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Vulnerable

ZorroXRobin
von

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Wüstenfreunde

6. Zorro Wüstenfreunde

Da war nichts, rein gar nichts. Es gab eine Zeit da hätte ich Nami verziehen, daß sie den Kleinen und letztendlich auch mich verlassen hat, aber diese Ära ist entgültig vorbei. Früher hat ein Blick von ihr genügt, um mich schwach werden zu lassen, aber jetzt nicht mehr. Zwar ist mir schon seit längerem klar, daß ich sie nicht mehr liebe oder gar begehre, aber erst bei ihrem unerwarteten Auftauchen ist mir bewußt geworden, wie wenig ich noch für sie übrig habe.
 

Hätte sie ernsthaft versucht mir meinen Sohn wegzunehmen oder einem meiner Freunde nach dem Leben getrachtet, ich hätte wohl keinen Moment gezögert sie zu erledigen. Wie erschreckend und doch befreiend zugleich. Allerdings tut es mir um Diego leid, daß er so ganz ohne Mutter aufwachsen muß. Aber besser ohne, als mit einer selbstgerechten Luxusqueen, für die Geld das wichtigste ist.
 

"Arme hoch." Bereitwillig streckt mein Sohn die Ärmchen in die Luft, daß ich ihm sein T-Shirt über den Kopf ziehen kann. Er dreht sich um hundertachzig Grad auf seiner persönlichen Aussichtsplattform dem Klodeckel, um in den kleinen Spiegel über dem Spülkasten sehen zu können, den Lysop extra dort für ihn aufgehängt hat. Wie so oft schneidet er Grimassen, blödelt ausgelassen mit seinem Spiegelbild um die Wette und grinst über das ganze Gesicht. Ich schüttle belustigt den Kopf, ehe ich mich selbst fertig anziehe.
 

Wieder trage ich schwarz, obwohl ich mich dazu entschlossen habe mein Alter ego, den schwarzen Fuchs, aufzugeben. Ich will mich nicht länger verstecken und da Nami jetzt weiß, daß ich nicht tot bin, wird es auch sicherlich nicht allzu lange dauern bis neben der Marine auch noch der Rest der Welt davon erfahren hat. Endlich kann ich mein Bandana in der Öffentlichkeit wieder am Oberarm tragen, dort wo es hingehört, und die Baseballkappe zu Hause lassen. Das Versteckspiel ist vorbei und das kann ruhig jeder sehen.
 

Im Gegensatz zu meinen sonstigen Gewohnheiten entschließe ich mich dazu etwas Haargel zu verwenden, denn falls mich jemand blöd anstarren sollte, soll die Person auch was zu sehen bekommen. "Cool!" Erstaunt über Diego's Ausruf höre ich auf kritisch an meinen Haarsträhnen herumzuzupfen und sehe ihn an. "Ich auch!" Behutsam ziehe ich ihm mit meinen Fingern durchs Haar, so daß auch er eine Igelfrisur bekommt. "Ja!" Begeistert springt er vom Klodeckel und rennt Richtung Tür. Ich folge dem Wirbelwind, schließlich werden die anderen schon auf uns warten, wollen wir doch endlich mal wieder nach langer Zeit alle zusammen eine fremde Stadt erkunden.
 

Wir betreten das Vorderdeck und wie erwartet steht die komplette Crew an der Reling, bereit für unseren Streifzug. "Tut mir leid, wenn ihr warten mußtet." Doch anstatt einer Antwort, bekomme ich nur überraschte Blicke geschenkt. "Stimmt was nicht?"
 

Es kann nicht daran liegen, daß ich mich entschuldigt habe, denn das habe ich mir schon vor langer Zeit angewöhnt. "Du hast dich ja richtig rausgeputzt," antwortet mir schließlich Sanji, während die anderen nur zustimmend nicken. "Übertreib mal nicht..." versuche ich die Angelegenheit herunterzuspielen, gibt es doch wirklich interessantere Gesprächsthemen.
 

"Ich auch! Ich auch!" Aufgeregt hüpft Diego über das Deck, bis Robin sich zu ihm hinunterbeugt und ihm bestätigt, daß er sehr chic aussehen würde. Zufrieden über Robin's Lob läßt er sich von mir hochheben und auf meine Schultern setzen, daß wir endlich los können. Die Lamb lassen wir allein zurück in diesem großen Handelshafen von Traiding Point, denn Dank Lysop's zahlreicher Erfindungen kann niemand, der nicht Mitglied der Strohhutbande ist, das Schiff vom Fleck bewegen.
 

"Ich will selber laufen." Quengelt mir Diego ins Ohr, aber ich schüttle entschieden den Kopf. "Erst wenn wir in der Stadt sind, das weißt du doch." "Ja, Papa." Traurig ist er zwar nicht, aber ich weiß, wie gerne er zwischen all den Menschen herumtollen würde, um sich jedes Schiff anzusehen. Aber in einem solch verdreckten Hafen, wo es von Piraten und Fischern nur so wimmelt, habe ich ihn lieber dicht bei mir, bevor ihm etwas zustoßen kann. Außerdem beschleicht mich seit geraumer Zeit das Gefühl, daß wir beobachtet werden.
 

Ich werfe einen prüfenden Blick zu Sanji, der mir kaum merklich zunickt. Er spürt es also auch. Um die anderen zu informieren und dabei möglichst keine Fremden auf uns aufmerksam zu machen, haben wir vor Jahren eine Art Zeichensprache entwickelt. Sanji, der zwischen Lysop und mir geht, haucht der Langnase einfach nur den Qualm seiner Zigarette ins Gesicht, daß dieser zum Zeichen des Verstehens dreimal leise hustet. Ruffy neben ihm scheint selbst schon diese Ahnung zu haben, zieht er doch als vereinbartes Signal seinen Hut etwas tiefer über die Augen.
 

Ohne meine Blickrichtung zu verändern nehme ich mit meiner Rechten Robin's Hand, die leicht unter meiner Berührung zusammenzuckt. Vermutlich war sie einfach zu tief in das Gespräch mit Chopper vertieft und hat deshalb noch nichts mitbekommen. Leicht drücke ich meine Finger zusammen, um sie wie durch Morsezeichen von Hand zu Hand zu informieren. Ihre Antwort folgt auf den Punkt. Dennoch quatscht sie weiter mit unserem Doc, fügt wie zufällig ein paar mir noch nie untergekommene Fremdwörter bei, so daß auch er im Bilde ist.
 

Inzwischen haben wir den doch leicht nach altem Fisch stinkenden Hafen verlassen und betreten die breite Hauptstraße, an deren Seiten sich die unterschiedlichsten Geschäfte reihen. Ich setze den kleinen Zappelphilipp ab, so daß er endlich umherrennen kann. Dennoch lasse ich ihn keine Sekunde aus den Augen, folge seinen Schritten, die ihn natürlich direkt zum nächsten Spielzeugladen führen. Fest drückt er seine Nase gegen die Schaufensterscheibe, wobei sein Blick sich kritisch zu verändern scheint. Was er wohl hat?
 

"Na, hast du was schönes gefunden, Diego?" Robin gesellt sich zu uns, ebenso Lysop, der aufmerksam die Umgebung betrachtet. "Nein, die Schiffe sind blöd." "Dein Schiff von Lysop ist ja auch schöner." "Ja, viel schöner." Er löst sich von dem Fenster und grinst uns an. Robin beugt sich zu ihm hinunter, flüstert ihm etwas ins Ohr, daß er begeistert mit dem Kopf nickt. Doch für einen winzigen Moment bin ich abgelenkt, starre auf das Schauspiel vor mir, für das ich schon seit Jahren keinen einzigen Gedanken mehr verwendet habe: Beine, Frauenbeine.
 

Genaugenommen Robin's Beine, die sich rank und schlank vor mir präsentieren. Zwar weiß ich nicht erst seit gestern, daß sie unheimlich hübsch ist, aber daß sie so tolle Schenkel hat, ist mir zuvor nie aufgefallen. Entweder das, oder ich habe mich einmal zuviel mit Sanji unterhalten. Genüßlich hebe ich die Arme in die Luft, strecke mich ein wenig und blinzle der hellen Nachmittagssonne gut gelaunt entgegen. Freiheit, du hast mich wieder!
 

Entspannt lasse ich die Arme sinken und sehe mich um, bis Robin mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herumwedelt. Ich wende mich ihr zu, daß ich ihr in die blauen Augen sehen kann. "Leihst du mir den Junior kurz aus?" fragt sie mich mit einem Lächeln, dem ich nur schwer etwas abschlagen kann. "Klar, aber bring ihn mir in einem Stück wieder zurück." "Wie der Herr befehlen." Sie zwinkert mir zu, ehe sie sich mit Diego Hand in Hand auf den Weg begibt.
 

Kaum ist sie außer Hörweite, spüre ich Lysop's Ellenbogen in meiner Seite. War ja klar, daß jetzt wieder ein Spruch kommt. Doch bevor der Lügenbaron ein Wort sagen kann, entgegne ich ihm: "Spar dir den Text."
 

Wir laufen weiter, immer die breite Straße hinauf, die sich wie ein Band durch die ganze Stadt zu ziehen scheint. Zahlreiche Menschen sind unterwegs, meist bepackt mit Lebensmitteln und Vorräten, die sie zum Hafen tragen. Sanji will morgen in aller Früh auch einkaufen, denn morgens hat er eine bessere Auswahl, zumindest behauptet er das.
 

Ich beschleunige meine Schritte, beobachte aus den Augenwinkeln heraus die vielen Passanten, die emsig ihren Beschäftigungen nachgehen, ohne wirklich Notiz von mir zu nehmen. Trotzdem bin ich mir sicher, daß etwas im Busch ist und wir auf der Hut sein sollten. "Was rennst du denn so? Ich komme ja kaum hinterher mit meinen kurzen Beinen!" "Hör auf zu quengeln, Lysop. Wo sind Sanji und Ruffy?" "Chopper und Sanji sind zusammen zur Apotheke, Ruffy ist Diego und Robin hinterher und wir beide hetzen ohne ersichtlichen Grund durch die Stadt." "Scherzkeks."
 

Ich schalte einen Gang zurück, daß Lysop nicht länger keuchend neben mir herzurennen braucht, aber dennoch halte ich nicht an. Stechende Blicke bohren sich erneut in meinen Rücken, vermitteln mir das untrügliche Gefühl verfolgt zu werden.
 

Wenn ich recht überlege gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, was man tun kann. Die erste wäre sicherlich sich einfach umzudrehen und die direkte Konfrontation zu suchen, aber es wäre nicht unbedingt die klügste Entscheidung, denn je nach Anzahl der Angreifer würde automatisch Lysop mit hineingezogen werden und Nahkampf ist nicht gerade seine Stärke. Dann gäbe es noch die Variante so schnell wie möglich Ruffy aufzusuchen, denn je mehr wir sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines direkten Angriffs, aber dies würde auch heißen, daß ich sie geradewegs zu Diego führen würde.
 

Aber wer versichert mir denn, daß sie ihn nicht schon längst gefunden haben? Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu hoffen, daß Ruffy und Robin das hinbekommen. Aber was bereite ich mir Sorgen, schließlich sind die beiden exzellente Kämpfer, die so schnell nichts aus der Fassung bringt. Die Angst um meinen Sprößling läßt mich dies nur zu gerne vergessen, so daß ich fast blind vor Sorge werde. Aber damit ist jetzt Schluß!
 

Fest entschlossen drehe ich mich um, daß offensichtlich nicht nur Lysop mich überrascht ansieht. Vier großgewachsene Typen, die ihre massige Gestalt in doch recht fremdländisch wirkende Kleidung gehüllt haben, starren mich erschrocken an. Peinlicher Haufen. Was die wohl wollen?
 

"Sprecht! Seid ihr Lorenor Zorro?" Wie sind die denn drauf? So redet doch kein normaler Mensch, schon gar nicht mit einem Piraten wie mir. "Wer will das wissen?" Automatisch wandert meine Hand zu meinen Schwertern, schließlich weiß man nie, mit wem man es zu tun hat. "Das geht sie nichts an!" Hat der mich gerade gesiezt? Meine Verwunderung endet, schnellen doch zwei dieser merkwürdigen Gestalten vor, um anzugreifen. Fast schon gelangweilt ziehe ich mein Wado-Ichi-Monji und verpasse den beiden Unruhestiftern einen Hieb, daß sie vor mir auf die Knie sinken. Flaschen! "Das werden sie uns büßen!"
 

Nicht noch so ein armseliger Auftritt. Aber die beiden Witzfiguren haben kaum ihre Waffen gezogen, zwingt sie der Befehl einer weiteren Person innezuhalten. Es ist eine hohe Frauenstimme, die mir ein wenig bekannt vorkommt. "Ihr solltet ihn nur fragen, nicht angreifen!" Jetzt bin ich derjenige, der etwas sparsam aus der Wäsche glotzt, steht doch tatsächlich Vivi vor mir!
 

Im ersten Moment sieht sie mich etwas unschlüssig an, vielleicht sogar ängstlich, aber kaum daß ich mein Katana zurückgesteckt habe, kommt sie direkt auf mich zu. Sie mustert mich ungläubig von oben bis unten, bis sie mir ins Gesicht sieht. Kleine Tränen glitzern in ihren dunklen Augen, daß mir erst jetzt bewußt wird, daß sie überhaupt nicht wissen konnte, daß mein Tod nur eine Lüge war.
 

"Hallo, Vivi." begrüße ich sie schließlich, auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, ihr als lebende Leiche gegenüberzustehen. Ihr Blick gleitet zu Lysop, der ihr leicht zunickt, als sie ihren Tränen freien Lauf läßt und mich umarmt. "Wieso...?" höre ich sie schluchzen, während ich sie in meine Arme schließe. Einerseits war es sehr angenehm durch meinen vorgetäuschten Tod nicht mehr verfolgt zu werden, aber auf der anderen Seite habe ich sicherlich Menschen dadurch verletzt, die mir viel bedeuten.
 

"Weißt du überhaupt, was du den Leuten in Alabasta damit angetan hast, die dich als Vorbild und wie Ruffy auch als Retter ihres Landes gesehen haben? Wir haben Jäger ausgesandt, um deinen Tod zu rächen, indem sie Falkenauge zur Strecke bringen sollten, aber alle Bemühungen waren umsonst!" "Es tut mir leid, denn es war nicht meine Absicht, jemanden durch diese Lüge zu verletzten, aber in meiner damaligen Situation war es das beste, was ich tun konnte."
 

Langsam löst sie sich wieder von mir, um ihre Tränen zu trocknen. Ein blonder Mann mit struppigen Haaren und Dreitagebart reicht ihr ein Taschentuch, das sie dankend entgegennimmt. "Corsa?" Keine Ahnung wie lange ich ihn schon nicht mehr gesehen habe, aber er ist es, zweifelsohne. "Hallo Zorro. Lysop. Schön euch zu sehen." Er reicht uns nacheinander die Hand und nickt uns freundlich zu.
 

"Wo sind die anderen? Sie sind doch hier, oder?" "Selbstverständlich sind sie das. Wir wollen uns in etwas mehr als einer Viertelstunde zum Mittagessen treffen. Man kann vom Hafen aus einen Kirchturm sehen und der ist unser Treffpunkt." erklärt Lysop. "Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen in ein Lokal gehen würden? Dort könnten wir uns in aller Ruhe unterhalten." "Gute Idee, Corsa!" Typisch Lysop. Aber eigentlich ist der Vorschlag wirklich gar nicht mal so schlecht.
 

Langsam setzten wir uns in Bewegung, dicht gefolgt von den vier Versagern, die mißtrauisch Lysop und mich beobachten. Jemand sollte Vivi sagen, daß sie sich eine bessere Leibgarde zulegen sollte, denn diese Spinner stellen für einen Angreifer kein großes Problem dar.
 

"Sieh mal, Vivi, da sind Sanji und Chopper!" Lysop hebt die Arme, um die beiden auf uns aufmerksam zu machen. Wie erwartet begrüßt unser Smutje die Prinzessin mit einem übertrieben ausgeführten Handkuß, der diese sichtlich erröten läßt, während Chopper mit den Freudentränen kämpft. "Schön euch zu sehen! Ihr habt mir gefehlt! Aber wo ist Ruffy?" "Er müßte jeden Moment da sein." versichert ihr Sanji.
 

"Schatz, was hältst du davon, wenn wir in dieses Gasthaus gehen würden? Es sieht doch sehr einladend aus." "Schatz? Mensch Vivi, alte Torte, wieso erzählst du uns nicht, daß Corsa und du endlich zusammen seid? Hat ja lange genug gedauert." Sanji klopft den beiden beeindruckt auf die Schulter, was ihnen doch etwas unangenehm zu sein scheint. "Na ja,...wir wollten unsere Verlobung nicht breittreten..." antwortet schließlich Vivi verlegen. "Verlobung?! Glückwunsch!" kommt es wie aus einem Mund von uns, schließlich hat keiner von uns etwas davon gewußt oder gar geahnt.
 

"Viiiiiiiiviiiiiiiiii!!" Ruffy rast wie von der Tarantel gestochen auf sie zu, um sie stürmisch zu begrüßen. Natürlich freuen wir uns unsere alte Freundin wiederzusehen, aber sie deshalb beinahe über den Haufen zu rennen, halte ich dennoch für ein wenig übertrieben. Aber im Ausgleich dazu schenken sich das Pärchen aus Alabasta und Robin nur ein kurzes Kopfnicken, betont neutral, versteht sich.
 

Automatisch gleitet mein Blick auf der Suche nach Diego umher, bis ich ihn neben Chopper stehen sehe. Er flüstert unserem Doc etwas ins Ohr, daß dieser begeistert grinst und nickt. Was die nur heute alle haben?
 

Wir folgen unseren Freunden in das Gasthaus, wobei ich hoffe, daß wir in unserem Aufzug nicht sofort wieder hinausgeworfen werden. Gut, die Pseudowachen sind draußen geblieben, aber von unserer Crew sind nur Sanji und Robin etwas besser gekleidet. Doch die Bedienung scheint dies nicht weiter zu stören und führt uns zu einem großen runden Tisch, der fast vollständig von einer breiten Lederbank umgeben ist. Nacheinander nehmen wir Platz, rücken dicht zusammen, unsere Freunde in der Mitte.
 

Robin, die neben mir am Rand sitzt, hilft Diego auf die Bank, die doch recht hoch für einen kleinen Jungen wie er ist. "Na komm, mein Schatz." "Danke!" Frech grinst er unter Ruffy's Strohhut hervor, der ihm einige Nummern zu groß ist. Ich nehme ihm das Heiligtum vom Kopf und werfe es unserem Captain zu, der ihn mit einer Hand auffängt.
 

Diego blickt neugierig von Robin's Schoß aus in die Runde, bis er unsere beiden Freunde entdeckt. "Das sind Prinzessin Vivi und ihr Freund Corsa." erklärt ihm Robin, woraufhin er sie erstaunt ansieht. "Prinzessin?" "Ja, eine echte Prinzessin." Sichtlich beeindruckt nickt er, ehe sein Blick zurück zu den Beiden wandert. Diese scheinen nicht minder überrascht zu sein, ist ihnen das Erstaunen doch buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
 

"Die ist aber hübsch," plappert Diego munter weiter, daß ich ein wenig über seine kindliche Art grinsen muß. "D-danke, kleiner Mann," entgegnet ihm schließlich Vivi, nachdem sie den ersten Schock überwunden zu haben scheint. "Und wie heißt du?" "Lorenor Diego." verkündet er nicht ganz ohne Stolz. "Sieht man," raunt mir Corsa zu, trotzdem nicke ich nur kurz als Antwort, reicht uns die Bedienung doch schon die Karte.
 

Keine Ahnung wann ich das letzte mal in einem Lokal gewesen bin, in dem es mehr als zwei Gerichte gibt. "Bestellt was ihr wollt, ihr seid eingeladen." "Danke!" brüllt Ruffy am lautesten von uns allen und sein gieriger Blick auf die Speisekarte verheißt nichts gutes. Robin und ich besprechen kurz was wir am besten für den Hosenmatz bestellen, während Sanji darum bemüht ist unserem Captain ein All-you-can-eat-Menu nahezulegen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an sein mehr als überdimensionales Eßverhalten, nur die Köche diverser Lokalitäten nicht.
 

Wir bestellen kurz, um möglichst schnell über alte Zeiten reden zu können. Robin behagt dieses Gespräch nicht, das weiß ich ohne sie ansehen zu müssen, aber ich denke sie versteht, daß wir uns gern an die Vergangenheit erinnern. "Der Neuaufbau des Palastes hat über zwei Jahre gedauert, aber auch noch heute sind Spuren des Kampfes im ganzen Land zu sehen. Es wird eine Weile brauchen, bis alle Häuser wieder vollständig errichtet sind, aber selbst dann wird niemand diese harte Zeit vergessen können." "Du bist so tapfer, Vivimäuschen!" flötet Sanji, was ihm einen warnenden Blick ihres Verlobten einbringt. Manches ändert sich eben nie, egal wieviel Zeit vergeht.
 

Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, wie Robin und Diego aufstehen. "Wir sind gleich wieder da," erklärt sie kurz und hilft dem Kleinen von der Bank. "Laß mich das doch erledigen." Aber sie schüttelt nur leicht den Kopf. An ihrem schüchternen Lächeln sehe ich, daß sie ganz froh ist, kurz die Runde verlassen zu können, also gönne ich ihr die Auszeit. Und so läuft sie mit dem Dreikäsehoch zwischen den Tischen hindurch Richtung Toilette.
 

"Du hast dich ganz schön verändert, Zorro." Ich wende mich wieder Vivi zu, auch wenn ich weiß, daß sie mich nur über Diego ausquetschen will. Was soll's. "Findest du?" "Na ja, daß ausgerechnet du in der Zwischenzeit Vater geworden bist, überrascht mich schon und das nicht nur, weil ich dich für tot gehalten habe." "Das geht schneller, als man denkt." antworte ich wahrheitsgemäß und nehme einen Schluck zu trinken.
 

"Wohl wahr. Aber hättest du dir nicht eine andere Frau für deine Bettgeschichten aussuchen können?" Bettgeschichten? Fragend blicke ich in ihr leicht pikiertes Gesicht, hoffe, daß sie mir keinen Vortrag über Sex vor der Ehe halten will. "Na, Miss Bloody Sunday! Ausgerechnet du, der ihr doch am meisten mißtraut hat, läßt sich von ihr ein Kind andrehen. Vermutlich aus einer hormonellen Laune heraus!" Ich fall gleich um! Tief durchatmen....
 

"Du...mißverstehst da etwas..." stammle ich immer noch geschockt. "Was gibt es da miß zu verstehen?" "Ganz einfach. Zwischen Robin und mir ist nichts und da war auch nie was. Sie mag den Kleinen nur sehr gern, deshalb bemüht sie sich so um ihn." Auf Sanji's spitzfindigen Gesichtsausdruck gehe ich in dieser Sekunde nicht ein, werfe ihm aber kurz einen mahnenden Blick zu, daß er die Klappe hält. Seine anzüglichen Bemerkungen kann er für sich behalten.
 

"Aber...na ja, wer ist dann...? Ich meine, vom Himmel ist er schließlich nicht gefallen." Man, ist die verklemmt. Armer Corsa. "Nami ist seine Mutter." Spätestens jetzt sind ihr wohl die Gesichtszüge entglitten. Nicht daß mich das freuen würde, aber wenn sie mir schon eine Affäre andichten will, dann aber bitte mit der richtigen Frau.
 

"Nami? Aber das...das kann nicht sein. Als sie uns vor ein paar Monaten auf Alabasta besuchte, erzählte sie nichts von einem Kind." "Sieht ihr ähnlich." meint Sanji und auch die anderen nicken. "Was ist eigentlich damals vorgefallen, daß sie euch verlassen mußte?" "Mußte? Hat sie das gesagt?" verächtlich bläst Sanji den Rauch seiner Zigarette aus, bevor er diese im Aschenbecher zerdrückt. "Sie sagte, ihr wolltet sie nicht mehr dabei haben." "Sie meinte wohl eher, wir waren ihr nicht mehr gut genug. Aber lassen wir das, sonst ruinieren wir uns noch den schönen Nachmittag." Allerdings.
 

"Papa!" Diego kommt angerannt, gefolgt von Robin, die sichtlich fröhlicher zu sein scheint. Ich hebe den kleinen Wirbelwind hoch und stelle ihn mit beiden Beinen auf meine Oberschenkel, daß wir uns Auge in Auge ins Gesicht sehen können, denn bestimmt will er mir wieder etwas für ihn spannendes erzählen. "Da war ein riesiger Spiegel! Sooo groß! Ich hab meine Füße gesehen, als ich gehüpft bin." "Er hat die ganze Toilette unterhalten." ergänzt Robin und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie das ausgesehen haben mag.
 

Während des Essens bleibt er auf meinem Schoß sitzen, ist der Tisch doch sonst etwas zu hoch für ihn. Ich spüre abwechselnd Vivi's bzw. Corsa's Blick auf mir, während ich meinem Sohn das Essen klein schneide oder ihn daran erinnere, daß er langsamer essen sollte. Für die beiden scheint es eine vollständig neue Situation zu sein mit einem Kind zu tun zu haben, aber für wen war es das nicht, als dieses winzige etwas zum ersten mal in meinen Armen lag und mich mit seinen großen Augen ansah. Für jeden in der Crew bedeutete Diego's Geburt eine Umstellung, aber auch mehr Verantwortung, besonders nachdem Nami gegangen war.
 

"Hättet ihr nicht Lust zu unserer Hochzeit nach Alabasta zu kommen? Es würde uns sehr viel bedeuten, wenn ihr dabei sein könntet, wenn wir heiraten." "Gern Vivi, aber wie kommen wir dahin, Alabasta liegt schließlich nicht um die Ecke?" entgegnet ihr Ruffy. "Das nicht, aber mit einem Eternal Port würdet ihr mit der Flying Lamb nur knapp drei Wochen brauchen. Ich weiß, es ist eine weite Reise und ich könnte verstehen, wenn ihr unsere Einladung deshalb ausschlagen würdet, aber wir würden uns riesig freuen, wenn ihr es irgendwie ermöglichen könntet." "Klar werden wir kommen, Vivimäuschen. Oder Ruffy?" "Aber sicher!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Rukia-sama
2009-01-31T11:58:26+00:00 31.01.2009 12:58
man man man was denkt Vivi den schon wieder^^
nun aber Robin würde ne bessere mutter abgeben um ehrlich zu sein <.<
dreckige Nami bäh man is die mir unsympatisch -.-""^^
Von:  Boom_Squirrel
2005-07-29T20:13:02+00:00 29.07.2005 22:13
oha...
ich habe immer gedacht, dass civi robin zerfleischen würde, wenn sie sie wieder siedt. XD
tja, so kann man sich irren, nich?

ich fand's auch urkomisch, dass viviu zorro nen vortrag halten wollte, von wegen mit miss bloody sunday im bett gewesen. XD

robin als mamafigur find ich echt toll.
irgendwie kann ich mir das sehr gut vorstellen.

bin gespannt, wie's weitergeht!

das war also mein kommi im jamba spaar-abo!
Von: abgemeldet
2005-07-29T11:53:26+00:00 29.07.2005 13:53
hey^^
joa, danke nochma für die liebe ENS *dich knuff*

diego=supersüß

muhahahahahaha, der kleine ist ja so drollig, den könnte man den ganzen tag durchknuddeln...XDDDDDDD

und vivi und corsa zusammen, dasss finde ich auch gut, immerhin bin ich der meinung die gehörn zusammen^^"
das du die beiden eingebaut hast finde ich gut. das bringt frische in die runde und vorallem gesprächsstoff.

was ich ja zum brüllen fand, war, als vivi robin für die mutter hielt und zorro erstmal nen vortrag hielt...XDDDDD das war zu komisch^^
und wenn sie jetzt zu der hochzeit gehn, treffen sie doch vllt nami? könnte ja sein.....

ich lass mich mal überraschen^^

liebe grüße,
-phoenixfeder-

PS: diego is jetzt mein schatz^.~
Von: abgemeldet
2005-07-28T11:22:17+00:00 28.07.2005 13:22
wiedermal ein klasse kap!!!^^
was anderes hab ich von dir aber auch nicht erwartet^^ deine FF ist echt super!!!
du kannst die charakter so gut beschreiben und so...
*dich dafür beneid*
war echt witzig, als vivi dachte, dass robin die mutter ist...^^
sag mir bitte bescheid, wenn das nächste kap da ist!!!!
bitte schreib gleich weiter!!!!
Lg
Konami
Von: abgemeldet
2005-07-27T23:32:53+00:00 28.07.2005 01:32
*sich total freut*
*rot wird*
Danke für diese liebe Widmung kleine Biene, du bist echt lieb! *dich ganz doll knuddel*
^^ dabei bin ich doch gar nicht klein...XDDD
Nein im Ernst ich bin voll stolz, dass du mir ein kappi widmest, vor allem weil es ein so gutes ist!
Also dass Vivi auftaucht hätte ich ja nicht gedacht, aber das ist dir echt gelungen. War süß wie Vivi Zorro begrüßt hat und das hat auch echt zu ihr gepasst.
Voll lustig wie sie dachte, dass Robin Diegos Mutter wäre^^°
Auch absolut spitze war, als Zorro und Diego sich beide mit Gel ne Igelfrisur machen ich hab mich so weggeschmissen als ich mir das vorgestellt habe XD
Ist schon echt geil wie du den charakteren und auch ihren spezifischen gerecht wirst, das muss dir erst mal einer nachmachen!!!
Also mach bloß weiter so...*heftig nickt*
*knuddel*
*knuddel*
*den Pummel knuddel*

dein kleiner Fredi
Von: abgemeldet
2005-07-27T21:47:27+00:00 27.07.2005 23:47
Bwahahahahahaha *diabolisch lach*! Erste, Erste^^...
*hust* *wieder runterkomm*
Nyo, totaaaal süß, wie auch schon vorher^^...
*diego in wange kneif* *zoro in wange kneif*
Ach, die beiden sind ja sooooo süß (Gott, ich für mich auf wie ein Groupie ~~")...
*vivi kopfnuss geb* Ich kann Vivi schon gewissermaßen in Hinbetracht auf Robin verstehen, aber kann man das nicht ein wenig dezenter ausdrücken (nimm das bitte nicht persönlich, es geht nicht um deine Fic; meiner Meinung nach hätte sie GENAUSO reagiert, es ging eher um Vivis generelle Charakterzüge)? Ich kann ich mir schon für Außenstehende denken, dass sie Robin für Diegos Mutter halten würden, so wie sie sich benimmt *g*. Aber das ist gerade das Süüüüüüße
daran *hyperventilier*.
Tut mir Leid, gomen, gomen *verbeug*.
Bei dem Thema dreh ich halt ein wenig (haha, übertrieben ^^) ab, sry *nochmals verbeug*...
Wieder so detailliert und warm und (ach scheiß drauf) süüüüüüß erzählt *rumhops* ...

Du versüßt (SCHON wieder, arrrgh ><) meine Ferien wirklich mit dieser ZoroxRobin- Fic.
Biddö schreib weiter, biddö, biddö (sonst auch nicht ganz so einer meiner Charakterzüge zu betteln ~~")...
Ja~haaaaaaaaaa *glubsch* ???

Haut müsch biddö net,
baba,
da Schrü
Von: abgemeldet
2005-07-27T21:43:13+00:00 27.07.2005 23:43
das war echt ein schönes kapitel.
solangsam wird das was mit robin und zorro.
und das mit vivi und corsa passt auch echt gut!!
freu ich schon total auf´s nächste kapitel!!
kannst du mir dann vielleicht wieder beschied sagen???

bis denne ... alexia


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