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Komplett!!! Yual-Story!
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Pläne und Wahrheiten, Teil 2

Pläne und Wahrheiten, Teil 2
 


 

Es war Ende Mai als Vernon Dursley, Midas Fox und Clarence Oldridge zu einer ungeplanten Konferenz im Salon des Haupthauses zusammentrafen. Vernon Dursley stampfte ärgerlich von links nach rechts und machte, wie immer, kein Geheimnis aus seiner Wut.
 

„Wenn der Junge nicht pariert, dann müssen wir ihn eben dazu zwingen. Einige Tage hungern werden ihn schon zähmen.“
 

Midas unterdrückte nur mit Mühe das Bedürfnis, mit den Augen zu rollen. Vernon Dursleys Idiotismus war für ihn zwar ganz nützlich, aber gepaart mit seiner Sturköpfigkeit auch äußerst anstrengend.
 

„Wir können zur Zeit nichts dergleichen machen“, erklärte Midas geduldig. „Minister Fudge hat mich darüber informiert, dass Dumbledore einen weiteren Versuch startet, Harry nach Hogwarts zu bekommen. In zwei Wochen ist Harrys Prüfung. Wenn der Prüfer auch nur den geringsten Verdacht schöpft, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, könnten wir alles verlieren.“
 

„Diese Wischmopp-Werbung ist wichtig!“
 

Abermals musste Midas ein Augenrollen unterdrücken. Bei der sogenannten Wischmopp-Werbung handelte es sich um eine großangelegte Kampagne für den neuen Nimbus 2001, der im Sommer auf den Markt kommen sollte. Midas hatte eigentlich gedacht, dass dieser Spezialtag einiges wieder richten würde. Harry war in letzter Zeit sehr distanziert ihm gegenüber gewesen. Was immer auch Midas getan hatte, um ihn zu verärgern, vielleicht würde die Gelegenheit zu fliegen es ihn vielleicht vergessen lassen. Aber als Midas das Wort „Spezialtag“ nur erwähnt hatte, war Harry sofort aus dem Unterrichtsraum geflüchtet. Es war ein leichtes gewesen, ihn wiederzufinden. Aber was Midas auch sagte, Harry wollte auf keinen Fall an irgendeinem Spezialtag teilnehmen. Selbst als Midas ihm den neuen Besen zeigte, blieb er standhaft, obwohl seine Augen vor Verlangen leuchteten. Und Midas kannte Harry gut genug um zu wissen, dass er verdammt stur sein konnte, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wenn Bestechung nicht funktionierte, dann würde er auch vor Gewalt nicht so schnell kapitulieren.
 

Normalerweise hätte Midas selbst vorgeschlagen, Harry ein wenig hungern zu lassen und ihn zu isolieren. Aber diesmal gab es gleich zwei Gründe, die dagegen sprachen. Zum einen würde Severus Snape gewiss misstrauisch werden, wenn der Junge schon wieder wegen einer angeblichen Krankheit den Unterricht verpasste. Zum anderen sollte in zwei Tagen Harrys Wissensstand getestet werden. Es wäre fatal, wenn der Prüfer vom Ministerium verdächtige Spuren an Harry entdecken würde.
 

„Können Sie nicht mit Ihren…“ Dursley unterbrach sich. „Können Sie nicht nachhelfen?“ forderte er dann. Für jemanden, der ständig von magischen Schutzmauern umgeben war und der Kaufbereitschaft von Zauberern lebte, tat er sich immer noch schwer damit, Zauberei zu akzeptieren. Was ihn allerdings noch nie daran gehindert hatte, sich von Oldridge bezüglich magischer Bestrafungen für Harry beraten zu lassen.
 

„Nein, kann ich nicht!“ sagte Midas ohne zu zögern. Vielmehr wollte er nicht. Er könnte zwar den Imperiusfluch verwenden, aber er hatte nicht die Absicht, einen lebenslangen Aufenthalt in Askaban zu riskieren. Die Jahre, die er würde absitzen müssen, wenn seine Beteiligung an den Verbrechen der Dursleys bekannt werden sollte, waren schon bedrohlich genug.
 

„Ich werde es tun!“ verkündete in dem Moment Oldridge, der bis dahin unbeteiligt an der Wand gelehnt hatte.
 

„Das werden Sie nicht!“ widersprach Midas scharf.
 

„Warum nicht?“ protestierte Dursley. „Wenn er den richtigen Z… Dingsda kann…“
 

„Es geht nicht darum, ob er den Zauber kann oder nicht“, unterbrach ihn Midas, ganz gegen seine Gewohnheit äußerst undiplomatisch. „Diesen Fluch auszusprechen gilt in unserer Rechtsprechung als unverzeihlich. Er wird genauso hart bestraft wie ein Mord.“
 

„Und wer sollte uns anklagen?“ meinte Oldridge selbstsicher. „Der Junge? Ein kleiner Vergessenszauber und niemand wird je davon erfahren.“
 

Zumindest so lange nicht, bis der Junge irgendwann die Wahrheit herausfand und entdeckte, dass er in dieser Werbung mitgemacht hat. Früher oder später würden all ihre Machenschaften ans Licht kommen. Doch das erwähnte Midas lieber nicht. Dursley dachte nicht soweit voraus was passieren würde, wenn der Junge erst einmal volljährig war, und Midas dachte nicht daran, ihn auf dem Umstand aufmerksam zu machen, dass seine Tage im Luxus unweigerlich begrenzt waren.
 

„Ich sagte nein! Sobald diese Prüfung vorbei ist, werde ich ihn auf die übliche Art überreden. Nimbus kann so lange warten. Schließlich soll der neue Besen erst zum neuen Schuljahr auf den Markt kommen.“
 

„So lasse ich nicht mit mir reden!“ plusterte sich Dursley auf. „Wenn ich sage, dass der Junge jetzt spuren soll, dann sorgen Sie gefälligst dafür!“
 

Damit war ja zu rechnen gewesen. Dursley musste natürlich wieder seine (angebliche) Dominanz unter Beweis stellen. Midas wusste aus Erfahrung, dass es besser war, ihn in seinem Glauben, alle Fäden in der Hand zu haben, zu bestätigen.
 

„Wie Sie wünschen, Mr. Dursley. Doch wollen Sie wirklich riskieren, dass das Ministerium sich hier einmischt? Ein kluger Mann weiß doch, dass Geduld manchmal die besseren Erträge bringt.“
 

Durch die Schmeichelei leicht besänftigt entspannte sich Dursley sichtlich. Sein rotes Gesicht nahm langsam wieder eine etwas natürlichere Farbe an.
 

„In Ordnung! Wir warten ab. Aber in drei Tagen werden wir dem Satansbraten zeigen, wo der Hammer hängt. Ich war das letzte Mal viel zu sanft zu ihm! Dieses Mal werde ich ihm seine Sturheit ein für alle Mal austreiben!“ Mit diesen Worten stapfte er aus dem Raum.
 

OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
 

Griselda Marchbanks arbeitete schon seit Jahrzehnten für das Ministerium, und hatte schon Hunderte von Prüfungen abgenommen. Nur einige wenige waren ihr gut in Erinnerung geblieben, teils, weil die betreffenden Schüler besonders talentiert gewesen waren, teils weil ihnen besonders unvergessliche Missgeschicke unterlaufen waren. Nie würde sie den Schüler vergessen, der in seiner ZAG-Prüfung eine Eule statt in eine Kinderwiege, in eine jodelnde Rinderziege verwandelt hatte.
 

Als sie mit Midas Fox zusammentraf, wusste sie schon, dass die Prüfung von Harry James Potter ähnlich denkwürdig verlaufen würde. Nicht, weil der Junge eine solche Berühmtheit war. Ruhm war nichts, womit man sie besonders beeindrucken konnte. Nein, vor allem wegen der besonderen Umstände, unter denen die Prüfung stattfinden würde, würde sie wohl immer daran denken müssen: Als den Tag, an dem sie zum ersten Mal ihre Aufgaben nicht zu ihrer eigenen Zufriedenheit erfüllt hatte.
 

Der Grund für ihren Unwillen waren die Prüfungsfragen, die vom Ausschuss zusammengestellt worden waren. Man musste kein Genie sein um zu erkennen, dass die Sitzung eine Farce gewesen war. Mindestens vier der sieben Ausschussmitglieder waren offensichtlich von Fudge bestochen oder anderweitig beeinflusst worden. Der Fragenkatalog, der letztendlich zusammengestellt worden war, war wohl das Lächerlichste, was je einem Schüler zur Prüfung vorgelegt worden war. Oh, er entsprach vollkommen den Richtlinien, aber ihr war nicht entgangen, dass der Prüfungsbogen so einfach war, wie es möglich war, ohne die Regeln zu verletzen.
 

Entsprechend kühl begrüßte sie daher Midas Fox, der in der Eingangshalle des Ministeriums auf sie wartete. Entsprechend wortkarg blieb sie, als er sie zu dem Anwesen brachte in dem Harry Potter residierte. Entsprechend kritisch inspizierte sie das Teleskop, das Labor und das kleine Gewächshaus auf ihre Prüfungstauglichkeit, fand aber nichts zu beanstanden. Entsprechend streng beäugte sie den Jungen, dem eine solche Sonderbehandlung zuteil wurde.
 

Er war recht schmächtig für sein Alter und schaute sie aus großen grünen Augen, die hinter runden Brillengläsern verborgen waren, an. Er wirkte ein wenig schüchtern, begrüßte sie aber mit normal lauter Stimme. Sein Auftreten war eine merkwürdige Mischung aus Unsicherheit und Selbstbewusstsein, aber er zeigte keine Spur von Arroganz.
 

Griselda beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie er die Prüfungsbogen mit großer Ernsthaftigkeit bearbeitete. Anscheinend wusste er nichts von dem Arrangement, das Fudge für ihn getroffen hatte. Einerseits freute es sie, dass Harry die Prüfung ernst nahm und sich gewiss gründlich darauf vorbereitet hatte. Andererseits fühlte sie sich jetzt wie eine Betrügerin, brachte sie doch den kleinen Jungen um die Gelegenheit seine Fähigkeiten realistisch einschätzen zu können.
 

Griselda war nicht überrascht, als Harry die Prüfungsbögen fast eine Dreiviertelstunde vor Ablauf der Zeit abgab. Nun fehlte nur noch der praktische Teil. Harry zeigte sich vollkommen sicher in Zauberkunst und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Verwandlung verlangte ihm sichtlich mehr Konzentration ab, aber da die Aufgaben sehr leicht waren, schaffte er auch diese fehlerlos. Im Gewächshaus machte er zwar nicht gerade den Eindruck, als würde ihn das Fach besonders interessieren, aber er erfüllte seine Aufgabe abermals mit Leichtigkeit. Griselda sah auf die Uhr. Die Prüfung war extra auf den späten Nachmittag gelegt worden, damit es zum Abschluss dunkel genug war, um auch den praktischen Astronomietest durchführen zu können. Sie schickte Harry los, um erst einmal zu Abend zu essen, bevor die Prüfung mit dem praktischen Test in Zaubertränke fortgesetzt werden würde.
 

Midas führte sie in einen kleinen Salon und servierte ihr höchstpersönlich ihr Abendbrot. Griselda ließ sich davon nicht beeindrucken. Während sie aß, ging sie schon einmal die Fragebögen durch. Wie erwartet war alles richtig. Ein wenig tröstete sie das sogar. Wenn Harry bei diesen einfachen Aufgaben Fehler gemacht hätte, dann hätte sie sich noch schlechter dabei gefühlt, ihn bestehen zu lassen. Doch auch so fühlte sie sich nicht so richtig wohl dabei, als sie eine volle Punktzahl nach der anderen notierte.
 

Als sie den vierten Bogen aufnahm, stutzte sie. Es handelte sich um die Aufgaben zu Geschichte der Zauberei. Die erste Frage lautete: „Nennen Sie mindestens drei mächtige schwarze Zauberer.“ Erstaunlicherweise hatte Harry Grindelwald, Mordreth und Salazar Slytherin genannt. Nun, vielleicht hatte er ja nicht „Voldemort“ schreiben wollen und gezögert, einfach „Der, dessen Name nicht genannt werden darf“ zu antworten.
 

Zufrieden, eine Erklärung gefunden zu haben, gab sie die volle Punktzahl und las die nächste Frage: „Beschreiben Sie die größten Verbrechen des letzten in England aktiven schwarzen Zauberers und die Ereignisse, die zu seinem Untergang führten.“ Harry hatte sehr ausführlich geantwortet. Allerdings hatte er nicht über Voldemort, sondern über Grindelwald geschrieben.

Griselda las noch einmal die Frage. Ja, sie war ein wenig ausweichend formuliert (vielleicht hatte man den Namen „Voldemort“ nicht schreiben wollen, wollte sich aber auch keine Blöße geben, indem man eine dieser lächerlichen Ersatzfloskeln benutzte), aber es war dennoch eindeutig, welcher „Schwarze Zauberer“ gemeint war. Ihr erster Impuls war, Harry null Punkte zu geben und zur nächsten Frage überzugehen…aber dann zögerte sie. Sie wusste, dass die Prüfung darauf ausgelegt war, dass sie so leicht wie möglich für Harry war, aber ihn nach dem Tod seiner Eltern zu fragen…wo hatte da Fudge nur seine Gedanken gehabt?
 

Wahrscheinlich war das Thema einfach zu schmerzhaft für Harry. Sie überlegte. Es widerstrebte ihr zwar, dem Jungen noch mehr Sonderbehandlung zuteil werden zu lassen, doch sie hatte nun bereits zwei Kriege miterlebt und zu viele Waisen gesehen um nicht Mitgefühl für den Jungen zu empfinden, dessen Unglück von der gesamten magischen Gemeinschaft gefeiert worden war. Sie überflog Harrys restliche Antworten. Alle Fragen drehten sich um Voldemort, doch Harry hatte teilweise so geantwortet, als ginge es um Grindelwald, teilweise einige zusammenhanglose Sätze hingekritzelt, die darauf hindeuteten, dass er geraten hatte.
 

Griselda legte den Bogen zur Seite und korrigierte erst einmal die anderen Bögen. Doch sie war nicht mehr so ganz bei der Sache. Hatte Harry die Fragen absichtlich falsch beantwortet, um nichts über seine Eltern schreiben zu müssen? Die ganze Sache verursachte ihr ein ungutes Gefühl im Magen.
 

Als Harry, auf die Minute pünktlich, wieder zurückkehrte, wusste sie noch immer nicht, was sie tun sollte. Sie wies ihn an, das Warzenmittel, das auf den Plan stand zu brauen und beobachtete ihn nachdenklich. Während er in absoluter Präzision (wie es von einem Schüler von Severus Snape auch nicht anders zu erwarten war) Wurzeln schnitt, fragte sie sich, ob er vielleicht gar nichts von Voldemort wusste. Unwissen über seinen Status als „Junge, der überlebte“ würde sein bescheidenes Auftreten erklären. Vielleicht hatten seine Verwandten ihn ja vor der Wahrheit über den Tod seiner Eltern schützen wollen.
 

Nur, wie erklärten sie dann die Werbeverträge, das viele Geld, das er dafür erhielt und wovon offensichtlich einiges in dieses Anwesen geflossen war? Irgendetwas stank hier gewaltig, und das waren nicht die Dämpfe, die aus Harrys Kessel quollen. Griselda warf einen Blick auf die Uhr. Dadurch, dass Harry mit den Fragebögen so schnell fertig geworden war, hatten sie vor der Essenspause mehr praktische Prüfungen machen können, als vorgesehen. Sie würden ein wenig Zeit haben bevor sie mit der Astronomieprüfung beginnen konnten. Zeit, die sie nutzen würde, um Harry einige Fragen zu stellen.
 

Es war eine wutentbrannte Griselda Marchbanks, die noch in derselben Nacht in das Ministerium stürmte und die Verantwortlichen für die „Abteilung gegen den Missbrauch elterlicher Rechte gegenüber jungen Zauberern“ aus dem Bett flohte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Teilchenzoo
2009-09-05T15:56:56+00:00 05.09.2009 17:56
Wunderbar ... Dumbledore hat also offensichtlich genau die richtige Dame die Prüfung abnehmen lassen^^. Yay! Rettet Harry!!

Ich finde die Prüferin so ziemlich genial, wie sie sich so absolut nicht von Ruhm und Luxus beeindrucken lässt^^.

Dass Midas der einzige Beteiligte ist, der weitsichtig genug ist, die Folgen des Betrugs abzuschätzen (und vor allem dessen sicheres Ende), überrascht mich nicht. Allerdings ist es ziemlich eisklat, diese einfach als gegeben in Kauf zu nehmen. Da frage ich mich, was er davon hat.
Und dass er tatsächlich vorschlägt, Harry mit Gewalt willfährig zu machen, dass er da normalerweise der Drahtzieher ist ... oooh ... *fauch*

Lg neko
Von:  elina-memory
2008-08-09T10:39:33+00:00 09.08.2008 12:39
richtig gut .. ich komme irgendwie nicht von deiner ff los und verfolge sie jetzt schon über eine lange zeit..
gefällt mir aber wirklivh gut wie sie sich entwickelt hat ...
jedoch fallen die kapis immer so kurz aus .. ich hätte mir auch bei diesem hier gewünscht, dass du die einzelnen szenen noch etwas ausschreibst .. aber ansonsten .. lob lob
lg eln
Von:  RozenMary
2008-07-24T16:18:45+00:00 24.07.2008 18:18
Bin jetzt auch auf diese FF gestoßen und muss sagen: Mir macht es großen spass sie zu lesen.
Nur schade das es an der spannendsten stelle aufhört T_T
Ich werde auf jedenfall weiter lesen und hoffe ich bekomme bescheid gesagt wann es weiter geht? ^^

LG
Demon_Neko


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