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Das Schicksal der Erbin

*ABBRUCH DER FF MIT ERKLÄRUNG*
von

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15. Ängste

15. Ängste
 

Es war für alle eine harte Nacht gewesen, die schon früh von Remus Verwandlung erfahren hatten. Und ebenso wollten sie Antworten finden, warum es überhaupt soweit gekommen war. Insbesondere, da seine letzte Verwandlung fast schon ein ganzes Jahr zurücklag.

Dazu gehörten natürlich auch Harry, Mariah, Ron und Hermione, welche sich an diesem Sonntagmorgen bereits auf den Weg zum Krankenflügel machten. Auch Jason hatte sich ihnen angeschlossen, da auch er natürlich wissen wollte, wie es Remus Lupin und Sirius Black ging, wo er sie beide doch in der letzten Nacht beim Kämpfen erlebt hatte.

Über diese Begleitung war Harry nicht wirklich erfreut. Vor allem, da Mariah durch Jason in Schwierigkeiten geraten war und ihre Mitschüler für sie nun noch mehr Groll hegten. Mariah machte ihm dafür keine Vorwürfe und das ärgerte Harry nur noch mehr.

Trotz der zahlreichen Besucher, ließ Madam Pomfrey sie ein und führte sie zu Remus' Bett.

An diesem saß bereits Sirius, dessen Arme bis hinauf zu den Schultern verbunden waren.

"Sirius", kündigte Harry sich an, als er sich seinem Patenonkel näherte. Dieser sah verwundert auf und lächelte glücklich über den Besuch.

"Hey", murmelte er und strubbelte durch Harrys schwarzes Haar. Daraufhin blickte er zu Mariah und Jason.

"Ich bin froh, dass ihr nicht verletzt seid", gestand Sirius. "Doch was hattet ihr denn letzte Nacht draußen zu suchen?"

"Wir waren spazieren", antwortete Mariah kleinlaut.

"Um diese Zeit?"

"Es war meine Idee und ich entschuldige mich auch dafür", erklärte Jason. Er wurde von Sirius streng gemustert, bis schließlich Remus' müde Stimme hinter ihm erklang.

"Lass es gut sein, Sirius, sie konnten nicht wissen, dass es passieren würde. Hauptsache, es geht ihnen gut ..."

Mit einem besorgten Blick trat Mariah zu Remus ans Bett heran und sah in seinem Gesicht hässliche Kratzer.

"Wie geht's dir?", fragte sie.

Remus lächelte matt.

"Es geht einigermaßen. Ehrlich gesagt hatte ich schon fast wieder vergessen, wie schmerzhaft es ist."

"Du hast dich so lange nicht verwandelt", sagte Harry. "Warum passiert es nun wieder?"

"Lauras Druidenmagie", antwortete Sirius, weswegen ihn ihre jungen Besucher verwirrt ansahen.

"Erinnert euch; sie hat sich mit dieser vor einem Jahr vor mir geschützt, als ich sie angegriffen habe. Ihre Kräfte haben den Werwolfsfluch die ganze Zeit in mir unterdrückt. Doch Magie hält leider nicht ewig", bedauerte Remus.

"Aber kann man dir nicht helfen?"

"Nur der Wolfsbann-Trank und diesen braut Snape gerade für mich."

"Der genießt es mal wieder, dass du auf seine Hilfe angewiesen bist", schnaubte Sirius. Remus sah seinen besten Freund erschöpft an.

"Das ist doch wohl egal, was er davon hat. Hauptsache, meine nächsten Verwandlungen sind unter Kontrolle."

Madam Pomfrey näherte sich der Gruppe und übergab Remus ein kleines Tablett mit Frühstück, da er ja in seinem Zustand nicht aufstehen und in die Große Halle konnte.

"Sie sollten wissen, Mr. Black, dass die Salbe, die gerade Ihre Wunden heilt, ebenso von Professor Snape ist", informierte sie ihren Patienten.

Sirius knurrte leise und kratzte an seinem Verband rum, was Madam Pomfrey und Remus mit einem Kopfschütteln kommentierten.

"Ach Mr. Lupin, nach all diesen schwierigen Jahren, hatte ich gehofft, Sie wären endlich von diesem Fluch erlöst", sagte die Krankenhexe; welche ihn in seiner Schulzeit so oft zur Heulenden Hütte begleitet hatte. "Könnten Sie Miss Laison denn nicht darum bitten, Ihnen erneut zu helfen?"

"Sie haben wohl die Einzelheiten vergessen, Poppy", sagte Remus trocken, während er seinen warmen Gries aß. "Lauras Magie wurde nur aktiv, weil sie sich vor mir als Werwolf schützen wollte. Und ich bin lieber mein Leben lang so, bevor ich sie absichtlich angreife, nur um etwas daran zu ändern."

"Aber Druiden können doch ihre Magie bündeln", warf Hermione ein. "Laura ist zwar nur zu einem Viertel Druidin, aber sie könnte es doch lernen."

"Ich werde sie gleich mal fragen, wenn ich sie sehe."

"Nein, Mariah -"

"Warum nicht? Sie würde dir auf jeden Fall helfen wollen", war Mariah sich sicher. "Und ich denke nicht, dass du -"

Sie verstummte schlagartig, als ihr die Anwesenheit der vier Männer bewusst wurde, die soeben den Krankenflügel betraten. Einer davon war Dumbledore, der ein wenig besorgt Remus und auch Mariah musterte.

Neben ihm traten der Zaubereiminister Cornelius Fudge, wie auch ein großer, schlaksiger Mann mit einem hohen Hut und ein eher kleiner, pummliger Herr mit wenig Haar und einer goldenen Taschenuhr in den Raum ein.

Als Remus begriff, wer Fudges Begleiter waren, wurde er noch blasser, als er ohnehin schon war.

"Verzeihen Sie uns bitte , dass wir Ihre morgendliche Ruhe stören, Mr. Lupin", entschuldigte Fudge sich teils bei dem Angesprochenen, teils bei Madam Pomfrey, welche wieder einmal erbost über so viele Leute im Krankenflügel war. "Aber wir haben vor wenigen Stunden erfahren müssen, dass Sie in der letzten Nacht eine unkontrollierte Verwandlung vollzogen haben."

Remus nickte nur knapp, denn dass er verletzt in einem Krankenbett lag, war Bestätigung genug.

Der schlaksige Mann holte ein Klemmbrett hervor und trat zu Remus' Bett heran.

"Dürfte ich Ihnen dazu vielleicht einige Fragen stellen?"

Remus nickte erneut.

Der Mann besah nun seine Aufzeichnungen genau.

"Seit Ihrem sechsten Lebensjahr sind Sie inzwischen ein Werwolf ... Vor drei Jahren unterrichteten Sie doch schon einmal hier und verwandelten sich am Ende des Schuljahres ohne Kontrolle, weswegen Sie Hogwarts auch wieder verließen. Ebenso auch letztes Jahr -"

"Woran dennoch Peter Pettigrew Schuld war", fügte Dumbledore hinzu. Fudge funkelte ihn gereizt an und forderte den Beamten dazu auf, fortzufahren.

Dieser machte sich mit einem desinteressierten Gesichtsausdruck ein Häkchen auf sein Pergament und wandte sich wieder Remus zu.

"Wer sind die beiden?", flüsterte Harry Sirius zu.

"Tondes Ralin, Abteilung für magische Tierwesen", verriet er so leise wie möglich und nickte zu dem drahtigen Mann, der sich während seiner Befragung weiterhin eifrig Notizen machte.

"Wurde jemand verletzt, Schuldirektor?", wollte er wissen.

"Nein, Sirius Black, sowie das Schulkollegium haben sofort dafür sorgen können, dass Professor Lupin niemanden verletzen konnte. Es blieb somit alles unter Kontrolle."

"Gut, Dumbledore", fuhr Fudge spitz dazwischen, "aber wie oft wird das noch gut gehen?"

Er sah flüchtig zu Remus, welcher dem herabsetzenden Blick beschämt auswich.

"Halbriesen, Werwölfe, ehemalige Todesser ... Das Ministerium hat Ihnen bis jetzt zahlreiche Freiheiten gelassen -"

"Diese Unterhaltung hatten wir mehr als einmal, Cornelius", erwiderte Dumbledore trocken. "Und ich erinnere Sie gerne daran, dass Rubeus Hagrid, Remus Lupin und Severus Snape all ihre Möglichkeiten nutzten, um diese Welt vor Voldemort zu verteidigen."

"Was blieb ihnen sonst übrig, um nicht selbst von Sie-wissen-schon-wem getötet zu werden? Trotz allem, was sie bewirkt haben, Mr. Lupin ist und bleibt eine Gefahr für die Schüler von Hogwarts, sollte er hier noch weiter unterrichten."

"Zumal es laut dem Ministerium kein angemessener Beruf für einen Werwolf ist", ergänzte Ralin mit erhobenem Finger.

Harry, seine Freunde und Sirius durchbohrten diesen Mann mit zornigen Blicken, da er von Remus tatsächlich so sprach, als wäre er nur ein gefühlloses Monster.

Dumbledore trat nun einen Schritt auf Fudge zu, der auch leicht zusammenzuckte und dabei versuchte, seinen kleinen Schreck unbemerkt zu lassen.

"Solch ein Vorfall wie in der letzten Nacht wird nicht wieder vorkommen", versicherte der Schuldirektor.

"Vielleicht nicht hier in Hogwarts", sprach auf einmal der pummlige Mann. "Doch was wird bei ihm daheim sein, wenn Professor Snape ihm keinen Trank mehr brauen kann? So wären die Menschen um ihn herum eindeutig gefährdet. Und glauben Sie mir, Mr. Lupin, so werden Sie unsere Genehmigung auf Ihren Antrag nie erhalten."

Harry und Mariah sahen fragend zu Remus, als könnte dieser ihnen erklären, was dieser Mann, dessen Name Sirius ihnen leider nicht verraten hatte, überhaupt meinte.

Doch das zerkratzte Gesicht des Werwolfes wirkte verzweifelt und er wandte sich ihnen zu.

"Geht jetzt bitte, ihr zwei", bat er sie.

"Warum?!", sprachen beide empört aus. Zudem sahen sie, wie auch Ron und Hermione ihn verständnislos an.

Ralin und sein Kollege schauten nun zu den Jugendlichen, als hätten sie sie erst in diesem Moment bemerkt.

"Minister ...", wisperte Ralin auf einmal und erzitterte plötzlich so sehr, so dass ihm fast sein Klemmbrett aus den ebenso dünnen und langen Fingern fiel.

"Was, Tondes?", fragte Fudge minder interessiert.

"Se-sehen Sie nur!"

Der verwunderte Zaubereiminister folgte dessen Blick und traf somit auf den von Jason, welcher abwertend zurück schaute.

Ungläubig kniff Fudge seine glasigen Augen leicht zusammen und erschrak schließlich, als er das feine Gesicht erkannte.

"Da-da-das ist u-unmöglich!", japste er und vergaß nun vollkommen seine Manieren, indem er auf den Jungen zeigte.

"Ist etwas nicht in Ordnung, Herr Minister?", fragte Dumbledore höflich. Fudge wirbelte zu ihm herum, sein Gesicht war vor Wut verzerrt.

"Wie-wie konnten Sie sich das erlauben, Dumbledore?!", fuhr er den alten Zauberer an.

Der pummlige Mann näherte sich indessen Jason und besah ihn ganz genau mit einem kritischen Blick.

"Ja ...", murmelte er. "Es besteht kein Zweifel, er ist es tatsächlich ..."

"Sie -", Fudge kam gar nicht dazu, sich zu beruhigen und holte tief Luft, "sie haben die ganze Zeit über einen seit fünf Jahren verschollenen Jungen als Schüler in Hogwarts, OHNE das Ministerium davon unterrichtet zu haben?!"

"Das stimmt so nicht ganz", äußerte sich Jason ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. Fudge sah ihn noch immer an, als wäre er ein Geist. "Ich bin erst seit dem ersten September hier."

"Ja aber - wo um alles in der Welt waren Sie nur in all den Jahren?", wurde er von Ralin gefragt, der ebenso nicht begreifen konnte, wer da vor ihm stand.

"Und warum haben Sie, Dumbledore", fauchte Fudge erneut drauflos, "uns auch nicht am besagten ersten September darüber Bescheid gegeben?!"

Dumbledore wirkte keineswegs angeklagt, sondern wie so oft ruhig und gelassen.

"Warum hätte ich Sie zusätzlich darüber einweihen müssen, dass Jason Flemming nun einer meiner Schüler ist, wo er Ihnen doch vor bereits einem Monat einen aufklärenden Brief über seinen Verbleib in den letzten Jahren und seinen Zukunftsplänen schickte?"

Fudge und sein Anhängsel waren zutiefst verwirrt über diese Frage und sahen dementsprechend zu Jason, dessen Augen leichte Verachtung wiederspiegelten. Er seufzte und begann erneut zu sprechen.

"Der Brief, den ich an das Ministerium schickte, trug den Absender einer Squib namens Arikson. So erklärt sich wohl, warum Ihnen dieser entgangen zu sein scheint ..."

Fudge errötete leicht, sagte dazu aber nichts.

"Und wie Professor Dumbledore bereits erwähnte, steht in diesem Brief alles drin, was Sie wissen müssen. Somit entschuldigen Sie mich bitte."

Jason wandte sich von den Männern ab, um den Krankenflügel zu verlassen und so irgendwelchen Fragen zu entgehen. Doch der kleinere von Fudges Beamten war äußerst schnell und schnitt dem Jungen so buchstäblich den Weg ab.

"Oh nein, Mr. Flemming. Sie können doch jetzt nicht einfach verschwinden, ohne uns und auch einigen anderen zuständigen Mitarbeitern des Ministeriums die wichtigsten Fragen über Ihre Entführung und die Täter beantwortet zu haben."

"So sehe ich das auch", mischte Fudge sich ein. "Falls Ihre Entführer noch frei herum laufen, müssen Sie uns deren Namen verraten. Zudem wären viele daran interessiert, wie es Ihnen in dieser schrecklichen Zeit erging."

"Und es muss geklärt werden, wer sich bis zu Ihrer Volljährigkeit um Sie kümmern wird", fügte der pummlige Herr hinzu. "Also werden wir uns am besten so schnell wie möglich mit Ihrer Mutter in Verbin -"

"NEIN!", herrschte Jason ihn, wie auch den Zaubereiminister an. Diese schreckten daraufhin gänzlich zurück.

Mariah hatte sich bereits selbst schon gefragt, ob das Ministerium überhaupt wusste, dass Jason noch am Leben und sogar in Hogwarts war. Sie hatte auch solch eine Reaktion von dem Zaubereiminister befürchtet.

Ihr Freund aus einer schweren Zeit hatte ihr auch deutlich seinen Standpunkt zum Ministerium klar gemacht, doch hätte sie solch ein aufbrausendes Verhalten nicht erwartet. Daher war auch sie ein wenig erschrocken über seinen rüden Ton. Er hatte sie förmlich erzittern lassen. Wie auch alle anderen wartete sie erwartungsvoll auf seine nächsten Äußerungen.

"Ich habe Ihnen bereits gesagt, in meinem Brief steht alles, was Sie wissen müssen; mehr auch nicht. Und ich werde Ihnen keine zusätzlichen Informationen geben. Außer, dass sich in dem Umschlag auch ein Antrag für die Übernahme der Vormundschaft auf Mrs. Arikson, die sich in den letzten Jahren um mich gekümmert hat, befindet", sagte er nun im ruhigeren, aber dafür kalten und distanzierten Ton.

"Aber Ihre Mutter -"

Jason lachte höhnisch.

"Sie können sie ruhig aufsuchen. Sie wird Sie eh sofort wieder rausschmeißen. Also sparen Sie sich diesen ganzen Aufwand und lassen Sie mich in Ruhe."

Diesmal konnte der pummlige Mann ihn nicht aufhalten, denn Jason schubste ihn leicht aus dem Weg, so dass dieser wankte und stürzte. Fassungslos sahen alle dem Jungen nach, als er den Raum verließ.

Der Gestürzte versuchte sich aufzurichten, stellte sich dabei aber als so hilflos wie eine Schildkröte heraus, weshalb Ralin ihm aufhalf.

"Meine Güte", nuschelte Fudge, "was sich die Jugend von heute herausnimmt ..."

Er richtete seinen Bowler

Dumbledore räusperte sich.

"Wenn Sie an Mr. Lupin keine weiteren Fragen mehr richten wollen, dann möchte ich Sie bitten, ihm nun seine Ruhe zu lassen", bat er die drei Männer. Diese wandten sich völlig verstreut zu Dumbledore und dann zu Remus um, welcher müde und erschöpft in seinem Bett lag.

"Äh nein", erwiderte Ralin und ließ sein Klemmbrett mit einem Zauber verschwinden. Er hatte offenbar wegen Jason vollkommen vergessen, wozu er überhaupt gekommen war. Fudge jedoch nicht.

"Glauben Sie ja nicht, dass das kein Nachspiel mit sich ziehen wird, Dumbledore", versicherte er ihm und verschwand mit seinen Beamten.
 

***
 

Es war mittlerweile Mittwochnachmittag und Mariah suchte unter dem Bett nach ihrem Feuerblitz, denn das Quidditchtraining würde in fünf Minuten beginnen.

"Was machst du denn noch hier?", hörte sie auf einmal Hermione, die den Schlafsaal betrat. "Ich dachte, ihr wolltet heute das erste Training abhalten."

"Wollen wir auch - nun komm schon - ja!"

Triumphierend holte sie ihren leicht verstaubten Besen hervor.

"Lange nicht mehr geflogen, was?"

Mariah nickte wehmütig. Harry und sie hatten in den gerade mal zwei Schulwochen keine Zeit mehr gefunden, ihre geliebten Wettflüge zu machen.

Sie erhob sich, um ihre Haare wenigstens noch schnell zusammenzubinden, doch auch Hermione hinderte sie noch einmal kurz daran, pünktlich zu erscheinen.

"Ich habe übrigens was gefunden", flüsterte sie, als befürchtete sie, dass sie beide nicht allein waren. Sie übergab Mariah einen herausgerissenen Artikel aus einer Zeitung. "Es ist nicht viel, aber das Einzige, was ich unter allen Artikeln finden konnte."

Mariah begutachtete das Stück Papier, auf welchem der elfjährige Jason abgebildet war und ihr die Überschrift 'Die große Suche nach Jason Flemming' ins Auge sprang.

Sie hatte Hermione noch am Sonntagabend darum gebeten, in alten Zeitungsartikeln nach irgendeiner Erwähnung von Jasons Mutter zu suchen. Hermione hatte ihr nämlich erzählt, dass sie schon vorher über Jasons Identität recherchiert hatte. Eilig überflog sie die einzelnen Zeilen und seufzte enttäuscht.

"'Um zusätzliche Informationen zu seinem Aufenthalt zu erfahren, wurde Fenrad Flemmings ehemalige Gemahlin und Jasons Mutter Katherine zur Ünterstützung aufgesucht'", las Mariah vor, "'Dennoch weigerte sie sich vehement, sich an der Suche zu beteiligen'..."

"So wie es ausschaut, waren seine Eltern wohl geschieden", vermutete Hermione. "Und er hat dir früher oder überhaupt nie was erzählt?"

Unbewusst legte Mariah den Artikel in die Schublade ihres Nachtschrankes.

"Nein, er hat immer nur von seinem Vater gesprochen; er hat ihn sehr verehrt ..."

"Warum fragst du ihn nicht?"

Mariah sah sie unsicher an. Seit dieser Auseinandersetzung mit Fudge und dessen Beamten, hatte sie Jason nur im Unterricht oder ab und zu in der Großen Halle gesehen. Im Gegensatz vor noch einigen Tagen, als er gerne ihre Nähe gesucht hatte, schien er ihr nun aus dem Weg zu gehen. Stattdessen, so hatte sie beobachtet, schien er allmählich Kontakt mit anderen Mitschülern geknüpft zu haben. Er verstand sich inzwischen gut mit einigen Ravenclaws und auch mit ihrem Hauskameraden Dean Thomas. Mit den Mädchen, die ihm gerne oft auf den Gängen hinterher blickten, führte er ab und zu kleine Gespräche.

Egal mit wem; es missfiel ihr irgendwie, dass er sich lieber nun mit anderen beschäftigte und sie vollkommen ignorierte. Ob dies sogar Eifersucht war, wollte sie nicht weiter vertiefen.

Zudem hatte Fudge wohl auch der lästigen Presse von Jasons Wiederkehr erzählt, wodurch viele Zeitungen fast täglich davon berichtigten. Natürlich war nirgendwo zitiert worden, dass dem Ministerium bereits seit einem Monat ein Brief des so lange verschollenen Jungen vorlag.

Auch hatten einige Reporter versucht, ins Schloss zu kommen, um mit Jason zu sprechen, doch durch Dumbledore war ihnen dies nicht möglich gewesen.

"Äh, Mariah, du solltest jetzt wirklich losgehen", erinnerte Hermione sie nach langem Schweigen daran, dass das Quidditchtrainig inzwischen begonnen hatte.

Diese erschrak dementsprechend und beschloss daher, die Abkürzung mit dem Besen durch das Fenster zu nehmen. Sie öffnete dieses, schwang sich auf den Stiel und wandte sich noch einmal Hermione zu.

"Schaust du uns dann gleich zu?"

Hermione winkte ab.

"Nein, ich wollte eigentlich in Ruhe für Verwandlung lernen -"

"Ron würde sich freuen", versicherte Mariah ihr mit einem Lächeln. Sie sah noch, wie Hermione leicht errötete, bevor sie schließlich hinaus an die frische Luft und dann zielgerichtet zum Quidditchfeld flog. Dort sah sie bereits ihre Teammitglieder, die auf sie warteten, und viele neugierige Zuschauer stehen. Sie landete vor ihrem Kapitän, der sie zugleich lächelnd und auch tadelnd ansah.

"Verzeihung, ich wurde aufgehalten", entschuldigte sie sich.

"Schon gut", erwiderte Harry und bat sie darum, sich schnell umzuziehen, damit sie endlich anfangen konnten. So rannte sie förmlich zur Umkleide und schlüpfte in ihre Ausrüstung.

Soeben schnürte sie sich die braunen Drachenlederschuhe fest, als sie wahrnahm, wie jemand das Zelt betrat. Zuerst dachte sie, es wären Ginny oder Katie, die sie zur Eile antreiben wollten, doch stattdessen war es Jason.

Mariah war zutiefst überrascht, zugleich aber auch erfreut.

"Das ist die Umkleide für Mädchen", ermahnte sie ihn jedoch.

"Ich weiß", erwiderte er nur ruhig.

Dies veranlasste Mariah, zu lächeln. Irgendwie war es angenehm, Jasons Stimme nach diesen schweigsamen Tagen zu hören.

"Und was willst du hier?", fragte sie.

Jasons Schuhe scharrten leicht über den sandigen Boden, auf welchen er für kurze Zeit blickte.

"Ich habe dir nie etwas über meine Mutter gesagt, weil ich nicht das Bedürfnis dazu hatte", erklärte er ihr kurz und knapp.

In Mariah kamen erneut all die Fragen hoch, die sie seit dem Vorfall im Krankenflügel quälten, doch verstand sie auch und nickte.

"Okay", erwiderte sie daher nur.

"Nicht heute ... doch irgendwann erzähle ich es dir", versicherte Jason ihr.

"Okay."

Nun lächelte auch Jason dadurch, dass Mariah all dies als selbstverständlich aufnahm.

"Warum bist du mir überhaupt aus dem Weg gegangen?", wollte sie jedoch wissen.

Bedauern mischte sich nun in Jasons Lächeln und ließ es bitter wirken.

"Das wollte ich nicht ... Ich glaubte wohl ... du würdest es nicht gutheißen, dass ich dir nie von ihr erzählt habe ..."

"Ich nehm es dir nicht übel", schwur Mariah eindringlich.

"Ja, das hätte mir klar sein müssen", sah Jason ein, dessen Lächeln nun wieder warm wurde.

Nun grinste Mariah.

"Und warum wolltest du das jetzt ausgerechnet vor oder eher während des Trainings mit mir klären?"

"Nun ja, ich wollte es nicht mehr allzu lange aufschieben und ohne Klärung hätte ich das Training wohl vollkommen versaut. Und ich bin nicht darauf aus, gleich wieder aus dem Team geworfen zu werden."

Es überraschte Mariah irgendwie, dass auch Jason kaum mit diesem Schweigen hatte umgehen können. Doch nun war offenbar alles geklärt und sie war froh darüber.

"Komm endlich in die Gänge, Mariah, wir können nämlich nicht ohne di -"

Verwundert wandten sich Jason und Mariah dem Zelteingang zu, wo nun eine verwirrte Ginny stand.

Abrupt setzte Jason sich in Bewegung, um das Zelt zu verlassen.

"Das hier ist die Mädchenumkleide!", zischte Ginny ihn empört an.

"Ich weiß", erwiderte er erneut trocken und ging und ging an ihr vorbei hinaus ins Freie. Ginny sah ihm perplex hinterher.

"Na sie mal einer an, er weiß es", murmelte sie ungläubig und linste nun zu Mariah rüber, die mit dem Feuerblitz in der Hand vor ihrer Mitschülerin und Freundin stand.

"Was wollte er denn hier drin?"

"Reden", antwortete Mariah knapp. Kurz war sie Ginnys misstrauischem Blick ausgesetzt, doch dann traten auch sie beide wieder hinaus aufs Spielfeld. Dort erwartete sie jedoch bereits die nächste Verzögerung.

Robert Eggan diskutierte mit einem Mädchen aus Slytherin, welche sie als Laura herausstellte. Sofort näherte Mariah sich den beiden.

"Slytherins sind hier nicht erwünscht!", betonte Robert. "Und die feste Freundin des Kapitäns von Slytherin erst recht nicht!"

Laura baute sich drohend vor ihm auf.

"Lass mich durch, du Meckerzwerg, ich will euch hier nichts abschauen -"

"Es ist schon in Ordnung, Robert", mischte sich nun Mariah ein, "Harry hat auch nichts dagegen."

Robert schnaubte leicht und begab sich wieder zu seinem Team. Mariah schenkte ihrer besten Freunden noch ein entschuldigendes Lächeln und folgte dem Viertklässler.

"Können wir dann nun endlich beginnen?", fragte Harry in die Runde, als alle Teammitglieder anwesend waren. "Gut. Heute werden wir eure zu einem richtigen Spiel benötigten Fähigkeiten üben. Wir machen es so wie beim letzten Mal, nur dass diesmal zwei Jäger gegeneinander spielen; und zwar Jason gegen Ginny."

Die beiden nickten.

"Versucht euch den Quaffel zu entreißen und ein Tor zu erzielen. Katie, du begibst dich in das andere Tor, damit die beiden auch das ganze Spielfeld für sich nutzen."

Nun sah Harry zu seinen beiden neuen Treibern.

"Und ihr zwei kennt ja eure Aufgabe; haut uns die Klatscher so gut wie ihr könnt um die Ohren. Und gib auch du dein Bestes", sagte er zuversichtlich zu Mariah, die ebenso mit Bestreben nickte.

"Gut, ich werde alles beaufsichtigen. Dann los!"

Das erste Quidditchtraining verlief besser als erwartet. Harry wurde schnell klar, dass er wahrhaftig die beste Besetzung für sein Team zusammen gestellt hatte. Das musste er sich vor allem in Bezug auf Jason eingestehen, dem es trotz Ginnys List immer wieder gelang, ihr den Quaffel zu entreißen. Sein Tor war jenes, welches von Mariah bewacht wurde und sie hielt seine kräftigen Schüsse fast immer. Ihm war beinahe so, als hätte sie irgendwann in den letzten Tagen geübt, wo sie bei der Auswahl doch eher mittelmäßig gespielt hatte.

Dazu hatte sie auch genug Gelegenheiten gehabt, denn Harry war natürlich nicht entgangen, dass Jason bis zum heutigen Tag die Nähe zu ihm und den anderen gemieden hatte. Vor allem aber war er, zur Freude des Gryffindors, von Mariah ferngeblieben. Hermione hatte ihm am selben Abend dann auch ihre Ahnung mitgeteilt, dass sich Jason offenbar wegen seiner Vergangenheit und seinem folglichen Eklat mit dem Ministerium irgendwie schämte.

Nach zwanzig Minuten pfiff er schließlich ab und teilte seinen erschöpften Teammitgliedern seine Bewertung mit.

"Erst einmal Respekt, Katie, als Hüterin schlägst dich ebenso sehr gut. Du übst dann als nächstes mit Ginny und Jason das Passen. Ron, achte bitte darauf, dass Robert, trotz seiner Stärke, jünger ist als du; passe dich ihm also besser an."

Er wandte sich Ginny und Jason zu.

"Sehr gut, ihr beiden, aber bei dir, Ginny, möchte ich gerne mehr Einsatz sehen. Versuche den Quaffel durch gute Flug- und Angriffsmanöver zu bekommen; nicht nur dadurch, indem du Jason endlos nachjagst."

Mariah erhielt von ihm eine sehr gute Bewertung, indem sein Daumen nach oben zeigte und er ihr zuzwinkerte.

"So, fünfzehn Minuten Pause, dann geht es weiter!"

Alle seufzten zufrieden und ruhten sich aus.

Harry und Mariah flogen in einem langsamen Tempo nebeneinander um das Spielfeld und ließen sich vom zarten Gegenwind abkühlen.

"Ich freu mich schon auf unser erstes Spiel. Gegen welches Team treten wir dann überhaupt an?"

"Ravenclaw", antwortete Harry. "Hast du auch schon gehört, dass wir dieses Wochenende bereits nach Hogsmeade dürfen?"

"Wirklich?"

Erfreut flog Mariah einen Looping. Harry grinste und während sie nun mit dem Rücken auf dem Besen unter ihm förmlich schwebte, sank er langsam und direkt über sie herab, nun Auge in Auge blickend.

"Dir scheint es ja wieder besser zu gehen", stellte er fest.

Mariah sah ihn verwundert an.

"Ging es mir denn schlecht?"

"Allerdings ... das mit Jason hat dir doch zu schaffen gemacht ..."

Sie hatte mit niemanden über ihre bedrückenden Gefühle geredet. Auch nicht mit Laura, die sie außerdem nur noch selten sah aufgrund ihrer neuen Pflichten als Vertrauensschülerin und dem Schulstress überhaupt. Doch offenbar war sie für andere, zumindest für Harry wie ein offenes Buch gewesen; die Gedanken auf ihrem Gesicht so leicht ablesbar.

Harry streckte ihr nun sein Gesicht entgegen und küsste sie, wodurch sie aus eben diesen Gedanken wieder aufwachte. Er löste sich schnell wieder von ihr und lächelte sie an.

"Aber so wie es aussieht, ist nun alles wieder in Ordnung", flüsterte er.

Mariah sah ihn zuerst schweigend an, bis sie schließlich, ebenso lächelnd, nickte. Sie setzte sich nun wieder aufrecht auf ihren Feuerblitz und erhaschte so einen Blick auf die Gryffindors, die gekommen waren, um ihrem neuen Team zuzusehen. Darunter waren vor allem diejenigen, die Harry damals vom Platz gescheucht hatte. Doch auch standen dort viele Damen wie Parvati und Lavender und ...

"Schau nur!", sagte sie aufgeregt zu Harry, der nun auch nach unten sah und im nächsten Moment etwas überrascht schien.

"Ron!", rief Mariah den neuen Treiber, der sich verwundert mitten im Flug zu ihr umdrehte. "Schau mal, wer da ist!"

Ron blickte in die Richtung, in die sie zeigte und entdeckte dort auf der Tribüne Hermione, die stolz zu ihm hinauf sah.

"Nun geh schon zu ihr", ermutigte Mariah ihn.

Ron nickte knapp und begann nun, mit seinem Besen zu landen.

"Wunderbar", seufzte Harry, "schon hast du unseren Treiber dazu gebracht, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann."

Mariah streckte ihm frech die Zunge raus und begab sich nun selbst zur Tribüne, um ein paar Worte mit ihrer besten Freundin zu wechseln.

Laura lächelte Mariah beeindruckt an.

"Also so gut wie ihr euch anstellt, muss ich mir wohl doch überlegen, Draco nicht ein wenig in punkto Quidditch zu unterstützen und ihm etwas zuzuflüstern ..."

Mariah setzte sich neben sie und grinste.

"Danke für das Kompliment, doch zum Wohle meines Teams bitte ich dich darum, zu schweigen."

Laura hob gleichgültig die Schultern.

"Ich hatte es eh nicht vor. Obwohl wir es nötig hätten, denn die einzigen, die wohl überhaupt dazu fähig waren zu spielen, hocken nun in Azkaban."

"Wird es überhaupt eine neue Mannschaft geben?", fragte Mariah besorgt.

"Innerhalb eines Monat müssen wir zumindest eine haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Parkinson sich gleich freiwillig meldet, wenn Draco die Auswahl bekannt gibt."

Lauras Stimme war finster gewesen, als sie Pansys Namen ausgesprochen hatte.

"Ist sie immer noch hinter Draco her?" Mariah erinnerte sich amüsiert daran, was für eine Bedrohung diese in Laura gesehen hatte, als sie beide in Hogwarts aufgetaucht waren.

"Ja", brummte Laura und dachte an das letzte Wochenende. "Und nun weiß ich auch, dass ich mir zurecht Sorgen machen sollte ..."

"Warum das?"

"Vor zwei Jahren hatten sie was miteinander."

Mariah war schockiert.

"Er .. hat mit ... ihr ...?"

Laura nickte. Ihr Ausdruck war kalt, doch in ihrem Inneren brodelte noch immer ihre Wut bei dem Gedanken, dass Draco ausgerechnet mit dieser Zicke ein Verhältnis hatte.

"Hat er es dir selbst erzählt?"

"Mehr oder weniger ... nachdem sie sich an ihn rangemacht und selbst daran noch einmal erinnert hat ..."

"Hui ... da solltest du aber gut deine Augen offen halten", schlug Mariah vor.

"Darauf kannst du dich verlassen. Versteh mich nicht falsch, ich vertraue Draco. Er hat sie ja auch abgewiesen, bevor er mich überhaupt bemerkt hat. Doch diese Schlampe ... die gibt nicht so leicht auf."

Mariah nickte zurückhaltend. Sie ging eher vorsichtig mit dieser Bezeichnung um. Zumal sie vor einiger Zeit von einem Heuler so beschimpft worden war und dies mit Harrys Stimme auf ihrer gefährlichen Reise nach Hogwarts gehört hatte. Wo sie sich nun wieder daran erinnerte, dachte sie darüber nach, ob sie ihn nicht doch darauf ansprechen sollte ... und auf diese Sache mit dem Irrwicht ...

"Geht es Remus eigentlich wieder besser?", fragte Laura auf einmal.

Mariah war froh über die Wendung dieses Gespräches, welche sie eine wichtige Sache wieder einfallen ließ.

"Ja, er darf heute auch den Krankenflügel verlassen", erzählte sie, "Harry und ich gehen heute Abend auch zu Sirius und ihm."

Laura war zufrieden über diese Information. Doch zugleich stieg in ihr die Wut an, als sie zu Jason schaute, der sich mit einigen Gryffindormädchen aus den verschiedenen Jahrgängen unterhielt. Sie wusste ganz genau, dass er Mariah in dieser Vollmondnacht mit nach draußen genommen hatte. Natürlich hatte er nicht von Remus Lupins Schicksal gewusst, aber dennoch, hatte er ihre beste Freundin in Schwierigkeiten gebracht.

"Wo du gerade Remus erwähnst ...", begann Mariah zögernd und knibbelte mit ihren Fingern, "wir wissen wohl, warum er sich wieder zurückverwandelt ..."

Laura sah sie äußerst interessiert an, weswegen Mariah fortfuhr.

"Du erinnerst dich doch an meinem Geburtstag im letzten Jahr ... damals hat er sich verwandelt und deine Druidenmagie hinderte ihn daran, dich anzugreifen und verwandelte ihn auch noch zurück."

Laura begriff sofort und sie fühlte eine ungewohnte Unruhe in sich. Es war lange her, wohl bald ein halbes Jahr, seitdem sie ihre Kraft offen gezeigt hatte. Doch spürte sie diese ebenso deutlich in letzter Zeit; tief in ihrem Inneren, wenn sie zornig war. In den letzten Wochen war dies auch nicht selten gewesen. In diesen Momenten hatte sie versuchen müssen, sich zusammen zu reißen, um niemanden unabsichtlich zu verletzen. Denn abgesehen von ihrem Schutz vor Remus, hatte die Magie der Druiden, die in ihr ruhte, nur zerstört.

"Du willst, dass ich mit meiner Magie ihn erneut davon erlöse", fasste sie Mariahs unausgesprochenen Wunsch zusammen.

Mariah war nicht überrascht, dass Laura sie so schnell durchschaut hatte.

"Aber Remus hat dich sicher nicht gebeten, mich auf diese Möglichkeit anzusprechen."

"... Nein ... aber ... es ist doch möglich, oder?"

Laura lächelte.

"Ich kann Remus kaum dazu zwingen, dass er meine Hilfe annimmt. Denn die würde ich ihm gerne erteilen ... nur ..."

"Was?"

"Ich bin nur eine Vierteldruidin ..."

"Aber es reichte doch, um ihn für fast ein Jahr zu heilen", redete Mariah auf sie ein. "Und dann noch Lucius - die Dementoren -"

Laura schüttelte den Kopf.

"Der Unterschied zwischen einem vollblutigen Druiden und seinen Nachkommen, die das Blut von Außenseitern in sich tragen, ist, dass es schwieriger wird, die Magie in sich zu wecken. Mit jeder neuen Generation geht die Fähigkeit immer mehr verloren. Die Magie ist in ihnen allen gleich groß. Sie zu wecken, ist die Herausforderung. Mir gelang es allein durch Wut und Angst. Und das weiß Remus, weshalb er sich überhaupt weigert, mich um Hilfe zu bitten."

Enttäuscht ließ Mariah den Blick senken und umschloss ihren Feuerblitz nun mit einem kraftlosen Griff.

"Es tut mir Leid", entschuldigte sich Laura, deren Lächeln nun traurig wirkte.
 

***
 

Ron landete direkt vor Hermione, stolperte jedoch fast beim Abstieg die schmalen Holztreppen hinunter. Er hörte Parvati und Lavender unweit kichern.

"... Wollen wir spazieren gehen?", murmelte er mit roten Ohren.

Hermione lächelte erfreut und nahm seine freie Hand. Sie verkniff sich das Lachen, als sie flüchtig ihre beiden Mitbewohnerinnen sah, wie ihre Kinnladen weit nach unten klappten und zog stattdessen Ron sanft von der Tribüne.

Sie entfernten sich ein wenig von dem lauten Getümmel und schritten zunächst schweigend einen schmalen Kiesweg rund um das Spielfeld entlang.

"Schön, dass du gekommen bist, um uns zuzusehen", brachte Ron schließlich heraus.

"Nun ja, ich wollte ja gerne sehen, wie du dich anstellst", erwiderte Hermione, "und dich im Notfall auch anfeuern und ermutigen."

"Ach, dachte da etwa jemand, Harry hätte den falschen für den Treiberposten gefunden?"

Hermione war erschrocken.

"Nein, nein! Ich -"

"Das war ein Witz, Hermione", lachte Ron.

Hermione errötete und sah nun zu Boden, während sie weitergingen. Fast die gesamte Trainingspause hindurch verlief ihr Spaziergang schweigend, doch schließlich platzte es aus Hermione heraus.

"Ron", sagte sie und blieb stehen. Ihre Hand hielt noch immer seine und so stoppte auch er direkt vor ihr. "Was ist das nun zwischen uns?"

Der Rotschopf sah sie an, als hätte er diese Frage so lange gefürchtet. So fand er auf diese nicht sofort eine Antwort.

"Ron", sprach Hermione erneut und konnte nun nicht mehr anders, als sich mit ihren zitternden Händen an seinen Quidditchumhang festzuklammern. Sie wollte auf keinen Fall, dass er verschwinden würde, um diesem Gespräch auszuweichen.

"Du ... hast damals zwar ..." Ihre Stimme zitterte nun ebenso. "... einer Beziehung mit mir zugestimmt ... Aber warum gehst du mir dann mit solch einer Mühe aus den Weg?"

Ron gelang es kaum, standhaft in ihre Augen zu sehen. Denn in ihnen erkannte er, wie verletzt sie war durch sein abweisendes Verhalten.

Ja, er war ihr aus den Weg gegangen, war unsensibel mit ihr umgegangen und das aus Gründen, die eher oft seiner Einbildung entsprungen waren. In einer Beziehung mit ihr hatte er immer nur etwas gesehen, was ihm zutiefst Angst eingejagt hatte. Doch dieser würde er sich nun stellen.

Er hielt sie nun an ihren Schultern fest, so dass sie verwundert zu ihm aufsah.

"Ich denke", wisperte er und zog sie vorsichtig näher zu sich heran, "ich hatte einfach Angst."

"Angst wovor?", hauchte Hermione.

Ron errötete erneut leicht.

"Dass ... du es nicht ernst mit mir meinst ..."

Hermiones Gesicht zeigte deutlich, wie diese Antwort sie entsetzte.

"Aber -"

"Du siehst ihm immer noch so an wie damals."

Mit 'ihn' war natürlich nur der schwarzhaarige Junge gemeint, den sie aus ihren Augenwinkeln heraus zwischen den Torringen fliegen sehen konnten.

"Ich liebe nur dich, Ron", flüsterte Hermione.

"Ich würde dir das gerne glauben", erwiderte Ron ruhig.

Ein erschöpftes Seufzen ihrerseits folgte und der Versuch, es ihm zu erklären.

"Trotz allem ... ist da noch immer ... so eine Faszination, wenn ich ihn sehe ..."

Dementsprechend blickte sie auf zu Harry, doch Ron umfasste auf einmal sanft ihr Gesicht und sah sie mit seinen blauen Augen eindringlich an.

"Sieh ihn nicht mehr an. Sieh den an, der dich liebt."

Genau dieser küsste sie nun mit all seiner Sehnsucht der letzten Wochen, Monate oder gar Jahre. Hermione ergriff diese Chance, auf die sie ebenso sehr lange gewartet hatte und erwiderte seinen Kuss.

Erinnerungen an ihren ersten Kuss kehrten zurück, wie auch an die damaligen komplizierten Umstände. Nun jedoch spürten beide, dass eine schöne gemeinsame Zeit vor ihnen lag. Denn beide waren über ihren Schatten gesprungen und nun wirklich dazu bereit, ein Wagnis einzugehen.

Dieser wunderbare Moment endete so unerwartet, als Ron einen heftigen Schlag gegen seinen Hinterkopf erhielt und so mit Hermione böse zusammen prallte. Mit schmerzverzerrten Gesichtern hielten sich beide Mund und Nase und sahen auf zu dem Störenfried.

Ginny flog mit ihrem Besen über den beiden und hielt Rons Treiberschläger in der Hand.

"Du sollst Klatscher schlagen und nicht rumknutschen! Das Training geht weiter!", fauchte sie Ron an und hielt ihm den Schläger entgegen. Mit Zorn in den Augen und einem noch immer schmerzenden Hinterkopf nahm er ihr den Schläger ab und wirkte für einen Moment so, als hätte er sie damit am liebsten vom Besen geschleudert. Doch er beherrschte sich und gab Hermione noch einen kurzen Kuss, bevor er sich zurück zum Spielfeld begab. Ginny flog ihm nach, ohne der Freundin ihres Bruders aber nicht noch einen drohenden Blick gewidmet zu haben.

Doch Hermione war nun viel zu glücklich, um sich von dieser Göre Angst einjagen zu lassen. Tänzelnd ging auch sie zurück, um weiterhin dem Training zuzuschauen.
 

***
 

"Ah, es geht weiter", teilte Sirius seinem besten Freund mit.

Mit Begeisterung schaute der ehemalige Gryffindor am Fenster des Krankenflügels hinaus zum Quidditchfeld, wo er nun erneut wieder seine Schützlinge mit ihren neuen Teammitgliedern fliegen und trainieren sah.

Remus warf sich seinen zerflickten Umhang um die Schultern und beobachtete Sirius mit einem amüsierten Grinsen.

"Wenn du ihnen so gerne richtig zuschauen möchtest, dann geh ruhig."

"Nein", lehnte Sirius abrupt ab und entfernte sich wieder vom Fenster, "ich habe dir versprochen, dich heute abzuholen, also tu ich das auch."

Remus dankte ihm, wirkte aber im nächsten Moment sehr besorgt.

"Harry und Mariah wollen heute Abend ja zu uns kommen ..."

"Ja", stimmte Sirius zu.

"Was ist ... wenn sie Fragen stellen ... über Quaplec?"

Mit einem ernsten Gesichtsausdruck ging Sirius auf Remus zu und umfasste dessen schlaffe Schultern.

"Ich habe den beiden nicht verraten, wer das war", beruhigte er ihn, "und ich bezweifle auch, dass sie ihn je gesehen haben."

"Aber wenn sie verstanden haben, worauf Ralin da ansprach, dann -"

"Das glaube ich nicht; sie waren doch viel zu sehr besorgt um dich und auch die Sache mit Jason Flemming hat sie davon abgelenkt. Aber egal, wie es weitergehen wird, irgendwann musst du Mariah einweihen."

Der Ausdruck von größter Angst zeichnete sich auf Remus' Gesicht ab, als er den Gedanken daran vertiefte.

"Ich will es mir gar nicht ausmalen", wisperte er, "wie enttäuscht sie dann sein wird ..."

"Noch haben sie nichts entschieden!", machte Sirius ihm mit Nachdruck klar. "Wenn du jetzt aufgibst, wirst du sie auf jeden Fall enttäuschen. Was lange wärt, wird endlich gut."

Remus nickte, denn der ehemalige Gefangene von Azkaban wusste sehr genau, wovon er sprach. Immerhin hatte er zwölf lange Jahre lang unschuldig im Zaubereigefängnis leiden müssen. Doch nun führte er wieder ein normales, wunderbares Leben, da er in dieser Zeit nie zugelassen hatte, den Verstand zu verlieren und somit aufzugeben.

"Ich werde mir gleich für morgen einen neuen Termin verschaffen", beschloss Remus. Sirius nickte erfreut.
 

***
 

Der September neigte sich langsam seinem Ende zu, so dass an diesem Wochenende ein wolkenreiches und beinahe eisiges Wetter herrschte.

Die Hogwartsschüler ab der dritten Klasse zogen ihre Winterumhänge fest um ihre zitternden Leiber, als sie die schmale Straße nach Hogsmeade einschlugen.

In diesem kleinen, friedlichen Dorf, welches das einzige in Großbritannien war, das nur von Hexen und Zauberern bewohnt wurde, öffneten sich allmählich die Türen der vielen einzigartigen Geschäfte.

Sieben Schüler, darunter fünf Gryffindors und zwei Slytherins, liefen eilig an ihnen vorbei. Ein Rotschopf unter ihnen lief hektisch voraus.

"Ich versteh das nicht", murmelte Ron und lief schon zum dritten Mal an dem 'Honigtopf' vorbei, der seit Harrys und Mariahs gewaltsames Eindringen während der Jagd nach Petter Pettigrew bereits eine neue Tür besaß. "Er muss doch hier irgendwo sein."

"Ron", keuchte Hermione, die wie die anderen versuchte, mit ihm Schritt zu halten. "Sie haben doch gesagt, dass sie ihren Laden erst im Oktober eröffnen -"

"Trotzdem müssen sie doch bereits ein Gebäude bezogen haben", meinte Harry. An seiner Hand lief Mariah, die über ihrer Schulter Jason einen entschuldigenden Blick zuwarf wegen dieser Rumrennerei. Immerhin war dies sein erster Besuch in Hogsmeade und sie hätte ihm gerne alles in Ruhe gezeigt. Andererseits war auch sie sehr neugierig auf den Scherzartikelladen der Weasleyzwillinge Fred und George.

Die zwei Slytherins, welche die Gryffindors begleiteten, waren natürlich Laura und Draco.

Draco war alles andere als begeistert von dieser Tatsache.

"Warum zum Henker können wir uns nicht alleine umsehen?", fragte er seine Freundin.

"Weil ich auch neugierig bin, wie der Laden so ist", antwortete sie und sah ihn beschwichtigend an. "Außerdem ... fühl ich mich wohler, wenn ich weiß, wie er sich aufführt ..."

Misstrauisch schaute sie zu Jason, dessen Blick die ganze Zeit über an Mariah haftete, während Ron sie alle kreuz und quer durch das Dorf scheuchte.

Schließlich blieb dieser auf einmal vor dem Laden 'Zonkos' stehen und blinzelte ins Schaufenster.

"Da drin ist George!", rief er aus und öffnete sofort die Tür. Stirnrunzelnd folgten ihm die anderen und standen dann doch tatsächlich vor George Weasley.

"Na so was", begrüßte er sie erfreut, "schön, dass ihr uns jetzt schon besucht."

"Gehört euch jetzt etwa der 'Zonkos'?", fragte Harry verblüfft.

Aus einer Ecke des Ladens ertönte das heitere Lachen des bekannten Besitzers Zacharias Zonkos, welcher nun mit Fred Weasley zu den ersten Besuchern des Tages herantrat. Seit Gesicht war vernarbt durch die Explosionen bei unzähligen Experimenten mit seinen Scherzartikeln und seine Hände sahen so aus, als wären einige Finger am falschen Platz angezaubert worden.

"Nein, nein", sagte Mr. Zonkos, "die verehrten Herrn Weasley sind meine neuen Partner. Gemeinsam werden wir noch bessere Scherzartikel auf den Markt bringen."

"Hat das Geld denn nicht für einen eigenen Laden gereicht?"

"Oh doch, Harry, aber als Starthilfe fanden wir es besser, uns mit einem bereits bestehenden Scherzartikelkonzern zusammen zu tun. Außerdem brachten wir es nicht über uns, mit unserem Lieblingsladen zu konkurrieren", erklärte Fred.

"Oh, mit euren guten Ideen hättet ihr mich wahrhaftig in den Ruin getrieben", stimmte Mr. Zonkos zu.

Nun begannen Harry und die anderen erst, ihre Blicke durch den Laden schweifen zu lassen. Viele Regale, in denen einst der seltsamste Schabernack gelegen hatte, waren nun zum größten Teil ausgeräumt und auf dem Boden standen zahlreiche Kisten.

"Wir haben vor, alle alten Artikel zu verbessern und diese könnt ihr dann alle im Oktober bestaunen. Wenn ihr möchtet, könnte ihr aber ruhig schon einige beschnuppern", bot George an.

"Und euren Mitschülern könnt ihr dann von der Neueröffnung berichten", sagte Mr. Zonkos zwinkernd.

Mit etwas förmlicher Zurückhaltung nahmen sich die Jugendlichen nun einige Kisten vor und durchsuchten neugierig den Inhalt. Dabei stießen sie wahrhaftig auf die wundersamsten Dinge.

Dazu gehörten auch diverse Süßigkeiten und bei diesem Fund stellte sich heraus, dass 'Zonkos' nun auch enger mit dem 'Honigtopf' zusammen arbeitete.

"Hier, Mariah", sagte Fred und fischte aus dem Glas, welches das Mädchen gerade in der Hand hielt, einen lilafarbenen Bonbon mit grünen Flecken heraus. "Wenn du so einen isst, erlebst du jedes Mal, sobald du in einen Spiegel schaust, eine nette Überraschung."

Da sie den Zwillingen traute, nahm sie den Bonbon in den Mund und lutschte diesen sachte. Er schmeckte nach scharfer Minze. Sofort erhob sie sich, um sich in einem Spiegel, welcher an der Wand hing, zu bewundern.

Sie schrie auf vor Schreck, als sie nun in ihrem lila Gesicht mit grünen Flecken sah.

"Wow", sagte sie anerkennend und drehte sich zu Harry um, welcher sie verwundert ansah.

"Was hast du denn da gesehen?", fragte er.

Mariah war irritiert und das noch mehr, als Fred und George lachten.

"Dieser Bonbon bewirkt, dass nur dein Spiegelbild diese Erscheinung hat", erklärten sie ihr.

"Ach so", murmelte Mariah fasziniert und bewunderte im Spiegel noch einmal ihren ungewohnten Anblick. Harry trat zu ihr heran und konnte nun ebenso die Wirkung dieser rätselhaften Süßigkeit bestaunen.

"Es ist perfekt für Personen, die anderen einreden wollen, dass sie krank oder gar nicht so schön sind, wie sie immer tun."

"Und wann lässt die Wirkung nach?", fragte Mariah.

"So eine Stunde, nachdem du ihn aus den Mund genommen oder ganz aufgelutscht hast."

Da der Bonbon sehr gut schmeckte und ihr das neue Spiegelbild sehr gefiel, lutschte sie genüsslich weiter.

"Das wollt ihr also auch verkaufen?"

Alle sahen zu Hermione, welche den Puppenkopf eines Kobolds an einer langen Schnur hervorholte. Dabei sah sie die Zwillinge ermahnend an.

"Ja und du kannst doch selbst am besten beurteilen, dass es perfekt funktioniert hat", erwiderte George mit einer reinen Unschuldsmiene.

"Allerdings."

Mit diesem im scharfen Ton gesprochenen Wort stopfte sie den Kopf wieder in die Kiste.

"Hey, geh nicht so grob mit unserer Ware um", bat Fred sie. "Immerhin erhalten wir davon etwas für den Haushalt unserer Familie."

"Nötig wäre das ja", murmelte Draco leise, weswegen sofort böse Blicke auf ihm ruhten.

Fred holte nun eine Schachtel mit braunen Drops hervor.

"Hier hätten wir eine nette Erfindung für Großmäuler wie unseren werten Malfoy Junior. Ein Drop, der den Esser um mindestens eine Stunde zum Schweigen bringt."

"Darf ich eine ganze Packung vorbestellen?", fragte Harry mit einem auffordernden Grinsen in Dracos Richtung. Dessen graublaue Augen waren nun eisig und stechend.

Die Zwillinge lachten heiter und klopften Harry auf beide Schultern.

"Für dich, Harry, ist alles möglich und natürlich kostenlos. Immerhin hast du uns das alles erst ermöglicht."

Harry war sichtlich überrumpelt.

"Ja aber -"

"Natürlich nur, wenn du immer brav den Gutschein dabei hast, den wir dir zum fünfzehnten Geburtstag geschenkt haben", fügte Fred grinsend hinzu. Harry war froh, dass er sich noch erinnern konnte, wo genau er den Gutschein verwahrt hatte.

"Und was ist mit Familienmitgliedern?", fragte Ron hoffnungsvoll.

"Da die Familie von unserem Gewinn profitiert, gibt es für dich auch keine Sonderbegünstigung", antwortete George schlicht.

"Na toll", kommentierte Ron beleidigt.

Mr. Zonkos räumte währenddessen einige von den Kartons in die Regale ein, um Platz zu schaffen.

"Unzählige Sonderbegünstigungen können wir uns auch nicht leisten", sagte er. "Sonst kommen wir mit unserem Geschäft nie in die Winkelgasse."

"In die Winkelgasse?", fragte Laura verwundert.

"Ja, wir wollen dort eine zweite Filiale eröffnen, um weiträumig Erfolg zu haben."

In der nächsten halben Stunde sahen sich alle weiterhin um, wobei Mariah nicht anders konnte, als ständig in den Spiegel zu schauen und über ihre lilagrüne Haut zu lachen.

Bald schon verabschiedeten sich die Hogwartsschüler jedoch wieder von den nun drei Besitzern des 'Zonkos' und begaben sich wieder nach draußen, wo die herbstliche Kälte sie beinahe schmerzhaft umklammerte.

"So, da ich nun weiß, in welchen Laden ich hier sicher nie wieder reingehen werde, können wir uns nun endlich in Ruhe umsehen?", schlug Draco vor.

Laura behielt es für sich, ihn zu ermahnen und kuschelte sich an seinen Arm.

"Wohin willst du denn hin?"

"Zu 'Zauberhafte Geschenke und Utensilien'. Ich möchte dort nach einem Geburtstagsgeschenk für Mutter suchen. Da habe ich ja auch deine Kette gekauft."

Draco umfasste grinsend ihren Einhornanhänger.

"Oh, ich komme mit", sagte Mariah, "Harry hat mir dort auch meine Schnatzkette geholt."

So kam es dazu, dass die Gruppe aus sieben Leuten zu Dracos und Harrys Groll weiterhin bestand und zu dem genannten Laden ging, der bereits voll von vor allem weiblichen Kunden war.

Laura, Mariah und Hermione bestaunten sofort sämtliche Ketten und Ringe, die so wunderbar schlicht und doch schön waren. Draco begutachtete einige Ohrringe mit blauen Kristallen und selbst der so desinteressiert erscheinende Jason sah sich ein wenig um.

"Das ist so was von unfair", brummte Ron. Harry wusste, worauf diese Äußerung bezogen war und sah seinen besten Freund beschämt an.

"Tut mir Leid", sagte er zu Rons Verwunderung, "ich kann mir bei unserem nächsten Besuch ja was für dich mit aussuchen -"

"Nein, nein, vergiss es bitte wieder", bat Ron ihn, da es dumm gewesen war, seinen Ärger auszusprechen.

"Was wollen denn die jungen Herren?", wurden die beiden von dem rundlichen Verkäufer freundlich gefragt.

"Äh, wir wollen uns nur umschauen."

Der Mann nickte und begab sich zu Draco, um ihn zu beraten.

Nun entdeckte Harry an der Wand hinter der Kassentheke ein Plakat auf welchem zwei goldene Ringe mit wunderschönen Verzierungen abgebildet waren. Darunter stand in ebenso goldenen Lettern:
 

'Ringe aus echtem Koboldgold - auf ewig werden sie zwei Liebende miteinander verbinden.'
 

"Entschuldigen Sie", rief Harry dem Verkäufer zu, der sofort zu ihm kam. "Wie viel kosten diese Ringe und wann könnten Sie sie bestellen?"

Er hatte extra leise gesprochen, damit Mariah nicht mitbekam, dass er vorhatte, ihr ein kleines Geschenk zu besorgen. Doch sie war noch immer damit beschäftigt, die Vielzahl der Schmuckstücke zu bewundern.

Der Verkäufer sah zu dem Plakat auf und lächelte dann wissend.

"Rund neunzehn Galleonen", antwortete er. "Und wenn ich heute eine Bestellung aufgebe, könnten die Ringe bis Februar fertig sein."

Harry war enttäuscht, da er gehofft hatte, sie Mariah schon zu ihrem nahenden Geburtstag schenken zu können.

"Koboldgold ist heutzutage schwer erhältlich und braucht zudem lange, um perfekt bearbeitet zu werden", erklärte der Mann die lange Wartezeit.

Harry überlegte und erkannte schließlich, dass er Mariah die Ringe ebenso am Valentinstag am vierzehnten Februar schenken könnte. Daher willigte er ein und bezahlte bereits im Voraus.

Er bemerkte dabei, wie Rons wehmütiger Blick an ihm haftete und fragte ihn daher, was denn los sei.

Er zuckte mit den Schultern.

"Nun ja ... ich würde Hermione auch gerne so etwas schenken", nuschelte er undeutlich und wandte sich ihr auch zu. Sie legte sich soeben ein Rosenarmband um, was ihr offenbar sehr gefiel.

"Es ist ihr doch nicht wichtig, ob du ihr irgendwas schenkst ..."

"Mag sein ... aber ich würde es halt gern."

"Dieses Armband kostet nur zehn Knuts", verriet der Verkäufer dem rothaarigen Jungen. Dieser war erfreut und holte sofort zehn Knuts hervor. Danach ging er zu Hermione.

Harry sah noch einmal den Verkäufer an, der zufrieden lächelte,

"Wie viel kostet das Armband in Wirklichkeit?", wollte Harry wissen.

"Zehn Knuts, wie ich schon sagte", antwortete der Mann mit einem breiten Grinsen.

Harry lächelte dankbar.

An seine Seite trat schließlich Draco und bezahlte für die Ohrringe vier Galleonen.

"So, wir können gehen", verkündete er seiner Freundin.

Auf dieses Kommando hin befreiten Laura, Mariah und Hermione sich von sämtlichen Schmuckstücken, die sie angelegt hatten.

Als Hermione auch das Rosenarmband abnehmen wollte, hielt Ron sie davon ab.

"Behalte es ruhig", sagte er.

"Ja aber es ist doch nicht meins", empörte sie sich.

"Doch, ich habe es dir gekauft."

Hermione war sprachlos über diese liebevolle Geste. Doch dann lächelte sie erfreut und umarmte Ron dankbar.

"Wo wollen wir als nächstes hin?", fragte Mariah. "In den 'Drei Besen' vielleicht?"

"Ich wollte noch kurz nach Hause, um etwas zu holen", erwiderte Laura bedauernd.

"Stimmt, du wohnst ja mit deinem Vater hier in Hogsmeade, oder?"

Laura nickte auf Rons Frage.

"Kann ich mitkommen?", bat Mariah. "Ich wollte doch immer wissen, wie das Haus aussieht, in welchem du lebst."

Mit einem Blick in die Runde bemerkte Laura, dass auch die anderen, insbesondere Harry und Ron, neugierig darauf waren, wie ihr verhasster Zaubertranklehrer wohl lebte.

Sie blickte zu Jason, den sie am liebsten jetzt aus dieser Gruppe ausgeschlossen und nicht gerne mit zu ihrem Zuhause genommen hätte.

Er nahm dies auch sofort wahr und lächelte herausfordernd.

"Ich würde auch gerne sehen, wie du nun lebst", sagte er zu ihr, "und ich bin sicher, du bist nicht weniger gastfreundlich als es deine Mutter war."

Laura sah ihn kalt an, erwiderte dennoch nichts. Stattdessen ging sie voran, so dass die anderen ihr folgten. Draco war auch diesmal sichtlich genervt, noch immer nicht mit Laura allein sein zu können.

Die junge Slytherin führte sie zu ihrem neuen Heim, welches ruhig und abseits von der Hauptstraße lag.

Noch immer und vor allem an diesem bewölkten Tag wirkte es düster und geradezu unheimlich.

"Oh ja, das passt", kommentierte Ron.

Laura verdrehte die Augen und strich über das Türschloss bis es klickte und sie hineingingen. Ihr neues Heim wurde auch sichtlich bestaunt. Vor allem Hermione war fasziniert von den vielen Büchern im Wohnzimmer.

"Nicht schlecht", sagte Mariah beim Blick auf die schönen, älteren Möbel.

"Ja, Snape hat Geschmack", gestand auch Draco. "Und wie sieht es mit deinem Zimmer aus?"

Laura grinste, da sie gleich wusste, dass er am liebsten allein mit ihr nach oben gegangen wäre. Doch diese Chance wollte sie ihm nicht geben.

"Ich geh nur schnell nach oben, um was zu holen und dann gehen wir auch wie -"

Sie verstummte abrupt, als in der Küche Geräusche erklangen. Auch die anderen hörten diese und sahen Laura unsicher an. Diese legte einen Finger an ihre Lippen und näherte sich mit langsamen Schritten der Küche. Die anderen folgten ihr und zogen, außer Mariah, zur Sicherheit ihre Zauberstäbe.

Vor der Tür angekommen, öffnete Laura diese sofort und stand nun einem kleinen, pummligen Mann gegenüber, der von der Schublade, die er soeben inspiziert hatte, zu dem Mädchen aufsah.

"Was tun Sie hier bitte? Und wer sind Sie?", fragte Laura.

Der Fremde verbeugte sich.

"Hallo Miss Laison. Mein Name ist Oclo Quaplec und ich gehöre der Sorgerechtsabteilung des Ministeriums an", stellte er sich vor.

Nun traten auch die anderen in die Küche ein.

"Sie?, fragten Harry und Mariah zugleich mit Erstaunen.

"Ah, guten Tag, Mr. Potter und Miss Riddle. Oh, und Sie sind auch hier, Mr. Flemming."

Jason sah Quaplec schweigend und auch verachtend an.

Laura war jedoch vollkommen verwirrt. Was wollte dieser Mann hier und woher kannten die anderen ihn?

"Ich frage erneut: Was wollen Sie hier?"

"Oh, verzeihen Sie", entschuldigte sich Quaplec. "Ihre Großmutter Mrs. Arabella Figg hat mich beauftragt, Ihr neues Heim ein wenig zu begutachten. Immerhin muss doch sicher gestellt werden, dass es Ihnen bei Ihrem Vater auch gut geht."

Laura wirkte wie vom Blitz getroffen. Sie und auch die anderen konnten nicht glauben, was dieser Mann da gerade gesagt hatte.

"Meine Großmutter?", wisperte Laura fassungslos.

"Ja, sie hat gestern einen Antrag eingereicht, in dem sie darum bat, das Sorgerecht für Sie zu erhalten. Daher bin ich hier, um Anlässe dafür auszumachen, dass Ihr Vater nicht mehr Ihr Vormund sein da -"

"Raus ...", flüsterte Laura. Sie wollte nicht noch mehr hören.

"Ja aber -"

"RAUS!", schrie die Slytherin nun, so dass alle vor Schreck zusammen zuckten. "Es gibt keinen Grund für Sie, hier zu sein! Bei meinem Vater habe ich es sehr gut und daher muss ihm sicher nicht das Sorgerecht entzogen werden!"

Quaplec brauchte einen Moment, um seinen Schreck zu überwinden und setzte sich dann seinen Hut auf.

"Nun gut", sagte er leise und sah kurz auf seine große Taschenuhr. "Ich muss eh zurück ins Ministerium. Aber ich gehe dem Antrag nach, bis ich weiß, ob Sie bei Ihrem Vater auch wirklich so gut aufgehoben sind, wie Sie glauben, Miss Laison."

Somit begab er sich ins Wohnzimmer und holte eine Hand voll Flohpulver aus seiner Tasche.

"Daher werde ich auch noch ein Gespräch mit Ihnen und Ihrem Vater führen. Einen schönen Tag noch."

Mit diesem Abschied entfachte er ihm Kamin ein grünes Feuer und verschwand mit diesem.

Ratlos stand Laura inmitten ihrer Freunde nun da. Sie konnte nicht fassen, dass sie nun in einem Sorgerechtsstreit zwischen ihrem Vater und ihrer Großmutter festsaß.

"Sie hat dich also gar nicht eingeweiht in ihr Vorhaben?", fragte Mariah vorsichtig.

Laura schüttelte den Kopf.

"Wie denn? Sie hat dieses Schuljahr noch kein Wort mit mir gewechselt ..."

Laura war klar, sie musste so schnell wie möglich mit beiden Parteien reden. Vielleicht war ihr Vater ja längst eingeweiht und hatte ihr dies nur verschwiegen, um sie aus diesem Chaos rauszuhalten. Doch immerhin hatte sie selbst ja wohl auch ein Wort da mitzureden.

Sie spürte, wie Draco tröstend ihre Hand nahm und war froh über diesen Beistand. Denn durch diese unerwarteten Neuigkeiten fühlte sie sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen entrissen.

Alle erschraken zutiefst, als plötzlich ein bekanntes Kreischen ihre Ohren peinigte. Es erklang irgendwo von draußen und weckte in so manchen Personen böse Erinnerungen und eine heftige Angst...

"Was ist das denn?", fragte Jason und hielt sich die Ohren.

"Doch nicht etwa ...", begann Hermione zu murmeln und rannte mit erneut gezücktem Zauberstab zur Haustür. Die anderen folgten ihr und an der frischen Luft dann suchten sie zwischen den riesigen Tannen den Himmel ab. Das Kreischen ertönte erneut und diesmal von der Hauptstraße aus.

"Hermione!", rief Ron entsetzt seiner Freundin nach, die nun in die besagte Richtung eilte. Sofort liefen ihr die anderen nach, denn sollte es sich wirklich um das handeln, was sie befürchteten, so konnten sie die Gryffindor nicht allein lassen.

Hermione stand atemlos da, als sie sie einholten und sie blickten die Straße entlang.

Sie glaubten nicht was sie sahen.

Einige ihrer Mitschüler brüllten sich an und schubsten sich sogar gegenseitig. Hatten sie dieses Kreischen nicht gehört? Und warum benahmen sie sich so aggressiv?

"Das sagst du nicht nochmal zu mir!", schrie Hannah Abbott ihre Hausgenossin und beste Freundin Susan Bones an. Diese hingegen war einfach nur verwirrt.

"Was meinst du? Ich habe gar nichts zu dir gesagt!"

Hannah schnaubte wütend und zog an Susans Haaren, die dadurch aufschrie.

"Hey, hört gefälligst auf damit!", ermahnte Hermione die beiden. Dies wiederholte sie bei einigen anderen wie zum Beispiel Seamus Finnigan, der Colin Creevey damit drohte, ihn zu schlagen. Doch es half nichts.

Erst als erneut ein Kreischen ertönte, hielten sie inne und sahen erschrocken zum Himmel auf.

Harry und die anderen taten es ihnen gleich und erblickten nun einen riesigen Knochenvogel, der sich mit aufgerissenen Schnabel auf sie stürzte.

"Seelenpeiniger!", schrie Harry und zog Mariah an der Hand mit sich, um mit ihr in irgendeinem Geschäft Schutz zu suchen. Auch die anderen nahmen nun die Beine in die Hand und rannten um ihr Leben. Riesige Schatten bedeckten den Boden und verrieten ihnen so, dass nicht nur ein Seelenpeiniger über ihnen war.

Diese stürzten sich auf die verängstigten Schüler und dabei schafte es einer, Harry und Mariah mit den Klauen zu packen und auf den sandigen Boden zu pressen.

Sie schrien auf, als die riesigen Krallen ihre Umhänge aufrissen und sahen mit geweiteten Augen zu dem Seelenpeiniger auf, der weiterhin laut kreischte, anstatt nach ihnen zu schnappen oder sie sonst irgendwie anzugreifen.

Harry suchte in seinem Umhang nach seinem Zauberstab und Mariah schoss bereits einen Fluch auf das Wesen über ihnen ab.

Das Kreischen verstummte dadurch kurz, setzte dann aber fort. Auch ließ er sich dabei nicht von den Flüchen stören, die in diesem Moment Hermione und Jason auf ihn abfeuerten.

Harry griff nach Mariahs Hand und versuchte mit ihr unter dem riesigen Vogel irgendwie zu entkommen, doch dieser hielt sie eisern fest und kreischte weiterhin so laut, so dass sie glaubten, sie würden taub werden.

Und tatsächlich ... wurde es immer leiser, empfand Mariah ... Das Kreischen klang so langgezogen, wurde höher und verstummte allmählich. Stattdessen vernahm sie eine Stimme ... Harrys Stimme.

Überrascht sah sie zu ihm auf und erschrak zutiefst, als sie ein Gesicht sah, das nur aus Abneigung und Belustigung bestand.

"Na, du kleine Schlampe", flüsterte er.

Mariah erblasste.

"Es is ein ekliges Gefühl, so hilflos zu sein wie jetzt, nicht wahr?" Harry nickte mit Verständnis. "Aber sei beruhigt. Mir gefällt es, wenn du so bist."

Er legte seine Arme so gut wie es ging um sie und zog sie grob zu sich heran.

"Nein ... bitte nicht", flüsterte sie panisch.

"Oh doch ... ich bin es Leid ... Du stellst dich so was von an." Diese Verachtung in seiner Stimme war wie ein Pfeil, der sich in ihr Herz bohrte. "Was denkst du, was mich sonst noch bei dir hält?"

Er umfasste ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen.

"Mit dir zusammen zu sein, hat alles zerstört ... ich werde von der ganzen Schule gehasst ... Und dann schaffst du es noch nicht mal, deine beschissene Angst zu überwinden und mich ranzulassen. Dafür finde ich doch überall was viel Besseres -"

"Nein ... nein ..."

"Dann sag mir doch, was ich noch mit dir soll? Was soll ich mit solch einem Flittchen, das mir als ihren festen Freund nicht einmal die Beine breit machen kann?"

"Lass mich los ...", flehte sie ihn an.

"Nein, denn ich hole mir noch, was mir zusteht ..."

"NEIN", schrie sie nun und kämpfte gegen seine feste Umarmung an. "LASS MICH LOS!!"
 

***
 

Harry drückte Mariah an sich, da er dieses laute Gekreische des Seelenpeinigers kaum noch ertragen konnte. Er hoffte so sehr, dass ihnen bald geholfen werden würde, dass irgendwelche Lehrer gerufen werden würden.

"Du dummer Feigling", hörte er auf einmal Mariah nah an seinem Ohr flüstern.

Verwundert sah er in ihr Gesicht, wo er ein hämisches Lächeln vorfand.

"Das soll also der große Harry Potter sein, der meinen Vater bereits zweimal besiegt hat?"

Harry war zutiefst erschrocken. Genau diese spöttischen Worte hatte er damals im Tunnel vernommen, als er die Seelenpeiniger zum ersten Mal gesehen hatte.

"Warum sagst du das?", wollte er mit bebender Stimme wissen.

Mariah lachte.

"Es wäre wirklich so einfach, dich endlich zu beseitigen. Ich sollte das tun, wofür ich wirklich nach Hogwarts kam ..."

Harry sah sie geschockt an. Das konnte nicht ihr ernst sein.

"Du-du bist nach Hogwarts gekommen, um mich zu beschützen", wiederholte er ihre Worte, die sie während der Verhandlung gesprochen hatte. "Du hast nie in Voldemorts Auftrag gehandelt -"

Er umfasste ihr Kinn, um die Wahrheit in ihren Augen zu finden. Doch diese waren eiskalt.

"Ach nein?", fragte sie ihn voller Hohn und wollte sich von ihm lösen, doch er hielt sie fest, was sie erneut zum Lachen brachte.

"Du wertloses Halbblut", nannte sie ihn kalt, "du glaubst tatsächlich, ich, die Tochter von Lord Voldemort, würde dich lieben? Wie kannst du nicht das sehen, was so viele andere bereits erkannt haben? Nämlich, dass wir sicher nicht zusammen gehören ... dass ich immer nur genießen wollte, wie du vor mir kriechst und schließlich zerbrichst. Ich hasse dich so sehr, du kannst es dir gar nicht vorstellen ..."

"Nein ..."presste er zwischen seinen zitternden Lippen hervor. "Du-du lügst!"

"Mach endlich die Augen auf -"

"Nein!", zischte er und drückte sie fest an sich. Sie versuchte, ihn von sich zu zerren, und zwar mit aller Kraft. Doch er hielt sie fest.

"Es ist Lüge ... alles Lüge ... alles Lüge ...", murmelte er immer wieder.

"Es ist Wahrheit ... Ich hasse dich ... Oder nein ... nicht einmal das tu ich. So wenig bist du mir wert, ich fühle nicht einmal das."

"Lüge - LÜGE!!"
 

***
 

Plötzlich sah Mariah ein rotes Licht vor sich und das Gekreische des Seelenpeinigers übertönte fast Harrys lauten Ausruf, den sie noch mitbekam. Doch im nächsten Moment wurde es auf einmal so unendlich heiß und das Licht blendete sie so stark, so dass sie das Bewusstsein verlor. Alles wurde schwarz und endlich war es ruhig.
 


 

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Fünfzehn Kapitel, Menschenskinder. Ich denke, fast fünfzig Prozent der Handlung sind somit abgeschlossen. Das war ein langer Weg bis hierhin^^.

Dieses Kapitel habe ich fast vollständig an meinem Laptop getippt, den ich zu Weihnachten erhielt *freu*.

Nun kommt die Handlung wieder ordentlich ins Rollen.

Ihr freut euch sicher, dass Ron und Hermione endlich in die Puschen kommen. Zeitgleich geschehen aber auch schon Dinge, die ihnen später Probleme bereiten werden...

Meine Lieblingsszene in diesem Kapitel ist die Stelle, wo über Jasons Mutter geredet wird. Oh ja, da habe ich mir mal wieder eine Figur erdacht ... Diese wird übrigens erst im letzten Kapitel auftauchen.

Ich schreibe auf keinen Fall nur dafür, aber es ist etwas schade, dass immer mehr Leser mir kein Statement mehr abgeben. Ich weiß, es ist anstrengend, regelmäßig ein Kommi zu schreiben, aber dennoch würde ich gerne wissen, ob euch die Geschichte immer noch zusagt oder was verbesserngsnötig ist.

Wie gesagt, ich schreibe weiter, selbst wenn gar nichts mehr folgt. Aber ich schreibe ja auch gerne mit euch über die FF und HP allgemein :-).

Übigens könnt ihr euch bald meine erste veröffentliche Kurzgeschichte unter www.machtwortverlag.de bestellen. Meine Geschichte heißt 'Zauberhafte Weihnacht' und ist unter der ISBN-Nummer 978-3-86761-413-9 zu bestellen. Hier ist das Cover von Lena Grossman:http://[...]/mitglieder/bilder/0/4/2587640.gross.jpg

Das nächste Kapitel wird den Titel 'Zwischen den Fronten' tragen.

Bis demnächst, eure Maru^^.



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Von: abgemeldet
2008-02-08T18:53:11+00:00 08.02.2008 19:53
ich muss meiner schwester recht geben =) endlich kommt wieder spannung in die Geschichte. die letzten kapitel haben sich leider sehr gezogen. "hoffe du bist jetzt nicht sauer deswegen, aber ich möchte ja ehrlich sein"




Von:  -Anika-
2008-02-05T11:31:05+00:00 05.02.2008 12:31
spät, aber da xD

also ich fand die beste szene war immer noch die letzte, in der sich harry und mariah diese schlechten sachen gesagt haben,
ich weiß nicht, das war mal irgendwie toll, endlich passiert wieder was action! XD

als hermione und ron dieses gespräch hatten, das fand ich so süß und das er ihr noch dieses armband gekauft hat! =^__^= ... zu süß und der verkäufer war ja auch wirklich sehr nett.

oder als sie alle in hogsmeade waren und draco die ganze zeit sichtlich genervt war, das die anderen alle dabei sind und er nicht mit seiner freundin allein sein konnte! :)

ach ja und ich hab das gefühl, etwas verpasst zu haben... oder vergessen, wie auch immer.
und zwar, als herm und ron dieses gespräch hatten und ginny aufeinmal ankam und ron angezischt und hermione böse angeguckt hat! Oo
dumm die frage, aber was is zwischen herm und gin denn passiert? ^^

wie dem auch sei, ich freu mich schon aufs nächste kap und von mir bekommst du immer einen kommi, auch wenns was dauern sollte! :)

hdl *knuffz* Ani


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