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Rêve Noir and Blue Fake

von

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I/6

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Shay selbst konnte nur darüber lächeln. _Überglücklich_ lächeln. Dass Rei sich so vertrauensvoll an ihn schmiegte und fast in seinem Arm einschlief, bestätigte, dass der Jüngere aufrichtig bereit war, ihr Band wieder fester zu knüpfen.

Wehmütig strich er durch das feine seidigglatte Haar, ließ es zwischen seinen aufgefächerten Fingern hindurch gleiten und lächelte traurig. /Ich werde wohl immer dein heimlicher Schutzengel bleiben, wie? Obwohl meine Stimme nur für dich erklingt, erhörst du mich doch niemals... zumindest nicht wirklich... Wenn du mir doch nur eine klitzekleine noch so undenkbar scheinende Möglichkeit aufzeigen würdest, deine Liebe für mich zu gewinnen... Ich möchte dich doch so gerne glücklich machen, dir Wärme und Geborgenheit schenken.../

"Danke, Shay", hauchte Nereis in seinen Brustkorb hinein und er ließ sich langsam auf die Matratze zurücksinken, zog die wärmende Decke über sie beide, damit sich der Jüngere nicht zusätzlich zu der Gehirnerschütterung auch noch aufgrund der spärlichen Bekleidung erkältete.

"Wofür?", gab er flüsternd zurück, doch der Jüngere lachte nur mit einem seligen Lächeln und leicht flatternden Lidern: "Für alles und nichts... Dafür, dass du dich, obwohl sonst so stoisch cool, von mir auf die Palme bringen lässt und... einfach nur da bist für mich... Selbst für deine Shakespeare-Nachmache..."

"Dito", antwortete der Ältere nur und biss ihm grinsend leicht ins Ohrläppchen.

Ein unterdrückter Schrei ertönte, doch er sorgte sich nicht, spürte er über die Hand in Reis Nacken doch nur zu deutlich, die begleitende Gänsehaut, die kaum von Kälte oder Angst herrührte...

"Du bist kein Gourmet, sondern ein brutaler Banause!", schmollte der Blauäugige. "Sonst wüsstest du nämlich, dass Kröten keine Ohren so wie Menschen haben, auf denen du nach Belieben rumknabbern kannst!"

"Ich kann doch nichts dafür, dass die Hexe bei deiner Verwandlung in eine Kröte geschlampt hat!", flachste er gutmütig, dann begaben sich seine Lippen wieder auf die Suche nach ihrem Gegenstück, brachten diese wirksam zum Verstummen, als sie sie gefunden hatten.

/Oh Gott, ich liebe dich, Nereis Higure... So... sehr.../

"Von wegen geschlampt! Mein Luxuskörper ist so absolut perfekt - davon kannst du mit deinen blöden kuschelkillenden Stahlhart-Muskeln nur träumen!", brummte der Rothaarige halbherzig und als Shay, abgesehen von einem breiten Grinsen, nichts mehr erwiderte, dauerte es nicht mehr lange bis Rei friedlich von den seinen in Morpheus' Arme hinüberglitt.
 

"Kleiner, wach auf!", flüsterte Shay dem Rothaarigen leise ins Ohr.

"Was denn, schon?", murmelte der Jüngere verschlafen, hielt die Augen weiter geschlossen, presste sie sogar noch fester zusammen, als würde er dann nicht aufstehen müssen.

"Sorry, Rei, aber wenn wir nicht zu spät kommen wollen... Du kennst Yokomitsu! Er hätte mich schon am liebsten erwürgt wegen deinem Ausfall gestern... Außerdem zerrt der Gute uns doch notfalls mit Gewalt zu diesem Maskenbildner, bevor er uns auf den Friedhof lässt", erklärte der Größere, während er sanft über die schlafwarme Wange strich. "Du kannst ja heute früher ins Bett gehen, wenn du dann noch immer so müde bist..."

Murrend richtete er sich ein wenig auf, indem er sich mit den Händen von Shays Brustkorb hochstemmte, öffnete dann die Augen, die wie auf Hochglanz polierter Lapislazuli in einem wunderschönen ultramarineähnlichen Blau leuchteten und ihn blenden zu wollen schienen.

"Hm... geht nicht... Ich bin auf eine Geburtstagsparty eingeladen worden und ich habe versprochen hinzugehen..."

Ohne es verhindern zu können seufzte Shay leise. /Vielleicht wäre es doch klüger gewesen, sich keine falsche Hoffnungen zu machen.../

Doch offensichtlich erinnerte sich Rei noch sehr gut an Shays Bitte, denn schnell fragte er noch: "Magst du nicht mitkommen? Ich habe keine Lust alleine zu gehen und außerdem würd ich viel lieber mit dir zu Hause bleiben!"

"Dann tu es doch!", flüsterte Ayumi. "Du hast eine Gehirnerschütterung! Eigentlich dürftest du nicht einmal aus dem Bett..."

Zur Antwort bekam er ein schüchternes Lächeln und einen zärtlichen Kuss. "Danke, dass du dir Sorgen machst, Ayumi... Aber du musst keine Angst haben. Ich pass schon auf mich auf..."

"...Sagte die Schnecke, bevor sie über die Autobahn kroch...", beendete der Blauhaarige den Satz. "Nein, Nereis. Ich komme lieber mit und pass auf, dass sich niemand an _meine_ kleine Kröte ranmacht... Wer weiß, was sie mit dir anstellen, wenn du sie in deinen Stofffetzen, die du so gerne Kleidung nennst, auf den Geschmack bringst..."

Dann fasste er unter die straffen Oberschenkel, der langen, schlanken Beine, die sich prompt um seine Hüfte schlangen und trug die wunderschöne elfenhafte Gestalt in die Küche zu dem bereits vorbereiteten Frühstück.

"Als wären wir frisch verheiratet!", kicherte der Jüngere albern und schleuste seine Zunge frech in Shays Mund ein.

"So? Na dann lass uns doch mal sehen, was für Rechte der Bräutigam hat", flachste der Schwarzäugige und massierte auffordernd die verlockend süßen Hügel.

Ehe er sich versehen hatte, riss Rei die blauen Augen weit auf und versteckte seine blutroten Wangen an Shays Schlüsselbein, biss ihm in die Halsbeuge, um die Laute, die offensichtlich aus seiner Kehle schlüpfen wollten, zu unterdrücken.

Shay lachte nur, hauchte ihm noch einen zarten Kuss in den Nacken und setzte ihn dann vollends ab. "Du bist viel zu empfindlich, Kleiner", grinste er.

Nereis jedoch schmollte nur und drehte sich beleidigt weg. "Von wegen, du Trampel! Und nur damit du's weißt! Meinen Lovern gefällt es, dass ich empfindsam bin!"

Shay erstarrte und drehte sich hastig weg. Dennoch kostete es ihn unglaublich viel Kraft, seine Finger um die Arbeitsplatte zu schließen und nicht wütend aufzuschreien.

/Warum? Warum musstest du es kaputt machen?/, dachte er verletzt. Der Morgen war so schön gewesen, doch jetzt meldete sich wieder seine Eifersucht, die er nicht zeigen durfte und die ihn deshalb von innen heraus auffraß.

"Shay?", kam es nach einer Weile fragend und einen Sekundenbruchteil später spürte er die kleine leichte Hand auf seinem Schulterblatt.

Verzweifelt schloss er die Augen und streifte die warmen Finger von seiner Haut.

Wieder fragte er sich, wie er Nereis Nähe nur ertragen sollte, seinen heißgeliebten Anblick, wenn er doch genau wusste, dass Rei nie _ihm_ gehören würde und jener ihn auch noch ständig daran erinnerte.

"Shay!", rief Rei mit einer Stimme, die von Verletzung und Nichtverstehen sprach. "Was ist? Was hast du?"

"Bitte, Rei...", flüsterte er angestrengt, konnte das Beben seines Körpers nicht mehr ganz unterdrücken.

"Nein", wisperte der Rothaarige zurück und drückte sich so fest er konnte gegen ihn, umschlang mit den schmalen Armen seine Hüfte.

"NEREIS!", schrie der Ältere auf und riss sich unsanft von ihm los.

Dennoch dauerte es keine Sekunde, da klebte der Kleine bereits wieder an ihm und dieses mal auch noch frontal. Die zornig blitzenden Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengepresst, was die Leuchtkraft der saphirblauen Augen jedoch nur zu verstärken schien. "Was ist, Ayumi?", fragte er scharf und sah ihn auffordernd an. "Willst du mir jetzt meine Gefühle für dich verbieten, ja?"

"Und was wäre, wenn?", fragte Shay scheinbar gleichgültig, auch wenn er wusste, dass er sich auf Glatteis bewegte, als er sich klar wurde, dass er mehr in Reis Frage hineininterpretierte als wohl tatsächlich hinter ihr steckte. Und dann... nannte Nereis ihn dieser Tage einfach zu oft Ayumi, als dass er ihre Situation noch verharmlosen konnte, denn das tat der Jüngere nie, wenn es nicht triftige Gründe dafür gab... Nein, er konnte nicht ewig davor wegrennen. Irgendwann würde ihn das Gewitter ja doch erreichen und es lag allein an ihm, ob es reinigend sein und die dicke Luft vertreiben oder in Dauerregen ausarten würde.

"Das kannst du nicht", sagte Rei so schlicht und ernst, dass es den Blauhaarigen für einen Moment den Atem anhalten ließ. "Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, Ayumi: Mein bester Freund, meine ,Familie' und...", er brach ab.

"Und...?", wiederholte der Größere so leise, dass er sich selbst nicht recht verstand.

Nereis sah ihn einen Moment sehr unsicher an und ob der feinen Röte, die in die zarten Wangen schlich, glaubte er schon, keine Antwort mehr zu erhalten, als der Blauäugige plötzlich sagte: "Du bedeutest mir mehr als du vielleicht glaubst, Shin-Ayumi..."

Dann bekam er einen kurzen aber sehr intensiven Kuss und wurde heillos verwirrt in der Küche zurückgelassen, indes Rei ins Bad ging um sich zu duschen - geradeso als wäre nichts gewesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-04-07T12:42:29+00:00 07.04.2006 14:42
*aaaaarrrrg*
oh man...bin wieder Hin und Weg...
Wie schaffst du dass...???

Noch Doofer können die 2 sich nicht anstellen...*schreiend gegen Wand lauf*...

Es kommt einem vor wie Mittendrin...
leicht verwirrt sei...
Von:  Ashura-oh
2006-03-20T16:25:29+00:00 20.03.2006 17:25
*aaaaaargh*
wie kannst du nur?!
wie können die nur?!
wie kann manN nur?!

am liebsten würd ich die beiden an die wand klatschen für ihre dämlichkeit.
*kopf auf tischplatte hau*
aua ;_;

man...
*schmoll*
in deinen geschichten versinkt man jedes mal und verliert den bezug zur realität...


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