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Sein innigster Wunsch

Errätst du ihn?
von

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Sein innigster Wunsch

"Wenn es so ist, warum bemerkt ihr es dann nicht?"

"Wenn niemand töten darf, warum verliert ihr es aus den Augen?"

"Das, was wichtig ist..."
 

Mit diesen Worten verschwand der Erddrachen Kamui in der Dunkelheit der Nacht.

Zurück ließ er eine immer noch vor Wut schnaufende Karen, den perplexen Seiichiro und den leblosen Körper Natakus.

"Das was wichtig ist?" Karen blickte fragend zu Seiichiro:"Wie meint er das...?"

Doch ihre Frage wurde mit einem ebenso fragenden Blick beantwortet.

"Was ist wohl der Wunsch des Erddrachen Kamuis?"

"Was?"
 

Ein paar Blöcke weiter landete er wieder und beobachtete wie der Bannkreis von eben sich langsam auflöste.

Der Wind wehte ihm durch das schwarze Haar.

Ein sanftes lächeln löste Fumas Lippen und unterbrach sein schweigen:

"Meinen Wunsch...kann nur Kamui erfüllen."
 


 

Kamui hatte sich am Morgen mit Karen getroffen.

Immer noch gingen ihm ihre Worte im Kopf herum.

Sie hatte ihm erzählt was Fuma gesagt hatte als sie kämpften.

Er lehnte sich über ein Geländer und seufzte: "...das...was wichtig ist..."

Auch ließen ihn die Worte der weinenden Yuzuriha nicht los:
 

"Wenn jemand stirbt leidet ein anderer, deshalb darf man nicht töten.

Sterben bedeutet das Ende, niemand darf einen anderen Enden lassen!"
 

Er schüttelte sich kurz richtete sich etwas auf und sah den Enten im Wasser unter ihm zu, wie sie friedlich einander entgegen schwommen.

Kamui atmete tief durch, seine Augen wurden schmaler, er begann wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Wie schön es doch war als sie noch Kinder waren, und Fuma noch freundlich zu ihm war. Erneut seufzte er: "...Fuma..."

Kamui vermisste Fumas wärme, er würde alles dafür geben damit Fuma wieder der alte werden würde, sein Freund Fuma.

Plötzlich tauchte Karens Gesicht in seinen Erinnerungen wieder auf:

"Das dass Herz schmerzt, dieses Gefühl kennt vielleicht auch Kamui...für dich Fuma-kun, nicht wahr?"

Ihr lächelndes Gesicht verschwomm langsam vor ihm.

Er drehte sich um und stützte sich mit den Ellbogen ab: "Musste Fuma wegen mir leiden?"

"Ist es...meine Schuld, dass er...leiden musste?"

Es war so ruhig, keine einzige Menschenseele hatte sich an diesen Ort verirrt, bis auf Kamui, der dem plätschern des Wassers und dem Rauschen der Blätter horchte.

Ein kleiner Windstoß weckte ihn aus seiner Trance, als ob er sagen wollte: "Hey, hast du nichts Besseres zu tun, die Welt retten oder so?"

"Die Welt retten...nein, Fuma rettet die Welt, ich rette die, die auf ihr Leben...", flüsterte er leise vor sich hin.

-"Und die sie verschmutzten!"

Kamui hob seinen Kopf und entdeckte Fuma, der aus dem Dickicht aufgetaucht war und ihn nun von der Seite her ansah.

-"Fuma!"

-"Wen hast du denn sonst erwartet?"

Etwas schüchtern hob Kamui seine Hand etwas: "Willst du wieder gegen mich kämpfen...?"

Fuma lächelte ihn an: "Warum so niedergeschlagen?" "Freust du dich nicht, mich zu sehen?"

Der Himmelsdrache wusste nicht wie er diese Frage beantworten sollte, einfach aus sich heraus? Er sah Fuma an lächelte etwas und antwortete mit: "Doch, aber ich will nicht gegen dich kämpfen." Was von Fuma mit einem erstaunten Gesicht erwidert wurde.

"Fuma?"

-"Ja?"

-"Wie hast du das gemeint, was du zu Karen-san sagtest...das was wichtig ist?"

-"Selbst du hast es vergessen, Kamui?"

-"Karen-san hat gesagt, wenn man jemandem, der einem sehr wichtig ist aus den Augen verliert, dann verletzt man diesen geliebten Menschen..." "...Habe ich dich...verletzt, Fuma?"

-"Tse", wehrte der Erddrache ab.

-"Fuma?!"

Fumas Blick wurde plötzlich kalt und unnahbar: "Was glaubst du denn?!" "Verschwindest einfach so, ohne irgendetwas zu sagen und tauchst ein paar Jahre später einfach wieder auf, aus dem Nichts und benimmst dich auch noch als ob wir uns nie gekannt hätten!" "Wie lange brauchte ich denn, bis du wenigstens ein paar Worte mit mir gewechselt hattest?!"

Kamui schrak zurück, senkte traurig den Kopf und flüsterte: "Aber ich wollte euch doch nur schützen..." "Meine Mutter hatte mir, als sie in den Flammen stand gesagt, dass ich nach Tokyo zurückkehren sollte...um die zu beschützen, die mir wichtig sind." "Kaum war ich in Tokyo angekommen, wurde ich von schwarzen Männern, wie sich herausstellte Shiki, angegriffen...ich dachte, wenn ich euch in die Sache mit hineinreite seid ihr auch in Gefahr, also hab ich den Kontakt zu euch gemieden..."

"Aber ich habe bis heute nicht herausgefunden wer die schwarzen Shiki schickt..."

Zunächst starrte Fuma ungläubig ins Leere, dann aber sah er in Kamuis Augen und schien ihm langsam zu glauben: "Und warum bist du dann damals gegangen, ohne auf wieder sehen zu sagen?"

Kamui hob den Kopf und ballte seine Fäuste zusammen: "Ich wollte damals auch nicht gehen, meine Mutter sagte ich muss weg, weil ihr sonst in Gefahr seid, ich wollte doch nicht, dass euch etwas passiert..."

-"Kaum warst du weg, starb Mutter, kaum warst du wieder da, starb Vater..."

Kamui unterbrach ihn: "Und kaum verhieltest du dich so seltsam starb Kotori, ich kann nichts dafür, das deine Eltern...ich hab nichts getan!"

"Aber du hast Kotori kaltblütig...sie war deine Schwester, eine Schwester beschützt man doch."

Fuma sah Kamui in die Augen: "Als wir Kinder waren gab ich dir ein versprechen: Wenn du Kotori beschützt werde ich dafür dich beschützen."

Kleine Tränen sammelten sich in Kamuis Augen: "Aber du ließt mir gar keine Chance, du bist viel stärker als ich!"

"Wieso hast du dich so verändert?" "Warum bist du zum Erddrachen geworden?"

"Du warst früher so freundlich und hilfsbereit...bist du überhaupt noch der gleiche?"

-"Ich bin Kamui, dein Zwillingsstern."

-"Aber du bist als Fuma geboren worden und aufgewachsen, dein Name ist Fuma!"
 

Kamui ballte die Fäuste noch weiter zusammen, bis sie zitterten: "Du bist mein bester Freund Fuma, verdammt noch mal!"

"Warum tötest du Menschen?!"

"Wenn einer stirbt muss ein anderer deswegen leiden!"

-"Wenn es keine Menschen mehr gibt, wird keiner mehr verletzt, niemand wird mehr leiden müssen und die Erde kann sich erholen, es ist ein neuer Anfang."

Kamuis Augen weiteten sich: "Ein neuer Anfang...Fuma?"

Doch der Erddrache war verschwunden.

Nun stand Kamui wieder alleine im Schatten der vielen Bäume.

Er berührte langsam mit einer Hand sein Gesicht und starrte in den Himmel.

"Ein...neuer Anfang..."
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Einige Stunden später, an einem ganz anderen Ort tönte ein lauter Wutschrei durch die Räume.

Satsuki sah verwundert in die Luft: "Was war das?"

Hinter ihr tauchte Yuto auf: "Ach, Kanoe hat einen Wutanfall."

-"Wieso das denn?"

Yuto lächelte sie an: "Kamui ist heute einfach verschwunden und sie hatte keine Ahnung wo er steckte, anscheinend wollte sie mit ihm ein paar Sätze austauschen."

Satsuki Augen wurden größer und ihr Blick verwunderter: "Und deshalb flippt sie so aus?"

Yuto klopfte ihr auf die Schulter: "Psst, da kommt sie."

Elegant wie immer aber mit wütendem Gesichtsausdruck kam Kanoe auf die beiden zu: "Ist Kamui endlich wieder aufgetaucht?"

Yuto kniff die Augen zu und setzte sein freundlichstes Lächeln auf, währenddem er mit dem Zeigefinger nach links zeigte: "Nun...er ist seit drei Stunden in seinem Zimmer."

-"Und ihr benachrichtigt mich nicht?!"

Eine kleine Träne schmückte Yutos Kopf: "Nun, wie soll ich sagen...du warst nicht auffindbar."

Kanoe strich sich mit einer Hand über die Stirn, seufzte und setzte ihren Weg fort."

Satsuki sah Yuto an: "Denkst du sie ist noch sauer?"

Er lächelte: "Nein, aber jetzt hat sie garantiert Kopfschmerzen."
 


 

Sein Blick schien verträumt und etwas nachdenklich.

Fuma lag auf seinem großen Bett, mit seinen beiden Armen stütze er seinen Kopf ab und sah auf die dunkle Decke seines Zimmers.

Plötzlich sprang die Tür auf und ließ etwas trübes Licht in den finsteren Raum.

"Wo warst du, ich muss dringend mit dir reden."

Fuma sah sie gelangweilt an: "Verschwinde!"

-"Was?!" "Es ist wichtig!"

-"Ich habe gesagt verschwinde!"

Ein Kissen flog durch die Luft, traf aber nur die Tür, die Kanoe wieder hinter sich verschlossen hatte.

Sie seufzte auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht: "Welch unoriginelle Art mich loszuwerden."

Mit hastigen Schritten ging sie an Yuto und Satsuki, die ihr nachgegangen waren vorbei.

Yuto lächelte: "Er hat wohl eine neue Abwehrtechnik erfunden...zwar wirklich nicht originell aber dafür umso offensiver."

Kanoe hatte sich nun umgedreht: "Spar die deine Witzchen!"

Satsuki reinigte die Gläser ihrer Brille an ihrem T-Shirt: "Was wolltest du denn mit ihm besprechen?"

Kanoe sah sie kurz an, dann Yuto, verschränkte die Arme und sprach: "Er hat Nataku getötet." "Warum tötet er auch Erddrachen?" "Ich verstehe ihn nicht."
 


 

Fuma hatte sich wieder beruhigt und ließ das zu Boden gefallene Kissen in der Luft herumschweben.

Er ballte seine rechte Faust, mit der er das Kissen kontrolliert hatte und das Kissen wurde regelrecht zerfetzt.

Die weißen Federn sanken langsam, wie Schneeflocken zu Boden.

"Kamui..."

Hinoto, die im Parlament saß und alles beobachten konnte, schien selbst erstaunt zu sein: "...Warum tötet er die, die unter demselben Stern wie er geboren wurden?"

An einer weißen Wand neben ihr hatte sich Kakyo schwächlich angelehnt: "Er denkt nicht, dass er unter demselben Stern geboren wurde...einsam erfüllt er die Wünsche der anderen."

Hinoto betrachtete grinsend das Ebenbild ihrers, dass sich unter ihr verzweifelt versuchte zu befreien, doch nicht einmal deren Hilferufe drangen durch die starke Barriere.

"Oh, nein, du wirst dich nicht befreien he-he-he, beobachte nur, wie deine Himmelsdrachen sterben und das Schicksal sich erfüllt."

Abweisend wandte sie den Blick zu Kakyo: "Es ist egal, das Schicksal nimmt seinen lauf, nichts kann es aufhalten!"

Kakyo ließ seinen Kopf sinken: "So lange der Himmelsdrachen Kamui des Erddrachen Kamuis Wunsch nicht bemerkt, nimmt die Zukunft ohne seines Wissens seinen Lauf und alles passiert so...wie ich es in meinen Träumen vorhergesehen habe."

Kotoris letzte Worte drangen in sein Gedächtnis:

"Die Zukunft ist noch nicht entschieden, sie ist noch nicht entschieden."

-"Geht dein Wunsch nicht in Erfüllung...kleine Kotori-chan?"

Hinotos düsteres Grinsen weitete sich: "...Wünsche, Träume, Sehnsüchte, Hoffnungen...was nützt ihnen dies...es ist entschieden!"

Ein leises Seufzen wich aus Kakyos Mund: "Erddrachen...Himmelsdrachen...solange sie alle ihren verschiedenen Wünschen hinterher jagen, werden nach und nach alle Bannkreise fallen...und alles nimmt seinen Lauf..."
 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

Ein neuer Tag begann und Kamui war auf dem Weg zur Schule.

Nur langsam, etwas widerwillig und in Gedanken vertieft, setzte er seinen Weg fort.

"Für was überhaupt noch in die Schule gehen?" "Die meisten Bewohner haben die Stadt verlassen und die, die noch hier sind Leben in ihrem Tag als ob überhaupt nichts passiert wäre." "Und dann haben wir auch noch...immer noch Schule."

Nur wenige Minuten später saß er auf seiner Schulbank. Aber er konnte sich einfach nicht konzentrieren, gelangweilt, trat er unter seiner Bank immer von einem Fuß auf den anderen, sah alle fünf Minuten nervös auf die Uhr, schrieb aus versehen ständig das falsche Kanji und ließ auch noch seinen Füller zu Boden fallen.

"Ich kann nicht mehr!"

Die Lehrerin drehte sich zu Kamui, der gerade seine Sachen packte: "Shiro-kun, wo gehst du hin?"

Vor der Tür blieb er stehen, drückte den Knauf, ließ noch ein kurzes: "Entschuldigung" von sich hören und verließ eiligst die Klasse, rannte über den Flur und verließ die Schule.

Seine Lehrerin konnte ihm nur erstaunt nachsehen.
 

Unter dem Baum unter dem Kotori und nun auch Nataku begraben waren blieb er stehen und lehnte sich zurück.

Er verschnaufte kurz und ließ seinen Hinterkopf am Baum andocken, dabei sah er in die Baumkrone, die sanfte Sonnenstrahlen durch die raschelnden Blätter durchließen.

"Was soll ich nur machen?" "Was meinst du, Kotori?" "Wie soll ich mich weiter verhalten...wie soll ich mich Fuma gegenüber verhalten...?"

"Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass man Menschen tötet, aber...er...er ist doch Fuma...Fuma hätte niemals so etwas Grausames getan und doch...und dennoch hatte er erst dich ermordet und will nun die gesamte Menschheit...Zivilisation auslöschen...alles was Menschen in Jahrtausenden schufen..."

In dem Satz hielt er inne, denn er wusste dass es ihn nie interessierte, was die Menschen geschaffen hatten.

Er wollte nur den Ort an dem Fuma und Kotori glücklich werden könnten bewahren, doch dieser Wunsch hatte erst alles ausgelöst.

Hätte es denn gar keinen Ort gegeben an dem sie glücklich hätten werden können, gab es so einen Ort gar nicht, hatte es ihn nie gegeben?

Mit seiner Faust schlug er auf die Harte Rinde des Baumes und sank in sich zusammen: "Warum...warum verdammt noch mal?!"

"Warum...Fuma...warum?"

-"Hier hast du Kotori also begraben...unser alter Spielbaum an dem du sie vor Jahren einmal gerettet hattest...hattest sie Stunden lang festgehalten bis man euch gefunden hatte und schließlich ist dies auch der Ort unseres Versprechens geworden..."

Etwas perplex starrte Kamui wieder nach oben, in der Baumkrone hatte sich's Fuma gemütlich gemacht und sah nun von oben auf ihn herab.

"Fuma!"

Fuma hob seinen Kopf als wollte er trotzig klingen: "So begrüßt du mich jedes Mal...immer nur: Fuma!" "Lass dir mal was Besseres einfallen."

-"Wie lange bist du schon hier, ich hatte dich gar nicht entdeckt."

Fuma konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, da waren sie Todsfeinde und Kamui redete mit ihm...so normal...so angenehm normal.

"Ich hatte dich von hier aus beobachtet."

Kamui bemerkte dass man von der Baumkrone aus perfekt ins Fenster seiner Klasse, an seinen Platz sehen konnte, ohne entdeckt zu werden. Natürlich nur, wenn, man besser sehen konnte als normal und dies konnten sehr wohl Erd- als auch Himmelsdrachen.

"Du schienst nervös zu sein...schämst du dich nicht, einfach so abzuhauen, die Lehrerin hatte dir ganz schön blöd nachgeguckt."

Nun wusste Kamui wieder nicht, was er antworten sollte.

Fuma verhielt sich ständig anders, war dies eine Finte, oder warum verhielt er sich ausnahmsweise so freundlich?

Doch Kamui war es egal, er freute sich so "normal" mit Fuma reden zu können. Es tat gut auch wenn er die traurigen Tatsachen die geschehen waren nicht vergessen konnte.

"Kommst du auch rauf?"

Kamui erschrak: "Was?"

-"Ist doch ne ganz normale Frage, oder hast du vielleicht ein Baumtrauma wegen damals?"

Wie ein neugieriges Kätzchen ließ Kamui seinen Kopf etwas zur Seite hängen und sah Fuma fragend an.

-"Ich tu dir schon nichts, jedenfalls nicht jetzt...also?"

Kamuis Augen wurden größer. Hatte er eben richtig gehört?

-"Soll ich dir vielleicht rauf helfen?"

Fuma hielt Kamui seine Hand entgegen.

Es war bloß eine Hand aber Kamui hatte solche Angst davor sie zu berühren, dürfte er wirklich Fumas Hand nehmen?

Dürfte er sich an ihr festhalten?

Sein Herz schlug auf einmal wie verrückt. Nur noch eins ging ihm durch den Kopf.

...Fumas Hand, ...ja, ich will sie berühren, ich will mich an ihr festhalten.

Schüchtern legte er seine kleine Hand auf Fumas und er spürte wie die großen Finger sie umschlungen und er hinaufgezogen wurde.

Plötzlich war er auf Augenhöhe mit Fuma und merkte wie ihm heißer wurde und sein Herz noch heftiger schlug.

Er sah ihn kurz schüchtern an, klammerte sich an Fumas Brust fest um den nötigen Halt zu finden und setzte sich auf einen Ast gegenüber zu Fuma.

Da die Äste aber so eng gewachsen waren, war er Fuma ziemlich nah, was in ihm für mächtige Unruhe sorgte.

Fuma lächelte ihn an: "Siehst du?" "Ich hab dir nichts getan."

-"Danke...das du mir deine Hand gereicht hast..."

Für einen kurzen Moment schien Fuma selbst nicht zu wissen was er sagen sollte, deshalb widmete er sich dem Zwitschern der Vögel, die sich an den kleinen Ästchen über ihnen niedergelassen hatten.

Kamui sah ebenfalls nach oben, ein leises Flüstern huschte ihm über die Lippen: "Ach, könnte es doch für immer so sein..."

Fuma sah ihn an, er schien sichtlich erstaunt darüber solche Worte von Kamui zu hören.

Kamui bemerkte dessen erstauntes Gesicht und merkte wie ihm das Blut in den Kopf stieg: "Also...ähm...ich..."

Für kurze Zeit sahen sie sich in die Augen.

Doch dann wurden sie unterbrochen, denn ein kleiner Vogel landete auf Fumas Schulter, dieser streckte dem Vogel seinen Finger entgegen, der ihn nun umgehend als neuen Sitzplatz akzeptierte.

Diesmal war Kamui derjenige der erstaunt war. Würde ein Vogel zu einem bösen Menschen kommen? Oder zu einem Mörder? Niemals...aber...

Fuma war es, der die Stille unterbrach: "Vögel sind kluge Tiere, sie durchschauen einen Menschen schnell..." "Dieser hier sagt, dass du sehr nervös zu sein scheinst...Kamui."

-"Ach?" Kamui bemühte sich Fuma nicht direkt in die Augen zu schauen, da er sonst bestimmt wieder rot werden würde, was er ohne seines Wissens schon wieder wurde.
 

Dann aber ließ er seinen Blick zu erst zu dem kleinen Vogel und dann wieder zu Fuma hin und her gleiten: "Er fühlt sich richtig wohl bei dir...heißt das, das du gar nicht böse bist?"

Fuma sah Kamui herausfordernd an: "Denkst du denn das ich böse bin?"

-"Wenn du mich verletzt, denke ich das manchmal...aber jetzt bist du ganz anders..."

Fuma staunte über Kamuis Ehrlichkeit: "Andere Frage...fühlst du dich auch wohl bei mir, Kamui?"

Mit so einer Frage hatte Kamui nicht gerechnet. Unsicher schaute er Fuma an. Er hatte Angst das Fuma seine immer lauter werdende Herzschläge hören könnte: "...ja..."

Fuma schien auf diese Antwort gewartet zu haben. Er näherte sich Kamui immer mehr.

Der immer unsicherer werdende Kamui hingegen versuchte etwas weiter nach hinten zu kommen, aber hinter ihm war gleich ein dicker Ast, an den er sich nun mit seinem Rücken eng anpresste und seine Beine an seinen Körper zog: "...Fuma?!"

Fumas Hand stützte sich neben Kamuis verängstigtem Gesicht ab und sein großer Körper verdeckte fast den Körper unter ihm: "Du bist so süß, Kamui."

Er senkte seinen Kopf so dass seine Lippen fast das linke Ohr von Kamui berührte und flüsterte: "Denkst du das ich dein lautes Herzklopfen nicht höre?"

-"Ah...Fuma!"

Als Kamui Fumas Atem an seinem Ohr spürte, merkte er richtig wie sich sein Bauch zusammenkrampfte, so sehr kribbelte es in ihm.

Dies wurde noch stärker als Fumas Hand über seinen Bauch strich: "Du zitterst ja, Kamui,

so aufgeregt?"

Kamui konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, diese Nähe zu Fuma brachte ihn völlig um den Verstand: "Fuma...was...was tust du da?"

-"Ich streichle dich doch nur, Kamui, ich bin lieb zu dir, das möchtest du doch."

Langsam knüpfte Fuma Kamuis Schuluniform auf um ihm unters Hemd fahren zu können und seine Brust zu streicheln.

Ein kurzes stöhnen drang aus Kamuis Mund, was ihm sofort peinlich wurde.

Er versuchte Fuma von sich wegzustoßen, doch seine Arme gaben einfach nach.

War er schon so schwach geworden? Oder wollte er dies insgeheim einfach?

"Ah...Fuma...nein, hör auf...bitte...ich..."

-"Du verlierst die Kontrolle über deinen Körper Kamui?"

"Das heißt es gefällt dir...du willst meine Nähe."

Kamuis Augen wurden wässrig: "Fuma, bitte, wenn du nur mit mir spielst willst und dann wieder gemein zu mir bist...dann...dann kann ich nicht mehr..." "Wenn du nur mit mir spielen willst, dann hör bitte auf, hör auf."

Kamui wollte sich gerade die Tränen aus dem Gesicht streifen, aber Fuma war schneller und leckte sie aus seinem Gesicht: "Du denkst das ich nur mit dir spiele?"

Völlig entkräftet sah Kamui ihn an: "Nicht?"

Fuma schüttelte langsam den Kopf und sah ihm tief in die Augen: "Hmm-hnn..."

Kamuis Herz schlug noch fester als Fumas Lippen die seinen berührten und als dessen Zunge in ihn eindrang und mit der seinen spielte.

Seine starken Arme umschlungen den zarten Körper von Kamui, drückten ihn fester an Fumas Brust.

Langsam lehnte auch Kamui seine zitternden Arme um Fumas Körper und erwiderte dessen innigen Kuss. Ließ sich über seinen Körper streicheln und sich die Angst nehmen.

Erst als Fumas Lippen sich lösten konnte Kamui wieder nach Luft schnappen und Sauerstoff in seine Lungen pumpen. Ihm war tatsächlich die Luft weggeblieben, was Fuma bemerkte: "Dir wär ja fast die Luft ausgegangen...dann hät ich halt noch Mund- zu Mund Beatmung machen müssen." Sein Satz wurde mit einem Lächeln beendet.
 

Kamui sah Fuma lange Zeit einfach nur schweigend an, wollte ihm einfach nur in die Augen sehen: "Aber Fuma...was wird aus der Zukunft der Erde...ich meine...dieser Kampf...was muss ich tun damit er endlich aufhört...damit du aufhörst Tokyo zu zerstören...ich kann nicht mehr gegen dich kämpfen...Fuma...bitte..."

Fumas Blick wurde ernster und Kamui bekam Angst. Würde er jetzt wieder böse mit ihm sein? Hatte er das falsche gesagt oder sich falsch ausgedrückt? Ist er jetzt wütend?

Fuma strich Kamui sanft über die Wangen: "Heute gebe ich dir ein neues Versprechen...wieder hier an diesem Baum, wie damals als wir noch Kinder waren..."

"Wir treffen uns morgen hier um die gleiche Zeit, wenn du bis dahin einen anderen innigsten Wunsch hast als den jetzigen hast, er nicht in Verbindung mit der Erde steht und er wirklich aus deinem Herzen kommt und ich ihn erfüllen könnte...zerbricht das Schicksal der Zwillingssterne und die Zukunft wird nicht mehr von ihnen beeinflusst."

"...also...Kamui...wir sehen uns morgen..."

Fuma sprang auf das nächstgelegene Dach eines Hochhauses, drahte sich noch einmal zu Kamui um und verschwand hinter den nächsten Häusern.

Kamuis Körper zitterte immer noch ein wenig.

"Mein innigster Wunsch..."
 


 

Es war schon Nacht geworden.

Kamui lag in seinem Bett und grübelte. Er hatte sich eigentlich einfach immer gewünscht, dass dieser Kampf endlich aufhören würde und Fuma wieder normal wäre, dass das alles am besten gar nie passiert wäre. Er hatte sich sogar schon gewünscht, dass er doch nie geboren worden wäre, weil er sich für alles die Schuld gab...wär er nicht zurück nach Tokyo gegangen...nein, hätten ihn Fuma und Kotori doch nie kennen gelernt...aber jetzt...jetzt wünschte er sich etwas anderes.

Er wusste das er sich etwas anderes Wünschte, aber...er wusste noch nicht einmal selbst wie er diesen Wunsch formulieren sollte, geschweige denn ob er eventuell doch mit dem Schicksal in Verbindung stehen könnte...was dann?

Er hatte so eine Angst vor dem morgigen Tag, aber er wusste er muss ehrlich sein.

Ehrlich zu sich selbst und auch gegenüber Fuma.

Er hatte sich entschieden, er hatte einen innigsten Wunsch, aber er wusste nicht ob er den Mut aufbringen würde, ihn auszusprechen, ihn zu Fuma zu sagen.

Aber er wusste auch, dass dieser Wunsch aus seinem Herzen kam und dass er sich nur dies Wünschte. Er hatte nur noch diesen einen Gedanken...

Diesen einen ehrlichen innigen Wunsch...
 


 


 


 


 


 


 

Kamui hatte die Nacht fast kein Auge zu getan, doch selbst die Müdigkeit bemerkte er nicht mehr so aufgeregt war er.

Er ist eine halbe Stunde früher zu dem Platz gekommen und lehnte sich an dem Baum an.

Die Sonnenstrahlen wärmten Kamuis kalte Haut.

Sein Körper zitterte noch immer und ihm war kalt. Das musste wohl von der ständigen Aufregung kommen.

-"Du bist ja schon früher hier als ich, Kamui."

Hinter dem Baum war Fuma aufgetaucht, sie standen sich nun gegenüber.

"Also, Kamui, du hast dich für einen Wunsch entschieden?"

Kamui wurde noch kälter, so sehr hatte er sich vor diesem Moment gefürchtet.

Er kniff die Augen zusammen und senkte den Kopf: "Ich...ich...ich will einfach nur in deiner Nähe sein können, ich will mit dir Lachen können, ich will mit dir meine Zeit verbringen können..." "Er holte tief Luft und seine Stimme wurde etwas lauter: "Was mit der Erde geschieht ist mir egal, ich verlange auch nicht dass du dich änderst, ich will einfach nur...dich."

"Ich will dich, Fuma...alles andere ist mir egal."

Er fasste den Mut und sah Fuma in die Augen: "Ich wünsche mir, das du für immer bei mir bleibst, ob als Fuma...oder als Erddrache ist mir egal...bitte bleib einfach bei mir...lass mich nie mehr allein!"

Fuma ging ein paar Schritte auf Kamui zu: "Und du versprichst im Gegenzug mir, dass auch du nie mehr einfach so verschwinden wirst, mich nie mehr allein zurück lässt...?"

-"Das könnte ich nicht...ich brauche dich, Fuma..."

Kamuis Magen krampfte sich zusammen, ein stechender Schmerz durchbohrte ihn. Als er die

Augen öffnete bemerkte er das ein grelles gelbes Licht von ihm ausging und sich immer weiter ausbreitete: "Was?"

Fuma blickte auf den Boden und lächelte leise: "Es ist der Bannkreis des "wahren" Kamuis...er repariert die zerstörten Bannkreise..."

-"Fuma was heißt das?"

Fumas Augen schienen so anders zu sein, so trüb, diesen Blick war Kamui von ihm nicht gewohnt:

"Es gibt nur noch einen Kamui, der andere muss nicht mehr Kamui sein, weil der andere ihn besiegte..."

-"Besiegte?" "...Aber ich hab doch nur..."

-"Kamui...ich erfülle dir deinen Wunsch, denn es ist auch der meine."

Die Augen des ehemaligen Erddrachens glänzten wieder, sein Blick war auf einmal so warm.

Er strich Kamui durchs Haar und küsste ihn: "Ich werde bei dir bleiben, Kamui, so lange du willst." Kamui hob den Kopf und lächelte: "Für immer!"
 


 

Hinoto platzte vor Wut fast als sie sah wie Fuma und Kamui sich küssten. Der Boden bekam risse, die echte Hinoto konnte sich befreien.

Kakyo, der immer noch an der Wand stand sah sieh an: "Was ist geschehen?"

Völlig entkräftet sah sie Kakyo an: "Sie konnte sich vor lauter Wut nicht mehr konzentrieren, das war meine Chance mich wieder zu befreien...ich bin so glücklich...das Schicksal..."

Kakyo machte die Augen zu und lächelte: "...das Schicksal hat sich verändert und Tokyo...nein, die ganze Erde ist gerettet."

Auch Hinoto konnte wieder lächeln:

"Das Schicksal ist stark, aber die Liebe ist stärker, nur die Liebe kann das Schicksal verändern...kann es besiegen." ...Liebe...das...

...was wichtig ist...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2007-06-02T14:44:49+00:00 02.06.2007 16:44
wie sweet!!! >.<
was für ein süßes paar ^.^
deine ff is so romantisch und passt gut in den rahmen des mangas ^.^b

toll!
l.g.
shiria
Von:  Annatar
2005-12-21T14:24:29+00:00 21.12.2005 15:24
Huiiii wie schön!!=^o^=
Das Ende war zwar ein bissel kurz aba sonst, ach ich lüüübe die beiden!!die sind so putzig!Die Story ist toll!*zur favoritenliste klick*
Von: abgemeldet
2005-03-27T23:59:37+00:00 28.03.2005 01:59
Ohayou mein kyou^^
Ich könnt diese story immer wieder lesen..einfach zu süß..kurz und knackig beschrieben..aber die handlungs und verhaltensbesschreibungen doch so eingesetzt das man sich jede szene richtig gut vorstellen kann..einfach voll süß
hoffentlich kommen noch mehr geschichten^^
mach weiter so..dein kätzel*knuddel..schling*^.^


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