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Tru Calling

Destiny of a Jedi Knight reloaded...[Epilog lädt]
von

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The cold Stab of Death (I)

.:Chapter 15, Part 1 – the aim:.
 

Obi-Wan erstarrte eine Sekunde lang und fragte sich, wie es sein konnte, dass seine Schülerin das wusste und wie immer genau den Kern der Sache traf. Und dann kam ihm der schreckliche Gedanke, dass sich in dieser Situation eine schreckliche Analogie befand: er machte den gleichen Fehler, den er mit Siri gemacht hatte bei Tru wieder.

Er war dabei, sie von sich zu weisen, weil seine Logik und sein Pflichtbewusstsein es ihm befahlen und das nur, weil er eines nicht begriffen hatte: es gab einen Faktor, der sich verändert hatte. Er MUSSTE das nicht mehr tun, er hatte die Wahl. Tru ließ ihn ohnehin schon seine Lebensweise anzweifeln, warum dann nicht noch ein Stück weiter gehen?

Weil er dazu noch nicht bereit war. Er brauchte noch Zeit...

„Ich weigere mich, auf diese Sache zu antworten. Das ist eine rein private Angelegenheit.“

„Das nehme ich jetzt mal als ’ja’.“

„Ich...“, Der Jedi war verblüfft, auch wenn er eigentlich damit hätte rechnen müssen. Sie war klug genug, dass jedes seiner Worte zu einem Fallstrick werden könnte und es gab nur einen Weg aus einem solchen Kreuzverhör; Gegenangriff. Auch wenn Obi-Wan es nicht bewusst wahr nahm, so tat er doch genau dies. „Warum hegst du so großes Interesse daran? Gerade für dich sollte es doch vollkommen unwichtig sein, welche zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen mir und meinen Mitmenschen herrschen.“

„Meister, wir sind hier unter uns und ich bin keine Würdenträgerin, also hört auf so geschwollen zu reden.“

„Das werde ich erst tun, wenn du aufhörst, mir Befehle zu geben, Euer Möchtegern-Hochwohlgeborenheit.“

Die Padawan sog scharf die Luft ein und blickte den Größeren überrascht an. Sein scharfer Tonfall war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, besonders nachdem er ständig so rücksichtsvoll ihr gegenüber gewesen war. Es hatte sich eine gefährliche Stimmung zwischen ihnen ausgebreitet, bei der sie partout nicht wusste, wie sie seine Strenge wieder mildern konnte. Und auf einmal verstand sie ihn: Bei all dem, was sie verband und was aus ihnen werden könnte, ihren Gefühlen für ihn, war er doch in erster Linie ihr Lehrer, ihr Mentor. Sie hatte ihn selten wirklich als Respektperson gesehen, wenn sie seinen Zurechtweisungen nachgekommen war, dann aus Zuneigung, nicht, weil sie daraus gelernt hatte.

Wenn sie ihrer Liebe nachgab, würden sie Beide ihre Aufgabe verfehlen. Es war egoistisch, jetzt an Emotionen fest zu halten. Er hatte das schon immer erkannt.

„Vergebt mir Meister. Ich werde nicht mehr weiter danach fragen.“

„Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage.“

„Ich weiß. Und glaubt mir, ich werde Euch darauf antworten. Aber das kann ich erst in fünf Tagen.“

/Denn erst in fünf Tagen wird entschieden sein, ob wir Beide unser Leben verloren haben, oder nicht. Nur noch fünf Tage... sollte ich es bis dahin nicht geschafft haben, Euch zu retten, dann werde ich Euch wohl in den Tod folgen./

„Ist das ein Versprechen?“

„Ja, Meister, das ist es.“
 

Tru hatte nach ihrer Rechnung nicht einmal mehr als drei Tage zur Vorbereitung. Sie hatte sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Am Abend von dem zehnten bis zum elften Tag ihrer Reise würde der Attentäter zuschlagen... also musste sie spätestens am Morgen des zehnten Tages handeln, alles andere wäre Wahnsinn.
 

~*+*~

„Wir befinden uns hier im Trinitatos-System...“ Jayden deutete auf eine kleines Planetensystem der Holoprojektion. Sämtliche Jedi, sowie Senatorin Amidala befanden sich an Bord des Gleiters der Königin, der in den frühen Nachmittagsstunden auf dem Planeten gelandet war und berieten sich, welches Ziel man nun ansteuern sollte. Jayden, dessen Aufgabe es gewesen war, unbemerkt und unter falscher Identität das System nach möglichen Verstecken der Separatisten zu durchsuchen, kannte sich natürlich am besten aus und daher vertraute man ganz seinem Urteil.

„Das bemerkenswerte an diesem System ist, dass alle drei Planeten exakt gleich groß sind, und daher gleichmäßig in demselben Abstand zur Sonne rotieren, wie Elektronen um ein Proton. Trotzdem weist jeder Planet eine unterschiedliche Topografie auf, da das Grundgestein der Kruste ein unterschiedliches ist. Wir befinden uns derzeit auf Freya.“

Er deutete auf einen kleinen, grün schimmernden Punkt und wanderte dann mit seinem Finger weiter auf einen, dessen Leuchten einen ganz leichten rötlichen Stich hatte, „aber ich glaube, auf Lan dürften wir sicherer sein. Die Häuser der Bewohner sind in den Fels gehauen und man hat weite Landstriche, auf denen nur Wiese wächst. Ein unbemerktes Eindringen dort ist so gut wie nicht möglich, da man relativ freies Sichtfeld hat, außerdem gibt es zwei Kontrollstationen auf den Beiden Monden des Planeten. Da Lan sich vor allem durch Metallraffinerie und seine Industrie finanziert und einer der kleineren Lieferanten der Republik ist, dürften sie kein Problem mit unserer Ankunft haben. Wer einmal dort ist, der wird sehr diskret behandeln, wenn auch die Einwohner lieber einen Bogen um Fremde machen.“

Padmé nickte zufrieden. „Ja, ich bin sehr zufrieden. Lan scheint mir eine gute Wahl zu sein. Was denkt Ihr darüber, Meister Obi-Wan?“

Der Jedi zuckte leicht zusammen bei der Erwähnung seines Namens. Seine Gedanken waren vor allem bei seiner Padawan verweilt. Tru und er waren sehr wortkarg im Umgang miteinander geworden und von ihr ging auf einmal ein ziemlich großes Maß an Ernüchterung aus, dass nichts mehr mit dem Mädchen zu tun hatte, das er kennen gelernt hatte und es gefiel ihm nicht besonders. Genauso wenig, dass sie jetzt alle so auf Jayden angewiesen waren, aber es musste sein.

„Was ist mit dem dritten Planeten?“, fragte er, um sich wieder besser auf das Thema konzentrieren zu können.

„Sancha ist sehr karg, bis auf ein paar Pionierpflanzen findet man dort nur drei Dinge: Felsenwüste, Felsenwüste und... Felsenwüste. Außerdem sind die Tierarten dort auf extremste Beziehungen angepasst, das heißt eine sehr zähe, schuppige Haut, äußerst gefährliche Krallen, die nicht nur zur Fortbewegung dienen und ein ausgesprochener Appetit, der zu sehr aggressiven Verhaltensweisen führt. Dort gilt es ’alles oder nichts’ und ich glaube, wir haben im Moment schon genügend Probleme, um uns nicht noch damit herum schlagen zu müssen.“

Nun nickte auch Obi-Wan.

„Wenn es Lan sein soll, dann soll es eben so sein.“
 

~*+*~

Direkt nach der Besprechung kehrte Obi-Wan zurück zu seinem Gemach, aber kaum öffnete sich dir Tür, rannte eine recht überraschte Tru beinahe in ihn hinein.

„Oh, Meister, da seid Ihr ja, ich habe Euch schon gesucht. Ihr wart nicht in Eurem Quartier, obwohl...“

„Ja, ich weiß, wir hatten eine Verabredung [So? *g*] aber etwas wichtigeres kam mir dazwischen.“

„Ach so... etwas ’wichtigeres’“

Es war nicht genau herauszuhören ob das Missfallen in ihrer Stimme eher daher rührte, dass sie ihn schon wieder versetzt hatte oder dass er sie nicht einmal ins Vertrauen ziehen wollte. Oder vielleicht störte sie sich auch daran, dass sie nicht die oberste Priorität bei ihm hatte, was auch kein Wunder gewesen wäre, immerhin war der Jedi in den letzten Stunden nicht unbedingt freundlich zu ihr gewesen.

„Ihr wolltet mir etwas zeigen?“

„Sicher.“

Sie traten in sein Gemach, woraufhin R4 auch sofort angerollt kam. Der Ältere gab dem kleinen Droiden einige kurze Anweisungen, woraufhin dieser sich in den Computeranschluss des Schiffes einklinkte. In der Wand erschien ein Display und zeigte einige Gedichtzeilen.

„Das hier hat irgendjemand uns geschickt, aus welchen Gründen, weiß ich nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob du etwas darüber weißt.“

Trus Lippen formten gerade lautlos die Worte ’Versucht, zu organischer Collage zu fügen’, als sich wieder erkennen in ihren Augen spiegelte.

„Das waren die so ziemlich ersten Gedichte, die wir in unserem Unterricht angeschnitten hatten, allerdings haben wir sie nicht vollständig analysiert.“

„Sagtest du Gedichte? Also, es sind mehrere?“

„Ja, das erste, das bis zu den drei Punkten geht ist von Stan Rice gewesen, die drei Zeilen darunter stammen von John Webster. Das Erste wurde vor allem benutzt, um uns zu zeigen, wie Subjektiv die Deutungen sein können und wie wichtig vor allem Hintergrundwissen oder der allgemeine Kontext ist. Die häufige Verwendung der Befehlsform dabei kann provokativ wirken oder man will den Leser aufrütteln und zu etwas anregen, wobei das Erstere nicht unbedingt Letzteres ausschließen muss.“

„Und inwiefern ist das mit dem anderen Gedicht verbunden?“

„Inhaltlich eigentlich gar nicht. Die zwei Autoren stammen aus vollkommen verschiedenen Epochen und haben gar nichts miteinander zu tun. Da das von Webster eher Trauer vermitteln soll, glaube ich, da spielt sich nur jemand ziemlich auf. Zusammen klingt das eher schwülstig als dramatisch, erst recht durch diese übertriebene künstlerische Pause, die durch die drei Punkte entsteht, was ja im Allgemeinen für Trauer oder Zögern steht.“

„Bist du dir da sicher?“

„Natürlich. Na ja, wenn da zum Beispiel noch ein Video dabei wäre, das die Ermordung eines Jedi zeigt, dann wäre das natürlich eine eindeutige Drohung, aber so...“

Eine Klaue aus Eis schien sich um sein Herz zu schließen bei ihren Worten. Es war ein Fehler gewesen, das Bild löschen zu lassen, ganz egal, wie sie ihn dann angesehen hätte, nur weil er es ihr vor enthalten hatte. Immerhin schien das alles darauf hin zu zielen, dass sie diejenige war, die in der größten Gefahr schwebte und sie wusste nicht einmal etwas davon. Es konnte sie vollkommen unvorbereitet treffen. Aber warum ausgerechnet sie? Weil sie das schwächste Glied war? Das war eher unwahrscheinlich, Jar Jar wäre weit angreifbarer und noch dazu von höherem politischen Wert (so grotesk das auch klingen mochte). Damit blieb nur noch eine Antwort, die weit erschreckender war: Tru war seine Achillesferse. Sie wurde ihm immer mehr zum Halt und wenn der weg fiel...

Obi-Wan mochte es sich nicht vorstellen, wie es war, ohne sie auskommen zu müssen und er betete zur Macht, dass der Absender nicht das wahre Ausmaß seiner Zuneigung für sein junge Schülerin erkannte. Das vermochte nur jemand, der den Jedimeister entweder sehr gut kannte – gut genug, um ihn zu durchschauen – oder jemand, der machtsensitiv genug war. In beiden Fällen gab es so gut wie niemandem mehr, dem man trauen konnte.

„Meister? Benötigt Ihr noch meinen Rat?“ Tru tat ihr Bestes, damit ihre Stimme nicht so sehr zitterte. Die Erstarrung, in die ihr Mentor plötzlich gefallen war, machte ihr Angst. Nur mit Mühe, trat wieder Leben in seine bis dahin glasigen Augen, als er sie entließ.
 

.:Chapter 15, Part 2 – Was it just by chance?:.
 

Day 07 – Lan
 

Tru ertrug diese Stille zwischen ihr und ihrem Meister kaum noch, auch wenn sie wusste, dass sie nicht aufgeben durfte. Ihre Ankunft in Lanath, der Hauptstadt des Planeten Lan änderte daran auch nicht wirklich etwas. Sie langweilte sich mehr oder weniger, da auch sämtliches Training ausfiel – angeblich aus ’rein organisatorischen Gründen’, aber es war nur zu verständlich, dass Obi-Wan Abstand von ihr suchte, nachdem sie so kalt ihm gegenüber war.

Tief seufzend lag die Padawn dösig in einem von Lans riesigen Blütenmeeren und sog die Süße der Pflanzendüfte in sich ein. Das tiefdunkle Grün des Grases bildete einen starken Kontrast zu dem leichten Orangeton der Felsen, die von den Grasflächen umsäumt wurden. Zu früheren Zeiten mussten riesige Flussnetze den Planeten umgeben haben und von den Canons, die sie gebildet hatten, waren jetzt nur noch diese Felseninseln übrig, in denen die Einwohner ihre Heimstätten bezogen.

Michelle krabbelte freudig durch die Wiese, rupfte dabei zahlreiche Blumen aus, wedelte damit wie wild herum, nur um sie letztendlich doch zwischen ihren tollpatschigen Fingern zu zerpflücken. Dann kroch sie in ihrer Latzhose wieder zu Tru zurück und legte sich mit der Frage „Hei-Hei?“ neben sie. Sie fragte, ob die Blonde schlafen wollte.

„Nein, Michelle, ein Heihei ist eine Sagengestalt in Form eines Fuchses mit Flügeln, das Dürreperioden auslöst, wo auch immer es landet. Aber zum schlafen hätte ich jetzt ehrlich gesagt auch Lust... Wenn ich nicht auf dich aufpassen müsste, würde das sogar gehen.“

Das Kind setzte sich wieder hin und zog ein paar Mal an ihrem Krakenhut, um ihn vom Kopf zu kriegen, was aber misslang. Plötzlich klatschte die Kleine in die Hände.

„Aupa!“

„Nein Michelle, deine Raupe ist noch drinnen.“ Die Prinzessin besaß eine ziemlich große Zuneigung, zu einer aus mehreren Holzkügelchen an einem Strick bestehenden Spielzeugraupe, die man hinter sich her ziehen konnte. Natürlich konnte sie auch eine echte Raupe gemeint haben... aber die waren zu klein, als dass das Kind sie erkennen könnte. Und auf Lan gab es nach Trus Information auch keine Riesenraupen.

„AUPA!“ Jetzt deutete sie sogar direkt auf einen Punkt im Gras. Tru wurde das Ganze einfach zu blöd und sie stand auf.

„Michelle, da ist keine...“

Dann hörte sie das Zischen und erstarrte. Es hätte das Zischen irgendeiner Schlange sein können... aber dann hätte es sich nicht so in ihre Gedanken gebrannt. Schon als Kind war sie gezwungen gewesen, auf dieses Geräusch zu achten, deshalb wurde auch ihr größter Alptraum wahr, als sie die schwarze, artspezifische spiralförmige Zeichnung auf dem Rücken des Reptils entdeckte und die winzigen Überreste zweier Paar Gliedmaßen. Nein, es ebenso wenig eine Schlange, wie man eine Blindschleiche als solche bezeichnen konnte, aber für Tru war das hier noch viel schlimmer.

Und es kam immer näher.

Noch bevor das Tier ganz an ihren Stiefeln angekommen war, packte Tru das Kind und rannte, so schnell sie konnte. Das Zischen der Schleiche nahm höhere Töne an, das hieß, es fühlte sich bedroht durch die ruckartigen Bewegungen... und ging zum Angriff über. Sie rannte, so schnell ihre Füße und das Mädchen auf ihrem Arm es ihr erlaubten. Michelle rutschte immer wieder ein Stück tiefer. Die Padawan hielt erst inne, als an der Sicherheit verheißenden Durastahltür angekommen war, die kaum sichtbar in den Fels gehauen war. Allerdings brauchte man einen Zahlencode, um die zu öffnen, einen Zahlencode, der sich irgendwo in Trus Erinnerung befand, aber ihr Gedächtnis blockierte einfach angesichts der Situation.

Sie versuchte es immer wieder, tippte auf die Zahlen, an die sie sich erinnern konnte, variierte, die Reihenfolge, aber die Tür öffnete sich einfach nicht.

Das Lichtschwert zu ziehen, war jetzt nicht mehr möglich: um die Tür zu öffnen brauchte es zu viel Zeit und mit Michelle auf dem Arm waren ihre Bewegungen gebremst, sodass sie das wendige Tier nicht würde anwehren können. Michelle auf den Boden zu setzen war unverantwortlich, ein Biss löste bei Kindern Krämpfe aus.
 

Das Zischen kam näher... sehr nah. In einer letzten Panikattacke drehte Tru sich um und sah nur noch, wie das Tier einen Satz in die Luft machte und geradewegs auf sie Beide zuflog.

In einem Reflex drückte sie das Kind fest an sich und schloss die Augen.
 

Die Türen öffneten – zu spät für sie, um noch zu reagieren.

Ein Surren durchschnitt die Luft.

Dumpf hörte sie etwas in das weiche Gras plumpsen.
 

„Bist du in Ordnung?“

Vorsichtig und heftig atmend öffnete sie wieder die Augen... und blickte direkt in Jaydens besorgtes Gesicht. Die Klinge seines Lichtschwerts leuchtete golden in seiner Hand, als er es wieder deaktivierte. Das Tier lag in zwei Hälften reglos im Gras.

Tru sagte nichts, sie konnte nicht einmal schlucken, so trocken war ihre Kehle. Dann stürzte sie sich blind in die Arme ihres Freundes.

„Sie... sie hätte mich beinahe...“

„Ich weiß.“ Der Ältere strich ihr beruhigend über das Haar während Michelle zwischen ihnen nur verwirrt auf die Blonde sah und beinahe anfing zu weinen, weil Trus merkwürdiges Verhalten ihr Angst machte.

Die junge Frau hatte die Augen noch immer auf das leblose Wesen zu ihren Füßen, umso beruhigender war Jaydens regelmäßiger Herzschlag an ihrem Ohr, genauso regelmäßig, wie das Geräusch der Schritte, die sich näherten, welches sie veranlasste, Abstand von ihrem Freund zu suchen und mit der Prinzessin auf dem Arm nach drinnen zu gehen, ohne den Angekommenen auch nur eines Blickes zu bedenken und das wo es doch ausgerechnet seine Nähe war, die sie jetzt am meisten brauchte und misste. Aber wenn sie auch nur eine Sekunde in seine Grünblauen Augen geblickt hätte, hätte sie ihm wahrscheinlich alles gestanden: dass sie ihn liebte, was sie über die bevorstehenden Tode wirklich wusste und welche Bedeutung dieses Erlebnis gerade hatte. Und es wäre ihr ganz egal gewesen, dass Jayden anwesend war.
 

Obi-Wan blickte seiner Schülerin verständnislos hinterher und seine Besorgnis wegen ihrem Verhalten wurde verdrängt von dem kalten Stich der Eifersucht [Moulin Rouge XD], den er gefühlt hatte, als er sie Jaydens Armen hatte liegen sehen.

„Was ist passiert?“, fragte er denn jungen Jedi. Dieser deutete mit einem Kopfnicken auf die Überreste der Schleiche.

„Ist das eine Schlange? Ich dachte, hier gibt es keine.“

„Das ist eine tatooinische Giftscheltopusik, mehr oder weniger verwandt mit Blind- und Erzschleichen. Ihr Gift ist relativ harmlos für die meisten, bei einem Biss hat man lediglich das Gefühl, als sei der entsprechende Körperteil eingeschlafen. Kinder erwischt es da schon viel schlimmer. Tru wurde mal von einer gebissen, da war sie drei.“

„Und seitdem hat sie ein Trauma?“ Ein Trauma würde zumindest die heftige Reaktion seiner Schülerin erklären. Sie sah so aufgelöst aus, bis in die Grundfesten erschüttert... Aber Jayden schüttelte nur den Kopf.

„Schlimmer. Seitdem hat die eine Allergie. Der Biss hätte sie töten können.“
 

Töten... Er hätte sie wirklich verlieren können? Durch so einen kleinen, dummen Zufall? Aber... war es denn überhaupt wirklich Zufall?

„Wie... ist das Tier hierher gekommen?“ Obi-Wan betete, dass man die Kraftlosigkeit in seiner Stimme nicht hören konnte.

„Vermutlich unbewusst durch irgendeinen Händler mitgeschleppt. Ich meine, welchen Sinn hätte es, die Viecher irgendwohin zu importieren, die sind praktisch wertlos.“

/Es sei denn, man hat vor, meine Schülerin zu bedrohen.../, dachte der Jedimeister bitter, als er beschloss, nach Tru zu sehen.
 

Wie konnte man nur den Zustand beschreiben, in dem sie sich befand? Für Obi-Wan war er definitiv ungewohnt, doch hatte das nichts zu heißen, wenn man bedachte, dass er vollkommen den Draht zu ihr verloren hatte. Die Frage, ob sie es gewesen war, die ihn bewusst gekappt hatte, blieb offen, doch rückte in den Hintergrund bei Trus Anblick.

Sie hatte sich auf ihr Bett zurück gezogen, die Knie bis unters Kinn gegen und starrte stur gerade aus. Nicht einmal Atemzüge waren klar erkennbar, so regungslos hielt sie sich. Sie war allein, Michelle befand sich wahrscheinlich wieder in der Obhut Eirtaés.

Die junge Frau zuckte erst zusammen, als es draußen donnerte.

„Tru? Bist du in Ordnung?“ Mit vorsichtigen Schritten näherte der Jedi sich dem Bett. Er war nicht sicher, wie sie auf seine Anwesenheit reagieren würde, erst recht nicht, da sie anscheinend noch unter Schock stand.

„Nichts ist in Ordnung, wenn es gewittert. Ich mag den Regen, die Frische und die Blitze. Aber nicht das Donnern. Ich hasse Donner, man entkommt ihm einfach nicht. Egal, wie sehr man davor wegläuft, wie dick die Mauern sind, die einen umgeben: man spürt ihn, wie er über einen hinweg rollt, spürt ihn im ganzen Körper, im Boden. Es ist schrecklich. Als würde er einen zwingen wollen, dass man bei seinem Klang erschaudert. Als würde der ganze Himmel einen Groll gegen einen hegen.“
 

~Kalter Wind in meinem Herzen –

Kalter Wind in meinem Haar

Kälter als hier unten wird’s nicht mehr -

Und niemals wird’s so werden, wie es war~
 

„Weg laufen hilft ja auch nicht. Du musst dich dem stellen. All deinen Ängsten. Sonst wirst du sie nicht überwinden können.“ Da waren sie wieder, die beliebten Jedi-Ratschläge, die absolut nicht mehr waren als Plattitüden, solange man sie erstens nicht selbst zu verwirklichen vermochte und zweitens keinerlei Aussage darüber machte, WIE man sie verwirklichen konnte. Tru brauchte jetzt keine leeren Worte, das wusste er. Was sie ihm aber nicht verraten wollte, war, wie er ihr helfen konnte.

„Das müsst Ihr gerade sagen. Ihr seid doch immer vor allem weg gelaufen, sogar vor mir. Vor dem, was ich Euch zu sagen hatte. Aber Ihr wisst nicht, wie das ist.“

„Weil du es mir nicht sagst.“
 

~All die Sterne bleiben oben –

In mir bleibt nur deine Spur

Hab ich dich jemals belogen –

Frag ich leise und du lächelst nur~
 

„Ich will nicht so sterben. Vor allem nicht jetzt, nicht solange ich Euch nicht das sagen konnte, was ich Euch versprochen habe. Wenn ich schon sterbe, dann für etwas, an das ich glaube. Nicht, weil mir schwarz vor Augen wird, mein Herzschlag rast und meine Atmung versagt.“

„Wenn ich etwas für dich tun kann...“

„Ihr könntet mich allein lassen.“

„Aber du hasst die Einsamkeit.“

„Im Moment hasse ich sogar mich selbst.“
 

~Wenn du lachst, ist mir egal

Wenn du lachst, ist mir egal~
 

„Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass du dich dadurch nicht selbst verletzt.“

Zu ihrem größten Erstaunen ging ihr Mentor an ihrer Bettkante direkt vor ihr in die Knie. Sie war regelrecht gezwungen, ihm in die Augen zu sehen, deren lebendiges Leuchten stets ihr Herz mit Wärme überflutete.

„Also, Tru, was ist mit dir los? Warum kapselst du dich so ab?“

„Das kann ich Euch nicht sagen.“

„Dann zeig es mir.“

„Ich kann nicht. Wenn, dann werdet Ihr böse auf mich sein.“
 

~Ich traue der Ruhe eines Toten –

Ich traue niemand, der mich liebt

Doch mich zu hassen bleibt verboten –

Und es bleibt ein echtes Wunder, wenn es dich noch gibt~
 

„Ich könnte böse auf dich sein. Nie. Ich weiß nicht, wie du es schaffst, aber selbst wenn ich es mir vornehme, verschwindet meine Wut auf dich viel zu schnell. Ich brauche dich an meiner Seite, Tru.“

Es machte keinen Sinn, mehr länger davor weg zu laufen, er musste ihr einfach sagen, was er fühlte. Besonders seit ihr Verhaltensumschwung Obi-Wan klar gemacht hatte, dass er die alte Tru, SEINE Tru zurück haben wollte und musste – um jeden Preis.

Der Jedi ergriff die kalten Hände seiner Padawan und zog sie auf die Füße zurück, vom Bett herunter.

„Wie könntet Ihr? Und warum ausgerechnet ich?“

“Weil du die einzige bist, die mich dazu bringen kann, wieder zu leben.“

Die Blonde lächelte, wenn auch nur zaghaft. Aber das war ihm Antwort genug. Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, tat er genau das, was er schon längst hätte tun sollen.

Obi-Wan strich behutsam durch ihre Haare, als er Tru nach Stunden der Zweifel endlich mit reinem Gewissen zu küssen wagte.
 

~Wenn du lachst, ist mir egal

Wenn du lachst, ist mir egal, was noch kommt

- Dann ist alles andere

Wenn du lachst, dann ist mir

Alles andere so egal~
 

Chapter 15: Level Finished. Reloading Destiny… To be Continued...

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So, ich bin mit Kapitel 16 zwar noch nicht ganz fertig, aber eine Vorschau habe ich trotzdem schon, deshalb und weil ihr so nett gedrängelt habt, gibt es das Kapitel. Sorry, dass es so lange dauert, aber meine Gedanken kreisen nur noch um eine andere FF... (Welche wohl? O.O Drei Mal dürft ihr raten...Seit wenigen Monaten on und ich bin schon am neunten Kapitel dran...)
 

[...]Denn etwas war in ihr erwacht, eine heißkalte Empfindung, die mehr und mehr ihr Herz und ihre Gedanken vergiftete.

Er war eingetreten.

Der Moment, den Qui-Gon mehr als alles gefürchtet hatte.

Früher oder später würde es losbrechen. Es wartete förmlich darauf.[...]



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-08-14T16:41:04+00:00 14.08.2006 18:41
So ich hatte das freudige Vergnügen, dir das Kapitel on zu stellen und vorher schon zu lesen *hrhr* Aber irgendwie bin ich hier die letzte mit meinem Kommi...aber glaub mir geschrieben hab ich meins zu aller aller erst^^

Ach und ich hab mich gefreut. Obi hat zwar noch nicht Wort für Wort gesagt, dass er sie liebt, aber es wird langsam^^

Und hey diese andere FF...*hust*, aber das gehört hier nicht hinXD

Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese stille Tru auch nicht mag, ich fand es einfach mal toll, wo sie immer so vorlaut und rotzfrech alles gesagt hat, was sie dachte (na ja fast alles*zwinker)

Also ich bin gespannt, wie lange die beiden noch brauchen für die magischen drei Worte...

Dein Keks
Von:  _Natsumi_Ann_
2006-08-03T19:47:40+00:00 03.08.2006 21:47
GEIL *_____________________*
Von:  Maehry
2006-07-29T15:44:27+00:00 29.07.2006 17:44
Oh wie schön^^
Vor allem der Schluss *schmelz*
Also den Rest kennst du ja...schreib schnell weiter...und bla...

bis dann
Say-chan
Von:  Ace12
2006-07-26T08:17:23+00:00 26.07.2006 10:17
Also... ich bin wirklich begeistert!
Jetzt wird's wohl richtig ersnt, was? xDD
Ich bin immer wieder verblüfft, wie du es schaffst, solnage die Spannung auf einem so hohen Maß zu halten, das ist wirklich eine große Leistung!
Und immer diese unheilvollen Vorschauen... boah...
Mal im Ernst, du willt uns allen einen Herzstillstand verpassen, nicht wahr? xD'''
Naja, wir werden sehen, ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!
Greetings, Ace ^__~
Von:  sweetAlec
2006-07-25T22:37:19+00:00 26.07.2006 00:37
Hey das war mal wieder klasse ich kanns nich oft genug sagen du hast echt nen verdammt guten schreib stiel mag ihn sehr mach weiter so!!!!!!! Bin sehr gespannt wies weiter geht *wie von der Tarantel gestochen herum hüpf und sich auf fortsetzung freut*!!!!!!!!

liebe grüße von Alec
Von:  Lavenia
2006-07-25T17:55:42+00:00 25.07.2006 19:55
Tättättä Erste!!! *g*

*seufz* Ich bin im Himmel!! *schmacht* Nein wie romantisch!! *heul* Der Schluss war ja jetzt mehr als geil! Aber viel zu kurz!! Ich will MEEEEEHR!!! *irren blick drauf hab*
Du kannst doch jetzt nicht einfach aufhören!! *empört ist*

Und dann diese unheilvolle Ankündigung des nächsten Kapitels!! Willst du mich umbringen?? Gerade wo sie beginnen, tschuldigung, wo ER beginnt sich einzugestehen, dass er sie braucht und liebt, passiert was Schreckliches?? Oder hat unser Qui nur hallus?? *gott ich hab denn kerl so lieb* Was ich aber nicht glaube!! Qui-Gon Jinn weiß alles!! *ihn knuddel*

Und eins muss ich sagen, dieser Jayden wird mir immer unsympathischer!!!! Kommt mir das nur so vor oder will der hier einen auf Anakin machen?? Ich fange nämlich an ihn genauso zu hassen!! *argh*

Oh ich bitte dich, lass sie nicht wieder auseinander kommen, dass wäre nicht gut für mein schwaches Herz und das weißt du auch!! *dich mit hunde augen anguck* Aber lass dir trotzdem genügend Zeit um alles richtig schön zu schreiben!! Ich kann auch länger warten!!

Scherz!! Du kennst ja meine Ungedulg, warte aber trotzdem ganz friedlich! (was bleibt mir auch anders übrig??? *drop*)


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