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Lebenslinien

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Die Stimme

Lebenslinien Kapitel 84

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Als Naruto Sasuke endlich fand ging bereits die Sonne auf. Der Unterschlupf war nicht sehr groß, doch so verwinkelt und mit so vielen verschlungenen Gängen und Treppen ausgestattet, dass er eine halbe Ewigkeit brauchte um alles abzusuchen, wobei er sich ständig verlief.

Itachi machte sich keine Gedanken, da die beiden Jungen auf keinen Fall aus dem Versteck flüchten konnten. Alle Ausgänge waren so versiegelt, dass nur ein Akatsuki-Mitglied sie öffnen konnte.

Sasuke war alle Treppen hochgerannt und hatte sich im obersten und hintersten Winkel des Unterschlupfs verkrochen. Es war eine Art Aussichtsplattform, halbrund in den Fels gehauen und mit vielen von außen nicht einsehbaren Fenstern versehen.

Der Junge saß auf einer hölzernen Bank und blickte in Richtung der aufgehenden Sonne. Seine Arme hingen ohne eine wirkliche Haltung einfach am Körper runter. Wie eine Puppe sah er aus, fand Naruto. Eine Puppe, die man einfach dort abgesetzt hatte.

"Sasuke...?" Langsam stieg Naruto die letzten Treppenstufen hoch, doch sein Freund reagierte nicht auf ihn. Hatte Sasuke geweint, oder färbte nur das Sonnenlicht seine Augen und Wangen so rot...? Naruto traute sich nicht weiter an ihn heran.

Dieses Verhalten passte so gar nicht zu dem anderen Jungen, und das verunsicherte ihn doch sehr. "Sasuke... Alles klar?" Jetzt wandte er den Kopf in Narutos Richtung. Er hatte wohl wirklich geweint und auch nicht geschlafen. "Sehe ich denn so aus?"

Naruto senkte kurz den Blick. "Nein..." Der blonde Junge kam auf Sasuke zu und setzte sich mit etwas Abstand neben ihn, musterte ihn kurz von der Seite. "Du siehst beschissen aus", meinte er nur knapp. Sasuke rang sich ein kurzes Lächeln ab. Ja, so fühlte er sich auch.

Der Uchiha-Junge stand auf und trat an eines der Fenster heran. Mit geschlossenen Augen lehnte er die Stirn gegen das kühle, nur von innen durchsichtige Glas. Von hier aus konnte man bis nach Konoha sehen...

"Ich hab nachgedacht", sagte er leise. Naruto hatte das Gefühl, dass dies hier gerade ein sehr wichtiger Moment war. Vielleicht sogar einer dieser Augenblicke, die alles veränderten, die neue Universen schufen. "Ja...?"

Sasuke öffnete die Augen einen Spalt breit und blickte durch den Schleier seiner Wimpern auf den Wald hinab, der so weit unter ihnen lag. "Vieles ist gleich in den Welten, die wir gesehen haben. Häufig gab es nur winzige Unterschiede. Eine einzige Entscheidung im Leben einer Person, die anders ausgefallen war – und schon änderte sich der Ablauf der Geschichte."

Naruto rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her. "Was meinst du, Sasuke?"

"Ich meine, was ist, wenn es auch bei uns so ist?" Er hob die Hände und legte sie gegen das kalte Fensterglas. "Wenn es nur eine Entscheidung ist, die diese Welt von unserer trennt?" "Kapier ich nicht..." Als Sasuke sich zu Naruto umdrehte wirkte er, als würde er gleich die Fassung verlieren.

"Naruto... Was ist denn, wenn es bei uns genauso war wie hier? Wenn sich alles genauso abgespielt hat, nur dass....", er biss sich auf die Lippen, "Nur dass Itachi sich anders entschieden hat?"

Jetzt hätte Naruto gerne die Zeit angehalten. Sasuke stand da und erwartete eine Antwort auf seine Frage, doch die konnte er ihm nicht geben. Stattdessen gab er sie sich selbst.

"Dann wäre alles umsonst gewesen." Der schwarzhaarige Junge wandte den Blick wieder aus dem Fenster. "Dann war alles nur eine Lüge. Mein ganzes Leben wäre eine Lüge. ... Und ich kann dir nicht einmal sagen, ob das gut oder schlecht ist, denn... in beiden Fällen ist die Antwort der Tod." "Sasuke... Das stimmt doch nicht...", sagte Naruto da ihm nichts anderes einfiel. Sasuke drehte sich wieder zu ihm um, gestikulierte hilflos während er sprach.

"Wieso? Wenn es nicht wahr ist, dann ist mein Bruder einfach nur ein verrückter Mörder und ich in seinen Augen eine Küchenschabe. Und wenn es wahr ist, dann... hat er nur getan, was ein Shinobi tun muss um sein Dorf zu verteidigen und..." "Es war eure Familie die er getötet hat...", fügte der Blonde kleinlaut hinzu. "Eine Hand voll Menschen auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite hunderte von Menschen, Zivilisten mit ihren Familien", rekapitulierte Sasuke stattdessen, "Ich weiß nicht, ob das nicht ein annehmbarer Preis ist für den Frieden. So gesehen kann ich ihn nicht verurteilen. Aber... Was soll ich denn jetzt tun, Naruto?"

"Nichts", antwortete eine dritte Stimme.

Beide Jungen blickten zur Treppe und sahen dort Sasukes Ebenbild aus dieser Welt stehen. Naruto fand seine Erscheinung komisch, konnte jedoch erst gar nicht sagen, wieso. Aber dann fiel es ihm auf: dieser Sasuke lief wie eine Mumie durch die Gegend, absolut zugeknöpft. Er trug schwarze Handschuhe und ein Shirt mit langen Ärmeln und Rollkragen, ebenso lange Hosen, obwohl es Sommer war. Er hatte den Kopf gesenkt, sodass ein Schatten auf sein Gesicht fiel.

"Ich hab gehört, was du gesagt hast", fuhr er fort und hob den Blick zu Sasuke. Naruto erschrak, als er das Gesicht des Jungen sah. Er hatte eine hässliche Brandnarbe auf der rechten Wange. Grob konnte man die Form eines Shuriken in den Umrissen erkennen. So als hätte man ihm dies wie ein Brandmal in die Haut gedrückt.

"Du solltest deinem Bruder nicht die Schuld geben", meinte der Junge, "Die liegt nur bei diesen kranken Freaks aus Konoha." Er nickte mit dem Kopf in Richtung des Dorfes. "Man muss schon ziemlich gestört im Kopf sein um einem Shinobi den Auftrag zu erteilen die eigene Familie abzuschlachten. Und wenn dein Bruder den Auftrag wie ein treudoofer Hund ausgeführt hat, dann solltest du ihn eher bemitleiden. Wer sich zur Marionette dieser Spinner machen lässt, den kann man nur bemitleiden..."

Einen Moment lang sahen sich die beiden Uchiha schweigend an. Dann wandte sich Sasuke von seinem Ebenbild ab. "Soll ich etwa einfach nichts tun? Alles akzeptieren und nichts tun?" "Du könntest mit uns kämpfen", schlug der andere Sasuke vor. Naruto horchte auf. Kämpfen? Wieso denn kämpfen? Gegen wen denn?

Sasuke schien sich die Antwort auf diese Frage bereits selbst gegeben zu haben. "Kämpfen? Um eure Toten zu rächen?" Er schüttelte den Kopf. "Das ist irrsinnig." Der andere Junge sah ihn an als könnte er direkt durch Sasuke hindurchsehen. "Irrsinnig? Würdest du nicht denjenigen töten, der deine Familie ausgelöscht hat?"

Die Frage traf ihn wie ein Messer in die Kehle. Sasuke antwortete nicht. Auch Naruto biss die Zähne zusammen. Natürlich würde Sasuke das tun! Er hatte es oft genug gesagt. Aber Moment mal... Hatten die etwa... vor Konoha anzugreifen?
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kleines-sama
2008-09-09T06:16:42+00:00 09.09.2008 08:16
Kommt es etwa wieder zu einem Krieg? o.O
Oh-oh, wie schrecklich! Ob Naruto und Sasuke das verhindern können? Ich hoffe es doch!!!

Nun ja, noch ein Hindernis ist Sasukes Verwiruung. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nicht mehr weiß, was er denken sollte. Und auf wessen Seite er denn nun eigentlich steht.
Ist sein Leben nun wirklich eine einzige "Lüge"? Kann er seine Rache so einfach fallen lassen? Was ist denn nun mit "dem Monster" Itachi??

Hmmm, mit diesem Kapitel stellst du einige völlig neue Theorien auf. Ja, wenn Itachi so "treudoof" ist und sein eigene Familie abschlachtet, ist er dann nicht selbst schuld? Und hat Sasuke nicht das Recht, sich zu rächen. Denn Motiv hin oder her, die Familie ist tot, oder nicht?

Das Gespräch zwischen Sasuke und Naruto fand ich übrigens sehr schön. Es hta mir gut gefallen, wie überfordert du Naruto hast da stehen lassen. Die ganze Sache geht im Grunde ja nur Sasuke an, nicht??

Wow, ich bin so gespannt, was dein geniales Gehirn noch an Ideen ausspucken wird!^^

bye
sb
Von:  Erika6
2008-09-06T21:30:07+00:00 06.09.2008 23:30
ich fand dein kappi echt klasse
schreib weiter so^^


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