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Mein wunderschöner Quälgeist

von

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Mein wunderschöner Quälgeist
 


 

Autoren: Blackmage und Kränker

Fandom: Crossover, Romantik, Shoujo-ai

Warnungen: Shoujo-ai

Diclaimer: Die verwendeten Charaktere in dieser Fanfiction gehören nicht uns, sondern den zuständigen Manga-ka, Produzenten, Spielefirmen und Buchautoren und wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von jeder Form des Anspruchs auf irgendeines der Copyrights.

Diese Geschichte wurde ohne kommerzielle Absichten geschrieben.
 

Kommentar:
 

Hierzu gibt es nur zu sagen, dass diese Geschichte sich sehr von unseren anderen unterscheidet und dass wir wirklich mal was Ernsthaftes fabriziert haben :)

Wer uns noch nicht kennt, hier die Weise, auf die wir Geschichten schreiben:
 

Diese Geschichte ist über ICQ entstanden. Jeweils eine Leerzeile trennt die jeweiligen Abschnitte, die jeder von uns geschrieben hat. Unsere Nicks haben wir herausgelöscht, damit man das Ganze besser lesen kann. Im Gegensatz zu den Blödsinnsgeschichten beendet hier dieses Mal jeder seinen Satz und lässt ihn nicht für den anderen offen.
 

Noch kurz woher die Charaktere sind:
 

Rei Ayanami: Neon Genesis Evangelion

Rikku: Final Fantasy X
 

Dann kann's ja losgehen.
 


 


 

Kapitel 1
 

Weihnachten

Oder...

Wie ich wieder einmal genötigt war an verflossene Bekanntschaften zu denken und mehrere unliebsame Begegnungen mit Rudolph machte.
 

Siebzehnter Dezember. Bald würde es Weihnachten sein, das Fest der Liebe, ein Fest, das ich noch nie begriffen habe. Ich stand in einem kleinen Tante Emma Laden und kaufte wahllos Dinge ein. Meistens Dinge für Verwandte, an die mich die Weihnachtszeit zu denken nötigt und ein paar wenige Dinge auch für Freunde.

Sehr wenige, zum Glück. Ich habe nicht viele Freundschaften, vermeide es welche aufzubauen. Freunde bedeuten Verpflichtungen, jeder neue Freund beansprucht dich zusätzlich und stielt dir deine Zeit und raubt dein Mitgefühl. Früher hatte ich einmal so etwas wie Freunde, doch das ist lange her.

Ich schmiss gedankenverloren Schnapsflaschen und überspitzten Kitsch in meinen Einkaufswagen und wusste, wie sehr ich mich zu Hause darüber ärgern würde, überhaupt etwas eingekauft zu haben. Das kleine Bleistifthäkchen in meinem Notizbuch, mit dem ich meine sogenannten Freunde kategorisch abhake und mich in der wundervollen Sicherheit wiegen kann, mal wieder an sie gedacht haben zu müssen.

Mit vollem Wagen ging ich schließlich zur Kasse. Die Verkäuferin beäugte mich kurz, war verwundert über den vielen Schnaps und die Pralinen, doch ich ging nicht auf sie ein. Ich kaufte irgendetwas.

Früher zermaterte ich mir oft den Kopf darüber, was ich schenken sollte. Heute weiß ich, dass nicht das Geschenk zählt, sondern allein die Tatsache geschenkt zu haben. Schund tut es daher auch, vor allem für meine Bekanntschaften.
 

Die Verkäuferin packte all meine Einkäufe in zwei Plastiktüten. Ich bezahlte und verließ den Laden. Draußen schneite es. In dicken Weißen Flocken viel der Schnee vom Himmel und breitete sich wie eine Decke über die Häuser und Straßen von London aus. Mit langsamen Schritten machte ich mich af den Weg zur U-Bahnstation und betrachtete dabei die Weihnachtsdekorationen, mit denen die Häuser und Straßen dekoriert waren.

Alles war bereit für Weinachten das so genannte "Fest der Liebe".

Ich frage mich, wieso ich zum Fest der Liebe überhaupt etwas verschenken soll, Liebe ist etwas das ich nie erfahren habe.
 

Auch die leuchtend bunte Dekoration vermochte nichts an meiner Haltung zu ändern. Nicht mal ein Rudolphimitat, das mit rot aufleuchtender Nase vor einem Kaufhaus Weihnachtslieder vom Tonband sang und dabei dämlich grinste. Wozu stellt man so etwas auf? Im Grunde wissen wir alle, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, ergo ist auch der Rentierstuss vollkommener Blödsinn und zeugt höchstens von der Nostalgie und Mythensucht der Einwohner hier in London. Wer wirkliche Weihnachtsdekoration will, soll Krippen aufstellen, zumindest diejenigen, die gläubig sind. Krippen, und Stinkende Esel und anstatt einem Singenden Rudolph besser einen Fernseher mit Videorekorder der ununterbrochen Geburtsszenen zeigt. Aber natürlich macht das keiner, es lässt sich nicht verkaufen. Die göttliche Botschaft kann noch so viel Bedeutung haben, solange Lichterketten und dicke, rotgekleidete Männer mit weißen Bärten die Kassen zum klingeln bringen, wird so gut wie keiner daran danken. Schade eigentlich. Obwohl ich nicht besonders gläubig bin vertrete ich doch eher diesen Standpunkt, alle den ewigen Kommerzmüll unserer Gesellschaft.

Ich ignorierte Rudolph dann so gut ich konnte und wurde fast von einer Horde Kinder umgerannt. Unerträgliche Weihnachtszeit.

Wenig später, erreichte ich schließlich die U-Bahn und besah mir die Fahrpläne.
 

Die nächste U-Bahn nach Whitechapel würde in zehn Minuten abfahren. Ich ging zum Bahnsteig und setzte mich dort auf eine der Bänke. Ich lies meinen Blick umherschweifen, er viel zuerst auf meine Tüten mit den Einkäufen, dann auf einen der vielen Papierkörbe die hier herumstanden.

Vielleicht sollte ich meine eingekauften Geschenke wegwerfen, dachte ich mir. Als ich vor zwei Jahren nach London gezogen bin wollte ich meine Vergangenheit hinter mir lassen. NERV, EVA, die Engel. Ich wollte alles hinter mir lassen, es vergessen. Doch letztes Jahr an Weinachten waren Postkarten und Pakete von meinen sogenannten "FREUNDEN" aus Neo-Tokyo 3 gekommen. Ich hatte sie alle ohne sie zu öffnen weggeworfen, doch ein paar Tage danach waren Anrufe von ihnen gekommen, wie mir denn ihre Geschenke gefallen hätten.

Wegen Weinachten kann ich meine Vergangenheit nicht vergessen. Man sollte zu Weihnachtenn nur denen etwas schenken, die man auch liebt, dann hätte ich meine Ruhe und müsste niemandem etwas schenken, denn ich Liebe keinen von ihnen. Weder Shinji noch Gendo noch jemand anderen, ich empfinde für keinen Menschen Liebe.
 

Gegen halb zehn kam dann der Zug und ich stieg ein. Wie immer war der Zug randvoll, kein Sitzplatz mehr übrig und die Fahrgäste natürlich alles andere als kooperativ. Wenn durch Zufall etwas Bewegungsfreiheit entstand, war das schon etwas Besonderes. Die Menschen vor und neben mir musterten mich, genau, wie ich es mit ihnen tat. Ein stilles, "sich kennen lernen", unsympathisch und kränkend für alle Sinne. Vor mir, ein stark Schwitzender Mann mit einem Buch in der Hand, dass er allerdings nicht las, er kam nicht dazu, wurde dauernd angerempelt, dennoch schlug er seine Lektüre nicht zu und ich fragte mich warum. Stillschweigend versuchte ich die Fahrt über mich ergehen zu lassen. Nach zwanzig Minuten stieg ich dann endlich aus. Von der U-Bahnstation bis zu meiner kleinen Wohnung in Whitechapel ist es ein Fußmarsch von höchstens zehn Minuten. Die Kälte trieb mich allerdings schneller voran. Am Mehrfamilienhaus angekommen schloss ich die Tür auf und öffnete den Briefkasten. Werbung, Rechnungen, dazwischen eine Rote Karte. Oh nein, bitte nicht, dachte ich mir und lies die Karte erst einmal in meinen Plastiktüten verschwinden. In meiner Wohnung, im dritten Stock angekommen entledigte ich mich des Mantels und besah den Anrufbeantworter. Shinji hatte angerufen. Ich löschte die Nachricht und fing an auszupacken.

Heute habe ich Shinji als verkappten Homosexuellen in Erinnerung und vermeide den Kontakt mit ihm. Ich frage mich immer noch, weshalb er damals ausgerechnet mir seine Neigung gestehen musste. Ich wusste es nicht, und ich lies ihn dafür leiden, beachtete ihn einfach nicht weiter. Wahrscheinlich dachte er ich sei schwulenfeindlich, was ich nicht bin, trotzdem hat er es mir wohl immer noch nicht verziehen. Auch sein Anruf zu Weihnachten ist reine Formalität und daher sinnlos. Ich brauchte mir die Nachricht nicht anhören.

Schließlich griff ich zur Roten karte und öffnete sie. Es war eine teure Karte, mit Elektronischem Schnickschnack drinnen, die beim öffnen eine Melodie spielen kann. Überraschenderweise blickte mir Rudolph zum zweiten Mal ins Gesicht und sang Jingle Bells. Ich sah mir den Absender an: Misato Katsuragi, und verstaute die Karte ungelesen in einer Schublade.
 

Nachdem ich alle Einkäufe auf den Küchentisch gestellt hatte, holte ich aus einer anderen Schublade eine Schere, Geschenkpapier und Tesafilm. Auf dem Geschenkpapier waren kleine grüne Chrisbäume mit roten Schleifen und Christbaumkugeln abgebildet. Christbäume, ein weiterer Sinnloser Brauch der Weihnachtszeit. Die Menschen zerstören die Natur um ihren Drang nach geschmackloser Dekoration zu befriedigen. In einer Weihnachtsgeschichte, die ich vor langer Zeit einmal gehört hatte wurde behauptet, dass der Baum sich freue, so dekoriert zu werden. Ich aber bin mir sicher, wenn Bäume denken und fühlen könnten, hätten sie vor dieser Zeit Todesängste auszustehen. Ich fing an die Geschenke einzupacken. Pralinen für Ritsuko und Maya, Whisky für Gendo, Fuyutski, Aoba und Hyuga. Sollen sie sich doch mit dem Zeug tot saufen, ich würde ihnen keine Träne nachweinen. Für Major Katsuragi ein paar Flaschen englisches Bier und für Shinji und Asuka ebenfalls Pralinen.
 

Ich bemerkte erst beim letzten Geschenk, dass ich Kaworu vergessen hatte. Shinjis Flamme. Ich stand auf und sah mich in meiner Wohnung um, ob ich ihm nicht irgendeinen Gegenstand schicken könnte, den ich nicht mehr brauchte. Ich entschloss mich dann dafür, ihm Misatos rote Karte zu schicken und überklebte ihren Namen mit einer der roten Schleifen des Geschenkpapiers. Danach schrieb ich meinen Namen einfach darüber.

Das Einpacken hatte mich viel Zeit gekostet und obwohl ich Hunger hatte, war ich zu faul mir etwas zuzubereiten und ließ mich lieber in den Sessel sinken um ein wenig fern zu sehen.

Groß war meine Wohnung nicht unbedingt, doch vollkommen ausreichend für mich. Ein großer Wohnraum, Küche und Bad mit Toilette, mehr brauchte ich nicht. Sie war gut finanzierbar, monatlich blieb mit genug Geld übrig, um meinen wenigen Hobbys nachzugehen. Ich zeichne gerne.

Auf dem Sessel überfiel mich auf einmal das heiße Verlangen, einen Rudolph zu malen, der Gerade von einem Tannenbaum mit der Axt zu einem Schlitten für den Weihnachtsmann gehauen wird. Doch ich verwarf die Idee schnell. Ich hatte keine Zeit mehr.

Schnell schmiss ich mir ein paar Kekse in den Rachen, zog den Mantel wieder an und verließ die Wohnung. Auf halben Weg zur U-Bahn bemerkte ich, dass ich meine Uniform vergessen hatte. Als ich sie geholt hatte war die Bahn schon losgefahren und so musste ich mich ins Auto setzen und selber zum Museum of London fahren. Manchmal war der Beruf schon lästig.

Mit der Hoffnung, doch noch rechtzeitig anzukommen, fuhr ich schließlich los.
 

Ich kam noch rechtzeitig an, parkte mein Auto auf dem Parkplatz für Angestellte und betrat die große Eingangshalle des Museums. Tom Derens, der Manager des Museums grüßte mich kurz, ich erwiderte seinen Gruß beiläufig und betrat dann den Umkleideraum. Ich zog meine Uniform an und ging dann in den bereich des Museums, der sich mit dem Großen Feuer von London im Jahre 1666 beschäftigte.
 

Es war still am Nachmittag und ich wünschte mir, heute für einen anderen Bereich eingeteilt zu sein.

Ab und an kamen einige Leute in die Nähe meines Bereiches doch ich erkannte schnell, dass sie kein Interesse für dieses Ereignis hegten. Anscheinend besuchten heute nur normale Leute das Museum.

Mit der Zeit bekommt man einen Blick dafür, wer sich was erzählen lässt und wer nicht. Einige Leute hingegen bringen es nur fertig, Aufmerksamkeit oder geheucheltes Interesse nur dann vorzubringen, wenn die Führungskraft sich ihnen quasi aufzwängt. Ich erweise mich als unfähig dazu und das aus gutem Grund. Wer nichts wissen will, den lässt man auch unwissend. Meine Kolleginnen sehen das anders. Anna Smith zum Beispiel, eine Kollegin in meinem alter, stürzt sich auf jeden, der in ihre Nähe kommt. Wie ein wilder Hai versucht sie den Leuten ihr Wissen aufzuzwängen und viele sind davon genervt. Seltsamerweise ist es genau das, was Tom Derens an ihr schätzt.

Ich zog weiter meine Runden, bis dann eine Frau, etwa mittleren Alters meinen Bereich betrat und tatsächlich Anstalten machte, mich anzusprechen.

"Junge Frau, was können sie mir über dieses Ereignis erzählen? Ich finde es brennend interessant und will so viel wie möglich darüber wissen, verstehen sie?"

Sie lächelte und es kam mir gekünstelt vor. Aus Solidarität lächelte ich zurück und ärgerte mich danach sofort über mich selbst, was ich aber nicht zeigte, sondern durch meine Erklärungen und übertriebene Körpergestik zu überspielen versuchte.
 

Wie ein Tonband erzählte ich der Frau alles was sie wissen wollte. Als ich mit meiner Erklärung fertig war verließ sie diesen Bereich des Museums. Es kamen an diesem Nachmittag noch zwei bis drei weiter Besucher, die vorgaben sich für das "London Feuer" zu interessieren und auch ihnen erzählte ich genau das gleiche. Um 19 Uhr endete meine Schicht, ich zog mich wieder um stieg in mein Auto und fuhr zurück nach Whitechapel.
 

Abends zog ich mich nur um und machte mich bettfertig. Auf der Fahrt klingelte mein Handy. Anna rief an, sie wollte mich zu einer Party einladen, doch ich sagte ab. Gespielt fröhlich meinte sie, ich sei ein Partymuffel und ich gab ihr Recht. Schmollend legte sie das Telefon auf.

Ich sah noch etwas fern, bevor ich dann schlafen ging. Morgen hätte ich Frühschicht, da ging ich immer zeitig zu Bett.

Ich ignorierte meine Gedanken und das Quietschen des Bettes meiner Nachbarn und versuchte einzuschlafen. Herr und Frau Slegers, die erwähnten Nachbarn, hatten regelmäßig Sex und ich war meistens die Leidtragende. Ungewollt kam mir im Bett der Gedanke an mein eigenes Sexleben. Nüchtern, wie alles andere, doch ich schämte mich nicht dafür, wozu auch. Etwa eine halbe stunde später war ich dann eingeschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Silverfox
2008-01-04T19:13:29+00:00 04.01.2008 20:13
Wow du schreibst ja echt mal was vernünftiges...O.o
Na ja ich lies einfach mal weiter....
Von:  Crown_of_Thorns
2006-03-21T23:29:14+00:00 22.03.2006 00:29
Bwahh, und ich komm erst jetzt dazu. Wahnsinn, so eine schöne Shoujo Ai fanfic sah mein Auge selten. Wundeerschön geschrieben ehrlich.


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