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He's just a job

Kai's Bodyguard
von

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Chromosom V

es tut mir sooo leid das es solang gedauert hat, aber diese kapitel war sehr schwierig zu schreiben und ich mir auch ein konzept überlegen musste um es einigermaßen glaubhaft rüber zu bekommen -.-

ich hoffe es gefällt euch^^

ich hab mich wieder riesig über eure tollen kommis gefreut!!!
 


 

10.Chromosom V

Schwache Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die riesigen Terassenfenster, sie schienen zaghaft in das Wohnzimmer, wollten sanft die schlafenden Menschen wecken.

Der Chinese lag ruhig atmend und ausgestreckt auf der Couch, er hatte die Arme stützend hinter dem Kopf verschränkt und nicht mal eine Hallogenlampe hätte ihn wecken können. Der schwarze Amerikaner lag nach wie vor auf dem Bärenfell und hielt ein Kissen besitzergreifend fest. Madam Louis hatte die Gunst der Stunde genutzt und verliess den Sessel um das Katzenklo aufzusuchen. Die beiden Russen mit den unterschiedlichen Gemütern lehnten noch immer an der Schulter des Mädchen, dessen Nationalität selbst für sie unbekannt war.

Ihr ausdrucksloses Gesicht richtete sich nach unten, ihre Finger hatten sich in die dünne Wolldecke gekrallt, die auf ihrem Schoß lag. Ihr Atem war schwer und unregelmäßiger als es für sie üblich war, hörte man sie sonst doch noch nicht mal atmen.

Der rothaarige Russe mit dem heißen Gemüt lächelte im Schlaf und träumte wohl gerade einen Traum, von dem er sich wünschte das er war werden würde.

Der andere Russe, dessen Gemüt einem Eisschrank glich, schlief so ruhig wie er es schon lange nicht mehr getan hatte. Zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt er eine ihrer blaufarbenen, seidenen Haarsträhnen und spielte unbewusst mit ihr. Scheinbar zeigten die warm kitzelnden Sonnenstrahlen ihre erste Wirkung und das Leben kehrte zurück in den pausierenden Körper.

Seine Nase rümpfte sich etwas, das war das erste Zeichen , dass er langsam aber sicher aufwachte, denn während des Schlafes war der Geruchssinn ausgeschaltet.

Er nahm den frischen Duft von Lilien war, es erinnerte ihn an ein Blumenwiese, aber das war nicht das einzigste, leises Murmeln drang an sein Ohr und brachte ihn endgültig in das Stadium der Wachheit zurück.

Er blinzelte verschlafen und das erste was er wahr nahm war die Wärme die von einem anderen Körper ausging. Sein Blick ging ,von seiner Haltung aus, nach unten und er sah auf einen weiblich geformten Oberkörper hinab. Er brauchte einen Moment zu realisieren in welcher Situation er sich befand, mit einem leichten Rotschimmer wendete er seinen Blick und bemerkte dann das Tala in der gleichen Position lag, wie er sich befand. Angespannt richtete er nun seinen Blick nach oben und hoffte das sie noch nicht wach war.

Er hatte Glück und atmete erleichtert auf, als er in ihr schlafendes Gesicht sah. Augenblicklich schob er sich sanft von ihr weg.

Jetzt wusste er auch woher das Gemurmel kam, welches sich ständig wiederholte. Lain's Mund war etwas geöffnet und mit schwacher, leiser Stimme stahlen sich Worte über ihre Lippen.

Sie sprach im Schlaf.

Der blau-grauhaarige Russe horchte auf und versuchte etwas zu verstehen.

"Num....mer 77....13..5..9....... " murmelte sie und Kai runzelte irritiert die Stirn. "77....13...5..9..." wiederholte sie. "Al...le to..t, ganz al....lein, al...le to...t " sagt sie und wiederholte es immer wieder. "77....13...5...9".

Wahrscheinlich hatte sie einen Alptraum, dachte er sich, aber diese Zahlen die sie ständig wiederholte verwirrten ihn ein bisschen. Dennoch entschied er sich dazu sie aus ihrem fesselnden Schlaf zu befreien. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und noch bevor der Russe sie mit Worten aus dem Traum weisen konnte, riss sie plötzlich mit einem scharfen Atemzug ihre Augen auf. Kai zuckte augenblicklich zusammen vor Schreck. Das Blau ihrer Augen war so eisig wie nie zuvor und ihre Pupillen waren zu kleinen, zitternden Punkten geschrumpft, die scheinbar ins Nichts starrten.

Der Russe brauchte einen Moment "Hey Lain....?" fragte er verunsichert.

Die Pupillen schienen langsam wieder ihre ursprüngliche Größe anzunehmen und auch das Leben, welches völlig aus ihrem Körper gewichen schien, kehrte wieder zurück. In der nächsten Sekunde schaute sie hilflos ins Leere und musste wohl erstmal ihre Gedanken wieder ordnen.

"Lain?" fragte Kai noch einmal.

Langsam dreht sie ihren Kopf in seine Richtung und als sie ihn ansah war es so als sie ihm das erste mal begegnet wäre. Erst nach einigen Sekunden wich der rätselhafte Ausdruck in ihren blauen Augen. "Kai..." flüsterte sie.

Seine rubinroten Augen musterten ihr merkwürdiges Verhalten. Sie liess ihren Blick durch das Zimmer schweifen und nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Sie stand etwas behäbig auf, ohne dabei rücksicht auf den schlafenden Tala zu nehmen, den sie wohl nicht mal bemerkt hatte.

Nachdem die Kopfstütze des rothaarigen Russen verschwunden war, lehnte er sich an die Schulter des anderen Russen. Dieser registrierte das nur halbherzig und verfolgte die zaghaften Schritte des blauhaarigen Mädchens.

Es bildete sich ein schelmisches Grinsen auf den Lippen von Tala, er kuschelte sich an Kai ran und umarmte ihn großzügig im Schlaf. Das umarmte Opfer riss panisch die Augen auf und blickte hektisch zu dem nun leise stöhnendem Tala.

"Mmhh" drang es aus seinem geschlossenen Mund, er schien einen sehr lebhaften Traum zu haben. Kai fühlte sich mehr und mehr bedrängt und wollte sich aus der ungewollten Lage befreien, doch der Mißbrauch seines Körpers sollte weitergehen. Tala tastete blind mit seinen Händen, schließlich vergrub er die eine Hand im Haaransatz seines Gegenübers und mit der anderen umschloss er sanft das Kinn. Das nächste was kam würde eine Erinnerung werden die sich in ihr Gedächtnis einbrennen würde und noch nicht ein mal durch Alzheimer zu löschen wäre.

Im folgenden Moment zog Tala Kai's Gesicht zu sich heran und die letzten cm die sie voneinander trennten überbrückte er mit seinen Lippen die er sanft, dennoch fordernd auf die seines Gegenübers drückte.

Kai erstarrte, seine Gliedmasen schienen so unbeweglich wie die einer Statue, nicht ein Atemzug wagte er zu machen. Seine Innerstes schrie dannach Tala eine runter zuhauen, doch dieser Alptraum war so unglaublich und Horrormäßig, als das er wahr sein konnte.

Der Rothaarige wurde fordernder und kehrte scheinbar in das Stadium des Wachseins zurück "Du solltest dich mal wieder rasieren..." flüsterte er zärtlich, doch noch im selben Zeitpunkt schien er kapieren was er da gerade gesagte hatte. Er behielt die Augen geschlossen, tastete zögernd das Gesicht ab und blieb für eine Sekunde ganz versteift sitzen. Dann drückte er sich langsam, aber sicher weg. Der junge Russe machte keine Anstallten die Augen zu öffnen, stattdessen atmete er einige male tief durch und bereitete sich darauf vor mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Letztendlich wagte er es, zögernd öffnete er die Augen und starrte völlig entsetzt in keine kristallblauen Augen, sondern in rubinrote die ihn gleichermaßen entsetzt ansahen.

Die Lippen des Rothaarigen fingen an zu zittern, er konnte ihn nicht mehr unterdrücken, den Schrei des Horrors. Dieser dröhnte markerschütternd durch das ganze Haus, allerdings schien sich keiner der noch schlafenden Gäste daran zu stören.

Am ganzen Körper zitternd stand er auf "AHGH ich werde VERGEWALTIGT!!!!" schrie er wieder, drehte sich um und rannte zu Bob, der wie gehabt moch immer auf dem Bärenfell lag und vor sich hin schnarchte.

"BOOOOB!!!" rief er jammernd und schüttelte den Schlafenden grob "Ich hab es schon immer gewusst!!!! Kai kommt vom anderen Ufer!!!!! Das ist der Grund warum er schon solange kein Date mehr hatte!!!!!! Ich hab es immer gewusst!!!!!!!!! Hörst du???? BOOOB????!!!" heulte er weiter und setzte immer mehr Kraft ein um den Amerikaner aufzuwecken "Er hat mich vergewaltigt!!!! Helf miiiir..........du bist meine letzte Hoffnung!!!" jammerte er ein letztes mal wie ein kleines Kind., als Bob seine riesige Hand auf sein Gesicht drückte, um das Jammern nicht mehr ertragen zu müssen.

"Alter!!! Geh zur Selbsthilfegruppe, oder was weiss ich, aber lass mich mit diesem Scheiss in Ruhe!!! Ich will pennen!!! Aller klar?!" drohte er wutentbrannt.

Tala nickte und Bob liess wieder von ihm ab und kuschelte sich erneut ins Bärenfell.

Kai's Augenbraue zuckte gefährlich und die Wut in ihm begann zu kochen, er war kurz davor Tala an die Gurgel zu springen, denn die einzigste Person die hier 'vergewaltigt' wurde war immerhin er! Ja er und niemand anderes! Wieso ging denn niemand auf ihn ein? (<< ey jetzt bemitleide dich mal nicht selbst..).

Hilfe suchend wendete sich der rotharrige Russe an den Chinesen, der sich auch noch im Land der Träume befand "Ray, alter Freund! Bitte du musst mir helfen!!! Kai ist ein Perverser!!! Er hat es auf mich abgesehen..." sagte er verzweifelnd.

Ray rieb sich verschlafen die Augen "Wer is pervers?" murmelte er die Frage.

Nun ging es endgültig mit Kai durch, das war eindeutig zuviel für ihn. Ja er gab es zu, er fühlte sich in seiner Männlichkeit verletzt.

"Sag mal....HAST DU SIE NOCH ALLE?!?" schrie er wütend "Ich hab dich noch nicht mal angefasst!!!! Du hast mich geküsst!!! Du bist der Perverse und ich bin das OPFER!" verteidigte er sich lautstark.

Tala und Ray schauten irritiert zu ihm.

"Siehst du wie es mit ihm durchgeht? Er wird schon total hysterisch, als nächstes kommt noch dieser Handwink..." sagte Tala leise, mißtrauisch und mit vorgehaltener Hand zu Ray.

Der bernsteinäugige Chinese nickte "Ja, das sind immer die ersten Anzeichen...meinst du wir sollten ihm dann eine Peitsche zu Weihnachten schenken?" fragte er ebenfalls mit vorgehaltener Hand.

Kai's Hände bildeten sich zu Fäusten, sodass seine Gelenke weiß hervortraten. Schliesslich schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und fing sich an die Haare zu raufen "Gott...bin ich denn hier nur unter Idioten?!" knurrte er und drehte den Jungs den Rücken zu um ins Bad zu gehen.

Tala erschrak "Jetzt geht er bestimmt ins Bad um sich einen runterzuholen!" sagte verdächtigend.

Doch noch ehe Ray antworten konnte, riss Kai's Geduldsfaden, was eigentlich nur sehr selten passierte "NEIN!!! Ich geh ins Bad um zu kotzen!!! Irgendwie muss ich ja deine ekelhaften Bakterien von meinem Mund ab bekommen!" sagte er bissig.

In den Augen des anderen Russen funkelte Wut auf "Waaaaaaaas????? Na warte!!!!!" drohte er.

Aus Bob's Richtung kam ein genervtes Seufzen "Ey Mädels, könnt ihr mal aufhören euch so anzuzicken?! Das geht mir ganz schön auf den Sack....., ausserdem haben wir weiblichen Besuch da, also ein bisschen mehr Manieren,ja?!" grummelte er.

Ensetzt sahen sich die drei Jungs an. Den Fakt das Lain da war hatten sie völlig vergessen. Sie hatte sich auch auf keine Weise bemerkbar gemacht, obwohl sie nur einige meter weg stand.

Die Augen ruhten nun auf ihr. Sie stand mit dem Rücken zu den Jungs, hatte sich mit den Händen an der Wand abgestützt und ihr Gesicht war nach unten gerichtet.

"Wel..cher ist......heu..te?? " fragte sie schwer atmend. Der Szene die Tala veranstaltete schenkte sie keine weitere Beachtung, unter anderen Umständen hätte sie Kai's Lage vielleicht lustig gefunden, aber momentan hatte sie nicht die Kraft. Es war als ob ihr Körper brennen würde, so heiß fühlte er sich an. All ihre Kräften schienen aus ihr zu weichen und ihre Organe waren dabei zu versagen.

War es denn schon wieder soweit? Brauchte sie es denn schon wieder? Nein, das konnte nicht sein...., sie hatte doch erst vor ein einhalb Monaten ....es war unmöglich. Aber warum traten sie dann auf, diese Erscheinungen?

Ratlose Blicke gingen durch die Runde "Der erste November...." antwortete schliesslich Ray.

Ihre Hände verkrampften sich, suchten hilflos nach Halt an der Wand "Verdammt...." sagte sie schwach, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch.

Es war ein Kampf in ihr entstanden den sie hoffnungslos verlieren würde, sie kämpfte angestrengt gegen die eintretende Ohnmacht. Sie wusste das sie gegen das Versagen ihres Körpers keine Chance hatte, schon zu oft hatte sie es erlebt, aber normalerweise war sie immer darauf vorbereitet. Alle zwei Monate brauchte sie es, in den letzten Jahren hatte sie keine Probleme mehr mit dieser art Schwäche, dadurch das sie es früh genug nahm konnte sie die Erscheinungen verhindern.

Jedoch hatte sie nicht erwartet das es einen halben Monat zu früh kommen würde, was zur Hölle war passiert? Sie hatte keine Ahnung.

Aber sie wusste eines, das Mittel das sie brauchte lag in einen der versteckten Fächer in ihrem Zimmer in Kai's Wohnung. Bewusst war ihr jedoch eines, sie würde es nicht einmal bis zur Haustür schaffen. In dem Moment, in dem sie die Wand loslassen würde, würde die Ohnmacht sie ergreifen.

Wie sie es hasste so machtlos zu sein, Sie war ausgeliefert und das schlimmste daran, sie konnte nichts dagegen tun als zu spüren wie ihr Körper schwächer und schwächer wurde.

"Lain, alles in Ordnung?" fragte Tala besorgt.

Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung, ihr Gesicht war von Erschöpfung gezeichnet, ihre sonst so ausdrucksvollen Augen wirkten trist. Plötzlich verdunkelten sich ihre Augen und sahen ins Leere. Sie begann zu schwanken.

Es dauerte einiges Sekunden bevor die Jungs die Situation realisierten und begriffen.

Kai hechtete zu ihr rüber, als er bemerkte das sie fallen würde. Kurz bevor sie aufschlug fing er sie auf und lag nun leblos in seinen Armen.

Zur gleichen Zeit kamen die anderen angelaufen, selbst Bob war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen.

"Was ist mit ihr passiert?" fragte er alamiert.

"Keine Ahnung....sie ist plötzlich umgekippt..." antwortete Tala.

Ray zeigte auf die Couch "Schnell leg sie hin..." forderte er Kai auf.

Der Russe legte sie vorsichtig auf das Polster und schlug im nächsten Moment etwas gegen ihre Wangen, jedoch blieb es ohne Reaktion. Dann beugte er sich über sie und blieb so einen Moment "Sie atment nicht...." stellte er fest, nachdem er weder Atemgeräusche noch Atembewegungen wahr nahm.

Angst bildete sich auf den Gesichtern von Ray, Tala und Bob.

Der kühle Russe versuchte Herr der Situation zu bleiben und legte Lain nun auf den Boden, um erste Hilfe zu leisten, denn dafür brauchte er festen Untergrund.

Er fasste sie an Kinn und Stirn und legte so den Kopf vorsichtig nach hinten, um erstmal die Atemwege frei zu machen. Dann fühlte er sorgfältig den Puls an beiden Seiten des Halses nacheinander.

Geschockt sah er zu den anderen auf und bewegte langsam verneinend den Kopf.

Tala machte auf dem Absatz kehrt und rannte zum Telefon

Ray liess sich neben Kai fallen und legte seine Hand auf ihren Brustkorb, dann suchte er den Druckpunkt des Brustbeinen, legte die Hände übereinander, streckte die Arme und nickte um Kai zu signalisieren das sie anfangen konnten.

Der blau-grauhaarige Russe öffnete ihren Mund um sie zweimal beatmen zu können. Doch als er ihr Lippen minimal berührte risses erneut ihre Augen auf und es war wieder das gleiche stechende Eisblau, das er vor wenigen Minuten schon einmal gesehen hatte. Dann merkte er nur noch wie er durch einen gewaltigen Druck nach hinten geschubst wurde und nun rücklings auf dem Boden lag. Ray tat es ihm gleich und Tala liess das Telefon fallen, welches er gerade geholt hatte.

Lain hatte die beiden Jungs aus Reflex von sich weggestossen, war noch im selben Moment aufgesprungen und brachte erstmal einige Meter Platz zwischen sich und den Jungs.

Ängstlich und verwirrt schaute sie sich um, sie realisierte das es böoß diese Jungs waren und unter ihnen war der Junge auf den sie aufpassen musste. Ja so war es.

<Verdammt...was ist mit mir los....> sie konnte es sich selbst nicht erklären, normalerweise hätte dieser Anfall länger anhalten , nein, normalerweise hätte es diesen Anfall gar nicht geben dürfen. <Viel zu früh...zu früh...> dachte sie und fasste sich benommen an die Stirn, so ein Schwindelgefühl machte sich in ihrem Kopf breit. Sie war zu schnell aufgestanden.

"Lain! Geht es dir gut?" platzte es aus Bob raus.

Sie nickte angestrengt und liess sich auf die Couch fallen "Ja, alles bestens...nur ein kleiner Schwächeanfall, kein großes Ding....".
 

Es waren nur wenige Schritte von der Wohnungstür in ihr Zimmer, doch sie kamen ihr vor wie der Weg nach Cold Mountain. Mit absoluter Kontrolle über ihren Körper hatte sie es geschafft einen weiteren Anfall zu verhindern und die Gegebenheit das es ihr schlecht ging zu vertuschen.

Sie hatten bei Tala noch gefrühstückt und waren dann aufgebrochen, nachdem sich der rothaarige Russe noch ein paar mal versicherte das es ihr auch wirklich gut ginge. Natürlich hatte sie ihn angelogen, sie hätte ihm niemal die wirklichen Umstände dieses Anfalles verraten können, zumal ihr keiner geglaubt hätte.

Es war ein Undercover Auftrag, da war Lügen vorprogrammiert. Allgemein war ihr Job eine Lüge, eine Verleugnung, eine Aufrechterhaltung der Struktur, ein Dienst des Staates ohne Wissen des Volkes.

Ja, sie musste lügen, lügen um das Netz aufrecht zu erhalten. Das eigene Wohl dabei zuberücksichtigen, das würde ihr nicht im Traum einfallen. Das einzigste was wichtig war , war den Befehl auszuführen und das so gut wie nur möglich.

Es war ein gefährliches Leben, nichts für einen normalen Mensch, nein, in diesem Job durfte man kein Herz haben, hier war nur rationales und routiniertes Denken wichtig. Aber nicht nur die Aufträge machten dieses Leben so gefährlich, sondern auch die Informationen die ein Agent ihrer Klasse hatte. Informationen war die Nahrung des Sieges, viele Länder brannten darauf das Wissen über die Vorgehensweisen, Waffen und Standpunkte zu bekommen, welches ein Special Agent hatte.

Würde es mal zu einer Situation kommen in der es heißen würde 'Wissen gegen Leben' dann war die Antwort klar...

Sie müsste ihr Leben geben, entweder durch ihr eigene Hand oder durch die des Feindes. Es wäre egal, in jedem Falle würde sie sterben.

So war nun mal das Systhem, so war die Politik.

Sie betrat ermüdet ihr Zimmer, schloss sorgfältig die Tür hinter sich und lauschte noch einmal.

"Heilige Maria Mutter Gottes" sagte sie matt, nachdem sie sich versichert hatte das sie alleine im Zimmer war. Erneut gingen die Fächer ihres geheimen Leben auf und zielgerichtet ging sie auf eines der blaubeleuchteten Wandfächer zu. Sie entnahm dem Regal eine weiße Schachtel und beäugte diese noch einmal mit gemischten Gefühlen. Schliesslich festigte sich der Griff um die Schachtel und sie setzte sich langsam auf ihr Bett, liess mit dem Wort "End" wieder alle Beweise verschwinden und öfnnete bedächtig die Schachtel.

In weißem Polster eingebettet kam eine Spritze und daneben eine Injektionskapsel zum Vorschein. Sie entnahm beide Dinge, stach mit der Nadel in die Kapsel und zog den, für sie Lebenswichtigen Inhalt in die Spritze. Dann setzte sie die Nadel an ihren linken Arm an. Sie hielt einen Moment inne, ehe sie die Nadel routiniert in ihre Haut zu ihrer Ader hineinführte. Sie drückte den Inhalt in ihren Körper, sodass er direkt in die Blutbahn gelang.

Sie zog die Spritze wieder heraus, legte sie wieder in die Schachtel, verstaute diese dann im Nachttisch und liess sich in ihr Bett zurücksinken.

Sie wusste was jetzt kommen würde, Schmerz..... Schmerz der kein Erbarmen zeigte, den sie aber schon als zu gut kannte. In ihrem Körper begann wieder ein bitteres Feuer zu brennen, das den Schweiß auf ihre Stirn trieb.

Mit halb geöffneten Augen starrte sie hoch zur Decke und verfluchte sich innerlich das sie in diesen Momenten so angreifbar war. Langsam begannen sich die Muskeln des blauhaarigem Mädchens zu verkrampfen und ihre Hände umklammerten Hilfe suchend den Stoff der Bettdecke. Die Atemzüge wurden immer abgehackter und unregelmäßiger. Sie fühlte sich als ob jede Faser ihres Körpers reißen würde, die Schmerzen wurden fast unerträglich und spannten den Geduldsfaden bis zum aüssersten. Ihre Gestalt wölbte sich und begann sich zu winden, unter Anstrengungen versuchte sie ihren Mund geschlossen zu halten, sodass kein Zeichen dieses grausamen Zustandes nach Außen dringen konnte.

Mit einem letzten aufwölben ihres Körpers ebbte der Schmerz ab. Ihr Körper hatte die Injektion angenommen und kam nun langsam zu seinem Ausgangsstadium der absoluten Leistungsfähigkeit zurück. Der Sckweiß auf ihrer Stirn kühlte ab und ihr Organismus beruhigte sich.

Noch einige Minuten blieb sie so liegen, doch sie wusste das sie sich jetzt keine Erholung gönnen konnte, so etwas wie heute durfte auf gar keinen Fall noch einmal passieren. Sie hatte Glück das niemand angegriffen hatte, denn unter diesen Umständen hätte sie Hiwatari nicht beschützen können. Sie musste sicher gehen das dies nicht noch mal so unerwartet passieren könnte und dafür musste sie zu der Person, die mehr über ihren Körper wusste als sie selbst.

Sie stand auf, zog sich ihre Motorradjacke über und setzte sich den Funkstecker ins Ohr "JD???" fragte sie gleich darauf.

Nach kurzer zeit des Wartens meldete sich seine Stimme "Was ist los?".

Sie holte kurz Luft "Ich muss mit Dr. Hewlett sprechen, es ist nichts ernstes, aber könntest du solange ich weg bin Hiwatari unter Beobachtung lassen?" fragte sie.

Sie hörte JD tippen "Kein Problem...ich schicke ein paar vorbei..." sagte er abschliessend.

Lain nickte zufrieden, obwohl sie wusste das er es nicht sehen konnte "Danke, Over.." sagte sie und beendete das Gespräch.

Dann ging sie aus dem Zimmer, durchquerte den Flur und blieb im Wohnzimmer stehen, um Kai bescheid zu sagen.

Der Russe lag gelangweilt auf dem Sofa und zappte sich durch das TV-programm.

"Ich geh nochmal für eine Stunde weg.."sagte sie nebenbei, rechnete mit keiner Antwort seinerseits und ging Richtung Haustür.

"Was bedeutet die Zahl 771359?" fragte er und ignorierte, das was sie zuvor gesagt hatte.

Lain blieb stehen und drehte sich irritiert um "Was?" fragte sie unsicher.

Kai hob seinen Kopf von der Lehne und sah sie an "771359.......was ist das?" wiederholte er.

Sie senkte den Blick und blieb stumm, ihr kam diese Zahl merkwürdigerweise bekannt vor, aber aus irgendeinen Grund konnte sie sie nicht zu ordnen. Rtlos sah sie dem Russen in die Augen "Ich....ich weiss es nicht..." gab sie ehrlich zu "Warum fragst du?" ergänzte sie.

Einen Moment musterte er sie noch und versuchte zu erkennen ob sie die Wahrheit gesagt hatte "Du hast im Schlaf gesprochen..."antwortete er und widmete sich wieder dem Ferseher.

Entsetzt riss sie die Augen auf, was er allerdings nicht sehen konnte da er mit dem Rücken zu ihr saß "Wa-Was..hab ich denn noch gesagt?" stotterte sie und versuchte ihren Puls wieder zu normalisieren, der aus Angst gestiegen war

Er hörte die Angst die in ihrer Stimme mit schwang "Nichts weiter...du hast wahrscheinlich nur schlecht geträumt..." beschwichtigte er.

Jedoch wirkte sich ein Wort so aus, als ob man ihr ein Messer mitten ins Herz stach <schlecht geträumt?> hallte es in ihren Gedanken wieder. Das konnte nicht sein! Sie träumte nie, in ihrem ganzen Leben hatte sie keinen Traum gehabt. Bei diesem Gedanken wurde ihr schlecht. Was passierte bloß mit ihr? Am liebsten wollte sie es als schlechten Scherz abtun, jedoch kamen die fahlen Erinnerungen an diesen 'Traum' zurück. Es waren Fetzen die den Tod von Max, Sawara, JD und ........ihr......zeigten.

Sie fühlte wie ihre Knie weich wurden. Was hatte das zu bedeuten?

Der Schrecken verweilte in ihren Augen, aber wieder einmal siegte das rationale Denken, sie wusste das sie unbedingt die Kontrolle behalten musste, nur so war es möglich den Auftrag auszuführen. Sie ignorierte jeden einzelnen Gedanken der irgendeine Gefühlregung zuliess, ihr Gesicht verwandelte sich in die steinerne Fassade zurück.

"Bis dann..." sagte sie knapp monoton und verschwand aus der Tür.

Kai sah noch einmal misstrauisch zur Tür, aus der das blauhaarige Mädchen gerade verschwunden war.

Letztendlich konnte er seine Neugierde nicht zurückhalten und fragte sie dannach, aber anscheinend wusste sie es selber nicht oder wollte es ihm vielleicht auch nicht sagen.

Es behagt ihm ganz und gar nicht sie nicht einschätzen zu können, in ihrem Handeln war sie unberechenbar, man wusste nie was als nächstes kommt, gerade wenn alles ruhig war passierte irgendwas.

Normalerweise war es einer seiner leichtesten Übungen eine Person durch ihr Handeln einschätzen zu können, sie aber widersprach dem total.

War es das, weshalb er soviel über sie nach dachte? Hatte er sich etwa unnbewusste die Aufgabe gegeben dieses Rätsel lösen das sie umgab?

Ihre Art faszinierte ihn so sehr, wie es noch keine tat und dabei kannten sie sich erst seit ein paar Wochen. er konnte es sich nicht erklären, aber da war etwas zwischen ihnen was einen normalen Umgang verhinderte. Eine Kluft die tief ins Unbekannte reichte und es nicht ermöglichte sie zu überqueren ohne etwas auszulösen das ein fatales Ende haben könnte.

Er bemerkte wie er immer noch die Tür anstarrt und schüttlete angenervt seinen Kopf "Was beschäftige ich mich mit so einem Mist..." meckerte er sich selbst an und richtete agestrendt seine Aufmerksamkeit auf den Fernseher.
 

Angetrieben von der Unwissenheit ging sie schnellen Schrittes durch die Gänge der International Special Agency, welches als Bürogebäude getarnt war.

Ihr Weg führte sie durch eine Panzerglas Doppeltür, welche zusätzlich von zwei Männern in Armeeanzügen bewacht wurde. Sie legte ihre Hand auf das Glas der Doppeltür, blaues Licht umfasste jede ihrer Fingerkuppen und den Handballen. Sie liess von der Tür ab und auf dem Glas erschien durch eine Monitorfunktion in blauer Schrift 'Agent Kahn Please Enter'.

Die Doppeltür schob sich zur Seite und sie betrat den Gang dahinter der durch sein grelles weiß und dem Schallgeräusch bei jedem Schritt an ein Krankenhaus erinnerte.

Zur rechten Seite gingen viele Türen ab dessen Schilder auf Laboren hinwiesen. Sei es Bio- oder Chemielabor.

Noch zwei weitere Gänge dauerte es bevor sie an ihrem Ziel angekommen war, sie stoppte vor einer Tür, die sich in ihrer Farbe nicht von der Wand abhob, auf einem Schild neben der Tür stand 'Dr.Hewlett'.

Sie klopfte und wartete auf Antwort, nur einige Sekunden später kam ein "Herein" aus dem Inneren des Raumes. Lain drückte die Klinke runter und betrat den Raum.

Schon mit dem ersten Atemzug trat der bissige Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase, der den ganzen Raum füllte. Auch das Zimmer selbst war weitgehend in weiß gehalten, Regale und Arbeitsplatten befanden sich auf der rechten Seite des Raumes und waren überfüllt mit den unterschiedlichsten medizinischen Utensilien. Darunter befanden Antibiotika die es noch nicht mal auf den Markt gab, Dopingmittel, Nahrungszusätze und ganz normale Medizin die auch für den Hausgebrauch war. Auf der Arbeitsfläche standen neu gezüchtete Pflanzenkreuzungen der Tochtergeneration und eine Reihe von Arbeitsmitteln.

Geradezu stand eine Liege für Patienten und gleich daneben eine Stehlampe mit einstellbaren Kopf um einen besseren Blick auf den Patienten zu bekommen.

Auf der ganzen linken Seite führte ein riesiger Schreibtisch entlang, auf dem ein reinstes Chaos herrschte. Dort standen zwei Monitore, DNA-Analysegeräte, Erbsubstanz-entschlüsseler, Mikroskope, Blutampullen und eine ganze Menge Papierkram. In einer Ecke stand noch ein Skelett und an den Wänden hingen diverse Plakate die, die Anatomie des Menschen erklärten.

"Agent Kahn! Ich bin überrascht sie schon zu sehen, ich habe gedacht wir würden uns erst zur nächsten Grunduntersuchung sehen..." ertönte eine vom harten Job gezeichnete, dennoch sanft klingende weibliche Stimme.

Lain schaute zu einer Frau die auf einem Drehstuhl saß und ihr den Rücken zu wandte.

Irritiert starrte sie den Rücken der Frau an "Woher---" wollte sie fragen, doch die Frau unterbrach sie.

"Du weisst doch, in diesem Gebäude gibt es keine Ecke die nicht überwachte wird." sagte sie und deutete auf einen Flachbildschirm der noch zusätzlich auf dem Schreibtisch stand und die Panzerglas Doppeltür zeigte, durch die sie gerade erst gekommen war.

Sie nickte verstehend, anscheinend war sie heute einfach nicht sie selbst.

Die Frau von der nur Hinteransicht zu sehen war, hatte kastanienfarbene Haare, die sie unordentlich mit einer Spange hochgesteckte hatte und trug einen weißen Kittel. Ganz von ihrer Arbeit eingenommen rollte sie mit den Füßen tippelnd, an denen sie unbequeme, schwarze Hackenschuhe trug, an dem langen Schreibtisch entlang, stoppte am Computer, wo ihre Finger über die Tastatur flogen, rollte wieder zur anderen Seite und schaute durchs Mikroskop, wendete sich einem Papierstapel zu, suchte und brachte ihn weiter durcheinander, zog irgendwo ein Blatt aus der Mitte, studierte es kurz, rollte zurück zum Computer und gab die Daten ein.

"Setz dich, ich bin gleich bei dir..." sagte sie nebenbei und deutete mit einem Handwink auf die Liege.

Lain nickte erneut und nahm auf der weiß gepolsterten Liege platz.

Noch einige Minuten sah sie dem rollenden 'Schauspiel' zu, schliesslich erhob sich die Frau und widmete sich Lain. Sie war schlank und der offene Kittel zeigte eine rosane Bluse und ein weißen, knielangen Rock. Ihr ovales Gesicht wurde von einigen Srähnen umrahmt, die wohl während der Arbeit hinausgefallen waren und nun durch eine routinierte Handbewegung immer wieder hinters Ohr gestrichen wurden. Ihr Alter, etwa mitte 40, war ihr an einzelnen grauen Strähnen im braunen Haar, aber auch an den feinen Falten um die Mundwinkel, auf der Stirn und den Lachfalten um die Augen herum anzusehen.

Sie trug eine Sehhilfe, dessen Gestell anscheinen schon etwas ausdgeleiert war, denn sie rutsche immer wieder das Nasenbein hinunter, sodass ihre Rehbraunen Augen über den Brillenrand schauten.

"Also, was ist der Grund ihres plötzlichen Besuches Kahn?" fragte sie freundlich und vergrub ihre Hände in den Taschen ihres Kittels.

Lain fixierte die Ärztin mit ihrem Blick "Ich hatte heute einen Anfall..." sagte sie knapp und wartete auf die Reaktion seitens Dr.Hewlett.

Die Doktorin legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn "Das ist einen halben Monat zu früh.."stellte sie fest "Aber die Injektion wirkte wie immer?" hakte sie nach.

Ein langsames Nicken folgte von dem blauhaarigen Mädchen "Soweit ich das beurteilen kann, ja." ergänzte sie.

Dr. Hewlett machte ein nachdenkliches "Hmm" und liess sich einiges durch den Kopf gehen "Du hast keine anderen Medikamente bekommen, richtig?" fragte sie.

Die Agentin verneinte "Nein. Es ist jetzt wichtig für mich zu wissen ob das noch einmal passieren könnte, denn das nächste mal könnte ich nicht so ein Glück haben wie diesmal...der Auftrag darf nicht durch sowas einer Gefahr ausgesetzt werden." sagte tonlos.

Die Ärztin starrte die junge Frau für einen Moment an. Sie kannte Lain schon seit sie ein Baby war, aber diese Kaltblütigkeit, vorallem gegenüber ihrer eigenen Gesundheit schockierte sie jedesmal.

"Ich kann dir noch nicht genau sagen woran es liegen mag das der Anfall einen halben Monat zu früh kommt, um genaueres feststellen zu können muss ich dir erstmal Blut abnehmen." antwortete sie und ging gleich rüber zu den Regalen.

Aus einem nahm sie Spritze und drei Ampullen, dann band sie Lain den linken Arm ab und setzte mit Ruhe und Gelassenheit die Nadel an. Das blauhaarige Mädchen zeigte währenddessen keine Emotionen und schaute zu wie nach und nach ihr Blut in die Röhrchen floss.

Dr. Hewlett zog die Nadel wieder raus, tupfte die Stelle ab und klebte ein Pflaster darauf.

Lain schaute ihr zu wie sie zunächst etwas Blut auf die Glasplätchen tropfte und es sich dann unter dem Mikroskop ansah. Nur einige Sekunden vergingen als sie etwas entsetzt zurückwich, dann stellte sie die Räder noch präziser ein und schaute erneute durch. Diesmal dauerte es länger bis sie das nächste mal zurückwich, sie stand hektisch auf, ging wieder rüber zum Regal und holte eine kleine Flasche mit einer merkwürdig aussehenden Flüssigkeit enthalten. Diese Flüssigkait fügte sie dann Lain's Blut hinzu und beobachtete das Geschehen wieder durch das Mikroskop.

Die junge Agentin sah wie sich die Ärztin auf die Lippe biss "Ist etwas nicht in ordnung?" fragte sie alarmiert nach.

Dr. Hewlett schrak auf, strich sich ein Strähne hinter die Ohren und rückte ihre Brille zurecht "Wa...Was? ...Nein...nein, alles bestens. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Es ist bloß eine Wachstums bedingte Erscheinung. Du hast jetzt dein Wachstum beendet und die Gene müssen sich nun einem veränderten Muster anpassen. Das wird sich in den nächsten Monaten wieder normalisieren, aber du solltest dir sicherheitshalber die nächste Injektion in 45 Tagen geben." und beendete mit einem Lächeln.

"Gut..." stimmte sie ein wenig misstrauisch ein, schwang sich auf die Füße und zog ihre Jacke wieder an, die sie zuvor ausgezogen hatte.

Gerade als sie die Türklinke berührte blieb sie noch einmal stehen und sah sich mit einem ratlosen Blick um "Wissen Sie was die Zahlen 7..7..1..3..5..9 bedeuten?" fragte sie bevor sie realisieren konnte was sie sagte, sie wusste nicht was es war, aber irgendetwas trieb diese Zahl in ihr Bewusstsein. Sie fand es selbst idiotisch.

Dr. Hewlett hörte plötzlich auf mit dem umfüllen des Blutes in ein paar Reagenzgläser, für einen Moment starrte sie ins Leere, schweifte dann rüber zu Lain und dort blieben ihre Augen für einige Zeit haften.

"Wie kommst du darauf?" fragte sie schliesslich verwundert.

Lain senkte den Blick, sie fühlte sich dumm und kindisch, wegen einer simplen Nummer die in einem Traum vorkommen war machte sie solch einen Aufstand.

"Es ist nur das diese Zahlen in meinem Traum vorkamen und ich dachte......." fing sie an, aber entschied sich dann doch es dabei zubelassen "ach ist ja auch egal......Aufwiedersehen Dr. Hewlett..." verabschiedete sie sich, doch noch bevor sie aus der Tür treten konnte, hielt sie die Ärztin zurück.

"Du hast geträumt?" fragte sie mit ruhiger Stimme.

Sie drehte sich vollends zu ihr um "Ja..." antwortete sie zögernd "Das ist nicht gut, oder?" fragte sie besorgt.

Dr. Hewlett schaute sie eingehend über ihren Brillenrand an, dann bildete sich ein schmales Lächeln um ihre Mundwinkel, die wieder ihr vorangeschrittenes Alter zeigten "Mach dir keine Sorgen, träumen ist etwas ganz normales, selbst für dich." beruhigte sie die verwirrte Agentin.

Lain sah die ältere Frau noch einige Sekunden an, nickte verstehend und verschwand aus der Tür.

Das Lächeln der Frau löste sich mit dem schliessen der Tür auf, ein undefinierbarer Blick lag auf der Stelle wo noch vor kurzem Lain gestanden hatte.

Sie stand ruckartig auf, schnappte sich einen Alu-koffer und legte Blutproben, die sie ihr gerade eben abgenommen hatte hinein und zusätzliche Proben von den letzten Grunduntersuchungen.

Sie schloss den Koffer, stellte sich in die Mitte des Raumes und sagte deutlich "Die Akten, bitte.". Gleich neben ihr hob sich der Boden an und ein zylinder förmiges, schwarzes Ding fuhr hoch. "Kahn." sagte sie ebenso deutlich und das Ding, welches die Akten beinhaltete drehte sich, schliesslich öffnete sich ein Schlitz in der Oberfläche und die Akte nach der verlangt wurde kam heraus. Die Ärztin nahm die Unterlage, klemmte sie unter ihrem Arm und verliess in großen, zügigen Schritten den Raum. Der schnelle Gang hallte im Flur wider.

Vor dem Biolabortorium stoppte sie, schloss die Tür auf, trat in einen Voraum , der als Schleuse diente und gab ihren Code in einen Identifizierungscomputer ein. Die luftdicht, geschlossene Tür schob sich zur Seite auf, als der Code durch grünes Licht akzeptiert wurde.

Grelles Licht strahlte ihr entgegen, welches sie allerdings schon gewohnt war, durch die unzähligen Stunden, die sie hier oft verbracht hatte.

Durch den Raum war eine klare Linie von Gerätschaften gezogen, dessen Definitionen und Fachausdrücke nur eine Hand voll Menschen kannten und diese Menschen wiederum arbeiteten für die ISA.

Dr.Hewlett war eine von ihnen. Sie ging zu einem großen, runden Tisch, dessen Oberfläche an einen schwarzen Spiegel erinnerte und stellte ihre mitgebrachten Utensilien darauf ab.

Hastig öffnete sie den Koffer, entnahm drei Röhrchen, ging zu einer kleineren Maschiene und setzte eines in ein Vorichtung, dann srückte sie einen Knopf und das Blut wurde in das innere der Maschiene aufgenommen, welche darauf begann zu vibrieren.

Dannach ging sie mit den anderen beiden Butproben, welche eine neue und eine alte war, zu einem überdimensionalen Mikroskop. Mit einer Pipette träufelte sie die beiden Proben auf zwei Glasplättchen und schob sie dann unter die Linse, schaute kurz durch, drehte sich ruckartig um, ging zu dem schwarz gespiegelten Tisch, nahm die Akte und ging zu einem Computer über dessen Tastatur ihre Finger zu fliegen schienen.

Auf dem Flachbildschirm erschien ein Frontalfoto von Lain, daneben wesentliche Daten und Fakten. Sie tippte weiter und nur eine Sekunde später erschien ein Karyogramm, eine geordnete Darstellung der einzelnen Chromosomen einer Zelle. Sortiert werden alle Chromosomen einer Zelle nach morphplogischen Gesichtspunkten, das heisst nach Größe, Centromerlage und Bandenmuster.

Für gewöhnlich hat ein Mensch 46 Chromosomen, 22 autosome Paare und zwei geschlechtsgebundene Chromosomen. Doch auf diesem, von einem Mikroskop fotografierten Bild befanden sich 48 Chromosomen.

Also ein Paar mehr und dieses ähnelte weder dem für den Menschen typischen X- oder Y-Chromosom, sondern einem V.

Dr. Hewlett studierte aufmerksam ihre älteren Aufzeichnungen, bis hier hin entsprach es dem gewollten Muster. Dieses zusätzliche Paar war für Lain völlig normal.

In medizinischer Hinsicht würde man vielleicht von einer fehlerhaften Segregation sprechen, einer gestörten Aufspaltung von Genotypen in aufeinanderfolgenden Generationen.

Die Krankheiten die daraus folgten waren allgemein bekannt, eine sehr häufig auftretende war das Down-Syndrom, welches Muskelschwäche, Intelligenzminderung und Herzfehler verursachte.

Doch das 23zigste Paar war keineswegs eine fehlerhafte Aufspaltung, nein, es war eher eine gewollte Integrierung.

Sie konnte sich noch genau daran erinnern, obwohl es schon 18 Jahre her war, erschien es ihr wie gestern.

Damals war sie noch die Assistentin des großartigen Wissenschaftlers für Gentechnik Dr. Brightman, als das Projekt vorgestellte wurde das den Einsatz vom Mensch als Waffe revolutionieren sollte und die Geburt der ISA bedeutete.
 

Sie versank in Gedanken und erinnerte sich daran was vor 18 Jahren der Anfang und heute schon die harte Realität war.

Die Reise in die Vergangheit ging in das gleiche Gebäude in dem später der Sitz der ISA sein würde, sie führte in einen nur allzu bekannten Raum für die heutigen Special Agents, noch war er nicht mit den technischen Geräten ausgestattet, die für ihn fast zwei Jahrzehnte später auszeichnent waren, dennoch war es dem normalen Bürger weit voraus.

Eine fast voll besetzte Tafelrunde schmückte die Mitte des Raumes, viele faltendurchzogene und nur wenig junge Gesichter richteten ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen, alten Mann, dessen weißer Kittel viel zu groß für seine Statur war. Die vom Alter weiß gewordenen Haare standen ihm wirr und kraus vom Kopf, seine grauen Augen wirkten wie diese eines Maulwurfes durch die Brillengläser, die einem Flaschenboden gleich kamen.

Er stellte sich an ein Pult, wodurch er noch kleiner wirkte, da er nur knapp über den Rand schauen konnte. Mit Aufregung, die man ihm deutlich ansehen konnte, ordnete er den Stapel an Papier der vor ihm lag, wobei er diesen nur noch mehr durcheinander brachte.

Schliesslich räusperte er sich "Meine Herrschaften, ich fühle mich äusserst geehrt sie heute hier so zahlreich begrüßen zu dürfen..." sagte er mit viel Respekt in seiner angerauhten Stimme und pausierte kurz "...besonders freut es mich das auch der Vorsitzende der JCA (Japanese Crime Agency) Mr.Grayham anwesend ist." sagte er und ein Lächeln bildete sich auf seinen schmalen Lippen.

Der angesprochene, ein Mann von stattlicher Größe in seinen frühen 40gern mit einigen grauen Strähnen in seinen schwarzen Haaren, nickte dem Doktor wortlos zu und seine Mimik glich der einer kalten Mauer.

"Wenn ich mich ihnen noch einmal vorstellen darf, ich bin Dr. Brightman und meine bezaubernde Asisstentin hier..." sagte er in einem schwärmenden Ton und zeigte auf eine junge Brünette, die einige Strähnen schüchtern hinters Ohr strich "..ist Dr. Hewlett...".

Dann kam er wieder vor das Pult und schlug die Hände ineinander "Und nun, meine Herren.....lehnen Sie sich zurück, lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf und stellen sie sich folgendes vor....." begann er in einer mysteriös klingenden Stimme "stellen sie sich einen Agent vor dessen Sinne doppelt so scharf sind wie die eines normalen Menschen. Die Augen eines Adlers, das Gehör einer Fledermaus, das Tastgefühl einer Spinne, der Geschmackssinn besser als der eines Meisterkochs, die Nase eines Hundes und dazu die Kraft und Geschmeidigkeit einer Raubkatze...... . Meine Herren! Stellen Sie sich einen Agenten vor der alles perfekt erlernt das Sie von ihm verlangen. Gehen sie mit ihrer Vorstellungskraft über die Grenzen und dann sehen Sie ihn vor sich..... den neuen Special Agent von Morgen, der dem Namen 'Special' ein für alle mal gerecht wird!!!"

beendete er mit viel Begeisterung in seiner Stimme.

Ein kurzer Applaus folgte "Wie genau stellen Sie sich vor das zu realisieren?" ertönte eine Stimme aus der Runde, die einem sehr schlanken Mann gehörte, der für die Ausbildung von Agenten zuständig war.

Dr. Brightman lachte kurz auf "Ich verstehe ihr voreilige Neugierde Mr.???" stockte er kurz und schielte auf das Namensschildchen "Mr.Thomas....immerhin würden sie in ihrem Arbeitsbereich dann nicht mehr soviel zu tun haben..".

Ein fast ersticktes Lachen ging durch die Reihen und die meisten Gesichter blieben starr, darauf wartend das Projekt vorgestellt zu bekommen.

"Das 20.Jahrhundert war durch spektakuläre Durchbrüche in der Physik und der Chemie bestimmt.Wir sind in die in dieLage gekommen, die Materie zu verändern. Das 21.Jahrhundert wird das Jahrhundert der Biowissenschaften werden. Meine Herrschaften, heute kann ich sagen das der Glaube das 'die Gentechnik noch in den Kinderschuhen stecke' ein absoluter Irrtum ist! Denn wir sind in der Lage das Leben selbst zu manipulieren!!!" drang seine Stimme schallend durch den Raum und hob die Arme um seine Aussage zu unterstützen.

Ungläubig blieb der Atem eines jeden aus und ein angeregtes Tuscheln ging durch die Runde.

Ein gebräunter Mann, der aus einem südlicheren Land stammte, zupfte sich nachdenklich an seinem tief schwarzen Bart "Aber ist nicht ein Mißbrauch des vom Menschen angeeigneten Wissen, an einem Menschen zu basteln als ob man ihn aus einem Katalog bestellen? Würde dies nicht gegen die ethischen Maßstäbe verstoßen?". Zustimmendes Raunen folgte dem Argument.

Wieder huschte ein Lächeln über das Gesicht des Wissenschaftlers "Ich hab mir schon gedacht das Sie diese Frage stellen. Die Ethik, meine Herren, ist die Lehre vom sittlichen oder moralischen Wollen und Handeln des Menschen. Sie soll Antworten finden auf die Fragen: Was ist gut? Was soll ich tun? Wie soll ich mich verhalten?Wie sind Handlungen zu bewerten? Aber eigentlich werden unsere Entscheidungen von unseren eigenen Interessen geprägt. Die Frage ist also nicht, ob die Gentechnik 'gut oder schlecht' ist. Allgemein bekannt sind die drei folgenden Aussagen 'Gut ist etwas dadurch, dass es unser Wissen vermehrt' sagt die Universität, die Industrie hingegen ist der Meinung 'Gut ist etwas dadurch, dass es Gewinn bringt' aber viel wichtiger ist die Aussage der Menschen 'Gut ist etwas dadurch, dass es der Menschheit nützt'. Und genau hier ist der springende Punkt, Herrschaften, ein Agent mit den Eigenschaften das er 30 Männer gleichzeitig ersetzen kann kommt zum ersten Mal den Sinnbild eines Helden gleich. Er kann das Volk vor Terrorismus bewahren und überlegen sie erst welche Macht sie dann in den Händen halten!" sprach er mit voller Begeisterung eines Kindes.

Ein lautes Knallen unterbrach die Rede von Dr. Brightman, Mr. Grayham der Vorsitzende der JCA war aufgestanden und stützte sich nun mit seinen großen Händen auf der Tischplatte ab, seine Augenbrauen hatten sich wütend zusammen gezogen und ein Schatten lag unter seinen Augen "Ein Held ist niemand wegen seiner Körperkraft, Schnelligkeit oder seinen Sinnen. Ein Held ist jemand der ohne Rücksichtnahme auf sich selbst aufrichtige Entscheidungen trifft zum Wohl anderer Menschen!" donnerte seine tiefe Stimme durch den Raum.

Der Doktor schien zunächst etwas irritiert, fasste sich jedoch wieder schnell "Das, Mr. Grayham, ist trainierbar..." sagte er tonlos.

Ein zorniges Funkeln trat in die Augen des Mannes "Sie sind also der Meinung das man einen Menschen der von Geburt an einen eigenen Willen besitzt und den er frei einsetzen kann zu einer willenlosen, befehlsausführenden Maschiene machen kann? Dessen rationales Denken und Handeln immer über den gefühlsbedingten Entscheidungen steht?" fragte er skeptisch.

Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des alten Mannes "Nicht nur das, wenn man einen Säugling von Anfang an auf das Leben eines Agenten abrichtet kann man es schaffen jegliche Gefühlsregungen tief im Unterbewusstsein einzuschliessen oder gar zu elemenieren! Sie müssten sich also nie wieder Sorgen das ein Agent seine eigenen Entscheidungen trifft oder durch Gefühle abgelenkt wird. Aber nun, meine Herren, möchte ich ihnen die Kurzfassung des Projektes 'Chromosom V' vorstellen." begann er und Mr. Grayham setzte sich wieder mit einem misstrauischen Blick.

"Dr.Hewlett?" forderte Dr. Brightman sie auf und die junge Frau nickte hastig, sie gab etwas in den vor ihr stehenden Laptop ein und einige Sekunden später erschien auf der Leinwand ein spiralförmiges Gebilde.

Der alte Mann zeigte darauf "Das ist ein DNA-Doppelstrang, dieser ist durch Genabschnitte aufgebaut, die die Erbanlagen enthalten, die später für die ganze Entwicklung unseres Organismus verantwortlich sind. Ein Chromosom ist ein langer, kontinuierlicher DNA-Doppelstrang. Es gibt die autosomen, körperlichen, und gonosomen, geschlechtlichen Chromosomen die ein Mensch besitzen kann und nun, meine Herren stellen sie sich ein weiteres vor das all die zusätzlichen Funktionen beinhaltet, die ich ihnen im vorhergehenden genannt habe." sagte er und deutete auf das nächste Bild an der Leinwand, das keine Doppelhelix mehr anzeigte, sondern nun noch eine zusätzliche Base anzeigte, die sich genau in der Mitte der normalen Basenpaare befand.

"Hier sehen sie die in schwarzer Farbe gekennzeichnete, Variable-Base, sie beinhaltet Erbanlagen, die aus den verschiedenen Tieren herausgefiltert wurden. Die Variable-Base wird nur auf einigen Abschnitten der DNA angewendet. Diese Abschnitte sind dann das Chromosom V. Mit Hilfe 'molukularer Scheren wird der Strang an ganz spezifischen Positionen durchtrennt, ganze Teile herausgeschnitten und Chromosom V mittels 'molekularer Klebstoffe eingefügt. Dies hat nun zur Folge das der Körper die zugefügten Erbanlangen annimmt und die Fähigkeiten zu entwickeln beginnt. Allerdings kann dieser Eingriff nur im Säuglingalter durchgeführt werden, da der Körper erst dann beginnt sein 'Programm' abzuarbeiten." beendete er und wartete auf die Reaktionen seiner Zuhörer.

Die Runde liess erstmal das Gesagte auf sich einwirken und so herrschte Stille in dem großen Raum bis sich schliesslich erneut die donnernde Stimme des JCA Vorsitzenden erhob.

"Wie sieht es Gefahren und Risiken aus?" fragte er ohne große Überlegung.

Dr. Brightman nickte verstehend "Es wäre keine Wissenschaft, Mr.Grayham, wenn keine Risiken bestehen würden. Dieser Schritt kann nicht bei jedem Menschen erfolgen, denn nicht jeder Organismus hält den anfangsgebundenen Komplikationen stand. Es erfordert einen Körper und überdurchschnittliches Immunsythem das sich dem Chromosom V anpassen kann, denn wenn er das nicht kann stösst das Immunsysthem die körpereigenen Zellen ab, in denen das Chromosom enthalten ist und zerstört sich dadurch selbst. Aber auch wenn der Körper diesen Anforderungen entspricht ist eine Injektion, die alle zwei Monate verabreicht werden muss erforderlich. Diese Injektion enthält Stoffe die das Chromosom für die Aufrechterhaltung benötigt, wird diese Injektion nicht verabreicht fällt der ganze Organismus in sich zusammen...".

Ein bedenkliches Murmeln ging durch die Runde.

Der Doktor versuchte noch ein letztes Mal die Begeisterung zu erwecken "Denken Sie daran, meine Herren, zum ersten mal in der Geschichte gelingt es uns einen Krieger zu schaffen der alles dagewesene übertrifft!!!".

Die Männer fingen an zu klatschen und es wuchs zu einem tobenden Applause heran.
 

Oh ja, es war als wäre es erst gestern gewesen, die braunhaarige Frau strich sich eine heraugefallene Strähne aus dem von feinen Falten durchzogenem Gesicht.

Dr. Brightman starb drei Monate nach der Projektvorstellung an einem Herzinfakt, ein großer Rückschlag hätte man meinen müssen, aber es lief alles so wie er es geplant hatte. Sie hatten 10 Säuglinge aus allen Teilen der Länder ausfindig, auf denen die Anforderungen zu trafen. Sieben von ihnen starben, drei hatten es überlebt und entwickelten die Fähigkeiten die ihnen eingesetzt wurden. Ihnen wurden die Namen Max Tate, Lain Kahn und Steed Mercury gegeben.

Es war so wie der Doktor es vorrausgesagt hatte, ihre Sinne wurden übermenschlich scharf, ihr Kraft und Schnelligkeit nahm rapide zu und die Abrichtung zu einer Maschiene gelang.

Am besten jedoch schlug diese Art Therapie an dem einzigen weiblichen Versuchsobjekt an, es hatte sich durch gesetzt das sie weitgehend fast ganz und gar ohne eigenen Willen handelte.

Ja, es war alles perfekt gelaufen, jedenfalls bis genau vor einer halben Stunde, als die Agentin mit den besten Ergebnissen bei ihr auftauchte.

Die gealterte Frau starrte auf ein Video das die Zellen von Lain Kahn anzeigte.

Ihre Pupillen zitterten ungläubig während sie auf die Bilder starrte.

Das Video zeigte wie die weißen Blutkörperchen sich sehr langsam gegen die Zellen, die das Chromosom V enthielten zu wehren begann. So wie es aussah schien ihr Immunsysthem das fremde Chromosom nicht mehr länger zu akzeptieren.

Allerdings wehrte sich ihr Körper nur sehr schleichend und daher war kaum eine Veränderung zu bemerken, ausgenommen das Agent Kahn nun in kürzeren Abständen eine Injektion brauchte.

Erschöpft stützte sie ihr Stirn auf der Hand ab. Wie war das nur möglich? Zunächst hatte sie gedacht das es vielleicht an einer fehlerhaften Injektion lag, aber das hatte sie kontrolliert, es war alles wie immer. Wie kam es plötzlich zu dieser Abstoßreaktion?

Sie musste die Ursache schnell finden, um noch rechtzeitig etwas entwickeln zu können, das den Zustand ihres Körpers wieder normalisieren könnte.

Aber etwas was ihr noch zusätzlich Sorgen bereitete, war ein Fakt über den sie unbedingt mit ihren Chef reden musste.

Mit eiligen Schritten verliess sie das Labor und machte sich auf zum Fahrstuhl um in den letzten Stock, der Chefetage zu kommen.

Wie immer wurde erst die Sicherheitsprozedur durchgeführt und wurde sie mit einem blauen Laser gescannt. Der Fahrstuhl fuhr hoch und öffnete sich, als er aufging betrat man gleich einen riesigen Raum in dem gerade mal ein gläserne Schreibtisch mit Computer und schwarzen Chefsessel stand.

Dahinter stand mit den Rücken zugewandt ein stämmiger, alter Mann im schwarzen Anzug und weißen Haaren, der sich gelangweilt mit den Händen hinterm Rücken verschränkt die Stadt aus den verdunkelten Fenstern anschaute.

"Dr.Hewlett! Wie komme ich zu der Ehre?" fragte er ohne sich umgedreht zu haben.

Die Frau erschrak etwas "Es geht um Agent Kahn, Sir." fing sie an.

Ein Seufzen war von dem weißhaarigem Mann zu hören "Hat sie etwa schon wieder mein Auto schrottreif gefahren?!" fragte mit leichter Aggression in der Stimme.

Auf den Lippen des Doktors bildete sich ein schmales Lächeln "Nein Sir, ich befürchte das sich Körper selbst zerstört, er beginnt das Chromosom abzustossen..." sagte sie leise.

Plötzlich fuhr der Chef erschrocken herum und für einen Moment glich sein Gesicht nicht der einer kalten Mauer "WAS? Wie ist das möglich?" fragte er alamiert.

Sie erklärte ihm den Sachverhalt, er schien etwas weggetreten währenddessen und nickte ab und zu verstehend.

"Gut, sie werden sich darum kümmern! Nehmen sie sich die Arbeitskräfte die sie brauchen und sorgen sie dafür das sie dieses Schlamassel wieder ins reine bekommen. Informieren sie mich stetig über neue Ergebnisse...Machen sie sich sofort an die Arbeit und prüfen sie nach ob Agent Mecury das gleiche Problem aufweist.."sagte er abschliessend monoton und wendete sich wieder dem Fenster.

"Ich habe verstanden, Sir.....aber da gibt es noch was..." fing sie zögernd an und der Chef drehte sich erneut zu ihr um "Agent Kahn hatte mich nach der Nummer 771359 gefragt..." sagte sie und der alte Mann riss ungläubig die Augen auf "Aber woher----" wollte er fragen, jedoch wurde er von Dr.Hewlett unterbrochen.

"Sie sagte das sie in ihrem Traum vorkamen..." antwortete sie.

Ein verwirrter Blick bildete sich auf seinem Gesicht "Ein Traum? Aber das ist doch unmöglich!!!Nur Menschen die fühlen träumen, um Emotionen zu verarbeiten. Aber jegliche Art von Gefühlen wurden bei ihr doch erfolgreich unterbunden...." sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr.

"Ähm...es könnte möglicherweise an dem Auftrag liegen..." stellte sie vorsichtig die Vermutung an und als se merkte das der Chef sie aufmerksam mit den Augen fixierte, sprach sie weiter "Nun ja Agent Kahn hat einen Undercover Auftrag in dem verlangt wird ein normales Leben vorzutäuschen. Es ist ein Leben das normalerweise Mädchen in ihrem Alter haben. Sie wird wie ein Mensch behandelt und mit Emotionen konfrontiert, von denen sie nur gehört hatte sie aber niemal an einen Menschen erlebt hatte. Bei ihren bisherigen Aufträgen, waren nur kleine Undercover Aufträge vorhanden und dort konnte sie dem freien Lauf lassen zu was sie ausgebildet wurde, nämlich dem schnellen, unaufälligem töten..." beendete sie nachdenklich.

Der stämmige Mann, der einem Stier glich lachte sarkastisch auf "Sie wollen mir doch nicht etwa sagen das es für jemanden wie Kahn ein Problem sein wird mit Gefühlen konfrontiert zu werden. Sie hat gelernt das Gefühle schwach und unkonzentriert machen, sie würde nie etwas tun, das auch nur in irgendeinerweise einen Auftrag schädigen! Das wissen sie genauso gut wie ich, Dr. Hewlett.".

Die Frau sah ihren Chef verständnislos an "Mr. Grayham!!! Was passiert falls ihr es gefällt zu fühlen?" fragte sie und erhob ihre Stimme.

Wutfalten bildeten sich auf seiner Stirn "Das wird niemals passieren!!! Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen so gefühlskalten Agent getroffen!!!" sagte er aufgebracht.

"VERDAMMT ! BRUCE!!! Du verlangst von ihr ein Leben zu leben, das sie nie gelebt hat und nie leben wird!!!! Es ist so als ob du ihr das Paradies zeigst und sie dann wieder rausschmeisst!!!" schrie sie wütend.

Grayham, dessen Haare längst nicht mehr so schwarz waren wie vor 18 Jahren, schlug mit der Handfläche auf den Tisch, sodass dieser fast zusammen brach"OHHH NEIN, JOYCE!!! DU HAST WOHL VERGESSEN, DAS EIN AGENT ALS SOLCHER GEBOREN WIRD, ALS AGENT LEBT UND AUCH ALS AGENT STIRBT!!!"

brüllte er und seine Stimme donnerte durch den Raum.

Dr. Hewlett, dessen Vorname Joyce war schaut ihren Chef, den sie gerade noch persönlich mit dem Vornamen angesprochen hatte, entsetzt an. Sie wollte so vieles sagen, aber dennoch entschied sie sich ihm nichts mehr entgegen zu setzen "Ja das hatte ich wohl..." brachte sie unter zusammen gepressten Lippen hervor.

Der alte Mann sah sie eingehend an "Dennoch will ich kein Risiko eingehen und ihr einen Parallelauftrag geben..." entschied er sich.

Sorge und Angst traten in die rehbraunen Augen der Ärztin "Ich glaube nicht das dies vorteilhaft ist für ihren momentanen Stand der Gesundheit.." sagte sie alamiert.

Wieder wendete sich Grayham der Stadtkulisse "Sie wird einen Parallelauftrag ausfürhren..." sagte er mit Nachdruck.

Wut machte sich auf ihrem Gesicht breit "Ja, Sir!" sagte sie kleinlaut und drehte sich zum Fahrstuhl.

"Ach, Dr Hewlett, die Nummer wird in keinster Weise wieder erwähnt!" erinnerte er sie.

Die Brünette nichte verstehend und trat in den Fahrstuhl, der sich gleich darauf schloss.
 


 


 

so leute das wars auch schon wieder, jetzt versteht ihr vielleicht warum es mir so schwer gefallen ist dieses kappi zu schreiben und ich hoffe das in gewisser weise auch ein teil eurer fragen beantwortet wurde.

ich weiss diesmal ist nicht viel interessantes passiert, aber dieses kappi war wichtig für die verständnis und den weiteren verlauf.

Aber freut euch aufs nächste kap denn da werden die charas dann auf keinen fall zu kurz kommen und der humor natürlich auch nicht^^

bis dann

eure Siva



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2006-10-09T14:06:40+00:00 09.10.2006 16:06
Mein Kopf @.@ Mein armer Kopf....
*sich den kopf hält*
Oh Gott diese ganzen Chromosem...wie hast du das nur geschafft, so ein KApitel zu schrieben. Mit diesen ganzen Professionellen Fachausdrücken usw. Woah ich bin vom Stuhl gekippt als ich diese Kapitel gelesen habe.
Meine fresse, Lain tut mir so verdammt Leid das gibt es nicht. Und erst die Ärztin...woah die tun mri alle leid.
Ich möchte nciht wissen wie Lains Körper weiter kaputt geht, wenn auch noch ein Paralellauftrag auf sie zukommt.....

Aber so ein geiles Kapitel mal wieder. Ich habe dir doch gesagt, dass noch weitere Kommis folgen, wil ich nicht ganz fertig mit lesen bin!
*daumen hebt*
*gggg*
Ich glaube das hat mein Hirn ziemlich überfordert...diese Fachausdrücke...woah ich krieg Alpträume...
*wuselt*
Von:  Satsuki-chan
2005-12-29T16:01:32+00:00 29.12.2005 17:01
Hiho! ^^
Na ich muss schon sagen, es ist wirklich klasse, was du hier verzapfst! XD
Es gefällt mir sehr, dass du die Charaktere aus Beyblade mit einer völlig anderen Story in Verbindung bringst.
Die Geschichte ist spannend und sehr lustig! Die Reaktionen der Jungs sind zum schießen! *rumkullaz* Ich könnt mich echt checkig lachen! *löl*
Ich freu mich schon total auf die nächsten Kappis und hoffe, dass sie bald erscheinen werden! *hibbelz* Schreib ganz schnell ganz viel! *hüpfz* *Dackelblick aufsetz*
Mach weiter so! X3
Greetz, Satsuki

PS: Das mit dem Chromosom V hat mich echt erschreckt, ich hoffe, dass du die Story nicht... wie soll ich sagen... mit dem Tod von Lain beendest... *Hundeaugen macht*
Von:  Wo_Ai_Ni
2005-12-27T17:20:31+00:00 27.12.2005 18:20
huhu^^
Das Warten hat sich definitiv gelohnt!
Das Kapi war ja genial...und so schön lang!
Ich hoff, du schreibst ganz schnell weiter...kann es kaum noch erwarten. Was mit Lain jetzt wohl passiert?
Also dann....bis zum nächsten Kap...

Bye
Wo_Ai_Ni^^/

PS: danke für die benachrichtigung!!
Von: abgemeldet
2005-12-27T14:02:12+00:00 27.12.2005 15:02
Hallo!
Ich bin mal wieder ein bisschen spät dran, aber naja XD
Also dieses Kapitel finde ich wirklich sehr interessant. Dafür hat sich das Warten definitiv gelohnt. Jetzt verstehe ich, wozu du das mit der Gentechnik gebraucht hast. Wie kompliziert das alles ist.
Nun gut... ich bin der Meinung, dass das mal eine schöne Abwechslung war.
Mich würde ja mal brennend interessieren, was das für ein Parallelauftrag ist. Bestimmt irgendetwas, das Lain wieder ,abhärtet'.
Mehr gibt es für mich im Moment nicht zu sagen. Außer: ich freue mich auf das nächste Kapitel und wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bis dann
Mareike ^o^/)*
Von: abgemeldet
2005-12-27T12:05:27+00:00 27.12.2005 13:05
Na du,
tja, was soll ich noch sagen, meine Vorgänger sagten ja schon so gut wie alles...
das Kap war echt spitzenklasse!!!
ich kann mir vorstellen das es schwierig war sich da sowas auszudenken, also das Chromosom V und das dann auch noch in das Shema des menschen zu fassen...wie soll ich sagen...Respekt
ich muss bloddy angel zustimmen das ist ziemlich hart und dieser Professor Brightman dachte wohl er wäre Gott und könnte wie er will an jedem Menschen rum basteln...
ich frag mich ob der wirklich an nem Herzinfakt gestorben ist, könnte mir vorstellen das jemand den getötet hat...
aber wen ich nich so ganz verstehe ist der Chef Grayham, den kann ich nicht einordnen...echt komisch der Typ^^
also irgendwie fang ich an diesen Bob echt zu mögen, der is zum wegschmeißen lol besonders immer mit seinem "Alter"...löl..oder was der immer raushaut "Selbsthilfegruppe" *aufdembodenkugel*
naja ich freu mich schon hammermäßig auf das nächste Kap!!!
dat hehlerlein
Von:  sweetangle
2005-12-24T22:20:38+00:00 24.12.2005 23:20
HALLO!!!!!!!!

Das kapi war einfach nur super. Es gefällt mir richtig gut.
Wie du die ganz eLage beschrieben hast ist einfach klasse.
Respect.
Immer weiter so

Ich wünsche dir ien schönes neues Jahr uns natürlich schöne Weihnachten.

pussi sweety
Von: abgemeldet
2005-12-24T20:05:07+00:00 24.12.2005 21:05
*baff bin*
Also das war echt UMWERFEND,einfach WOW!!!!!!!!!!!!!!!
Dein Schreibstil war wieder mal klasse und diese Kapitel
fand ich einfach krass.Es wird immer spannender.
Bin schon gespannt was es mit der Nummer auf sich hat *überleg*
Aber den Teil wo Tala im Schlaf Kai küsst ist einfach göttlich.Du bist genial^^
bye sugar__angel
Von:  -BloodyAngel-
2005-12-24T09:40:46+00:00 24.12.2005 10:40
das ist wohl bis jetzt dein kompliziertestes und verwirrenstes Kapi.
Naja, um was es in dem Parallelauftrag wohl geht..
Ja, dass ist schon sehr viel Gefühlskälte, und das nicht im Sinne der eigenen Person, sondern der einer anderen. Es ist so, als ob es allen egal wäre, was mit Lain passiert, und sie zudem noch im ungewissen über alles lassen. Die gehen wohl davon aus, dass es ihr sowieso egal ist, was mit ihr passiert.
Abger das ist schon ein hartes und schockierendes Kapi. Jetzt ist wohl so gut wie alles um Lain's Vergangenheit, Gegenwart und womöglich auch Zukunft geklärt.
Aber wie kann man sich nur die Dreistigkeit erlauben, und am menschlichen Organismus herumexperimentieren?!
Mr. Graham hatte Recht, es rüttelt an allem Ethischen was vorher immer so wichtig war, um zeigt es als leichtes auf, die Materie zu verändern.
Ein gefühlskalter Mensch zu werden, ohne sein eigenes Wissen einem normalen Leben entsagen, wäre eigentlich eine Verletzung der Menschenrechte. In viellerlei hinsicht ist Lain unrecht wiederfahren und sie ahnt es nichtmal. Warum auch. Sie kennt kein anderes Leben.
Den Mesnch als Waffe zu missbrauchen...dass musste ja schlimme Folgen haben.
Bin mal gespannt welche weiteren Spätfolgen des serums bei Lain auftreten, und ob auch der andere Special Agent solche Probleme aufweist.
Und auch was diese rätselhafte Zahl zu bedeuten hat.

Es war jedenfalls mal wieder ein spitzen Kapi. Und ich freue mich schon auf dein nächstes.

Also, bis denne
-Bloody...-

PS: wünsch dir noch frohe Weihnachten
Von:  kikotoshiyama
2005-12-23T15:31:56+00:00 23.12.2005 16:31
Hey!
Das Kappi ist dir wie immer super gelungen^^
Bin mal gespannt was es mit dieser Nummer auf sich hat und wie es mit Lain weiter geht.
Hoffe das nächste Kappi lest nicht so lange auf sich warten,freu mich schon drauf :)

Ciao kikotoshiyama
Von:  hanni-chan
2005-12-23T14:46:19+00:00 23.12.2005 15:46
Endlich ging es weiter^^
Also das war echt ein geiles kapi, auch wenn es diesmal recht wissenschaftlich war!!!
Hast du extra recherchiert dafür, oder wieso wusstest du so genau Bescheid?
Ist die Nummer vielleicht eine andere Bezeichnung für Chromoson V? *das brennend interessiert*
Nya egal, das Geheimnis wird doch sicher auch noch gelüftet oder?
Hoffentlich!
*neugierig ist*
Ich wünsch dir jetzt schon mal gaaaaaaaaamz fröhliche Weihnachten, 'nen guten Rutsch ins neue jahr und weitere Ideen für's nächste kapitel ^.^

*knuddl*
bis zum nächsten kapi^^
deine hanni


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