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A Song For Your Tears

von

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First Song

Hi ^-^

Zur Entstehung der Story: Ich bin weggefahren ohne die Aufschriebe zu meinen anderen Stories mitzunehmen, konnte also nicht an denen weiterschreiben, musste etwas Neues anfangen, war etwas müde, hatte leicht sentimentale Musik als Background und bin dann bei dieser Story gelandet.

Ich lese ja eigentlich grundsätzlich keine "Deaths". Dass ich jetzt selbst eine schreibe, ist total irrational, aber was solls^^

Die Story ist ner neuen Freundin und Kollegin gewidmet, ohne die ich wohl immernoch nach geeigneten Texten suchen würde. Vielen, vielen Dank ^___^

Wer die Songs kennt: ich beziehe mich nur auf den Text der Songs, ich weiss selbst, dass manche von der Musik her nicht passen *g*

Und jetzt will ich euch nicht weiter aufhalten, sondern bitten meine Story zu lesen. Sie ist nicht super, sie ist nichts besonderes, aber vielleicht liest man sie trotzdem gern.
 

Charas und Grundstory gehören nicht mir sondern Kaori Yuki und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.
 

"I'm singing in the rain..." - gesprochen

//Don't sing in the rain^^// - gedacht

~ ~ ~ - Zeitenwechsel/ Handlungswechsel

* * * - Songbegrenzung
 

First Song
 

Es war ein verlassenes, düsteres Viertel, in den es den jungen Mann verschlagen hatte. Seinem umherschweifenden Blick boten sich halb eingefallene Schuppen, verwahrloste Häuser, leere Strassen und vor Ewigkeiten abgestellte Autos dar. Kein Anzeichen von Leben in dieser Totenstadt...
 

Es regnete. Schwerer, säurehaltiger Regen fiel in Bindfäden vom Himmel und setzte die Betonstraßen unter Wasser. Die Gullis waren schon seit Jahren verstopft und unter dem überall vorherrschendem Unrat nicht mehr zu entdecken.
 

Es war dunkel. Abenddämmerung erst, aber die dicke schwarzgraue Wolkenschicht tat ihr übriges um jedes Licht zu ersticken und das Viertel noch trostloser wirken zu lassen.

Dennoch schritt der einsame Wanderer zielstrebig durch die verlassenen Gassen. Erinnerungen an lachende Menschen, überfüllte Straßen, Gedrängel, das helle Licht bunter Neonreklamen kamen ihm in den Sinn und ein bitterer Kloß bildete sich in seiner Kehle, als er sie mit der Gegenwart verglich. Wie hatte es nur soweit kommen können?
 

Der Regen hörte auf und nun waren die Schritte des Besuchers das einzige Geräusch in der grabesähnlichen Stille. Immer mehr fühlte er sich als Eindringling auf diesem Friedhof längst vergangener Zeiten. Seine Erinnerungen an das Leben, das diesem Orte mal inne gehörte, waren hier unerwünscht und das Viertel selbst schien alles zu versuchen sie aus dem Wanderer herauszusaugen. Aber der junge Mann kämpfte um seine Erinnerungen. Kämpfte mit einer Kraft, der sich sogar die Macht jahrelangen Vergessens beugen musste.
 

Schließlich verstummte auch das Geräusch der plätschernden Schritte. Vor dem Besucher tat sich ein großes dunkles Loch auf. Suchend schweifte sein Blick zur Seite und blieb an einem unter Schutt halb begrabenen Gegenstand hängen. Überrascht beugte er sich nach unten und befreite das Schild aus seinem Grab. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die mit dem Ärmel seines Gewandes freigelegten Buchstaben entziffern konnte: Heaven's madness.
 

~ ~ ~
 

<Heaven's madness> stand auf dem großen Emailschild über dem Eingang der Bar. Die Lippen des Fremden verzogen sich zu einem ironischen Grinsen.

//Wie passend.//
 

Einer seiner vielen Informanten hatte ihm vor wenigen Tagen den Namen der Bar nennen können und mit seiner Beschreibung war es auch nicht weiter schwer gewesen sie zu finden.
 

Die taubengrauen Augen des jungen Mannes musterten das Gebäude mit gemischten Gefühlen: Hier also sollte seine Suche endlich ein Ende haben. Jetzt, nach so vielen Jahren sollte er endlich bekommen, wonach ihm schon so lange dürstete... Nur der Ort entsprach kaum seinen Erwartungen dieses denkwürdigen Ereignisses würdig zu sein. Aber das wo war schließlich unwichtig, solange er endlich bekam, was er wollte...
 

Ein dämonisches Lächeln auf den Lippen öffnete er die Tür und betrat endlich das Gebäude. Sofort schlug ihm ein Schwall dicker, verrauchter Luft entgegen und der Geruch nach Bier, Schweiss und kaltem Rauch traf seine Nase mit einer Wucht, die ihn fast umhaute. Japsend atmete er durch den Mund ein und zog damit die Aufmerksamkeit eines misstrauisch dreinblickenden Gastes auf sich. Einen Augenblick später verzogen sich die Mundwinkel des Mannes zu einem Wolfsgrinsen, das erstaunlich gepflegt wirkende Zähne offenbarte.

"Frischfleisch..."

Der Neuankömmling starrte den Mann irritiert an, während er sich innerlich schon auf einen Kampf gefasst machte.
 

Plötzlich fiel eine Hand schwer auf seine Schulter und zog ihn ein Stük von dem Wolfsgrinsen weg.

Zutiefst erschrocken wandte sich der Junge um.

//Ich habe nicht gespürt, dass sich jemand nähert...//

Ungläubig starrte er gleich darauf in das von schwarzen Haarsträhnen eingerahmte Gesicht des schlanken Mannes hinter sich.

Er kannte diese Augen, in denen sich das Licht einer Neonreklame über der Theke spiegelte, auch wenn er sie etwas anders in Erinnerung hatte. Aber was ihn so fassungslos machte war das freundliche Lächeln, das sich ihm kurz zuwandte, bevor der Fremde sich mit dem Wolfsmann unterhielt.

//Hat er jemals so gelächelt?//
 

"Hey, Wolfram, Süßer, lass den Kleinen in Ruhe. Du weisst wie empfindlich Kato darauf reagiert, wenn seine Gäste schon die Flucht ergreifen, bevor er sie überhaupt zu Gesicht bekommen hat."

Er zwinkerte und der Mann mit dem Wolfsgrinsen lachte kehlig auf.

"Jaja, typisch Kato, will immer das Beste für sich."

Er prostete dem Schwarzhaarigen mit seinem halbleeren Bierglas zu.

"Nun denn, wir sprechen uns nachher noch, Kira."

"Immerdoch, Sweety."
 

Gekonnt schob Kira den wie erstarrten Neuankömmling in Richtung Theke und schubste ihn dort auf einen der Barhocker.

"So, keine Sorge, hier sind nicht alle so. Lass dich nicht von Wolfie abschrecken, er meint es meist nicht ernst. Bestell dir was Feines zu trinken und genieß den Abend."

Damit verabschiedete er sich von seinem kurzzeitigen Schützling und verschwand im Inneren der Bar.
 

Ein Blick aus verwirrten, grauen Augen folgte ihm, als er sich gewandt seinen Weg durch die dicht zusammensitzenden Gäste bahnte. Sein schlanker und gut gebauter Körper wurden durch eine enge Jeans und ein lässig zugeschnürtes Hemd betont. Das dunkle Haar fiel ihm ungezähmt über die Schultern und wurde eben in einer wilden Mustangs eigenen, stolzen Bewegung zur Seite geworfen, als der Mann sich nach der kurzen Begrüßung eines Gastes wieder aufrichtete.

Jede seiner Bewegungen strahlte eine solche natürliche Selbstsicherheit aus, dass der stille Beobachter gleichzeitig Bewunderung und Neid in sich aufkommen spürte.
 

"Hey, Feuerschopf, was darfs sein?"
 

Erschrocken über die plötzliche Anrede und innerlich seine eigene Unaufmerksamkeit verfluchend wandte der Fremde seinen Blick dem Mann hinter der Theke zu: zusammengebundenes, gebleichtes Haar, amüsiert funkelnde Augen, niemand, den der Junge kannte.
 

"Öh, was?"

Der Barkeeper lachte hell auf.

"Das erste Mal hier, ja? Nunja, du wirst dich schon noch heimisch fühlen in meiner Bar..."

Der Rotschopf dachte kurz nach, bis ihm der Name einfiel, der während des Gesprächs vorhin gefallen war.

"Du bist Kato, nicht?"

"Genau der. Und wenn du mir deinen Namen verrätst, Sweetheart, kann ich mich besser mit dir unterhalten."

In Gedanken immernoch bei der Überlegung, was hier gerade schief lief, antwortete Angesprochener ganz automatisch.

"Michael. Und ich bin kein Sweetheart, klar?"
 

"Okeey."

Der Barkeeper schien nicht besonders beeindruckt von Mikas abweisendem Tonfall zu sein.

"Michael also. Schön, und was möchtest du nun trinken?"

Michael starrte Kato an als hätte dieser ihm gerade erzählt, dass Gott in Wahrheit der Gesandte eines außerirdischen Volkes sei, der gerne <Siedler> spielte.

"Ich möchte gar nichts trinken."

Nun war es an Kato seinen Gast anzustarren und irritiert eine Augenbraue nach oben zu ziehen.

"So? Und warum sitzt du dann hier an der Theke, wenn nicht, um etwas zu trinken?"

"Ganz einfach weil..."
 

Schnell drehte Mika sich wieder um und wäre bei diesem Manöver fast vom Barhocker gefallen. Hastig glitt sein Blick durch den überfüllten Raum.

//Nein, nein, nein! Wie blöd kann man eigentlich sein?!//
 

"Alles in Ordnung?"

Der Barbesitzer musterte seinen Gast besorgt. Ob er allerdings wirklich um das Wohl des Jungen oder eher um die Einrichtung seines Hauses besorgt war, war nicht zu sehen.

"Nein, ich, der Mann..."

Mikas Hirn fühlte sich hoffnungslos überfodert jetzt auch noch sinnvolle Sätze artikulieren zu lassen.

Als Resultat rutschte Katos Augenbraue gleich noch höher.

"Der Mann? Welcher Mann?"

"Schlank, schwarzes Haar..."

Kato lachte trocken auf.

"Schätzchen, wir sind hier in Japan. Fast jeder hier hat schwarzes Haar und schlank sind die meisten auch. Du musst also schon etwas präziser werden."
 

Mikas Gehirn lief auf Hochtouren, bis ihm plötzlich der Name einfiel, den der Wolfsmann genannt hatte.

"Kira!"
 

Fast wäre Kato wieder in Lachen ausgebrochen, aber angesichts des gespannt-erwartungsvollen Ausdruckes auf dem Gesicht seines doch etwas jüngeren Gastes verzichtete er darauf.

"Ach der."

Er gestattete sich ein breites Grinsen.

"Der ist - da."
 

Sein ausgestreckter Arm zeigte an Mika vorbei ans andere Ende des Raumes, wo eine kleine Bühne lag, die jetzt von Scheinwerfern hell bestrahlt wurde. Eine Band bestehend aus Schlagzeug, Keyboard und Bass begann gerade mit den ersten Akkorden eines Songs und der Mann, der erst jetzt den Scheinwerferbereich erklomm und sich eine Gitarre umschnallte war niemand anderes als - Kira.

Und bevor Mika überhaupt Zeit fand sich zu wundern, schnappte der Schwarzhaarige sich auch noch das Mikro und sandte seine sanfte Stimme bis an den hintersten Winkel des Raumes. Innerhalb von Sekunden wurde Mika mitgerissen in die Welt des Mannes, den er zu kennen glaubte.
 

* * *
 

I used to shout

across the room to you

and you'd come dancin'

like a fool

shuffle step

you funky mother

come to me

all warm as covers
 

Rest with me

my lovely brother

for you see

there is no other

memory so sad and sweet

I'll see you soon

save me a seat

...
 

* * *
 

Die klare Stimme des Sängers im Kopf rutschte die regennasse Gestalt in die tiefe Grube hinunter.

Wieviele Menschen konnten sich wohl noch daran erinnern, dass hier einst das <Heaven's madness> gestanden hatte? Und wieviele davon hatten damals selbst darin gesessen, mit dem Barkeeper geschäkert, sich gegenseitig derbe Sprüche an den Kopf geworfen und in trauter Stille der Stimme des dunkelhaarigen Engels auf der Bühne gelauscht? Wieviele konnten heute noch von sich selbst behaupten Kira persönlich gekannt zu haben? Wieviele erinnerten sich in diesen Zeiten noch an einen guten Freund aus gute Zeiten? Gab es überhaupt noch jemanden, der sich erinnerte?
 

~ ~ ~
 

Irgendwann war auch der letzte Song verklungen. Die munteren Unterhaltungen der Gäste wurden fortgesetzt, Kato war damit beschäftigt seine Kunden zufrieden zu stellen und Kira hatte sich des so verloren wirkenden Neuen angenommen. Bemüht den Jüngeren aufzulockern flachste er herum, erzählte Anekdoten zu Stammkunden, verwickelte Mika in angeregte Gespräche und merkte dabei nicht, wie er den Rotschopf innerlich mit jedem freundlichen Blick zerriss.

Mika war gekommen um sich an seinem kalten Bruder zu rächen, der ihn so hinterhältig verraten hatte und nun saß er diesem fröhlichen und freundlichen jungen Mann gegenüber, der sich so besorgt um ihn kümmerte. Es konnte doch unmöglich sein, dass dies tatsächlich sein Bruder war.

//Aber er sieht genauso aus. Die Augen sind gleich, auch wenn Kiras meist freundlich strahlen. Und ich WEISS einfach, dass er es ist... aber... wie soll ich mich an jemandem rächen, den ich gerade anfange zu mögen?//
 

* * *
 

Well I'm cryin'

now my lovely man

yes I'm cryin'

now and no one can

ever fill

the hole you left my man

I'll see you later

my lovely man if I can
 

In my room

I'm all alone

waiting for you

to get home
 

Listen to Roberta Flack

but I know you won't come back
 

* * *
 

Als Lucifel sich damals gegen Gott aufgelehnt und den Himmel verraten hatte, konnte sein jüngerer Bruder Michael das nicht verstehen. Wie konnte ihm sein perfekter Bruder nur so etwas antun? Und wie konnte er ihn nur allein zurücklassen, allein unter Engeln, die ihm mit Skepsis und Häme begegneten?

Irgendwann hatte der Feuerelementar akzeptiert, dass sein Bruder nicht zurückkommen würde um ihn zu holen. Und mit der Akzeptanz kam der Hass.

Jahrhundertelang war dieser Hass sein ständiger Begleiter gewesen. Seine süße Stimme hatte ihm unentwegt ins Ohr geflüstert. Und dann hatte eine sanfte Stimme angefangen ihn zu übertönen, zu verdrängen und durch etwas neues, wunderbares zu ersetzen.
 

~ ~ ~
 

Am Grund der Grube angekommen blieb Mika stehen und lauschte dem Geräusch der nachrutschenden Steine hinterher. Hier unten war es sogar noch dunkler als oben und er konnte kaum etwas erkennen. Aber das war auch nicht nötig, denn hier unten gab es nichts zu erkennen, nur zu hören.
 

* * *
 

Just in case

you never knew

I miss you sum
 

I love you too

see my heart

it's black and blue

when I die

I will find you
 

("My Lovely Man" by Red Hot Chili Peppers)
 

* * *
 

//Lügner! Lügner, Lügner, Lügner...//

Die Augen des Engels blieben trocken. Allgegenwärtiger Schmerz hatte sie ausgebrannt.

//Du hast mich nicht gefunden. Du hast nicht...//

Gequält sank der Besucher aus einer anderen Zeit auf die Knie, ließ sich gleichgültig in den lehmigen Schlamm fallen und grub die Hände tief in den Bauschutt.

Wie war es überhaupt dazu gekommen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-03-21T21:42:11+00:00 21.03.2005 22:42
Hey, ich mag deine Geschichte.. das heißt deinen Stil find ich richtig klasse.. alles durchgelesen habe ich mir NOCH nicht, aber das kommt noch, sieh das hier mal als Vor-Kommentar an ^^ Aber ich versteh nicht, wieso diese Geschichte bislang keinen einzigen Kommi hat, fragwürdig *überleg* Vielleicht komm ich dahinter, wenn ich alles durch hab, dann werd ich mit Sicherheit noch etwas Senf hierzu geben, sei gewarnt XD~ aber bis jetzt kann ich sagen: Du bist echt talentiert, Mädel ^__ ~
Baba. P-chan


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