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Der Tensaiga-Zwischenfall

von

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Gefangen

Hallo..

und danke für all eure netten und aufbauenden Kommentare.
 

Ich hoffe, dass das nächste Kapitel auch Anklang findet.

Und da jemand - zu recht- meinte, ich würde die Wesen der Zwischenwelt ein wenig dürftig beschreiben: ich hoffte, so deutlich zu machen, dass das eine Gegend ist, in der sich keiner der drei auskennt, keiner die Leute kennt, die da rumlaufen. Und sie deswegen auch ein wenig vorsichtiger sind, als sonst üblich.(Oder sein sollten, denn hat jemand je behauptet, Tensaigas Dieb sei mutterseeelenallein?)
 

Viel Spass beim Lesen!
 

7. Gefangen
 

Inuyasha war in den Toten Wald hineingelaufen. Etwas, wie die Ahnung eines Geruches hatte ihn angelockt. Er war keine zehn Meter vom Waldrand entfernt, als er wirklich in vollkommener Dunkelheit stand. Er verharrte kurz, witterte. Zu sehen war hier höchstens drei Meter weit und das auch nur, weil seine Augen schärfer als die eines Menschen waren. Seine Ohren verrieten ihm nichts, aber seine empfindliche Nase zeigte ihm wieder die Gegenwart eines Etwas an, von dem er nicht sagen konnte, ob es ein Wesen oder was auch immer war. Aber etwas war dort, da war er sich sicher. Also machte er einen großen Satz in diese Richtung- und erstarrte zur Salzsäule, als er vor sich ein zweibeiniges Lebewesen entdeckte, das einem Menschen recht ähnlich sah. Aber gleich, was es war: es trug eine schwarze Rüstung, ein Schwert an der Seite und einen Speer in der Hand. Das war eindeutig ein Krieger, eine Wache. Und er starrte in die Richtung des Waldrandes.

Inuyasha legte instinktiv die Rechte an Tessaigas Griff, dachte aber in ungewohnter Vorsicht nach. Dieser Krieger blickte zum Waldrand. Hatte er etwa Kagome bemerkt? Oder erwartete er, was noch schlimmer wäre, Freunde aus dieser Richtung? Verdammt, was sollte er jetzt nur tun? Andererseits: als Wache schien der Typ eine glatte Fehlinvestition zu sein, wenn er noch nicht bemerkt hatte, dass ein Fremder auf Angriffsweite an ihn herangekommen war. Freilich, jemandem so von hinten anzugreifen, der ihm noch nichts getan hatte, war nicht der Stil des Halbdämons. Er könnte ihn aber niederschlagen, um ihm Fragen zu stellen - oder von Sesshomaru stellen zu lassen. Das konnte vielleicht überzeugender sein.
 

Inuyashas Problem löste sich von allein. Ein Mädchen schrie am Waldrand auf.

"Kagome!"

Auf dieses Wort fuhr der Krieger sofort herum und entdeckte den Fremden. Seine Reaktion verriet den gut geschulten Kämpfer: er warf sofort den Speer, zog in der gleichen Bewegung sein Schwert. Der Halbdämon war schon auf ihn zugesprungen. Der Speer zischte keine fünf Zentimeter unter seinen Beinen weg. Instinktiv zog Inuyasha die Füße etwas an, verpasste dadurch eine saubere Landung und stolperte. Sein Gegner war leider besser, als er hätte sein sollen, und griff sofort mit dem Schwert an. Nur seiner Kampferfahrung verdankte es der Halbdämon, dass er diesen Hieb mit Tessaiga, es in beiden Händen haltend, noch parieren konnte. Er warf sich zur Seite, war wieder auf den Beinen, aktivierte Tessaiga. Das durfte doch nicht wahr sein. Irgendetwas passierte dort draußen mit Kagome und er musste sich hier mit so einem Typen herumärgern.

Der dunkel gekleidete Krieger beobachtete den Halbdämon genau, was in Inuyasha die Erkenntnis weckte, dass der wohl etwas Respekt vor ihm bekommen hatte. Direkt schmeichelhaft...oder was waren das hier für Schwächlinge im Kampf?

Ein Pfiff gellte durch den Wald. Der Krieger wandte für eine Sekunde den Blick von seinem Gegner. Das war eine Sekunde zu lange. Vermutlich spürte er nicht einmal mehr, wie ihn die Windnarbe traf.
 

Inuyasha sparte es sich, sein Schwert weg zu schieben und rannte hastig in die Richtung, aus der der Pfiff gekommen war. Das war sicher ein Ruf gewesen, dass der Krieger zu seinen Freunden kommen solle. Und die hatten im Zweifel Kagome. Mist. Daran hatte er nicht gedacht. Und: was wollten sie nur von ihr? Egal. Er hatte ihr versprochen, sie zu beschützen und genau das würde er auch tun. Das wurde langsam Zeit, dass er hier eingriff.

Plötzlich bremste er. Die Dunkelheit des Waldes lichtete sich und er konnte Kagome wittern, gemeinsam mit jemand anders, der genauso unauffällig zu bemerken war wie der Krieger, den er gerade getötet hatte. Mehrere andere. Und jetzt hörte er auch Stimmen. So wandte er sich in die Richtung.

Sie waren zu fünft und zwei hielten Kagome fest, fesselten ihr gerade die Hände auf den Rücken. Inuyasha hatte nicht vor, eine höfliche Diskussion zu beginnen: das war ganz klar, dass diese Typen Kagome entführen wollten und das war doch nun wirklich die Höhe, sich an einem unbewaffneten Menschenmädchen zu vergreifen. Tessaiga schon aktiviert, sprang er in einem weiten Satz auf die schwarzen Krieger zu, die überrascht herumfuhren, noch in der Drehung allerdings die Schwerter herausrissen. Er ließ die Windnarbe auf sie zurasen.

Der vorderste der Fremden hob sein Schwert. Ein Blitzstrahl zuckte auf, dann bildete sich vor ihm eine rote, flimmernde Wand. Ein Schutzschirm, der Tessaigas Angriff blockierte.

Mist, urteilte Inuyasha: die sind gar nicht so schlecht, wie ich dachte. "Ist alles in Ordnung, Kagome?" fragte er aber doch.

"Noch..." gab die grimmig zurück, sichtlich schlecht gelaunt über die Tatsache, dass sie hier gefesselt zwischen zwei unbekannten Kriegern stehen musste.

"Oh", sagte der Kämpfer, der gerade den Schutzschild gebildet hatte: "Noch ein Besuch aus der anderen Welt. Oder gehört ihr nach Calanta? - Und dein Schwert kann wirklich was. Zu schade, dass es dir nichts nutzt."

"Ach ja? Das werden wir ja noch sehen." Dieser Schutzschirm war sicher irgendwie zu zerstören. Inuyasha überlegte. Das rote Tessaiga könnte doch den Bannkreis zerstören und er dann mit der normalen Windnarbe angreifen. Das Problem war vermutlich nur, dass der andere kaum warten würde, bis sich das Schwert verwandelt hatte.

"Aber ja doch. - Unser Herr hat aus der anderen Welt schon ein sehr mächtiges Schwert mitgebracht, und er wird sich freuen, dass ihm noch so eines gebracht wird."

"Also hat dein Herr Tensaiga gestohlen?" fragte Kagome prompt, erhielt aber keine Antwort. Langsam nervte es sie gewaltig, dass keiner hier sie für voll nahm.

"Wieso gebracht?" Inuyasha war etwas irritiert: "Ich werde es ihm nicht bringen. Und du kannst es ihm nicht bringen. Dein Bannkreis ist gut, aber das macht nichts..." Er hob Tessaiga. Wenn er erneut ein kaze no kizu auf den Schutzschirm prallen ließ, müsste der Kerl sich doch dahinter verstecken. Und das würde ihm die Zeit verschaffen, die er für Tessaigas Verwandlung benötigte.

"Dummkopf. Hast du es denn immer noch nicht verstanden? Ich werde nicht mit dir kämpfen. Du wirst dich freiwillig ergeben. - Es sei denn, du willst, dass diesem Menschen etwas passiert."

Kagome? Der Halbdämon drehte den Kopf. Als er sah, dass die beiden Krieger neben ihr die Schwerter zogen und sie ihr an den Hals legten, begriff er: "Keh!" murmelte er: "So feige, dass du keinen offenen Kampf mit mir wagst?"

"Nicht feige, klug. - Also, ergib dich oder diesem Mädchen wird die Kehle durchgeschnitten."

Kagome versuchte, tapfer auszusehen, musste aber feststellen, dass das gefesselt, mit zwei Klingen am Hals, nicht so ganz einfach war.

Inuyasha warf ihr einen besorgten Blick zu, achtete dann auf die anderen Gegner. Zwei davon standen schon in seinem Rücken. Verdammt. Ihm fiel einfach nichts ein, wie er aus dieser Situation herauskommen konnte, zumal er keine Ahnung hatte, ob die anderen auch Tessaigas Windenergie blockieren konnten. Als Beschützer war er offenkundig wirklich nichts Besonderes. Wenn er sehr schnell...nein, entschied er sofort, als er sah, wie bei einem leichten Zucken seinerseits schon die erste Klinge in Kagomes Hals schnitt. Sie bog aufstöhnend den Kopf zurück. Mist. Er konnte nichts tun. Gar nichts. Zumindest im Augenblick nicht. Wo steckte eigentlich Sesshomaru? Aber er erinnerte sich nur zu gut, dass sein Halbbruder gesagt hatte, sie seien bei der nächsten Schwierigkeit auf sich allein gestellt. Also musste ihm selbst irgendetwas einfallen. Aber was? Im Moment gab es nur eine einzige Möglichkeit. Er schob Tessaiga in die Scheide. Wenn sie ihn fesselten, würde er sich eben in einem geeigneten Moment losreißen und sie angreifen. Dann hätte er sicher bessere Karten.

"Na also..." Der Anführer der schwarzen Krieger winkte und seine beiden Männer, die hinter dem Halbdämon gestanden hatten, kamen heran, fesselten dem die Hände auf den Rücken.

Da und dort hatte Inuyasha einen guten Ruf als Beschützer, aber im Moment fragte er sich, wie das je jemand von ihm hatte behaupten können. Und es verbesserte seine Ansicht über sich, den "großen Krieger", auch kein bisschen, als er feststellte, dass es keine gewöhnlichen Fesseln, sondern hochmagische waren. Er würde sie nicht zerreißen können. Ziemlich geknickt sah er zu Kagome. Immerhin hatten ihre Bewacher sie nun frei gegeben. Sie starrte ihn an und er erwartete förmlich schon das "Mach Platz". So meinte er hastig: "Geht es dir gut, Kagome? Wir müssen jetzt eben darauf hoffen, dass Ses..."

"Mach Platz!"

Er fand sich auf dem Boden wieder. Okay, vermutlich hatte er es verdient, aber warum hatte sie gezögert? Oder besser, warum wollte sie keinen Trost von ihm annehmen?

Die fremden Krieger schienen etwas erstaunt, aber als sich der Halbdämon aufgerappelt hatte, sagte ihr Anführer testhalber: "Mach Platz!"

"Vergiss es!" knurrte der Halbdämon. "Das klappt nicht bei jedem."

"Schade. - Also nehme ich mir mal dein Schwert..." Und schon fasste er nach Tessaigas Griff- um erschrocken seine Hand zurückzuziehen, als der Bannkreis erwachte. "Was...was ist das? Ein Bannkreis?"

Also waren das sicher keine Menschen. "Ja. Niemand außer mir kann dieses Schwert anfassen." Das war zwar nicht so ganz richtig, aber vielleicht ergab sich eine Gelegenheit, bei der Kagome es nehmen konnte.

"Dann behalte es, einstweilen. Wenn unser Herr wieder da ist, wird er sicher Mittel und Wege finden, den Bannkreis zu brechen. - Gehen wir..."
 

Die fünf Krieger nahmen die beiden Gefangenen in die Mitte und trieben sie zu raschem Gehen. Inuyasha wandte den Kopf, konnte aber seinen Halbbruder nirgends entdecken. Er war nicht einmal zu wittern. Vermutlich war er irgendwo in diesem dunklen Toten Wald und hatte so auch nicht mitbekommen, dass ihnen etwas passiert war. Falls es ihn denn überhaupt interessierte. So schob er sich eng neben Kagome: " Vielleicht ist da gar nicht schlecht, dass sie uns mitnehmen. Wenn wir vor dem Magier oder was auch immer stehen, der Tensaiga hat, müssen wir es ihm nur abnehmen."

"Klar. Geht sicher ganz einfach."

Ironie war nicht Inuyashas starke Seite: "Ja, denke ich auch. Vor allem, wenn ich noch Tessaiga habe. - Ach ja. Ich habe keine Chance gesehen, etwas zu tun, ohne dich zu gefährden."

"Ich weiß." Sie flüsterte nur noch: "Glaubst du, er kommt?"

"Hä? Vorher hast du...diesen Befehl gesagt, als ich davon anfing?"

"Sie sollten nicht wissen, dass wir zu dritt waren."

"Ach ja?" Das verstand er nicht wirklich.

"Ja. - Also: kommt er oder ist er froh, uns loszuwerden?"

"Keine Ahnung. Aber wenn Tensaiga dort ist, wohin wir gebracht werden, kommt er sicher."

Davon war Kagome allerdings auch überzeugt. Die Frage war bloß, ob er sich neben Tensaiga auch um sie kümmern würde.
 

Die schwarzen Krieger brachten die Gefangenen zu einem dunklen Bannkreis, durch den hindurch. Dies entpuppte sich als eine Art Abkürzung, denn auf der anderen Seite tauchte vor ihnen ein großes Schloss auf, um das scheinbar blühende Gärten lagen. Nichts mehr erinnerte an eine Wüste. Kagome wandte den Kopf. Hinter ihnen war noch immer dieses seltsame Loch in der Luft. Ob das wohl so etwas wie ein Wurmloch war oder wie diese Dinger in den Science-Fiction Filmen immer hießen? Wenn ja, war es schade, dass es solche bequeme Art das Reisen abzukürzen nicht auch in ihrer Welt gab.
 

Keine halbe Stunde später hätte sie alles für ein Wurmloch zurück in das Diesseits gegeben, zur Not auch für eine normale Eisenbahnfahrkarte. Die Krieger hatten sie in einen Keller gesperrt, ohne Inuyasha die Fesseln abzunehmen, und sie dort im Dunklen stehen lassen. Und soweit sie es im Licht der Fackeln zuvor hatte sehen können, was das ganze ein sehr massiver Keller aus Steinen. Es war der Raum, der den Namen Kerker am meisten verdiente, von allen Räumen, die sie je gesehen hatte.

"Kagome?" fragte Inuyasha: "Alles in Ordnung?"

"Ja, falls du zufällig den Ausgang kennst." Sie versuchte, nicht bissig zu klingen.

"Er ist magisch versiegelt, glaube ich. Zieh Tessaiga."

"Hast du eine Idee?" Sie tastete herum, bis sie ihn berührte, zog es: "Aber es verwandelt sich nicht für mich."

"Keh! - Das weiß ich doch. Aber es ist auch so immer noch ein Schwert. Versuche, ob du diese Fesseln einfach zerschneiden kannst."

Es war nicht die einfachste Übung, in einem stockfinsteren Kerker mit einer Klinge Fesseln zerschneiden zu sollen, die man nicht sieht, ohne den Gefesselten zu verletzen, aber sie tat ihr Bestes.
 

Für einge gute Weile hörte man einen interessanten Dialog aus der Dunkelheit:

"Nein, nicht da, du dumme Pute!"

"Lass es mich hier versuchen. Ist es hier besser?"

Ein Aufstöhnen: "Das war mein Hinterteil."

"Aber irgendwo hier muss es doch sein..."

"Taste eben erst mit der Hand und dann mit Tessaiga!"

"Ich will dir ja nicht weh tun, aber ich seh doch nichts. Und nur tasten..oh, entschuldige...."

"Komm anders lang.."

"Wie denn? Soll ich mich an dir langtasten? Aber..."

"Versuche eben, nochmal, hier..ja, genau. das ist meine Brust. Und wenn du jetzt tiefer gehst, auf meinen Rücken..."

"So?"

Ein leises Aufjaulen...
 

Kagome ließ Tessaiga sinken:"Keine Chance. - Aber ich gebe es dir in die Hand. Wenn du das rote Tessaiga erwecken kannst, könnte es gehen."

"Zumindest könnte ich versuchen, die Tür aufzumachen."

"Und dann? Du kannst doch nicht im Ernst glauben, mit auf den Rücken gefesselten Händen gegen alle diese Krieger kämpfen zu können? Das schaffst nicht einmal du."

Inuyasha war etwas geschmeichelt über diesen letzten Satz, fasste aber nach dem Schwertgriff: " Vielleicht ..." Er zuckte zusammen: "Da kommt etwas...Geh hinter mich, Kagome!"

Sie gehorchte mehr aus Gewohnheit, als dass sie annahm, er könnte kämpfen, riss ihm in der Dunkelheit dabei fast Tessaiga aus der Hand.

"Dumme Pute!" murrte der Halbdämon, auch, wenn ihm klar war, dass sie es nicht mit Absicht getan hatte. Aber er richtete sich etwas auf, als eine helle Fläche in der Wand erschien: der Ausgang. Und ein Schatten.

"Kommt!"

"Sesshomaru!" Inuyasha war noch nie so froh gewesen, seinen Halbbruder zu sehen und sprang hinaus auf den Gang: "Diese blöden Fesseln sind einfach zu magisch für mich."

"Halb- Dämon." Aber der Hundedämon berührte die Bande, die sofort verschwanden.

"Danke", sagte Kagome höflich, die ebenfalls aus dem Kerker gekommen war. Irgendwie wollte sie aus Dankbarkeit die neuesten Nachrichten weitergeben: " Der Besitzer dieses Schlosses hat Tensaiga gestohlen. Aber er ist im Augenblick wohl nicht hier. - Oh, und sie fragten, ob wir aus einer anderen Welt oder aus Calanta sind." Sie begegnete dem Blick des Hundedämons, ohne ihn deuten zu können und erklärte hastig: "Diese beiden bewohnten Orte scheinen sich nicht zu mögen."

"Inuyasha, dein Menschenmädchen kann denken. - Suchen wir den Ausgang."

"Suchen?" Inuyasha schob Tessaiga in die Scheide: "Du bist da doch wohl auch hereingekommen?"

"Ich kam in anderer Form her. Aber ihr benötigt sicher eine Tür." Sesshomaru wandte sich nach links, wo im Schein der Fackel eine massive hölzerne Pforte zu sehen war, durch die die Gefangenen zuvor gebracht worden waren.

"Stimmt." Sein Halbbruder kam neben ihn: "Aber das heißt auch, dass du keine Ahnung hast, wo der Ausgang ist? Als wir hier eingesperrt wurden, kam mir das Schloss wie ein ziemliches Labyrinth vor."

"Ich glaube, wir können nicht so gehen, wie wir hergebracht wurden", meinte Kagome: "Immerhin war da ein großer Saal mit sehr vielen Kriegern, durch den wir durch müssten. - Nicht, dass ich euch nichts zutraue, " ergänzte sie hastig, da die Brüder sich prompt umdrehten: "Aber das wäre doch ein sinnloser Kampf, oder?"

"Vielleicht kann uns jemand sagen, wo der Schlossherr ist?" schlug Inuyasha vor: "Denn der wird Tensaiga doch bei sich haben."

Ja, dachte Sesshomaru: genau das befürchte ich. Und dass er dabei ist, mit meinem Schwert das Jenseits zu erobern. Und ich bin dafür verantwortlich. Aber er öffnete einfach mit einer Handbewegung die Tür, trat in den Gang hin aus. Da er keine Wachen entdecken konnte, ging er nach links. Diese Kagome hatte etwas von einem großen Saal mit vielen Kriegern gesagt und dort roch es stark nach den seltsamen Wesen. Also müsste dort auch der Ausgang sein.

Er hatte, als er aus dem Toten Wald kam, gewittert, das Inuyasha die Windnarbe eingesetzt hatte. Da er nicht einmal ihn für so dumm hielt, Tessaiga ohne Grund zu benutzen, war er nachsehen gegangen - und war in seiner Energieform durch den schwarzen Tunnel gefolgt, ehe jemand ihn bemerkt hatte. Wer auch immer die Fremden waren, sie konnten möglicherweise Auskunft über Tensaiga und seinen Dieb geben, eine Annahme, die sich bestätigt hatte, nach dem, was dieses Menschenmädchen gesagt hatte.
 

Kagome war alles andere als begeistert: "Hört mal, Jungs", meinte sie:"Sesshomaru...bitte, warte einen Moment. Das waren sicher hundert Krieger. Und wir wissen nicht, wie viele von denen Tessaiga noch parieren können. - Oh, das kannst du nicht wissen. Zumindest einer von denen war in der Lage..."

"Ja, da war so ein Idiot, der Tessaigas Angriff zurückwerfen konnte, " ergänzte Inuyasha etwas verärgert. Glaubte sie denn, er brauche ein Kindermädchen gegen seinen großen Bruder?

"Und?" fragte dieser, ohne sich umzudrehen.

"Ich denke", fuhr Kagome fort, die sich nur schwer daran gewöhnen konnte, immer zu einem Hinterkopf zu sprechen: "Es wäre vielleicht sinnvoller, wenn wir statt dessen das Zauberkabinett, das Arbeitszimmer des Herrn hier finden würden. Dann wüssten wir vielleicht, wo er ist und was er mit Tensaiga vorhat."

"Keh!" machte der Halbdämon: "Denkst du etwa, er hat...wie heißt das in deiner Epoche, einen Fernseher laufen?"

"Ich dachte mehr an Papiere, Schriftstücke, du ..." Sie brach ab, da der Hundedämon gerade Tokejin zog und sie nicht ganz zu Unrecht annahm, da komme wer.

Auch Inuyasha fasste Tessaiga.
 

Der schwarzgekleidete Krieger, der um das Eck bog, hatte nicht mit der Überraschung gerechnet, die hier auf ihn wartete. Ehe er auch nur richtig gesehen hatte, dass er Feinden gegenüberstand, lag er schon auf dem Boden. In einer ungewohnt koordinierten Aktion hatten die Halbbrüder ihn angegriffen, bewusstlos geschlagen. Als er erwachte, hatte er zwei Klingen am Hals und sah in zwei bernsteinfarbene Augenpaare, die ihn mit nichts weniger als Freundschaft musterten.

"Wo ist dein Herr?" erkundigte sich Sesshomaru nur.

"Die Gefangenen..." brachte der Krieger hervor. Sie hatten nie damit gerechnet, dass die Fremden zu dritt gewesen sein könnten. Sie waren erschaffen worden, um Wesen aus dem Diesseits oder Jenseits zu entführen, diese als Arbeitssklaven zu halten, später einmal das Jenseits unter Kontrolle zu haben. Gegenangriffe, zumal im eigenen Schloss, hatte der Plan ihres Herrn nie beinhaltet.

Zwei recht dezente Schnitte in seinen Hals machten ihm deutlich, dass hier auf Antwort bestanden wurde: "Ich...ich weiß es nicht."

"Ah."

"Ehrlich, ich schwöre es..." Der Krieger geriet in Panik. Nichts und niemand hatte ihn auf eine Situation wie diese vorbereitet: "Ich weiß nur, dass der Herr zum Eingang des Jenseits wollte."

"Na, du weißt ja doch was", murmelte Inuyasha: "Und wo ist dieses Tor?"

"Ja, das weiß ich nicht."

"Sag mal, willst du uns auf den Arm nehmen?" Der Halbdämon sah fragend zur Seite: "Oder weißt du wo das ist?"

"Nein." Sesshomaru betrachtete den Gefangenen, der sich äußerst unwohl fühlte:

"Ich schwöre es euch: das ist Magie, ein geheimer Ort...nur der Herr und die Priesterin von Calanta wissen, wo das ist ..."

"Calanta." Sesshomaru schob Tokejin wieder in seinen Gürtel: "Das genügt."

"Dann willst du jetzt nach Calanta?" erkundigte sich sein Halbbruder etwas irritiert. "Und was machen wir hier mit den Wachen?"

"Wer mich stört, stirbt."

"Und der hier?" Inuyasha schob Tessaiga ebenfalls weg, betrachtete aber noch mal den Krieger, der sich nicht zu rühren wagte.

Statt einer Antwort ging der Hundedämon weiter.

Die anderen beiden folgen hastig. Hoffentlich wusste er, was er da tat. Der Krieger hier würde vermutlich um Hilfe rufen und sie gingen genau in die Richtung, aus der diese Hilfe eintrudeln würde. Inuyasha betrachtete das Ganze nicht so eng, aber Kagome bemühte sich, die Brüder zwischen sich und den zu erwartenden Angreifern zu behalten. Obwohl sie bei einem kurzen Blick zurück feststellte, dass der Krieger noch immer am Boden lag und keine Anstalten traf, zu schreien. War er so geschockt gewesen?

Plötzlich blieb sie halten:

"Seht mal!"

Zu ihrer gewissen Überraschung blieben sogar beide stehen und drehten sich zu ihr.

Sie deutete nach links: "Das ist doch eine Tür. Und dahinter scheint es raus zugehen. Dann sparen wir...spart ihr euch die Zeit für den Kampf. Und wir können schneller in Calanta sein, Informationen über Tensaiga und dieses Tor zum Jenseits holen."

Statt einer Antwort ging Sesshomaru zu der Tür, die vor ihm auf die Seite glitt. Dahinter lag ein Garten, wie sie in der Abenddämmerung erkennen konnten.

Inuyasha unterdrückte ein Grinsen und folgte seinem Bruder. Kagome entwickelte langsam wirklich ein gutes Talent, den arroganten Dämon zu beeinflussen, ohne dass der was dagegen sagen konnte. Und das, obwohl sein Halbbruder es ja noch immer möglichst vermied, sie direkt anzusprechen.

Kagome ging den beiden hinterher, ebenfalls stolz auf sich. Es war wirklich nicht so einfach für sie, ihr Temperament zu zügeln, so zu tun, als mache es ihr nichts aus, wie ein überflüssiges Anhängsel behandelt zu werden. Aber ein Anfauchen hätte ihr nichts als Scherereien eingebracht- und Inuyasha vermutlich ein Duell mit seinem Bruder. Stattdessen versuchte sie jetzt, diesem eingebildeten Hund zu zeigen, wozu sie nützlich war. Und immerhin hatte er sich bislang logischen Argumenten noch nie verschlossen.
 

"Was sind das denn für Blumen?" entfuhr es Inuyasha, als er die gut zwei Meter hohen Pflanzen näher betrachtete. Denn dort, wo bei Blumen für gewöhnlich die Mitte der Blüte war, besaßen diese Sonnenblumenverwandten nadelspitze Zähne.

"Huh..." machte Kagome: "Aber wir müssen da durch. Sieh nur, dahinten ist dieses schwarze Loch, durch das sie uns hergebracht haben."

"Na dann." Der Halbdämon zog Tessaiga, fing die Windenergie ein und schlug auf der unsichtbaren Linie der Windnarbe zu. Das kaze no kizu riss eine Schneise in diese seltsamen Blumen. Er schob sein Schwert wieder weg und griff nach Kagome, warf sie sich auf den Rücken. Sie hielt sich geübt dort fest, als er losspurtete, ohne sich weiter umzusehen. Sein Halbbruder konnte sich schließlich um sich selbst kümmern.
 

Als Inuyasha vor dem schwarzen Kreis stehen blieb und Kagome hinuntergleiten ließ, stand Sesshomaru auch schon neben ihm.

"Da müssen wir durch." Der Halbdämon betrachtete die Dunkelheit vor sich.

"Ja." Kagome wandte den Kopf, suchte Verfolger: "Ich hoffe, dass wir dann wieder am Toten Wald sind. Ich habe keine Ahnung, wie diese Verkehrswege funktionieren."

"Das werden wir gleich sehen." Inuyasha fasste ihre Hand und zog sie mit sich in die Dunkelheit.

Der Hundedämon folgte fast gemächlich.
 

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Also gibt es die nächsten Hinweise in Calanta. Aber davor liegt noch das nächste Kapitel. "Spaziergang durch den Toten Wald."

Warum sollte man es ihnen so einfach machen?
 

Wie immer: wer so nett ist und mir seinen Kommi hinterlässt, bekommt eine ENS, sobals es oben ist, oder sobald animexx mich ensen lässt. Das letzte Mal haben wohl einige nichts bekommen, andere dafür dopllet. Ich habe versucht, zu retten was zu retten war. Sorry, bei allen, die sich gewundert haben.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Von:  Roza007
2013-09-20T17:44:26+00:00 20.09.2013 19:44
Ich würde sagen Rettungsaktion gelungen.^^ Interssant, dass Sess auf Kagome hört oder zumindest über ihre Vorschläge nachdenkt.
Dann will ich mal hoffen, dass sie nicht so schwere Steine in den weiteren Weg gelegt bekommen.

LG
Roza

Von: abgemeldet
2008-12-08T15:22:08+00:00 08.12.2008 16:22
Gutes Kapitel
Auch wenn Freund- und Feindschaft nicht zu verwechseln sind^^
(sieh mal seite 2 unten)
Von:  astala7
2008-01-13T19:52:57+00:00 13.01.2008 20:52
haha, ich stell mir gerade vor wie das wäre, wären nicht Inu und Kago da in der Dunkelheit gefangen, sondern Miroku und Sango. Wenn dann noch Sango die gefesselte wäre, hätte die ausnahmsweise mal nichts dagegen sagen können das Miroku sie begrabscht^^
Von:  don-kun
2007-03-05T09:38:49+00:00 05.03.2007 10:38
ja, ein interessanter Dialog in der Dunkelheit. ^^
Von:  Teilchenzoo
2006-01-31T20:50:15+00:00 31.01.2006 21:50
Tja, "Mach Platz" klappt halt nur bei Kagome *gg* ... der Krieger war mir da regelrecht sympathisch *ggg*
Und das Abtasten ... *hüstel* *grins* ... nun, mehr muss ich dazu nicht sagen, oder ^.~?
Und langsam erkennt auch ein gewisser Dämon Kagomes Wert ...

Bye ^^
Von:  SeiyaDarkside
2005-10-29T10:51:37+00:00 29.10.2005 12:51
Ich liebe es diese Geschichte zu lesen.
Von: abgemeldet
2005-03-26T17:32:27+00:00 26.03.2005 18:32
So jetzt kann es weitergehen mit Kommi schreiben, mein Computer, besser gesagt die ISDN-Verbindung hat heut mittag gesponnen, aber wir reden ja hier nicht über mich sondern über deine FF
Ich finde sie sehr klasse und spannend erzählt. d^-^b
Am besten gefiel mir die 'Abtasterei' von Kagome bei Inuyasha, war echt zum Kringeln.
Gleich mal weiterlesen...
Von: abgemeldet
2005-03-26T13:28:03+00:00 26.03.2005 14:28
Hammer^^ Voll synchron... Ich hätte erwartet, dass einer den andern machen lässt, oder sie sich anpflaumen...
Wie Sess so aufgetaucht ist war voll reibungslos. Am Anfang dachte ich echt, dass er das nicht wirklich ist, weil es irgendwie zu einfach gewirkt hat...
Irgendwie kam es dann so, als hätte er darauf gewartet, dass sich sein Bruder plus Anhängsel entführen lassen und er ihnen zu dem Schloss folgen kann.
Von: abgemeldet
2005-03-23T19:01:05+00:00 23.03.2005 20:01
Hab gerade die FF entdeckt und sie regelrecht verschlungen. Sie ist wirklich spitzenmäßig. Sessys Handbuch, wie man seine Feinde zerstückelt und sie danach immer noch leben würde mich wirklich mal interessieren *g*
Youkai 15
Von:  DarkEye
2005-03-23T18:29:00+00:00 23.03.2005 19:29
wieder einmal ein supertolles kapi"" einfach gelungen..

dark


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