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Der Tensaiga-Zwischenfall

von

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Der Gang ins Zwischenreich

Hallo...und danke.Vielen Dank.
 

Über 100 Kommentare..ich bin wirklich sehr hin und weg..

Danke und *knuddel* (wer es denn mag...)

Es stimmt natürlich: ganz so einfach wird es nicht.

Und die Priesterinnen warten, wie sie sagten, ja auf die Rückkehr aus dem Zwischenreich...
 


 

5. Der Gang ins Zwischenreich
 

Bei Morgengrauen wurde Kagome von zwei deutlich aufbruchbereiten Hundebrüdern geweckt.

Sie seufzte zwar etwas- für ihren Geschmack war die Nacht zu kurz gewesen- setzte sich aber auf. "Na schön", murmelte sie: "Dann bestell ich Frühstück für...drei? Und dann gebe ich meine Verkleidung zurück. Tja, und dann muss ich noch das Hotel bezahlen." Ein Seitenblick: "Könntest du noch einmal...?"

Sesshomaru streckte die Hand aus und sie reichte ihm wieder einen 10.000 Yen Schein. Sekunden später gab er ihr fünf zurück. Das war wirklich mal eine praktische Art, Geld zu machen, und sie überlegte kurz, wie sie ihr Taschengeld auf diese Art vervielfältigen lassen könnte. Aber vermutlich funktionierte das nur, wenn er das Gefühl hatte, sie würde sonst für ihn Rechnungen bezahlen. Klar, dass das dieser arrogante Typ nie zulassen würde.
 

Als sie sich umzog, schien es ihr, als sei die Dame vom Empfang höflicher als gestern. Aber das mochte eine Täuschung sein.

Kagome konnte nicht wissen, dass inzwischen dem Personal das Gerücht zu Ohren gekommen war, sie drei seien Hotelkritiker, oder noch schlimmer, Leute der Muttergesellschaft, die diese mittelalterlichen Hotels in ganz Japan betrieb. Keiner wollte der Mitarbeiter sein, der negativ im Bericht erschien.

Inzwischen warteten ihre Begleiter deutlich gelangweilt vor der Tür. Inuyasha hatte es tatsächlich geschafft, das auf drei Personen berechnete Frühstück bis auf das eine Brötchen, das Kagome gegessen hatte, komplett zu verdrücken. Er war mit seinem Hotelbesuch sehr zufrieden und dachte auch, dass sie eigentlich, ziemlich sicher, sehr unauffällig gewesen waren.

Als das Mädchen auftauchte, begleiteten die beiden sie zur Rezeption, wo sie bezahlte. Für einen Moment kam es ihr wieder vor, als habe sie zwei Bodyguards. So musste sich vermutlich ein Filmstar fühlen, wobei dessen Bewacher sicher nicht so gefährlich wie die waren, die im Moment hinter ihr standen. Kagome war daher ausgesprochen gut gelaunt, als sie sich umdrehte:

"Also, gehen wir zum Regenbogenwasserfall." Und sie spazierte aus dem Hotel.

Inuyasha folgte ihr.

Mit kurzem Zögern tat es auch Sesshomaru. Nur noch ein wenig Zeit, dann war er dieses Menschenmädchen los, das anscheinend keinen Sinn dafür hatte, wer hier eigentlich das Sagen hatte. Und leider konnte er sie nicht umbringen. Das hätte ihm nur einen völlig sinnlosen Kampf mit Inuyasha eingebracht. Nicht, dass er nicht gewinnen könnte, aber es wäre Zeitverschwendung. Wichtiger war es jetzt, den Kerl zu finden, der die Unverschämtheit besessen hatte, Tensaiga zu stehlen. Das Schwert an sich war ja ziemlich nutzlos, aber eben nur ziemlich. Und außerdem gehörte es ihm, war das einzige, das er von seinem Vater besaß. NIEMAND durfte seine Hand daran legen. Und besonders hatte dieser Unbekannte es auch noch geschafft, ihn in solch eine peinliche Lage zu bringen, einen Menschen spielen zu müssen. Von der verdrießlichen Situation zuvor, sich nicht mehr verwandeln zu können, bis diese Kagome ihn gerettet hatte, ganz zu schweigen. Während sie den Nationalpark betraten, überlegte er sich einige neue Abschnitte seines Handbuches, wie man einen Dämonen zerlegen konnte, ohne ihn umzubringen.

Als er bei Kapitel 89 war, blieb Kagome stehen: "Da ist der Wegweiser. Wir müssen jetzt links hoch."

Inuyasha starrte auf die Holzpfeile: "Komisch. Seit wann kann ich nicht mehr lesen? Da steht schon was von Regenbogenwasserfall...aber das andere?"

"Das heißt auch Regenbogenwasserfall, ist aber in anderen Buchstaben geschrieben. Das ist englisch, für die Touristen, die hierher kommen, " erklärte Kagome hilfsbereit.

"Aha. Ich verstehe." Nichts an seinem Tonfall verriet, das dem so war.

"Wirklich?" fragte sie daher auch: "Englisch ist in dieser Epoche eine Sprache, die von sehr vielen Menschen zumindest teilweise verstanden wird. Und die haben eben eine ganz andere Schrift, als wir."

"Sehr kompliziert...." Er guckte das Schild an.

Sesshomaru interessierte sich wenig für die Sprachregelungen dieser Epoche. Er ging den angedeuteten Pfad. So liefen ihm die anderen beiden denn auch hinterher. Immerhin wollten sie alle so rasch wie möglich an diesem Wasserfall sein, bei dem angeblich das Tor zu einer Welt lag, die zwischen Diesseits und Jenseits lag. Zumindest, wenn man dieser Landkarte vertraute.

Kagome hatte da ihre Zweifel. Kaum etwas, das ihr Großvater als toll und alt und magisch beschrieben hatte, hatte je funktioniert. Aber schön, diese No- Maske war echt geisterhaft gewesen und die Gerüchte um das Juwel der 4 Seelen hatten auch gestimmt. Und diese blöde Schachtel war erst bei der Berührung des Hundedämons aufgegangen. Also war vielleicht wirklich etwas dran.

Sesshomaru sah außer in dieser Landkarte keine Möglichkeit; ohne Tensaiga in dieses Zwischenreich zu kommen. Es musste einfach einmal etwas gelingen. Seitdem ihn dieser...ihm fiel wirklich kein passender Ausdruck ein, nun, dieser zukünftige Tote überfallen hatte, war schon genug daneben gegangen. Und eines war ihm klar: der Angreifer war nicht aus dem Diesseits gekommen. Also blieb eigentlich nur das Zwischenreich. Denn er hatte nicht nach Jenseits, nach Tod, gerochen.
 

"Ist das schön", sagte Kagome aus tiefstem Herzen, als sie den Wasserfall erreichten. Die Morgensonne beleuchtete den Schleier aus feinsten Tröpfchen und es wurde klar, warum das hier Regenbogen- Wasserfall hieß.

Sesshomaru hatte weniger Sinn für die Schönheit der Landschaft: "Eine Barriere..."

"Wie bitte?" Inuyasha zog die Augen zusammen: "Tatsächlich. Der Wasserfall selbst ist ein Bannkreis. Und wohl kein schwacher. Aber mit Tessaiga schaffe ich ihn."

"Schön." Kagome nahm an, dass die beiden jetzt gleich verschwinden würden: "Inuyasha, der große Rucksack...da sind eure...Verkleidungen drin. Lege ihn doch dort hinten ins Gebüsch. Den musst du ja nicht mit ins Jenseits nehmen."

Da das mehr als vernünftig war, befolgte der Halbdämon den Tipp: "Müssen wir uns denn etwa wieder verkleiden, wenn wir hierher zurückkommen?"

"Wäre vermutlich nicht schlecht." Sie bemerkte, dass Sesshomaru sie aus den Augenwinkeln ansah: "Nun, wenn ihr zurück nach Tokio wollt müsst ihr wieder mit der Bahn fahren....Und eure Kleidung fällt halt auf."

Der Hundedämon schwieg zu diesem Thema. Er hatte seine eigenen Ansichten darüber. Wichtiger war es nun, herauszufinden, wie man diese Barriere beseitigen, das Tor öffnen konnte. Er spürte die Stärke der Magie und war sicher, dass selbst er da kaum durchkommen würde. So gesehen war es ein glücklicher Umstand, dass Inuyasha und Tessaiga da waren.

Der Halbdämon aktivierte denn auch sein Schwert, das rot aufleuchtete, schlug damit auf der Linie des Windes gegen den Wasserfall.

Nichts passierte.

Er versuchte es noch dreimal, ehe er die Klinge senkte: "Das klappt nicht. Selbst Tessaiga ist zu schwach gegen diese Magie. - Hast du keine Idee, Sesshomaru?"

"Das andere Tor zur Zwischenwelt öffnete sich mir nur, da ich Tensaiga einsetzte." Das durfte doch nicht wahr sein. Hier stand er, vermutlich einer der mächtigsten Dämonen, und war hilflos vor einer Barriere?

"Nun ja", sagte Kagome: "Wir hätten uns eigentlich denken, können, dass der Weg ins Jenseits oder besser in dieses Zwischenreich gut geschützt ist. Sonst kämen ja Wesen aus den anderen Welten ins Diesseits...oder andersherum."

Inuyasha sah zu seinem Halbbruder: "Tensaiga...Hör mal, Sesshomaru, du hast doch noch die Scheide, oder? Also, bei Tessaiga ist es so, dass auch die Schwertscheide über magische Fähigkeiten verfügt. Da unsere Schwerter gleichwertig sind, müsste das auch bei dir der Fall sein."

Nun, einen Versuch ist es wert, dachte der Hundedämon und zog die Scheide. Ich will und muss diesen Dieb finden. Er spürte, wie das Holz in seiner Hand zu pulsieren begann. Irgendetwas geschah.

Dann sahen es alle drei: der Wasserfall schien sich in der Mitte aufzulösen, etwas die ein dunkles Loch entstand, das für einen Moment so blieb, dann sich wieder verkleinerte. Sesshomaru sprang sofort hinein. Das war das Portal und es öffnete sich anscheinend nur sehr

kurz.

Inuyasha hatte ebenfalls begriffen. In seiner Eile reagierte er instinktiv, also ohne Nachzudenken, packte Kagome und sprang mit der Überraschten ebenfalls durch das Portal.
 

Sie waren in einem dunklen Gang gelandet, dessen matt in Blau schimmernde Wände eine Ahnung von Licht verbreiteten.

Kagome war schwindelig und sie musste sich an Inuyasha festhalten. Was hatte das denn gesollt? Sie waren sich doch einig gewesen, dass sie nicht mit ins Jenseits musste...und jetzt diese Aktion. Außerdem war ihr plötzlich schlecht. Am liebsten hätte sie ihn "Platz" machen lassen, aber da sie sich an ihm festhalten musste, um nicht umzufallen, war das keine so gute Idee.

"Inuyasha!" Der Hundedämon klang ebenfalls nicht begeistert: "Warum hast du das gemacht?"

"Äh, keine Ahnung, ehrlich. - Tut mir leid, Kagome. Ich wollte dich wirklich nicht in Gefahr bringen. - Ist dir nicht gut?"

"Gar nicht", gab sie zurück: "Mir ist schwindelig...ich habe das Gefühl gleich in Ohnmacht zu fallen."

"Das gibt sich gleich. - Sesshomaru, öffne noch einmal das Tor, dann bringe ich sie schnell zurück."

"Selbst ein Halbdämon wie du müsste genug von Magie verstehen, um zu wissen, dass man solch ein Tor nur einmal benutzen kann. Wir können hier noch einmal hinaus gelangen, aber nicht mehr."

"Das heißt, sie muss jetzt mit?" Inuyasha klang bemerkenswert kleinlaut: "Das tut mir echt leid, Kagome, ehrlich."

Für einen Moment überlegte sie ernsthaft, wie Sesshomaru reagieren würde, würde sie ihn bitten, sich an ihm festhalten zu dürfen, damit dieser Idiot "Platz" machen musste. Aber dann ließ sie es doch lieber sein.

"Sie ist dein Ballast. Wobei ich zu bezweifeln wage, dass du auch ohne diese Bürde eine Hilfe wärst." Sesshomaru wandte sich ab und betrachtete den Gang, setzte sich in Bewegung.

"Keh!" Inuyasha presste etwas die Zähne zusammen, schob aber Kagome hinter sich: "Komm, ich werde dich eben tragen."

Als sie auf seinem Rücken war, murmelte sie: "Ich versteh gar nicht, warum ich mich so komisch fühle. Als wir im Zwischenreich am Grab deines Vaters waren, war ich doch auch in Ordnung."

"Ja, seltsam ist das schon." Er ging hinter seinem Halbbruder her.

Dieser bewies sofort sein gutes Gehör. Als die beiden noch einen Schritt hinter ihm waren, meinte er: "Das kann auch nur euch wundern. Das hier ist nicht das Zwischenreich, sondern der Weg dorthin. Dies ist eine andere Dimension. Menschen ohne Magie sterben hier...eine Priesterin wohl nicht sofort. Und auch schwächliche Halbdämonen werden Ärger bekommen, wenn sie sich hier länger aufhalten."

"Ach nee", murrte Inuyasha: "Das hast du die ganze Zeit gewusst? Warum hast du nichts gesagt?"

"Du hast dich mir aufgedrängt." Und dein Menschenmädchen mitgezerrt, ergänzte er in Gedanken. Aber das war nun eben passiert. Immerhin schien ihre Kraft auszureichen, sich dieser Welt zu stellen. Interessant.

Kagome war alles andere als begeistert von diesen Neuigkeiten: "Wie lang ist dieser Gang denn?"

Keine Antwort.

Also wusste er es auch nicht, schloss sie daraus. Sie machte lieber wieder die Augen zu. Noch immer schien sich alles um sie zu drehen und sie war dankbar, dass sie sich an Inuyasha lehnen konnte.
 

Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als sie spürte, dass ihr Träger stehen blieb.

"Ja, so ein Mist!" sagte Inuyasha aus Herzensgrunde.

Das klang nun gar nicht gut und so öffnete sie die Augen. Es war recht dunkel hier im Gang aber irgendwie leuchteten die Wände jetzt mehr als vorher- oder sie hatte sich besser an diese Düsternis gewohnt. Da Sesshomaru neben ihnen stand, schien der Weg zu Ende zu sein. Vorsichtig guckte sie über Inuyashas Schulter. Vor ihnen dehnte sich, in der Dunkelheit verschwindend, eine Art Pfütze. Nein, korrigierte sie sich: das sah tiefer als eine Pfütze aus.

"Müssen wir da durchschwimmen?" erkundigte sie sich.

"Wäre kaum zu empfehlen." Inuyasha zuckte die Schultern, hielt Kagome aber gerade noch fest, die um ein Haar den Halt verloren hätte: "Das Zeug ist ätzend. Riechst du nichts?"

"Jetzt, wo du es sagst..."

Da Sesshomaru plötzlich zu leuchten schien, erkundigte sich sein Halbbruder: "Du willst darüber fliegen? Und uns hier lassen?"

"Kannst du etwa fliegen?"

"Du könntest uns tragen."

"Idiot."

"Ich sehe hier nur einen, nämlich dich. Wer von uns hat sich denn sein Schwert klauen lassen und sich dabei auch noch in eine "Hundeklemme"..." Inuyasha brach ab, da er plötzlich einem sehr intensiven Blick begegnete: "Schon gut. Ich will dich ja nicht ärgern." Schon darum nicht, weil ich sonst befürchte, dass du uns echt hier sitzen lässt. "Sondern ich will dir helfen, das Schwert unseres Vaters zurückzubekommen."

"Hilfe, die ich weder erbeten habe, noch benötige."

"Noch. Tessaiga kann Bannkreise schneiden und hat noch ein paar Tricks auf Lager. Und das weißt du auch."

Natürlich wusste das der Hundedämon. Er verspürte nur nicht die geringste Lust, wie ein Packesel einen Halbdämon und einen Menschen über dieses Säurebad zu tragen. Aber in der Zwischenwelt mochte Tessaiga wirklich hilfreich sein, um Tensaiga zu finden. Er nahm nicht an, dass der Dieb es ohne Gegenwehr zurückgeben würde. Wenn ich diesen Kerl in die Finger bekomme...Es wurde allmählich wirklich zu seinem Mantra. "Das ist das letzte Mal, dass ich dir helfe. Bei der nächsten Schwierigkeit seid ihr auf euch gestellt." Sein Energiepegel stieg wieder an. Als er sich von Boden erhob, griff er hinüber, packte Inuyasha am Kragen, zog ihn mit empor.

Kagome hielt sich krampfhaft fest. Das fehlte noch, dass sie jetzt ein Bad in dieser Brühe nahm, wenn schon Sesshomaru das Zeug für gefährlich hielt. Und der war gegen Gift doch ziemlich immun, soweit sie wusste.

Inuyasha fand dieses "wie ein Welpe getragen werden" mehr als würdelos und tröstete sich nur mit der Vorstellung, dass sein arroganter Bruder vermutlich auch nicht gerade begeistert war. Überdies stellte er fest, dass es Kagome immer schlechter ging. Ihr Atem klang matter und sie redete nicht- bei ihr stets ein ernstes Zeichen. Er selbst spürte auch die ersten Hinweise einer ungewohnten Art Müdigkeit. Es wurde Zeit, dass sie diesen Gang verlassen konnten.

Das Hindernis entpuppte sich, wie die Brüder schon vermutet hatten, als so lang, dass selbst sie es nicht hätten überspringen können. Nur jemand, der fliegen konnte, kam hier weiter. Ganz offenkundig war das von den Erbauern des Tunnels so geplant worden, vermutlich, um Spaziergänge zwischen den Welten zu unterbinden, wie sie es hier gerade vorhatten.

Auf der anderen Seite öffnete der Hundedämon nur die Finger und landete selbst elegant. Inuyasha fiel aus gut drei Metern Höhe, fing sich mühsam ab, zumal er Kagome tragen musste, die wohl kaum noch bei Bewusstsein war. "Danke, du Idiot", knurrte er daher.

Seinen Halbbruder ließ das kalt. Er drehte sich um und ging weiter.

Erneut musste Inuyasha aufholen, zusehen, dass er mit ihm Schritt hielt, um nicht wie ein Dienstbote hinter ihm herwandern zu müssen. Seine Laune hob das keineswegs, aber er wusste auch, dass es wichtig war, hier rasch herauszukommen. Seine Sinne warnten ihn, dass auch sein Bewusstsein langsam eingetrübt wurde. Kagome musste es viel schlechter gehen. Seine Besorgnis wuchs. "Spürst du schon den anderen Ausgang?" erkundigte er sich daher nach einer Weile.

"Riechst du nichts?"

"Ich kann nichts mehr riechen. Diese Welt macht mich auch langsam fertig, " gab er zu. Im gleichen Moment hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als so etwas zu sagen. Er musste ja noch schwächer sein, als er schon gedacht hatte, wenn er ausgerechnet diesem Kerl mitteilte, dass er mit seinen Vermutungen immer recht gehabt hatte, ein Halbdämon eben nur ein halber Dämon sei.

Zu seiner Verwunderung schwieg Sesshomaru aber zu dem Thema, sondern meinte nur: "Wir erreichen bald den Ausgang."

Das war ja direkt nett! Hatte der zarte Hinweis zuvor, dass er ja sein Schwert sich hatte klauen lassen, ihn doch etwas in seinem Hochmut gestört? Oder war ihm eingefallen, dass er ohne die Hilfe seines ungeliebten Halbbruders- und dessen menschlicher Freundin- noch immer als langhaariger Hund in Ponygröße durch die Gegend irren würde? Inuyasha beschloss jedenfalls, nichts zu sagen. Er brauchte seine Kräfte und Konzentration, denn komischerweise schien Kagome mit jedem Schritt den er machte, schwerer zu werden.
 

Der Gang zwischen den Welten endete an einem dunkeln Portal, wie sie es schon kannten. Sesshomaru benutzte erneut Tensaigas Scheide, in der Hoffnung, das würde wieder funktionieren, was es auch tat. Er sprang ohne Probleme hinaus, Inuyasha musste seine Kräfte zusammensuchen. Aber draußen atmete er tief durch. Das war eindeutig besser. Vorsichtig legte er Kagome ab, die ebenfalls aufzuleben begann. Dann sah er sich um.

"Ach du liebe Zeit..."

Sie befanden sich in einem schmalen, engen Tal, dessen schwarze, schroffe Felsen es ungemütlich machten. Hinzu kam noch etwas wie ein Jammern, ein Klagen, das in der Luft war und von überall gleichzeitig zu kommen schien. An den Felsen tauchte hin und wieder etwas Weißes auf, das gleich wieder verschwand.

Kagome, die sich aufgesetzt hatte, fühlte sich fast an eine Geisterbahn erinnert. Aber im Augenblick war sie froh, dass ihr nicht mehr schlecht war und sich nicht mehr alles um sie drehte. Sie sah automatisch zum Himmel auf, nur, um zu entdecken, dass er hier nicht, wie gewohnt blau oder wolkenverhangen war. Etwas wie rote Schleier zogen sich hin. Und ein Kreis in leuchtendem Rot sollte wohl die hiesige Sonne darstellen. Wunderbar. Sie hatte ja schon immer in eine Geisterwelt gewollt...

Das konnte auch nur ihr passieren. Statt jetzt friedlich im Zug zurück nach Tokio zu sitzen, hatte Inuyasha sie gezwungen, diesen Trip mitzumachen. Sie sah ärgerlich zu ihm, begegnete einem besorgten Blick.

"Geht es dir besser, Kagome?"

"Ja. Was aber ja wohl nicht dein Verdienst ist. - Mach Platz."

Inuyasha ging prompt zu Boden.

"Gehen wir." Die beiden, die sich gerade am Anfang eines gewohnten Streites befunden hatten, sahen überrascht zu dem Hundedämon. Sesshomaru hatte sich abgewendet: "Eure kleinen Fehden ermüden mich. - Kommt oder lasst es sein."

Kagome stand auf: "Weißt du denn, wo wir sind? Hast du es dir auf der Karte angesehen? Und wie willst du wissen, wohin der Dieb Tensaiga gebracht hat?"

"Inuyasha, ich erinnere mich an einen Bann, der kleine Kinder dazu bringt, den Mund zu halten, wenn Erwachsene sprechen..." Er setzte sich in Bewegung.

Kagome schnappte nach Luft. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass das keine leere Drohung war...nun eigentlich war es überhaupt keine Drohung, sondern schlicht eine Tatsachenfeststellung. Aber diese Unverschämtheit, sie als Kind zu bezeichnen...!! Und überhaupt: er hatte ihr nicht einmal geantwortet, sondern Inuyasha angesprochen. Wollte er jetzt etwa so tun, als sei sie nicht existent? Und sich nebenbei mit Inuyasha streiten? Na, das konnte ja eine tolle Suche nach Tensaiga werden.

Der Halbdämon war aufgestanden, grinste jetzt etwas, als er ihr Gesicht sah, meinte aber nur: "Er ist wirklich reizend...nicht?" Aber er ging seinem Halbbruder hinterher.

Kagome folgte. Was blieb ihr denn schon anderes übrig.

Inuyasha sah nach vorn: "He, Sesshomaru? Was kommt denn Schönes auf uns zu, wenn wir aus diesem gemütlichen Tal sind?"

Der blickte nicht zurück, antwortete aber: "Die Dhorn-Wüste."
 

**********************************************
 

Das kann ein nettes Teamwork werden.*g*
 

Wie immer: wer so nett ist, und mir einen Kommentar hinterlässt, bekommt eine ENS, wenn das nächste Kapitel on ist.
 

bye



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Kommentare zu diesem Kapitel (36)
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Von:  Roza007
2013-09-20T12:50:57+00:00 20.09.2013 14:50
Die arme Kagome, in was hat Inu sie da bloß wieder mit reingezogen.
Sie scheint darüber ja wenig erfreut, naja Sess ist glaube auf einem ziemlichen Miese-Laune-Trip, obwohl es bestimmt noch schlimmer kommen kann.
Mal sehen ob die drei auch wirklich zusammenarbeiten können, ohne sich ständig zur Last zu fallen.

LG
Roza
Von: abgemeldet
2008-12-08T15:11:29+00:00 08.12.2008 16:11
Teamwork.
Kennen die 3 das Wort überhaupt.
Am eesten noch Inu und Kagome.
Aber Sess
Von:  astala7
2008-01-13T19:09:13+00:00 13.01.2008 20:09
tja, nun da Sesshoumaru nicht mehr auf Kago angewiesen ist, ist er wieder äußerst unhöflich.
Hat er tatsächlich ein Handbuch geschrieben wie man einen Dämon zerschneidet ohne ihn zu töten?! Mit über 89 Kapiteln?!
Wow, der muss wirklich blutrünstige Vorstllungen haben...
Von:  Teilchenzoo
2006-01-27T14:54:07+00:00 27.01.2006 15:54
*sich Sess und Inu als Hotelkritiker vorstell*
...
Nun ja, Gerüchte u.u°°

Aber ich weiß gar nicht, was die beiden haben ... so ein flauschiger Riesenhund ist doch okay ...

Und dass Inu Kagome aus Reflex mitgenommen hat ... ohne sie wär´s langweilig geworden^^ ... aber sie könnte ruhig etwas freundlicher zu ihm sein, immerhin hat er sich ja um sie gesorgt und sie nicht mit Absicht da reingezogen.
Obwohl ich auch nicht scharf drauf wäre, in diese seltsame Welt zu gehen ...

Bye ^^

neko
Von:  SeiyaDarkside
2005-10-29T07:25:59+00:00 29.10.2005 09:25
KLasse geschrieben.

kisu

Seiya (^^)V *wink*
Von: abgemeldet
2005-03-26T11:43:55+00:00 26.03.2005 12:43
Also dein Humor ist wirklich einmalig gut
Und die zwei Chaoten, wie sie Kago immer nennt, sind sehr freundlich zueinander
Es war ja klar das Kagome auch mit kommt, sonst würde ja was fehlen
Also dein chapter ist wirklich obermegaklasse
Les gleich mal das nächste *schnell zum nächsten Kap rennt*
Von:  Anirdas
2005-03-14T18:18:01+00:00 14.03.2005 19:18
Hm, als letzte kann ich dann wohl nicht mehr viel dazu schreiben. Aber ich hab dir ja geschrieben, dass du auch ein Kommentar bekommst, auch wenn es dieses Mal nicht all zu lang ist. Ich kann wirklich nichts mehr schreiben, außer das ich schon auf das nächste Kapitel warte^^ und das dieses Kapitel mir richtig gut gefallen hat.

Bis dann
Anirdas
Von: abgemeldet
2005-03-12T20:39:54+00:00 12.03.2005 21:39
Klasse Kapi, hoffe das nächste kommt bald.
Bin schon ganz gespannt, wies weiter geht.
Schreib bitte schnell weiter oder ich platze vor Neugier

bye
Vicky
Von: abgemeldet
2005-03-12T16:29:37+00:00 12.03.2005 17:29
Hallo Hotep,

na wenn das keine verrückte Vorstellung ist, die drei gemeinsam auf der Suche nach dem Dieb von Tensaiga und dabei auch im Zwischenreich unterwegs.
Aber ich finde für seine Verhältnisse hat sich Sess doch super zurück gehalten.
Und Inu Yasha vergisst was sie besprochen haben, was am besten für Kagome und auch Sess' Nerven ist und schnappt sie sich einfach und schon haben sie ein Problem mehr.
Aber Kagome hat es für einen Mneschen doch erstaunlich gut in der Zwischenwelt ausgehalten. Aber was kommt jetzt noch alles auf die 3 zu? Und es ist ja nicht so das sie unbedingt als Team zusammen arbeiten wollen!
Wann kommt eigentlich das Handbuch zum Zerlegen von Dämonen von Sess raus? Mich würde schon interessieren was er sich da vorstellt und von welchen Kräften er bei den Angegriffenen und Angreifern ausgeht.
Also bis dann!

Bye Reeks
Von: abgemeldet
2005-03-12T15:45:29+00:00 12.03.2005 16:45
Mal wieder Danke für die Benachrichtigung, dass ein neues Kapitel hochgeladen ist :)
Es gefällt mir, wie wars anders zu erwarten, echt gut. Eine interessante Wendung, dass Kagome jetzt doch dabei ist. Bin gespannt wie es weitergeht.
Gruß, Jin-Jin


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