Zum Inhalt der Seite

Engel tragen kein schwarzes Leder

Kooperation von zwei Autoren - Trockenextrakt und -hawkin- schreiben an einer Geschichte um Liebe, Sex und Einkaufscoupons...nicht alles ernst nehmen --;
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zusammenstoß

Divinus zog eine Augenbraue hoch und sah sich um ob dieser Kerl wirklich sie gemeint hatte.

Sie tippte sich fragend auf ihre Brust und sah ihn dabei an, er nickte eifrig und schob einen weiteren Stuhl an den Tisch. Sie ging langsam auf die beiden Gestallten zu und schätzte dabei die Lage ab.

Ein Mann vielleicht ende zwanzig mit langen zurückgebundenen Pechschwarzen Haaren und eine junge dürre Frau mit langen weißen Haaren und einer zugespitzten Nase, wer waren die?

"Setz dich kleines," befahl Stachel und stand auf, um ihr den Stuhl unter den Hintern zu schieben. Divinus sah wie sich ein lebendiger Käfer aus einem Glas zu retten versuchte.

"Wer, wer seid ihr?"

Stachel lächelte und steckte sich den Käfer in den Mund. >KRUNSH< "Nun, sagen wir mal zwei Persönchen die dir unter anderem helfen wollen, eins deiner Probleme zu lösen! Natürlich mit einer Gegenleistung versteht sich."

"Wie bitte?" Sie tat so als hätte sie sich verhört und starrte zu Hougie der sich sofort auf den Weg zu ihr machte. Stachel rollte mit den Augen.

"Div Baby, schön dich mal wieder zu sehen. Das Übliche?" Divinus nickte.

Als Hougie wieder verschwunden war holte Stachel tief Luft und rülpste. Eine widerlich stinkende schwarze Wolke schoss hervor und betäubte ihre Sinne.

"Ach so setzt man einen Engel außer Gefecht, " flüsterte Piri zu ihm und er grinste.

"Ne das mußte nur raus, die Käfer sind hier würzig!"

"Aha.," gab Piri zurück.

"Äh..." Divinus würgte und schluckte zugleich. "Wer seid ihr überhaupt?"

"Oh, wir haben uns ja gar nicht vorgestellt. Wie unaufmerksam. Also ich bin Stachel und der liebreizende Part neben mir ist Piri!"

Divinus überlegte. "Was wollt ihr von mir und wer hat euch geschickt, doch nicht etwa er?!?" Sie sah an die Decke und dann wieder zu den beiden, doch Stachel lächelte und beugte sich zu ihr herunter.

"Nein nicht doch. Nun uns geht es lediglich um deinen Bruder den Perfidiá. Wir möchten von dir wissen wo er sich aufhält!"

"Soll das ein Witz sein?", lachte sie Plötzlich und machte eine abwertende Handbewegung. "Hört mal ihr zwei Witzfguren. Keine Ahnung wer ihr wirklich seid, aber wenn mein Bruder mal wieder Dreck am stecken hat, ist das nicht mein Problem. Und zur Information, ich weiß weder wo er ist noch, was er sonst so treibt."

"Wirklich keine Ahnung wo er stecken könnte?", unterbrach sie Piri kleinlaut und Stachel schlug mit einer Faust grob auf den Tisch und zischte.

"Wir wissen bescheid wie das Verhältnis zwischen euch beiden ist, aber wir wären wirklich dankbar für jeden auch NOCH so kleinen Hinweiß den wir bekommen können. Wir könnten sogar ein gutes Wort für dich einlegen. Ich meine ist es das, was du willst? Ist doch ein gutes Geschäft oder? Du gibst uns ein paar Tipps und wir helfen dir bei deinem kleinen, naja wie sag ich, Körperproblem!"

Es dauerte eine Weile bis Divinus sich durch das lange Palaver von Stachel durchgekämpft hatte und endlich auch der letzte Satz bei ihr angekommen war. "Soll ich mich jetzt verarscht fühlen?",

war das einzigste was sie hervorbringen konnte, aber etwas in ihr wuchs, etwas was sich wohl Hoffnung nannte.

"Nicht doch, nicht doch schönes Kind!" Er grinste sie breit an und knackte dabei einen dicken kleinen Käfer entzwei. "Versteh doch, es ist unser Ernst!" Er stupste Piri an und sie nickte eifrig.
 

Divinus schaute immer noch sehr verstört. Was hatte das alles zu bedeuten? Was wollten die von ihr? Hatte sie eine Zielscheibe auf der Stirn? Sie wollte mit ihrem Bruder nichts zu tun haben, schließlich war er schuld an dem ganzen Desaster. Und nun rückten ihr deswegen auch noch Dämonen auf den Hals.

Stachel grinste selbstsicher und entblößte verhornte, gelbliche Zähne. Piri sah es und grinste mit. Sie wollte nicht schon wieder etwas falsches machen. Sie hasste es, wenn Stachel so selbstsicher war, er übersah dann immer so leicht Dinge und....

"Guten Abend die Herren, aux Chanté die Damen, dürfte ich wohl erfahren worum es geht?", unterbrach eine honigsüße Knabenstimme ihre Gedanken und sie erschauerte, als das Wispern von tausend gequälten Seelen durch ihren Geist fuhr.

Neben dem Tisch stand ein junger Mann mit auffällig weißen Haaren. Er bemühte sich anscheinend um ein charmantes Lächeln, doch Piri jagte es einen urigen Schauer über den Rücken. In den schimmernden, bernsteinfarbenen Augen des Fremden glühte ein Feuer, dass sie beunruhigte.

Ungeduldig zupfte sie an Stachels Ärmel, doch der hatte den Mann schon bemerkt und gaffte ihn mit offenem Mund an. Piri war irritiert, denn der Kerl war zwar umwerfend schön, aber das Stachel sich von so etwas beeindrucken lies, war ihr neu. Sie kicherte innerlich, er musste doch schon so viele Inkuben und....INKUBEN?

Piri drehte verschreckt den Kopf in Richtung des Fremden und rutschte quietschend mit dem Stuhl zurück. Stachel begann plötzlich selbstsicher zu grinsen.

"Ei, wen haben wir denn da! Setz dich, Bursche, vielleicht kannst du ja noch was lernen!"

Oliver Hawkin schnaubte. WAS hatte der da gerade gesagt?

"Ha-hallo?" stammelte er mit kaum unterdrückter Wut. "Was war das eben?"

Stachel grinste ölig, doch Piri zitterten sämtliche gut getarnte Federn. Divinus guckte sich enerviert zwischen den Leuten um, die soeben eine neue Gesprächsrunde gegründet hatten - ohne SIE!.

"Komm schon, du kleiner Bastard, setz dich!" Stachel grinste immer noch und winkte den Inkubus mit festen Handbewegungen näher heran, um dann auf einen freien Stuhl zu deuten. Hawkin kochte vor Wut. Was bildete der sich ein? Er kniff die Augen zusammen während er sich auf den Stuhl zu bewegte und überprüfte, ob dieses Ding eine Seele hatte und noch viel wichtiger: Ob es höllischer Herkunft war. Er wurde mit einer leuchtend roten Corona und einem im Vergleich dazu eher matten Schimmern bei der kleinen weißhaarigen Schnepfe belohnt. Im schwachen Licht der seelenlosen Aura zeichneten sich dürre Flügel ab - die kleine war eine Harpie und der große, schmierige Kerl.... Oliver schlug eine Hand vors Gesicht.

Stachel grinste und zog provozierend die Augenbrauen hoch, als er Hawkins erschütterten Gesichtsausdruck sah.

"Ich sagte: Setz dich, Bastard!"

Hawkin begann zu knurren, wie es nur Dämonen konnten und Divinus horchte auf. Oliver verstummte wieder, auch wenn es ihm schwer viel. Seine Nackenhaare stellten sich auf und er musste erst einmal schlucken, als er realisierte, wen er da anscheinend vor sich hatte.

"Was ist hier los, Oliver?", fragte sie misstrauisch. "Kennst du die Beiden etwa?"

Der Nachtfalke warf Stachel einen Vorwurfsvollen Blick zu, doch dieser grinste nur amüsiert.

"Ach, der Kleine hier und ich," höhnte der Skorpiondämon und hieb dem Inkubus auf die Schulter, dass er keuchte, "wir, ja, er ist sozusagen ein Kollege von mir. So ungefähr."

In Divinus Kopf schien es zu arbeiten und Piri kaute nervös an ihren Fingernägeln. Das würde nicht gut ausgehen, das wusste sie jetzt schon. Sie verfluchte Stachels nervtötende, arrogante Art!

"Wir," brachte Oliver etwas kratzend hervor, "w-wir sind soetwas wie Geschäftspartner...gewesen. Er, hm, ihm hat der Laden mal gehört." Er warf Stachel einen Blick zu, der jeden normalen Sterblichen in Flammen hätte aufgehen lassen. Doch dieser amüsierte sich ungerührt weiter.

Divinus schien die neuerliche Information zu verarbeiten und Hawkin schwitzte innerlich. Bitte, lass ihre sprichwörtliche Dummheit auch dieses Mal die Oberhand gewinnen, dachte er sich. Plötzlich schaute sie erkennend auf.

"Ach so ist das!" rief sie aus und ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen. Hawkin atmete auf.

"Ja, ja, die alten Zeiten!", gröhlte Stachel. "Bin ja schon lange aus dem Geschäft raus, die Jungen Leute heutzutage..." Er schnitt eine Grimasse. "Die wollen alle nur noch Sex mit Möbelstücken und dabei ohrenbetäubende Trancemusik oder so. Ich Blick da nicht mehr durch, dafür bin ich wohl zu alt."

Hawkin rollte die Augen und stütze den Kopf in die Hände. Oh mein G....nein, schlechte Angewohnheiten sollte man nach Ewigkeiten nicht wieder aufnehmen, auch nicht, wenn man unter Stress stand! Stachel sah aus wie Mitte 20 und er selbst höchstens fünf Jahre jünger. Dieses äußerst mächtige Höllenwesen war wohl sehr al - und steckte mitten in der Midlifecrisis! Womit hatte er Das nur verdient! Und wer wollte ihm schon wieder an den Karren pissen, dass er ihm DIESEN überaus mächtigen Schwachkopf und seine gefiederte Gefährtin hierher schickte, damit sie ihm all seine sorgsam ausgearbeiteten Lügen kaputt machten! Es hatte eine Ewigkeit gedauert mit Divinus auf ein ,persönliches' Level zu kommen, damit er den Perfidiá anlocken konnte, ohne, dass die Beiden tatsächlich voneinander Wind bekamen! Das hatte ihn einiges an magischem Geschick und viel Höllengezücht zum Opfern gekostet.

"Ärm...wollen die Damen und die Herren...äh...noch etwas trinken?", fragte er schleppend.

"Aber immer doch!", lachte Stachel und kippte die krabbelnde Käfermasse in einem Zug herunter. Oliver verzog angewidert das Gesicht. Tierdämonen! Es war widerlich!

"Hm, na dann, Div, Schätzchen und äh...wie war Ihr Name doch gleich..?"

Piri zuckte zusammen und legte die Hände hektisch auf den Tisch.

"Ähm. Nein danke," lächelte sie gezwungen und nervös. "Ich bin noch bedient."

Meine Fresse, dachte Oliver, was war DAS denn für eine Anfängerin? Er witterte eine Chance. Er grinste verwegen und stand auf.

"Mein Freund," sagte er zu Stachel gewandt mit einem zuckersüßen Lächeln," wollen wir den Damen nicht noch etwas bringen? Wie wär's wenn ich Dir zeige, was aus dem alten Laden alles geworden ist?" Die letzten Silben hatte er nur noch hervorgepresst und die Wut in seinen Augen war nicht zu übersehen, was Stachel nur noch mehr amüsierte. Zum Glück war Divinus zu sehr damit beschäftigt sich über einen gratis Drink zu freuen und plapperte drauf los:

"Ich will einen Caipirina! Und ich bin sicher meine neue Freundin hier kann auch noch einen vertragen. Wo hast du eigentlich Anabell gelassen?" Ihr Lächeln wurde zu einem skrupellosen Grinsen. "Ich wollte sie noch wegen etwas sprechen."

"Sie ist nicht hier," sagte Oliver argwöhnisch und verließ den Tisch. Stachel folgte ihm amüsiert. "Wieso, was ist denn?"

"Och, nichts!", log Divinus äußerst offensichtlich. Oliver versuchte nicht mit den Augen zu rollen auf Grund dieser Dummheit. Er schlug in der Astralebene wütend mit dem Schwanz und Stachel wich einen Schritt aus. "Nun, wenn ich sie sehe, dann sage ich ihr bescheid, dass du sie suchst," versprach er verbindlich und wunderte sich wie ehrlich das klang, obwohl er ihr mit diesen Worten am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte. Den Köder anfressen, bevor man am Haken ist, das gibt es bei mir nicht, knurrte er innerlich. Aber wenn du schon so gierig bist, dann werde ich aufpassen müssen, dass du ihn nicht verschluckst, und ich dir deine Eingeweide mit herausreißen muss!

Die beiden Männer verließen den Tisch und Divinus wandte sich zu Piri um, um ein neuerliches Gespräch mit ihr zu beginnen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alexej_Axis
2005-06-15T18:17:48+00:00 15.06.2005 20:17
Das mit dem Köder habe ich mir ausgedacht. *smile* aber ich finde es auch sehr passend!
Von:  DarkChrysalis
2005-06-15T11:27:02+00:00 15.06.2005 13:27
Ein schönes langes Kapitel. Neue Wendungen und Informationen, die das ganze wieder spannender machen. Es macht auch die, wie ich sie finde, Langeweile im vorherigen Kapitel wieder weg.
Perfidius ist also der Bruder von Divinus?
Aber Stachel ist wirklich total arrogant.
Hawkin war auch ganz schön sauer darüber, dass Stachel ihn so behandelt, aber er konnte sich noch gut zurückhalten. Gute Selbstbeherrschung.
Was soll ich noch sagen, außer, dass es wieder super geschrieben ist.
Nun vielleicht wieder ein paar schöne Sätze:
"Eine widerlich stinkende schwarze Wolke schoss hervor und betäubte ihre Sinne."
"... unterbrach eine honigsüße Knabenstimme ihre Gedanken und sie erschauerte, als das Wispern von tausend gequälten Seelen durch ihren Geist fuhr. (Herrlich.)
"In den schimmernden, bernsteinfarbenen Augen des Fremden glühte ein Feuer, dass sie beunruhigte."
"Den Köder anfressen, bevor man am Haken ist [...]" (Gibt es den Satz wirklich so, oder habt ihr euch den ausgedacht? Ich finde ihn nämlich sehr treffend, für viele Lebensumstände.)

Chrysalis


Zurück