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Was ist so falsch daran, wenn wir uns lieben?

von

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Kapitel 8

Kapitel 8
 

Langsam driftete Chiaki aus seiner Traumwelt wieder in die Wirklichkeit. Die schmerzliche Wirklichkeit, wie er feststellte, denn es gab bestimmt nicht einen Knochen, der ihm nicht wehtat. Shit, da hatte sein Vater ja wirklich ganze Arbeit geleistet. Wie um Himmelswillen war der überhaupt auf den Trichter gekommen, ihn bei Hijiri zu suchen. Ach ja, genau. Durch diesen selbst. Was dachte sich dieser Idiot eigentlich, einfach so seinen Erzeuger anzurufen. Schließlich hatten sie doch gerade kurz vorher darüber gesprochen, dies nicht zu tun. Na warte, der konnte was erleben, wenn er ihm in die Hände fiel.
 

Den Entschluss gefasst jetzt erst einmal aufzustehen und seinem lieben Lehrer eine gehörige Standpauke zu halten, so dass diesem danach noch den ganzen Tag die Ohren klingeln würden, riss er kurzerhand die Decke beiseite und setzte sich auf. Dabei entging ihm allerdings nicht dieses seltsame ,plong', dass er während dieser Aktion hörte.
 

Verwirrt machte er sich auf die Suche nach dem Ursprung dieses Geräusches. Es musste von neben dem Bett kommen. Chiaki rutschte vorsichtig, um sich selbst nicht allzu große Schmerzen zu verursachen, ein Stück nach links und lugte über die Bettkante und... direkt in Hijiris wütendes Gesicht.
 

"Kannst du mir vielleicht mal sagen, was diese Aktion eben sollte?"

"Hä?", war das Einzige, eher weniger Sinnvolle, was Chiaki darauf zu erwidern im Stande war, wobei sein Gesichtsausdruck ebenfalls nicht sonderlich cleverer wirkte.

"Ich will wissen, warum du mich vom Bett herunter befördert hast."

"Was hab ich?"
 

Hijiri verdrehte die Augen. Wie begriffsstutzig war der Kleine eigentlich? Die Situation war doch wohl eindeutig, oder? Naja, zumindest für Chiaki war sie es anscheinend nicht. Also hieß das wohl oder übel, dass eine Erklärung hermusste. Und das schon am frühen Morgen. Dabei waren seine grauen Zellen noch gar nicht richtig in Fahrt. Aber allein diese blauen Augen, die ihn nun wütend und unverstehend anfunkelten, ließen ihn sich dann doch schlussendlich überwinden.
 

"Okay, dann alles langsam und zum mitschreiben. Nachdem ich dich gestern ins Bett getragen habe und die Wohnung wieder so gut es eben ging in ihren Ausgangszustand versetzt hatte, wollte ich mich dann auch schlafen legen. Allerdings war das Sofa noch von der Reinigungsaktion total durchnässt, sodass ich mich entschlossen habe, mit im Bett zu schlafen. Groß genug ist es ja. Und so ganz abgeneigt scheinst du dem ja auch nicht gewesen zu sein. Schließlich warst du es, der zu mir gekrochen und sich an mich gekuschelt hat. Umso erstaunter war ich dann, dass du mich eben einfach so auf den Boden befördert hast."
 

Chiaki starrte seinem Lehrer, der immer noch auf dem Rücken liegend und auf seine Ellenbögen gestützt auf dem Boden hockte, in dessen Augen. Fast drohte er in diesem intensiven rot zu versinken, doch kurz bevor es endgültig dazu kam riss er sich von diesem Anblick los und erinnerte sich wieder an das gerade Gesagte und an seinen eigentlichen, von sich selbst auferlegten, Auftrag des heutigen Morgens. Sein Ausdruck wandelte sich dementsprechend von fasziniert zu angriffslustig.
 

"Nur um das gleich zu Anfang klarzustellen: Ich habe geschlafen. Dass ich zu dir gerutscht bin ist also nicht wissentlich geschehen. Du brauchst dir also gar nichts darauf einzubilden!"

"Schade."
 

Wie bitte? Hatte er das jetzt tatsächlich gehört? Hijiri war doch wohl verrückt! Das meinte er doch jetzt nicht ernst, oder? Nein, nein. Definitiv nein! Der erlaubte sich bestimmt nur einen Scherz mit ihm. Pah, das wäre ja noch schöner, wenn sein Lehrer jetzt auch noch Zuneigung zu ihm bekundete! Obwohl, schön wäre es bei genauerer Überlegung eigentlich schon, wenn es wirklich so gemeint gewesen war. Aber was dachte er hier denn bitteschön für Stuss? Er war doch nicht in Hijiri verknallt! Nie im Leben! Da würde es eher im Sommer schneien. Obwohl, wenn man es sich richtig hinlegte, dann schneite es ja, wenn es hier Sommer war, auf der anderen Erdhalbkugel. Nur hatten die dann nicht Winter? Okay, diese Überlegungen führten wohl eher zu nichts, aber die Tatsache, dass Hijiri schon echt nett zu ihm war, blieb dennoch bestehen. Trotzdem musste er ihm deswegen doch nicht gleich um den Hals fallen und ihn zu Tode knutschen. Bitte! Das war ja wohl nun echt nicht mehr normal, was er hier dachte.
 

"Hey, Chiaki. Ist alles in Ordnung. Du wirkst so abwesend. Das eben war nur ein Scherz, nichts weiter. Ich wollte bloß die Situation ein wenig auflockern. Wenn dir das, was ich gesagt habe, in irgendeiner Weise unangenehm ist, dann entschuldige ich mich dafür. Am Besten wir vergessen die ganze Sache einfach."

"Ist schon okay. Kein Problem."
 

Tja, wirklich nicht? Es war irgendwie klar, dass das alles nur Spaß war, aber jetzt, wo seine Vermutung bestätigt wurde, tat ihm das schon ein wenig leid. Was aber nicht heißen sollte, dass er irgendetwas für Hijiri empfand. Beileibe nicht! Aber irgendwie hatte er schon gehofft, dass dieser doch die Wahrheit gesagt haben könnte. Ob er sich doch irgendwie zu dem Älteren hingezogen fühlte? Entschlossen schüttelte er den Kopf, um diese momentan lästigen Gedanken zu verbannen. Damit würde er sich später ausführlich beschäftigen. Allerdings kam ihm gleich etwas neuen in den Sinn.
 

"Hast du etwa die ganzen letzten Tage auf dem Sofa geschlafen?"

"Naja, so oft war es nun auch nicht. Zweimal oder so. Und allzu unbequem war es nun auch nicht. Nur ein bisschen kalt mit der dünnen Wolldecke."

"Das...das wollte ich nicht. Du musst doch nicht extra wegen mir..."

"Ich hab aber, darüber haben wir schon einmal geredet. Und hör auf dich zu entschuldigen. Schließlich habe ich das auf freiem Willen getan. Oder sollte ich dich etwa mit deinen Verletzungen dort liegen lassen? Apropos, wie geht es dir eigentlich?"

"Ziemlich beschissen, um ehrlich zu sein."

"Schmerzen?"
 

Chiaki nickte schwach und Hijiri erhob sich ächzend. Langsam in Richtung Tür gehend hielt er sich das Kreuz. Autsch, dieser Sturz aus der Höhe des Bettes war im Nachhinein betrachtet doch ziemlich schmerzhaft.

"Ich hole dir am Besten eine Schmerztablette. Die sollte wenigstens ein bisschen helfen."

"Ja ja, wie sagt man so schön: Mit dem Alter kommt die Weisheit, nicht wahr, alter Mann?"
 

Angesprochener ,alter Mann' drehte sich ruckartig um und kam mit einem bösartigem Funkeln in den Augen wieder zurück zu Chiaki ans Bett geschritten. Diesen ließ das allerdings so ziemlich kalt und er lächelte sein Gegenüber nur zuckersüß an. Kurze Zeit später wich dieser Ausdruck allerdings einem erschreckten, als Hijiri sich plötzlich ohne Vorwarnung auf ihn stürzte und begann ihn nach allen Regeln der Kunst... auszukitzeln
 

Anfangs hatte das auch noch den gewünschten Erfolg und Chiaki drohte die Luft auszugehen vor Lachen. Doch als Hijiri dann versehentlich eine seiner lädierten Stellen traf, entwich ihm ein schmerzvolles Quieken. Fast sofort ließ der Ältere von ihm ab und sah ihm besorgt in die Augen. Und dieses Mal versank Chiaki wirklich in ihnen. Nur am Rande registrierte er die Frage, ob mir ihm alles in Ordnung sei und näherte sich wie in Trance Stück für Stück dem Anderen.
 

Als sich ihre Lippen berührten jagte ein wohliges Kribbeln durch seinen gesamten Körper und er war mehr als froh, dass Hijiri nicht zurückschreckte, sondern ihn stattdessen wieder sanft in die Kissen zurückdrückte, aus denen er sich eben zwangsweise erhoben hatte. Denn jetzt war er sich über seine Gefühle im Klaren. Er hatte sich wirklich in Hijiri verliebt. In seinen Geschichtslehrer! In einen Mann! Nach allem, was er mit dieser Sorte Mensch bisher erdulden musste. Aber das war ihm jetzt vollkommen egal. Es fühlte sich alles einfach so richtig an. So unbeschreiblich schön.
 

Er hob gerade seine Arme an, die bislang untätig auf der Bettdecke lagen, und legte sie Hijiri um den Hals, zog ihn somit noch näher an sich. Im selben Moment spürte er dessen Zunge an seinen Lippen, wie sie sanft an ihnen entlang strich und um Erlaubnis bat eingelassen zu werden. Und Chiaki hatte bestimmt nicht die Absicht ihr diese Bitte zu verwähren. Allerdings hatte er die Rechnung ohne die Türklingel gemacht, die just in diesem Moment in beachtlicher Lautstärke auf sich aufmerksam machte und die beiden geschockt auseinander fahren ließ, die Augenblicke der Zärtlichkeit ohne Rücksichtnahme zerstörte.
 

Verwirrt blickte Chiaki sich um und registrierte in den ersten Sekunden erst einmal gar nichts um sich herum. Nur langsam sickerte die Situation, in der er sich gerade befand, auch zu seinem Hirn durch. Er, halbnackt unter seinem Lehrer, der selbst auch nicht viel mehr anhatte, auf dessen Bett, aufgeschreckt durch die Klingel, die dies alles zu Nichte gemacht hatte. Seine Wangen, die durch die vorherige Aktion sowieso schon einen leichten Rotschimmer aufwiesen, färbten sich mit einem Schlag noch dunkler und er blickte unsicher zu Hijiri auf.
 

Dieser lächelte ihn allerdings nur mit einem Lächeln, für das Chiaki gleich zu Butter zerfließen könnte, an und stand dann kurzerhand auf. Schnell zog er sich noch seine Jeans an und hastete dann zur Haustür, um diese zu öffnen. Dabei ließ er die Schlafzimmertür allerdings offen, sodass Chiaki das nun folgende Gespräch gut verstehen konnte.
 

Als Hijiri die Tür geöffnet hatte blickte sah er sich einer streng blickenden, etwas älteren Frau gegenüber, die ein Klemmbrett in der Hand hielt und ihn durchdringend musterte. Er fühlte sich bei dieser genauen Betrachtung mehr als unwohl und hatte das unangenehme Gefühl, dass die Blicke der Frau ihn bis ins Innerste durchdrangen. Diese Tatsache und außerdem ihre Erscheinung an sich machten sie ihm nicht unbedingt sympathisch.
 

"Schönen guten Tag. Mein Name ist Makoto Hanasabi. Ich komme vom Jugendamt."

Allein schon diese freundlich dahin geheuchelten Worte verursachten bei Hijiri ein flaues Gefühl im Magen. Nein, er konnte diese Frau tatsächlich nicht leiden. Nicht im Geringsten. Zwar urteilte er sonst nicht so schnell über andere Menschen, aber bei dieser Makoto Sowieso machte er mal eine Ausnahme. Und die nächsten Sätze gaben ihm dabei Recht. Und wie.
 

"Wollen sie mich vielleicht erst einmal hineinbitten? Einen Kaffee hätte ich auch gerne. Kekse oder so wären auch nicht schlecht. Dann können sie sich in dieser Zeit auch etwas... anziehen."

Ohne eine Antwort abzuwarten schob sie sich mit gerümpfter Nase an Hijiri vorbei in die Wohnung und machte es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem. Kopfschüttelnd ging Hijiri in die Küche und goss in eine Tasse das gewünschte heiße koffeinhaltige Getränk und brachte es Frau Hanasabi, bevor er sich wie befohlen in Richtung Schlafzimmer begab, um sich auch noch eine Oberbekleidung zuzulegen.
 

Chiaki sah ihm schon mit großen Augen fragend entgegen, doch er zuckte

nur mit den Schultern.

"Ich weiß auch nicht, was sie hier macht."

"Soll ich mitkommen? Sie ist vom Jugendamt. Also geht es bestimmt um mich."

"Nein, bleib du mal lieber hier. Deine Sachen sind noch im Badezimmer im Wäschetrog. Ich bin noch nicht dazu gekommen sie zu waschen. Wenn du jetzt nur in Boxershorts oder mit viel zu großen Sachen ankommst, denkt sie noch was weiß ich. Also warte am Besten."

"Kann ich mir trotzdem was von dir leihen?"

"Natürlich. Such dir was aus."

Er beugte sich noch einmal kurz zu Chiaki und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, der bei beiden erneut ein Kribbeln verursachte, ehe er sich, nun vollständig bekleidet, auf den Weg ins Wohnzimmer machte.
 

Frau Hanasabi hatte ihren Kaffee inzwischen schon ausgetrunken und war dazu übergegangen Hijiris Wohnung zu inspizieren.

"Dürfte ich gnädigerweise wissen, was das soll und warum Sie überhaupt hier sind."

Er schaffte es einfach nicht seine Abneigung gegen diese Frau vollständig zu verbergen. Frau Hanasabi lächelte ihn kurz an, was einem allerdings eher einen Schauer über den Rücken jagte, als dass er irgendwie freundlich wirkte, und nahm wieder auf dem Sofa Platz. Hijiri tat es ihr nach.
 

"Um er kurz zu machen: Ich bin hier auf Grund eines Antrages von Herrn Nagoya, seinen Sohn wieder zurück zu ihm nach Hause zu holen. Er beklagte sich, dass Sie diesen angeblich von ihm weggelockt hätten und nun an sich binden würden. Kurz gesagt: Verführung Minderjähriger bzw. Schutzbefohlener. Ich hoffe Sie wissen, dass das eine Straftat ist. Das wird wohl noch ein Nachspiel für Sie haben. Denn das seine Vermutung stimmt nehme ich doch nun stark an."
 

Sie sah dabei auf Chiaki, der, nun doch mit Hijiri Sachen bekleidet, in der Wohnzimmertür stand und sie ungläubig ansah. Außerdem deutete sie vor sich auf den Wäschestapel, den sie anscheinend während der Rothaarige sich anzog aus dem Badezimmer geholt hatte und wies obendrein noch darauf hin, dass weder er noch Chiaki heute, am Montag, einem eigentlich regulären Wochentag, in der Schule am Lernen oder Arbeiten waren. Hijiri schüttelte gleichgültig den Kopf. Okay, so schwer sollte es nicht werden diese Tante zum Gehen zu bekommen. Immerhin hatte sie genug Beweise, die gegen Chiakis Vater sprachen.
 

"Wir sind nur hier, da Chiaki verletzt ist und ich mich um ihn kümmere."

Er winkte den Jüngeren zu sich heran und zeigte Frau Hanasabi den Verband und die Verletzungen.

"Sein Vater schlägt ihn. Sie können ihn nicht zu ihm zurückschicken!"

"Herr Nagoya erzählte mir, dass für diese Blessuren seine Klassenkameraden Schuld seien. Außerdem hat er uns auch Namen genannt. Wir haben das überprüft und die entsprechenden Schüler haben uns das bestätigt."

"Aber das ist nicht wahr! Der lügt doch, der Kerl!"

"Bitte zügeln Sie Ihr Temperament!"
 

Hijiri sank erschöpft wieder neben Chiaki auf das Sofa, von dem er in seinem Eifer aufgesprungen war. Gut, diesen Beweis hatte dieser Typ also schon ,verschwinden' lassen. Aber eine Möglichkeit hatten sie noch.

"Außerdem ist er start alkoholabhängig. Wollen Sie Chiaki etwa zu so einem zurücklassen?"

"Seine Kollegen im Krankenhaus haben nichts dergleichen berichtet."

"Wie denn auch. Der besäuft sich doch nur in Kneipen und zu Hause."

"Ich war wegen der Besprechung auch bei ihm und mir ist nichts dergleichen aufgefallen. Außerdem war er in einem nüchternen Zustand."
 

Chiaki sank in sich zusammen, genauso wie auch Hijiri. Was sollten sie denn noch machen? Anscheinend hatte Herr Nagoya wirklich für alles gesorgt und nichts außer Acht gelassen. Aber es musste doch irgendeinen Ausweg geben. Jedoch wurde nicht viel aus dem Nachdenken, denn Frau Hanasabi erhob sich und ging zu Chiaki, um diesen auf die Beine zu ziehen.

"Geh jetzt deine Sachen packen. Ich fahre dich dann zu deinem Vater."

"Aber..."
 

Unwirsch schnitt sie Hijiri mit einer Bewegung das Wort ab.

"Seien Sie jetzt endlich einmal ruhig! Und versuchen Sie ja nicht, mich daran zu hindern, meinen Job zu machen. Ansonsten haben Sie obendrein noch eine Klage wegen Behinderung der Ausführung staatlicher Anordnungen am Hals und jetzt lassen Sie mich durch!"

Er wollte noch etwas erwidern, jedoch machte Chiaki ihm mit einem Kopfschütteln klar, dass er das lieber lassen sollte, um sich nicht noch weiter reinzureiten. Betroffen wandte er sich ab und setzte sich mit verzweifelt über dem Kopf zusammen geschlagenen Händen in den Sessel.
 

Was konnte er denn nur tut. Wie diese Tussi eben sagte, hatte sie sogar eine staatlich abgesicherte Erlaubnis Chiaki mitzunehmen. Da konnte er machen, was er wollte, es würde nichts bringen. Aber er konnte den Jüngeren doch nicht einfach so im Stich lassen. Er hatte ihm gesagt, dass er ihm helfen würde. Außerdem hatte sich gerade etwas zwischen ihnen entwickelt, das er nicht jetzt schon wieder verlieren wollte. Natürlich wusste er, dass es verboten war. Verführung Minderjähriger und Schutzbefohlener, wie Frau Hanasabi vorhin so schön gesagt hatte. Aber er liebte diesen Jungen nun einmal. Gott, was sollte er nur machen?
 

Chiaki ging er derweil auch nicht viel besser, nur dass seine Gedanken wie leergefegt waren. Allein wenn er daran dachte, dass er an den Ort zurück musste, von dem er dachte, dass er nie wieder dorthin gehen brauchte, lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Außerdem herrschte in seinem Inneren das totale Chaos. Angst, Wut, Trauer und auch ein winzig kleiner Funken Hoffnung machten sich in ihm breit, während er die wenigen Habseligkeiten, die er noch hier hatte, zusammensuchte.
 

Letzteres löste sich aber ganz schnell in Luft auf, als diese Hanasabi-Kuh verkündete, dass sie wöchentliche Kontrollbesuche machen würde, um zu sehen, ob er besser mit seinem Vater klar kam. Daraufhin sah er nur noch pure Hoffnungslosigkeit und ließ sich schweigend und ohne Widerstand von Frau Hanasabi aus der Wohnung und zu ihrem Auto führen. Er sah nicht mehr zurück, denn er wusste, dass er Hijiri wahrscheinlich nicht mehr so schnell wieder sehen würde, wenn dies überhaupt der Fall war. Sein Vater würde bestimmt auch dafür sorgen, dass er die Schule wechselte.
 

Bei diesen Gedanken konnte er nicht mehr an sich halten und brach in Tränen aus, weinte still vor sich hin. Genauso ging es auch Hijiri, der ebenfalls seiner Trauer Luft machen musste, als hinter seinem Chiaki die Tür ins Schloss fiel und so den unausweichlichen Abschluss verkündete.
 


 

Bis demnächst *winkz*

Eure hoppel



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