasha am Ufer und verspeiste genüsslich seinen Fisch. Er hatte so großen Hunger, dass es ihm nicht einmal etwas ausmachte ihn roh zu essen. Daran würde er sich wohl noch gewöhnen müssen.

Hauptsache er bekam endlich etwas in den Magen.
 

Sesshomaru sah ihm aus den Augenwinkeln zu. Es ging ihm immer noch auf die Nerven seinen kleinen Bruder in der Nähe zu haben, aber wenigstens war er nicht so ein Quälgeist, wie er zuerst angenommen hatte.

Zudem lernte er recht schnell alleine zurechtzukommen.

Er macht sich, dachte der Youkai bei sich.

Wenn alles gut ging, konnte er Inuyasha bald verlassen. Er hoffte es inständig, denn ein Halbdämon als Begleitung löste nicht gerade eine große Begeisterung in ihm aus.
 

Währenddessen hatte Inuyasha fertig gegessen. Er leckte sich noch vorsorglich die Finger ab und warf den Rest des Fisches hinter sich ins Gebüsch. Etwas unsicher stand er auf und blickte zu seinem Bruder.

Wollte er jetzt weitergehen oder konnte sich Inuyasha hier einfach hinlegen und ein bisschen schlafen? Am besten fragte er ihn einfach. Langsam ging der Junge auf den unbeweglichen Youkai zu und räusperte sich verlegen.

"Ähm... Sesshomaru?" Keine Antwort. Der Youkai hatte keine Lust unnötige Worte mit seinem Bruder zu wechseln. Wenn er etwas wissen wollte, sollte er ruhig fragen, aber nicht damit rechnen auch eine Antwort zu bekommen.

Inuyasha druckste etwas herum und wartete vergeblich auf irgendeine Reaktion. Als diese ausblieb fuhr er einfach fort: "Bleiben wir heute Nacht hier?"

"Ja." Eine kurze, aber deutliche Antwort. Zufrieden setzte sich Inuyasha unter einem Baum und zog die Knie an. Die Sonne war bereits untergegangen und der Mond tauchte an ihrer Stelle die Landschaft in einem weichen Licht ein. Inuyasha lehnte den Kopf an den Stamm.

Seit dem Tod seiner Mutter war der heutige Tag mit Abstand der beste gewesen. Er fühlte sich hier mit seinem Bruder vollkommen sicher. Zudem hatte er erfolgreich gegen andere Youkai gekämpft. Er hielt seine linke Hand vors Gesicht und betrachtete sie nachdenklich. Wie er da diesen großen Dämon besiegt hatte... Einfach mit einem Hieb seiner Krallen.

Täuschte er sich oder waren sie etwas länger und schärfer geworden?

Er hatte seine Krallen noch nie eingesetzt. Die waren stets stumpf geblieben und beachtete hatte er sie auch nie. Das würde sich jetzt wohl ändern. Sie waren im Moment die einzige Waffe, die er hatte.

Plötzlich fiel ihm wieder dieser Nekoyukai ein. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Sesshomaru ihn gekannt hatte.

"Was war das für ein Dämon heute? Er roch nach Katze." fragte er unvermittelt. Sesshomaru schrak aus seinen Gedanken hoch. Unwillig runzelte er die Stirn. Er hatte aber auch dauernd etwas zu fragen.

"Das war ein Nekoyoukai." antwortete er kurz angebunden. Inuyasha schaute ihn interessiert an und da fiel ihm plötzlich etwas ein.

"Diese drei Youkai von neulich waren auch von der Sorte, oder? Sie haben jemanden erwähnt... Nekrala oder so etwas...."

"Nefrata." verbesserte ihn Sesshomaru ungeduldig. "Sie ist die Anführerin."

"Und wieso waren diese Nekoyoukai so böse zu uns?"

"Sie sind unsere ärgsten Feinde." antwortete er knapp.

"Wieso?"

Sesshomaru verdrehte innerlich die Augen.

"Weil sie viele vom Hundeclan getötet haben." brachte er aus zusammengebissenen Zähnen hervor.

"Du hast den von heute aber auch getötet. Werden die Katzen uns jetzt jagen?" Irgendwie beunruhigte Inuyasha dieser Gedanke. Die Vorstellung von haufenweise Nekoyoukai gejagt zu werden gefiel ihm gar nicht. Und dann war da noch dieser ekelhafte, pelzige Geruch.

Sesshomaru schloss für einen kurzen Moment die Augen und zwang sich zu beherrschen.

"Es wäre besser, wenn du jetzt still bist." zischte er leise. Inuyasha zuckte unter dem groben Ton unwillkürlich zusammen. Da hatte er wohl eindeutig etwas Falsches gesagt und er hatte absolut keine Lust Sesshomarus Zorn auf sich zu ziehen, hatte er doch ganz genau gesehen, was mit diesem Katzendämon passiert war.

So ließ er sich schweigend zu Boden gleiten und formte mit seinen Händen ein provisorisches Kissen. Müde schloss er die Augen. Weinige Augenblicke später war er eingeschlafen.
 

Gleichmäßiges Atmen wiesen dem Hundeyoukai daraufhin, dass Inuyasha tief und fest schlief.

Na endlich, dachte er und entfernte sich ein gutes Stück vom Schlafplatz seines Bruders, blieb aber so nahe, dass er ihn noch riechen konnte.

Gleichzeitig dachte er daran, wie unvorsichtig es war, so tief zu schlafen. Es wäre besser, wenn Inuyasha aufmerksamer wäre, ansonsten könnte er leicht im Schlaf von jemandem überfallen und getötet werden.

Andererseits vertraute er bestimmt auf den Schutz seines großen Bruders..... Wie konnte man nur so naiv sein? Sesshomaru schnaubte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dass Inuyasha direkt zutraulich werden konnte, hätte er nicht gedacht. Hoffentlich konnte er ihn noch loswerden, bevor er zu sehr an ihm kleben würde. Die menschlichen Eigenschaften von Inuyasha waren stark ausgeprägt. Das gefiel Sesshomaru gar nicht. Wer weiß, wohin das noch führen konnte. Es wäre besser, wenn er sich mehr wie ein Youkai benehmen würde.

Vater, wieso hast du mir nur befohlen auf ihn aufzupassen? dachte er verbittert. Niemals hätte er gedacht, dass es tatsächlich so weit kommen würde. Wenn es nicht sein Vater gewesen wäre, der ihm diesen Befehl gegeben hätte, würde er jetzt nicht mit Inuyasha hier sein.

Nur der Respekt und die große Achtung, die er seinem Vater entgegenbrachte, ließen ihn seinen Befehl ausführen.

Sobald Inuyasha selbst in der Lage war zu überleben, würde er ihn jedoch alleine lassen. Dieser Moment würde hoffentlich bald kommen. Je eher, desto besser. Er konnte doch nicht ewig den Babysitter für ihn spielen.

Schließlich hatte auch er seinen Stolz.
 


 

So findet dieses Kapitel nun auch ein Ende. Das nächste lässt leider auf sich warten, da ich es noch nicht geschrieben habe(Ehrlich gesagt muss ich mir erst überlegen wie es nun weitergehen soll ^^")

Ich hinke im Moment ziemlich mit den Kapiteln hinterher. Ich bitte also all meinen treuen Leser/innen um etwas Geduld!

Auf jeden Fall versuche ich meine FF nicht allzu lange stehen zu lassen. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  -Kirei-
2005-11-13T15:12:39+00:00 13.11.2005 16:12
boar wie fiess von sesshomaru...
naja aber so is er nun mal...^^
Von: abgemeldet
2005-11-03T07:41:09+00:00 03.11.2005 08:41
So nun hab ich mir dein Chapter auch durchgelesen...
Hehe, ich finde ja die beiden irgendwie putzig. Inuyasha fragt so süßnaiv und Sesshy geht das tierisch auf den Keks *gg* (Armer Fluffy *lach*)
Der Nekoyoukai hat mir fast ein wenig leid getan, aber wer sich zu weit vorwagt...tja tja *g* der kann sein blaues Wunder in Form von Sesshoumaru erleben *rofl*
Wirklich ein megaschönes lustiges Chapter!
Mach weiter soooo!!
Ich lese gleich mal weiter!
Liebe Grüße
Lina
Von:  kiji-chan
2005-10-26T13:25:31+00:00 26.10.2005 15:25
>Ohne einen Funken Mitleid hatte er diesen Youkai getötet. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, was dieses Wort bedeutete.

Ich denke schon das er dieses Wort kennt, zB. hat er Rin gerettet. Aber ich weiß wie das gemeint war^.^ Wollte dich nur ein bisschen aufziehen. (^.~)/

Diese Anspielungen auf den Anime, wie zB,
>irgendwann wird ein Krieg zwischen uns ausbrechen....
sind eine gute Idee. Sie lassen deine Gesichte und den Anime als zwei Hälften eines Ganzen wirken.

Kleine Frage am Rande: kann ein sechsjähriger Inu fischen? Würde mich echt interessieren.
*weiter lies* hab nix gesagt. (aber sechsjährig?)

>Zudem lernte er recht schnell alleine zurechtzukommen....

So im Sinne, werd schnell groß, damit du mich nicht mehr nerven musst? Ja, ja. Fluffy hat auch seine Probleme.

>Wenn er etwas wissen wollte, sollte er ruhig fragen, aber nicht damit rechnen auch eine Antwort zu bekommen.

*lol* gut formuliert *dich lob*

> Er konnte doch nicht ewig den Babysitter für ihn spielen.

*lach*

>Schließlich hatte auch er seinen Stolz.

*sich vor Lachen zusammenroll*
Ja Fluffy-baby du hast es schwer, aber da kann man nichts machen. Ganbare!(Halte durch!)

Hoffe, die Muse küsst dich bald. Warte schon gespannt, was Fluffy noch erdulden muss.

Kiji
Von:  Shin-no-Noir
2005-10-26T13:01:55+00:00 26.10.2005 15:01
Ich hasse Katzen(dämonen).
Sie sollten lieber ihre Zunge hüten oder Sesshoamru macht das eben für sie. Selbst schuld *grinst böse*
Ich mag deinen Schreibstil und den niedlichen Inu-Chan *kichert*
Leider brauche ich immer ewig bis zum Kommentieren, da mein I-net der letzte *hüstelt* ist und sich gerne selbstständig macht.
Aber ich freue mich schon wieder auf das nächste Kapi.
Schreib schnell weiter und vergiss ja nicht die ENS ;)
Bis dann ^^
Von:  Tigerin
2005-10-24T11:20:15+00:00 24.10.2005 13:20
Super!
Süß, wie du Inu dargestellt hast, so richtig Kindlich. Eben eine kleine Nervensäge, er erinnert mich irgentwie an meine kleinen Geschwister, da kann Sesshomaru einen Leid tun^^
Der Katzenyokai hatte sich wirklich zu viel vorgenommen...
Schreib schnell weiter und schick mir ne ENS, wenn du das nächste Kapi on stellst^^

Bye Tigerin
Von:  shippi
2005-10-22T09:16:04+00:00 22.10.2005 11:16
Ich glaub ich steh kurz vorm Nervenzusammenbruch...das ist jetzt mein vierter Versuch dieses Kommi zu schreiben. ~.~
Mein Internet verreist immer ohne mir bescheid zu sagen.
Ok, meckern hilft nix, zum Kapi:
Ich kann mich den anderen hier nur anschließen, war mal wieder ein echt supertolles Kapi!^^
Die zwei sind wirklich irgendwie drollig.^.^ Inu mit seinem ewigen Gefrage und Sess der deshalb bestimmt ebenfalls kurz vorm Nervenzusammenbruch steht.^^
Dieser Katzenyoukai war wirklich ziemlich unverschämt. Aber mir gefällts trotzdem nicht das Sess ihn umgebracht hat. :( *schnief* Naja, besser als wenn einer von ihnen drauf geht.
Sessi scheint ja sehnsüchtig darauf zu warten das Inu endlich allein zurechtkommt. Er kann einem aber auch leid tun, er hat immer einen der hinter ihm her rennt.*lach*
Die Szene mit dem Fischefangen fand ich auch irgendwie knuffig, als Inu so waaahnsinnigen Hunger hatte.^^
Ich hoffe du hast bald eine Idee wie du weiterschreiben willst, und falls nicht...*tüte inspiration rüberreich*
Guck da mal rein!^.~
Bye shippi
Von:  Lizard
2005-10-21T14:41:42+00:00 21.10.2005 16:41
Die Bekanntschaft mit den Katzen entwickelte sich sehr interessant. Irgendwie tat mir diese naive Katze ja ein wenig leid, das war nun wirklich nicht sehr klug von ihr sich mit Sesshomaru anzulegen...
Ich finde es sehr gut, wie du den Unterschied zwischen den beiden Geschwistern herausstellst, und wie Inuyasha Sesshomaru einerseits für seine Stärke und seine kühle Selbstsicherheit bewundert, wie ihn seine Kaltblütigkeit andererseits aber auch abschreckt. Das war alles sehr passend und gut charakterisiert. Auch sonst sind die Sichtweisen des Halbdämons und des Dämon sehr unterschiedlich, sie sind halt von der Art her sehr anders und das kann man beim Lesen richtig hautnah spüren.

Irgendwie ziemlich gut fand ich auch diese Stelle:
>"Und wieso waren diese Nekoyoukai so böse zu uns?"
"Sie sind unsere ärgsten Feinde." antwortete er knapp.
"Wieso?"
Sesshomaru verdrehte innerlich die Augen.
"Weil sie viele vom Hundeclan getötet haben." brachte er aus zusammengebissenen
Zähnen hervor.
"Du hast den von heute aber auch getötet. Werden die Katzen uns jetzt jagen?" usw.<
Das zeigt einerseits so richtig nett die Naivität und das kindliche Gemüt von Inuyasha, andererseits wirft es aber auch die berechtigte Frage auf, warum es überhaupt diese Katzen-Hunde-Feindschaft geben muss. Sesshomaru ist da im Gegensatz zu Inuyasha ja sehr voreingenommen eingestellt (nach dem Motto: mit Katzen kann man halt nicht reden, das sind halt Feinde und damit basta!), er hat sich sicher auch nie besonders um Frieden bemüht. Auch eine passende Charakterisierung.
Ich bin gespannt, was du dir zukünftig noch ausgedacht hast, und keine Panik, Schreibblockaden hat jeder mal. Also lass dir ruhig Zeit, dann kommen schon wieder neue Ideen.^^
Von: abgemeldet
2005-10-19T15:05:08+00:00 19.10.2005 17:05
Irgendwie sind die Zwei ja putzelig: Inuyasha mit seinen vielen kindlichen und naiven Fragen und Sesshomaru, dem diese furchtbar auf den Keks gehen. Manchmal muss ich dabei schon etwas schmunzeln, auch wenn es eigentlich hart für den Kleinen ist, nun ohne die Mutter aufzuwachsen und mit seinem relativ wortkargen und gefühlskalten Bruder durch die Lande zu ziehen.

Was das Weiterschreiben betrifft, da mach Dir mal keinen Kopf drum, ich hänge zurzeit auch so ziemlich mit meinem nächsten Kapitel hinterher, ich denke mal, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir gerne warten.
Lass doch mal Myoga wieder drin vorkommen, das bringt immer Witz in die Story, aber lass Dich nicht von mir beeinflussen, schließlich ist es ja Deine FF.

Liebe Grüße
mariko
Von: abgemeldet
2005-10-16T12:49:11+00:00 16.10.2005 14:49
das kp war wieder echt schön, inu yasha macht sich und die gedanken gänge von sess die beschreibst du echt toll. bin mal gespannt was noch alles passiert *g*

gruß
engelchendiemaus
Von:  FlummiCat
2005-10-16T11:21:05+00:00 16.10.2005 13:21
^^ ja hab namen geändert gehabt<.<

ich fand das doll aber inuyasha tut mit leid das sein bruder immer so kalt is T_T naja aber nun wissen wir woher sesshoumaru mit kleinen kindern zum teil umgehn kann ....^^

die katzen tun mir irgendwie nicht leid haben es verdient xD nieder mti denn katzendämonen *gg*

ôô sags du mir wenn du weiter schreibst und lass dir ja eine gute idee einfallen^^ wies weiter geht du kriegst das schon irgendwie hin *gg*


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