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Luzifers Verlorenes Gedächnis

Was alles passiert kann wenn der Höllenfürst sich auf der Erde als Mensch durchschlagen muss ( Kapitel 31 ).
von

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Traum IV - Die Gier

Misstrauisch musterte er den Fürsten, dann setzte er sich ihm gegenüber an den Tisch.

„Na dann fang mal an“, sagte er herrisch.

Luzifer quittierte das Setzen mit einem Lächeln und einem Nicken.
 

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Der Dunkelhaarige stütze seine Arme auf den Tisch, der wie aus dem nichts erschienen war. Der verwirrte Blick seines Gastes, ließ ihn fragend aufsehen. Luzifer war es nicht gewöhnt daß jemand seine Kräfte nicht kannte.

„Du willst wissen wie ich das gemacht habe oder???“, fragte der Fürst mit einem Lächeln im Gesicht.

Der Kurier verweigerte jedoch eine Antwort und starrte den Anderen nur kalt an, natürlich wollte er das wissen, um das zu erraten musste man aber auch kein Gedankenleser sein.

„Als erstes will ich dir sagen, das dies hier ein Traum ist, es hat also keine direkten Auswirkungen auf die Realität. Um unsere Träume zu verbinden habe ich unsere Unterbewußtseine synchronisiert.“, begann der Teufel mit einer allgemeinen Bekanntmachung.
 

Luzifer deutete das anhaltende Schweigen Seitens Lorenzo, als Aufforderung mit seiner Erklärung fortzufahren.

„Du hast dich sicherlich schon seit deiner Kindheit gefragt, was mit dir nicht stimmt oder“, fragte er leise. Der Blick der ihm zugeworfen wurde, sprach von unverholender Mordlust.

„Sascha und du unterscheiden sich von normalen Menschen, auch von solchen die der Magie kundig sind, wie die Zwei die ihr vernichtet habt.“

„So so“, meinte der Kurier sichtlich unbeeindruckt. Lu ignorierte die Kaltschnäuzigkeit und fuhr fort.

„Eure Fähigkeit zu überleben, euer Drang danach alles was euch Schmerzen bereitet auszulöschen. Eure Immunität gegen alle möglichen menschlichen Krankheiten und die Fähigkeit eure Wunden in überdurchschnittlicher Zeit zu heilen. Was denkst du darüber???“, fragte der Fürst leise. Erntete wieder einen kalten Blick.
 

„Ich dachte du wolltest es mir erklären… und was hat es mit diesem Halbblutblödsinn auf sich???“, entgegente der Kurzhaarige ungeduldig.

„Halbblut ist eine Bezeichnung für Wesen die aus zwei verschiedenen Welten kommen.“, er wartete auf eine Antwort, aber Lorenzo tat so als ließe es ihn kalt. Dies schien seine Maske für die Außenwelt zu sein.

„Ein Teil eures Erbgutes stammt von den Dämonen, der andere ist Menschlich…“

„Warte mal!!! Du willst sagen wir… also Sascha und ich sind zur Hälfte Dämonen???“, wurde Lu von einem skeptischen Zwischenruf unterbrochen.

„Genau das will ich damit sagen“,

„Schwachsinn“, kommentierte Lorenzo und erhob sich vom Stuhl

„Tut mir leid aber für diesen Scheiß is mir meine Zeit echt zu schade“, meinte er als er sich nach einer Tür umsah.
 

Luzifer blieb in aller Ruhe sitzen und grinste.

„Hab mir doch gleich gedacht, dass du es mir ohne Beweiße nicht glauben wirst“, meinte er

„Und es ist sinnlos einen Ausgang zu suchen, so lange ich keine Intention besitze dich gehen zu lassen wirst du keinen finden“, das brachte ihm einen weiteren finsteren Blick ein.

Wenn der Kleine doch nur wüsste wie sehr er den Fürsten damit reizte.

„Muss ich dir eine reinhauen damit du mich hier raus lässt“, der Gesichtsausdruck wurde noch kälter und zeigte nun die Emotionen eines langjährigen Berufskillers, der kurz davor war die Beherrschung zu verlieren.

„Du überschätz dich gewaltig“, kritisierte Luzifer ihn.
 

Ok das reichte jetzt aber gewaltig, dieser arrogante Schnösel von einem Schönling, es war ihm egal ob er dafür in der Hölle landen würde oder nicht, aber der hatte es verdient.

Er schloss die Augen um sich zu konzentrieren und seine Schnelligkeit für einen Überraschungsangriff auszunutzen. Lorenzo atmete tief aus und sprang dann auf den vermeintlichen Fürsten zu. Voller Triumph über seinen Erfolg fasste er nach der Kehle seines Gegners und stellte fest, dass er nur leere Luft ergriffen hatte.

Der vorher aufgenommene Schwung wollte allerdings irgendwo hin, und so kippte er samt Stuhl unelegant um. Seine Landung war schmerzhaft und erfüllte ihn nur mit noch mehr Wut
 

„Ich sagte doch du überschätzt dich“, sagte er leise neben seinem Ohr. Luzifer wusste was als nächstes auf diese Provokation folgen würde und wich dem Schlag geschickt aus.

„Wie lange brauchst du um zu begreifen dass du keine Chance hast. Oder wartest du vielleicht darauf das ich mich wehre???“, eigentlich war dieses Angebot reine Show, er hatte nicht vor den anderen zu verletzen. Allerdings würde sich das ändern, wenn der Kurier noch länger damit fort fuhr ihn zu reizen. Seine Gier nach Dominanz über den Anderen würde seine Entscheidungsgewalt verringern und unweigerlich zu einem Fiasko führen.

„Halts Maul und tu nicht so überlegen“, schrie ihn der Kurier an.
 

Er keuchte auf, hatte es nicht kommen sehen, spürte die Wand in seinem Gesicht und blickte mit einiger Mühe hinter sich. Schmerz durchzog seinen Arm, der im Polizeigriff verrenkt auf seine Rückfront gepresst war.

Luzifers dunkelhäutiges Gesicht beugte sich zu ihm und hauchte leise ein.

„Alleine dein Wunsch mich in Stücke zu reißen beweißt, dass du Dämonenblut in dir trägst“

„Laber keinen Mist… arg… und lass mich los!!“, wie konnte der andere nur so verdammt schnell sein.

„Du hast nicht genug Macht mich dazu zu zwingen, und du solltest es auch nicht versuchen, sonst werde ich meine Gier an dir befriedigen“, der Atem des Fürsten streifte sein Ohr und sorgte unweigerlich dafür das er sich noch mehr versteifte.

„Was, willst du mich jetzt auf einmal umbringen“, er konnte nicht anders als hysterisch darüber lachen. So leicht würde er sich von niemandem unterbuttern lassen, schon gar nicht von ihrem Mitleidsmackotchen.

„Es gibt mehr als eine Art von Gier“, raunte es in seinen Gehörgang und ließ eisige Furcht in Lorenzo entstehen. Woher diese kam konnte er selber nicht ganz bestimmen. Er befahl seinem Körper sich zu wehren, doch stattdessen gaben seine Muskeln der Stärke des Dunkelhaarigen nach und entspannten sich. Er hasste sich selbst dafür, und das würde Luzifer teuer zu stehen kommen.
 

Er sah sich den Sieg an den er errungen hatte, sehr wohl wissend, dass dieser nur temporär sein würde und entließ das Halbblut aus seinem Griff. Der Fürst trat zurück und setzte sich erneut an den Tisch.

„Die Gier nach Blut, die Gier nach Sex und die Gier nach Seelen sind die elementarsten Instinkte eines Dämons“, meinte er und beobachtete die vorsichten schmerzenden Bewegungen Lorenzos.

„Ne das ist der Beweiß das ich keiner bin, ich bin weder sexsüchtig noch irgendwas anderes von den Dingern die du aufgezählt hast“, entgegnete er eindeutig aufgebracht.

„Nein das bedeutet nur dass die Gier noch nicht richtig erweckt wurde“, Luzifer erhob sich erneut und ging auf den anderen zu.

„Fass mich ja nicht noch mal an du Freak“

„Du macht hier schwerwiegende Fehler, wenn es um den Umgang mit Dämonen geht.“

„So Mister Oberschlau dann klär mich doch auf, statt hier dumm zu Quatschen“

Luzifer grinste.

„Auch wenn es dir nicht bewusst ist, aber du kämpfst grad mit mir um die dominante Position in dieser Unterhaltung“, klärte er den Unwissenden auf.

„Ach ja??? Glaubst du ich lass mir was von dir irgendwas vorschreiben oder was“, wieder ein kalter Blick der Lus Innerstes erschaudern ließ.

„Besser wäre es, wenn du mich weiter reizt wird meine Gier nämlich von mir verlangen dich zu unterwerfen, und das willst du doch nicht“, Lu war klar, dass seine Stimme einen erotisch spielenden Klang angenommen hatte, aber er sah nicht ein was dagegen zu unternehmen.
 

Lorenzo seinerseits wusste nichts mit der Warnung anzufangen, er hatte seit seinem 12 Lebensjahr nie wieder irgendwem Unterwürfigkeit gezeigt. Und er wollte lieber verdammt sein als jetzt wieder damit zu beginnen.

„Du wirst mich dann also umbringen, machst du das mit allen die nicht wollen wie du???“, stichelte er, gespannt auf die Erwiderung.

„Nein ehr flachlegen“, Luzifer grinste ihn offen an, und eindeutig zweideutig, er hatte ähnliches schon bei Sascha gesehen, aber nie so Pur. Es jagte ihm Schauer über den Rücken.

„Oh ja ne is klar, und du glaubst ich lass mich von DIR ficken oder was??? Tut mir leid… aber da solltest du es lieber bei Sascha versuchen, ich steh nicht auf Kerle, schon gar nicht auf solche wie dich“, das alte Gefühl heißer Wut kochte in ihm hoch. Und das erste Mal fragte sich der Fahrradkurier wie viel von Lus Gewäsch der Wahrheit entsprach. Je mehr dieser versuchte die Führung an sich zu reißen, desto wütender machte es ihn.

Je mehr der Fürst ihn zum nachgeben bewegen wollte, umso intensiver wurde das Bedürfnis sich dagegen zu wehren.
 

Der Fürst sah es Lorenzo an, er würde die Kontrolle verlieren, aber vielleicht war das der Weg den der Kleine brauchte um die Wahrheit seiner Worte zu erkennen.

„Na dabei die Kontrolle zu verlieren, willst du mich angreifen, mich in Stücke reißen, meine Eingeweide auf dem Boden verstreuen“, hauchte er lüstern. Er wusste bereits jetzt wo das Enden würde. Sollte ihm nur recht sein. Seit er in Lufers Körper gefangen war hatte er sich nicht mehr vergnügt, seine Gier nicht mehr befriedigt. Da kam ihm diese Gelegenheit grade recht.
 

„Quatsch mich nicht voll“, schrie der Fahrradkurier ihn an. Er hatte gar nicht vor gehabt zu schreien. Eigentlich war die Bemerkung nicht so schlimm dass man deswegen so ausflippen musste. Das Schlimme war Lorenzo sich dessen bewusst, konnte sich aber irgendwie nicht beherrschen. Die Hitze in seinem Inneren wurde langsam unerträglich, der Drang den Dunkelhaarigen anzugreifen wurde immer stärker und stärker. Ein Teil seines Verstandes wusste bereits jetzt das er keine Chance auf einen Sieg hatte und versuchte dem unvermeidlichen Einheit zu gebieten.

„Sieh an … sieh an… wenn das nicht die Gier ist von der ich geredet habe… ich seh dein Zittern bis hier“, die amüsierte Stimme trieb ihn in den Wahnsinn.

Er ballte die Hände voller Wut und spürte den stechenden Schmerz in seiner Handfläche, etwas Warmes lief über seine Finger und fiel zu Boden.

Lorenzo bemerkte dass er blutete, anscheinend hatte er sich mit den Fingernägeln die Handfläche verletzt hatte. Der Geruch seines eigenen Blutes stieg ihm in die Nase, so intensiv hatte er Blut noch nie gerochen, er genoss es und schmeckte es fast auf seiner Zunge.
 

Luzifer nahm etwas Abstand und lehnte sich gegen die Wand, wartete darauf dass Lorenzo es entweder unter Kontrolle bekam oder angriff. Er wollte dass der Halbdämon den Kampf mit der Gier am eigenen Leib erfuhr.

Alleine diese Show, befriedigte einen Teil von Luzifers aufgestauter Gier.

Diese Verzweifelung und der mentale Schmerz waren köstlich.

Er leckte sich über seine Zähne und stellte fest, dass seine Eckzähne sich gespitzt hatten. Oh ja er wollte den Kleinen hilflos unter sich wissen.
 

Die Welt des Fahrradkuriers war klein geworden und beschränkte sich nur noch auf seine eigenen Empfindungen, Luzifer hatte er völlig ausgeblendet.

Er schloss die Augen und versuchte sich zu beherrschen, diesen Zwang nieder zu ringen. Es schien ihm zu gelingen. Ermüdet sackte er auf die Knie, als seine Hände den Boden berührten kehrte die Welt zurück. Verwirrt sah er auf und blickte zu seinem Gegner.
 

Dieser klatschte in die Hände und meinte stolz

„Hätte echt nicht gedacht dass du es schaffen würdest die Beherrschung zu behalten“, hauchte er leise.

„Aber jetzt weißt du wenigstens wie anstrengend es ist gegen die Gier zu kämpfen“, langsam löste sich der Fürst von der Wand und ging auf ihn zu.

„Glaubst du es mir jetzt wenigstens???“, erweiterte er um eine Frage. Ein müder Blick war seine Antwort.

„Fick dich“, wurde anschließend ergänzt.

Luzifers Grinsen wurde noch intensiver.

„Nein… dafür hab ich ab jetzt ja dich“, entgegnete er lasziv, die Schritte langsam und elegant wie die eines Raubtieres.



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