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Engel tragen kein schwarzes Leder

Kooperation von zwei Autoren - Trockenextrakt und -hawkin- schreiben an einer Geschichte um Liebe, Sex und Einkaufscoupons...nicht alles ernst nehmen --;
von

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Inkubenblut

Vanus löste sich langsam aus seiner erstarrten Haltung und kroch vorsichtig auf den Nachtfalken zu. Er regte sich nicht und seine Augen waren glasig. Vanus steckte seinen Finger prüfend in die Rippen der Kreatur und kratzte an ihrem Fleisch bis tiefrotes, fast schwarzes Blut über seine Hand lief. Er steckte den Finger in den Mund und setzte sich auch den Boden. Er grinste und roch vorsichtig an der Wunde, die er mit seinen spitzen Nägeln in die Haut geritzt hatte.

"Gutes Blut. Fast noch besser, als das von Engeln," dachte er bei sich. Er beugte sich weiter vor, widerstand nicht länger seinen Trieben und leckte das Blut vorsichtig mit seiner langen, gespaltenen Zunge. "Süß und stark," murmelte er. "Wenn die Engel unser Futter sind, was sind dann die Inkuben? Ob es einen Unterschied macht?"

Ein heftiger Schlag traf ihn direkt, hart und unerwartet ins Gesicht, als sich die kräftigen Muskeln der Flügel plötzlich spannten, und ihn fort schleuderten. Er schlug einige Meter weiter auf dem Boden auf und verbrannte sich die Haut, als er über den Sand rutschte und dann unsanft gegen das Stahlgitter des Eingangstores knallte, wo er schließlich liegen blieb.

"Du IDIOT!", kreischte Hawkin und Vanus zuckte bei der Schrille dieses Tones erneut zusammen. "Was sollte das?"

Mit einem leisen Kratzen berührten seine krallenbewehrten Füße wieder den Boden und die Schwingen schlugen noch ein letztes mal kraftvoll nach vorne, um seinen Unmut zu bekunden.

Vanus rappelte sich wieder auf, wischte etwas schwarzes Blut mit dem Handrücken von seinem Mund, starrte erschreckt auf seine blutigen Schürfwunden, als ihn der Windstoß traf und wieder zurückschleuderte. Tränen stiegen in dem kleinen Engelsfresser auf - er hasste Schmerzen.

Der Sündenlord kam leise schnaubend und mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Die Schwingen erhoben, leise, kratzende, elegante Schritte im staubigen Sand. Der kleine Engelsfresser stolperte entsetzt zurück. Irgendwie hatte er den Oliver nicht so kräftig in Erinnerung. Er bezweifelte nicht, dass ein Schlag dieser Kreatur ausreichen würde, um na ja... ihn endgültig zur Hölle zu schicken. Er erstarrte.

"Hör mir gut zu!" Eine dunkelgraue Klaue hob sich vor sein Gesicht und ein stahlharter Griff umklammerte blitzartig seine Kiefer.

"Was du da getan hast," die Kreatur wanderte mit ihrem glühenden Blick an sich herunter und legte die linke Pranke prüfend auf die kleine Wunde, "kann mir eigentlich nur Recht sein, du kleiner Bastard!" Vanus schluckte, das Grinsen des Sündenlords gefiel dem kleinen Dämonen gar nicht.

"Wie schmeckt dir Blut und Fleisch eines anderen Höllendieners?" Die rechte Klaue wanderte vor Vanus Augen und er roch das süße Blut. Seltsam, aber er begehrte es noch mehr als zuvor. Die Pranke des Inkuben schnellte plötzlich vor und schmierte das Gesicht des Engelsfressers mit dem Blut ein. Vanus schnappte nach Luft, er knallte zu Boden und versuchte das klebrige Zeug von seinen Augenliedern zu reiben. Die Versuchung des süßlichen Duftes war zu stark und schließlich nahm er seine Zunge zur Hilfe, putzte sich wie eine hysterische, räudige Katze und leckte sich das Blut vom Körper, das überall an ihm zu kleben schien.

Befriedigung.

Erst als nicht einmal mehr der Geruch des Blutes an ihm haftete hörte er auf, sich zu putzen und drehte sich suchend nach Hawkin um. Der Inkubus saß auf einem Trümmerstück des Throns und sang. So leise, dass Vanus es zunächst nicht bemerkt hatte. Es war eine alte Beschwörungsformel, die man ihnen in der Zuchtstation als Schlaflied vorgesungen hatte. Woher... kannte der Nachtfalke dieses Lied?

Plötzlich - ein Stich in seinem Kopf. Ein Splitter. Ein Riss. Der Klang der Stimme drang dort ein, gewaltsam, breitete sich aus... er fasste sich an den Kopf, torkelte einpaar Schritte auf den Nachtfalken zu und streckte die Hand nach ihm aus. Es schien sich noch eine zweite Stimme einzumischen und er spürte, wie sein Geist zerbarst, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sein Kopf... war zu klein... für all die Laute....die Seelen, ihre Stimmen.

Der Inkubus sah ihn jetzt an und lächelte ehrlich. Das machte Vanus angst, er taumelte zurück und kippte auf die Knie.

"Ich werde dir schon Manieren beibringen, Kleines Balg!" Die Stimme des Sündenlords war für den kleinen Dämonen fast nicht mehr zu ertragen und er quietschte, sah mit zusammengekniffenen Augen zu dem größeren Höllengeschöpf auf, das böse grinsend über ihm stand. Eine Träne kullerte Vanus aus dem Auge - sie war giftgrün und zischte auf dem staubigen Boden. Sein Körper begann zu zittern, als sich immer mehr Stimmen einzumischen schienen, gewaltsam seinen Körper eroberten und seinen Kopf einnahmen. Der Druck wurde immer stärker, er sah zu Oliver auf, doch nahm nur noch verschwommene Umrisse wahr. Schließlich verriss seine Sicht und er kippte nach vorne um und blieb bewusstlos liegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Alexej_Axis
2005-06-15T18:06:22+00:00 15.06.2005 20:06
Jaha...mit Nachtfalkes Blut hat es noch etwas besonderes auf sich. *verschwöhrerisch grinst* Aber das werden die gewogenen Leser noch erfahren.
Von:  DarkChrysalis
2005-06-15T11:24:27+00:00 15.06.2005 13:24
Hmmm Blut. Ob es wirklich so leckerlich schmeckt? Aber Hawkin schien nicht besonders glücklich darüber gewesen zu sein, als Vanus von ihm kostete.
Aber ich denke es war für ihn sehr leckerlich, so berauscht, wie er davon war. Es klang, als ob es ihn richtig in Ekstase versetzt hat, Hawkins Blut zu schmecken.
Schön schön. *grinst-vor-entzückung*

Schöne Sätze:
"... kroch vorsichtig auf den Nachtfalken zu."
"... und kratzte an ihrem Fleisch bis tiefrotes, fast schwarzes Blut über seine Hand lief. Er steckte den Finger in den Mund und setzte sich ..."
"...widerstand nicht länger seinen Trieben und leckte das Blut vorsichtig mit seiner langen, gespaltenen Zunge."
"Die Schwingen erhoben, leise, kratzende, elegante Schritte im staubigen Sand."
"Die Versuchung des süßlichen Duftes war zu stark und schließlich nahm er seine Zunge zur Hilfe, putzte sich wie eine hysterische, räudige Katze und leckte sich das Blut vom Körper, das überall an ihm zu kleben schien. Befriedigung." (Eine herrlich zu lesende Stelle, sie ist so wuah beschrieben.)

Chrysalis


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