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Das Schwert Gottes

von

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Mit einer so plumpen Frage hatte der junge Mann nicht gerechnet, jedenfalls jetzt noch nicht.

Doch die Augen seines alten Freundes zeigten ihm, dass dieser eine Antwort verlangte.

"Gut Ringhis, wenn du willst, werde ich dir alles erzählen. Aber was ich jetzt sage, muss unter uns bleiben, Celebtil und ich stecken schon in genügend Ärger."

Der Alte nickte ruhig und hieß ihm, fortzufahren.

"Ich habe Celebtil gegen den Willen der Priester befreit. Sie arbeitete in ihrem Tempel als Seherin und wurde schrecklich ausgebeutet. Du weißt, wie sehr ich die Priester hasse, doch diese Tat war selbst für mich ein Ausrutscher. Ich habe unüberlegt gehandelt und nun sind wir auf der Flucht vor ihnen. Und ich hoffe, dass wir bei dir Rat und Obdach finden werden."

Ringhis lies sich lange Zeit für seine Antwort. Er hatte sich in seinen Stuhl zurückgelehnt und grübelte.

Dann sagte der Weise schließlich "Selbst hierher sind die Gerüchte einer Erhebung gegen die Diener Gottes vorgedrungen. Aber dass du dahinter stehst, habe ich nicht geahnt. Du hast mich sehr enttäuscht, Novfalath. Auch ich verabscheue die Mittel der Priester, doch habe ich dir nicht beigebracht, im Untergrund gegen sie zu kämpfen?

Dennoch, was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Ich werde euch hier aufnehmen, obgleich ich nicht sagen kann, wie lange ihr hier sicher seid. Selbst hier, in der Stadt der Weisen, haben die Priester die Oberhand gewonnen, auch wenn sie sich noch nicht öffentlich zeigen."

Novfalath sah den Alten entsetzt an.

"Wie kann das sein, ihr habt euch doch seit jeher gegen diese Bestien aufgelehnt. Ich hatte gehofft, dass wenigstens hier noch ein friedlicher Ort sei."

Wieder ließ sich Ringhis reichlich Zeit für seine Antwort.

"Mein junger Freund, die Zeiten ändern sich. Die Mitglieder der Gemeinde hatten keine Kraft mehr, sich zu widersetzen. Und natürlich haben das die Priester ausgenutzt und sich in die Stadtverwaltung eingekauft. Für sie war Nevlone das einzige Hindernis, das es noch zu bewältigen galt."

Celebtil sah wieder bedrückt zu Boden. Hier konnten sie also auch nicht bleiben. Die ganze Stadt, die doch so anständig wirkte, war schon eingenommen worden. Wie sehr sie sich doch vom Anblick von Nevlone täuschen hatte lassen.
 

Novfalath hingegen wollte es einfach nicht begreifen. "Jahrhunderte lang haben die Weisen von Nevlone von Freiheit und Gerechtigkeit geschrieben. Sie hatten sogar Gesetze festgelegt, dass sie niemals übernommen werden konnten. Und jetzt, auf einmal, reißen die Priester die Macht an sich?! Das kann und will ich nicht glauben! Soviel Befehlsgewalt können selbst sie nicht aufbringen!"

Doch der Alte versuchte ihm leise zu erklären "Hast du jemals vor ihnen gestanden und dich widersetzen wollen? Bestimmt nicht, denn sonst wüsstest du, wie sehr sie deinen Geist vernebeln und dich beeinflussen können. Man vermag sich ihnen nicht zu entziehen."
 

Die junge Seherin wusste genau, wovon er redete. Noch genau sah sie die Augen des Hohepriesters von Noir vor sich, die sich in sie hineinzubohren schienen. Eine dunkle Stimme, die ihr zuredete und ihr Körper, der willenlos werden zu schien. Es hatte sie viel Mut gekostet, vom Tempel zu flüchten und nun wusste sie, weswegen.
 

Noch immer tobte Novfalath und wurde immer lauter. "Dann müssen wir sie aufhalten! Du kannst du nicht zusehen, wie die Priester Nevlone zerstören und ihre entsetzlichen Tempel hier bauen!"

Der Weise stand auf und griff seinen Arm. So war der junge Mann gezwungen, ihm ins Gesicht zu sehen. "Beruhige dich! Selbst wenn du etwas ändern kannst, so schaffst du es nicht heute. Und wenn du weiter so herumschreist, werden die Priester sicher auf mein Haus aufmerksam!"

Novfalath blickte in die grauen Augen des Alten. Er hatte vergessen, wie viel Kraft der sonst so friedliche Mann hatte. Langsam gewann er seine Besinnung wieder und hörte dem Weisen zu.

"Ich kann dich gut verstehen, mein Freund. Auch ich habe am Anfang so enorm reagiert. Ich wollte hinausziehen und jeden einzelnen Priester verprügeln. Doch mit einer solchen Wut im Bauch kann man nicht vernünftig handeln. Wenn du wieder bei Sinnen bist, werde ich dich in meine Pläne einweihen."

"Du hast einen Plan? Aber ich dachte..."

"Ja, du dachtest, ich würde diese Schicksal so hinnehmen, wie es ist. Aber dem ist wirklich nicht so und wenn ihr beide ausgeschlafen habt, werde ich euch alles erzählen. Kommt, ich führe euch in eure Zimmer."
 


 

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diesmal etwas weniger...

Aber hoffentlich macht euch das nichts aus!

Viel Spaß beim Lesen,
 

euer WoLfSMäDel



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