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Ein Wiedersehen mit ungeahnten Folgen

von

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Wie nahe Freud und Leid beieinander liegt

Hallo ihr Lieben.
 

Ich kann euch mit einem neuen Kapitel beglücken und freue mich jetzt schon auf die Kommis. Darf selbsverständlich alles vertreten sein.
 

Kritik,Liebeshymnen usw.
 

Also dann, auf in den nächsten Teil, der zwanzigste steht auch so gut wie in den Startlöächern. Aber villeicht müsst ihr auch darauf noch ertwas warten ^^. Will lieber nichts versprechen
 


 


 

19.Kapitel
 

Wie nahe Freud und Leid beieinander liegt
 


 

Mimi saß allein in ihrem Krankenzimmer und stellte sich verschiedene Fragen.

*Wie konnte es dazu kommen das ich soviel getrunken habe? Wieso habe ich nicht besser aufgepasst? Warum habe ich so verantwortungslos gehandelt?*

Sie wusste nicht, was sie denken oder fühlen sollte, denn ihr Kopf war wieder wie leergefegt, genau wie kurz vor dem Unfall, als ihr Wagen ins Schleudern kam. Trotzdem zwang sie sich dazu, einen klaren Gedanken zu fassen und in sich hinein zu horchen, was sie dazu geritten hat, so zu handeln.

*Ich war ganz schön betrunken, habe auf meinem Stuhl gesessen und plötzlich hat Marion einen dummen Spruch von sich gelassen....*, erinnerte sich Mimi und wollte noch weiter denken, doch plötzlich war es so, als hätte sie ab da einen Kurzschluss gehabt und ihr Gehirn hätte sich abgeschaltet.

Vielleicht war es in gewisser Weise auch so und Mimi tat es damit ab und Mimi begrüßte diese Ausrede, und beschloss, dass sie einfach nicht mehr hatte denken können. Anders konnte Mimi sich das nicht erklären und nun kamen auch die schlechten Gefühle hinzu.
 

Sie fühlte sich mit einem Mal miserabel, vielleicht weil sie daran gedacht hatte, dass sie betrunken Auto gefahren war, vielleicht, weil sie Lucy und den anderen Frauen einen riesen Schrecken versetzt hat oder vielleicht, weil Matt nun sehr wütend und enttäuscht von ihr war, weil sie so verantwortungslos gehandelt hatte.

Sie entschied, das alle drei Dinge die Auslöser für dieses Gefühl waren und, um noch einen drauf zu setzten, fühlte sie sich noch schlechter. So, als wäre sie ein kleines Kind, auf das man für einen Moment nicht aufgepasst hat und das dann irgendetwas kaputt gemacht hat. Aber wirklich definieren konnte sie das aufsteigende neue Gefühl auch nicht. Die braunhaarige, junge Frau tat es als ein Wut-, Angst-, Hilflosigkeits- und Minderwerigkeitsgefühl ab und versuchte dann, sich endlich schlafen zu legen, denn es war bereits schon Mitternacht durch.

Aber als sie nach einer halben Stunde immer noch keine Ruhe fand, beschloss sie auf zustehen und sich das Buch zu greifen, das auf dem kleinen Tisch im Raum lag. Docj sie merkte, dass sie nich sehr wackelig auf den Beinen war und so hielt die junge Frau sich am Bett fest, um endlich an das Buch zu kommen.

Als sie es geschafft hatte, das Buch in der Hand hielt und sich wieder ins Bett geschleppt hatte, merkte sie erst, dass es die Bibel war, die sie in der Hand hielt. Seufzend legte sie das heilige Buch auf ihr Nachtschränkchen und legte sich auf die Seite.

Erschöpft und nun müde schlummerte sie endlich ein und schlief bis spät in den Morgen.
 


 

Grummelnd wälzte sich Mimi auf die andere Seite, irgendetwas rüttelte an ihr und sie war nicht gewillt, die Augen aufzumachen, damit sie den Verursacher dafür sah. Doch dieses nervtötende Rütteln hörte einfach nicht auf und ignorieren konnte sie es auch nicht, denn von diesem Rütteln wurde man wach und nicht müde.

Entnervt und sichtlich schlecht gelaunt schlug sie dann die Augen auf und blickte der Krankenschwester ins Gesicht, die sie ununterbrochen geschüttelt hatte.

"Miss Tachikawa, wie schön das sie endlich wach geworden sind. Als erstes stehen sie nun auf, damit sie sich waschen können, dann gibt's Essen und danach noch eine kleine Untersuchung vom Doc. Alles verstanden? Dann los!", meckerte die Krankenschwester sie an.

Sie hatte einen sehr unfreundlichen Ton, aber Mimi dachte sich das sie besser nichts darauf erwidern sollte, ansonsten würde hier noch ein Zickenterror ausbrechen.

Müde und genervt stand Mimi auf und schleppte sich kraftlos zur Badezimmertür. Dort fiel ihr auf, dass sie keine Kleidung zum Wechseln dabei hatte und sie rief durch die Tür:

"Miss? He Miss? Ich habe keine neue Kleidung, könnten sie mir vielleicht welche bringen?"

Es klang zwar ganz und gar nicht unfreundlich, doch die Krankenschwester brachte das fast zur Weißglut und sie schrie Mimi an:

"Wie bitte? Ich soll dir deine Wäsche bringen? Bin ich denn deine Amme, oder was? Bist du so jung, dass du nicht mal alleine scheißen kannst oder was?"

Mimi, sichtlich geschockt über die Reaktion, stapfte aus dem Bad und murmelte so etwas wie "Kannst mich doch an die Füße fassen, du olle Spinatwachtel!".

"Was hast du grade gesagt?", keifte die Frau zurück und sah so aus, als würde sie gleich überkochen.

Ihr Gesicht war puterrot und sie wirkte sehr gereizt und aggressiv. Mimi bekam es mit der Angst zu tun, blieb aber ruhig stehen und betrachtete die Frau eine Weile.

"Ich habe nichts gesagt." erwiderte sie dann mit zuckersüßer Stimme.
 

Mimi schlug eine Schranktür auf und zog einen Hocker zu sich, um an den Schrank heran zukommen, der etwas weiter oben hing. Vorsichtig stieg sie auf die wackelige Erhöhung und suchte nach einem neuen Krankenhausnachthemden, sie fand auch einige nach längerem Suchen. Doch als sie gerade herabsteigen wollte, wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen und sie war im begriff zu Fallen. Doch sie wurde aufgefangen und zwar genau von dem Mann, der ihr am gestrigen Tag den Verband abgemacht hatte. Schnell fand sie ihr Gleichgewicht wieder und stellte sich auf die Beine und blickte den braunhaarigen, mit einem weichen Rotstich, Arzt an.
 

Er schien erbost zu sein.

"Sagen Sie Mal, sind Sie noch zu retten? Wie kommen Sie dazu, auf einen Hocker zu steigen? Sie hatten einen Autounfall und ihr Kreislauf ist noch nicht so stabil, dass sie aufstehen dürfen.", schimpfte er Mimi an und drehte sich dann zu der alten Krankenschwester um.

"Und was fällt dir ein, die Frau darauf steigen zu lassen? Dafür bist immerhin du zuständig und wenn du das nicht kannst, dann rufe gefälligst jemanden der es kann.", meinte er und half Mimi sich wieder hinzulegen.

"So. Ich komme gleich noch mal wieder und werde Sie untersuchen und sie bleiben schön liegen, verstanden?" erklärte der junge Arzt mit den grünen Augen ruhig.

Dann drehte er sich um und verschwand schnellen Schrittes aus dem Krankenzimmer und die alte Schwester hinterher.

Die Tür fiel ins Schloß und Mimi war wieder allein. Sie fühlte sich schwach, ob das davon kam, dass sie aufgestanden war?

Wahrscheinlich.

Es könnte aber auch von der Szene eben im Zimmer stammen, aber jetzt hatte Mimi wenig Interesse daran, sich darüber Gedanken zu machen.

Leise wurde an die Tür geklopft und geöffnet, als Mimi ein "Herein" gerufen hatte. Neugierig blickte sie in Richtung Tür, bis die Person, die hereinkam, zu sehen war.
 

Zu ihrer Überraschung war es Alex, der hereingelaufen kam und aufs Bett sprang, um seine Mutter stürmisch zu umarmen. Lächelnd hielt sie ihren Sohn im Arm und drückte ihn fest an sich. Sie freute sich, ihren kleinen Schatz wiederzusehen und auch Matt, der nun am Fußende des Bettes stand.

Er wartete geduldig bis Alex sich von seiner Mutter gelöst hatte, vom Bett gekrabbelt war und sich an den Rand gestellt hatte.

"Hey. Was macht ihr beide denn so früh schon hier?" fragte sie neugierig und blickte ihren beiden Männern ins Gesicht.

Die blickten sich verwundert an und sahen zu Mimi, die auf ihrem Bett saß und sie fragend anschaute.

Matt ergriff das Wort:

"Mimi, es ist fast halb elf. Möchtest du etwa sagen, dass du bis eben geschlafen hast?"

Ungläubig blickte Mimi ihn an.

"Ach iwo, das ist doch nicht halb elf. Ich hab doch bestimmt nicht so lange geschlafen. Also..."

nachdem Mimi die Uhrzeit auf Matts Armbanduhr gesehen hat, wäre sie fast in die Kissen gefallen.

"Wieso muss ich eigentlich immer so lange schlafen. Schlimm!"

"Find ich auch, Mum.", gab Alex zur Kenntnis und wirkte nun nicht mehr so heiter wie vor ein paar Minuten.

Matt hielt eine Tasche hoch.

"Ich habe dir ein paar Anziehsachen eingepackt. Vielleicht kannst du die gebrauchen, wer weiß.", erklärt er, stellte die Tasche auf einen Stuhl und kam dann noch Mal ans Bett.

"So. Ich geh dann Mal runter in die Cafeteria, denn Alex, möchte mit dir alleine sprechen.", meinte Matt noch, bevor er Mimi einen kleinen Kuss auf die Stirn gab, um sich dann abrupt umzudrehen und zu gehen.

"Ok. Bye." rief sie ihm noch hinter her und sah dann auf Alex.
 

Der machte gerade den Mund auf, um seiner Mutter etwas zu sagen, als der Arzt wieder ins Zimmer kam.

"Oh. Ich wusste nicht, dass sie schon Besuch haben. Nun ja. Ich muss dich leider eben rausschicken, Kleiner, denn ich muss diese Frau eben untersuchen, ob alles mit ihr in Ordnung ist. Ist das ok für dich?"

"Nein. Ich will bei meiner Mami bleiben.", stänkerte Alex und blickte dem Arzt mürrisch ins Gesicht.

"Alex, du darfst gleich wieder reinkommen und mir erzählen, was du erzählen willst. Der Doc will mich nur eben untersuchen, ob mir nichts fehlt. Gehst du bitte solange raus und wartest? Er macht auch schnell.", erklärte Mimi und strich ihrem blonden Sohn liebevoll über den Haarschopf.
 

Von seiner Mutter überredete, willigte Alex ein vor der Tür zu warten.
 

"Ist das ihr Sohn?" fragte der Arzt neugierig.

"Ja, so ist es. Das ist mein Erstgeborener."

Mimi lächelte und beobachtete, wie der Arzt fachmännisch ihren Bauch untersuchte.

"In welchem Bereich sind sie eigentlich tätig?"

"Eigentlich bin ich Gynäkologe, aber momentan werde ich oft in der Ambulanz eingesetzt- ich habe mal eine Fortbildung besucht, sie verstehen?"

Der junge Arzt lachte und musste kurz an das Flehen des Abteilungsleiters denken, als dieser ihn angeheuert hatte.

Er behielt eben auch in kritischen Situationen den Überblick, und so war er in den letzten Wochen ein absolut unersetzlicher Bestandteil der Notaufnahme geworden...

Doch jetzt wandte er sich wieder seiner Patientin zu,
 

"Gut. Mit ihren Babys ist alles in Ordnung und die Verletzungen am Kopf heilen auch sehr gut, wie ich sehe. Nun ja, sie sind ohne Frage eine außergewöhnliche Frau. Ach ja, was ich noch wissen wollte - die junge Frau mit den langen braunen Haaren, ist das eine Freundin von ihnen?"

Der junge Mann spürte selbst, wie ihm das Blut in die Wangen stieg, und als er Mimis anzügliches Lächeln sah, versuchte er schnell, sich zu rechtfertigen.

"Also, nur so aus reiner Neugierde - sie ähnelt einer alten Bekannten..."

Inzwischen glichen seine Wangen farblich dem eines rosefarbenem Pfirsich, doch Mimi kannte kein Erbarmen.

"Bestimmt..Und da sie mich bestimmt gleich fragen werden, ob sie Single ist - nur aus reiner Neugierde, versteht sich - kann ich ihnen gleich antworten:

Ja, und sie mag besonders exotische Männer mit einer Spur des Geheimnisvollen...Ärzte fand sie auch schon immer anziehend."

Die junge Frau lachte und zwinkerte dem vielsagend Arzt zu.

"Und da sie sich ja anscheinend schon begegnet sind, wird sie auch nicht abgeneigt sein - wollen sie vielleicht ihre Nummer?"

Der Mann wirkte erstaunt - anscheinend hatte er nicht mit einer solch frechen Reaktion gerechnet und so hatte sie ihn doch aus der Fassung gebracht, was sich in seinen nächsten Sätzen zeigte.

"Ähm...Nein, nicht unbedingt...Sie war mir nur aufgefallen, also..."

Für einen Moment verlor er den Faden, raffte sich dann aber wieder auf.

"Also, Frau Tachikawa, wir sind fertig...

Ihr Sprössling wartet sicherlich schon ungeduldig."

Er nickte ihr noch zu und wollte das Zimmer verlassen, doch Mimi hielt ihn zurück.

"Wie heißen sie eigentlich, Herr Doktor?

Nun falls Lucy es wissen will, aus reiner Neugierde..."

Die Antwort kam schnell und wie aus einer Pistole geschossen.

"Minase. Minase Woods.

Und sie hieß Lucy...und weiter??"

Belustigt über diese Reaktion, schmunzelte Mimi und sagte dann halb lachend, halb zusammengepreßt: "Lucy Schufaman."
 

Damit drehte sich Minase um, ging aus dem Raum, sagte noch etwas zu einer Person die draußen stand und war dann nicht mehr gesehen. Was er machte konnte Mimi sich denken, aber sie konnte sich auch irren.

Alex kam ins Zimmer, schloß leise die Tür und trat dann ans Bett zu seiner Mutter, die in scheinbar nicht wahrnahm, da sie kurz vor einem Lachkrampf stand.
 

"Mum. He Mum. MUM!", brüllte Alex, um seine Mutter wieder in die Realität zurückzuholen.

"Oh Schätzchen. Was ist denn? Du wolltest mir doch was erzählen nicht? Schieß los."
 

"Ja, wollte ich. Na gut, also ich finde es richtig scheiße was du gemacht hast - Mal auf Deutsch gesagt - das war ganz und gar nicht in Ordnung von dir und ich finde du solltest dich entschuldigen. Du wärst fast gestorben und dann wärst du nicht mehr für mich da gewesen. Hättest nicht mehr auf mich aufgepasst und mich getröstet, wenn ich traurig bin. Dann hättest du mich auch nicht mehr zur Schule gebracht, oder zum Sport, oder zu Tommy.

Dann wärst du einfach nicht mehr da gewesen und das finde ich gar nicht gut. Ich finde den Gedanken, dass du nicht mehr da wärst, richtig beängstigend und das Schlimmste ist wohl, dass ich dann keine Geschwisterchen bekommen hätte."

Er machte eine Pause, denn er schien außer Atem zu sein und über etwas nachzudenken.

Dann fuhr er fort:

"Nein. Das ist wohl nur das Zweitschlimmste. Das Schlimmste wäre wohl das du tot gewesen wärst. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen würde, wenn du mir morgens nicht das Brot machst, die Schuhe bindest oder mir noch so einen ekligen Schmatzer auf die Backe drückst und das vor meinen anderen Klassenkameraden. ...

Naja ich wollte dich eigentlich richtig ausschimpfen, aber ich denke, dass kann ich nicht so gut, wie du....

Auf jeden Fall will ich dir nur sagen, dass ich richtig böse mit dir bin, weil du den Unfall gebaut und damit dein Leben aufs Spiel gesetzt hast. Auch wenn ich noch klein bin, bin ich doch alt genug, um so was zu verstehen.", meinte Alex noch zum Schluß und senkte dann den Kopf. Ihm war es peinlich gewesen , das seiner Mutter zu sagen.
 

Und diese reagierte gerührt und gelassen.

Ihr waren die Worte ihres Sohnes nah gegangen und sie hörte auch die unbeschreiblich große Sorge heraus, die er empfand.

"Kommst du bitte mal zu mir rauf, mein Kleiner?", fragte Mimi mit leicht weinerlicher Stimme.

Alex zögerte einen Moment, dann krabbelte er auf das Bett und wurde rasch in die Arme seiner Mutter gezogen. Nun fiel die große Last, die er hatte tragen müssen, von ihm. Er fühlte, dass er nun seinen Kummer, seine Trauer und seine Sorgen herauslassen konnte. Seine Mutter legte ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich, um ihm das Gefühl zu geben, dass sie ihn nie loslassen würde.

Alex fühlte sich nicht mehr so beschwert und weinte nun bitterlich, denn er hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass er seine Mutter nie wieder sehen würde und dass es hier das letzte Mal war, dass er sie sah.
 

Mutter und Sohn saßen auf dem Bett und umklammerten sich, hielten sich gegenseitig und weinten gemeinsam. Mimi löste sich nach einer gute halbe Stunde langsam von Alex und sah ihm, matt lächelnd, ins verweinte Gesicht.
 

"Sag mal, wie hast du dich gefühlt, als du von meinem Unfall erfahren hast? Warst du traurig oder wütend?", wollte Mimi wissen und wischte sanft seine Tränen mit dem Daumen weg.

"Ich weiß nicht. Erst Mal, da war ich richtig komisch drauf, da konnte ich nicht ganz glauben was Papa erzählt."

"Also warst du sozusagen fassungslos und es hörte sich unglaublich an.", interpretierte Mimi seine Worte.

"Naja und dann war ich ganz doll wütend und wollte alles kaputt machen, was mir in die Quere kam, aber Papa hat das mir verboten und so was gemurmelt wie

"Du bist genauso wie deine Mutter, wahnsinnig Temperamentvoll.".

Naja und dann kam da so ein Gedanke, was denn wäre, wenn du nicht mehr da bist, und ich dann keine Geschwisterchen bekomme. Na gut, das mit den Geschwisterchen kam erst im Auto, aber ich dachte wirklich, dass ich ganz dolle Angst um dich habe, dass du dann nicht mehr da bist.", erklärte Alex stolz, weil er seine Mutter doch sehr liebte und lächelte wieder ein bisschen.
 

Der Vormittag verging und Alex und Mimi lachten sogar wieder, wenn nicht viel, aber sie taten es. Gegen ein Uhr Mittags kam Matt zurück und beobachtete Mutter und Sohn ausgiebig. Er hatte sich einfach ins Zimmer gesetzt und über eine halbe Stunde lang nichts gesagt. Langsam machte Mimi sich Sorgen und sie fragte nach:

"Hey Honey. What's going on?"

"Nothing!"

Irgendetwas beschäftigte ihn und Mimi wollte es unbedingt herausfinden, aber wenn Matt sich einmal auf stur stellte, dann blieb er es auch.
 

"Du bist wirklich schwerer zu knacke als eine Kokosnuss.", murmelte Mimi gereizt und stachelte damit eine kleine Streiterei an. "Ach ja? Dann bist du eben so hart wie..... wie ein Stein. Auf jeden Fall bist du hartnäckig und stur wie ein Esel."

"Du beschimpfst mich als Esel? Ist ja wohl ne Frechheit. Alex, geh dir ein Eis, von Papas Geld holen, das wird länger dauern." sagte Mimi gespielt gereizt.

"Ach du bestimmst also einfach darüber, was mit meinem Geld passiert, wie? Gut, geh dir zwei Eis holen, Tiger.", meinte Matt und reichte Alex ein zehn Dollarschein.
 

Der schüttelte nur den Kopf, nahm das Geld und ging dann aus dem Krankenzimmer. Kaum wurde die Tür geschlossen wurde die Streiterei heftiger und es war zum haareausraufen. Nie wusste man, ob dieser Streit nun Ernst war oder doch nur Spaß, aber eins konnte man mit Sicherheit sagen:

Am Ende lagen beide irgendwo - sei es auf dem Bett oder auf dem Boden - und knutschten miteinander.

Alex seufzte und beschloss, sich einfach über das Eis zu freuen.
 

Doch scheinbar wussten die beiden Erwachsenen immer ganz genau, was das nun für ein Streit war, und dieser war nur Spaß. Sie schrien sich an, wie Matt dazu komme, den Jungen so zu überfüttern und zu bestechen, wenn die beiden sich mal trennen würden, dann wollte Alex sicherlich lieber bei ihm wohnen.

Matt konterte mit, was sie denn für ein Quatsch erzähle und dass sowieso nur Blödsinn aus ihr herauskomme.

Mimi sah ihn nun funkelnd böse an und das war für Matt das Signal, er solle besser die nächsten Wörter und Schritte gut überdenken, bevor er irgendetwas tat.

Um sich nicht voll und ganz wie ein Depp zu fühlen, setzte Matt sich und betrachtete seine Angebetete.

Diese warf ihm scharfe Blicke zu und er versuchte, sie mit seinen klaren, tiefen Augen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Und dann, wie Alex es sich schon gedacht hatte, begannen die beiden sich zu küssen. Matt legte sich halb auf Mimi drauf und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. Mimis Hände legten sich auf seinen Rücken und so lagen sie einfach nur aufeinander und miteinander, obwohl Matt sich eigentlich vorgenommen hatte, nichts dergleichen mit Mimi zu tun.

Aber diese Frau war und blieb einfach unwiderstehlich und unverschämt heiß und anziehend.
 

Alex war im Erdgeschoss angelangt, wo die gesamten Automaten standen. Getränkeautomaten, Schüßigkeitenautomaten, ein Geldautomat, doch der interessierte Alex eher weniger.

Er entschied sich, nach langer und sorgfältiger Überlegung, für ein "Mars" und gegen ein Eis.
 

Als er dann wieder langsam zum Aufzug zurückgehen wollte, sah er einen schrägen Typen, der eine Pistole in der Hand hielt. Sofort schrien viele Menschen auf und einige warfen sich sogar auf den Boden. Andere rannten los, als würde es um ihr Leben gehen, doch Alex war zu geschockt und erstaunt, denn er wusste nicht was er davon halten sollte. So etwas kannte er bis jetzt nur aus Polizeifilmen und er hatte oft solche Filme gesehen, doch diesmal war es kein Film, es war ernsthafte skrupellose Realität.
 

Doch als er gerade in Trance in sein Mars beißen wollte, sah er, wie dieser Mann die Waffe abfeuerte und auf die Person hinter der Glasscheibe in der Aufnahme zielte.

Er schrie irgendetwas verrücktes, was Alex nicht verstehen konnte und - wie er annahm - einige andere Personen auch nicht.

Die Frau hinter der Glasscheibe schrie auf, sie schien starke Schmerzen zu haben und blutete auch sehr heftig.

Aber wieso hatte der Mann denn auf sie geschossen? Sie hatte doch gar nichts gemacht, sondern saß nur auf ihrem Platz und sagte den Personen, wo sie hin mussten, wenn sie es nicht wussten. Alex verstand das nicht und bekam große Angst, dass der Mann auch ihn niederschießen würde, doch scheinbar hatte er immer noch Interesse daran, auf die arme Frau zu feuern.
 

Er machte die Tür auf, damit er die Frau an den Haaren über den Boden schleifen konnte. Alex bekam nun sehr große Angst und als er sich umsah, bemerkte er, dass er nicht der Einzige war. Allen anderen stand ebenfalls die Furcht und Angst ins Gesicht geschrieben und einige schoben sich auch weiter, um davon nichts mitzubekommen. Aber die Schüsse, die der Mann abfeuerte, waren unüberhörbar.

Wie besessen schoß er auf die Frau ein, sie lebte schon nicht mehr und starrte nur in eine Richtung. Alex hatte den Blick wieder gewendet und sah nun, das die Frau genau in seine Richtung blickte.

Starr und bewegungslos.
 

Alex bekam solche Angst, dass er mit dem Hintern auf den Boden fiel. Unbewusst merkte er, dass er sich vor Angst in die Hose machte. Das ganze Geschehen war grausam, scheußlich und einfach nur verabscheuungswürdig. Aber er verstand immer noch nicht, wieso der Mann das getan hatte.
 

Plötzlich schrie er etwas, das verstand Alex allerdings.

"Du billige Hure. Du wirst mit Niemandem mehr vögeln, du glaubst doch wohl nicht, dass ich das nicht mitbekommen habe, wie? Ja, jetzt bist du endlich still. Wie gut, denn nun bist du nicht mal mehr als Dreck wert, du mieses Stück. Mich einfach zu betrügen. Mich, deinen Mann! Hure!"

Das letzte was Alex noch mitbekam war das der Mann auf die tote Frau spuckte, dann sich umdrehte und ging.
 

Voller Panik und ohne etwas verstanden zu haben, rannte er zum Treppenhaus, dort sprintete er hinauf bis in den fünften Stock und weiter bis zur Tür seiner Mutter. Als er hineinkam und die Tür zuschlug, waren seine Eltern immer noch dabei sich zu küssen, wurden aber durch das Geräusch aufgeschreckt.

Sie blickten zu Alex, der zu ihnen gestürzt kam, vollkommen aufgelöst und verstört. Mimi schloß die Arme um ihren Sohn und bemerkte gleich, dass er schweißgebadet war.

"Was ist denn mit dir passiert? Du bist ja klitschnass."

Mimi war besorgt und sie bekam langsam das Gefühl, dass irgendetwas Schlimmes passiert war, das Alex so schnell nicht loslassen würde.
 

Alex weinte und wollte gar nicht mehr aufhören, was auch verständlich war, nach dem, was er gerade miterlebt hatte. Seine Eltern versuchten ihn zu trösten und zu beruhigen, doch nichts half.

Nicht das feste und beschützende Umarmen seines Vaters und auch nicht das liebevolle, fürsorgliche Trösten seiner Mutter.

Nach gut einer dreiviertel Stunde war es dann endlich geschafft. Alex war eingeschlafen und schlummerte nun in aller Seelenruhe, doch das Bild und das Erlebte würden ihn noch lange verfolgen.
 

"Matt, irgendetwas schlimmes muss passiert sein! Ich meine, dass ist doch nich normal...Er geht Eis essen, und wenn er zurückkommt ist er schweißtnass? Außerdem hat er sich Nass gemacht- weißt du, wie lange es her ist, seit das das letzte Mal passiert ist?? Oh mein Gott- was könnte geschehen sein? Auch wenn es jetzt Nachmittag ist, du musst mich anrufen, falls er dir etwas erzählt! Ihm muss irgendetwas geschehen sein, du darfst ihn auf keinen Fall alleine lassen, es ist sicherer, wenn er unserem Bett übernachtet..."

Mimis Hände zitterten leicht, als sie Alex über die dünnen Ärmchen strich, und Matt lächelte sie beruhigend an.

"Ist okay- keine Sorge, Mimi. Ich schaff´ das schon, du brauchst mir nicht mehr alles fünfmal zu sagen..."

Er küsste sie zärtlich auf die Lippen und nahm den Kleinen auf seine Arme.

Dann wollte er hinausgehen, drehte sich aber noch einmal um und meinte, verschmitzt lächlnd:

"Ich denke, ich werde das wohl doch nicht durchhalten mir der einen Woche..."
 

Matt verließ das Zimmer und trug Alex Richtung Fahrstuhl, dort versuchte er auf den Knopf zu drücken, der den Aufzug betätigte. Allerdings kam er da nicht heran, da er Alex nicht aufwecken wollte und so musste er mit der Hüfte dagegendrücken. Als der Lift endlich im fünften Stock hielt, stand darin bereits eine Frau mittleren Alters.

Matt schätzte, dass sie um die dreißig Jahre war. Sie guckte zu ihm und fragte dann bissig:

"Wollen Sie nun mit oder nicht?"

"Wie? Oh ja, ins Erdgeschoss bitte."

Matt stieg ein und blickte auf die Zahlenknöpfe und welche davon beleuchtet waren und welche nicht, doch wirklich registrieren tat er sie nicht.

"Ihr Kind?", fragte die Frau weiter.

"Ja."

Die Frau fing an zu nerven mit ihrer Entenstimme, aber das wollte er lieber nicht laut sagen.

Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss und die Türen öffneten sich langsam. Matt lief einige Schritte ohne darauf zu achten, was in diesem Stock passierte.

Doch als er auf Höhe der Automaten war - wo Alex vorhin ungefähr auch gestanden hatte - blieb er abrupt stehen. Er blickte geschockt auf die Blutlache, wurde dann auf die Aufnahme aufmerksam, wo das Glas vollkommen kaputtgeschossen war.

Noch verstand er nicht so recht, was das alles zu bedeuten hatte, aber als er einen Leichenwagen sah und dann die ganze Polizei, die gerade einige Zeugen befragten und auch Beweisfots von der Blutlache und der Aufnahme machten, konnte er sich langsam denken was hier passiert sein musste.

Fassungslos blickte er nun auf seinen kleinen Jungen, der ruhig in seinen Armen schlief. Hatte er etwa das hier mit erlebt? Hatte er gesehen, wie jemand gestorben war?
 

Ihm wurde schlecht und und er begann sich zu ekeln, was sein Sohn hatte mit ansehen müsse. Wie konnte man das einem Kind bloß antun, und wieso hatte niemand etwas unternommen und demjenigen geholfen, der gestorben war? Er verstand die Welt nicht mehr, wieso war den niemand eingeschritten. Wie konnte die Menschen nur so wenig Zivilcourage besitzen.

Matt schauderte und er ging sehr schnell an dem Geschehen vorbei und aus dem Krankenhaus raus.

Da kamen auch schon Reporter, die scheinbar - angelockt durch die Menschenmasse - auf der Suche nach einem guten Foto, einer guten Story waren, die sich verkaufen ließ.
 

Ohne weiterhin auf sie zu achten lief Matt zu seinem Wagen, mit einer Hand fummelte er seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und drückte auf den kleinen Knopf, der den BMW Z4 aufgehen ließ.

Rasch schlüpfte er mit seinem Sohn auf dem Arm hinters Lenkrad und blieb dort erst einmal sitzen. Ungläubig starrte er auf das Auto das vor ihm stand. War das eben wirklich so gewesen, wie er das gesehen hatte?

Hatte er gesehen, wie ein Leichenwagen vom Gelände des Baikerkrankenhauses fuhr? Hatte er gesehen, wie eine große Blutlache und eine Aufnahme fotografiert wurde?War wirklich ein Mensch gestorben und niemand hat etwas unternomen?

Und er wusste nicht mehr, ob er das Ganze wirklich realisierte oder nicht. Er kniff sich selbst in den Oberarm, um zu testen, ob er wirklich noch am Leben war.

Er war es, denn er verspürte den Schmerz und blickte dann auf seinen achtjährigen Sohn. Er zog ihn näher zu sich ran, um ihn fester im Arm zu halten. Es war ein grauenvolles Bild, was er gesehen hatte. Wie schlimm musste es wohl gewesen sein, als sein kleiner Junge das ganze Schauspiel mit ansah?

Wieder schauderte Matt und er blickte Alex noch einmal ins Gesicht, bevor er ihn auf den Beifahrersitz setzte und ihn anschnallte. Langsam machte er seine Tür zu und startete den Wagen, dann blickte er in den Seitenspiegel und fuhr aus der Parklücke heraus.
 

Mimi bekam durch Zufall mit was sich vor zwei Stunden zugetragen hatte, eine Krankenschwester beruhigte eine Besucherin, deren Nerven durch den Vorfall blank zu liegen schienen. Sie konnte es kaum glauben, als sie es hörte, doch als sie daran zurückdachte, wie aufgelöst Alex war und wie verstört er ausgesehen hatte, konnte sie es sich besser vorstellen. Aber es war ein grauenvoller Gedanken, den sie gerne aus ihrem Gedächtnis verbannt hätte, doch er ließ sich nicht vertreiben.

Sie lenkte sich deswegen mit Büchern ab. Ein Buch las sie an einem Tag so durch und ein für ein anderes brauchte sie sogar nur einen halben. Matt war so liebenswürdig und hatte ihr einige mitgebracht und dazu einen wunderschönen Strauß verschiedenster Sommerblumen. Einige Lilien waren darunter und auch eine schöne kräftige Sonnenblume, die die sie so liebte.
 

Auch bekam sie Besuch von Lucy und den anderen Frauen, Karen und Ripley. Marion wagte sich auch einmal zu ihr und brachte ihr eine Zeitschrift mit. Mimi freute sich über ihren Besuch und beide unterhielten sich noch einmal unter vier Augen. Und siehe da, Mimi und Marion freundeten sich zwar nicht an, aber sie redeten so miteinander, dass es den Eindruck machte, sie würden sich wenigstens ein wenig gut verstehen.
 

Es war nun schon fast eine gesamte Woche seit dem Unfall vergangen und man kümmerte sich rührend um sie. Nicht nur ihre Freunde und Lieben, sondern auch das Krankenhauspersonal. Doch Alex verbat sie den Besuch zu ihr, so schwer es Mimi auch fiel, aber sie wollte nicht, dass er eine Phobie gegen Krankenhäus er bekam, nach dem Vorfall der sich in diesem Krankenhaus zugetragen hatte.

Er wäre freiwillig sowieso nicht mehr in das Krankenhaus gegangen, nach dem Schock den er erlitten hat. Doch sein Vater kümmerte sich genauso rührend um ihn, wie ihre Freunde um Mimi, vielleicht sogar noch etwas mehr.
 

Eine Nacht konnte Mimi nicht sehr gut schlafen - es war die Nacht vom Freitag auf den Samstag - und jeder Mensch wusste, diese Nacht wurde viel gefeiert und Party gemacht. Mimi lag fast die ganze Nacht wach, da sie recht starke Unterleibschmerzene hatte. Wieso, das wusste nur der Herrgott.

Doch als gegen ein Uhr die Schmerzen immer noch nicht aufhörten und Mimi schon die ganze Zeit gerieben und gestreichelt hatte, stand sie auf und humpelte etwas unbeholfen zur Tür. Ihr tat noch einiges am Körper weh, aber sie biss die Zähne zusammen und taperte langsam zum Krankenschwesterzimmer.

Kurz bevor sie es erreicht hatte, rief eine Stimme von hinten.

"Wo wollen wir denn hin, junge Dame?! Etwa davon machen, damit sie feiern können, wie? Kommt nicht in Frage, wenn wir das nicht dürfen, dann dürfen sie das erst recht nicht."

Die Stimme kam ihr bekannt vor, sie hatte sie bis jetzt jeden Tag gehört und als sie sich umdrehte blickte sie in zwei hübsche grüne Katzenaugen.

"Wusst ich´s doch, das ich beim Fluchtversuch erwischt werde.", scherzte Mimi, doch ihr war ganz und gar nicht nach Scherzen zumute, denn ihr Unterleib tat immer noch weh.

"Also ich würde gern etwas gegen Schmerzen haben. Mein Unterleib tut schon seid geraumer Zeit weh und zieht und ich kann nicht definieren, was das für ein Schmerz ist.", erklärte Mimi kurz und bündig und wurde dann von Minase gestützt.

"So ist das also. Gut. Komm, ich werde Sie untersuchen.", meinte er.
 

Als die beiden das Untersuchungszimmer erreicht hatten, waren die Schmerzen schon fast wieder weg. Doch sicherheitshalber wollte Minase nachsehen, was es gewesen sein könnte.

Es stellte sich heraus, das die Embryos sich bewegt und ihre Lage ein wenig verändert hatten und das daher das Zwicken und Ziehen kam.
 

Mimis Schmerzen begannen wieder, als sie auf dem Rückweg waren. Solch starke Schmerzen, das Mimi sich zusammenkrümmen musste. Sie rang nach Atem und fasste sich an den Bauch. Verdammt, was war denn das? Was ging hier vor?

Ihr Atem ging stockend und nur unbewusst merkte sie, wie Minase sie auf den Arm nahm und in einen Raum brachte. War es der, in dem er sie gerade untersucht hatte? Sie wusste es nicht und es war ihr auch egal, denn die Schmerzen hörten nicht auf.

In ihr breitete sich eine undefinierbare Panik aus. Woher sie kam, wusste sie nicht und sie wollte nun auch nicht darüber nachdenken. Der Schmerz blieb und sie hatte Angst das etwas mit den Babys nicht stimmte. Sogar kam ihr ein kurzer Gedanke *Was ist, wenn ich die Babys verliere? Oh lieber Gott, bitte nicht!*
 

Sie spürte wie Minase ihren Bauch abtastete und wie er plötzlich laut rief, als ihr schwindelig wurde vor Schmerzen. Sie hörte wie andere Personen in den Raum liefen, an Schubladen herumhantierten und beruhigend auf sie einsprachen.

Leise wimmerte Mimi und versuchte etwas zu fragen:

"Was ist denn mit mir?"

"Mit dir ist alles in Ordnung, nur deine beiden Mädels da drin zicken wohl ein wenig rum, die meinen sich über einander legen und damit selbst zu gefährden müssen.", sprach Minase ruhig und gelassen.

Doch als er die ängstlichen und erschrockenen, weit aufgerissenen Augen von Mimi sah, strich er ihr beruhigend über den Kopf und sagte:

"Das kriege ich schon wieder hin, Kleines."

Mimi setzte musste sich auf einen Untersuchungsstuhl für Frauen setzten.

Sie entspannte sich und wartete ab, was Minase tat. Sie schloß die Augen, da sie annahm, das es wehtun würde, doch bis jetzt spürte sie nur die Schmerzen, die ihr die beiden Mädchen in ihr drin verursachten.

Doch nun kam das Gefühl hinzu, das sie immer während einer Untersuchung beim Frauenarzt hatte. Und sie öffnete automatisch die Augen.

Sie blickte auf Minase, der vor ihr saß und seinen Assistentinnen sagte, was sie wie zu halten hatten. Es dauerte keine Minute mehr und der Schmerz war vorüber. Anscheinend hatten die beiden Babys sich entschieden in eine angenehmere Position hinzu legen.
 

Der kleine Eingriff war vorbei und Mimi durfte wieder aufstehen, wenn ihr auch noch etwas schwindelig war.

"So, sie haben sich wieder eingekriegt und entschieden, wer wo liegen soll. Gott Sei Dank waren sie nicht so bockig, da hatte ich etwas Glück." lächelte Minase verschmitzt und half Mimi ihren Morgenmantel anzuziehen.
 

"So. Ich werde gleich Mal deinen Mann verständigen. Das macht mir langsam Angst, immerhin war das heute schon das dritte oder sogar vierte Mal, das die beiden sich über was nicht einig waren. Kriege ich die Nummer, bitte?", fragte er besorgt und blickte sie ernst an.

"Das geht nicht, du kannst Matt nicht her zitieren...."

"So kann ich nicht?! Du wirst sehen was ich alles kann. Die Nummer?"

"Er ist in LA. Lucy ist immer für den Notfall erreichbar und sie wird mit Freuden herkommen. Willst du nun ihre Nummer haben?", fragte Mimi neckisch.

"Wenn das so ist, ja, dann möchte ich die wissen.", grinste er sie an und das Lächeln wurde noch breiter, als Mimi mit ihm den Flur entlang ging, um dann an seinem Büro halt zu machen und darauf zu warten, dass er es aufschloss.

Sie trat ein und staunte nicht schlecht, als Minase das Licht anmachte. In dem Raum war relativ wenig was an teuer erinnerte, nur der Schrank an der linken Wandseite war aus massiven, alten Holz. Doch damit wollte sie sich nicht aufhalten.

Zielstrebig ging sie auf den Schreibtisch zu, setzte sich langsam und vorsichtig auf den ledernen Schreibtischstuhl und nahm sich einen Zettel vom Block und einen Stift aus einer Halterung.
 

Schnell schrieb sie die Nummer auf und setzte sogar Lucys Namen darunter. Dann nahm sie den Hörer und guckte zu Minase auf der sie interessiert anblickte.

"Ich ruf sie besser an, könnte sein, dass sie sich hingelegt hat. Ansonsten erkennt sie vielleicht deine Stimme nicht.", meinte Mimi und wählte Lucys Nummer aus dem Kopf und stellte dann auf Lautsprecher.
 

Einen tuten war zu hören, mindestens einundzwanzig Mal. bis sich dann eine verschlafene und rauhe Stimme meldet mit den Worten:

"Ja, was is?"

"Hey Honey, wie ist es denn so, es sich alleine zu machen, mh?", fragte Mimi mit einer tiefen, böse klingenden Stimme.

"Baby, lass den Scheiß, wir sind nicht mehr im Kindergarten. Sag, was is?"

"Kommst du vorbei, ich fühle mich so einsam. Hier spricht ein großer, großer Teddybär mit schwarzen Knopfaugen."

Ein Lachen war zu hören und Minase wunderte sich, dass Lucy in dem halbwachen Zustand Mimis Stimme erkannt hatte. Außerdem war ihm schleierhaft, wieso Mimi so eine Show abzog und nicht klipp und klar fragte, ob Lucy vorbeikommen konnte.

"Wieso denn, was ist passiert? Irgendetwas mit den Babys nicht ok? Geht's dir gut, Schatz?"

"Ja, ja es geht mir wieder gut, aber heute hatten die Babys ihren aktiven Tag. Also, nun ja, kommst du vorbei und hältst meine Hand. Mister Woods verlangt danach." erklärte Mimi ruhig.

"Wer? Sag mal, hast du wieder deine hormonelle Phase, wo du dir irgendwelche Spastinamen ausdenkst?"

Mimi brach in schallendes Gelächter aus und wurde bissig gefragt, was denn nun los und wer das nun sei.

Die besagte Person, die Mimi eben angesprochen hatte, sah geschockt auf den Hörer und war kurz davor ans Telefon zu gehen und Lucy anzuschreien.

Mit einer plötzlichen Bewegung entriss er ihr den Hörer und schnauzte:

"Was heißt hier Spastiname? Wer glauben sie eigentlich, wer sie sind? Ich glaub ich muss mit ihnen mal ein Wörtchen reden - über soetwas macht man keine Scherze.

Also, nun setzten sie ihren zu knochig geratenen Arsch in Bewegung und kommen hierher, ist das angekommen?!"

Minase sprach sehr laut und verlieh so seinen Worten noch mehr Nachdruck.
 

Am anderen Ende war Totenstille und Minase hatte das Gefühl, er hätte ihr das Trommelfell herausgeschrien.

"A...Ach sie sind das...Das tut mir natürlich leid. Also, das liegt wohl daran, dass ich noch sehr müde bin, aber wer gibt ihnen das Recht meinen Arsch als knochig zu bezeichnen?"

"Ich mir selber! Sie haben zwanzig Minuten, um hier aufzutauchen. Wiederhören."

Damit war das Gespräch beendet und Minase knallte den Hörer auf.

"Pf. Eingebildete Schnepfe." entrüstete er sich und verschränkte bockig die Arme vor der Brust.

Mimi hatte belustigt das Ganze mit angesehen und konnte nun ihr Lachen nicht mehr zurückhalten.

"Was sich liebt, das neckt sich." fiel Mimi ein und grinste in sich hinein.
 


 

Daür handelte sie sich ein paar zornige Blicke ein.

"Ich würde gern wissen, was daran so komisch ist?" Mimi wurde von einer sehr wütend klingenden Stimme gefragt.

"Es ist lustig zu hören, das Lucy Angst vor ihrer Stimme hat, denn um ehrlich zu sein, lässt sie sich von nichts aus der Ruhe bringen oder Angst einflößen. Also kannst du dich glücklich schätzen, dass sie so ruhig geblieben ist, was sich allerdings spätestens ändern wird, wenn sie hier auftaucht.", erklärte Mimi und stand etwas schwerfällig auf.

Es war nicht so, das ihr leicht gerundeter Bauch ihr diese Probleme machte, sondern das ihre Beine ihr weh taten.

Minase blieb ruhig und sagte erst wieder etwas, als die beiden schon die Hälfte des Weges gegangen waren.

"Verdammt, ich habe vergessen am Haupteingang bescheid zu geben, dass deine Freundin hier gleich auftaucht. Kannst du einen Moment hier warten ohne dich zu bewegen, nicht das du mir zusammenbrichst oder dir sonst was passiert? Ich werde eben ins Krankenschwesterzimmer gehen um dafür zu sorgen, dass eine von ihnen es weiterleitet, dass eine von ihnen es dem Haupteingang mitteilen.", meinte er und betrachtete Mimi noch einmal beim weggehen.

Nach gut fünf Minuten - die Mimi wie eine halbe Stunde vorkamen - kam er wieder und sagte ihr, dass Lucy bereits vor der Tür wartet und gleich hier sein müsste.

"Mimi!", schrie es plötzlich aus einem Teil des Flures.

"Wenn man vom Teufel spricht." murmelte die Gerufene und blickte die heranstapfende Lucy an. Diese preschte heran wie ein wild gewordenes Rinozeros und achtete gar nicht darauf, dass es bereits drei Uhr nachts war.

"Schätzchen, jetzt erkläre mir doch noch mal, wieso du mich um drei Uhr morgens aus dem Bett klingelst, wo ich gerade so schön nackt mit Brad Pitt kuschelte?! Ich glaub´ du bist doch mehr auf den Kopf gefallen, als wir alle dachten. Du spinnst wirklich total, weißt du das?! Und wenn du dich nicht sofort hinlegst, bring ich dich höchstpersönlich dazu. Kapiert?" Lucy schnaufte und war nach diesem endlos wirkenden Gebrüll endlich bei den beiden Personen angelangt.

"Dahin wollte ich gerade zurück, Lucy! Und hör endlich auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln, du weißt, dass ich immerhin ein Jahr älter bin als du. So und nun verrate du mir doch mal, wo Alex ist. Ich denke, du solltest auf ihn aufpassen oder hast du ihn etwa zu Hause gelassen?!", wetterte Mimi und stemmte die Hände in die Hüfte, um damit noch autoritärer zu wirken.

"Nein. Ich habe ihn nicht vergessen, da er mit seinem Daddy nach LA geflogen ist und die beiden sich dort eine schöne Woche machen. Alex wollte das so und Matt sagte, es sei ok."

Minase stand neben den beiden Frauen und blickte nur von einer zur anderen. In Lucy's Augen sah man ein undefinierbares Funkeln und in Mimi's war ein leicht verärgerter Ausdruck. Verdammt hatten die beiden ein heißblütiges Temperament, das er schnellstmöglich unter Kontrolle bringen sollte, da es sehr spät war und die Nachtruhe sonst gestört würde.

"Meine Damen, wenn ich sie bitten dürfte mit dem Geschrei aufzuhören und das wir uns erst einmal beruhigen, dann wäre das perfekt. Als nächstes wird Mimi dann von einer Krankenschwester in ihr Zimmer geführt, damit sie schlafen kann und sie Miss Schufaman folgen mir bitte in mein Büro. Mimi hat mir erzählt, dass sie eine enge Vertraute sind, deshalb werde ich mit ihnen besprechen, was ich eigentlich mit Mister Tachikawa besprechen wollte."

Minase versuchte sein Möglichstes, um die beiden Frauen ruhig zu stellen und siehe da, es klappte. Keinem der beiden fiel auf das Mister Woods "Mister Tachikawa" sagte, so verbesserte ihn auch niemand.

"Fein, wo lang?", fragte Lucy etwas giftig.

"In die Richtung, aber einen Moment noch bitte. Nancy? Komm mal bitte.", rief er in genau die entgegengesetzte Richtung in die er eben zeigte.

Lucy wartete ungeduldig und wippte mit einem Fuß immer auf und ab. Sie sah wie ein hübsche junge Krankenschwester angehoppst kam, die kurze blonde Haare hatte und sich brav vor Minase aufstellte und ihm - aus Lucy's Sicht - schöne Augen machte.

Ohne es zu wissen blickte Lucy eifersüchtig drein und hörte dann wie Mimi ihr etwas zuflüsterte:

"Keine Angst, er hat nur Augen für dich, das merkt ein Blinder mit Krückstock."

Dazu lächelte sie vielsagend, was Lucy auch verstand.

Dann wurde Mimi mit sich gezogen und das vielleicht etwas unsanft, zumindest dachte Lucy so. Plötzlich spürte sie selbst eine Hand die ihren linken Arm berührte und sie schrie erschrocken auf. Doch ihr Schreien war vollkommen sinnlos, denn Minase hatte sie einfach nur angefasst um sie mit sich zu ziehen.

"Ist irgendetwas nicht in Ordnung?" fragte er liebevoll besorgt.

"Wie? Alles bestens, wo lang nun?", fragte Lucy etwas schockiert, aber zu ihrer Ehrenrettung fing sie sich gleich wieder, obwohl dieser Mann einer außerordentliche Wirkung auf sie ausübte.

Was wohl auf Gegenseitigkeit beruht, denn er blieb einen Moment stehen, um noch einmal tief durchzuatmen.

Er hielt ihr die Tür auf und schloss sie hinter sich.Ihm war mulmig zumute und er schluckte ein paar Mal, um den Kloß im Hals hinunter zu spülen. Den bekam er immer, wenn er nervös wurde und - in der Tat - er wurde es.

Auch in den lockeren Joggingsachen sah diese Frau einfach umwerfend aus. Weiß stand ihr einfach hervorragend und dazu der lange Pferdeschwanz, der ihr über die Schultern fiel...

*Verdammt, Minase, reiß dich zusammen. Du bist nicht hier um diese Frau anzumachen. Oh Gott, meine Gedanken ordnen, ganz, ganz schnell.*, ermahnte er sich selbst und bot in der Zwischenzeit Lucy einen Stuhl an.

Sich selbst plazierte er ihr gegenüber und schlug die Beine übereinander.

"So, was gibt es denn zu erzählen, Doc? Irgendwelche Problemchen?"

Lucy lachte, wurde aber schnell wieder still, da sie den ernsten Blick ihres Gegenüber bemerkte.

"Es ist so, das Mimi heute bereits vier Kontraktionen im Unterleib hatte. Es ist besorgniserregend, da eines der Babys sich so sehr bewegt hat, das sich die Nabelschnur um den Hals gewickelt hat. Damit können es sich sogar sehr gefährden, denn es besteht die Gefahr, dass das Baby sich dadurch umbringt. Wenn sie verstehen?", begann Minase ruhig und wandte seinen Blick dabei nicht einmal von Lucy.

"Ja, zumindest ein wenig." entgegnete sie erschüttert.

"Die Sache ist die. Das Kind kann sich töten, wenn die Nabelschnur noch länger um seinen Hals liegt. Außerdem ist mir aufgefallen, das der Muttermund schon ein wenig geöffnet ist, ich nehme an, das es vielleicht mit der Aufregung zu tun hat. Erst das mit dem Unfall und dann hat sie auch die Sache mit dem Vorfall vor einigen Tagen sehr mitgenommen, da ihr Sohn das wohl life miterlebt haben muss," er machte eine kurze Pause und röäusperte sich.

"Lange Rede, kurzer Sinn: Im schlimmsten Fall kann es zu verfrühten Wehen kommen. Dabei ist Misses Tachekawa erst im fünften Monat. Verstehen Sie nun?"

"Ja, sicher. Dank ihrer Erklärung. Falls ich mal schwanger werden sollte, weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss. Tut mir Leid, das ich so herzlos wirke, wenn ich jetzt nicht weiter nachfrage, aber ich habe schlechte Erfahrungen mit solchen Geschichten. Wo es heißt "Gefahr, das Baby könnte zu früh kommen" oder so.", meinte Lucy und lächelte dabei zuckersüß.

"Aha, nun ja, das verstehe ich natürlich.", er machte eine Pause, um durchzuatmen,

"So, nun das waren wie gesagt Kontraktionen, die die Embryos ausgelöst haben. Eigentlich ist es für diese Woche noch sehr untypisch ist, das Babys so aktiv sind, deshalb finde ich es besorgniserregend, sodass ich mit jemandem reden wollte, der Misses Tachikawa etwas besser kennt.", erklärte Minase weiter und musterte Lucy nun einmal ausgiebig.
 

Das wurde allerdings von ihr nicht bemerkt, da sie sich im Büro umsah. Sie schien mehr daran interessiert zu sein, was alles in diesem Raum aufgestellt war, als an ihm. Plötzlich stemmte sie ihre Hände auf der Sitzfläche zwischen ihren Beinen ab und beugte sich etwas zu ihm vor.
 

Sie begann diesen Mann immer mehr zu mögen. Er wurde ihr sympathisch, stellte nicht weitere Fragen, was es für schlechte Erfahrungen waren oder drängte sie zu irgendetwas. Das gefiel ihr und es lies sie ein unerfindliches Vertrauen fassen. Sie konnte es nicht erklären, aber sie musste ihm unbedingt erzählen, was für schlechte Erfahrungen sie gemacht hatte:

"Sie haben wirklich ein hübsches Büro, wenn ich das mal sagen darf. Auch wenn das jetzt etwas ignorierend Mimi gegenüber wirkt, aber ich kann solche Geschichten nicht gut hören, da meine Mutter gestorben ist, als sie mit meinem Bruder schwanger war. Sie hatte eine Sturzgeburt und ist dann selbst verblutet. Ironie des Schicksal, wenn man so will. Aber was erzähl ich ihnen das überhaupt, das interessiert sie sowieso nicht." lächelte Lucy und sie spielte nun eine Heiterkeit vor, die einen sehr traurigen und bedrückenden Touch hatte.

"Oh...Das tut mir leid. Wissen sie, ich...Nein ich kann sie nicht verstehen, denn ich habe etwas so artiges noch nei erlebt. Sie tun mir aber trotzdem sehr Leid." Minase blieb ernst und erzählte ruhig.
 

Lucy lächelte, da die Ehrlichkeit des Arztes sie etwas rührte, und wenn sie etwas rührte musste sie immer lächeln, nicht wie andere Menschen weinen.

"Warum lächeln sie?", fragte Minase dann etwas irritiert.

Sofort erstarb ihr hübsches Lächeln und ihm tat es Leid, dass er gefragt hatte.

"Ich...Entschuldigung. Ich wollte nicht fragen. Ihr Lächeln ist sehr hübsch...", doch plötzlich unterbrach er sich selbst und folgte seinem Gedanken.
 

Er legte vorsichtig, aber doch bestimmt, seine Lippen auf ihre. Seine Sinne verschwanden in ein einem Meer aus Leere und Neben, von dem er annahm, dass es von der Wärme ihrer Körper kam. Doch er wollte die Beherschung nicht verlieren, nicht wild über sie herfallen.

Er wollte sie einfach nur küssen.

Ihre Lippen schmeckten süß, unsagbar köstlich und mit nichts zu vergleichen, was er jemals geschmeckt hatte- Minase hatte das Gefühl, er würde im siebten Himmel schweben.
 

Sanft umfasste er ihre Hüften mit den Händen und zog sie sacht zu sich auf den Schoß.

Zuerst etwas schockiert, aber dann doch glücklich erwiderte Lucy seinen zaghaften Kuss. Sie fühlte sich wohl und ihre Heiterkeit kam zurück. Sie spürte unbewusst, dass er sie zu sich zog und bereitwillig setzte sie sich auf seinen Schoß, legte ihre Arme in seinen Nacken.

Ihre Küsse glitten nun in ein anderes Stadium , vom zaghaften zum forschenden, und dann gingen sie allmählich ins fordernde, leidenschaftliche über.

Langsam aber stetig glitten die Hände des jungen Arztes unter Lucy´s Top und er hatte schon längst vergessen, dass er sie nur hatte küssen wollen.

Die Frau stöhnte auf.

Die Hände auf ihrem Körper waren weich und warm und es fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen, der inmitten dieses Rausches auf sie herabfiel, wie ein Feuer, das sie nach und nach verbrannte, wie...

Sie konnte es nicht beschreiben, doch es war wunderschön.

Lucy wollte nicht, dass er in seiner Bewegung inne hielt und da begann sie Eigeninitiative zu zeigen.

Beide waren sie nun schon auf dem Schreibtisch gelandet, ihnen war egal, ob er vollbeladen mit Papieren war, ihnen war egal, ob sie einiges zerknitterten. "

Ihnen war der Moment im Hier und Jetzt wichtig. Lucy begann ihm seinen weißen Kittel abzustreifen und keiner der beiden achtete darauf, ob er achtlos auf den Boden fiel oder nicht. Das Top, das Lucy bis eben noch anhatte, lag nun irgendwo zwischen Telefon und Monitor, doch das störte beide ebenfalls nicht. Dafür waren sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Lucy´s Hände machten sich selbstständig und fummelten am Oberteil Minase's herum, glitten vorsichtig darunter. Seine Hormone spielten mit ihm Katz und Maus und wo sein Blut hingepumpt wurde, konnte man auch schon ausmachen, denn es bildete sich eine Beule in seiner Hose.

Diese war Lucy bis jetzt noch nicht aufgefallen, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, ihm das Shirt höher zu ziehen, um seine Muskeln zu ertasten. Was sie bis jetzt gespürt hatte, war nicht zu verachten und sie dachte sich, das würde bestimmt auch fabelhaft aussehen.

Die Küsse, die sie sich nun gaben, waren schon fast außer Kontrolle. Er umspielte ihre Zunge mit seiner, stachelte sie an zu einem wilden Spiel, um danach sich an ihrem Ohr hinterunter bis zum Hals einen Weg zu bahnen und seinen Zähnen zu zeigen wo sie beißen durften und wo nicht. Es waren weiche Bisse, neckische Bisse und zum Schluss auch Liebesbisse.

Sie kicherte und ergab sich ihm bereitwillig, doch schrie auf, als sie plötzlich jemanden kreischen hörte.

Für den ersten Moment dachte sie eine Opernsängerin wäre zu Besuch, doch das änderte sich, als sie eine junge Frau in der Tür ausmachen konnte. Sie hatte eine weiße Kleidung an und blonde Haare und, wie Lucy vermutete, war es Nancy, die Mimi in ihr Zimmer gebracht hatte, dann noch einen Kaffee getrunken hat und danach mit Minase sprechen wollte.

Aber als die Krankenschwester Minase auf Lucy gesehen hat, hatte sie nur noch schreien können, denn das war ein Bild, das nicht sein durfte. Minase gehörte doch ihr oder etwa doch nicht? Sie wirkte verwirrt, fasste sich aber rasch wieder.
 

"Ich muss mit ihnen reden, Doktor Woods! Sofort.", sprach sie aufgebracht und blieb in der Tür stehen, als wäre nichts gewesen. Minase stand wieder auf und blickte die Krankenschwester sehr ärgerlich an.

"Sag mal, Nancy, hast du noch nie was von anklopfen gehört? So etwas gehört sich, bevor man einen Raum betritt. Das ist nicht nur zu Hause so, sondern auch beim Arbeitsplatz. Und nun raus hier, aber ein bisschen plötzlich!" ,brüllte er außer sich vor Wut und machte danach seine Hose wieder zu.

"Tut....tut mir Leid, dass sie einfach so herein geplatzt ist. Es war aber trotzdem sehr schön bis hierher. Ich glaube, ich dränge mich auf, wenn ich frage, ob man das nicht wiederholen könnte, natürlich dann ohne Störung.", grinste Minase verschmitzt und beugte sich halb über Lucy die "oben ohne" unter ihm lag.

"Oh. Ich werde es mir überlegen und werde es dich dann wissen lassen.", antwortete sie ihm selbstsicher und legte ihr Top über ihre Brüste.

"Damit geb ich mich nicht zufrieden. Sag, das wir uns wiedersehen werden.", drängelte er und küsste sie noch einmal.

"Ich habe deine Nummer und wenn ich den Drang verspüre dich anzurufen, dann werde ich es tun."

"So, woher hast du meine Nummer?"

"Naja, ich habe da so meine Quellen.", lachte Lucy und stellte sich wieder hin, allerdings mit dem Rücken zu ihm.

Sie schälte sich geübt in ihr Top, ohne das er auch nur das kleinste bisschen von ihr sah.

Aber als sie sich umdrehte, um sich von ihm zu verabschieden, stand er schon nicht mehr da. Nur noch ein Zettel lag auf dem Tisch, auf dem seine private Nummer stand, da er ihr nicht glaubte, dass sie seine Nummer wirklich hatte, denn er hatte im Telefonbuch eine angegeben, die er nie benutzte.

Erstaunt sah sie aber immer noch auf den Fleck, an dem er eben noch gestanden hatte. Doch dann schüttelte sie den Kopf und nahm die Nummer, die sie mittlerweile entdeckt hatte, und ging aus dem Büro.
 


 


 

So, nun bin ich wieder am Ende angelangt. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich bekomme einige nette Kommis. (Wie immer, muss man mal dazu sagen. Find ich immer total klasse, das ich so geniale Kommischreiber + Leser habe ^^ *lob an die Leser und Kommischreiber ^^*)
 

also bis dann
 

cu

sunny



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Roddie
2005-08-08T10:27:44+00:00 08.08.2005 12:27
Ich mag das Kapitel ^-^
Nur das mit Alex war wirklich schlimm...o.Ô..
Das hast du mir zwar schon erzählt aber es dann ausführlich zu lesen..o.o''
Armes Kind...v.v
Aber das mit Minase und Lucy find ich lustig XDD
*lol*
Die zwei sind sicher ein süßes Paar ^____^
Und Sorry wegen dem verspäteten Kommi >.<'' aber ich hab's einfach nicht geschafft alles in einem zu lesen o.Ô
*drop*
Also gomen v.v'
Und ich hoffe bis bald ^-^
Sarah-chan
Von: abgemeldet
2005-08-07T12:42:14+00:00 07.08.2005 14:42
das kappi war mal wieder mega super!!!!!!!!!!
das mit minase und lucy war voll cool diese doofe schwester wäre sie bloß nicht reingeplatzt -.-°°°
okay also schrieb schnell weiter

CAT^0^
Von:  yuri-engel
2005-08-06T15:28:17+00:00 06.08.2005 17:28
zweite!!!
das war ja mega krass!
Die idille zwischen Minase und lucy- cool!
Blöde krankenschwester- sie solle doch die verliebten alleine mal lassen. was würden sie denn nur tun wenn sie net reingeplatzt wäre???^^
Schreib nur schnell weida.
Tschüß
Von:  vamp_aya
2005-08-06T14:29:04+00:00 06.08.2005 16:29
erst!!^^
Also das war wieder geil^^
Ich weiß eigentlich nciht was ich sagen soll, es war eben spitze, auszusetzen hab ich nichts, also sag ich MACH SCHNELL WEITER!!!^^
Bey^^
PS: das nächste mal bekommst du ein längeres Kommi^^


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