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20 Jahre später

Die nächste Generation
von

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Spiel um dein Leben!

Schweigend lehnt Yugi am hölzernen Gartenzaun der Jonouchis und beobachtet seinen Freund dabei wie er einige Handgriffe an seinem Motorrad vornimmt. Schließlich schaut der blonde Mann mit einem frechen Schmunzeln von seiner Arbeit hoch und wischt sich die öligen Finger an einem Tuch ab. "Man Yugi, was ziehst du denn wieder für ein Gesicht?", meint er, "Du siehst schon wieder aus, als währst du schwer am Grübeln!"

Seufzend setzt Yugi sich auf: "Du hast recht. Im Moment beschäftigen mich so viele Dinge." Jonouchi erhebt sich: "Da hat sich bei dir ja nicht viel verändert." Lässig lehnt er sich gegen den Sattel seiner Maschine und schaut seinen Freund an. "Also erzähl schon, was führt dich her?"

Nachdenklich schaut Yugi zu Boden. "Kaiba will meinen Laden kaufen", meint er schließlich. Jonouchi hebt die Brauen: "Echt? Was hat den Kerl denn jetzt wieder geritten? Früher war er ja schon ein bisschen meschugge, aber mal ehrlich, seid dem Tod seiner Frau spinnt der doch total!" "Jonouchi!", tadelt Yugi, "Du solltest nicht so über ihn reden." Jonouchi verschränkt die Arme hinter dem Kopf: "Hast ja recht, so wie immer! Trotzdem finde ich es eigenartig, wenn er jetzt aus heiterem Himmel versucht dein Geschäft zu kaufen. Hat er gesagt warum?" Yugi schüttelt den Kopf. "Ich habe gar nicht mit ihm geredet. Einer seiner Angestellten war da. Aber so wie es aussieht versucht Kaiba einige neue Spielzeugläden in der Stadt zu eröffnen mit stark reduzierten Preisen. Vielleicht versucht er seine Konkurrenz aus dem Geschäft zu drängen und das macht mir Sorgen."

Jonouchi nickt zustimmend: "Kann ich gut verstehen. Irgendwie müsst ihr schließlich über die Runden kommen." Yugi schweigt. Unsicher schaut Jonouchi zur Seite. Dann meint er: "Wenn... du Hilfe brauchst, Yugi, dann musst du es nur sagen. Wir greifen euch unter die Arme wenn es nötig ist, darauf kannst du dich verlassen!"

Yugi schaut auf: "Nein danke, Jonouchi! Aber ich will kein Geld von euch, ok? Ich werde meine Familie auch alleine versorgen. Trotzdem... danke für das Angebot!" "Schon gut!", lenkt Jonouchi ein, "War nur ein Angebot. Du weißt ja, dass du immer auf mich zählen kannst." Dann wechselt er aber doch das Thema um seinen Freund nicht weiter in Verlegenheit zu bringen. "Was machen eigentlich unsere Sprösslinge während sie bei euch sturmfreie Bude haben?" Yugi schaut wieder zu Boden: "Keine Ahnung! Sie wollten nichts verraten."

Argwöhnisch mustert Jonouchi seinen Freund: "Sag mal, da ist doch noch irgendwas, das dich wurmt, oder? Erzähl mir nichts, diese grüblerische Mine erkenne ich doch sofort!" Yugi seufzt erneut: "Ach weißt du, ich mach mir momentan ein wenig Sorgen um Yami." "Was ist mit ihm?" "Er hat Probleme in der Schule. Offenbar hat er öfters Ärger mit seinen Schulkameraden." Jonouchi nickt: "So wie du damals. Ich erinnere mich. Ihr beide seid euch wirklich unheimlich ähnlich."

"Aber wenn es nur das wäre", fährt Yugi fort, "Irgendwie hat er das bisher immer gemeistert. Deine Tochter und dein Neffe helfen ihm da sehr. Aber in den letzten Tagen... ich weiß nicht. Irgendetwas ist vorgefallen und er will mir nicht erzählen was." "Ist er schlecht drauf?", fragt Jonouchi. "Im Gegenteil! Er scheint so fröhlich wie schon lange nicht mehr." Erstaunt blickt der blonde Mann seinen Freund an. Dann lacht er auf. "Man Yugi! Du bist wirklich einzigartig! Deinem Sohn scheint es prächtig zu gehen und du machst dir Sorgen, weil er nicht wie gewöhnlich vor Selbstmitleid zerfließt? Mensch, freu dich doch darüber und mach dir nicht so nen Kopf deswegen!"

"Du hast ja recht", gibt Yugi zu, "Aber bisher hat er mir immer erzählt was los war. Wir konnten über alles reden und vor allem hat er mich niemals angelogen." Jonouchi hebt eine Braue: "Angelogen?" Yugi nickt. "Er sagte mir es hätte einen kleine Streit gegeben, doch es währe nichts weiter passiert. Aber man konnte deutlich sehen, dass irgendjemand ihm die Unterlippe blutig geschlagen hat. Ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll."

Aufmerksam beobachtet Jonouchi seinen niedergeschlagenen Freund. Dann sagt er: "An deiner Stelle würde ich mir da nicht solche Gedanken machen. Wahrscheinlich ist es ihm einfach nur peinlich zu erzählen was passiert ist", er schmunzelt schelmisch, "Vielleicht hat er ja ne kleine Freundin und die hat ihm mal eine gedrückt, weil sie sich über irgendwas an ihm geärgert hat. Bestimmt ist das alles ganz harmlos. Yami kommt eben langsam in das Alter wo er seinen Eltern nicht mehr alles erzählt. Meine Güte, wenn ich mir jedes Mal solche Gedanken machen würde wenn Keiko mir was vorlügt, dann käme ich gar nicht mehr aus dem Grübeln raus."

Grinsend zwinkert er seinem Freund zu, doch der scheint es gar nicht zu bemerken. Er sieht aus, als währe er mit seinen Gedanken ganz weit weg. "Hey Yugi, alles klar?", fragt Jonouchi besorgt. "Ich weiß nicht", antwortet Yugi nachdenklich, "Ich habe auf einmal ein ganz komisches Gefühl." "Was für ein Gefühl?", fragt sein Freund zurück. "Irgendetwas ist nicht in Ordnung." Jonouchi reckt sich: "Ach komm Yugi, jetzt übertreibst du aber. Du bist ja fast noch schlimmer als Mai! Meine Güte, wenn in der die Gluckenmutter durchkommt, dann rückt sie Keiko gar nicht mehr von der Pelle. Lass deinem Sohn mal ein bisschen Luft zum Atmen. Der kommt schon klar. Er ist zäh, genau wie du damals. Außerdem sind Keiko und Itaru bei ihm, dem passiert schon nichts."

"Trotzdem!", meint Yugi ernst, "Irgendetwas stimmt nicht. Ich kann dir nicht sagen was, aber ich habe keine Ruhe bis ich mir Gewissheit verschafft habe." Jonouchi seufzt. "Wenn es dich beruhigt, dann ruf sie doch an. Du wirst feststellen, dass du dir völlig unnötig Sorgen machst."

Sogleich gehen die beiden zurück ins Haus wo Yugi sich das Telephon schnappt und die Nummer seiner Wohnung wählt, doch es ertönt kein Freizeichen. Stattdessen informiert ihn eine Ansage, dass der Anschluss derzeit nicht erreichbar ist. Im hohen Maße beunruhigt legt Yugi auf. "Ich wusste doch, dass da was nicht stimmt!", meint er. "Vielleicht ist nur gerade das Netz überlastet", stellt Jonouchi die Vermutung an. Doch Yugi wirft ihm einen ernsthaften Blick zu. "Katsuya", sagt er fest, "Wir kennen uns schon so lange. Du solltest meinen Ahnungen eigentlich vertrauen können."

Mit großen Augen schaut Jonouchi seinen Freund an. Er weiß, dass er ihn nur in besonderen Situationen mit seinem Vornamen anspricht. Diese Angelegenheit scheint ihm sehr ernst zu sein. Schließlich nickt er zustimmend. "Also schön, du hast gewonnen! Schau eben nach was die Bande grad treibt, aber ich werde mitkommen." Yugi lächelt. "Danke Jonouchi, du bist ein echter Kumpel!"
 

Hoch aufgerichtet, steht der schmächtige, junge Mann dem Einbrecher gegenüber. Einen Momentlang sagt der Mann gar nichts. Dann bricht er in schallendes Gelächter aus. "Hey, das ist gut, Kleiner! Du bist offenbar wirklich lebensmüde!" "Hör auf zu lachen!", tadelt Yami ernsthaft, "An der Sache ist absolut nichts Lustiges!" Augenblicklich wird der Mann wieder ernst: "Du nimmst dir ja ganz schön was heraus, du kleine Kakerlake! Muss ich dich daran erinnern, wer hier die Waffe hat?" "Absolut nicht!", ein abschätzender Blick trifft den Mann, "Aber ich werde es dir nicht einfach machen, sie zu benutzen!"

"Und wie willst du das anstellen?", fragt der Kerl verächtlich. Herausfordernd blitzt Yami ihn nun an: "Ich bin froh, dass du das fragst!" "Was soll das heißen?", will der Mann skeptisch wissen. "Ganz einfach! Ich fordere dich zu einem Spiel heraus!", sagt Yami. Er streckt seine Hand aus und hält einen glänzenden Würfel hoch. "Wir werden beide einmal würfeln! Wenn du eine höhere Zahl würfelst als ich, darfst du mich erschießen! Dann erkläre ich mich freiwillig dazu bereit mich für meine Freunde zu opfern und du lässt die beiden anschließend laufen, so wie du es vorhin gesagt hast."

"Nein Yami, bist du verrückt geworden?", schreit Keiko aus, "Das kannst du doch nicht machen!" "Lass dich bloß nicht darauf ein, Kumpel!", ruft nun auch Itaru aufgebracht, "Ich gebe ja zu, dass wir sehr beeindruckt gewesen sind als du Emura besiegt hast, aber das hier ist doch was anderes. Du musst uns nichts mehr beweisen. Ein paar blaue Flecken ist eine Sache, aber dieser Typ hier hat eine Waffe!"

"Haltet die Klappe!", ruft der Hüne, "Ihr redet nur wenn ihr was gefragt werdet!" Dann wendet er sich wieder an Yami: "Du hast ja wirklich Mumm, Kleiner! Wirklich interessant! Du willst also mit mir um dein Leben spielen." "Ganz recht!", bestätigt Yami, "Wenn du eine höhere Zahl würfelst als ich, hast du gewonnen. Du hast auch gewonnen, wenn du die gleiche Zahl würfelst wie ich. Aber wenn ich gewinne, dann wirst du auf der Stelle hier verschwinden und uns in Ruhe lassen!"

"Nenn mir nur einen Grund, weshalb ich mich darauf einlassen sollte." Herausfordernd schaut Yami ihn an: "Was hast du schon groß zu verlieren. In beiden Fällen kommst du ungeschoren davon. Aber wenn du natürlich zu viel Schiss hast..." Das Gesicht des Einbrechers wird finster: "Schiss? Wenn hier einer Schiss haben sollte, dann du. Ich werde dich schon das Fürchten lehren. Also schön, ich nehme deine lächerliche Herausforderung an." Dieser kleine Dummkopf!, denkt er grinsend bei sich. Er hat wohl doch vergessen, wer hier die Waffe hat. Ich werde ihn noch ein bisschen im Glauben lassen, er könnte sich herauswinden und dann lasse ich all seine Hoffnungen mit einem Schuss zerpuffen.

Also schön!", meint Yami ernst, "Ich fange an!" Langsam streckt er die Hand aus und dann ganz gelassen dreht er die Handfläche um, ohne dabei seinen Gegner aus den Augen zu lassen. Wie gebannt verfolgen Itaru, Keiko und der Gangster wie der Würfel auf dem zerknüllten Läufer auftrifft. Wage zeichnet sich das Ergebnis Vier ab. Doch noch liegt er nicht still. Der weiche Untergrund lässt ihn weiterrollen und auf den Boden kullern. Noch immer dreht er sich. Yamis Freunde halten aufgeregt den Atem an. Was wird der Würfel zeigen? Von diesem Wurf hängt nun ihrer aller Leben ab. Schließlich trudelt der Würfel aus und zeigt unbestechlich sein Ergebnis. Es ist eine Eins!

Der Ganove lacht laut auf. "Eine Eins!", grölt er, "Ich fasse es gar nicht! Dein Glück hat dich nun offenbar völlig verlassen. Du hast gerade dein Leben verspielt, Kleiner. Ich brauch noch nicht einmal würfeln und habe schon gewonnen! Ich kann unmöglich eine Zahl würfeln die niedriger ist als deine!" Verzweifelt starren Keiko und Itaru auf das Ergebnis. "Yami, du Dummkopf, das hast du nun davon!", ruft Keiko. Tränen stehen dir in den Augen. Auch Itaru ist schockiert "Das war eine saudumme Idee, Kumpel! Jetzt wird dich der Kerl eiskalt umlegen. Aber das werde ich nicht zulassen! Da soll er doch lieber mich erschießen!" "Keine Chance!", meint der Mann genüsslich, "Euer Freund wollte es genau wissen und nun muss er auch dafür bezahlen!", er richtet die Waffe auf Yami, "Sag gute Nacht, Kleiner!"

"Einen Moment!", meint Yami nun bestimmt, "Das Spiel ist noch nicht vorüber! Du musst immer noch würfeln!" Der Mann hält verstimmt inne: "Was soll das? Du weißt doch genau, dass das völlig überflüssig ist." Doch Yami hebt nun den Kopf und schaut ihn direkt an: "So sind die Regeln! Würfele!"

Verächtlich schnauft der Mann aus: "Von mir aus! Damit du zufrieden bist." Er bückt sich und hebt den Würfel auf. "Da hast du es!" Mit einem lässigen Wurf schleudert er den Würfel zu Boden. Doch kaum trifft der Würfel auf den Fliesen auf, als er auch schon in tausend Teile zersplittert!

Fassungslos starrt der Gangster auf die Überreste des Glaswürfels. Leise hört er Yami lachen: "Dein Ergebnis ist weg! Damit ist deine Zahl nicht höher als meine. Du hast also verloren!" Noch immer sprachlos starrt der Mann ihn an. Dann sagt er ungläubig: "Der Würfel war aus Glas und du hast ihn vorhin absichtlich auf den Teppich fallen lassen!" "Ganz recht!", bestätigt Yami, "Du warst viel zu sehr von deiner Überlegenheit überzeugt, dass du es nicht bemerkt hast und du hast keinen Respekt vor Spielzeugen, deshalb kannst du nichts weiter als sie zerstören. Aber diesmal hast du dadurch verloren und nun halte dein Versprechen ein und verschwinde augenblicklich aus dem Laden meines Vaters!"

Doch nun richtet der Mann sich hoch auf und lacht laut auf: "Du dämlicher Narr! Glaubst du tatsächlich, dass mich so ein dummes, kleines Abkommen davon abhalten kann, euch alle drei zu erledigen? Ich habe hier die Pistole und nur um dir das klar zu machen, werde ich sie gleich mal benutzen." Erschrocken reißt Yami die Augen auf: "Aber was ist mit deinem Versprechen? Du hast verloren und musst dich an die Spielregeln halten!"

"Einen Dreck muss ich!", ruft der Gangster, "Du bist wirklich so was von naiv! Hast du wirklich auch nur Sekunde lang geglaubt, ich würde mich daran halten? Du wirst gleich schmerzlich erfahren wie sehr du dich da getäuscht hast! Ich werde euch alle einen nach dem anderen erschießen!" Er richtet seine Waffe auf Yami, "Und mit dir fange ich an!"

Doch in diesem Augenblick hält er plötzlich inne. Vor ihm steht Yami mit erhobenem Kopf und schaut ihn direkt an. Der Blick den er ihm zuwirft ist tödlich. Doch was den Mann am meisten verunsichert ist ein breites, hell leuchtendes Auge auf Yamis Stirn. Wütend funkelt es ihm entgegen und die starre, goldglänzende Pupille scheint ihn zu durchbohren.

"Du hast die Regeln verletzt!", Yamis Stimme ist eisig, "Wer die Regeln verletzt, muss bestraft werden! In deinem Herzen ist nichts außer Lüge und Betrug. Deshalb erhältst du nun die Schicksalsstrafe der Wahrheit!" Gnadenlos streckt er seine Hand nach dem Gangster aus und einen Augenblick später blitzt das Auge über seinen Brauen noch einmal hell auf. Im gleichen Moment wirkt der große Mann wie erstarrt. Entgeistert hat er Mund und Augen aufgerissen, dann knicken ihm ohne ein weiteres Wort zu sagen die Knie ein.

Fassungslos und ungläubig beobachten Keiko und Itaru nun wie Yami auf den riesigen Kerl zugeht und ihm dann mit einem scharfen Ruck an den Haaren den Kopf hochzieht. "Und jetzt sag mir wer dich geschickt hat! Wer ist für das alles hier verantwortlich? Wer will das Geschäft meines Vaters ruinieren und schreckt nicht mal davor zurück, dass dabei Menschen zu Schaden kommen? Wer ist dein Auftraggeber? Wer?", er schreit es fast aus, so wütend ist er. Mit einem glasigen Blick starrt der Verbrecher vor sich hin dann öffnet er den Mund und sagt: "Ko... Kotaro Kaiba!"

Erschrocken hält Yami inne. Das kann doch nicht sein! Ausgerechnet Kotaro Kaiba steckt hinter dem Ganzen? Aber... warum? Mit finsterem Blick wendet er sich wieder dem Mann zu. "Verschwinde hier!", meint er, "Und lass dich niemals wieder hier blicken!" Unbeholfen kommt der Mann auf die Füße und dann verlässt er mit schweren Schritten eilig den Laden. Yami seufzt schwer und schließt die Augen. Im gleichen Moment verblasst auch das augenähnliche Symbol auf seiner Stirn und der Laden ist wieder in Finsternis getaucht.

Kaum ist das Licht verloschen, da knicken Yami auf einmal die Knie ein und er sackt kraftlos in sich zusammen. "Yami!", ruft Keiko besorgt und stürzt auf ihn zu. Auch Itaru ist schnell zur Stelle um seinen Freund aufzufangen. "Hey, Kumpel! Alles in Ordnung mit dir?" Verstört schaut Yami zu ihnen hoch. Er zittert am ganzen Körper und ist kaum in der Lage sich zu beruhigen. Jede Spur von Selbstbewusstsein ist aus seinen Augen verschwunden. Stattdessen liegt nun die nackte Panik darin.

Seine beiden Freunde versuchen ein wenig hilflos ihn wieder zur Besinnung zu bringen, doch noch immer ist Yami nicht ansprechbar. "Yami, Menschenskind! Mach doch jetzt nicht schlapp! Der Kerl ist doch weg. Du hast ihn vertrieben", versucht Itaru ihn zu beruhigen. Plötzlich flackert wieder eine Regung über Yamis bleiches Gesicht. "Was hab ich getan?", flüstert er tonlos, "Was war das gerade?" "Keine Ahnung!", meint Keiko ratlos, "Du hast ihn... Ja, was hast du eigentlich mit ihm gemacht?" Yami schüttelt den Kopf: "Ich weiß es nicht, ehrlich!" "Also was ich ja am gruseligsten fand, war dieses leuchtende Auge auf deiner Stirn." Verwirrt kratzt Itaru sich am Kopf.

Keiko atmet einmal tief durch, dann gibt sie Yami einen leichten Knuff in die Seite: "Mann Yami, du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt! Dieser Kerl hätte uns eiskalt umbringen können. Es war vielleicht tollkühn aber total leitsinnig von dir, ihn herauszufordern! Wenn er dich nun erschossen hätte. Also ich war völlig starr vor Schreck. Hattest du denn gar keine Angst?"

Nachdenklich setzt Yami sich auf. "Nein!", meint er schließlich, "Eigentlich nicht. Als ich ihm gegenüberstand hab ich gar nicht daran gedacht Angst zu haben. Alles woran ich denken konnte, war dafür zu sorgen, dass er uns in Frieden lässt." "Und dazu musstest du ihn zum Würfeln herausfordern? Ich bin bald gestorben vor Schreck!" Skeptisch schaut Keiko ihn an. "Das hatte bestimmt auch was mit diesem leuchtenden Auge zu tun", vermutet Itaru.

Doch Yami ist mit seinen Gedanken schon wieder weit weg. "Es war genau so wie gestern bei Emura", murmelt er, "Nur viel stärker. Ich war mir völlig sicher, dass ich ihn besiegen würde. Mir war, als hätte ich so etwas schon oft gemacht. Aber eben war da noch etwas anderes. Als er gegen die Regeln verstoßen hat, da bin ich wirklich wütend geworden. Ich... habe richtig Angst vor mir selbst bekommen. Ich glaube... ich hätte ihn sogar töten können... oder Schlimmeres! Yami bricht ab.

Irritiert schauen ihn seine beiden Freunde an. Schließlich meint Keiko: "Aber du hast es nicht getan. Du hast ihn nur irgendwie dazu gebracht die Wahrheit zu sagen. Das ist doch schon was. Jetzt wissen wir wenigstens wer hinter der ganzen Sache steckt." "Ja!", gibt Itaru ihr recht, "Dieser Mistkerl Kaiba hat ihn geschickt. Aber was verspricht er sich davon?" "Na ist das nicht offensichtlich?", gibt Keiko zurück, "Der Typ hat schließlich versucht Yamis Vater seinen Laden abzukaufen und der hat abgelehnt."

Itaru reißt die Augen auf: "Was, du glaubst dieser Kotaro Kaiba wollte den Laden kaufen und nicht sein Vater?" Keiko gibt ihm eine Kopfnuss: "Blitzmerker! Natürlich war er das. Warum sollte er sonst seine Schläger herschicken um seine Konkurrenten notfalls mit Gewalt aus dem Geschäft zu drängen?" "Ach, und du meinst nicht, dass die beiden unter einer Decke stecken?", fragt Itaru zurück. "Auf keinen Fall!", mischt Yami sich nun ein, "Seto Kaiba würde so etwas niemals tun. Mein Vater war sein Freund und er hat mir einiges über ihn erzählt. Das hier ist einfach nicht seine Art. Er würde so etwas niemals gutheißen!"

Betreten schauen die beiden ihn an. "Bist du dir da wirklich sicher?" "Na ja", Yami schaut zu Boden, "Ziemlich sicher zumindest... Eine Garantie hab ich natürlich nicht." "Warten wir einfach bis dein Vater zurückkommt!", meint Keiko nun, "Ich bin sicher, er wird Kaiba besser einschätzen können als wir. Bestimmt hat er eine Idee was man da jetzt machen kann."

"Nein, bloß nicht!", ruft Yami erschrocken aus, "Ich will auf keinen Fall, dass meine Eltern davon erfahren!" "Wieso denn nicht?", will Itaru verwirrt wissen, "Sollte dein Vater nicht erfahren wer für die Verwüstung seines Ladens verantwortlich ist?" "Doch schon...". lenkt Yami ein, "Aber dann will er bestimmt wissen, woher wir das wissen. Und ich kann ihm doch unmöglich sagen was hier passiert ist!" "Aber warum denn nicht?", Itaru versteht die Aufregung seines Freundes nicht.

"Da fragst du noch?", ruft Yami aus, "Wir währen heute beinah erschossen worden! Aber stattdessen fordere ich diesen Ganoven zu einem Spiel heraus und besiege ihn sogar. Und als währe das noch nicht genug, erscheint plötzlich auf meiner Stirn so ein komisches, leuchtendes Auge und ich weiß nicht warum! Und dann bringe ich den Kerl auch noch alleine durch meinen Willen dazu die Wahrheit zu sagen, und auch dabei habe ich keinen blassen Schimmer warum das passiert. Hier sind irgendwelche übersinnlichen Kräfte im Spiel und das macht mir schreckliche Angst! Es kam mir fast so vor, als würde irgendetwas in mir plötzlich die Kontrolle übernehmen. Soll ich das etwa meinen Eltern erzählen? Hast du eine Ahnung, was die sich dann für Sorgen um mich machen würden? Meine Mutter würde völlig ausrasten!"

Einsichtig nicken die beiden. "Du hast Recht, Yami!", meint Keiko, "Das können wir ihnen unmöglich sagen. Aber vielleicht können wir uns eine Geschichte überlegen bei der wir nicht alles erzählen müssen. Diese Sache mit dem leuchtenden Auge brauchen sie ja nicht erfahren." Yami nickt. "Abgesehen davon, würden sie mir das sowieso niemals glauben!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Traumfaengero_-
2005-07-19T10:41:15+00:00 19.07.2005 12:41
Werden wir haaaaaaaaben!!!!!!!!^-^ ^.^

Das ist einfach berauschend!

Ja gut, er heißt Kotaro und nicht Kotaru. Hm, ich dachte ich hätte den Namen irgendwo mal mit u am Ende gelesen.
Na ja, deine Kapitel sind immer ein Kammentar wert!^^

euer Traumfänger
Von:  Weissquell
2005-07-06T20:13:44+00:00 06.07.2005 22:13
Hallo liebe Leser! Also erstmal viiiiiiiiiielen lieben Dank an euch alle für eure tollen Kommis!
Mich freut es natürlich wahnsinnig, daß euch meine Geschichte gefällt. 49 Kommis!!! über 1600 Hits!!! Ich bin gerührt! Sogar eine Empfehlung hab ich schon. *Knuddeleuchalle* Weil ihr alle so fleißig meine FF lest gibts hier n kleinen Bonus. Ich habe gerade 2 ja ihr hört richtig 2 (ausgeschrieben: zwei) neue Kapitel reingestellt. Ich hoffe, daß sie bald freigeschaltet werden, damit ihr (hoffentlich) auch an denen Spaß habt.
Ich würde ggerne jedem einzelnen persönlich danken, aber langsam komm ich bei so vielen treuen Lesern kaum noch nach. Fühlt euch also nicht übergangen wenn ich mich nicht melde.
Noch viel Spaß mit meinen FFs! Hab euch alle lieb
Liebe Grüße Weissquell
Von: abgemeldet
2005-07-04T15:55:51+00:00 04.07.2005 17:55
COOL!!!
Hast du echt toll gemacht!!!
Und wie ich schon sagte bin ich immer noch der Meinung dass Atemu in Yami wiedergeboren wurde!!!
Also Kotaro wird immer schlimmer!!!
Der hat sie wohl nicht mehr alle, einen Gangster zu Yugis Laden zu schicken!!
Bin schon auf dass nächste Kapitel gespannt!!!
See you,
deine Tea
Von: abgemeldet
2005-07-04T13:17:52+00:00 04.07.2005 15:17
Tja, wie sehr man sich doch irren kann, was?^^ Yugi würde ihn wohl am allerbesten verstehen... wetten, das bringt Probleme mit sich? Hat Yami die Kraft der Milenniumsgegestände einfach so in sich, oder hat er einen, ohne es zu wissen? Die schwarze Magier Karte? Fragen über Fragen^^
Schick mir bitte eine ENS, wenns weitergeht!^.-
Liebe Grüße,
Nanashi.
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-03T11:48:57+00:00 03.07.2005 13:48
Das war so ein super geniales Kapitel.
Ich glaube auch das Atemu in Yami wieder geboren wurde.
*grins*
Jedenfalls konnte ich in dem Moment Atemus Stimme ganz deutlich hören.

Hast du echt gut hin bekommen.
Mach bitte schnell weiter.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von: abgemeldet
2005-07-03T11:47:29+00:00 03.07.2005 13:47
cool! yami komt ganz nach yami würd ich sagen!
hoffe auf fortsetzung und weitere Spiele
Von: abgemeldet
2005-07-03T10:35:17+00:00 03.07.2005 12:35
Hey wieder super Kapitel. Ist der Pharao zufällig in Yami wiedergeboren? ich mein nur die Sache mit den Auge. aber echt gut geworden. Es wäre aber besser wenn Yami es Yugi und Tea die Wahrheit sagen würde, dann würden sie sich nicht solche sorgen machen wie sie es jetzt tun. Sie würden es sicher verstehen. Wenn Kaiba erfahren würde was sein Sohn macht wäre er sicher sauer auf ihn. Freu mich schon auf das nächste Kapitel Bin schon gespannt was dann passiert. Bitte bescheid geben wenn es on ist. Danke


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