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Desire (Kap. 24 ist online)

An Auron x Tidus Fanfiction
von

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The Missing Link

Chapter Three

The Missing Link
 

"Und schon bist du wieder so gut wie neu." versicherte der Priester und schlug die Hände zusammen.

"Danke, Mann." sagte Tidus und wollte sich vom Bett erheben, welches in einem Nebenraum des Macalania-Tempels stand, aber eine in schwarz gekleidete Hand, drückte ihn sanft zurück.

"Ruh dich aus." sagte Auron.

"Rikku wird auf dich Acht geben, währen wir Yuna helfen die Hallen der Prüfung

zu meistern, ja?" fragte Wakka rethorisch und allmählich verschwand die Gruppe aus dem Raum.

Tidus wollte keine Widerworte geben, denn er hatte für genug Zeitverschwendung gesorgt.

"Du bist echt ein Sorgenkind." sagte Rikku seufzend und setzte sich auf die Bettkante. "Erst wirst du von dieser Chimära zur Schnecke gemacht und dann kippst du beim Verbandswechsel aus den Latschen..."

"Ja, ja, schon gut."

"Und wir sollten nicht außer Acht lassen, dass Auron dich auch noch durch die Gegend schleppen musste. Wenigstens konnten wir von meinem Bruder diese coolen Schlitten abstauben."

Die Al Bhed seufzte theatralisch auf.

"Ist Auron nicht großartig?"

"Ja, spitze." Antwortete Tidus sarkastisch.

"Wie er mit Eleganz und tödlicher Präzision seine Gegner niederstreckt.." begann die Al Bhed zu schwärmen. "Er ist aber keineswegs nur ein roher Krieger. In seinem Inneren ruht eine zarte Seele."

"Ja, bestimmt." erwiderte Tidus sarkastisch.

"Mach dich nicht über mich lustig, nur weil du zu unsensibel bist um Aurons wahres Wesen zu erkennen." giftete Rikku ihn an.

"Aber du durchblickst die Fassade." vermutete der Blondschopf spöttisch.

"Okay, ich werde es dir beweisen." Sie knackte tatbereit mit den Fingerknöcheln. "Warum haben wir nicht gewartet bis du wach bist, sondern sind direkt weitergezogen?"

Tidus' Gehirn arbeitete auf Hochtouren.

Eigentlich, weil wir sonst zuviel Zeit verlieren.

Aber das war die offensichtlichste Antwort, deshalb musste sie falsch sein.

Warum also, sollten sie aufgebrochen sein? Sicherlich hatte es Auron entschieden.

Und nach Rikku zu urteilen, hatte er einen Grund, den er niemals vermuten würde.

Vielleicht ... hat er sich sorgen gemacht? Immerhin bin ich bei der Wundversorgung weggekippt. Irgendwie gar nicht Aurons Art. Das musste die richtige Antwort sein.

"Er war besorgt und wollte mich schnell zu einem Heiler bringen."

Vor Überraschung fiel Rikkus Kinnlade nach unten.

Anscheinend lag der Blondschopf richtig. Aber nur weil sie dachte, Auron hätte deswegen so gehandelt, hieß es noch lange nicht, dass es der Wahrheit entsprach..

"Na, siehst du? Ich kenne Auron halt schon ziemlich lange. Wie bist du darauf gekommen?" fragte er selbstgefällig. Rikku fasste sich wieder.

"Nun, ..."
 

"Es sieht wohl so aus, als das wir hier noch ein bisschen länger rasten müssen." Lulu seufzte.

"Warum das?" fragte Rikku.

Wakka und sie hatten bereits das zweite Zelt abgebaut, als die Schwarzmagierin hinter Auron aus dem Krankenzelt getreten war.

"Tidus hat schon wieder das Bewusstsein verloren."

Na toll, dachte Rikku, Jetzt dürfen wir das Zelt wieder aufbauen, nur weil Blondi schlapp macht?

"Sein Zustand ist bedenklich, aber ich bin kein Heiler. Yuna?" Auron blickte dem Medium in die Augen und deutete mit einer Kopfbewegung in Richtung Zelt. Yuna nickte und verschwand hinter dem Vorhang. Auron nahm neben Rikku auf einem umgefallenen Baumstamm platz.

Langsam legte er seinem Arm um ihre Schulter und zog sie näher an sich, presste sie regelrecht an seinen heißen Körper.
 

"Hey, so ist es ganz sicher nicht passiert." protestierte Tidus.

"Sei still, es ist immerhin meine Geschichte." giftete Rikku zurück.

"Erzähle sie entweder richtig oder lass es sein."

"Schon gut, schon gut."
 

Yuna nickte und verschwand hinter dem Vorhang. Auron nahm neben Kimahri, auf einem umgefallenen Baumstamm, platz.

"Hoffentlich ist es nichts ernsteres." sagte Wakka und schritt vor dem Zelteingang auf und ab.

Hey, er wird nicht gleich sterben, dachte Rikku und ließ sich auf das zusammengefaltete Zelt fallen.

Yunas gedämpfte Stimme drang aus dem anderen, während heilendes Licht aus den undichten Stellen der Plane flüchtete. Dann herrschte einige Zeit Stille.

Schließlich trat das Medium aus dem Zelt heraus, einen besorgten Blick auf dem Gesicht.

"Er hat Fieber."

"Das heißt wohl, dass wir hier festsitzen, ja?" fragte Wakka.

"Nein, wir sollten aufbrechen." kam Auron dem Medium zuvor, das ihm sogleich einen empörten Blick zuwarf.

"Sir Auron, wäre es nicht ein bisschen unverantwortlich jetzt weiterzureisen? Wie sollen wir Tidus transportieren? Außerdem wäre die kalte Region, in die wir bald kommen, sein Henker."

"Wir haben bereits genug Zeit verloren, ich werde Tidus tragen. Vertrau mir Yuna. Dein Vater hat es getan und niemals bereut."

Yuna zögerte. Zwar würde Auron nie etwas tun, dass seinen Schützling in Lebensgefahr brachte, aber er würde auch keine Verzögerung des positiven Missionsabschluss dulden. Nun war die Frage, wie er seine Prioritäten setzte.

"Komm schon Yuni, füge dich Aurons Wissen und Erfahrung." unterstützte die Al Bhed den rotbemantelten Gardisten und hoffte von ihm ein dankendes Lächeln zu ernten. Fehlanzeige.

Auron ignorierte ihren Ausspruch und sah das Medium, über den silbernen Rand seiner Brille hinweg, durchdringend an.

"Gut, brechen wir auf." sagte sie.
 

"Siehst du." schloss die Al Bhed ihre Erzählung ab.

"Ach, ich bitte dich. Das beweist doch gar nichts."

"Auron ist nun mal ein Meister im Verbergen seiner Gefühle, da muss man mehr intuitiv entscheiden, als auf Indizien zu achten."

"Wenn du meinst."

"Hach, er ist so geheimnisvoll und dazu noch ein legendärer Held."

Ihre Schwärmereien wurden von einem lauten Grollen unterbrochen. Tidus ordnete es Rikkus Magen zu.

"Na, Hunger?" fragte er und lächelte.

"Ich besorge uns mal etwas zu beißen." Und schon war sie aus der Tür geschlüpft.

Tidus lag auf dem Bett, starrte an die Decke und hoffte das Rikku bald zurück kam. Es war zwar nicht so, dass er Hunger verspürte, aber er wollte nicht allein sein.

Denn wenn er allein war dachte er nach.

Er wollte nicht nachdenken.

Andrerseits konnte er auch gut darauf verzichten, dass Rikku ihn vollsülzte. Auron hier und Auron da. Allein die wage Vorstellung wie der Gardist und die Al Bhed ....

Der Blondschopf dreht sich zur Seite und betrachtete die Wand. Sie war weiß verputzt und uneben gearbeitet.

Aber was störe ich mich so sehr daran? Auron würde Rikkus Gefühle sowieso niemals erwidern.

Oder doch..? Es war zum aus der Haut fahren. Warum beschäftigte es ihn so sehr. Inzwischen war ja klar, dass es ihm nicht um Rikku ging. Er wusste, dass es egoistisch war, aber er wünschte sich aus tiefsten Herzen, dass Auron sie abblitzen lassen würde.

Egal, wie sehr es sie verletzt, dachte er und raufte sich die Haare. Seit wann war er so egoistisch.

Nun ja, wenn er es recht betrachtete, eigentlich schon immer. Er hatte es gehasst, wenn sein Vater zu Hause war, denn dann sah seine Mutter nur ihn. Alle sahen nur ihn.

Bis Jekkt endlich für immer weg war, aber das war nur ein Grund ihn noch mehr zu hassen.

Fing er jetzt an Rikku zu hassen, weil er Angst hatte, dass Auron ihn nicht mehr sehen würde?

Aber, warum zum Teufel? Nur weil Auron ihn aufgezogen hatte, sah Tidus noch lange keine Vaterfigur in ihm. Irgendwie waren sie ja nicht einmal Freunde.

Tidus' Gedanken stockten, als ihn ein Geistesblitz durchfuhr.

Aber Auron ist meine einzige Verbindung nach Hause.

Ihm kam Aurons folgender Satz in Sinn:
 

"Es geht nicht um den Ort, sondern um dort lebende Menschen, die einem wichtig sind."
 

Vielleicht glaube ich unbewusst, dass ich meine Verbindung nach Zanarkand verlieren würde, wenn Auron sich wieder vollkommen in Spira integriert, dachte Tidus. Anscheinend hatte ihn gerade die freud'sche Muse geküsst.

"Hunger?" Rikku platzte herein und hielt zwei Schüsseln Nudelsuppe in den Händen.

"Hm... ja, danke." Tidus nahm eine Schüssel entgegen und stocherte einige Minuten darin herum.

"Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung?"

"Meinst du im Illumina, als du mich um ein Haar umgebracht hättest?" fragte Rikku zwischen herzhaften Schmatzen.

"Du hast niemals einen Grund genannt," redete Tidus weiter, ohne Rikkus rethorische Frage zu beachten. "warum du Yuna damals entführen wolltest und jetzt kommt einfach mal dein Bruder vorbei und will das, was du begonnen hast, vollenden. Da stellt sich einem Unwissenden wie mir, die Frage: Warum?"

Rikku sammelte sich einen Moment, bevor sich antwortete:

"Wir wollten nicht die Augen verschließen. Wir wollten die grausame Tradition nicht weitergeführt sehen. Wir wollten keine Opfer. Nicht so."

Tidus runzelte die Stirn.

"Wovon redest du?"

In Rikkus verwirrten Augen leuchtete der Glanz der Erkenntnis auf.

"Sie haben es dir verschwiegen. Oder?" Einen Moment herrschte Stille, und Tidus spürte die Spannung in der Luft. "Wenn Yuna die finale Beschwörung ausspricht wird sie sterben."

"...was?"

"Das ist der einzige Weg Sin zu besiegen." Rikku schlug die Augen nieder, als könne sie Tidus' fassungslosen Blick nicht ertragen, während tausend Gedanken durch seinen Kopf schossen.

Wie oft hatte er ihr vorgeschwärmt, was sie nach der Vernichtung Sins alles tun könnten und Yuna hatte dabei jedes Mal genickt und gelächelt.

Verdammt, ich bin ein Idiot, dachte er und verzog das Gesicht. Warum hatte sie nie Etwas gesagt? Warum hatten die anderen nie etwas gesagt? Tiefe Enttäuschung machte sich in seinem Herzen breit. Warum hatte Auron nie Etwas gesagt?

"Was ist das für eine kranke Tradition, Unschuldige zu opfern?" brüllte er. "Verdammt, wie können die Menschen hier mit solch einer Schuld leben?" Die Augen des Blondschopfes wurden feucht.

Zorn und Trauer übernahmen unverhindbar die Macht.

Ich war nie auf einer Reise zur Rettung der Welt, ich war auf einer Reise an deren Ende ich eine gute Freundin opfere. Und dann, soll ich zufrieden weiterleben, als wäre Nichts geschehen? Schön eine Familie gründen, ein Haus bauen und im hohen Alter zufrieden sterben?

"...und du." wandte er sich Rikku zu und tiefste Abscheu lag in seiner Stimme, "warum verrätst du dein Volk, um diese perverse Tradition weiterzuführen?"

Rikku sah auf und erblickte die Fratze des Zorns, die früher einmal Tidus' Gesicht gewesen war.

Was ist das für eine Frage, dachte die Al Bhed. Glaubte der Blondschopf etwa, dass sie nichts gegen Yunas Opfertod einzuwenden hatte, oder ihn vielleicht sogar begrüßte? Er hatte nicht verstanden, dass eine Entführung kein Weg war, die Media von ihrer Sache abzubringen. Wer konnte schon mit Zwang eine Überzeugung vernichten?

Plötzlich schwang die Tür auf und prallte gegen die Wand.

"Lasst uns hier verschwinden, ja?" Wakka atmete schwer und schwitzte.

"Ich habe meine Nudeln noch nicht aufgegessen." erwähnte Rikku das schlagfertige Argument, um noch eine Weile im Tempel zu bleiben.

"Scheiße, Mann!" bellte Wakka und stampfte auf den Boden, "Wir haben gerade Seymour abgemurkst." fügte er fast flüsternd hinzu. "Keine Zeit für Erklärungen, jetzt kommt endlich."

Rikku sprang auf.

"Kannst du laufen?" Auron stand im Türrahmen und sah zu Tidus herüber, der noch auf dem Bett saß. Der Angesprochene nickte und richtete sich auf.

"Okay, verschwinden wir." sagte Lulu. Sie stand in der leeren Vorhalle des Tempels und zeigte beiläufig auf den Ausgang.
 

Sie eilten über den vereisten Weg. Tidus wandte sich um und sah, wie sich einige Guado Wachen sammelten.

"Sie planen uns zu verfolgen." schrie er.

"Natürlich tun sie das." entgegnete Lulu, während sie beim Laufen ihn Rock raffte.

"Was zur Hölle ist passiert?"

"Lasst uns später darüber reden," bat Wakka, "ich muss das Ganze erst einmal verdauen."
 

Später fragte Tidus sich, ob die Wachen sie auch eingeholt hätten, wenn sie ihre Energie vollkommen auf's flüchten und nicht auf's Reden konzentriert hätten.
 

Die Verfolger erreichten sie auf einer weitläufigen Ebene. Sie zerrten an ledernen Leinen einen Wendigo mit sich, eine Art Schneehühnen, mit blauer Haut und krallenbesetzten Pranken.

Der Zorn dieses Ungetüms schien unerschöpflich, als es brüllend vor Tobsucht auf die Flüchtlinge los ging. Es landete einen gezielten Hieb auf das junge Medium, das sofort ohnmächtig zu Boden sank. Kimahri kitzelte ihre Nase mit einer Phönixfeder [1]. Sofort richtete sich das Mädchen wieder auf. Erneut griff der Wendigo an und schlug Wakka mit einem einzigen Hieb nieder.

"Dieses Mistvieh ist verdammt stark." fluchte Tidus und nahm den Schwertheft in beide Hände.

Er vermutete einen langwierigen Kampf und behielt Recht. Ein einziger Hieb der krallenbewährten

Pranken und die Helden verloren das Bewusstsein. Einzig Auron hielt dem Ungetüm entgegen.

Während er Yunas lebendiges Schild [2] spielte, damit sie in aller Seelenruhe Wakkas taubgefrorene Glieder stärken konnte, griff Kimahri an. Er spannte seine Fesseln zum Sprung und erhob den Speer. Der Wendigo faltete seine riesigen Pranken über seinem zotteligen Haupt. Der Ronso schnellte durch die kalte Luft und fixierte sein Ziel: die muskulöse, eisblaue Brust des Ungetüms, doch dieses war schneller. Es blitzte ihn mit seinen roten Augen an und schlug mit seiner gewaltigen Kraft auf das Eis unter ihm. Langsam platzte das Eis vor ihnen auf. Der entstandene Spalt nahm dem Boden, auf dem die Reisegruppe stand, jegliche Festigkeit und ließ ihn in die Tiefe stürzen.
 

Tidus rappelte sich auf. Er stand in knietiefem Wasser, das wohl ein erheblicher Grund für seine noch heilen Knochen war. Er watete eine Weile umher und sah sich um. Die Eisdecke lag in unerreichbarer Höhe. Vor vielen Jahrzehnten schien diese Umgebung einem See Platz gewährt zu haben, doch hatte er sich anscheinend mehr und mehr dezimiert, bis ein trauriger Tümpel übrig geblieben war. Die dicke Eisdecke jedoch, hatte ihren ursprüngliche Position beibehalten.

Tidus spähte an einer alten, verrotteten Säule vorbei und entdeckte die übrigen Mitglieder seiner Partie. Hymne of Faith erklang.

"Wer singt da?" fragte der Blondschopf.

"Die Astrah." antworte Yuna. Plötzlich verstummte der Gesang und der Boden begann zu Beben.

"Was zur?" doch Auron fiel dem Blondschopf ins Wort:

"Sin!"

Rikku vergaß jede Angst und seufzte beim Klang von Aurons Stimme anbetend auf.

Ein gleißendes Licht nahm Tidus die Sicht.
 

Er fand sich in einer kleinen Wasserstelle wieder.

Tidus war nicht ohnmächtig geworden, allerdings konnte er sich an die Reise vom Grund des Sees bis hierher nicht erklären. Es war, wie wenn er in Gedanken versunken zum Stadion gelaufen war und sich plötzlich am Hafen wiederfand. Seine Füße hatten ihn einfach dorthin getragen.

Natürlich wusste er, das Sin ihn hierhin befördert hatte.

Er stapfte aus dem Tümpel und sah sich um. Weit und breit war nur Sand zu sehen.

Anscheinend war er diesmal in einer Wüste gelandet.

Hey, und wie sollte es auch anders sein, natürlich bin ich wieder mutterseelenallein, dachte er miesepetrig.

"Verdammte Scheiße!" Tidus konnte von Glück reden, das er bisher immer jemanden an seiner Seite hatte.

Abgesehen, von meinem ersten Tag in Spira. Tidus war von Monstern verfolgt worden und hatte eine Nacht in einer kalten Ruine verbracht, bis er schließlich von Rikku und ihrer Mannschaft aufgesammelt wurde. Aber hier würde er garantiert nicht auf ein Al Bhed Bergungsschiff stoßen.

Er konnte sich noch gut daran erinnern, als er, nass bis auf die Knochen, vor seinem mickrigen Lagerfeuer gesessen und Auron verflucht hatte. Wenn er es sich recht überlegte, wollte er dem legendären Gardisten dafür immer noch eine in die Fresse hauen.

Nicht weil dieser ihn nach Spira gebracht hatte, sondern weil er dort ganz allein ankam.

Der Blondschopf schöpfte etwas Wasser in die hohle Hand und trank Hier herumzusitzen brachte ihn auch nicht weiter. Vielleicht waren die anderen Mitglieder seiner Partie nicht weit.

Er schlenderte über den lehmigen Boden und blickte in den blauen, wolkenlosen Himmel. Plötzlich entdeckte er dort oben einen schwarzen Punkt. Um besseren Schutz vor der Sonne und ein eingeschränkteres Sichtfeld zu erhalten, schirmte er seine Augenpartie mit der Hand ab.

Hoffnung breitete sich in ihm aus.

Vielleicht ist es Yuna auf Valfaris, auf der Suche nach mir, dachte er und verengte die Augen zu Schlitzen. Der Punkt wurde allmählich größer.

Er kam genau auf den Blondschopf zu. Ein markdurchdringender schrei erreichte sein Ohr.

Das Klang nicht gerade nach Valfaris. Zum Kampf gerüstet, hob er sein Schwert.

Langsam erkannte er ein riesiges geflügeltes Ungetüm, das im Sturzflug auf ihn zuraste.

Ich scheine Pech geradezu magisch anzuziehen, dachte er verdrießlich. Gegen so einen Brocken hatte er allein wohl kaum eine Chance.

Er sprang im letzten Moment zur Seite und wurde knapp von einem scharfen Schnabel verfehlt. Doch das Ungetüm hatte Tidus anscheinend zu seinem Mittagessen ernannt und gab sich nicht so leicht geschlagen. Mit aller, ihm zu Verfügung stehenden, Kraft, hackte der Blondschopf auf die riesigen Schwingen ein, um deren Besitzer zum straucheln zu bringen, doch scheinbar ohne jeglichen Effekt. Die Wirkung der gegnerischen Hiebe dagegen, stand völlig außer Frage.

Fast am Ende seiner Kräfte stützte Tidus sich schwer atmend auf sein Schwert.

Er hatte nicht den Hauch einer Chance, aber in der Wüste erfolgreich vor einem Flugwesen zu flüchten schien ebenso unmöglich.

"Brauchst du Hilfe?" Auron erschien neben ihm und schulterte lässig sein Schwert.

Tidus atmete erleichtert auf. Der alte Freund seines Vaters warf ihm eine Potion zu, hob seine Klinge und sprang. Mit immenser Geschwindigkeit ließ er sie auf den Schnabel des Riesenvogels niederbrausen. Im letzten Moment hob das Wesen seinen Flügel und rettete sich so, den Schädel. Der gefiederten Flügel wurde von dem blanken Stahl durchschnitten, wie Butter von einem heißen Messer. Das Wesen kreischte auf, taumelte und verlor an Höhe. Es schien jeden Moment dort aufzuschlagen, wo Auron gerade gelandet war. Der Gardist packte sein Schwert an der Spitze, rammte den Schaft in den lehmigen Boden und rollte sich geschickt außer Reichweite.

Als der Vogel den Boden berührte wurde sein Rumpf von der emporragenden Klinge durchbohrt.

Die Gefahr war gebannt.

."So macht man das." sagte Auron, zog sein Schwert aus dem riesigen Vogelkadavar und klopfte sich den Staub vom Mantel. Tidus rührte sich nicht vom Fleck.

"Das ist die Wüsteninsel Bikanel. Wenn wir versuchten die anderen zu finden, würden wir vorher verdursten. Also sollten wir die Küste aufsuchen." erläuterte Auron seine Pläne für ihr weiteres Vorgehen.

Tidus blickte zu Boden, seine strubbeligen Haare verwehrten dem Gardisten ein Blick auf sein Gesicht. Auron machte einen Schritt auf ihn zu.

"Wir sollten keine Zeit verschwenden und weiterziehen." riet er. Auron war ein guter und erfahrener Krieger. Er war nicht nur stark sondern auch verdammt schnell. Im Angriff sowie in der Parade kam kaum jemand an ihn heran. Aber Tidus' folgende Aktion hatte er nicht kommen sehen. Der Junge sah auf und blickte Auron, einen Moment, mit seinen hasserfüllten, meerblauen Augen an, dann schlug er mit voller Wucht zu. Seine geballte Faust flog mitten in das Gesicht des legendären Gardisten. Tidus war nicht schwach, aber Auron war ein robuster Mann. Nachdem er das kurze Moment der Fassungslosigkeit überwunden hatte, rettete er sich vor einen Sturz, indem er einen Ausfallschritt nach hinten tat, dann fing er seine Sonnenbrille auf, die von der Kraft des Schlages von seiner Nase geschleudert worden war.

"Yuna wird sterben!" brüllte Tidus, "Ich bin auf dieser Reise, um sie genau davor zu bewahren!

Ich dachte, das wäre die Aufgabe eines Gardisten. Dabei sorge ich nur dafür, dass sie erst stirbt, wenn sie die finale Beschwörung erlangt hat."

"Tidus beruhig dich." Aurons Tonfall war weder besorgt, noch beschwichtigend. Er klang wie immer. Keine Spur von Mitleid, Reue oder irgendetwas anderem.

"Ich soll mich beruhigen?" schrie er. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen des Zorns.

Der angeblich legendäre Gardist brach nicht nur Tidus' Vertrauen sondern auch sein Herz.

"Am besten, ich nehme mir ein Beispiel an unseren berühmten Helden." sprach er zu einem imaginären Publikum. "Er hat schon seinen Freund Braska ihn den Tod begleitet, warum nicht auch dessen..." Seine Rede wurde durch einen Fausthieb unterbrochen.

"Denkst du, jetzt weißt du über alles bescheid?" fragte Auron, immer noch seelenruhig. Erneut kochte Wut in Tidus hoch. Auron sah ihn nicht an, sondern schaute zur Seite und holte tief Luft.

"Du weißt gar nichts. Bist du wütend auf mich, weil ich es dir verschwiegen habe? Oder etwa, weil ich Yuna trotzdem Geleit anbiete?" Er setzte seine verspiegelte Sonnenbrille wieder auf und packte Tidus am Kragen. Sein Gesicht näherte sich dem seinen Schützlings. Dieser konnte den Atem seines Gegenübers auf seiner Haut spüren, als er in die Augen seines tränenverschmierten Spiegelbildes sah.

"Sin... Jekkt, mein Freund und dein Vater, tötet tausende von Menschen. Ganz Spira lebt in Angst und Schrecken. Allein die Media können Sin besiegen, doch dafür müssen sie ihr Leben opfern. Ist das eine Entschuldigung um Yuna sterben zu lassen? Nein. Kann ich weiter zusehen, wie Jekkt leidet? Nein. Werden die anderen es schaffen Yuna bis nach Zanarkand zu geleiten, ohne das einer von ihnen stirbt. Ja, aber du wirst es nicht schaffen. Viele Fragen und viele Antworten, aber was ist das Resultat? Es gibt keinen Weg, der alle glücklich macht. Ich tue nur das, was ich für richtig halte. Hasse oder liebe mich dafür. Aber komm mir nicht mit Schuldzuweisungen." Die Stimme des Gardisten bebte. Als er zuende gesprochen hatte, ließ er Tidus los und drehte sich um.

"Komm jetzt."
 

[1] Wie sonst soll man einen Menschen mit einer Feder aus der Ohnmacht zurück holen?
 

So, und hiermit Kapitel drei. Ich hoffe die Allgemeinheit erfreut sich daran.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-12-25T19:41:21+00:00 25.12.2008 20:41
schön gesprochen Auron^^
Eines tut Tidus garantiert^^
Schön geschrieben
JLP
Von: abgemeldet
2006-02-12T12:02:11+00:00 12.02.2006 13:02
Ich liebe deine ff sehr ich habe sie schon vor längerem gelesen und heute mal wieder nachgesehen und hab mich gleich aufs aktuelle kappi gestürtzt. Bescheiden dachte ich: Nur noch 2% dann isses vorbei *heul* jetzt musste aber mal fix schreiben nicht das die letzten 2% wieder so lange brauchen *G*
Von:  Honeyeater
2005-04-27T23:18:18+00:00 28.04.2005 01:18
Hehehehehe... so so... das ist guuuut und ich bin mal wieder sehr erfreut über den kühlen Auron der seine gefühle lieber für sichbehält, asl sie mit anderen zu teilen...
ich habe eine böse und kitschige idee... hier ein kleiner auszug XDDDDDDDDD:

"Sin... Jekkt, mein Freund und dein Vater, tötet tausende von Menschen. Ganz Spira lebt in Angst und Schrecken. Allein die Media können Sin besiegen, doch dafür müssen sie ihr Leben opfern. Ist das eine Entschuldigung um Yuna sterben zu lassen? Nein. Kann ich weiter zusehen, wie Jekkt leidet? Nein. Werden die anderen es schaffen Yuna bis nach Zanarkand zu geleiten, ohne das einer von ihnen stirbt. Ja, aber du wirst es nicht schaffen.auch wenn ich das gern hätte. Viele Fragen und viele Antworten, aber was ist das Resultat? Es gibt keinen Weg, der alle glücklich macht. Ich tue nur das, was ich für richtig halte."
Mit diesen Worten drückte Aurin dem Blondschopf einen dicken Schmatzer auf den Mund (XDDDDDDDDDD guuut... die schreibweise is kindish XDDD aber ich meine DAS an sich^^).
"Hasse oder liebe mich dafür. Aber komm mir nicht mit Schuldzuweisungen." Die Stimme des Gardisten bebte. Als er zuende gesprochen hatte, ließ er Tidus los und drehte sich um.
"Komm jetzt."

HEHEHEHEHEHEHEEEE
Ja ich weiß... ich bin böse... und das ist noch zu früh und vorallm unpassend dafür^^
is ja auch nur spinnerei^^
*smile*
wenn ich könnte würdest du ne glatte 1 von mir kriegen.. aber eine obtion, wo man noten verteilen kann gibt es für FFs leider noch nicht... schade...

*knuddllllz*
*wink*
*verbeug*
su-chan
Von:  Viebi
2005-04-14T13:16:41+00:00 14.04.2005 15:16
OO
Scharf!!!!!
Der Schluss von dem Kapitel hat mir irgendwie richtig gut gefallen!!!!!! *nickt*
^-^=
Freu mich schon riesig auf den nächsten Teil!!!!^^

die Viebi =^.^=


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