Inu´s Versteck
Inu´s Versteck
Solange Monori versuchte die Hundewächter soweit wie möglich vom Lager zu
entfernen, waren Takeshi und der Rest auf dem Weg zu Inu´s Zelt. Sie
schlichen so leise wie möglich zu einer Ritze im hinteren Teil des Zeltes.
Inu sah sich immer wieder nach ihnen um. Der Ritz war aber genau hinter der
Statue, so sah Inu sie nicht als sie hineinkrochen. " Und wie bekommen wir
sie hier heraus?", flüsterte Somari Takeshi zu. Er zuckte mit den Schultern.
Bastet hatte Somari gehört und wurde gleich fröhlicher. Doch auch Inu hatte
sie gehört. Er ließ sich aber nichts anmerken und ging zu Bastet. " Bastet.
Wieso glaubst du an diesen Schwächling Takeshi? Er kann doch nichts und er
ist dumm wie Bohnenstroh." Tora und Somari mussten Takeshi festhalten, damit
er nicht vor der Statue hervorkam und auf Inu losging. Mori war für einen
Kampf mit Inu und meinte: " Wir müssen sowieso früher oder später mit ihm
kämpfen. Warum nicht jetzt?" Als Tora darüber nachdachte, verstand sie was
Mori meinte und ließ ihn los. Somari tat dasselbe und schon stürmte Takeshi
auf Inu los: " Wer ist hier dumm wie Bohnenstroh?" Inu grinste und griff
nach seinem Stab. Er zielte auf Takeshi und ein Strahl traf Takeshi an
seinem Arm.
Doch das hielt Takeshi nicht davon ab auf Inu loszugehen. Noch bevor Inu auf
Takeshi zielen konnte, hatte Takeshi ihn schon in den Bauch geschlagen und
ihn dann den Zauberstab abgenommen. " Bohnenstroh", sagte Takeshi noch etwas
ärgerlich zu Inu, der auf dem Boden kniete und sich den Bauch hielt. Takeshi
zerbrach Inu´s Stab. Er drehte sich um und ging zu Bastet, die ihn
freundlich ansah. " Ich wiederhole mich ungern, aber wie bekommen wir
Bastet jetzt hier heraus?", fragte Somari. Sie, Mori und Tora standen nun
neben Takeshi und verbeugten sich vor Bastet. " Es ist erfreulich euch
lebendig zu sehen, Meisterin." " Ich bin auch sehr froh, dass ihr mich
befreien konntet. Ich danke euch." " Dankt nicht uns, dankt Takeshi dem
furchtlosen Krieger." Bastet sah Takeshi an und Takeshi sah Bastet an. " Ich
bin froh, dass es dir gut geht, Takeshi." " Ich aber nicht!", Inu hatte sich
aufgerichtet und ging schnaufend auf Takeshi zu. Er sah zu seinem
zerbrochenen Stab. Takeshi wollte zu seinem Schwert greifen, doch das tat
ihm weh, denn der Arm, den Inu vorhin getroffen hatte, war der Arm, mit dem
Takeshi das Schwert immer benutzte. Er musste wieder seine Fäuste benutzen.
Inu zog sich den Mantel aus und ballte die Fäuste. Sie umkreisten sich.
Takeshi holte zum Schlag aus, aber da hatte Inu ihn schon ins Gesicht
geschlagen. Takeshi wich zurück. " Sollen wir dir helfen?", fragte Tora. "
Nein, ich mache das alleine.", Takeshi ging auf Inu zu, schlug aber ins
Leere. " Ich bin dir wohl zu schnell?!", Inu grinste. " Nein, das bist du
nicht" und zum Beweis trat Takeshi Inu erneut in den Bauch. Inu ging zu
Boden und Takeshi sah seine Chance. Er lief zu Bastet und den Anderen. " Wie
bekommen wir sie nun hier weg?", fragte Monori. " Takeshi weiß du noch, als
ich dir sagte, dass du alles kannst wenn du es willst. Versuche es." Bastet
sah erwartungsvoll zu Takeshi. Er verstand, nahm die zerbrochenen
Diamantenstücke und legte seine Hand auf die Statue. Somari und Tora, Mori
und Monori legten den Arm um Takeshi und schlossen ihre Augen. Sie wünschten
sich alle, in Sio`s Dorf zu sein.
Als sie die Augen öffneten, standen viele Katzen um sie herum und jubelten.
Darunter waren auch Tilla und Sio. Kassandra und Gil waren nicht da. Sie
waren bestimmt damit beschäftigt, jemanden die Zukunft vorher zu sagen.
Als Sio sah, dass Takeshi im Gesicht blutete, bat er Takeshi in ein Haus.
Tora und Somari kamen mit. Takeshi gab Monori die Diamantenstücke. Die
beiden Zwillinge blieben bei Bastet, die Takeshi mit einem besorgten Blick
nachschaute. Takeshi wurde in ein Haus geschickt in dem ein Kater gerade
Kräuter in einer Steinschale mahl. Er war klein, alt und schien sehr weise
zu sein. Das Haus war beleuchtet mit Kerzen, die verschiedenen Duft
erzeugten.
" Ach Sio, was kann ich für euch tun?", der alte Kater stand auf und ging
auf Sio zu, der gleich auf Takeshi´s Gesicht zeigte. " Sein Gesicht wurde
verwundet, Pulo." " Oh, verzeiht mir, meine Augen sind schwach, aber ich
sehe, dass du blutest und ich weiß das du kein Kater bist. Setz dich." Pulo
bat Takeshi einen Stuhl an. Takeshi setzte sich misstrauisch hin und wartete
ab was passieren würde. Pulo griff zu einem der Gläschen auf seinem Regal.
Danach nahm er ein Blatt und goss den dickflüssigen Brei, aus der Flasche,
auf das Blatt. Pulo nahm diesen Kartoffelbrei auf dem Blatt und ging auf
Takeshi zu, der zurückwich. " keine Angst, das ist um deine Wunde
zuheilen.", erklärte Sio mit beruhigender Stimme. Pulo drückte das Blatt auf
die Wunde, auf Takeshi´s Wange. Takeshi kniff die Augen zu, doch er merkte,
dass es eigentlich nicht weh tat und er öffnete sie wieder. Als Pulo das
Blatt von der Wange nahm, war die Wunde geschlossen und das Blut klebte nun
auf dem Blatt. Takeshi sah verwundert auf Pulo und bedankte sich. Sio
bedankte sich ebenfalls und sie gingen alle zusammen zurück zu Bastet, die
nun auf einem Holzkarren stand und fröhlich lachte. Sie hatte Blätterkränze
um den Hals und sie war so fröhlich, wie Takeshi sie noch nie gesehen hatte.
Als Bastet sah, dass Takeshi ihr zusah, blinzelte sie und hörte auf zu
Lachen. Sie war froh ihn wieder munter zusehen. Beide sahen sich an. Takeshi
konnte weit in ihre Augen sehen und es wurde ihm warm ums Herz. Sio und die
Anderen sahen dem Blickwechsel der Beiden aufmerksam zu. Doch Sio wollte
nicht warten, bis Takeshi wieder da war, er wackelte ihn wach und auch
Bastet schien dadurch zu erwachen. " Takeshi, Takeshi." " Oh, äh, Sio!",
Takeshi war noch etwas benommen. " Takeshi ihr müsst euch beeilen. Inu wird
bestimmt bald hier sein!", Sio wirkte ernst und hektisch. "Mein Volk hat
Bastet auf einen Karren gestellt, damit ihr sie hinter euch herziehen
könnt." " Ich danke euch.", Takeshi gab Sio seine Hand und sie schüttelten
sich die Hände. Doch dann wurde Takeshi wieder ernst. " Sio, stellt eine
Armee auf und ruft alle Katzen zusammen, die ihr kennt. Inu wird
wahrscheinlich nicht alleine angreifen. Er hat sicherlich noch mehr Hunde,
die er im entscheidenen Kampf einsetzt." Sio war einverstanden mit Takeshi´s
Plan. " Takeshi, die Freunde von Sio und Sio`s Volksmänner werden nicht
ausreichen. Wir brauchen mehr von ihnen.", meinte Mori und Monori gab ihrer
Schwester recht: " Ja. Wir werden auch mithelfen. Für Bastet!" " Für
Bastet!", rief das Volk einstimmig. Takeshi war sich sicher, dass sein Plan
ein Erfolg wird. Doch als er in Bastet´s traurige Augen sah, zweifelte er.
Er ging auf sie zu. " Bastet, ich weiß du hast Angst, aber..." Bastet
unterbrach ihn:
" Takeshi, ich habe nicht Angst hier in dieser Statue bleiben zu müssen, ich
habe Angst um dich! Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst oder vielleicht
sogar..." Bastet liefen Tränen die Wangen hinunter. " ... stirbst!" " Ich
werde nicht sterben!", beruhigte Takeshi Bastet. Er war sich bei seinen
Wörter, die er gesagt hatte, auch nicht so sicher und das konnte man ihm
ansehen. Bastet sagte aber nichts. Mori lief vor zu den Beiden: " Ich habe
ihnen geschworen ihn mit meinem Leben zu beschützen und das werde ich auch
tun!" Takeshi grinste und auch Bastet hörte auf zu schluchzen. Takeshi
drehte sich um und meinte: " Ich werde noch mehr Verstärkung holen." Er
schloss seine Augen und dachte nach. Man sah, dass er sehr konzentriert war.
Als er seine Augen öffnete, sagte er: " Ich brauche etwas Hilfe um alle
Katzen her zu teleportieren. Nehmt meine Hände." Alle im Dorf griffen zu
Takeshi´s Händen. " Und nun denkt
an ein Katzenvolk im Westen. Es ist ein großes Volk und es ist außer eurem
das Letzte." Es dauerte nicht lange und schon war ein Volk Katzen um Takeshi
und Sio`s Volk versammelt. Keiner wusste genau wo sie waren, doch als sie
Bastet sahen, wurden sie ruhiger und knieten sich vor ihr nieder. Takeshi
scheuchte sie gleich wieder hoch: " Ich brauche euch und wir haben nicht
viel Zeit!" " Sie haben uns doch gesagt, dass sie unsere Hilfe benötigen,
wegen Inu." , sagte eine Katze, die als Einzige sehr verhüllt in Tücher war.
Man konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber man wusste, dass sie eine Katze
war. Sie trug eine Armbrust und einen Säbel. Sie war sehr mysteriös. " Seid
ihr die Anführerin von diesem Volk?", fragte Takeshi misstrauisch die Katze.
" Ich denke schon. Und du bist?" " Ich bin Takeshi, Bastet´s Beschützer." "
So du bist also Takeshi. Wieso glaubst du, dass wir dir helfen?", fragte die
Katze. " Ihr könntet auch ermordet werden von Inu. Aber ich glaube ein
ehrenhafter Tod für Bastet wäre besser." Ein Getuschel ging in dem Volk um.
Die Katze wurde etwas wütend: "Okay, wir helfen euch. Männer, Frauen lasst
euch Waffen geben! Sollen wir jetzt sofort losgehen, oder warten?" " Sio,
stell eine Armee auf die Beine und gebe allen Waffen. Ihr braucht noch Zeit
dazu, deswegen werde ich zusammen mit Mori, Monori, Somari und Tora
vorgehen. Wenn der Krieg beginnt, werde ich euch mit dem Horn rufen."
Takeshi klopfte sachte auf sein Schwert und danach auf das Horn. " Guter
Plan, aber was ist wenn etwas schief geht?", fragte Sio neugierig. " Dann...
Ist alles verloren!" Takeshi sah zu Boden und danach zu Bastet, die sehr
besorgt auf ihn hinunter sah. " Du weißt, ich muss das tun.", sagte Takeshi
mutig aber auch ängstlich. Bastet sah bittend zu Takeshi, doch es half
dieses mal nicht und sie sagte: "Pass bitte auf dich auf!" Takeshi nickte
und ging mit seinen Beschützerinnen zum Tor. Er drehte sich noch einmal um
und sah Bastet tief in die Augen. Er senkte den Kopf und flüsterte: " Mögen
mich auch die Anderen Götter beschützen."
Die Fünf Krieger gingen durch den Wald zu Inu´s Lager. Sie hatten alle
Angst, doch der Krieg musste sein.
Als sie an Inu´s Lager ankamen, fanden sie Niemanden. Keiner war da, nur ein
Zettel, aus
Leder hang mit einem Pfeil an einem Baum. Auf ihm stand: Möge der Krieg
beginnen! Folge deinen Augen und du wirst uns finden.
Inu
...