Was wird sein?
Ich frage mich manchmal ob ich wirklich ich bin. Ich tue manchmal Dinge, die ich nicht tun will.
Wenn ich richtig wütend bin, dann sage ich Wörter, schlimme Wörter, hinterher bereue ich noch nicht einmal, weil ich es normal finde im Streit so etwas zu sagen, doch ich weiß von der Gesellschaft wird das anders gesehen. Es ist schlimm, wenn man keine Reue zeigt, so heißt es. Stehen nicht in der Bibel so altkluge Sprüche? Na ja, ich bin ein Christ und doch interessiert mich nicht das, was Glauben heißt, Glauben an Gott. Bin ich deswegen schlecht? Habe ich mich somit dem Teufel verschrieben? Ich weiß nicht. Ja, ich bin schon oft zornig und dann tue ich Menschen auch weh. Körperlich und seelisch, aber das Körperliche bereue ich nur. Ich meine nicht, weil ich jemanden verletzt habe, was oft genug geschah, ich bin vielmehr enttäuscht von mir, dass ich noch nicht einmal meinen Körper unter Kontrolle habe, dass er dann das tut, was er will. Er macht sich eigenständig und erst, wenn die angebliche "Gefahr" vorbei ist, dann werde ich mir bewusst was ich tat.
Ich bin so schwach, weil ich nicht ich sein kann auch in brutalen Situationen...oder bin ich vielleicht ich, bin ich das? Will ich anderen Leuten wehtun? Sehne ich mich nach Schmerz? Wohnt nicht etwa Liebe in meinem Herzen? Oder ist es doch nur immer wieder der Hass, der langsam alles Gute auffrisst?
Aber dann habe ich eine Frage? Warum werden Menschen so schlecht? Einfach so von heute auf Morgen?
Was hat das Böse so Faszinierendes an sich, das wir ihm einen Platz in unserem Herzen geben?
Ich habe mir schon oft Fragen gestellt über Hass und Liebe.
Ist Liebe stark genug, Hass zu besiegen?
Ist Liebe nicht nur ein Wort?
Ist Liebe nicht doch noch schlimmer als Hass?
Ist Liebe nicht hinterhältig?
Liebe gibt einem ein so tolles Gefühl, es ist wie das Paradies, doch wenn die Kraft der Liebe erloschen ist, was bleibt dann noch?
Ist man mit Hass denn nicht nun besser bedient?
Er lässt keine Rätsel aufkommen, er ist klar und deutlich, doch Liebe ist so versteckt...
Ich bin ich, und so wie ich bin, muss man mich hinnehmen, denn ändern kann man seine Seele nicht, sie wurde von Gott gegeben...Ist Gott dann nicht Schuld an unseren Gefühlen?
Aber was gibt man immer anderen die Schuld...erst immer bei sich selbst suchen, eine Erkenntnis, die eh nichts bringt, oder?
Ich...meine Seele...und die Entscheidung: Hass oder Liebe?
Was sind wir?
Wie leben in einer Welt, die von Vorurteilen regiert wird.
Wir leben in einer Welt, die nichts aus ihren Fehlern gelernt hat.
Wir leben in einer Welt, die von Seuchen und Abfällen nur so wimmelt.
Wir leben in einer Welt, die untergehen wird, weil sie es nicht besser verdient.
Vorurteile haben wir gegen jeden, der anders ist als wir,
Fehler machen wir so viele, lernen aber nie daraus,
Seuchen und Abfälle lassen wir ungehindert passieren,
untergehen werden wir, weil wir nichts so lassen können, wie es einmal war.
Sind wir denn nicht selber Schuld an unserem Schicksal?
Sind wir, die wir uns zivilisiert nennen nicht letztlich doch das wilde Tier?
Sind wir nicht Narren, weil wir nicht schätzen, was uns das Leben gab?
Sind wir Verdammte, die keine Flucht riskieren wollen?
Sind wir nicht faul und dumm?
Sind wir nicht...in Ketten gelegt worden, von dem Nebel aus Intrigen?
Haben wir uns nicht freiwillig einfangen lassen von Verrat und Hass?
Haben wir unsere Seele nicht verbannt?
Haben wir nicht Angst vor Schmerz?
Haben wir unseren Kindern nicht gezeigt wie man in dieser Welt nur überleben kann?
Ich weiß, dass kein Wissenschaftler, kein Lehrer, kein Geistlicher, noch nicht einmal meine Familie mir die Fragen so beantworten kann, dass ich das Ergebnis überzeugend finde.
Niemand weiß alles. Entweder du lebst mit oder ohne die Welt.
Die Welt kann man nicht verstehen, man kann sie nur leben...
