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Lebenslinien

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Halt mich fest

Lebenslinien Kapitel 139

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Die Sonne schien hell heute, doch ihr Licht fühlte sich kalt an auf der Haut. Sasuke legte den Arm über seine Augen um der Helligkeit zu entkommen. Es roch nach Sommer. Dieser spezielle Geruch, bei dem man sich gleich den feuerroten Himmel am Abend vorstellte. Es war windstill.

Eine Hand strich ihm über das Haar und eine zweite legte sich auf seine Brust. "Bist du froh, wieder hier zu sein?", fragte Sakura. Sasuke ließ den Arm sinken und blickte auf. Er hatte den Kopf in ihren Schoß gebetet. Sakura beugte sich über ihn, doch die Sonne stand genau hinter ihr hoch am Himmel, sodass Sasuke ihr Gesicht nicht sehen konnte.

Geblendet schloss er die Augen wieder. "Ich weiß es nicht." Tief in seinen Gedanken wusste er, dass er nicht hier im Gras liegen sollte. Ihre Hand strich über seine Wange. "Ich bin es", meinte Sakura, "Ihr wart lange fort. Ich habe mir Sorgen gemacht." Mit einem Finger zog sie die Narben in Sasukes Gesicht nach.

Sasuke setzte sich auf, wobei ihre Hand auf seiner Schulter zum liegen kam. "Stimmt etwas nicht?", fragte sie. Er schüttelte den Kopf. "Wieso bin ich hier?" Sakura rückte ein wenig näher an ihn heran. "Was meinst du?" Es war ein merkwürdiges Gefühl wie sie ihn so von hinten umarmte. "Ich hatte nicht vor, hierher zurückzukehren", erwiderte Sasuke, "Also... wieso bin ich hier?"

Er spürte Sakuras Atem auf der Haut als sie sich gegen seinen Rücken lehnte. "Vielleicht, weil du es willst." "Ich kann nicht." "Wieso nicht?" Sasuke schwieg. Sakura stand auf und ging um ihn herum. "Es gibt keinen Grund, wieso du nicht hier sein solltest." "Aber ich..." Ihre Hände legten sich über seine Augen. "Du solltest alles vergessen was war. Dann kann alles so werden wie früher. Vielleicht sogar besser."

Sasuke versuchte sich daran zu erinnern, aber so wirklich wollte es ihm nicht gelingen. Es war, als versuche man sich an ein vergangenes Leben zu erinnern. "Nein", erwiderte er schließlich, "Wie früher wird es nie wieder sein. Ich bin nicht mehr derselbe." Die Sonne explodierte in einem ohrenbetäubenden metallischen Getöse.
 

Sasuke schreckte hoch und sah sich hektisch um. Er war am Tisch sitzend eingeschlafen. Naruto hatte versehendlich einen der Metallstühle umgeworfen, daher der Krach. "´tschuldigung", murmelte der blonde Junge und gähnte. Sasuke rieb sich die Augen. "Immer noch niemand aufgetaucht?", fragte er.

"Nein", erwiderte sein Freund und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch, "Und Frühstück kriegen wir wohl auch keines..." Naruto fühlte sich ausgelaugt. Sie hatten abwechselnd geschlafen. Doch die Nacht auf dem kalten Boden und harten Stühlen zu verbringen war wenig erholsam. Außerdem musste er dringend auf die Toilette.

Sasuke wandte noch einmal den Blick zu dem halbdurchlässigen Spiegel, doch dieses Mal konnte er nichts sehen außer seinem eigenen Spiegelbild das ihn unausgeschlafen ansah. Eilig versuchte er mit dem Handrücken die weiße Spur vom Mundwinkel bis zum Kinn wegzureiben.

In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und eine Frau betrat den Raum. Sasuke erkannte sie als Lehrerin. Er erinnerte sich nicht an ihren Namen, doch sie hatte an der Akademie unterrichtet. Sie nickte ihnen nur zu und stellte schweigend zwei Schalen mit einer gräulichen Substanz darin und zwei Becher Tee auf den Tisch. Naruto sah ihr skeptisch nach, senkte dann den Blick auf die Schale vor sich. "Was ist denn das?"

Sasuke rührte einmal in der klebrigen Masse. "Haferschleim..." Naruto verzog das Gesicht. "Bäh! Wie kann man denn so was essen? Allein der Schleim vor dem Hafer..." Sasuke zuckte mit den Schultern. Wenigstens bekamen sie etwas zu essen, wenngleich die breiige Pampe auch überraschend geschmacksneutral war. Naruto hielt sich an den Tee.

Dies war letzten Endes allerdings auch keine gute Idee, da so sein Toilettenproblem nur akuter wurde. Sasuke seinerseits brachte es nicht über sich mehr als die Hälfte des Frühstücks zu essen. Er wünschte sich inständig, dass sie ihm seine Tasche zurückgaben. Oder zumindest die Zahnbürste darin. Naruto war schon kurz davor in die leere Teetasse zu pinkeln, als endlich die Tür geöffnet wurde.

Der Shinobi sah sie einen nach dem anderen still an. Er erinnerte Sasuke stark an Shikamaru. Der Ausdruck in seinem Gesicht war der gleiche. "Ich sage es euch gleich", begann er, "Ich beantworte keine Fragen. Ich wurde nur abkommandiert, euch zu beaufsichtigen. Eine Entscheidung, was mit euch weiter passiert, wurde mir nicht mitgeteilt und wird mir auch nicht mitgeteilt werden."

Punkt. Naruto beäugte ihn misstrauisch. Vielleicht hätten sie es doch riskieren und vor Ibiki und diesem Inoichi abhauen sollen. "Wir haben doch überhaupt nichts getan", widersprach er, doch das war in dieser Situation ein recht schwaches Argument, das wusste er selbst. "Hast du auch einen Namen?", fragte Sasuke und stand auf. "Ich beantworte keine Fragen", wiederholte der Shinobi nur und öffnete die Tür.

Sie gingen erneut durch etliche Korridore. Sasuke fiel eine große Plastiktafel auf. Ein Wegweiser für verschiedene Abteilungen. Sie gingen in Richtung 'Ambulanz'. Doch das war nur eine sehr grobe Richtungsanweisung, denn der Gang teilte sich mehrmals und sie stießen immer wieder auf ähnliche Hinweisschilder.

Schließlich gelangten sie durch eine Tür in einen separaten Bereich, bestehend aus einem Umkleideraum, Toiletten und Duschraum. Der Shinobi gab ihnen jeweils ein Handtuch, Seife, Zahnbürste und Zahnpasta. Es waren nicht die Sachen, die sie bei sich gehabt hatten.

"Es gibt hier keinen zweiten Ausgang", meinte er, "Ihr braucht also keine Zeit daran zu verschwenden, euch einen Fluchtplan zu überlegen. Ihr werdet die Kleider anziehen, die für euch bereitgelegt wurden." Es war unnötig hinzuzufügen, dass er die ganze Zeit vor der Tür auf sie warten würde.

Widerstrebend nahm Naruto das Waschzeug entgegen und folgte Sasuke in die Umkleide. "Dafür, dass hier eigentlich keine Menschen leben sollten, gibt es hier verdammt viele Leute", meinte er und warf sein T-Shirt achtlos auf die Holzbank an der Wand, "Und alles Shinobi. Ist das nicht irgendwie komisch? Ich meine, was treiben die alle hier?"

Sasuke stopfte die Socken in seine Schuhe und schob sie unter die Bank. "Mich interessiert eher, auf was es Inoichi und Ibiki abgesehen hatten. Die waren ja wohl kaum wegen uns da." Als er sein T-Shirt über den Kopf zog musterte Naruto ihn nachdenklich. Sasukes Haut sah aus, als hätte man seinen Körper aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzt. Auf seiner Schulter prangte das Jūin wie ein Schandfleck.

"Stimmt", meinte er, "Das war Zufall. Vielleicht haben sie die Explosion gesehen und waren deshalb in der Nähe. Das war ein ziemlicher Knall." "Sie werden es uns jedenfalls bestimmt nicht erzählen." Sasuke stand auf und ging hinüber in den Duschraum. Das Wasser war nicht wirklich heiß, doch allemal besser als der Fluss.

Naruto folgte ihm kurze Zeit später, endlich den verdammten Tee losgeworden. "Denkst du, die lassen uns wieder gehen? Immerhin haben wir ja nichts mit all dem hier zu tun..." Als Antwort bekam Naruto nur ein unverständliches Gemurmel, halb erstickt vom Rauschen des Wassers und durch eine Zahnbürste. Sasuke war der einzige Mensch, den er kannte, der es fertig brachte sich während des Duschens die Zähne zu putzen.

Fünfzehn Minuten später traten sie wieder aus dem Umkleideraum auf den Korridor. Die Kleidung, welche man ihnen gegeben hatte, war grau und sehr zweckmäßig, so wie alles hier. Naruto entdeckte einen ausgeblichenen Namen auf dem Wäscheschild des T-Shirts, doch er war nicht mehr zu entziffern. Die Sachen mussten schon recht alt sein.

Der Shinobi brachte sie schließlich in einen anderen Teil der unterirdischen Anlage, der sich aber lediglich durch die Hinweisschilder von den anderen Korridoren unterschied. Er führte sie in einen von Neonröhren erleuchteten Raum, der wohl so etwas wie ein Büro darstellen sollte. Die Wände waren mit unscharfen Fotos tapeziert. Bilder von Leichen, soweit Naruto das beurteilen konnte.

Ein reichlich abgenutzter Tisch und ein einfacher Holzstuhl füllten einen großen Teil des Zimmers aus. Aus Aktenordnern und Brettern hatte jemand an der gegenüberliegenden Wand ein provisorisches Regal gebaut. Sasuke fielen die zahlreichen dunklen Tassenringe auf dem Tisch auf, ebenso die dunkelbraunen Flecken, die wohl einmal Blut gewesen sein mochten. "Ihr wartet hier", meinte der Shinobi und schloss die Tür hinter ihnen.

Naruto wandte den Blick zur Decke. Er hatte keine Vorstellung davon, wie weit sie sich von ihrem Ausgangspunkt entfernt haben mochten. Waren sie überhaupt noch in dem Bereich der Mauer, oder vielleicht schon wieder auf der anderen Seite? Es war schwer sich hier unten zu orientieren.

Erneut wurde die Tür geöffnet und ein bekanntes Gesicht zeigte sich. Asuma trug die gleiche schattenhafte Kleidung wie alle Shinobi hier. Ohne die Jungen auch nur eines Blickes zu würdigen, schloss er die Tür und setzte sich an den wackeligen Tisch. Naruto fühlte sich durch diese Nichtbeachtung irgendwie bedroht. Sein Blick suchte nach etwas im Raum, was sich im Zweifelsfall als Waffe gebrauchen ließ.

Asuma hob eine Thermoskanne vom Boden hoch, öffnete sie und goss eine reichlich trübe Flüssigkeit in den gesprungenen Kaffeebecher auf seinem Schreibtisch. "Ihr seid also hier, um eine Kirche zu besuchen", sagte er dann völlig unvermittelt, "Dort gibt es ein Portal, das euch nach hause bringen kann."

Naruto und Sasuke wechselten Blicke. "Kann man so sagen", erwiderte Sasuke und jetzt sah Asuma ihn auch an. "Und wohin führt dieses Portal, von dem ihr sprecht?" "In eine parallele Welt", antwortete Naruto, doch Asumas Blick ruhte weiterhin auf Sasuke. "Und das Ding, das du unter deinem Ärmel versteckst, kann dieses Portal für euch öffnen, nehme ich an..."

Naruto hielt den Atem an. "Es sollte uns den Weg zeigen", erwiderte Sasuke, "Doch seid wir in dieser Welt sind, funktioniert es nicht mehr so, wie es sollte." Der Shinobi zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Tasche und nahm das Feuerzeug vom Tisch. "Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wo ihr euch befindet?" Die Jungen sahen einander wieder an.

"Wir sind... auf der anderen Seite der Mauer..." Genauer konnte Naruto es wirklich nicht sagen. "In einem verlassenen Teil der Stadt." Sasuke legte den Kopf schief. "Nicht ganz verlassen..." Asuma rührte Zucker in seinen Kaffee. "Mehr hat man euch nicht gesagt auf der anderen Seite?" "Das kannst du ja jetzt tun", meinte Sasuke frech und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.

Asuma hob den Blick zu dem Jungen, doch er war schwer zu deuten. "Habt ihr schon irgendetwas Außergewöhnliches bemerkt?", fragte er plötzlich. Sasuke fand, dass dies eine ganz schön blöde Frage war angesichts ihrer derzeitigen Situation. "Inwiefern außergewöhnlich?" Asuma nickte jedoch nur. "Gut... Wenn ihr jetzt noch nichts bemerkt habt, dann seid ihr nicht gefährdet."

Naruto fand inzwischen, dass die Thermoskanne ein guter Waffenkandidat war. "Wovon sprichst du eigentlich? Gefährdet von was? Was soll das eigentlich alles hier? Warum sind wir hier? Warum seid ihr hier? Es hieß doch, dass hier keine Menschen leben können...!"

Asuma drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher aus. "Ja und nein. Menschen können hier leben, oder eher überleben, wenn sie das Zeug dazu haben. Alle Leute hier sind gut ausgebildete Shinobi, doch auch von uns haben es nicht alle geschafft." Narutos Blick glitt über die Bilder an den Wänden. "Wegen dem, was in dem Haus war?" "Auch. Doch das ist eher das kleinere Übel."

Er stand auf und zog einen der Ordner aus dem Regal. Die Bretter verrutschten bedenklich. Asuma legte ihn auf den Tisch und blätterte darin. "Es ist schon eine ganze Weile her. Niemand weiß genau, was damals schief gelaufen ist, doch es ist etwas passiert, was niemals hätte passieren dürfen." "Geht das auch etwas präziser?", hakte Sasuke nach. Diese Geheimnistuerei ging ihm auf die Nerven.

Sein Blick traf kurz den Asumas. "Leider nicht. Es ist einfach passiert. Wie eine Naturkatastrophe." Er zeigte ihnen eine Karte der Stadt, wie sie vor dem 'Ereignis' ausgesehen haben musste. "Erst hat man nichts bemerkt, doch dann kam es zu einer ganzen Reihe merkwürdiger Todesfälle." Das Wort gefiel Naruto nicht. Es klang so, als sollte man lieber keine weiteren Fragen stellen.

Asuma blätterte um und die nächste Karte war zu sehen. Eine ganze Reihe von bunten Punkten markierten verschiedene Stellen in der Stadt, alle innerhalb des Bezirks, den später die Mauer umschließen würde. "Dafür fanden wir schnell die Ursache, doch bei den Toten blieb es nicht. Die Menschen, die hier in dieser Gegend lebten, verhielten sich zunehmend merkwürdiger."

Sasuke horchte auf. War das etwa die 'Gefahr'? "Die Meisten von ihnen begannen plötzlich Dinge zu sehen, Stimmen zu hören. Die Realität verzerrte sich. Die schwächeren Gemüter unter ihnen drehten völlig durch. Sie töteten sich selbst oder auch andere Menschen. Es war, als seien sie von etwas besessen. Doch diese Vorfälle ereigneten sich alle nur in diesem bestimmten Gebiet. Außerhalb davon gab es nicht einen einzigen Vorfall."

Narutos Blick war konzentriert auf die Karte gesenkt. Er versuchte irgendein Muster zu erkennen, doch bis auf die kreisrunde Form schien alles recht willkürlich. "Man beschloss, den Bereich zu räumen und für Menschen zu sperren. Aber das allein reichte nicht. Immer wieder drangen einige leichtsinnige 'Abenteurer' hier ein. Und dann tauchten plötzlich die Kreaturen auf. Was sich gestern in dem Haus versteckt hat, war eine davon."

Sasuke sah ihn skeptisch an. "Und euch ist nichts besseres eingefallen, als einfach eine Mauer drum herum zu bauen?" Asuma klappte den Ordner zu. "Die Mauer sollte erst nur verhindern, dass die Zivilbevölkerung mitbekommt, was wir hier tun. Wir haben versucht der Lage Herr zu werden. Doch hier sind einige sehr schreckliche Dinge passiert. Und je länger wir blieben, desto mehr breitete es sich aus. Nicht nur der Wahnsinn, sondern auch noch andere Dinge. Lebensformen. Als sich abzeichnete, dass es uns nicht gelang, das Problem aus der Welt zu schaffen, wurde die endgültige Abriegelung von außen vorgenommen."

Naruto kam dieser Satz komisch vor. "Willst du damit sagen, die haben euch hier eingesperrt?" Sasuke musterte Asumas Gesicht sehr genau. "Sie überwachen sehr genau, was hier drin vor sich geht. Von außen bekommen wir, was hier gebraucht wird. Gelegentlich schicken sie uns neue Leute." Er blickte zu Naruto hinüber. "Sicher wissen sie auch, dass ihr hier seid."

Sasuke schloss für einen Moment die Augen. Jetzt hatten sie zumindest eine Vorstellung von den Umständen ihrer Situation. "Und wie geht es jetzt weiter? Können wir unseren Weg fortsetzen oder wollt ihr uns hierbehalten?" Asuma griff nach seiner Kaffeetasse. "Euch hierbehalten? Wir nehmen nur Jo-Nin mit mindestens fünf Jahren Erfahrung auf. Ihr würdet uns nur zur Last fallen." Sein Blick traf Sasukes. "Selbst ein Uchiha ist für uns ungeeignet, wenn er noch so jung ist."

"Woher...?" "Der Spiegel. Du hast durch den Spiegel sehen können. Aber die Kamera hast du nicht bemerkt." Sasuke blieb der Mund offen stehen. War ihm wirklich so ein Anfängerfehler unterlaufen? Asuma schlug ihm auf die Schulter. "Wie gesagt: euch fehlt die Erfahrung."
 

Asuma brachte sie in ein schlichtes Quartier. Dort würden sie bleiben, bis er sie holen ließ. Naruto ließ sich sofort auf eines der Betten sinken. Endlich wieder ein richtiges Schlaflager. Kein Gras, kein Moos, kein Heuboden, kein Stuhl, sondern ein Bett mit Decke und Kissen. Ab jetzt konnte es nur noch bergauf gehen.

Sasuke, der sich noch immer über sich selbst ärgerte, saß auf dem Boden und starrte nachdenklich vor sich hin. Asuma hatte 'Kreaturen' erwähnt, doch er hatte nicht einmal annähernd durchblicken lassen, worum es sich dabei handelte. Ungefährlich waren sie sicherlich nicht, sonst hätten Inoichi und Ibiki sie nicht mit Feuer verscheucht, wenn nicht sogar getötet.

"Du solltest dich ausruhen", meinte Naruto, "Mehr können wir hier ohnehin nicht tun." Er warf sich geräuschvoll auf die Seite und kehrte Sasuke somit den Rücken zu. Kurz ruhte der Blick des anderen Jungen auf ihm. Trotz der unbequemen letzten Nacht fühlte sich Sasuke allerdings nicht besonders erschöpft. Zu viele Gedanken gingen ihm im Kopf herum.

Doch als nach mehr als einer Stunde immer noch niemand zu ihnen kam um sie zu Asuma zu bringen, kletterte er schließlich auf das zweite Bett und legte sich hin. Jetzt fiel ihm auch auf, dass es in den unterirdischen Räumen doch recht kalt war. Kaum hatte Sasuke die Decke über seine Schultern gezogen, fielen ihm die Augen zu.
 

Eine kalte Hand an seiner Schulter weckte ihn wieder auf und er blickte direkt in Irukas Gesicht. Er hatte sich neben das Bett gekniet und Sasukes Kragen zurückgeschoben. Sasuke war klar, dass er das Jūin gesehen und sich wohl seinen Teil dazu gedacht hatte. Kommentarlos setzte er sich auf. "Ich soll euch zu Asuma bringen", meinte Iruka und stand auf. Naruto war bereits wach und streckte sich gähnend. "Wird auch Zeit..."

Abermals folgten sie einem Shinobi durch die Korridore des Stützpunktes. Sasuke fragte sich dabei, ob sie inzwischen irgendwelche Anweisungen von der anderen Seite erhalten hatten. Immerhin hatte Asuma angedeutet, dass die Obrigkeit wusste, dass zwei Eindringliche lebendig bis hierher vorgedrungen waren. Möglicherweise kannten sie sogar ihre Gesichter. Und möglicherweise war sein Gegenstück deshalb jetzt in enormen Schwierigkeiten.

Er versuchte diesen Gedanken abzuschütteln als sie den Raum betraten, in dem Asuma auf sie wartete. Er war allerdings nicht allein dort. Mit ihm wartete Kurenai und auch der Shinobi von heute Morgen. Sasuke musterte sie beide eingehend.

Narutos Blick galt eher dem, was zwischen ihnen auf einem Tisch ausgebreitet lag. Es war der Inhalt ihrer Taschen sowie einige andere Dinge. Unter anderem auch Projektilwaffen, wie Inoichi und Ibiki sie benutzt hatten. Er war sich nicht sicher, ob es exakt die gleichen Modelle waren, dafür kannte Naruto sich damit zu wenig aus. Er wusste lediglich, dass man damit Menschen ziemlich effektiv und schnell töten konnte.

Asuma stand auf und nahm zwei Westen, wie die Jo-Nin von Konoha sie für gewöhnlich trugen, vom Tisch. "Wir haben uns dafür entschieden, euch zu dieser Kirche gehen zu lassen", meinte er und reichte den Jungen die Westen. Als Naruto sie entgegennahm, fiel ihm das erstaunlich hohe Gewicht auf. Shinobiausrüstung war in jeder Tasche verstaut worden. "Aber ihr werdet nicht allein gehen", fuhr Asuma fort, "Shikaku, Kurenai und Iruka werden euch begleiten und sicherstellen, dass ihr auch durch euer Portal verschwindet und nicht weiterhin hier herumlauft. Das gefährdet sowohl euch als auch unsere Aufgabe."

Naruto warf einen Blick auf die drei Erwachsenen. Sie alle waren bereits abmarschbereit, ausgerüstet, als zögen sie in einen Krieg. Das gefiel ihm gar nicht. So viel Vorbereitung deutete auf einen gefährlichen Weg hin. Doch er stellte vorerst keine Fragen. Antworten, die ihn zufrieden stellten, bekäme er ohnehin nicht. Kurenai packte einige ihrer Sachen in eine sehr viel kleinere Tasche und reichte sie Naruto.

"Wir müssen jetzt aufbrechen, wenn ihr heute noch durch das Portal gehen wollt", meinte sie, "Sobald es dämmert, wird es draußen zu gefährlich." "Wegen den Kreaturen?", fragte Sasuke nach. Kurenai nickte. Die erwachsenen Shinobi bewaffneten sich und verließen den Raum. Naruto und Sasuke folgten ihnen.

"Ihr sagt immer nur 'Kreaturen'. Was genau sind sie jetzt eigentlich?", hakte Sasuke nach während sie eine Treppe emporstiegen. Sie ähnelte dem Durchgang, durch den Inoichi sie geführt hatte. Ein schmales Gebilde aus Gittern und Rost. "Es gibt verschiedene Lebewesen hier", meinte Kurenai, "Insektenähnliche, Pflanzenähnliche, Pilzartige..." "Aber auch anderes, oder?", warf Naruto nun ein, "Mit Beinen..."

Iruka warf ihm einen kurzen Blick zu. "Ja, mit Beinen auch. Am besten ist es, so weit wie möglich von Wänden entfernt zu bleiben. Dann können sie euch nicht in die Enge treiben." Shikaku öffnete die Tür am oberen Ende der Treppe. "Besser, ihr bleibt in unserer Nähe."

Sie stiegen durch eine enge Luke und gelangten in einen Lagerraum. Die Sonne schien durch das Oberlicht und das offene Tor herein. Kurenai versiegelte den Durchgang hinter ihnen und sie traten auf die Straße hinaus. Bei Tag wirkte die Stadt noch viel verwahrloster und toter als in der Dämmerung. Viele Gebäude waren so heruntergekommen, dass sie den Eindruck machten jeden Moment einzustürzen. An manchen Stellen wuchsen Pflanzen durch die Risse im Asphalt.

Die Shinobi sahen sich aufmerksam um, hielten sich immer in der Mitte der breiten Straßen und behielten die Fenster genau im Auge. "Seid ihr auch sicher, dass das unsere Kirche ist?", hakte Naruto nach. Die Erwachsenen warfen Naruto einen wissenden Blick zu. "Wir sind uns sicher", erwiderte Kurenai.

Sasuke gefiel das überhaupt nicht. Hoffentlich war es nicht so weit bis zu dieser Kirche. Dieser Ort behagte ihm jetzt schon nicht. Hier draußen fühlte er sich seltsamerweise gefangener als unter der Erde. Er blickte zum Himmel auf um das Gefühl loszuwerden.

Shikaku führte die Gruppe in einem Zick-Zack-Kurs durch einige Straßenzüge. Zwischen den hohen Häusern tat sich eine Lücke auf und Naruto konnte in einiger Entfernung einen Turm sehen. Ein weißer, eckiger Turm mit einem schiefen Dach. "Sasuke... Sieh mal...", meinte er und deutete auf das Gebäude. Erleichterung zeichnete sich im Gesicht seines Freundes ab. Gleich konnten sie diesen Ort verlassen. Hoffentlich mussten sie nicht erst lange nach dem Portal suchen.

Shikaku wies sie plötzlich an stehen zu bleiben. Iruka hob seine Waffe und auch Kurenai sah sich aufmerksam um. "Es ist viel zu früh", flüsterte Iruka, "Die Sonne steht noch viel zu hoch." "Ich weiß", erwiderte Shikaku, "Aber sie sind trotzdem da." Sasuke glaubte hinter einem Fenster etwas gesehen zu haben, doch es schien seinem Blick auszuweichen. "Sieh es nicht an!", warnte ihn Kurenai mit scharfer Stimme, "Es macht sie aggressiv, wenn man ihnen in die Augen sieht..."

"Wir gehen einfach langsam weiter", sagte Shikaku, den Blick auf einen unbestimmten Punkt vor sich gerichtet. Langsam setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung. Naruto ging rückwärts. Er wollte diesen Kreaturen nicht den Rücken zukehren. Sasuke fühlte sein Herz schneller schlagen. Eine Bedrohung, die seine Augen nicht erfassten ließ ihn unruhig werden.

Aus allen Richtungen war immer wieder ein unruhiges Kratzen zu hören, so als warte nur etwas darauf, sie anzuspringen. "Jetzt!", rief Shikaku plötzlich und die drei Shinobi sprangen, wie abgesprochen, auf das Vordach eines Wohnhauses. Sasuke packte Naruto am Arm und folgte ihnen dicht auf. Sie kletterten so schnell wie möglich auf höhere Gebäude, bis sie scheinbar außer Reichweite der Kreaturen waren.

Naruto warf bei jedem Sprung einen nervösen Blick nach unten, doch er konnte nur die Straße unter ihnen sehen. "Waren das die Kreaturen, die Asuma erwähnt hat?", fragte er als sie auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses zum stehen kamen. Sasukes Blick suchte den Kirchturm und fand ihn schließlich in etwa einem Kilometer Entfernung.

"Wir sollten uns beeilen", meinte Iruka, "Je länger wir an einer Stelle bleiben, desto schneller holen sie uns ein." Kurenai blickte zur Tür der Dachterrasse hinüber. "Wieso tun sie das? Sie halten bei Tag immer Abstand von uns. Aber jetzt schien es so, als würden sie uns auflauern." Naruto horchte auf. Auflauern? "Jagen sie uns denn?" "Nein", antwortete Shikaku, "Sie jagen erst in der Dämmerung. Das hier ist etwas anderes."

Er trat zum Rand des Daches und sprang hinüber zum nächsten Haus. Die Gruppe folgte ihm. "Wir sollten vielleicht lieber umkehren", warf Iruka ein, "Wir sind nur drei Jo-Nin und zwei Kinder." Shikaku schüttelte den Kopf. "Es ist nicht mehr weit. Wir setzen sie ab und verschwinden." "Aber..." "Solange wir in Bewegung bleiben, kriegen sie uns nicht." "Wir gehen auch ohne euch weiter, wenn es sein muss", mischte sich Sasuke ein.

"Wir lassen euch sicher nicht allein", widersprach Kurenai und landete geschickt auf dem nächsten Dach. "Unser Auftrag ist es, dafür zu sorgen, dass ihr aus dieser Welt verschwindet", meinte Shikaku. Naruto warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Das klang ja sehr nett. Der Typ würde sie sicher auch hinterrücks einfach umbringen, wenn dieser 'Auftrag' sich als zu schwierig gestaltete.

Doch Shikaku wechselte das Thema. "Die Kirche ist auf der anderen Seite der nächsten Straße. Wir können unterirdisch dort hin, das ist sicherer." Die Shinobi nickten einvernehmlich. Sie näherten sich der Dachkante, als von der anderen Seite her plötzlich ein seltsames Geräusch zu hören war. Naruto und Sasuke blieben sofort stehen, noch bevor Kurenai ihnen ein Zeichen gab. Ein metallisches Trippeln näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Etwas kam die Feuertreppe hinauf.

"Kurenai, bring die Jungs weg!", befahl Shikaku und richtete seine Waffe auf die Stelle, an der die Treppe in einer schmalen Leiter endete, "Nehmt das Treppenhaus und lauft zur Pfarrei." "Und ihr?" "Kommen gleich nach." Sie nickte, drehte sich um und lief zur anderen Seite des Daches. Die Tür zum Treppenhaus hielt ihrer Taijutsu keine zwei Sekunden lang stand. Kurz spähte sie die Treppe hinunter, doch es war nichts zu sehen oder zu hören. "Los! Los!"

Naruto warf einen Blick zurück bevor sie ihn durch die Tür schubste. Er hatte ein schlechtes Gewissen jetzt die Flucht zu ergreifen, während die Männer sich dem Gegner stellten. Doch sie mussten jetzt einzig an ihr Ziel denken: nach hause zurückkehren.

Kurenai lief voran die Treppe hinunter. Das alte Haus hatte mehr als zehn Stockwerke und das Treppenhaus war schmal gehalten. In scharfen Kurven sprangen sie über Stufen und Absätze nach unten. "Ich kenne dieses Haus", rief Kurenai ihnen zu, "Im Erdgeschoss befindet sich eine Werkstatt. Durch deren Keller können wir unbemerkt abhauen."

Sie sprangen die letzten Stufen hinunter und mussten sich an der gegenüberliegenden Wand mit den Händen abfangen. "Dort entlang!" Sie wies auf ein breites Tor unter der Treppe, welches zum hinteren Teil des Gebäudes führte. Sie war als erste am Tor und stieß es auf. Naruto und Sasuke wollten ihr nach, doch ein Geräusch über ihnen erregte ihre Aufmerksamkeit.

Naruto blickte auf und sah etwas Großes durch den Schacht des Treppenhauses fallen. Der Körper schlug mehrmals gegen das Treppengeländer bevor er vor ihnen auf dem Boden aufprallte. Sasuke griff unwillkürlich nach Narutos Arm und bohrte seine Fingernägel in das weiche Fleisch. "Scheiße...", murmelte Naruto und taumelte rückwärts.

Kurenai wandte kurz den Blick ab als sie Iruka in seinem eigenen Blut liegen sah. Etwas hatte ihn schwer verwundet. Ein tiefes Brüllen erklang von oben und riss sie aus ihren Gedanken. "Wir müssen verschwinden! Kommt schon!" Sie machten einen Bogen um den Leichnam und gingen zu ihr hinüber. Naruto konnte den Blick nicht abwenden, bis Sasuke ihn durch die Tür zerrte.

Sie schoben in aller Eile einen großen Stahlschrank von ihnen vor die Tür, doch im Grunde wussten sie alle Drei, dass dies ein völlig sinnloser Akt war. Kurenai führte sie durch die Werkstatt in einen Lagerraum. Dort führte eine Treppe hinunter in einen weiteren Raum. Verborgen hinter einigen Fässern mit verschiedenen Farben befand sich dort eine Feuerschutztür.

Die Kunoichi zog eine Taschenlampe aus einer Tasche ihrer Weste. "Bleibt dicht hinter mir", wies sie Naruto und Sasuke an bevor sie die Tür öffnete. Naruto hielt kurzzeitig den Atem an als ihnen die modrige Luft des Ganges entgegenschlug. Hoffentlich erstickten sie nicht, bevor sie den Ausgang erreichten.

Als die Tür hinter ihnen zu fiel überkam Sasuke ein Gefühl, als müsste er gleich zu heulen beginnen. Doch er schob das auf den plötzlichen Adrenalinschub. Dennoch saß die Angst wie ein kleines Tier in seiner Brust und klammerte sich an seiner Luftröhre fest.

In dem Gang gab es keine Beleuchtung. Somit hatten sie nur ihre Taschenlampen. Es kam Naruto wie eine Ewigkeit vor, die sie durch den Gang wanderten, bis sie einen Raum erreichten. Eine kurze Treppe bildete den Übergang vom Korridor in einen länglichen Raum. Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine weitere Treppe nach oben auf eine Gallerie. Dort befand sich auch die Tür nach draußen. Sie stand einen Spalt breit auf und Licht fiel in den Raum, doch es reichte nicht aus hin wirklich zu erhellen. Lediglich ein schmaler Streifen war erkennbar, der größere Teil lang im Schatten.

Einige Minuten blieben sie im Durchgang stehen und lauschten. Doch es war nichts zu hören. Kurenai entspannte sich etwas und ging voran. "Wir sind jetzt ganz in der Nähe der Kirche", meinte sie. Naruto bemerkte, dass Sasuke mit der rechten Hand ein Kunai krampfhaft festhielt. "Gleich lassen wir das alles hinter uns", meinte er zu ihm, doch Sasuke verzog nur wenig überzeugt das Gesicht.

Kurenai stieg vor ihnen die Treppe hoch. Sie richtete ihre Waffe auf die Tür, bereit sofort zu schießen, wenn sich etwas näherte. Naruto folgte ihr mit etwas Abstand. Sasuke blieb am Fuße der Treppe stehen. "Sind wir sicher?", fragte Naruto. Kurenai trat vor und schob die Tür ein bisschen weiter auf. "Es sieht so aus", erwiderte sie. Sasuke wollte nun auch auf die Gallerie hochsteigen, als er plötzlich stolperte und auf die Stufen fiel.

Naruto lag ein alberner Kommentar auf der Zunge, doch als er sich zu Sasuke umdrehte, stockte ihm der Atem. Etwas hatte Sasuke am Knöchel gepackt und wollte ihn von der Treppe ziehen. Der Arm der Kreatur hatte frappierende Ähnlichkeit mit einem verdorrten Ast und seine Finger waren dünne Klauen, die sich wie Schlingpflanzen um Sasukes Bein schlangen.

"Lass mich los! Verschwinde!" Mit einer Hand klammerte er sich am Geländer fest, stach dabei mit dem Kunai mehrmals nach der Hand des Wesens, doch die Klinge brachte ihm kaum einen Kratzer ein. Naruto wollte ihm helfen, doch Kurenai trat dazwischen. Sie hob ihre Waffe und schoss auf die Kreatur. Diese wollte sich zurückziehen, ließ ihre Beute dabei jedoch nicht los.

Sasuke hielt sich nun mit beiden Händen am Treppengeländer fest und schlug seine Ferse dort hin, wo er den Kopf des Wesens vermutete. Naruto wusste nicht, was er tun sollte. Es war viel zu dunkel. Sie brauchten mehr Licht! So drehte er sich um und riss die Tür weit auf. Helles Tageslicht fiel in den Raum, und auch auf die Kreatur.

Sie kreischte wütend und schlug mit der freien Hand nach Sasuke. Naruto drängte sich an Kurenai vorbei und lief zu Sasuke. Er packte seinen Kameraden und zog mit aller Gewalt, hielt sich mit der Rechten ebenfalls am Geländer fest, doch die Kreatur dachte gar nicht daran loszulassen. Naruto hätte am liebsten die Augen geschlossen bei seinem Anblick, doch irgendetwas hinderte ihn daran auch nur den Blick abzuwenden.

Dieses Wesen wirkte wie eine groteske Mischung zwischen Mensch und Hund. Der lange Körper war spindeldürr und von einer kahlen, pergamentfarbenen Haut bedeckt. Lediglich auf dem Kopf und den Rücken hinab wuchsen Haare. Lange, silbrige Haare, die die Hässlichkeit des Wesens aber kaum kaschierten.

Es hatte Arme ähnlich einem Menschen, doch die Hinterbeine waren die eines Hundes, nur viel länger und die Pfoten waren im Bereich der Zehen merklich verlängert. Der lange Schwanz peitschte wie eine Rute von einer Seite zur anderen, kahl und fleischig wie bei einer Ratte.

Am erschreckendsten war jedoch der Kopf der Kreatur. Es hatte keine erkennbaren Ohren zwischen dem silbernen Haar, die Augen waren übergroß, mandelförmig und pechschwarz ohne Augenlid. Seine längliche Schnauze reckte sich Sasuke entgegen. Eine Reihe spitzer Fangzähne ragte aus dem Kiefer heraus, der weder Wangen noch Lefzen besaß. Es sah aus, als hätte man dem Wesen die Haut an dieser Stelle abgezogen, denn auch die Nase waren nur zwei Löcher in der graubraunen Haut. Aus der Nähe verstärkte sich der Eindruck noch.

Das Wesen öffnete das Maul erschreckend weit und seine Kiefer knackten. Trotz des dürren Körpers der Kreatur hatte Sasuke keinerlei Zweifel daran, dass ihn dieses Wesen auf der Stelle bis auf den letzten Knochen verschlingen könnte. Um sie herum wurde es unruhig. Schemenhafte Bewegungen waren in den Schatten zu erkennen. Die Artgenossen der Kreatur hatten sie nun ebenfalls entdeckt und umringten sie nun. Im Halbdunkeln konnte Naruto ihre Augen schimmern sehen.

Kurenai schoss abermals auf das Wesen, doch es zuckte nur auf, wenn eine Kugel es traf. Die Wunden bluteten nicht einmal. Es schüttelte sich und kroch die Stufen hinauf. Oder vielmehr zog es sich an Sasukes Körper nach oben.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JoNaH
2010-02-22T20:07:18+00:00 22.02.2010 21:07
ui!
spannend! und jetzt hörst du auf???
menno!

das war echt ein richtig geiles kapitel o.O
ich hatte echt herzklopfen - das mit den kreaturen war wirklich spannend.
dass es version 6.8 war, hat sich wirklich gelohnt ^^

bin gespannt, wie lange es in der welt noch weitergeht - jetzt muss ja erstmal sasuke gerettet werden
vor allem, ich fand den anfang ja richtig gut - ich hab erstmal nachgucken müssen, ob ich nicht was überlesen hatte.
aber die aussage, dass sasuke vielleicht nicht zurück will, war ja schon heftig

bis bald, glg gestirn
man liest sich
Von: abgemeldet
2010-02-21T07:00:09+00:00 21.02.2010 08:00
tolles Kapitel


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