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Lebenslinien

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Der Tod und das Mädchen

Lebenslinien Kapitel 121

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Die vorbeiströmenden Leute stießen den Jungen immer wieder an, doch Sasuke achtete nicht darauf. Niemand schien ihn zu sehen, so als wäre er augenblicklich unsichtbar geworden.

Unverwandt blicke er auf die Kante des Abgrunds. Das Licht der Fackeln und Laternen, die herangetragen wurden, warf flackernde Schatten auf alles, was es berührte. Viele Stimmen schwirrten um ihn herum, doch im Grunde hörte er keine von ihnen.

Er hätte sich gewünscht, dass jemand zu ihm gekommen wäre, der ihn kannte, vielleicht Kakashi-sensei, der ihm gesagt hätte, dass alles wieder gut würde, ihn von hier fort führte und nach hause brachte. Aber diese Zeiten waren lange vorbei. Er war kein Kind mehr. Und niemand achtete auf den völlig durchnässten Jungen zwischen ihnen.

Da stürmten die drei Hofdamen an ihm vorbei. "Hime-sama!" "Sakura-Hime-sama!" Ihre Papierlaternen flogen wie Glühwürmchen durch die Nacht. Und dann sah Sasuke, wohin sie liefen. Neben der Brücke war eine Treppe, die hinunter zum Ufer führte. Auch die Samurai stiegen dort hinab, während sich die gaffende Menge am oberen Rand der Schlucht zusammendrängte.

Sasuke erwachte aus seiner Starre und wie im Traum stieg auch er die Treppe hinab.
 

Alleine hätte Naruto den Sturz mit Sicherheit abfangen können. Er hätte sich irgendwo an der Felsmauer festgekrallt und wäre wieder hochgeklettert. Doch so kam es nicht.

Kisames Schlag hatte sie beide getroffen, ein furchtbarer, reißender Schmerz. Er hörte Sakuras Schrei, die Verzweiflung und die Angst in ihrer Stimme. Ihre Hand packte den Kragen seines T-Shirts und ihr Gewicht riss Naruto über den Abgrund nach unten.

Er hatte für einen Moment den Eindruck in einer Wolke aus heller Seide zu schweben. Nur hatte diese Wolke Arme, die nach ihm griffen und Beine, die wild um sich traten. Und dann wurde die Wolke vom Wasser verschluckt.

Sofort erfasste sie die Strömung und riss sie fort. Naruto versuchte sich an die Oberfläche zu kämpfen, doch es war, als hätte er sich in einer menschlichen Schlingpflanze verfangen.

In wilder Panik klammerte sich Sakura an ihn, zog ihn so immer wieder zu sich herunter. Naruto versuchte Halt zu finden an einem der großen Steine.
 

Die Hofdamen standen am Ufer und riefen nach ihrer Prinzessin. Doch die Samurai dachten praktischer. Sie liefen den Flusslauf hinab, ihre Fackeln auf die Wasseroberfläche gerichtet. Sasuke lief ihnen nach. Wie weit konnte die Strömung sie getrieben haben in der kurzen Zeit? Wenn es doch nur nicht so dunkel gewesen wäre!

Immer wieder sagte er sich, dass Naruto ein guter Schwimmer war. Er schaffte es bestimmt. Etwas anderes war undenkbar.
 

Immer wieder glitten seine Finger von den glitschigen Steinen ab. Es war unmöglich sich länger irgendwo festzuhalten und immer wieder erfasste sie der schnelle Strom, trieb sie weiter und weiter fort.

Es war kalt. So kalt... Und dunkel. Und so laut. Das Rauschen in seinen Ohren war unerträglich. Naruto ging die Kraft aus. Die Arme des Mädchens hatten sich wie stählerne Klammern um seinen Körper geschlungen, machten ihm das Schwimmen unmöglich.

Es war fast so, als wollte sie unbedingt mit ihm zusammen sterben. Er sah ihr langes Haar, welches sie wie Seegras umwirbelte. Wieso bewegte sie sich nicht mehr?
 

Sasuke rannte bis die Luft in seinen Lungen zu brennen begann. Er hörte nichts mehr als das Rauschen des Wassers und seine eigenen Schritte. Er hatte keine Laterne oder Fackel dabei, doch sein Sharingan suchte die Wasseroberfläche nach kleinsten Bewegungen ab. Doch nirgendwo eine Spur von Naruto oder Sakura.

Bis er in einiger Entfernung plötzlich jemanden am Ufer stehen sah. Nein, da kam jemand aus dem Wasser heraus!

Sasuke blieb stehen. Er traute seinen Augen kaum. Dort vorn stieg das Mädchen in dem schwarzen Kimono aus dem Wasser. Und sie führte jemanden an der Hand zurück ans Ufer.

Sasuke rannte los, doch er konnte nur noch das schneeweiße Kleid erkennen, bevor sie beide in der Dunkelheit verschwanden. Hatte er sich das eingebildet? Aber er hatte sie doch gesehen...

Er lief zu der Stelle, an der die beiden Mädchen dem Wasser entstiegen waren. Nervös suchte sein Blick die Wasseroberfläche ab, doch es war nichts zu sehen. Sasuke kletterte über einige große Steine und watete ins Wasser.
 

Irgendwann wurde der Griff der schlanken Hände lockerer. Eine Woge erfasste sie und die schwere Last glitt von ihm. Das wilde Rauschen wurde leiser, immer leiser, und wich nach und nach einer wunderbaren Stille. Auch die Kälte war verschwunden. Naruto fühlte sich, als würde er schweben.

Es war ein angenehmes Gefühl, wie das Wasser ihn trug. So friedlich und sanft. Ebenso sanft, fast zärtlich, legten sich fremde Hände auf seine Wangen. Als er die Augen öffnete, sah er über sich das Gesicht eines Mädchens. Wie schön sie war...

Naruto wusste plötzlich, dass er tot war. Aber dieser Gedanke machte ihm keine Angst mehr. Nein, solange er nur dieses wunderschöne Gesicht über sich ansehen konnte, hatte er keine Angst. Und sie würde ihn mitnehmen, da war er sich sicher.

Ihre Hände glitten über seine Schultern. Widerstandslos ließ er zu, dass sie ihn in ihre Arme zog. Doch es war ihm, als wären es nicht die Arme des Mädchens, die ihn da umfingen. Ein Ruck ging durch seinen ganzen Leib, doch er spürte es kaum.
 

Unter großen Mühen zerrte Sasuke seinen Freund an das schmale Ufer. Hinata kam angelaufen, in der Hand eine Laterne. Sie stieß ein schmerzliches Keuchen hervor, als sie die beiden Jungen sah.

Sasuke kniete über Narutos leblosem Körper. Seine Haut war so kalt und bläulich angelaufen. "Ist er...?", fragte sie leise, doch Sasuke antwortete nicht. Er musste etwas tun, bevor es zu spät war.

Naruto atmete nicht mehr und er fand auch keinen Puls. Sasuke sah wie seine Hände zitterten. Nein... Nein, das durfte nicht sein. Aber was sollte er tun? Er wünschte sich Tsunade herbei, oder Shizune, irgendjemanden vom Sanitätsteam...

Da meldete sich eine leise Erinnerung in seinem Kopf. Etwas, was er auf ihrer langen Reise einmal beobachtet hatte. Ein Sanitäter hatte sich über einen leblosen Verwundeten gebeugt dessen Herz nicht mehr schlug.

Er hatte dies noch nie selbst getan, aber das war ihm gerade gleich. Hinata sah verwundert, wie Sasuke seine Hände auf Narutos Brustbein legte und in rascher Folge dieses rhythmisch nach unten drückte. "Was tust du da...?" Verwirrt kniete sie neben ihm nieder.

"Ich gebe ihn nicht einfach auf", erwiderte Sasuke, beugte sich zu dem leblosen Jungen hinunter und beatmete ihn. Hinata schüttelte den Kopf. Sie verstand es nicht. "Aber... er ist doch tot..."

Sasuke achtete nicht auf sie. Er machte einfach weiter, wiederholte den Vorgang immer und immer wieder. Dabei bemerkte er nicht, dass Hinata irgendwann ging. Er hätte auch nicht sagen können, wie lange er da am Ufer kniete.

Irgendwann legte sich eine Hand auf seine Schulter. Es war Tsunade. Hinata hatte ihr wohl erzählt, was hier unten vor sich ging. "Es ist gut, Junge", sagte sie mit sanfter Stimme, "Es ist vorbei. Lass ihn gehen."

"Nein", erwiderte Sasuke trotzig und legte erneut die Hände auf Narutos Brust, "Ich kann nicht." Doch Tsunade zog ihn mit sanfter Gewalt von Naruto weg. "Ich weiß. Aber sieh ihn dir doch an: Er ist längst fort, Jungchen. Er wird die Augen nicht mehr öffnen. Und jetzt lass ihn gehen."

Doch Sasuke schüttelte den Kopf. Erneut beugte er sich über seinen Freund zur Atemspende. Dabei sah er ihm ins Gesicht, welches immer noch unverändert war. Das eisige Blau war gewichen, doch dafür war seine Haut nun völlig weiß. Es tat weh ihn so zu sehen.

"Es tut mir leid, Naruto...", flüsterte Sasuke kaum hörbar. In seiner Brust krampfte sich etwas zusammen. Tsunade hatte Recht. Es war vorbei.
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kleines-sama
2013-12-02T19:17:04+00:00 02.12.2013 20:17
Ach du Gott, bitte sag mir, dass du Naruto nicht hast sterben lassen! Nicht nach allem, was er & Sasuke durchgemacht haben! Bestimmt gibt es einen Weg, um ihn wiederzubeleben, vielleicht durch den Kyuubi oder sowas. Es wäre wirklich schade, wenn Naruto tot wäre... War Sasuke nicht auch schon einmal "tot"? Ich weiß es nicht mehr genau. Und was ist mit Sakura-Hime? Ist sie auch gestorben? Das war nicht so 100%ig ersichtlich.
Und was hat es nun mit dem Mädchen im schwarzen Kimono auf sich? Ist sie "der Tod"? (Der Gedanke kommt mir, wenn ich mir den Titel des Kapitels anschaue.)
Ich werde gleich weiter lesen! :D

bye
sb
Von:  Erika6
2009-10-03T18:14:25+00:00 03.10.2009 20:14
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^
Von: abgemeldet
2009-07-24T17:33:16+00:00 24.07.2009 19:33
OMG NEIN! Hoffentlich ist Naruto nicht wirklich für immer hinüber. Das wär für Sasuke jetzt aber gar nicht gut. Und mal ehrlich, was war das den fürn Abgang? Ersoffen im Fluss? So soll naruto enden? Nene bitte nich. Ok, ich weiß zwar das das auch vorkommen kann aber...ach egal hoffentlich ist er nicht komplett hinüber. Und ich stimme meinem Vorschreiber zu auch wenn ich sagen muss das ich die "Das Mädchen ist der Tod" Theorie schon ein oder zwei Kapitel früher hatte^^

mfg KyuubiXL
Von:  Dama
2009-07-24T15:49:32+00:00 24.07.2009 17:49
Ach du... HEFTIG! Ist Naruto wirklich tot? Oh Gott, wenn wird das Sasuke bestimmt in ein tiefes Loch reißen! Ich hoffe er überlebt, aber wenn nicht wird das glaube ich auf jeden Fall Folgen haben. Wirklich toll, dass du direkt zwei Kapitel gepostet hast :)
Also ist dieses Mädchen das Sinnbild des Totes..., mh hät ich nicht gedacht, aber beim Kapiteltitel kann man viel interpetrieren, vielleicht irre ich mich ja...?
Naja, Ganz LG Dama


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